Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
yxyxyx dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 04.01.2008 Beiträge: 1552
|
(#1133432) Verfasst am: 20.11.2008, 18:22 Titel: Lieber Fwo ????????? |
|
|
im Wiki Artikel über Ganser http://de.wikipedia.org/wiki/Daniele_Ganser liest man u.a.:
Zitat: | Ganser hat auch zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 publiziert und darauf hingewiesen, dass die historische Forschung heute mit drei verschiedenen Theorien zu 9/11 konfrontiert ist<b> (Surprise, Lihop, Mihop)</b>. Im Sammelband „9/11 and American Empire: Vol. 1: Intellectuals Speak Out“, herausgegeben von David Griffin und Peter Dale Scott, hat Ganser ein Kapitel mit Schwerpunkt „Verdeckte Kriegsführung“ beigetragen und die drei Theorien dargelegt. |
durch google recherchiert fand ich: http://archiv.ethlife.ethz.ch/articles/9.11.html
da steht u.a.
Zitat: | Kennedy stoppte "hinterhältigen Plan" des Pentagons
Der älteste Hinweis darauf, dass eine MIHOP-Verschwörung überhaupt denkbar ist, stammt gemäss ETH-Forscher Ganser von 1962. Nach Fidel Castros Revolution in Kuba im Jahr 1959 scheiterte der amerikanische Auslands-Geheimdienst CIA 1961 mit seiner Rückeroberungs-Operation in der Schweinebucht. Im Folgejahr entwickelte darum das Pentagon mit der "Operation Northwoods" einen Attentats-Plan gegen die eigene Bevölkerung, als Rechtfertigung, um militärisch gegen Kuba vorzugehen. Einerseits war geplant, ein eigenes leeres Flugzeug über Kuba abzuschiessen, anderseits sollten aber auch Bombenattentate in Florida und Washington DC ausgeführt werden, was beides nachträglich den Kubanern zugewiesen worden wäre und den Kriegseintritt der USA bewirkt hätte. Doch der damalige US-Präsident John F. Kennedy und sein Verteidigungsminister Robert McNamara stoppten diesen „hinterhältigen Plan“ des Pentagons und verhinderten dessen Umsetzung. |
Jetz ist der komplette Rundumschlag geschafft: Gladio -> 911 -> JFK. Also wenn das nicht Verschwörungswahn pur ist, dann tritt Karl Heinz Deschner wieder der Kirche bei
|
|
Nach oben |
|
 |
fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26588
Wohnort: im Speckgürtel
|
(#1133592) Verfasst am: 20.11.2008, 21:32 Titel: Re: Lieber Fwo ????????? |
|
|
yxyxyx hat folgendes geschrieben: | im Wiki Artikel über Ganser http://de.wikipedia.org/wiki/Daniele_Ganser liest man u.a.:
Zitat: | Ganser hat auch zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 publiziert und darauf hingewiesen, dass die historische Forschung heute mit drei verschiedenen Theorien zu 9/11 konfrontiert ist<b> (Surprise, Lihop, Mihop)</b>. Im Sammelband „9/11 and American Empire: Vol. 1: Intellectuals Speak Out“, herausgegeben von David Griffin und Peter Dale Scott, hat Ganser ein Kapitel mit Schwerpunkt „Verdeckte Kriegsführung“ beigetragen und die drei Theorien dargelegt. |
durch google recherchiert fand ich: http://archiv.ethlife.ethz.ch/articles/9.11.html
da steht u.a.
Zitat: | Kennedy stoppte "hinterhältigen Plan" des Pentagons
Der älteste Hinweis darauf, dass eine MIHOP-Verschwörung überhaupt denkbar ist, stammt gemäss ETH-Forscher Ganser von 1962. Nach Fidel Castros Revolution in Kuba im Jahr 1959 scheiterte der amerikanische Auslands-Geheimdienst CIA 1961 mit seiner Rückeroberungs-Operation in der Schweinebucht. Im Folgejahr entwickelte darum das Pentagon mit der "Operation Northwoods" einen Attentats-Plan gegen die eigene Bevölkerung, als Rechtfertigung, um militärisch gegen Kuba vorzugehen. Einerseits war geplant, ein eigenes leeres Flugzeug über Kuba abzuschiessen, anderseits sollten aber auch Bombenattentate in Florida und Washington DC ausgeführt werden, was beides nachträglich den Kubanern zugewiesen worden wäre und den Kriegseintritt der USA bewirkt hätte. Doch der damalige US-Präsident John F. Kennedy und sein Verteidigungsminister Robert McNamara stoppten diesen „hinterhältigen Plan“ des Pentagons und verhinderten dessen Umsetzung. |
Jetz ist der komplette Rundumschlag geschafft: Gladio -> 911 -> JFK. Also wenn das nicht Verschwörungswahn pur ist, dann tritt Karl Heinz Deschner wieder der Kirche bei |
Ich verstehe jetzt langsam das Entsetzen bei Pisa in Sachen Leseverständnis:
Gucken wir uns doch an, worüber Du dich da aufregst: Eine Universitätsveranstaltung mit Geschichts-Studenten, die sich im Bewerten von Quellen üben und anhand dieser verschiedene Szenarien zu 9/11 bewerten sollten. Zwei dieser Szenarien beinhalten die +- aktive Zerstörung eigener Werte (Menschen und Material), einmal durch aktives Zulassen des Terrors einmal durch eigenen Terror unter dem Deckmantel des Feindes. Das 2. kannte man bisher nur von Leuten wie Hitler (> Gleiwitz) und im Zusammenhang mit Demokratien erscheint es als starker Tobak. Deshalb verschwendet Ganser einen Gedanken daran, ob es hierfür Beispiele gibt.: Zitat: | Der älteste Hinweis darauf, dass eine MIHOP-Verschwörung | (Hervorhebung von mir: der unbestimmte Artikel zeigt, dass er nur ein Beispiel sucht - hier wird kein Zusammenhang konstruiert, wie Du es suggerierst)
Er findet eins in der Operation Northwoods, kein Verschwörungswahn, sondern eine erfreuliche Folges des freedom of information act, dass auch peinliche Papiere nach einer gewissen Zeit nicht mehr geschützt sind. Eine Kopie des einsehbaren Memorandums zur Operation Northwoods kannst Du z.B. im Archiv der Washington University in Washington DC einsehen, inzwischen über Internet:
http://www.gwu.edu/~nsarchiv/news/20010430/doc1.pdf
Am Ende des historishen Seminars steht auch kein Verschwörungstheorie, sondern nur die Aussage, dass der Hergang aufgrund der Quellen nicht entscheidbar ist. Und JFK ist nur insofern beteiligt, als er die Operation Northwoods ablehnte.
Du benimmst dich wie eine hysterische Jungfer, die gelernt hat, auf bestimmte Stichwörter hin in Ohnmacht zu fallen, oder mindestens einen Schreikrampf zu bekommen.
Ich dachte, Du wolltest dir Quellen ansehen, um sie zu überprüfen. Das geht nicht, ohne sie zu ende zu lesen und zumindest soweit durchzukauen, bis man sie verstanden hat. Stattdessen lässt Du sie bei bestimmten Stichwörtern schreiend aus der Hand fallen.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
|
|
Nach oben |
|
 |
Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
|
(#1133835) Verfasst am: 21.11.2008, 05:54 Titel: Re: Kritik ohne Heuchelei |
|
|
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Gleichzeitig kann man auch sehen, dass Antikommunismus (- oft als Anti-Stalinismus getarnt!!!! -) auch immer Antidemokratismus ist, wenn es von gewisser Seite kommt. |
Nicht alle getarnten Antistalinisten sind Antidemokraten, aber kein Stalinist ist Demokrat. |
Ersteres mag sein.
Zum zweiten Teil Deines Satzes:
Ich vermisse eine gute Definition des Stalinismus. |
Unnötig, ich erwarte von jedem Linken, dass er mindestens so weit geht wie Nikita Chrustschow 1956 und sich mit Grausen von Stalin abwendet. |
1. Von was genau wendet man sich denn da genau ab? Ich will wissen, von was genau sich bürgerliche Anti-Stalinisten abwenden.
2. Wenn hinter einer attitüdenhaften Abwendung von Stalin gar kein Anti-Stalinismus steckt, sondern einfach nur Anti-Marxismus ist es kein Anti-Stalinismus.
3. Ich lehne die Methoden Stalins ab, soweit sie barbarisch und brutal waren und verurteile sie als zum großen Teil haarsträubend, kriminell und kontraproduktiv für die Entwicklung eines Sozialismus. Aber Stalins Methoden weisen andererseits auf eine Reihe von Problemen beim Aufbau und bei der Sicherung eines Sozialismus hin. Beides muss man im Blick haben. Eine Gleichsetzung von Stalins Verbrechen mit dem Faschismus lehne ich dennoch ab. Denn Verbrechen allein machen noch keinen Faschismus.
4. Die Ablehnung barbarischer und brutaler Methoden beim Aufbau und bei der Sicherung eines Sozialismus bedeuten nicht die Ablehnung eines angemessenen Klassenkampfes gegen die bürgerliche Barbarei und Brutalität, welche zum Wesenskern des Kapital gehören.
5. Damit im Zusammenhang steht die Tatsache, dass die Herrschenden im "freien Westen" sich noch nie an irgendeiner noch so widerlichen Barbarei gestört haben, auch nicht an einer Stalinistischen. Sie betreiben die Barbarei im Gegenteil selber, wenn Mister Maximalprofit wieder mal problemos hat. Dann hetzen sie notfalls die faschistischen Horden auf die Arbeiter- und Angestelltenbewegung und andere Störenfriede der bürgerlichen Ordnung. An Stalin stört diese Masken nicht seine Brutalität, sondern einzig und allein die Tatsache, dass er sie eine Zeit lang daran gehindert hat, die russischen Rohstoffe, Ländereien und Menschen zu verwursten.
Deshalb reichen Attitüden nicht aus. Was Linke leisten, sind tief gehende Analysen und Kritiken des "Stalinismus", also der konkreten Politik Stalins in der damaligen Phase. Dies können bürgerliche "Kritiker" gar nicht, weil ihnen das Interesse fehlt, weil sie strukturkonservativ sind in Bezug auf die Herrschaft des Maximalprofits. Und weil sie gerne die Illusion streuen, dass diese Herrschaft a) gar keine ist und b) wenn, dann eine nicht-barbarische.
Und beides ist falsch.
Deswegen sind bürgerliche Wissenschaftler in einer strukturellen Bredouille. Sie dürfen die umfassenden Zusammenhänge immer nur ein Stück weit hervor lugen lassen, aber nie in ihrer Umfassendheit. Und ansonsten interessiert den bürgerlichen Wissenschaftler die Wissenschaft vor allem im Sinne technologischer Ausbeutbarkeit.
Dieser thread - um mal den Bogen zu kriegen - handelt vom geheimen und systematisch betriebenen Terror des Westens mit dem Ziel, den Kommunismus (- und nicht etwa den "Stalinismus" -) zu vernichten.
Da nun zu kommen und erst einmal von den Linken eine Stalinismus-Ablehnung zu fordern, geht an der Sache vorbei ...-!
Skeptiker |
Da offenbart die dogmatische Linke immer mal wieder ein eigentümliches Demokratie-Verständnis, indem sie festzulegen versucht, wer eine Sache kritisieren darf und wer nicht. Macht ja nix, da die Fähigkeit der dogmatischen Linken zur Selbstkritik jede Kritik von aussen völlig überflüssig macht, gell?
Ausserdem wirkt es ein wenig widersprüchlich, sich gegen die Gleichsetzung von Stalinismus und Faschismus zu verwahren, wenn man andererseits wenig zimperlich mit der Faschismus-Keule umgeht, sobald sich die Kritik gegen das verhasste Bürgertum wendet. |
Also ich für meinen Teil habe es nicht nötig, in undifferenzierter Weise eine Faschismus-Keule hervor zu holen, auch wenn es immer mal wieder zu Verbrüderungen zwischen dem Bürgertum und den braunen Horden kommt.
Ein Kapitalist ist ein Kapitalist. Wenn er und seine Kameraden ein Bündnis zwischen sich und den Strammen bilden, dann ist unsereins noch in der Lage, das zu erklären.
Ebenso, wenn sich in einer so genannten Demokratie das antikommunistische Gladio-Syndrom ausbreitet. Auch das können wir erklären.
Um zum Vergleich Faschismus-Stalinismus zu kommen: Angost ist erst gar nicht im Stande, Stalinismus zu definieren, auch sonst offenbar niemand hier.
Das hat übrigens auch den Grund darin, dass man Faschismus sehr wohl induktiv verstehen kann, also von seinem Ziel her, nicht von seinen Formen.
Eine Stalinismus-Definition muss dagegen deduktiv vollzogen werden, also von bestimmten Herrschaftsformen, - es sei denn, es gelingt, die Ziele eines Stalinismus zu benennen.
Das ist das Problem.
Was die interne (Selbst-)Kritik und die externe Kritik betrifft, so ist jede externe Kritik willkommen. Sie muss nur ehrlich sein, das heisst, ihre Zielrichtung benennen.
Wer Marx ablehnt, soll das sagen, damit habe ich kein Problem. Wer seinen Antikommunismus hinter einer vermeintlichen "Stalinismus-Kritik" verschanzt und wer folglich dies nur als einen von vielen möglichen Vorwänden nimmt, dem lese ich die Leviten.
Skeptiker |
Wehn es nach Skeptiker geht dürfen nur die Führer der Eisenbahn (Stalinisten) den Füher der Eisenbahn (Mehdorn) kritisieren, denn alle anderen sind zu blöd dazu.
Agnost
|
|
Nach oben |
|
 |
atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
|
(#1133842) Verfasst am: 21.11.2008, 06:22 Titel: |
|
|
Skeptiker schrieb : Zitat: | Wer Marx ablehnt, soll das sagen, damit habe ich kein Problem. Wer seinen Antikommunismus hinter einer vermeintlichen "Stalinismus-Kritik" verschanzt und wer folglich dies nur als einen von vielen möglichen Vorwänden nimmt, dem lese ich die Leviten. |
Dann darfst Du bei mir mal anfangen mit dem Levitikus lesen. Ich bin Marxist und behaupte, daß der Stalinismus nix weiter ist, als die Fortsetzung des autoritären Zarismus in Rot, was in allerdings grundlegend von Faschismus unterscheidet, weil dieser ein neues System errichten möchte.
|
|
Nach oben |
|
 |
Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
|
(#1134096) Verfasst am: 21.11.2008, 16:53 Titel: Der Dogmatiker und der Marxismus |
|
|
zelig hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Also ich für meinen Teil habe es nicht nötig, in undifferenzierter Weise eine Faschismus-Keule hervor zu holen, auch wenn es immer mal wieder zu Verbrüderungen zwischen dem Bürgertum und den braunen Horden kommt. |
|
Was gibt's denn da zu lachen, zelig?
Das ist eine ernste Sache, will sagen, Tatsache das mit der Verbrüderung.
Worüber ich bei Dir lache: Ein Anhänger einer dogmatischen (=wissenschaftlich unbegründeten) Lehre - in Deinem Fall ein Christ - will mir erzählen, was Dogmatismus ist!
Du kannst Dir Deine mindestens zwei Dogmen (- Christlicher Glauben und "Totalitarismus"-Doktrin -) rektal einführen ...-!
Skeptiker
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
|
|
Nach oben |
|
 |
Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
|
(#1134101) Verfasst am: 21.11.2008, 17:04 Titel: Re: Der Dogmatiker und der Marxismus |
|
|
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Ein Anhänger einer dogmatischen (=wissenschaftlich unbegründeten) Lehre |
Dogmatisch mit "wissenschaftlich unbegründet" zu übersetzen ist schon einmal sehr interessant. Abgesehen davon schlägt die Sache mit der "wissenschaftlichen Begründetheit" auf dich als Marxisten/Leninisten/sonstwas-listen in Teilen ebenso zurück. Stichwort: Werttheorie.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Du kannst Dir Deine mindestens zwei Dogmen (- Christlicher Glauben und "Totalitarismus"-Doktrin -) rektal einführen ...-! |
Hast du bei dir auch mal nachgezählt?
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
|
|
Nach oben |
|
 |
Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
|
(#1134108) Verfasst am: 21.11.2008, 17:09 Titel: keiner |
|
|
atheist666 hat folgendes geschrieben: | Skeptiker schrieb : Zitat: | Wer Marx ablehnt, soll das sagen, damit habe ich kein Problem. Wer seinen Antikommunismus hinter einer vermeintlichen "Stalinismus-Kritik" verschanzt und wer folglich dies nur als einen von vielen möglichen Vorwänden nimmt, dem lese ich die Leviten. |
Dann darfst Du bei mir mal anfangen mit dem Levitikus lesen. Ich bin Marxist und behaupte, daß der Stalinismus nix weiter ist, als die Fortsetzung des autoritären Zarismus in Rot, was in allerdings grundlegend von Faschismus unterscheidet, weil dieser ein neues System errichten möchte. |
Da muss ich Dich enttäuschen, atheist666. Leider kann ich Dir keine Leviten vorlesen. Vielleicht gibt es die aber als Hörbuch, zum Einschlafen oder so.
Ich glaube Dir, dass Du wirklich Antistalinist und Marxist bist.
Dies ist ja auch akzeptabel. Was ich nur als verwerflich ansehe, ist wie gesagt so ein Pseudo-Antistalinismus, welcher "Stalin" sagt, und Marx meint und folglich den Marx mit dem Stalin ausschüttet.
Es bleibt aber dabei: Bei dem Versuch, den Stalinismus inhaltlich zu fassen, verbleibt man entweder bei Stalins Person oder - wie Du behauptest - beim Zarismus.
Ersteres würde den Stalinismus als gesellschaftliches System ("-ismus") ad absurdum führen, letzteres ist immerhin eine diskussionswerte These. thxs.
Skeptiker
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
|
|
Nach oben |
|
 |
Antidogmatiker registrierter User
Anmeldungsdatum: 29.02.2008 Beiträge: 330
|
(#1134112) Verfasst am: 21.11.2008, 17:13 Titel: |
|
|
zelig hat folgendes geschrieben: | Da offenbart die dogmatische Linke ... |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Worüber ich bei Dir lache: Ein Anhänger einer dogmatischen (=wissenschaftlich unbegründeten) Lehre - in Deinem Fall ein Christ - will mir erzählen, was Dogmatismus ist! |
Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie sich Dogmatiker gegenseitig als Dogmatiker bezeichnen (sich selbst aber nicht)...
|
|
Nach oben |
|
 |
Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
|
(#1134161) Verfasst am: 21.11.2008, 18:16 Titel: Re: Der Dogmatiker und der Marxismus |
|
|
Hornochse hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Ein Anhänger einer dogmatischen (=wissenschaftlich unbegründeten) Lehre |
Dogmatisch mit "wissenschaftlich unbegründet" zu übersetzen ist schon einmal sehr interessant. Abgesehen davon schlägt die Sache mit der "wissenschaftlichen Begründetheit" auf dich als Marxisten/Leninisten/sonstwas-listen in Teilen ebenso zurück. Stichwort: Werttheorie. |
Kann man diskutieren, inwieweit diese Theorie gut begründet ist.
Generell bin ich aber ein Anhänger solcher.
Hornochse hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Du kannst Dir Deine mindestens zwei Dogmen (- Christlicher Glauben und "Totalitarismus"-Doktrin -) rektal einführen ...-! |
Hast du bei dir auch mal nachgezählt? |
0.
Skeptiker
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
|
|
Nach oben |
|
 |
atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
|
(#1134233) Verfasst am: 21.11.2008, 19:19 Titel: |
|
|
Skeptiker schrieb :
Zitat: | rsteres würde den Stalinismus als gesellschaftliches System ("-ismus") ad absurdum führen, letzteres ist immerhin eine diskussionswerte These. thxs. |
Das ist gut, daß Du das als Marxist-Leninist auch so siehst, und das meine ich gänzlich ohne Ironie. Denn bisher wurde von Seiten der Marxisten-Leninisten viel in dieser Hinsicht geschwurbelt.
Beim Stalinismus geht es nicht um die Person Stalins, sondern um die Frage nach dem Warum dieser Mann in der SU soviele Anhänger hatte zu seiner Zeit, und dies kann eben nur dadurch geklärt werden, wenn man sich vor Augen führt, welche Despotie unter dem Zaren schon herrschte. Wenn man sich vor Augen führt, daß es in Rußland nie eine Aufklärung gegeben hat, weil eben die Klasse gefehlt hat, die die Aufklärung hätte machen können.
|
|
Nach oben |
|
 |
Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
|
(#1134254) Verfasst am: 21.11.2008, 19:33 Titel: Re: keiner |
|
|
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Es bleibt aber dabei: Bei dem Versuch, den Stalinismus inhaltlich zu fassen, verbleibt man entweder bei Stalins Person oder - wie Du behauptest - beim Zarismus.
Ersteres würde den Stalinismus als gesellschaftliches System ("-ismus") ad absurdum führen, letzteres ist immerhin eine diskussionswerte These. thxs.
Skeptiker |
Ein -ismus kann auch eine Idieologie sein.
Stalinismus ist auch eine alternative Bezeichnung für Marxismus-Leninismus.
Oder für Sozialismus in einem Land.
Oder für Führerkult und totalen Terror.
Oder eben für rotes Zarentum mit perfektioniertem Gulag und Massenmord.
Es spielt darum keine Rolle wie man Stalinismus genau defininert, eine wie auch immer geartete Verteidigung der Politik der KPDSU zwischen 1928-1953 reicht aus, jemamanden als Stalinisten zu bezeichnen.
Ich persönlich bin auch überzeugter Anti-Bolschewist.
Das ganze Leninsche Experiment hätte nie stattfinden sollen.
Agnost
|
|
Nach oben |
|
 |
ALGDGADU registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.01.2004 Beiträge: 392
Wohnort: Nürnberg
|
(#1143661) Verfasst am: 02.12.2008, 18:48 Titel: Re: Lieber Neinguar |
|
|
yxyxyx hat folgendes geschrieben: | Ich unterstelle den Freimaurern KEINE irgendwie geartete Weltmachtambitionen. Es ist lediglich ein Freunderlwirtschaftsverein der sich mit Mystik verbrämt.
In Italien haben da in den 70igern bis 80iger ein paar von denen durchgedreht. Aber bei weitem nicht alle. |
Bei der P2 hat es sich urspr. tatsächlich um eine reguläre Freimaurerloge gehandelt, die jedoch mehr und mehr durch Leute mit anderen Interessen unterwandert wurde (welch Ironie: wirft man das "Unterwandern" ja gerade immer den Freimaurern vor). Als die italienische Großloge in den 70ern erkannte, dass hier unter ihrem Dach in einer Loge etwas entstanden ist, was gegen alle freimaurerischen Prinzipien verstößt, wurde sowohl Gelli als auch seine P2 aus dem Logenverband herausgeworfen. Trotzdem nannten die sich weiter "Freimaurerloge", aber wohl nur zur Tarnung, tatsächlich war die P2 ein wirklicher Geheimbund, dem viele führenden Leute aus Wirtschaft, Politik, Militär und Geheimdienst angehörten. Die Verbindungen zu Gladio und der CIA scheinen auch tatsächlich vorhanden gewesen zu sein.
Aber: Das waren keine Freimaurer!
Auch wenn die sich zehnmal so nannten (der Begriff ist rechtlich nicht geschützt), waren das keine!!
Deine generelle Meinung über Freimaurer ("Freunderlwirtschaftsverein") lass ich mal so stehen. Ich will Dich deines klar strukturierten Weltbildes nicht berauben.
_________________ "Was nutzt mir mein Leben,
wenn ich es nicht lebe?"
(James Bond)
|
|
Nach oben |
|
 |
Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
|
(#1143914) Verfasst am: 02.12.2008, 23:30 Titel: |
|
|
atheist666 hat folgendes geschrieben: |
Beim Stalinismus geht es nicht um die Person Stalins, sondern um die Frage nach dem Warum dieser Mann in der SU soviele Anhänger hatte zu seiner Zeit, und dies kann eben nur dadurch geklärt werden, wenn man sich vor Augen führt, welche Despotie unter dem Zaren schon herrschte. Wenn man sich vor Augen führt, daß es in Rußland nie eine Aufklärung gegeben hat, weil eben die Klasse gefehlt hat, die die Aufklärung hätte machen können. |
Das ist nur ein Mosaikstein. Ich versuche mal einen Anlauf, vielleicht sind hierfür sogar mehrere erforderlich. Eines vorausgeschickt, Stalin war natürlich nicht überall in der SU beliebt, bevorzugt war er es bei vielen Russen einst, und z.T. noch heute. Bei den zentrifugalen Völkeren war er das recht selten.
Ja warum war er eigentlich bei vielen Menschen so beliebt, was ja selbst Solschenyzin im Archipel Gulag einräumt, wo er darauf hinweist, dass selbst allerlei Gulag Gefangene beim Tode Stalins weinten!
Verrückt sollte man meinen, wenn man bedenkt, dass dieser Mann unzählige Menschen ermordete.
Man muß hierfür zurückgreifen. Die Oktoberrevolution, eigentlich war es ein Putsch, der dann allerdings in eine große Revolution einmündete, riß millionen Menschen in den Strudel der Revolution hinein, trug diese so voran, wühlte die Menschen zutiefst auf, hob sie empor, andere wiederum hinab, und ereugte auch eine große irdische Gläubigkeit an den Sozialismus. Landvergabe und Frieden, das waren die "Zauberworte", die viele beflügelten. Kaum war der Sozialismus aus der Taufe gehoben, schon kam es zu einem äußerst blutigen Bürgerkrieg, bei dem nicht selten Bruder gegen Bruder, Vater gegen Sohn und vice versa kämpften, also mitten durch die Familien hindurch, wie es z.B. bei Scholochow nachzulesen ist. (Stiller Don, Neuland uterm Pflug)
Doch damit nicht genug, 14 Staaten, unter der Regie GBs, fielen in den jungen Sowjetstaat ein, wo sie allerdings vom neuen Regime unter großer Zuhilfenahme der Bevölkerung siegten. Diese schlecht ausgerüsteten Mushiks in Bastschuhen, trotzten sowohl den Weißgardisten als auch den Interventionstruppen. Der Sieg wurde allerdings teuer errungen, eine Verrohung bei vielen Menschen durchaus nicht selten. Dazu die Angst, all die erbrachten Opfer könnten womöglich umsonst sein, wenn nicht geroße Wachsamkeit bestünde.
Gleichzeitig bestand nur eine geringe Bildung, so dass gar Vieles recht unkritisch , also ungeprüft übernommen wurde. Aus all dem ergibt sich, dass vbei Stalins Herrschaftsantritt eine große sozialistische Haltung bei vielen Menschen vorherrschte, worauf er bequem aufbauen konnte.
Von der proletarischen Garde Lenins, sofern sie nicht oppositionell eingestellt waren, begann nun mit der rasanten Industrialisierung für allerlei Arbeiter gleichfalls ein rasanter Aufstieg. Wer nicht rasant aufstieg, konnte aber sicher sein, dass er, recht häufig recht passable Posten bekam, als da wären Vorarbeiter, Meister, - u. Technikerposten. Solche mit Posten beschwichtigte Menschen, größtenteils waren es Arbeiter, waren dann zumindest gebauchpinselt, häufig gar begeisterte Anhänger des Stalinregimes. Hinzu kam ja noch die rasante industrielle Entwicklung, so dass also jeder in der Produktion gebraucht wurde, also sich nützlich fühlte. Dazu die ständige Propaganda, dass sie, die Arbeiter etwas ganz Besonderes seien.
Diese industrielle Aufwärtsentwicklung darf man sich allerdings nicht so vorstellen, dass nun der Individualkonsum mächtig anstieg. Dies war allerdings nicht der Fall, doch war es so, dass stetige kleine Verbesserungen sich im Privatleben einstellten, was für ehemalige Bauern oder Arbeiter, die nichts als Armut kannten, schon etwas bedeutete. Gleichzeitig war in der SU allgemein bekannt, dass bei Stalins Industrialisierung der Kapitalismus in einer riesigen Krise steckte und allerelei Arbeitslose und Rentner in Mülltonnen nach Essen herumwühlten u.ä.m.
Auch war es so, dass für Bildung recht viel getan wurde, gab es doch die Rapfaks, die allerdings 1934 abgeschafft wurden. Nichtsdestotrotz stieg die Zahl der Studierenden von Jahr zu Jahr. Auch sonst war Manches überaus sozial, z.B. die Kindergärten, die öffentlichen Verkehrsmittel quasi fast zum Nulltarif, sowie die recht billigen Mieten, wenn auch Wohnungsnot bestand. Satt wurde ab 1934 auch fast jeder Proletarier, für Gas und Strom war auch gesorgt.
Und wie war das mit den Bauern? Nun ab Mittelbauern sah es übel aus. Lediglich die Dorfarmut konnte zum größeren Teil dem Stalinismus etwas abgewinnen, also rund 30% der Bauern.
Diese verdingten sich früher als Knecht oder Magd, warum sollten die also gegen das Stalin-Regime sein. Mit dem Eintritt in die Kolchosen und Sowchosen, begann zwar auch kein tolles Leben, doch vorher vegetierten sie oftmals dahin, danach lebten sie sehr dürftig.
Was werden die Menschen wohl zu den vielen Massenmorden und all den Gulags gesagt haben? 1. war unter Stalin so ziemlich alles geheim. Wer aus dem Gulag zurückkehrte, mußte strengstes Stillschweigen darüber bewahren, andernfalls drohten drakonische Strafen. Dennoch müssen die Massenerschießungen und die Gulags mit all ihren zahlreichen Häftlingen natürlich in etwa bekannt gewesen sein, wenn auch ohne näheres Wissen. Dies wohl deshalb, weil recht viele Menschen zahlreiche Verwandte und Bekannte, sowie Freunde haben und man sich ja denken kann, warum dieser und jener Mensch nun einfach nicht mehr auftaucht. Auch sah man ja nachts die sogenannten Schwarzen Raben nebst festgenommener Menschen, auch wenn`s nachts um 3 oder 4 Uhr war.
Viele Menschen glaubten nun, es wären tatsächlich alles Feinde der SU. Z.T. waren sie es, z.T. aber auch nicht. (Justizirrtümer, Denunziationen) Für die Feinde hatte man im allgemeinen kein Verständnis, vielmehr verlangte man Rache. Als Beweis mögen die großen Kundgebungen in Moskau dienen, wo bekanntlich die großen Schauprozesse waren. Hunderttausende forderten tatsächlich den Tod der Angeklagten. Wieder anderen ging der Terror am Arsch vorbei, Hauptsache es traf sie selbst nicht.
Wer im Gulag landete, gab sich übrigens nicht selten selbst die Schuld, wenn er oder sie Bolschewik/in war. "Irgendwas muß ich falsch gemacht haben, aber was eigentlich? Das krieg ich aber raus, ich schreib an Genossen Stalin." Selbstverständlich verhielten sich die Trotzkisten, Weißgardisten, Kulaken, Expriester etc. anders.
Wer dennoch große Wut auf die Gulagdeportationen und Erschießungen hatte, mußte diese nicht unbedingt auf das Regime haben. Bekanntlich war es, ähnlich wie in der Franz. Revolution auch, an der Tagesordnung, dass sich viele Menschen gegenseitig denunzierten. So sah denn mancher Mensch im Nachbarn oder Arbeitskollegen den eigentlichen Feind, der falsches Zeugnis ablegte und daher der Staat einfach handeln "muß(te)"
Natürlich war die Denunziation und Spitzelei ein zuverlässiges und wichtiges Instrument auch der stalinschen Herrschaft.
Weitere Gründe: Mit der überhasteten Industrialisierung kam es zwangsläufig auch zu allerlei Havarien, die man den bürgerlichen Ingenieuren, Technikern usw. in die Schuhe schob, siehe dazu der Schachty Prozeß. Arbeiter wurden aufgerufen alles "Verdächtige" von den bürgerlichen Fachkräften an die Partei und sonstige Staatsorgane weiterzuleiten. Da gab es dann allerlei Arbeiter,. die dann bzw. so, ihre Muskeln spielen ließen.
Stalin betonte das Nationale, schon weil es nur ein soz. Land gab und ein ausgeprägter Patriotismus als zusätzliche ideologische Kraftquelle her mußte. Der Patriotismus, nicht selten auch ein teilweiser Nationalismus, war schon immer im russischen Volk verankert gewesen. Stalin konnte da locker andocken.
Natürlich wurde ihm auch der Sieg über Hitler-Deutschland hoch angerechnet.
Seine ausgesprochen unbeugsame Art, in Tateinheit mit Schlichtheit, taten ihr Übriges.
|
|
Nach oben |
|
 |
ALGDGADU registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.01.2004 Beiträge: 392
Wohnort: Nürnberg
|
(#1144349) Verfasst am: 03.12.2008, 15:16 Titel: |
|
|
Lieber Peter H.,
das war die verdammt beste Beschreibung in Kurzform, wie es zum Stalinismus kam, die ich seit langem gelesen habe. Hab vielen Dank dafür!
Gruß
ALGDGADU
_________________ "Was nutzt mir mein Leben,
wenn ich es nicht lebe?"
(James Bond)
|
|
Nach oben |
|
 |
Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
|
(#1144639) Verfasst am: 03.12.2008, 21:05 Titel: |
|
|
Danke!
Dann rein bei Google damit.
|
|
Nach oben |
|
 |
sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
|
|
Nach oben |
|
 |
|