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"Vorsicht, Religion!" - Entwicklungen in Russland

 
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#83378) Verfasst am: 29.01.2004, 17:47    Titel: "Vorsicht, Religion!" - Entwicklungen in Russland Antworten mit Zitat

Hintergrundartikel zur orthodoxen Kirche in Russland und deren Verbandelung mit dem Staat

Zitat:
Sie kamen zu sechst, Messdiener allesamt, eine gottesfürchtige Schlägertruppe. Vier Tage nur war die Ausstellung "Vorsicht, Religion!" im Moskauer Sacharow-Museum zu sehen gewesen, als die gläubigen Vandalen sie stürmten, Exponate mit Farbbeuteln bewarfen, Installationen verwüsteten und Verwünschungen zurückließen: "Ungeheuer!", sprühten sie an die Wände: "Ihr seid verflucht!" 40 Künstler hatten in Moskau ausgestellt, darunter Alexander Kosolapow mit einem Plakat des Coca-Cola-Labels und dem Bild Jesu und dem Schriftzug "Dies ist mein Blut" darauf, ...


Zitat:
Er sei sich bewusst gewesen, dass das Thema der Ausstellung umstritten sei, habe aber geglaubt, man könne es offen diskutieren, sagte der Direktor des Museums, Juri Samodurow, später. Doch nun muss er um die Zukunft seines Hauses fürchten. Denn heute, ein Jahr später, läuft ein Verfahren in der Angelegenheit. Nicht gegen die Randalierer, gegen die die Anklage im August fallen gelassen wurde, sondern gegen Samodurow, seine Kuratoren, Mitarbeiter und Künstler. Keine zwei Wochen nach dem Triumph der Nationalisten in den Duma-Wahlen im Dezember hatte der Staatsanwalt Anklage nach Paragraph 282 erhoben, wegen der "Erregung von Hass und Feindschaft sowie Erniedrigung der Würde einer Gruppe von Personen hinsichtlich ihrer Nationalität und der Religionszugehörigkeit".


Zitat:
Dabei wirke der "kulturelle Nihilismus" in "zerstörerischer Weise auf die Psyche des Betrachters", kurz: Die Ausstellung könne als Anstiftung zu Handlungen gegen die "russische Nation" betrachtet werden.


Zitat:
Mochte Gorbatschow die Orthodoxie geduldet und Jelzin sie gefördert haben, so rückte mit Wladimir Putin der Traum von der Staatskirche in greifbare Nähe. Der ehemalige Geheimdienst-Chef gibt sich als bekennender Christ, der durch die intime Kenntnis des Ritus verblüfft. Orthodoxen Priestern stehen Schulen und Armee offen. Dafür revanchiert sich das Patriarchat, indem es Panzer, Soldaten und Atomwaffen segnet und den Tschetschenien-Krieg als Feldzug gegen "Banditen" preist. "Natürlich ist die Kirche laut Gesetz vom Staat getrennt", erklärte jüngst der Präsident, "aber in unseren Seelen und unserer Geschichte sind sie eines. So war es und so wird es immer sein"


Zitat:
Unübersehbar aber ist der Neubau an der Lubjanka, dem Sitz des Geheimdienstes FSB: eine nagelneue zartgelbe Kapelle speziell für FSB-Mitarbeiter. Ikonen des altslawischen Recken Iwan Muromez, den seit kurzem die Nationalisten entdeckt haben, und der Seligen Frau von Moskau, die beschied, dass auch Stalin ein Rechtgläubiger sei, tragen darin zur Erbauung einer Kaste bei, die gerade den letzten Winkel des Staates unter ihre Kontrolle bringt. So treffen die anti-westlichen Ressentiments der alten Kader auf eine Haltung, die der Soziologe Sergej Filatow eine spezifisch russisch-orthodoxe Tradition der "Xenophobie, der anti-demokratischen, anti-westlichen und anti-zionistischen Stimmungen" nennt, "und sie beflügeln einander."

_________________
"[Die Kirchen versuchen] ... das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung zurückzugewinnen" Der Staatsrechtler Konrad Hesse 1965.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
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Beitrag(#83386) Verfasst am: 29.01.2004, 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

die entwicklung in rußland ist in praktisch jeder hinsicht ein (katastrophaler) rückschritt. Böse
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
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Beitrag(#83621) Verfasst am: 30.01.2004, 01:54    Titel: Antworten mit Zitat

(Im Hinblick auf die Zitate:) Irgendwoher kennen wir das doch? (Wir erinnern uns: Man klammert sich auch nach dem Zusammenbruch des Sowjetreiches immer noch an die Vorstellung, Moskau sei das "dritte Rom". Notwendigerweise sind seine Führer dann wahlweise "rechtgläubig", oder aber gefährliche Atheisten. Und notwendigerweise muß die Wiederherstellung der Macht Roms auch damit einhergehen, daß die Kirche ihre Moralvorstellungen zu staatlichen Gesetzen macht. Denn: die "Vorsehung" heilt nur jene Staaten, die sich den Gesetzen "Gottes" unterwerfen. So einfach ist das. Putin als Abziehbild [oder "gute Kopie"] des Kaisers Konstantin...)
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 1474
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Beitrag(#90066) Verfasst am: 12.02.2004, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Der Patriarch weist Katholiken in die Schranken

Zitat:
Ihre Wehrhaftigkeit hatte die russisch-orthodoxe Kirche zuletzt in der vergangenen Woche demonstriert, als das Patriarchat die römisch-katholische Kirche zum wiederholten Male aufforderte, ihre Missionstätigkeit in Russland einzustellen. Der Leiter des orthodoxen Außenamtes, Metropolit Kyrill, verlangte vom Vatikan, dieser solle seine Missionstätigkeit auf traditionell katholische Länder beschränken. Zwar sei es den Katholiken erlaubt, sich um das Seelenheil der in Russland lebenden Polen, Litauer und Deutschen zu bemühen. Das sei "absolut normal". Die russischen Seelen aber, so stellte der Metropolit klar, gehören der orthodoxen Kirche: "Predigt Euren Gläubigen, aber nicht ihr seid die traditionelle Kirche in Russland. Die sind wir", sagte Kyrill.


Zitat:
Kyrills Stellvertreter Wsewolod Tschaplin blieb es vorbehalten, einen für das Patriarchat unangenehmen Zeitungsbericht zu dementieren. Die russisch-orthodoxe Kirche habe für ihre pro-irakische Haltung in der Vergangenheit Geld von Saddam Hussein erhalten, hatte das irakische Blatt Al Mada berichtet. Weitere Begünstigte seien der frühere französische Innenminister Charles Pasqua und der russische Nationalistenführer Wladimir Schirinowski gewesen. Was die orthodoxe Kirche betreffe, entspreche dieser Bericht nicht der Wahrheit, versicherte nun Tschaplin.

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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#93204) Verfasst am: 19.02.2004, 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

Patriarch Alexij II. wird 75

Zitat:
Das Moskauer Patriarchat ist wieder eine der einflussreichsten gesellschaftlichen Kräfte Russlands. 80 Prozent der größtenteils unter massiver atheistischer Propaganda aufgewachsenen Russen bezeichnen sich heute als orthodox. «Mir scheinen die Beziehungen zwischen Staat und Kirche nahe am Idealzustand zu sein», sagte Alexij unlängst in einem Interview.

In letzter Zeit mehren sich die Anzeichen, dass Alexij für seine Kirche auch formell die Führung der weltweiten Orthodoxie übernehmen will, eine Rolle, die bislang noch das Patriarchat von Konstantinopel spielt.


Zitat:
Seine Kritiker behaupten, Alexij sei in dieser Zeit vom sowjetischen Geheimdienst KGB angeworben worden, was die steile Karriere in der von Agenten und Spitzeln unterwanderten orthodoxen Kirche erkläre. Entsprechende Akten über einen KGB-Mitarbeiter «Drosdow», der Alexij sehr ähnele, sollen nach der Wende angeblich aus den Panzerschränken der Geheimdienstler aufgetaucht sein.

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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#113437) Verfasst am: 07.04.2004, 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

Schulfach "Geschichte der Religion" als verpflichtender Religionsunterricht?


http://www.russland-online.ru/mainmore.php?tpl=Panorama&iditem=1160
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Fluse
KLERIKERFEINDIN



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Beitrag(#113447) Verfasst am: 07.04.2004, 10:28    Titel: Antworten mit Zitat

Die RKK-Zecken sind aber auch wirklich dreist Mit den Augen rollen
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#113448) Verfasst am: 07.04.2004, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

Fluse hat folgendes geschrieben:
Die RKK-Zecken sind aber auch wirklich dreist Mit den Augen rollen


Hä?

Ich empfehle, mal die Scheuklappen abzunehmen, die den Blick auf andere, als die RKK, versperren...
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Heike N.
wundert gar nix mehr



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Beitrag(#113451) Verfasst am: 07.04.2004, 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

Fluse hat folgendes geschrieben:
Die RKK-Zecken sind aber auch wirklich dreist Mit den Augen rollen


Gröhl... Gröhl... Gröhl...
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Fluse
KLERIKERFEINDIN



Anmeldungsdatum: 27.10.2003
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Beitrag(#113454) Verfasst am: 07.04.2004, 10:49    Titel: Antworten mit Zitat

Es stand doch nur was über die RKK in Russland, oder sind die Evangelen da auch schon einmarschiert? zwinkern
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Blaubär
Höhlenbewohner



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
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Beitrag(#113458) Verfasst am: 07.04.2004, 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

Fluse hat folgendes geschrieben:
Es stand doch nur was über die RKK in Russland, oder sind die Evangelen da auch schon einmarschiert? zwinkern


Nein

Es geht hier um die russisch-orthodoxe Kirche.
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#113459) Verfasst am: 07.04.2004, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

Blaubär hat folgendes geschrieben:
Fluse hat folgendes geschrieben:
Es stand doch nur was über die RKK in Russland, oder sind die Evangelen da auch schon einmarschiert? zwinkern


Nein

Es geht hier um die russisch-orthodoxe Kirche.


Mit solchen Feinheiten kann man sich als Scheuklappenträger nicht abgeben. Nein, so geht das nicht!
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#113460) Verfasst am: 07.04.2004, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

Fluse hat folgendes geschrieben:
Es stand doch nur was über die RKK in Russland, oder sind die Evangelen da auch schon einmarschiert? zwinkern


In Russland gibt es kaum römisch-katholische Christen. Von Religionsunterricht ganz zu schweigen...
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Fluse
KLERIKERFEINDIN



Anmeldungsdatum: 27.10.2003
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Beitrag(#113462) Verfasst am: 07.04.2004, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiss das, habe mich etwas missverständlich ausgedrückt Verlegen
Für die Orthodoxe Kirche habe ich sehr wohl Verständnis das die sauer werden. Das die Rkk missionieren will ist ja typisch.Den letzten Vorstoss machte sie ja im 2 Weltkrieg und das nicht gerade friedlich.
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#113463) Verfasst am: 07.04.2004, 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

Fluse hat folgendes geschrieben:
Ich weiss das, habe mich etwas missverständlich ausgedrückt Verlegen
Für die Orthodoxe Kirche habe ich sehr wohl Verständnis das die sauer werden. Das die Rkk missionieren will ist ja typisch.Den letzten Vorstoss machte sie ja im 2 Weltkrieg und das nicht gerade friedlich.


Ach, du beziehst dich gar nicht auf meine Meldung? Am Kopf kratzen
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Fluse
KLERIKERFEINDIN



Anmeldungsdatum: 27.10.2003
Beiträge: 2034
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Beitrag(#113465) Verfasst am: 07.04.2004, 11:17    Titel: Antworten mit Zitat

@ Heike
Nein auf Notkebakker bezog sich meine Antwort Smilie
Nächstesmal werde ich drauf achten den Nick zu schreiben! zwinkern
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 1474
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Beitrag(#113552) Verfasst am: 07.04.2004, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Wenns um mein posting vom 12. Februar, also von vor gut zwei Monaten, ging: Dass die Katholen versuchen in Rußland Fuß zu fassen und den Orthodoxen dies nicht gefällt, ist eigentlich schon seit längerem bekannt. Die Streitereien hierbei verfolge ich eher am Rande - vielleicht ungefähr so wie jemand, dem von Cola generell speiübel wird die Werbekampagnen von Coca und Pepsi.

Als mir auffällig hatte ich eigentlich folgenden Satz in der Meldung hervorgehoben:

Zitat:
Die russischen Seelen aber, so stellte der Metropolit klar, gehören der orthodoxen Kirche: ...


Aber vielleicht ist dieser ohne etwas Erläuterung bzgl der unverschämten Anspruchshaltung orthodoxerseits nicht ganz verständlich.

Das russische Wort für Seele heißt "duscha" und hat einen weiteren - Russen mW auch heute noch geläufigen - Bedeutungshorizont als das entsprechende deutsche Pendant.
Mit dem Wort wurden nämlich früher regelmäßig auch die Leibeigenen bezeichnet.

So gehts ja im auch hierzulande recht bekannten Roman "Tote Seelen" ("Mjortvije duschi") von Nikolaij Gogol keineswegs nur um die Seelen in einem psychologischen oder theologischen Sinne, sondern zu allererst um Leibeigene, die verstorben sind und um das hiermit zusammenhängende Feudalsystem.

Wenn nun Metropolit Kyrill davon anfängt zu faseln, die russischen Seelen gehörten der orthodoxen Kirche, hat das mE einen ganz spezifischen Beiklang.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#113561) Verfasst am: 07.04.2004, 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

Fluse hat folgendes geschrieben:
Ich weiss das, habe mich etwas missverständlich ausgedrückt Verlegen
Für die Orthodoxe Kirche habe ich sehr wohl Verständnis das die sauer werden. Das die Rkk missionieren will ist ja typisch.Den letzten Vorstoss machte sie ja im 2 Weltkrieg und das nicht gerade friedlich.

ok, nachdem du jetzt zwischen katholen und orthodoxen zu unterscheiden gelernt hast, können wir zum stoff der zweiten klasse übergehen:
es gibt mehrere orthodoxe kirchen.
z.b. eine griechisch-orthodoxe und eine russisch-orthodoxe. und noch eine ganze reihe weiterer. die verhältnisse zwischen ihnen sind, sagen wir mal, kompliziert. offiziell haben sie kein gemeinsames oberhaupt und keinen "dachverband". dennoch gibt es eine klammheimliche, institutionslose hierarchie, die sich in redewendungen wie "zweites rom" (=konstantinopel) und "drittes rom" (=moskau) niederschlägt.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#113574) Verfasst am: 07.04.2004, 15:30    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
Fluse hat folgendes geschrieben:
Ich weiss das, habe mich etwas missverständlich ausgedrückt Verlegen
Für die Orthodoxe Kirche habe ich sehr wohl Verständnis das die sauer werden. Das die Rkk missionieren will ist ja typisch.Den letzten Vorstoss machte sie ja im 2 Weltkrieg und das nicht gerade friedlich.

ok, nachdem du jetzt zwischen katholen und orthodoxen zu unterscheiden gelernt hast, können wir zum stoff der zweiten klasse übergehen:
es gibt mehrere orthodoxe kirchen.
z.b. eine griechisch-orthodoxe und eine russisch-orthodoxe. und noch eine ganze reihe weiterer. die verhältnisse zwischen ihnen sind, sagen wir mal, kompliziert. offiziell haben sie kein gemeinsames oberhaupt und keinen "dachverband". dennoch gibt es eine klammheimliche, institutionslose hierarchie, die sich in redewendungen wie "zweites rom" (=konstantinopel) und "drittes rom" (=moskau) niederschlägt.


Und nicht zuletzt kennzeichnet die orthodoxen Kirchen eine nicht zu unterschätzende nationale Komponente: Wichtig für die christlichen Völker im damaligen Osmanischen Reich. Rechte gab es dort nur für Völker mit "eigener" Kirche - daher hat so ziemlich jeder Balkanstaat seine eigene "Orthodoxie".
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 1474
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Beitrag(#113578) Verfasst am: 07.04.2004, 15:37    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:

die verhältnisse zwischen ihnen sind, sagen wir mal, kompliziert. offiziell haben sie kein gemeinsames oberhaupt und keinen "dachverband". dennoch gibt es eine klammheimliche, institutionslose hierarchie, die sich in redewendungen wie "zweites rom" (=konstantinopel) und "drittes rom" (=moskau) niederschlägt.


Nun, soweit ich das verstanden habe, geht das bei den Orthodoxen ähnlich wie bei den Staaten: wird sie von den anderen orthodoxen Kirchen anerkannt, gilt sie als souveräne orthodoxe Kirche. Diese Souveränität nennt man Autokephalie. Eine autokephale Kirche hat dann ein eigenes Oberhaupt, einen Patriarchen für ein ganz bestimmtes Gebiet.
Missioniert wird nicht in einem anderen Land, welches selbst eine autokephale Kirche hat. Das wird dann als Verstoß gegen die "Einheit der Christenheit" verstanden. Dort betreut man nur die Mitglieder der eigenen orthodoxen Richtung.
In diesem Sinne wehrt sich dann auch die russisch-orthodoxe Kirche gegen die Missionierung durch die weströmischen Katholiken mit ihrem Universalitätsanspruch.

Probleme gibts dann, wenn sich eine Kirche für unabhängig erklärt und dies von anderen orthodoxen Kirchen nicht anerkannt wird.
So aktuell beim Streit in der Exjugoteilrepublik Mazedonien. Dort hatte wohl die ehemalige jugoslawische Regierung 1969 einen Extrapatriarchen eingesetzt, um die serbische Orthodoxie im Einfluß zu schwächen, zu der dieses Gebiet eigentlich "gehörte".
Heute muß sich die mazedonische Regierung mit zwei orthodoxen Kirchen mit jeweiligen Bischöfen herumärgern: mit der sich selbst für autokephal ansehenden mazedonischen orthodoxen Kirche und den mazedonischen Bischöfen der serbisch-orthodoxen Kirche.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
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Beitrag(#113586) Verfasst am: 07.04.2004, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

notkerbakker hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:

die verhältnisse zwischen ihnen sind, sagen wir mal, kompliziert. offiziell haben sie kein gemeinsames oberhaupt und keinen "dachverband". dennoch gibt es eine klammheimliche, institutionslose hierarchie, die sich in redewendungen wie "zweites rom" (=konstantinopel) und "drittes rom" (=moskau) niederschlägt.


Nun, soweit ich das verstanden habe, geht das bei den Orthodoxen ähnlich wie bei den Staaten: wird sie von den anderen orthodoxen Kirchen anerkannt, gilt sie als souveräne orthodoxe Kirche. Diese Souveränität nennt man Autokephalie. Eine autokephale Kirche hat dann ein eigenes Oberhaupt, einen Patriarchen für ein ganz bestimmtes Gebiet.
Missioniert wird nicht in einem anderen Land, welches selbst eine autokephale Kirche hat. Das wird dann als Verstoß gegen die "Einheit der Christenheit" verstanden. Dort betreut man nur die Mitglieder der eigenen orthodoxen Richtung.
In diesem Sinne wehrt sich dann auch die russisch-orthodoxe Kirche gegen die Missionierung durch die weströmischen Katholiken mit ihrem Universalitätsanspruch.

Probleme gibts dann, wenn sich eine Kirche für unabhängig erklärt und dies von anderen orthodoxen Kirchen nicht anerkannt wird.
So aktuell beim Streit in der Exjugoteilrepublik Mazedonien. Dort hatte wohl die ehemalige jugoslawische Regierung 1969 einen Extrapatriarchen eingesetzt, um die serbische Orthodoxie im Einfluß zu schwächen, zu der dieses Gebiet eigentlich "gehörte".
Heute muß sich die mazedonische Regierung mit zwei orthodoxen Kirchen mit jeweiligen Bischöfen herumärgern: mit der sich selbst für autokephal ansehenden mazedonischen orthodoxen Kirche und den mazedonischen Bischöfen der serbisch-orthodoxen Kirche.

genau sowas meinte ich mit "kompliziert".
bewegen wir uns in den nahen osten, wird es (für mich) vollkommmen unentwirrbar; allein die anzahl der in jerusalem "akkreditierten" kirchen ist wohl nur noch spezialisten geläufig, ganz zu schweigen von ihren wechselseitigen beziehungen.
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notkerbakker
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Beitrag(#116732) Verfasst am: 17.04.2004, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Zahlen

Zitat:
Die meisten russischen Bürger, 57 Prozent, geben zu, dass die Religion in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielt, und 40 Prozent messen ihr keine besondere Bedeutung bei.

Davon zeugen die Angaben, die der unabhängige soziologische Dienst ROMIR Monitoring(ROMIR - Russische öffentliche Meinung und Marktforschung) verbreitet hat. Sie waren bei einer gesamtrussischen Befragung von 1600 Bürgern im Alter von über 18 Jahren gewonnen worden. Die Befragung war in 107 Städten und Ortschaften Russlands Mitte März vorgenommen worden.

3 Prozent der russischen Bürger sagten dabei, dass sie jede Woche den Gottesdienst besuchen. 6 Prozent - einmal im Monat und 11 Prozent einige Male im Jahr, 16 Prozent nur während großer Feste, 10 Prozent seltener als einmal im Jahr und 53 Prozent machen das niemals.

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Beitrag(#139257) Verfasst am: 17.06.2004, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

In einem Artikel anläßlich des Prozesses umd die sogenannte "Yukosaffäre" greift die NZZ auch noch einmal das im Eingangsposting genannte Verfahren gegen Moskauer Künstler auf. Dieser Blasphemieprozeß hat offensichtlich gestern begonnen.

Zitat:
Am Tag zuvor hatte vor einem anderen Moskauer Gericht ein Verfahren wegen Blasphemie begonnen, das nur noch als bizarr bezeichnet werden kann. Es geht um eine - durchaus provokative - Kunstausstellung im Andrei- Sacharow-Museum unter dem Titel «Achtung Religion!», die im vergangenen Jahr nach nur vier Tagen von christlich-orthodoxen Eiferern teilweise zerstört, teilweise mit Sprayereien verunstaltet worden war. Während die Täter ungeschoren davonkamen, landeten der Museumsdirektor, die für die Ausstellung verantwortliche Mitarbeiterin sowie deren Assistentin auf der Anklagebank. Grund dafür waren der Druck der orthodoxen Kirche und eine Petition aus der Duma, die die Staatsanwaltschaft aufforderte, wegen Anstachelung zu religiösem Hass und Verletzung religiöser Empfindungen zu ermitteln. Der Anklage zugrunde liegen haarsträubende «Expertenmeinungen» über die angeblich gotteslästerlichen Kunstwerke und die raffiniert-verdeckten psychologischen Manipulationen, die das Heilige mit dem Profanen, dem Abstossenden, dem Komischen oder dem Entsetzlichen assoziativ verbunden hätten.


Zitat:
Die Eliten scheinen derweil mehrheitlich ihrem opportunistischen Instinkt zu folgen, der ihnen gebietet, dem jeweils Stärksten zu folgen. Nur so ist es beispielsweise zu erklären, dass jene, die vor 20 Jahren noch öffentlich dem Atheismus huldigten, sich heute als Beschützer des orthodoxen Glaubens in Szene setzen.

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Hannibal
Freiheitskämpfer



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Beitrag(#139286) Verfasst am: 17.06.2004, 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

Blaubär hat folgendes geschrieben:
Fluse hat folgendes geschrieben:
Es stand doch nur was über die RKK in Russland, oder sind die Evangelen da auch schon einmarschiert? zwinkern


Nein

Es geht hier um die russisch-orthodoxe Kirche.


Versöhnt euch! Smilie

Die Religionen sind doch in allen ihren Impulsen Parasiten(nicht dass ich die Religiösen Menschen persönlich angreifen will, es ist die Religion an sich; nicht die Menschen)! zornig


In Russland scheint es übrigens diese Jubis(Junge Bibeltreuen Schläger) schon tatsächlich zu geben! Traurig Weinen
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notkerbakker
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Beitrag(#142700) Verfasst am: 27.06.2004, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

Christi Blut und Coca-Cola

Zitat:
Die Protestierenden wurden damals am Tatort festgenommen. Aber der Richter sah in ihren Handlungen kein Rowdytum, obwohl die Organisatoren der Ausstellung auf dieser Formel bestanden, und ließ die Wandalen in Gottes Namen gehen.

Darauf gingen die Beleidigten zum Angriff über. Zurzeit verfolgt das gesamte intelligente Russland voller Interesse den Prozess, bei dem auf der Anklagebank - erstmalig seit dem Zerfall des Sowjetsystems - Bürgerrechtler sitzen, d. h. Menschen, die vom Standpunkt des Normalbürgers aus gerecht und selbstaufopfernd sind.

Für viele Russen ist das eine Art Deja-vu-Erlebnis. Die Hetze gegen Künstler, die die herrschende Ideologie herausforderten, war ein Charakterzug der kommunistischen Zeit. Man denke zum Beispiel an die Bulldozer-Attacke auf eine Ausstellung der Avantgardekünstler im Herbst 1974 in Moskau oder an die Verfolgungen, denen die Behörden Boris Pasternak aussetzten, weil er so frei war, sein "antisowjetisches" Buch "Doktor Schiwago" im Ausland zu veröffentlichen.


Zitat:
Die Richterin Natalja Larina hat den Fall vorläufig zur Nachuntersuchung weitergegeben. Die Anklage "Schüren von religiöser Feindschaft" schienihr viel zu verschwommen. Die Staatsanwaltschaft hat eine Woche Zeit, um der Formulierung einen genauer orientierten Charakter zu verleihen.

Unterdessen fand die Gerichtsklage der beleidigten Gläubigen bei namhaften russischen Bürgerrechtlern eine geharnischte Aufnahme. Typisch ist die Meinung Valerija Nowodworskajas, der Vorsitzenden der Partei "Demokratischer Bund Russlands", die in den 70er und 80er Jahren mehr als nur einmal wegen ihrer Handlungen als Andersdenkende abgeurteilt wurde: "Wozu sind diese rechtgläubigen Fanatiker überhaupt zur Ausstellung gekommen? Um sich dort beleidigen zu lassen? Gott kann sich selbst verteidigen. Hätte die Ausstellung für ihn etwas bedeutet, wäre das Sacharow-Zentrum in der Hölle versunken. Da dies nicht der Fall ist, mag sie Gott gleichgültig sein..."

Sobald der Prozess in dieser Woche wiederaufgenommen wird, bekommt Juri Samodurow, der gegen die, wie er glaubt, übermäßige Erstarkung des Einflusses der Kirche Einwände erhebt, einen weiteren Vorwand zu Befürchtungen. Wie der Minister für Bildungswesen und Wissenschaft Andrej Furssenko dieser Tage erklärte, sollen in die Stundenpläne der russischen Oberschulen bald religiöse Fächer aufgenommen werden. "Die Rechtgläubigkeit lag der Entstehung Russlands zugrunde, und das muss verstanden werden", erläuterte der Minister.

_________________
"[Die Kirchen versuchen] ... das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung zurückzugewinnen" Der Staatsrechtler Konrad Hesse 1965.
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Beitrag(#1574401) Verfasst am: 20.11.2010, 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Russland will Kirchenbesitz zurückgeben
Die russisch-othodoxe Kirche könnte zum größten Immobilienbesitzer Russlands werden. Das Parlament in Moskau verabschiedete am Freitag ein umstrittenes Gesetz, das es allen religiösen Gemeinschaften ermöglicht, Besitz zurückzufordern, der ihnen im Zuge der bolschewistischen Herrschaft genommen wurde. Kritiker des Gesetzes fürchten um die Kulturgüter Russlands. Sie glauben, dass wertvolle Gebäude und Kunstwerke von staatlichen Einrichtungen besser erhalten und geschützt werden können. Das Gesetz muss noch von Präsident Medwedew unterzeichnet werden.

http://www.dradio.de/kulturnachrichten/201011201400/1

Um die Kulturgüter muss man sich wohl am wenigsten Sorgen machen.
Da werden eine Menge Ländereien zu bewirtschaften sein, Kirchen zu renovieren, ABM-Maßnahmen für Ziellose und vom Staat Vernachlässigte.
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Martha-Helene
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Beitrag(#1574517) Verfasst am: 21.11.2010, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Domradio ist da detailierter
Es geht eher um Gebäude nicht um Ländereien
Zitat:
Mehr als 90 Jahre nach der Beschlagnahmung ihres gesamten Eigentums bekommen Russlands Religionsgemeinschaften ihre Sakralbauten zurück. Das russische Parlament, die Duma, beschloss mit großer Mehrheit ein entsprechendes Restitutionsgesetz. Es geht um mehr als 10.600 Gotteshäuser. [...]
Einzig die Kommunistische Partei lehnte die Vorlage der Regierung ab. „Volkseigentum“ dürfe nicht verschleudert und die orthodoxe Kirche nicht zum „Milliardär“ gemacht werden, erklärten sie.

http://www.domradio.de/aktuell/69351/nach-90-jahren-enteignung.html

Werden vermutlich viel Geld und religiöse Führungskräfte notwendig sein, um etwas zu bewegen.
Probleme macht auch, einen Religionsunterricht, bzw. Werteunterricht zu organisieren
Zitat:
Ab dem Frühjahr 2010 soll in mehreren Regionen Russland probeweise das Schulfach «Geistlich-moralische Erziehung » in den Klassen 4 und 5 eingeführt werden. Das neue religionskundliche Fach soll sich mit den «für Russland traditionellen Religionen» Orthodoxie, Islam, Buddhismus und Judentum beschäftigen. [...]
Das verwendete Unterrichtsmaterial müsse «sowohl von den Vertretern der Religionsgemeinschaften als auch von Atheisten akzeptiert werden können». Die Lehrer dürften allerdings nicht unterrichten, dass Religion ein Mythos sei - niemand dürfe durch diesen Kurs in seinen Gefühlen verletzt werden

lgeistlich-moralische-erziehungr-an-russlands-schulen
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