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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#1130113) Verfasst am: 17.11.2008, 04:30 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | atheist666 hat folgendes geschrieben: | Und weil das BB gerade ansprach.
Ich verstehe die Wiki nicht so ganz, daß sie Runen als Schrift bezeichnet. Wo ich doch weiß, daß selbst die Oberarier und Obergermanen zwischen 33-45 Schwirigkeiten hatten die Runen als Schrrift zu deklarieren. Dunkel erinnere ich mich an eine Szene aus einem Nazifilm, wo man erklärte, daß Runen keine Schrift seien. |
Sie wurden nicht als Schrift verwendet. Hätte man aber machen können.
Die Germanen sahen dies nur nicht als nötig an, genauso wie viele Indianer das Rad nicht verwendeten, obwohl ihnen das Prinzip bekannt war.
Eine neue Kulturtechnik muss doch nicht unbedingt segensreich sein und den Bringern muss man danken, oder? |
Fragt sich a) von welchen Indianern Du sprichst und b) Trotzkij wurde mal von Dumpfbacken aus seinem Heimatdorf gejagt, nur weil er Neuerungen in der Landwirtschaft einführen wollte.
Aber es stimmt auch nicht, was Du über die Römer gesagt hast. Sie konnten im Norden nur bis zum Limes ihre Kultur verbreiten. Zum anderen muß man sagen, daß sich gegen Ende des Imperiums keiner mehr in Europa für Bildung interessiert hat. Anders hingegen in Ostrom bzw. in Nordafrika.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1130114) Verfasst am: 17.11.2008, 04:32 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Du haeltst die Schrift nicht fuer eine segensreiche kulturelle Errungenschaft?
Stell Dir bloss mal vor, was uns alles fehlen wuerde ohne die Schrift....das FGH zum Beispiel...
Gruss, Bernie |
Die Schrift ist wie alle technischen Neuerungen ein zweischneidiges Schwert. Hat gute und schlechte Seiten.
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#1130116) Verfasst am: 17.11.2008, 04:38 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Du haeltst die Schrift nicht fuer eine segensreiche kulturelle Errungenschaft?
Stell Dir bloss mal vor, was uns alles fehlen wuerde ohne die Schrift....das FGH zum Beispiel...
Gruss, Bernie |
Die Schrift ist wie alle technischen Neuerungen ein zweischneidiges Schwert. Hat gute und schlechte Seiten. |
Das, ist wiederum Dialektik
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#1130117) Verfasst am: 17.11.2008, 04:41 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | atheist666 hat folgendes geschrieben: | Noseman schrieb:
Zitat: | Vorm Christentum haben Germanen in der Armee Karriere gemacht und konnten infolgedessen natürlich Latein; und zwar auch schreiben. |
Und wieviele waren das ?
Der Erste der Schulbildung auf Deutsch-Französischem Territorrium einführen wollte, war Karl der Große. Es waren gerade die Adligen und die Bauern, die die kategorisch ablehnten.
Und bei den Bauern hat sich das bis zu meiner Jugendzeit in der BRD gehalten. Und das ist kein Witz. |
Karl der Große war aber ein halbes Jahrtausend später als die christliche Dominanz.Ist es nun dem Christentum mitanzulasten, das Bildung solange verfiel, oder ist es ihm zu danken, dass es da wieder aufkommen solte?
Übrigens wohl unpassendes Beispiel, denn ich glaube kaum dass Karls Motive vorwiegend seiner Religion anzulasten sind, weder die Guten, noch die Schlechten. |
Ähm... mit dem Karl beginnt die christliche Dominanz in Mitteleuropa.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1130119) Verfasst am: 17.11.2008, 04:44 Titel: |
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atheist666 hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | atheist666 hat folgendes geschrieben: | Noseman schrieb:
Zitat: | Vorm Christentum haben Germanen in der Armee Karriere gemacht und konnten infolgedessen natürlich Latein; und zwar auch schreiben. |
Und wieviele waren das ?
Der Erste der Schulbildung auf Deutsch-Französischem Territorrium einführen wollte, war Karl der Große. Es waren gerade die Adligen und die Bauern, die die kategorisch ablehnten.
Und bei den Bauern hat sich das bis zu meiner Jugendzeit in der BRD gehalten. Und das ist kein Witz. |
Karl der Große war aber ein halbes Jahrtausend später als die christliche Dominanz.Ist es nun dem Christentum mitanzulasten, das Bildung solange verfiel, oder ist es ihm zu danken, dass es da wieder aufkommen solte?
Übrigens wohl unpassendes Beispiel, denn ich glaube kaum dass Karls Motive vorwiegend seiner Religion anzulasten sind, weder die Guten, noch die Schlechten. |
Ähm... mit dem Karl beginnt die christliche Dominanz in Mitteleuropa. |
Ja, aber außer in Osteuropa gab es schon Jahrhunderte, ja ein halbes Jahrtausend zuvor christliche Herrscher und Kirchen.
Und trotzdem hat es da niemand geschafft, etwas zu fabrizieren, was heute unter "Literaturnobelpreis" fallen würde, abgesehen von theologischem Geschwurbel. Das ging dann erst knapp nochmal ein halbes Jahrtausend nach Karl los.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1130120) Verfasst am: 17.11.2008, 04:44 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: |
Vor allem hätte Handel und eine Zentralregierung dazuzkommen müssen. In so einem Klima braucht man nämlich Schrift, genauso wie man im heutigen politischen Klima anscheinend Waffen braucht. |
Du blendest die wichtigste Funktion der Schrift offensichtlich aus, naemlich die Gedanken und Ideen und das Wissen ueber historische Geschehnisse auf Jahrhunderte und Jahrtausende hinaus "buchstabengetreu" zu konservieren, eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen fuer jegliche Art von zivilisatorischer und technologischer Weiterentwicklung. Orale Weitergabe von Wissen kann diese Funktion nicht so zuverlaessig leisten. Entsprechend war der Verlust einer grossen Zahl unersetzlicher Dokumente beim Brand der grossen Bibliothek in Alexandria einer der groessten zivilisatorischen und technologischen Rueckschlaege in der Menschheitsgeschichte.
Noseman hat folgendes geschrieben: | Da die Germanen aber wohl eher wirtschaftlich autark lebten und wenig von zentral regierten Großreichen hielten, bestand wenig Notwendigkeit, Sachen wie Schrift, Beamtentum und Co. fortzuentwickeln. |
Das ist aber aeusserst schmeichelhaft ausgedrueckt. Primitive Sammler- und Jaegergesellschaften haben das nunmal so an sich, dass sie auf niedrigstem Niveau "eher wirtschaftlich autark" leben. Wieviel sie von "zentral regierten Grossreichen" hielten entzieht sich auch unserer Kenntnis, da sie es eigentlich nie richtig auf die Reihe bekamen mehr als 3 oder 4 Sippschaften unter einem Oberkommando zu einigen ohne dass gegeneinander intrigiert wurde. Die Roemer machten sich die traditionelle Zerstrittenheit der germanischen Stammesfuersten auch reichlich zunutze beim Ausbau des Imperium romanum noerdlich der Alpen.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1130121) Verfasst am: 17.11.2008, 04:49 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Du blendest die wichtigste Funktion der Schrift offensichtlich aus, naemlich die Gedanken und Ideen und das Wissen ueber historische Geschehnisse auf Jahrhunderte und Jahrtausende hinaus "buchstabengetreu" zu konservieren, eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen fuer jegliche Art von zivilisatorischer und technologischer Weiterentwicklung. Orale Weitergabe von Wissen kann diese Funktion nicht so zuverlaessig leisten. |
Ist das wirklich wichtig? Braucht der Mensch das wirklich? In 2000 Jahren reden über DNA-Analysen die Leute wahrscheinlich genauso wie Du jetzt über die Schrift.
Aber dann werden 95% der Leute immer noch 8 Stunden am Tag arbeiten, wenn sie Glück haben eine Familie gründen und ein Dach über den Kopf und sich im Krankheitsfalle von Profis helfen lassen. Nicht alle, natürlich.
Ob das soviel besser ist als am Lagerfeuer zu sitzen, den Geschichten vom Saga-Erzähler zuzuhören und ein Glas Met zu trinken weiss ich nicht.
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Noseman hat folgendes geschrieben: | Da die Germanen aber wohl eher wirtschaftlich autark lebten und wenig von zentral regierten Großreichen hielten, bestand wenig Notwendigkeit, Sachen wie Schrift, Beamtentum und Co. fortzuentwickeln. |
Das ist aber aeusserst schmeichelhaft ausgedrueckt. | Nicht unter Berücksichtigung meiner obigen Argumentation.
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#1130122) Verfasst am: 17.11.2008, 05:00 Titel: |
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Also ich weiß eine funktionierende Toilettenspülung schon zu schätzen. Und Bienenkacke vertrage ich nicht.
Spaß beiseite, Evil.
Du wirst doch jetzt nicht ernsthaft alles in einen Topf schmeißen wollen. Für die Zivilisierung der Germanen war das Christentum schon entscheident, und von daher können sich die großen Weltreligionen als Kulturstiftent bezeichnen.
Man kann einfach in primitiven Stammesreligionen keinen Fortschritt entdecken. Was habe ich z.B. davon, wenn mir so ein Schamane mir einen vorwedelt und vortanzt-gar nichts !
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chiring Asatru
Anmeldungsdatum: 11.08.2005 Beiträge: 1694
Wohnort: Westfalen
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(#1130128) Verfasst am: 17.11.2008, 05:25 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Du haeltst die Schrift nicht fuer eine segensreiche kulturelle Errungenschaft?
Stell Dir bloss mal vor, was uns alles fehlen wuerde ohne die Schrift....das FGH zum Beispiel...
Gruss, Bernie |
Ohne Schriftgläubigkeit wäre das FGH nicht mal nötig.
Die Nutzung von Schrift und den Glauben an eine Schrift sollte man schon unterscheiden können wenn man über Kultur redet.
_________________ .
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#1130130) Verfasst am: 17.11.2008, 05:36 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Noseman hat folgendes geschrieben: | Da die Germanen aber wohl eher wirtschaftlich autark lebten und wenig von zentral regierten Großreichen hielten, bestand wenig Notwendigkeit, Sachen wie Schrift, Beamtentum und Co. fortzuentwickeln. |
Das ist aber aeusserst schmeichelhaft ausgedrueckt. Primitive Sammler- und Jaegergesellschaften haben das nunmal so an sich, dass sie auf niedrigstem Niveau "eher wirtschaftlich autark" leben. Wieviel sie von "zentral regierten Grossreichen" hielten entzieht sich auch unserer Kenntnis, da sie es eigentlich nie richtig auf die Reihe bekamen mehr als 3 oder 4 Sippschaften unter einem Oberkommando zu einigen ohne dass gegeneinander intrigiert wurde. Die Roemer machten sich die traditionelle Zerstrittenheit der germanischen Stammesfuersten auch reichlich zunutze beim Ausbau des Imperium romanum noerdlich der Alpen.
Gruss, Bernie |
Da seid ihr beide unpräzise:
Krieg als ein Mittel der Güterallokation war in der Eisenzeit nicht permanent aber, eine weit verbreitete Methode. Das würde ich nicht als autark bezeichnen.
Im Gegensatz zu den Kelten wurden die Germanen ja gerade nicht von den Römern im grossen Stile domestiziert.
Die berühmte Varusschlacht zementiert die Rhein-Main-Donau-Grenze auf Jahrhundete hinaus.
Warum wohl bauten die Römer den Limes und verzichteten nach 16 n. Christus auf eine Arrondierung bis hin zur Elbe?
Weil sie die diversen Germanen so leicht auseinander dividieren konnten?
Sicher nicht?
Es geht nicht darum, die Germanen als grosse Freiheitshelden zu glorifizieren,
(ich wäre wohl lieber Bürger des römischen Reiches in der Toscana gewesen, als Höriger eines Stammesherzoges in Ostfalen)
aber sie waren zusammen mit den Reitervölkern der östlichen Steppe und den Persern die bedeutenden Antagonisten der Römer.
Agnost
Agnost
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#1130131) Verfasst am: 17.11.2008, 05:49 Titel: |
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In einem Punkt hat Noseman recht. Der Beitrag zur Kultur im Mittelmeerraum bestand nur in Machtspielchen.
Anders später hier im Norden. Hier wurden 2 Schriftsprachen verbreitet bzw. 2 Schriften und dies bedeutete wirrklich Fortschritt.
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Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#1130184) Verfasst am: 17.11.2008, 10:32 Titel: |
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Schumpeterr: Kreative Vernichtung, oder so ähnlich.
Agnost
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#1130232) Verfasst am: 17.11.2008, 11:53 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: |
Vor allem hätte Handel und eine Zentralregierung dazuzkommen müssen. In so einem Klima braucht man nämlich Schrift, genauso wie man im heutigen politischen Klima anscheinend Waffen braucht. |
Du blendest die wichtigste Funktion der Schrift offensichtlich aus, naemlich die Gedanken und Ideen und das Wissen ueber historische Geschehnisse auf Jahrhunderte und Jahrtausende hinaus "buchstabengetreu" zu konservieren, |
Ja, nachdem es aufgeschrieben ist, kann man es als "buchstabengetreu" "genau so war es, ist es" verkaufen.
Was aufgeschrieben wird, also welche Gedanken und Ideen, auch welche Verläufe etwas genommen hat, muss ja mit der Wahrheit oder Vielfalt des Gedachten und Geschehenen nichts zu tun haben.
Zitat: | eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen fuer jegliche Art von zivilisatorischer und technologischer Weiterentwicklung. Orale Weitergabe von Wissen kann diese Funktion nicht so zuverlaessig leisten. |
Bestimmt nicht!
Schrift kann aber das Wissen, das weitergegeben wird, einschränken und monopolisieren, zumal, wenn nur wenige (oder nur bestimmte Gruppen/Schichten) der Schrift mächtig sind.
Zitat: | Das ist aber aeusserst schmeichelhaft ausgedrueckt. Primitive Sammler- und Jaegergesellschaften haben das nunmal so an sich, dass sie auf niedrigstem Niveau "eher wirtschaftlich autark" leben. |
Weder Kelten noch Germanen waren JägerInnen und SammlerInnen Kulturen, das war schon ein paar tausend Jahre vorher, nicht nur in Mitteleuropa vorbei.
Zitat: | Wieviel sie von "zentral regierten Grossreichen" hielten entzieht sich auch unserer Kenntnis, da sie es eigentlich nie richtig auf die Reihe bekamen mehr als 3 oder 4 Sippschaften unter einem Oberkommando zu einigen ohne dass gegeneinander intrigiert wurde. |
Nur dass die bisher älteste bekannte große Tempelanlage (Göbekli Tepe, ca. 12000 Jahre) von einer JägerInnen und SammlerInnen Kultur stammt.
Dazu braucht es ein paar Leutchen mehr, als 3, 4 Sippschaften, und für einen längeren Zeitraum, samt Organisation und infrastrukturelle Versorgung.
Über zentral regierte Grossreiche, steht eigentlich ziemlich fest, dass sie andere Kulturen/Denkweisen grundsätzlich eher unterjochen und verdrängen als "integrieren".
Erstaunlich, wie kritiklos positiv du das plötzlich siehst.
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#1130240) Verfasst am: 17.11.2008, 12:24 Titel: |
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Es reicht bereits aus, in einem historischen Museum von den Räumlichkeiten antiker Ausstellungsstücke in den Mittelalterbereich zu wechseln, um die kulturelle Regression deutlich vor Augen geführt zu bekommen. Dafür ist das Christentum gewiss nicht allein verantwortlich. Aber außer der Tradierung der eigenen Religion haben die christlichen "Kulturstifter" wenig zustande gebracht. Dass ein Thomas von Aquin als einer der größten Philosophen des Mittelalters gilt, sagt schon fast alles...
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#1130243) Verfasst am: 17.11.2008, 12:29 Titel: |
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atheist666 hat folgendes geschrieben: | Man kann einfach in primitiven Stammesreligionen keinen Fortschritt entdecken. Was habe ich z.B. davon, wenn mir so ein Schamane mir einen vorwedelt und vortanzt-gar nichts ! |
Das hat sich mit Einführung des Christentums geändert?
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#1130260) Verfasst am: 17.11.2008, 12:56 Titel: |
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atheist666 hat folgendes geschrieben: |
Man kann einfach in primitiven Stammesreligionen keinen Fortschritt entdecken. Was habe ich z.B. davon, wenn mir so ein Schamane mir einen vorwedelt und vortanzt-gar nichts ! |
Na immerhin hast du was davon, wenn - dir wer auch immer - was vorSCHREIBT, inclusive dessen, was du zu glauben hast, von "zu tun" und "nicht zu tun" ganz zu schweigen.
Der Glaube ist nun neuerdings hier wieder nicht mehr so FESTGESCHRIEBEN, alles andere immer weitergehender.
Ohne PAPIERE auf denen FESTGESCHRIEBEN ist, wer du bist, und welche Bewegungen wohin dir erlaubt sind, kommst du nicht weit rum auf dem Planeten, und andere noch weit weniger weit.
Das nennt man FREIHEIT.
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1130263) Verfasst am: 17.11.2008, 13:07 Titel: |
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atheist666 hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | atheist666 hat folgendes geschrieben: | Und weil das BB gerade ansprach.
Ich verstehe die Wiki nicht so ganz, daß sie Runen als Schrift bezeichnet. Wo ich doch weiß, daß selbst die Oberarier und Obergermanen zwischen 33-45 Schwirigkeiten hatten die Runen als Schrrift zu deklarieren. Dunkel erinnere ich mich an eine Szene aus einem Nazifilm, wo man erklärte, daß Runen keine Schrift seien. |
Sie wurden nicht als Schrift verwendet. Hätte man aber machen können.
Die Germanen sahen dies nur nicht als nötig an, genauso wie viele Indianer das Rad nicht verwendeten, obwohl ihnen das Prinzip bekannt war.
Eine neue Kulturtechnik muss doch nicht unbedingt segensreich sein und den Bringern muss man danken, oder? |
Fragt sich a) von welchen Indianern Du sprichst und b) Trotzkij wurde mal von Dumpfbacken aus seinem Heimatdorf gejagt, nur weil er Neuerungen in der Landwirtschaft einführen wollte.
Aber es stimmt auch nicht, was Du über die Römer gesagt hast. Sie konnten im Norden nur bis zum Limes ihre Kultur verbreiten. Zum anderen muß man sagen, daß sich gegen Ende des Imperiums keiner mehr in Europa für Bildung interessiert hat. Anders hingegen in Ostrom bzw. in Nordafrika. |
Du bist dermaßen ahnungslos, dass es wirklich ein Freude ist, zu lesen, wie du in jedes Klischee-Fettnäpfchen trittst, das nur denkbar ist.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1130277) Verfasst am: 17.11.2008, 13:32 Titel: |
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atheist666 hat folgendes geschrieben: | Und weil das BB gerade ansprach.
Ich verstehe die Wiki nicht so ganz, daß sie Runen als Schrift bezeichnet. Wo ich doch weiß, daß selbst die Oberarier und Obergermanen zwischen 33-45 Schwirigkeiten hatten die Runen als Schrrift zu deklarieren. Dunkel erinnere ich mich an eine Szene aus einem Nazifilm, wo man erklärte, daß Runen keine Schrift seien. |
Dabbelbi versucht sein Vakuum an Wissen mit Spekulationen aufzufüllen, dir offenbar nicht unähnlich.
Eine Schrift ist nicht gleichzusetzen mit Schriftsprache und erst recht nicht mit Schriftkultur. Die Grammatik ist selbstredend bereits in einer rein gesprochenen Sprache vorhanden und lateinische Lettern vermögen dies nicht besser umzusetzen, als Runen. Runen sind eine vollständige und eindeutige Schrift, da es sich um Lettern handelt, die jedem Laut einen Buchstaben zuordnen. Hieroglyphen zB sind eigentlich keine Schrift, da sie größere Sachverhalte repräsentieren.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1130298) Verfasst am: 17.11.2008, 14:31 Titel: |
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Agnost hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Noseman hat folgendes geschrieben: | Da die Germanen aber wohl eher wirtschaftlich autark lebten und wenig von zentral regierten Großreichen hielten, bestand wenig Notwendigkeit, Sachen wie Schrift, Beamtentum und Co. fortzuentwickeln. |
Das ist aber aeusserst schmeichelhaft ausgedrueckt. Primitive Sammler- und Jaegergesellschaften haben das nunmal so an sich, dass sie auf niedrigstem Niveau "eher wirtschaftlich autark" leben. Wieviel sie von "zentral regierten Grossreichen" hielten entzieht sich auch unserer Kenntnis, da sie es eigentlich nie richtig auf die Reihe bekamen mehr als 3 oder 4 Sippschaften unter einem Oberkommando zu einigen ohne dass gegeneinander intrigiert wurde. Die Roemer machten sich die traditionelle Zerstrittenheit der germanischen Stammesfuersten auch reichlich zunutze beim Ausbau des Imperium romanum noerdlich der Alpen.
Gruss, Bernie |
Da seid ihr beide unpräzise:
Krieg als ein Mittel der Güterallokation war in der Eisenzeit nicht permanent aber, eine weit verbreitete Methode. Das würde ich nicht als autark bezeichnen.
Im Gegensatz zu den Kelten wurden die Germanen ja gerade nicht von den Römern im grossen Stile domestiziert.
Die berühmte Varusschlacht zementiert die Rhein-Main-Donau-Grenze auf Jahrhundete hinaus.
Warum wohl bauten die Römer den Limes und verzichteten nach 16 n. Christus auf eine Arrondierung bis hin zur Elbe?
Weil sie die diversen Germanen so leicht auseinander dividieren konnten?
Sicher nicht?
Es geht nicht darum, die Germanen als grosse Freiheitshelden zu glorifizieren,
(ich wäre wohl lieber Bürger des römischen Reiches in der Toscana gewesen, als Höriger eines Stammesherzoges in Ostfalen)
aber sie waren zusammen mit den Reitervölkern der östlichen Steppe und den Persern die bedeutenden Antagonisten der Römer.
Agnost
Agnost |
Und wie es wohl möglich war, dass 18000 sammelnde und jagende Höhlenmenschen 28000 römische Soldaten besiegen konnten, von denen mindestens 2/3 aus Elitekohorten zusammengesetzt waren, die speziell im Kampf gegen die Germanen erfahren waren. Was anderes als mit Keulen aus der Hecke zu hüpfen konnten die ja angeblich nicht. Aber halt! Natüüürlich ist der dumme Varus schuld, bzw zum "feigen intrigieren" waren diese Höhlenmenschen dann wohl doch noch intelligent genug
Was Dabbelbi glaubt, ist sowieso schnurz, das ist mir jetzt klar. Ich schäme mich in Grund und Boden, dass ich diesen Menschen jemals ernst genommen habe und ihn wie einen ernstzunehmenden Gegner behandelt habe. BB ist ein putziges Onkelchen, auf das man aufpassen muss und ich bin wirklich ein ganz übler Schuft
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22334
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(#1130305) Verfasst am: 17.11.2008, 14:45 Titel: |
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Euch fällt schon auf, dass das Rumgezänke hier mit der Ausgangsfrage mutmaßlich nichts zu tun hat (weiß man ja nicht so recht) und ihr auch völlig ohne den Threadersteller auskommt?
Ich meine, klar, man kann auch einfach so mal einen beliebigen Anlass für einen lustigen Streit nutzen, aber ich wollte das nur mal so anmerken.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1130308) Verfasst am: 17.11.2008, 14:49 Titel: |
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Kival und No(r)seman haben das doch ernsthaft beantwortet.
Es ist halt schwierig, die Verzicht-Displin zu wahren, wenn andere schon hemmungslos einen Thread mit OT-Inhalt flächenbombardiert haben.
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Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
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(#1130312) Verfasst am: 17.11.2008, 15:02 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Euch fällt schon auf, dass das Rumgezänke hier mit der Ausgangsfrage mutmaßlich nichts zu tun hat (weiß man ja nicht so recht) und ihr auch völlig ohne den Threadersteller auskommt?
Ich meine, klar, man kann auch einfach so mal einen beliebigen Anlass für einen lustigen Streit nutzen, aber ich wollte das nur mal so anmerken. |
die abgebildete Fläche ist schwarz!
die weißen oder auch blinden Flecken entstehen nur durch Verstellung der Sicht auf einige falsch rezipierte oder verzerrende Ausgangsblickwinkel.
Es ist daher natürlich einfacher sich nur auf die eindeutigen und wesentlich gesicherten schwarzen Flächen zu konzentrieren.
_________________ ____________________
ertrage die Clowns!
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1130318) Verfasst am: 17.11.2008, 15:24 Titel: |
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Einer muss noch.
Agnost hat folgendes geschrieben: |
Es geht nicht darum, die Germanen als grosse Freiheitshelden zu glorifizieren,
(ich wäre wohl lieber Bürger des römischen Reiches in der Toscana gewesen, als Höriger eines Stammesherzoges in Ostfalen)
aber sie waren zusammen mit den Reitervölkern der östlichen Steppe und den Persern die bedeutenden Antagonisten der Römer.
Agnost |
Moralische Helden waren es sicher nicht, aber was du bei den Römern zu suchen hast, ist mir ein Rätsel. Eine brutalere Sklavenhaltergesellschaft hat es VIELLEICHT noch in China gegeben, da waren die Germanen mit Sicherheit "Freiheitshelden" dagegen. Das Arminius kein absoluter Herrscher war und niemanden wirklich zwingen konnte, seine Gefolgsleute in die Schlacht zu führen, ist wohl offensichtlich. Ariovist zB wurde von einfachen Infanteristen grummelnderweise aufgefordert, vom Pferd abzusitzen, weil sie ihm unterstellten, er würde abhauen wenns brenzlig wird (wodurch sie dann keine Kavallerie in der Schlacht gegen Caesar zur Verfügung hatten). Bei den Römern wären da notfalls 5% des Heeres gekreuzigt worden.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1130329) Verfasst am: 17.11.2008, 15:42 Titel: |
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Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | atheist666 hat folgendes geschrieben: | Man kann einfach in primitiven Stammesreligionen keinen Fortschritt entdecken. Was habe ich z.B. davon, wenn mir so ein Schamane mir einen vorwedelt und vortanzt-gar nichts ! |
Man muss mindestens erwarten dürfen, dass die magischen Fähigkeiten des Schamanen ausreichen, eine gewöhnlich Oblate in den Leib einer Gottheit zu verwandeln. |
"Transsubstantation" meinst du? Der Trick ist, es auf Latein zu sagen, dann klingt es nach Wissenschaft!
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#1130330) Verfasst am: 17.11.2008, 15:44 Titel: |
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"Transsubstantiation", bitteschön.
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1130331) Verfasst am: 17.11.2008, 15:45 Titel: |
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richtig, danke
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