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Der Kulakenmord, ein Classizid?
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yxyxyx
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Anmeldungsdatum: 04.01.2008
Beiträge: 1552

Beitrag(#1137431) Verfasst am: 25.11.2008, 13:52    Titel: Re: Wie nennt Ihr Euch? Antworten mit Zitat

yxyxyx hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wir haben ein Problem, denn es ist nicht nur meine Ansicht.

<b>The red lemmings group</b> o.s.ä.?

oder noch besser <b> The red rat caught catchers</b>
Klingt geil!
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1137432) Verfasst am: 25.11.2008, 13:56    Titel: Re: Lieber agnost Antworten mit Zitat

yxyxyx hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Was war den Stalins Sozialimus in einem Land viel anderes als Linksfaschismus?


Faschismusvorwurf ist nur der Jolly Joker, um einen Ausweg zu finden, nicht nachdenken zu müssen!
Nenn einfach alles, was deine Vorstellungswelt widerspricht, faschistisch,und es fällt Dir vieles leichter. Deine Hirnganglien werden es Dir danken - sie müssen keine neuen Synapsen knüpfen.
Do ist der Peter H. - er jubelt!


Ich quäl ihn nur ein bisschen.

Unter der Sozialfaschimustheorie (Sozialdemokraten seien Sozialfaschisten) Stalins hat die KPD im Verbund mit Papen und Hindenburg Hitler an die Macht gebracht.

Agnost
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yxyxyx
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Anmeldungsdatum: 04.01.2008
Beiträge: 1552

Beitrag(#1137437) Verfasst am: 25.11.2008, 14:05    Titel: Lieber agnost Antworten mit Zitat

unter den Komintern-Linken wurden die Trotzkisten auch als Faschólinke denunziiert.
Es ist wirklich unheimlich banal: Ist Dir jemand zuwider, nenn ihn einfach Fascho-Leader!

Fschismus ist nicht einfach Hitler mit seiner Deppenbande, der Hang zum Totalitarismus ist ein primitives (das meine ich nicht abwertend, sondern massenpsychologisch) Instrument, dem man sich bedienen kann.
daher ist es mir scheißegal, unter welcher Fahne (rot, braun, blau[Hähäh Lachen ] sie weht
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1137438) Verfasst am: 25.11.2008, 14:08    Titel: Re: Lieber agnost Antworten mit Zitat

yxyxyx hat folgendes geschrieben:
Fschismus ist nicht einfach Hitler mit seiner Deppenbande, der Hang zum Totalitarismus ist ein primitives (das meine ich nicht abwertend, sondern massenpsychologisch) Instrument, dem man sich bedienen kann.


Faschismus ist aber eine bestimmte Form des Totalitarismus. Diese Begriffe synonym zu verwenden führt nur zu BEgrifssverwirrungen.
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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yxyxyx
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Anmeldungsdatum: 04.01.2008
Beiträge: 1552

Beitrag(#1137441) Verfasst am: 25.11.2008, 14:18    Titel: Re: Lieber agnost Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
yxyxyx hat folgendes geschrieben:
Fschismus ist nicht einfach Hitler mit seiner Deppenbande, der Hang zum Totalitarismus ist ein primitives (das meine ich nicht abwertend, sondern massenpsychologisch) Instrument, dem man sich bedienen kann.


Faschismus ist aber eine bestimmte Form des Totalitarismus. Diese Begriffe synonym zu verwenden führt nur zu BEgrifssverwirrungen.

Bin mit Dir en core, nur leider gibt es kein Copyright auf diese Bezeichnung, eher (HÄHÄHÄ Lachen ) ein <b>Copyleft</b>
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1137444) Verfasst am: 25.11.2008, 14:20    Titel: "Totalitarismus"-Doktrin verharmlost Kapitaldiktatur Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Wie stehst du eigentlich zum Holodomor, zum Kulakenmord?


step hat hier kürzlich einen kurzen, aber interessanten Artikel verlinkt:

Zitat:
Alle Fraktionen in der Partei waren sich einig, dass die Bauern früher oder später in Kollektivwirtschaften unter staatlicher Kontrolle überführt werden müssten. Aber keiner der führenden Kommunisten wusste zu sagen, wie. Überhaupt herrschte in wirtschaftlichen Fragen weitgehend Ratlosigkeit.

Anfang 1928 kamen die Dinge ins Rutschen. Die staatlichen Getreideaufkäufe waren um zwei Millionen Tonnen hinter den Voranschlägen zurückgeblieben  ein vergleichsweise geringes Ungleichgewicht. Die Agrarproduktion war insgesamt durchaus gestiegen, aber vornehmlich bei Produkten, die bessere Preise erzielten. Das Getreidedefizit hätte sich also durch Anheben des staatlichen Aufkaufpreises leicht beheben lassen. Aber auf Marktmechanismen wollten Stalin und sein Politbüro nicht bauen, sie verstanden wohl auch zu wenig davon. Stattdessen riefen sie eine »Getreidekrise« aus und beschlossen im Januar 1928 die Rückkehr zu zwangsweisen Requisitionen, wie im Bürgerkrieg.

2,5 Millionen Tonnen landeten in den staatlichen Silos. Stalin sah sich in seiner Sicht bestätigt, dass die Bauern Getreide »gehortet« hätten. Im Juli 1928 blies man die »außerordentlichen Maßnahmen« wieder ab und versprach, zum normalen Handel zurückzukehren. Aber viele Bauern hatten das Vertrauen verloren. Ihr Arbeitseinsatz ließ nach. Im Herbst 1928 wiesen die Statistiken eine fallende Getreideproduktion und schrumpfende Viehbestände aus. Erneut gab es eine »Krise«.

Als Antwort beschloss das Politbüro im Februar 1929 die landesweite Einführung der »Ural−Sibirischen Methode«: Keine Zwangsrequisitionen mehr, die Bauern sollten »freiwillig« einer Erhöhung ihrer Naturalbesteuerung zustimmen. Trupps von Bevollmächtigten suchten die Dörfer auf. Wer sich gegen die höhere Besteuerung aussprach, wurde als »Kulak« bedroht oder gleich verhaftet.

Die Lage auf dem Lande verschärfte sich nun dramatisch. Schon 1928 kam es in allen Teilen der Sowjetunion zu Unruhen, zu Plünderungen, zu Überfällen auf Parteiaktivisten. Von 1927 bis 1929 verloren 300 Mitglieder von Requisitionstrupps ihr Leben. Allein in der Ukraine zählte die Regierung 1929 exakt 1262 »terroristische Akte«. Viele Bauern vergruben ihr Korn oder verkauften es an illegale private Händler. Andere wiederum gaben es billig an Arme ab oder warfen es in den Fluss.

Jetzt gab es in der Tat eine umfassende Krise. Wie zur Flucht nach vorn, ohne die Konsequenzen zu bedenken, entschlossen sich Stalin und sein Politbüro zum Durchmarsch: Abschaffung der NEP, Übergang zur umfassenden Planwirtschaft und Kollektivierung der Landwirtschaft.

Bereits Ende 1929 hatte sich Stalin auch entschieden, zur »Liquidierung des Kulakentums als Klasse«
überzugehen. Die »böswilligsten« Kulaken sollten erschossen oder in Arbeitslager gesperrt, die übrigen deportiert werden. Einschließlich der Familien. Stalin erwartete, dass gerade die wohlhabenderen Bauern der Kollektivierung am meisten Widerstand entgegensetzen würden. (...)


http://hermes.zeit.de/pdf/archiv/2008/48/A-Holodomor.pdf


Dieser Artikel zeigt - zwar stark verkürzt, aber dennoch erahnbar - auf, dass sich die Dinge nach und nach zugespitzt hatten. Der Holodomor war also etwas anderes als die von vorn herein geplante industrielle Massenvernichtung an Juden, Kommunisten, Behinderten, usw. in Deutschland.

Das muss man festhalten.

Des weiteren sieht man, dass das Denken von Stalin & co. in theoretischen Unzulänglicheiten, ja Hilflosigkeiten bestand. Man wusste nicht wie man die landwirtschaftliche Produktion steigern sollte, hielt an der Kollektivierung dogmatisch fest und setzte all dies schließlich durch brutalsten Zwang inklusive physischer Vernichtung der - wirklichen oder nur vermeintlich - Widerständigen durch.

Meine Meinung zu so einer Politik ist: So geht es nicht.

Auch ich sehe in der Zusammenfassung kleinerer Bauernhöfe große Produktivitätspotenziale, wie ja auch die Politik in der EU, in den USA und anderswo beweist, wo auch von einem "Bauernsterben" die Rede ist.

Jedoch muss man andere Methoden anwenden, auch wenn die SU seinerzeit in einem solchen ökonomischen Druck und einer militärischen Bedrohung standhalten musste, wie es fast beispiellos ist - und dies angesichts einer enormen ökonomischen Rückständigkeit.

Um es zusammen zu fassen: Sozialismus darf aus meiner Sicht nicht bedeuten, dass mit Gewalt umgesetzt wird, was die Parteioberen meinen und beschließen, selbst dann, wenn es richtig ist 8was ja so auch nicht der Fall war).

Sozialismus heisst für mich, dass man Räte in allen Bereichen bildet und eine ständige Kommunikation zwischen oben und unten schafft, selbstverständlich mit dem mittelfristigen Ziel, oben und unten abzuschaffen.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Was war den Stalins Sozialimus in einem Land viel anderes als Linksfaschismus?


"Linksfaschismus" verwischt nur die Tatsache, dass es den Bolschewiki um die Abschaffung des Kapitalismus ging. Das heisst: Der Bolschewismus - auch in seiner rechten Variante der Parteidikatur - hatte immer noch eine andere ökonomische Basis.

Jede faschistische Diktatur hat im Unterschied dazu immer die führenden Kapitalfraktionen über sich.

Das heisst natürlich nicht, dass Stalins Diktatur nicht ungerecht und brutal gewesen wäre. Doch Faschismus ist etwas anderes als nur das. Es ist z.B. auch ein Faschismus denkbar, der überhaupt nicht mit den historisch bekannten Formen herrscht, sondern mit ganz neuen, "milden" Methoden, um den Klassenkampf zu ersticken und gleichzeitig den Maximalprofit der Kapitalklasse zu maximieren. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Ich würde eine Herrschaftsform deshalb a) in ihrer Historie und b) in ihren ökonomischen Zielen analyisieren und nicht nur in ihren Formen. Es nützt der Wissenschaft wenig, wenn man mit einer Gleichsetzung anfängt, ohne zuvor eine Analyse gemacht zu haben.

Wenn überhaupt, so kann eine Gleichsetzung das Ergebnis einer Analyse sein, aber diese nicht ersetzen.

Die Gefahr, die ich angesichts der verschiedenen "Totalitarismus"-Paradigmen sehe, ist die, dass die Kapitalherrschaft massiv verharmlost wird. Diese aber gilt es in den Blick zu nehmen.

Gleichzeitig ist eine ständige, noch erweitertete Aufarbeitung der bisherigen Revolutionsversuche der menschlichen Geschichte nötig.

Skeptiker
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K.I.Z - Frieden

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yxyxyx
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Anmeldungsdatum: 04.01.2008
Beiträge: 1552

Beitrag(#1137448) Verfasst am: 25.11.2008, 14:27    Titel: Lieber unskeptischer Skeptiker Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich würde eine Herrschaftsform deshalb a) in ihrer Historie und b) in ihren ökonomischen Zielen analyisieren und nicht nur in ihren Formen. Es nützt der Wissenschaft wenig, wenn man mit einer Gleichsetzung anfängt, ohne zuvor eine Analyse gemacht zu haben.


Jo supa! Hier ist die Wissenschaft, hier analysiere!
Warum tust Du das nicht endlich?
Warum agierst Du sogar bis dato Deinen eigenen Idealen kontraproduktiv?
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yxyxyx
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Anmeldungsdatum: 04.01.2008
Beiträge: 1552

Beitrag(#1137455) Verfasst am: 25.11.2008, 14:45    Titel: nun gut Antworten mit Zitat

ich helf mal dem unskeptischen Skeptieker beim Mitdenken:
OK! Nehmen wir an es gibt Schattierungen von Kapitaldiktatur (Demokratie = Kapitaldiktatur light, Faschismus = Kapitaldiktatur heavy).
Ergo schaffen wir Kapitaldiktatur generell ab!
Wie das?
Einfach: Wir verbieten Profitmache total!
Was ist die Folge: niemand darf sein Geld mehr in irgendetwas investieren, da er in den Anruch kommt, damit Profit zu machen - doch das darf er nicht mehr!
Also legt er es auf die Bank. Doch die kann ihm keine Zinsen mehr zahlen, da sie diese ja auch durch ihre Profite deckt -doch das darf sie nicht
na, dann konsumiert er halt seine Kröten. Wenn er das alleine tut, ist's OK! Es müssen aber ALLE tun (eh logo), aber dann hat man eine Hyperinflation, um Hamsterkauf einzubremsen.
na ,dann holt er halt seinen alten Sparstrumpf aus dem Schrank, nur, die Inflation steigt stärker, als was er einnimmt, er muss also hamsterkaufen,ob wer will oder nicht und dmait die Inmfaltion mehr steigern, als was er einnimmt.
Das Wirtschaftssystem kollapiert!
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1137463) Verfasst am: 25.11.2008, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Das musst du jetzt aber schon herleiten, was du da schreibst.

Wenn keine Profit gemacht wird, steigt die Geldmenge nicht. Wird nun aber durch Plandiktatur die Produktion hochgefahren, nur so als Beilspiel treffen mehr Güter auf immer noch gleich vieles Geld.

Die Folge wäre entweder Deflation oder Produktion für die Halde.

Dein Szenario ist nicht zwingend.

Agnost
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
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Beitrag(#1137653) Verfasst am: 25.11.2008, 18:21    Titel: Re: Was ist Sozialismus nicht? Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
"Nationalbolschewismus" hat genau so wenig mit dem Bolschewismus zu tun wie "Nationalsozialismus" mit Sozialismus - will heissen: gar nichts!


In bezug auf Strasser steht aber genau das in dem von dir verlinkten Artikel, was ich sagte. Schulterzucken
Ob du es wahr haben willst oder nicht: Es gab Sozialisten in der NSDAP, die diesen Namen auch verdient haben.

Ich würde den Faschismus übrigens auch nicht, wie du es tust, auf eine Gegenbewegung zum Marxismus beschränken. Das wird weder der historischen Entwicklung, noch der ideologischen Zielrichtung dieser Ideologie(n) gerecht.
Du hängst an einem Strukturalismus, der allein die ökonomischen Bedingungen als ausschlaggebend ansieht. Spätestens seit Foucault kann man wissen, dass das keine hinreichende Erklärung ist.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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yxyxyx
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Anmeldungsdatum: 04.01.2008
Beiträge: 1552

Beitrag(#1137664) Verfasst am: 25.11.2008, 18:28    Titel: Lieber agnost Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Das musst du jetzt aber schon herleiten, was du da schreibst.

Wenn keine Profit gemacht wird, steigt die Geldmenge nicht. Wird nun aber durch Plandiktatur die Produktion hochgefahren, nur so als Beilspiel treffen mehr Güter auf immer noch gleich vieles Geld.

Die Folge wäre entweder Deflation oder Produktion für die Halde.

Dein Szenario ist nicht zwingend.

Agnost


Das Endergebnmis wäre das Gleiche: es würde nichts mehr produziert, das Geld wird dadurch entwertet (Was nützt es einem noch, wenn man nichts mehr damit kaufen kann?) und wir haben eine Inflation in einer eigentlich deflationären Situation (=Stagflation).
Ich bin ein großer Fan des Kapitalismus, aber das ist sein größter Schwachpunkt: die Preisentwicklung ist fast IMMER inflationär, egal welche Situation vorliegt
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1137696) Verfasst am: 25.11.2008, 18:55    Titel: Re: Was ist Sozialismus nicht? Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:

Du hängst an einem Strukturalismus, der allein die ökonomischen Bedingungen als ausschlaggebend ansieht. Spätestens seit Foucault kann man wissen, dass das keine hinreichende Erklärung ist.


Man konnte auch schon vorher wissen, dass strukturelle Erklärungen eigentlich keine sind. zynisches Grinsen


Sorry für OT ^^"
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yxyxyx
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Anmeldungsdatum: 04.01.2008
Beiträge: 1552

Beitrag(#1137711) Verfasst am: 25.11.2008, 19:04    Titel: ERRATUM Antworten mit Zitat

yxyxyx hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Das musst du jetzt aber schon herleiten, was du da schreibst.

Wenn keine Profit gemacht wird, steigt die Geldmenge nicht. Wird nun aber durch Plandiktatur die Produktion hochgefahren, nur so als Beilspiel treffen mehr Güter auf immer noch gleich vieles Geld.

Die Folge wäre entweder Deflation oder Produktion für die Halde.

Dein Szenario ist nicht zwingend.

Agnost


Das Endergebnis wäre das Gleiche: es würde nichts mehr produziert, das Geld wird dadurch entwertet (Was nützt es einem noch, wenn man nichts mehr damit kaufen kann?) und wir haben eine Inflation in einer eigentlich deflationären Situation (=Stagflation).
Ich bin ein großer Fan des Kapitalismus, aber das ist sein größter Schwachpunkt: die Preisentwicklung ist fast IMMER inflationär, egal welche Situation vorliegt


Das habe ich jetzt auf die Schnelle übersehen: Du meinst, es wird einfach per Plan zuviel produziert. Na dann sind kapitalist. Massstäbe nicht mehr angebracht, da sowieso dort das Preisniveau willkürlich ist.
Nebenbei hatte die SU so auf den Weltmarkt spekuliert: sie hatte ein willkürliches -daher konstantes Preisniveau, daher konnte sie beim Ausland Schulden machen und denZinszuwachs durch die westl. Inflation bereinigen (=Mehreinnahmen durch Rohstoffexport), da sie ja selber keine Inflation hatte.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
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Beitrag(#1137741) Verfasst am: 25.11.2008, 19:34    Titel: Re: Was ist Sozialismus nicht? Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
"Nationalbolschewismus" hat genau so wenig mit dem Bolschewismus zu tun wie "Nationalsozialismus" mit Sozialismus - will heissen: gar nichts!


In bezug auf Strasser steht aber genau das in dem von dir verlinkten Artikel, was ich sagte. Schulterzucken
Ob du es wahr haben willst oder nicht: Es gab Sozialisten in der NSDAP, die diesen Namen auch verdient haben.


Du irrst. Die so genannten "nationalen Sozialisten" vom Typ Strasser sind nur eine bestimmte Fraktion innerhalb des Faschismus. Die Strasserianer orientierten sich u.a. an Fichte:

Zitat:
Schon der Philosoph Johann Gottlieb Fichte rückte in seinen späteren Schriften vom liberalen Staatsmodell ab und ersetzte es durch ein sozialistisches, welches er im Zuge der antinapoleonischen Freiheitskriege mit nationalistischen Gedanken auflud. Er propagierte nun einen nationalen Sozialismus, der eine Mitte zwischen reinem Nachtwächterstaat und reinem Wohlfahrtsstaat bilden sollte. Sein nationaler Sozialismus orientierte sich dabei an einer vorkapitalistischen Wirtschaftsform. Die Wirtschaft sollte eine ständisch oganisierte staatliche Planwirtschaft sein.

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sozialismus&printable=yes


Dieser "Antikapitalismus" ist - ich wies in früheren Beiträgen bereits darauf hin! - höchstens in dem Sinne antikapitalistisch, indem er vorkapitalistisch ist, also kleinbürgerlich, von einer mittelalterlichen, klein- oder vorbürgerlichen Ökonomie geprägt.

Dieses Träumen von einem Zurück ist eben das Reaktionäre, aber auch das Antisozialistische an den Strasserianern.

Nicht umsonst kann man die Faschisten auch als mittelalterliche Gestalten in der Großstadt bezeichnen.

Und dann dieser Päpstlich-Lutheranische Mixtur aus Nationalismus und Antisemitismus, der diese Brüder vollends ungenießbar macht:

Zitat:
„Beide, ich halte das für notwendig nochmals zu betonen, sind unter sich weder gegensätzlich noch decken sie einzeln den Begriff des Nationalsozialismus, den ich im Gegenteil als den alle diese Komplexe umfassenden und einschließenden empfinde. Wir sind deshalb, genau gesprochen, nicht nur ‚nationale Sozialisten’, sondern auch ‚Antisemiten’, mit einem Wort: ’Nationalsozialisten’!“

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gregor_Strasser&printable=yes


Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich würde den Faschismus übrigens auch nicht, wie du es tust, auf eine Gegenbewegung zum Marxismus beschränken.


Sorry, aber ich nenne hier den Kern des Faschismus. Das bedeutet keine "Beschränkung", sondern die Konzentration auf das Wesentliche, auf die eigentliche Intention des Faschismus.

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Das wird weder der historischen Entwicklung, noch der ideologischen Zielrichtung dieser Ideologie(n) gerecht. Du hängst an einem Strukturalismus, der allein die ökonomischen Bedingungen als ausschlaggebend ansieht. Spätestens seit Foucault kann man wissen, dass das keine hinreichende Erklärung ist.


Was für ein Strukturalismus? Erläutere mal!

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Skeptiker
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Beitrag(#1137743) Verfasst am: 25.11.2008, 19:36    Titel: Ein großer Fan Antworten mit Zitat

yxyxyx hat folgendes geschrieben:
Ich bin ein großer Fan des Kapitalismus, aber das ist sein größter Schwachpunkt: die Preisentwicklung ist fast IMMER inflationär, egal welche Situation vorliegt


Ach was! Mit den Augen rollen

Sonst noch was?

Skeptiker
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1137907) Verfasst am: 25.11.2008, 22:02    Titel: Re: Lieber xyz ungelöst Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
yxyxyx hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Nach meiner Ansicht ist Faschismus nur die Fortsetzung der Kapitaldiktatur mit anderen Mitteln ...-!

Ja so lange es nur <b>Deine</b> Ansicht ist, bin ich mit Dir sogar en core, ansonten haben wir ein Problem.


Wir haben ein Problem, denn es ist nicht nur meine Ansicht.

Skeptiker


Wie stehst du eigentlich zum Holodomor, zum Kulakenmord?

Was war den Stalins Sozialimus in einem Land viel anderes als Linksfaschismus?

Agnost



Wie stehst Du eigentlich zum Voelkermord an den Hottentotten?
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#1137916) Verfasst am: 25.11.2008, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

wieso ist dieser thread immer noch nicht tot?


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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1137948) Verfasst am: 25.11.2008, 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
wieso ist dieser thread immer noch nicht tot?




Vielleicht weil das Thread-Terminator-Team A.& A. derzeit bloss mit halber Kraft killen kann?
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
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Beitrag(#1138162) Verfasst am: 26.11.2008, 01:54    Titel: Re: Was ist Sozialismus nicht? Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Du irrst. Die so genannten "nationalen Sozialisten" vom Typ Strasser sind nur eine bestimmte Fraktion innerhalb des Faschismus. Die Strasserianer orientierten sich u.a. an Fichte:
[...]
Dieser "Antikapitalismus" ist - ich wies in früheren Beiträgen bereits darauf hin! - höchstens in dem Sinne antikapitalistisch, indem er vorkapitalistisch ist, also kleinbürgerlich, von einer mittelalterlichen, klein- oder vorbürgerlichen Ökonomie geprägt.


Also, wir fassen zusammen: Das waren keine Sozialisten, weil sie nicht in deinem Sinne sozialistisch waren.
Ich schrieb in einem anderen Thread schon einmal, dass es ein Grundproblem der Linken ist, dass sie sich gegenseitig den Sozialismus absprechen. Da trifft die nationalen Linken natürlich umso mehr.
Ich gehe mir dir da nicht einig, weil ich deine Definition von Sozialismus, die mit Scheuklappen vor der Geschichte (der Theorien) steht, nicht mittrage.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich würde den Faschismus übrigens auch nicht, wie du es tust, auf eine Gegenbewegung zum Marxismus beschränken.


Sorry, aber ich nenne hier den Kern des Faschismus. Das bedeutet keine "Beschränkung", sondern die Konzentration auf das Wesentliche, auf die eigentliche Intention des Faschismus.


Ne.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Das wird weder der historischen Entwicklung, noch der ideologischen Zielrichtung dieser Ideologie(n) gerecht. Du hängst an einem Strukturalismus, der allein die ökonomischen Bedingungen als ausschlaggebend ansieht. Spätestens seit Foucault kann man wissen, dass das keine hinreichende Erklärung ist.


Was für ein Strukturalismus? Erläutere mal!


Ich denke, du weisst schon ganz genau, was ich meine. Ich habe es ja im gleichen Satz fast gesagt.
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- Niklas Luhmann -
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
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Beitrag(#1138169) Verfasst am: 26.11.2008, 02:00    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
[...]Vielleicht weil das Thread-Terminator-Team A.& A. derzeit bloss mit halber Kraft killen kann?


Nur mal ein Wort zu dir: Du hast anscheinend kein Interesse daran, dass der ganze Mist, der hier abgelaufen ist, ein Ende nimmt. Sobald sich einer dieser Threads auch nur annäherungsweise dahin bewegt, wieder inhaltlich zu werden, pöbelst du dazwischen.

Sollte es dir doch darum gehen, dass es sich hier wieder normalisiert, dann schweig' doch einfach, wenn du nichts zu sagen hast.
Wenn dein Gerechtigkeitsgefühl durch die Vorgänge in diesem Forum verletzt wurde, dann beschwer' dich bei den Mods oder Admins.

Ansonsten bleibt es bei dem Doppelten an Moral.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1138231) Verfasst am: 26.11.2008, 05:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
[...]Vielleicht weil das Thread-Terminator-Team A.& A. derzeit bloss mit halber Kraft killen kann?


Nur mal ein Wort zu dir: Du hast anscheinend kein Interesse daran, dass der ganze Mist, der hier abgelaufen ist, ein Ende nimmt. Sobald sich einer dieser Threads auch nur annäherungsweise dahin bewegt, wieder inhaltlich zu werden, pöbelst du dazwischen.

Sollte es dir doch darum gehen, dass es sich hier wieder normalisiert, dann schweig' doch einfach, wenn du nichts zu sagen hast.
Wenn dein Gerechtigkeitsgefühl durch die Vorgänge in diesem Forum verletzt wurde, dann beschwer' dich bei den Mods oder Admins.

Ansonsten bleibt es bei dem Doppelten an Moral.



Was soll diese persoenliche Anmache schon wieder? Suchst Du jetzt auch Streit?
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yxyxyx
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Beitrag(#1138235) Verfasst am: 26.11.2008, 06:30    Titel: Re: Ein großer Fan Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
yxyxyx hat folgendes geschrieben:
Ich bin ein großer Fan des Kapitalismus, aber das ist sein größter Schwachpunkt: die Preisentwicklung ist fast IMMER inflationär, egal welche Situation vorliegt


Ach was! Mit den Augen rollen

Sonst noch was?

Skeptiker


Na sonst nix. Die Schwierigkeiten am Kapitalismus sind halt, dass ich zwar weiß, wie es nicht besser geht, aber nicht weiß, wie es besser gehen könnte.
Das scheinen Du und Konsorten (Dominik & Peter H. ) mental nicht verarbeiten zu können!
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Skeptiker
"I can't breathe!"



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Beitrag(#1138356) Verfasst am: 26.11.2008, 12:16    Titel: Anmerkung Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
[...]Vielleicht weil das Thread-Terminator-Team A.& A. derzeit bloss mit halber Kraft killen kann?


Nur mal ein Wort zu dir: Du hast anscheinend kein Interesse daran, dass der ganze Mist, der hier abgelaufen ist, ein Ende nimmt. Sobald sich einer dieser Threads auch nur annäherungsweise dahin bewegt, wieder inhaltlich zu werden, pöbelst du dazwischen.

Sollte es dir doch darum gehen, dass es sich hier wieder normalisiert, dann schweig' doch einfach, wenn du nichts zu sagen hast.
Wenn dein Gerechtigkeitsgefühl durch die Vorgänge in diesem Forum verletzt wurde, dann beschwer' dich bei den Mods oder Admins.

Ansonsten bleibt es bei dem Doppelten an Moral.


beachbernie hat doch Recht. Die Pöbeleien der A&A-Fraktion stehen in keinem Verhältnis zu den Reaktionen des Peter H. Hier eine Symmetrie zu konstruieren, ist Unsinn.

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Telliamed
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Beitrag(#1138368) Verfasst am: 26.11.2008, 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

@Skeptiker

Bei der von Dir zitierten Darstellung des Übergangs von der NÖP zur Kollektivierung in der Landwirtschaft sollte das Augenmerk auch noch auf einen weiteren Zusammenhang gerichtet werden:

Entsprechend der Vorstellung vom "Aufbau des Sozialismus in einem Land" wurde in der gleichen Zeit in der Sowjetunion auch der Ausbau der Schwerindustrie vorangetrieben. Seit 1928 gab es Fünfjahrpläne für die Industrialisierung des ganzen Landes, die neben den traditionellen Industriezonen auch neue Landesteile erfassten.

Dadurch vertieften sich aber die Disproportionen, die auch in den darauf folgenden Jahrzehnten der Existenz der Sowjetunion immer wieder zu erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten führen sollten: die Schwerindustrie und hierbei vor allem die Produktion rüstungswichtiger Güter, hatte immer den Vorrang gegenüber der Produktion von Konsumgütern.

Natürlich war die Sowjetunion 1928/29 eingekreist von kapitalistischen Ländern. Die Frage war nun, ob eine Wiederholung der Intervention von 1918-1922 unmittelbar bevorstand. Nach dem Abschluß des Rapallo-Vertrages von 1922 war es äußerst unwahrscheinlich, dass sich Deutschland an einer solchen Intervention beteiligen würde, man hatte im Gegenteil gute wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Beziehungen mit der Weimarer Republik.

Doch Stalin war in jenen Jahren der Ansicht, dass eine erneute Intervention bevorstehe, und diese Einschätzung hatte Folgen. Die Rüstungsindustrie wurde forciert, in der Versorgung mit landwirtschaftlichen Gütern kam es hingegen zu erheblichen Engpässen.

Im nachhinein haben Untersuchungen ergeben, dass die ehemaligen Interventionsmächte um 1928/29 keinen neuen Waffengang gegen die Sowjetunion planten und dass somit Stalins Einkreisungsangst übertrieben war.

Beim Umgang mit den Kulaken und den bäuerlichen Schichten, die eher mittlere Produzenten waren, auf deren wirtschaftliche Leistungskraft man sich zuvor in der NÖP-Periode gestützt hatte, kamen nun in den Jahren 1929/30 der ganze Stalinsche Größenwahn und die Paranoia zum Durchbruch, die in den Massenmorden der Terrorjahre nach 1934 mit dem Höhepunkt 1937/38 gipfelten. Da wurde es in höchstem Maße irrational, wenn - bis auf wenige Ausnahmen - die einstigen Mitglieder des Leninschen Zentralkomitees neben zahllosen anderen Parteimitgliedern, Angehörige fast aller sozialen Schichten und durch Terror dezimierter nationaler Minderheiten, physisch vernichtet und die Armee faktisch enthauptet wurden.

Es wäre also festzuhalten, dass durch die nicht durch eine realistische Lageeinschätzung gedeckte Hysterie vor einem erneuten Angriff der Interventionsmächte die Disproportionen in der sowjetischen Wirtschaft vertieft, die Schwerindustrie bevorzugt wurden, während in der Landwirtschaft 1929/30 ein Übergang von der Nutzung der ökonomischen Möglichkeiten der Mittel- und Großbauern zu NÖP-Zeiten zu gewaltsamen Methoden und Terror erfolgte.
Der Einmarsch der Hitlerarmeen 1941 resultierte nicht zwangsläufig aus der Existenz eines von Intervention bedrohten sozialistischen Staatswesens, und in der Anti-Hitlerkoalition sollten sich an der Seite der Sowjetunion die einstigen Interventionsmächte USA, Großbritannien und De Gaulles französische Exilregierung wiederfinden.
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Skeptiker
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Beitrag(#1138738) Verfasst am: 26.11.2008, 19:56    Titel: Buchtipp Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
@Skeptiker

Bei der von Dir zitierten Darstellung des Übergangs von der NÖP zur Kollektivierung in der Landwirtschaft sollte das Augenmerk auch noch auf einen weiteren Zusammenhang gerichtet werden:

Entsprechend der Vorstellung vom "Aufbau des Sozialismus in einem Land" wurde in der gleichen Zeit in der Sowjetunion auch der Ausbau der Schwerindustrie vorangetrieben. Seit 1928 gab es Fünfjahrpläne für die Industrialisierung des ganzen Landes, die neben den traditionellen Industriezonen auch neue Landesteile erfassten.

Dadurch vertieften sich aber die Disproportionen, die auch in den darauf folgenden Jahrzehnten der Existenz der Sowjetunion immer wieder zu erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten führen sollten: die Schwerindustrie und hierbei vor allem die Produktion rüstungswichtiger Güter, hatte immer den Vorrang gegenüber der Produktion von Konsumgütern.

Natürlich war die Sowjetunion 1928/29 eingekreist von kapitalistischen Ländern. Die Frage war nun, ob eine Wiederholung der Intervention von 1918-1922 unmittelbar bevorstand. Nach dem Abschluß des Rapallo-Vertrages von 1922 war es äußerst unwahrscheinlich, dass sich Deutschland an einer solchen Intervention beteiligen würde, man hatte im Gegenteil gute wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Beziehungen mit der Weimarer Republik.

Doch Stalin war in jenen Jahren der Ansicht, dass eine erneute Intervention bevorstehe, und diese Einschätzung hatte Folgen. Die Rüstungsindustrie wurde forciert, in der Versorgung mit landwirtschaftlichen Gütern kam es hingegen zu erheblichen Engpässen.

Im nachhinein haben Untersuchungen ergeben, dass die ehemaligen Interventionsmächte um 1928/29 keinen neuen Waffengang gegen die Sowjetunion planten und dass somit Stalins Einkreisungsangst übertrieben war.

Beim Umgang mit den Kulaken und den bäuerlichen Schichten, die eher mittlere Produzenten waren, auf deren wirtschaftliche Leistungskraft man sich zuvor in der NÖP-Periode gestützt hatte, kamen nun in den Jahren 1929/30 der ganze Stalinsche Größenwahn und die Paranoia zum Durchbruch, die in den Massenmorden der Terrorjahre nach 1934 mit dem Höhepunkt 1937/38 gipfelten. Da wurde es in höchstem Maße irrational, wenn - bis auf wenige Ausnahmen - die einstigen Mitglieder des Leninschen Zentralkomitees neben zahllosen anderen Parteimitgliedern, Angehörige fast aller sozialen Schichten und durch Terror dezimierter nationaler Minderheiten, physisch vernichtet und die Armee faktisch enthauptet wurden.

Es wäre also festzuhalten, dass durch die nicht durch eine realistische Lageeinschätzung gedeckte Hysterie vor einem erneuten Angriff der Interventionsmächte die Disproportionen in der sowjetischen Wirtschaft vertieft, die Schwerindustrie bevorzugt wurden, während in der Landwirtschaft 1929/30 ein Übergang von der Nutzung der ökonomischen Möglichkeiten der Mittel- und Großbauern zu NÖP-Zeiten zu gewaltsamen Methoden und Terror erfolgte.
Der Einmarsch der Hitlerarmeen 1941 resultierte nicht zwangsläufig aus der Existenz eines von Intervention bedrohten sozialistischen Staatswesens, und in der Anti-Hitlerkoalition sollten sich an der Seite der Sowjetunion die einstigen Interventionsmächte USA, Großbritannien und De Gaulles französische Exilregierung wiederfinden.


Danke für die Ergänzungen und Kritik, Telliamed.

Vorerst nur eine kurze Antwort von mir:

Und zwar wird dem sowjetischen Parteiherrscher einerseits vorgeworfen, er hätte die Angriffs-Kriegsgefahr von seiten des deutschen Imperialismus überschätzt, während es gleichzeitig den Vorwurf gibt, er hätte sie unterschätzt.

Ich weise vorerst auf ein kleines Büchlein hin und muss jetzt erst mal weg:

http://www.philtrat.de/volumes/43/usa_im_zweiten_weltkrieg

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Agnost
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Beitrag(#1138952) Verfasst am: 27.11.2008, 03:49    Titel: Re: Anmerkung Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
[...]Vielleicht weil das Thread-Terminator-Team A.& A. derzeit bloss mit halber Kraft killen kann?


Nur mal ein Wort zu dir: Du hast anscheinend kein Interesse daran, dass der ganze Mist, der hier abgelaufen ist, ein Ende nimmt. Sobald sich einer dieser Threads auch nur annäherungsweise dahin bewegt, wieder inhaltlich zu werden, pöbelst du dazwischen.

Sollte es dir doch darum gehen, dass es sich hier wieder normalisiert, dann schweig' doch einfach, wenn du nichts zu sagen hast.
Wenn dein Gerechtigkeitsgefühl durch die Vorgänge in diesem Forum verletzt wurde, dann beschwer' dich bei den Mods oder Admins.

Ansonsten bleibt es bei dem Doppelten an Moral.


beachbernie hat doch Recht. Die Pöbeleien der A&A-Fraktion stehen in keinem Verhältnis zu den Reaktionen des Peter H. Hier eine Symmetrie zu konstruieren, ist Unsinn.

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Wie Skeptiker stehst du zum Holodomor und zum Kulakenmord.

Und wie stehst du zu Parvuus/Helpahnd dem Förder der Jungtürken, die den Genozid an den Armeniern zu verantworten haben?.

Die Tatsache, dass du dich in dieser Frage auf Beachbernie stützt, lässt auf billigsten Opportunismus schliessen.

Agnost
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Beitrag(#1138954) Verfasst am: 27.11.2008, 04:12    Titel: Re: Lieber xyz ungelöst Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
yxyxyx hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Nach meiner Ansicht ist Faschismus nur die Fortsetzung der Kapitaldiktatur mit anderen Mitteln ...-!

Ja so lange es nur <b>Deine</b> Ansicht ist, bin ich mit Dir sogar en core, ansonten haben wir ein Problem.


Wir haben ein Problem, denn es ist nicht nur meine Ansicht.

Skeptiker


Wie stehst du eigentlich zum Holodomor, zum Kulakenmord?

Was war den Stalins Sozialimus in einem Land viel anderes als Linksfaschismus?

Agnost



Wie stehst Du eigentlich zum Voelkermord an den Hottentotten?


Das ich gegen jeden Rassimus bin, weisst du politischer Eitelspack ganz genau.

Wie stehst du als Neu-Kanadier zur Auslieferung Kanadas von Tatanka Yotanka (Sitting Bull) an die USA?

Agnost
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Beitrag(#1138970) Verfasst am: 27.11.2008, 06:47    Titel: Re: "Totalitarismus"-Doktrin verharmlost Kapitaldiktatur Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Wie stehst du eigentlich zum Holodomor, zum Kulakenmord?


step hat hier kürzlich einen kurzen, aber interessanten Artikel verlinkt:

Zitat:
Alle Fraktionen in der Partei waren sich einig, dass die Bauern früher oder später in Kollektivwirtschaften unter staatlicher Kontrolle überführt werden müssten. Aber keiner der führenden Kommunisten wusste zu sagen, wie. Überhaupt herrschte in wirtschaftlichen Fragen weitgehend Ratlosigkeit.

Anfang 1928 kamen die Dinge ins Rutschen. Die staatlichen Getreideaufkäufe waren um zwei Millionen Tonnen hinter den Voranschlägen zurückgeblieben  ein vergleichsweise geringes Ungleichgewicht. Die Agrarproduktion war insgesamt durchaus gestiegen, aber vornehmlich bei Produkten, die bessere Preise erzielten. Das Getreidedefizit hätte sich also durch Anheben des staatlichen Aufkaufpreises leicht beheben lassen. Aber auf Marktmechanismen wollten Stalin und sein Politbüro nicht bauen, sie verstanden wohl auch zu wenig davon. Stattdessen riefen sie eine »Getreidekrise« aus und beschlossen im Januar 1928 die Rückkehr zu zwangsweisen Requisitionen, wie im Bürgerkrieg.

2,5 Millionen Tonnen landeten in den staatlichen Silos. Stalin sah sich in seiner Sicht bestätigt, dass die Bauern Getreide »gehortet« hätten. Im Juli 1928 blies man die »außerordentlichen Maßnahmen« wieder ab und versprach, zum normalen Handel zurückzukehren. Aber viele Bauern hatten das Vertrauen verloren. Ihr Arbeitseinsatz ließ nach. Im Herbst 1928 wiesen die Statistiken eine fallende Getreideproduktion und schrumpfende Viehbestände aus. Erneut gab es eine »Krise«.

Als Antwort beschloss das Politbüro im Februar 1929 die landesweite Einführung der »Ural−Sibirischen Methode«: Keine Zwangsrequisitionen mehr, die Bauern sollten »freiwillig« einer Erhöhung ihrer Naturalbesteuerung zustimmen. Trupps von Bevollmächtigten suchten die Dörfer auf. Wer sich gegen die höhere Besteuerung aussprach, wurde als »Kulak« bedroht oder gleich verhaftet.

Die Lage auf dem Lande verschärfte sich nun dramatisch. Schon 1928 kam es in allen Teilen der Sowjetunion zu Unruhen, zu Plünderungen, zu Überfällen auf Parteiaktivisten. Von 1927 bis 1929 verloren 300 Mitglieder von Requisitionstrupps ihr Leben. Allein in der Ukraine zählte die Regierung 1929 exakt 1262 »terroristische Akte«. Viele Bauern vergruben ihr Korn oder verkauften es an illegale private Händler. Andere wiederum gaben es billig an Arme ab oder warfen es in den Fluss.

Jetzt gab es in der Tat eine umfassende Krise. Wie zur Flucht nach vorn, ohne die Konsequenzen zu bedenken, entschlossen sich Stalin und sein Politbüro zum Durchmarsch: Abschaffung der NEP, Übergang zur umfassenden Planwirtschaft und Kollektivierung der Landwirtschaft.

Bereits Ende 1929 hatte sich Stalin auch entschieden, zur »Liquidierung des Kulakentums als Klasse«
überzugehen. Die »böswilligsten« Kulaken sollten erschossen oder in Arbeitslager gesperrt, die übrigen deportiert werden. Einschließlich der Familien. Stalin erwartete, dass gerade die wohlhabenderen Bauern der Kollektivierung am meisten Widerstand entgegensetzen würden. (...)


http://hermes.zeit.de/pdf/archiv/2008/48/A-Holodomor.pdf


Dieser Artikel zeigt - zwar stark verkürzt, aber dennoch erahnbar - auf, dass sich die Dinge nach und nach zugespitzt hatten. Der Holodomor war also etwas anderes als die von vorn herein geplante industrielle Massenvernichtung an Juden, Kommunisten, Behinderten, usw. in Deutschland.

Das muss man festhalten.

Des weiteren sieht man, dass das Denken von Stalin & co. in theoretischen Unzulänglicheiten, ja Hilflosigkeiten bestand. Man wusste nicht wie man die landwirtschaftliche Produktion steigern sollte, hielt an der Kollektivierung dogmatisch fest und setzte all dies schließlich durch brutalsten Zwang inklusive physischer Vernichtung der - wirklichen oder nur vermeintlich - Widerständigen durch.

Meine Meinung zu so einer Politik ist: So geht es nicht.

Auch ich sehe in der Zusammenfassung kleinerer Bauernhöfe große Produktivitätspotenziale, wie ja auch die Politik in der EU, in den USA und anderswo beweist, wo auch von einem "Bauernsterben" die Rede ist.

Jedoch muss man andere Methoden anwenden, auch wenn die SU seinerzeit in einem solchen ökonomischen Druck und einer militärischen Bedrohung standhalten musste, wie es fast beispiellos ist - und dies angesichts einer enormen ökonomischen Rückständigkeit.

Um es zusammen zu fassen: Sozialismus darf aus meiner Sicht nicht bedeuten, dass mit Gewalt umgesetzt wird, was die Parteioberen meinen und beschließen, selbst dann, wenn es richtig ist 8was ja so auch nicht der Fall war).

Sozialismus heisst für mich, dass man Räte in allen Bereichen bildet und eine ständige Kommunikation zwischen oben und unten schafft, selbstverständlich mit dem mittelfristigen Ziel, oben und unten abzuschaffen.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Was war den Stalins Sozialimus in einem Land viel anderes als Linksfaschismus?


"Linksfaschismus" verwischt nur die Tatsache, dass es den Bolschewiki um die Abschaffung des Kapitalismus ging. Das heisst: Der Bolschewismus - auch in seiner rechten Variante der Parteidikatur - hatte immer noch eine andere ökonomische Basis.

Jede faschistische Diktatur hat im Unterschied dazu immer die führenden Kapitalfraktionen über sich.

Das heisst natürlich nicht, dass Stalins Diktatur nicht ungerecht und brutal gewesen wäre. Doch Faschismus ist etwas anderes als nur das. Es ist z.B. auch ein Faschismus denkbar, der überhaupt nicht mit den historisch bekannten Formen herrscht, sondern mit ganz neuen, "milden" Methoden, um den Klassenkampf zu ersticken und gleichzeitig den Maximalprofit der Kapitalklasse zu maximieren. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Ich würde eine Herrschaftsform deshalb a) in ihrer Historie und b) in ihren ökonomischen Zielen analyisieren und nicht nur in ihren Formen. Es nützt der Wissenschaft wenig, wenn man mit einer Gleichsetzung anfängt, ohne zuvor eine Analyse gemacht zu haben.

Wenn überhaupt, so kann eine Gleichsetzung das Ergebnis einer Analyse sein, aber diese nicht ersetzen.

Die Gefahr, die ich angesichts der verschiedenen "Totalitarismus"-Paradigmen sehe, ist die, dass die Kapitalherrschaft massiv verharmlost wird. Diese aber gilt es in den Blick zu nehmen.

Gleichzeitig ist eine ständige, noch erweitertete Aufarbeitung der bisherigen Revolutionsversuche der menschlichen Geschichte nötig.

Skeptiker


Wenn der Step, der Step von hier ist, dann wundert mich die inherente Verteidigung durch die Gesammtwellen-Funktion gar nicht.

Stalin wollte nach der Liquidierung von Trotzky, Kamenew und Sinowjew, die Liquidirung Bucharins, Rykows und Tomskys.

Dafür brauchte er die "Anhänger" der forcierten Industrialisierung gegen die Vertreter den Neuen Oekonomischen Politik (NEP) (Bucharin, Rykow und Tomski).

Und so liess er die OGPU und seine Parteisoldaten auf die Bauern los.

Zum Linksfaschismus:

Da sich die Chinesische KP nach 1953 durch Mao wegen Chrustschow von der KPdSU lossagte, aber die jetztige KP China nie von Mao lossagte, könnte man also sagen, dass die KP China heute eine Linksfaschistische Partei sei,

Agnost
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Telliamed
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Beitrag(#1139010) Verfasst am: 27.11.2008, 10:26    Titel: Antworten mit Zitat

@Agnost

Zitat:
Stalin wollte nach der Liquidierung von Trotzky, Kamenew und Sinowjew, die Liquidirung Bucharins, Rykows und Tomskys.

Dafür brauchte er die "Anhänger" der forcierten Industrialisierung gegen die Vertreter den Neuen Oekonomischen Politik (NEP) (Bucharin, Rykow und Tomski).


Als während der Perestrojka in den Jahren 1987/88 erstmals in der Sowjetunion versucht wurde, sich den von Stalin ermordeten Mitgliedern der Parteiführung und ihren Ansichten zuzuwenden - so erschien 1988 ein Band mit den Schriften von N. I. Bucharin - stellte sich heraus, dass es da bei ihnen kaum Abweichungen von der "Generallinie" der Partei gab.

Stalin suchte für seine Abrechnung mit den "Gegnern" Begründungen in der Vergangenheit, wie bei Sinov'ev und Kamenev ihr Verhalten während der Oktoberrevolution, er spielte meisterhaft die Führungsmitglieder gegeneinander aus, wobei er ihre Animositäten und Geheimdossiers nutzte - aber von irgendwelchen geschlossenen Alternativkonzepten der Hingerichteten kann keine Rede sein.

Viele Bezeichnungen für angebliche "Abweichler" kamen durch die Geschichtsfälscherwerkstätten Stalins und im deutschsprachigen Raum der SED in Umlauf, denn es mussten ja irgendwelche Begründungen für ihre Ausschaltung in die Öffentlichkeit gebracht werden, als solche haltlosen Unterstellungen wie "faschistischer Spion" von 1938 nicht mehr greifen wollten.

In der Reihenfolge der Ausschaltung der Parteikader durch Stalin irgendeinen "rationalen Kern" finden zu wollen, wird wenig Erfolg haben und nur zu Spekulationen führen. Am Schluß blieben nur noch Leute übrig, die Du "Parteisoldaten" nennst, wobei auch die meisten von ihnen durch die Verfolgung von Familienangehörigen erpressbar gemacht wurden, wie Molotov, Kaganovich, Voroshilov, Berija und der "große Kalinin", ein halbanalphabetischer Bauer, nach dem Königsberg immer noch benannt ist und der in der DDR als einer der "Begründer der Sowjetpädagogik" galt.

Seriöse Geschichtsdarstellungen hierzulande stammen von Manfred Hildermeier, wie seine "Geschichte der Sowjetunion" (1998), Osteuropa-Historiker in Göttingen.
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beachbernie
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Beitrag(#1139013) Verfasst am: 27.11.2008, 10:31    Titel: Re: Lieber xyz ungelöst Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
yxyxyx hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Nach meiner Ansicht ist Faschismus nur die Fortsetzung der Kapitaldiktatur mit anderen Mitteln ...-!

Ja so lange es nur <b>Deine</b> Ansicht ist, bin ich mit Dir sogar en core, ansonten haben wir ein Problem.


Wir haben ein Problem, denn es ist nicht nur meine Ansicht.

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Wie stehst du als Moechtegernhelvete zur Nichtauslieferung des juedischen Zahngoldes durch die Schweizer Banken?

Bernie
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