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Ist Gläubigen klar, was sie glauben?
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Zynix
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.10.2008
Beiträge: 462

Beitrag(#1161062) Verfasst am: 22.12.2008, 14:40    Titel: Ist Gläubigen klar, was sie glauben? Antworten mit Zitat

Nach eingehendem Studium der Beiträge von Gläubigen hier im Forum, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass mindestens 99.9% aller Kirchenmitglieder kaum oder nur sehr wenig Ahnung von ihren Glaubensinhalten haben. Offensichtlich ist es nicht einmal engagierten Bibel-Interpreten möglich, ein einheitliches Gottes-Bild aus der Bibel herauszulesen. Sogar Benedikt hat neulich wieder von der steten Herausforderung gepredigt, die das Verstehen der Bibel uns auferlegt.

Wie soll da ein "normaler" Gläubiger über seinen Glaubensinhalt bescheid wissen, geschweige denn die Zusammenhänge auch nur annähernd verstehen?
_________________
1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
1.Zynix 1,1 "Habe die Bibel geprüft und nichts Gutes zum Behalten gefunden."

LG
Zynix
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1161068) Verfasst am: 22.12.2008, 14:50    Titel: Re: Ist Gläubigen klar, was sie glauben? Antworten mit Zitat

Zynix hat folgendes geschrieben:
Nach eingehendem Studium der Beiträge von Gläubigen hier im Forum, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass mindestens 99.9% aller Kirchenmitglieder kaum oder nur sehr wenig Ahnung von ihren Glaubensinhalten haben. Offensichtlich ist es nicht einmal engagierten Bibel-Interpreten möglich, ein einheitliches Gottes-Bild aus der Bibel herauszulesen. Sogar Benedikt hat neulich wieder von der steten Herausforderung gepredigt, die das Verstehen der Bibel uns auferlegt.

Wie soll da ein "normaler" Gläubiger über seinen Glaubensinhalt bescheid wissen, geschweige denn die Zusammenhänge auch nur annähernd verstehen?


Der "normale" Katholik wird vom Lehramt seiner Kirche im Verständnis der Bibel rechtgeleitet. Ohne lehramtsmäßige Auslegung ist selbst dem gläubigsten und gebildetsten Katholiken kein richtiges Verständnis der Bibel möglich. Das hat Jesus Christus so eingerichtet als er zu Petrus meinte, er sei der Fels, auf dem er seine Kirche errichten würde. Heutzutage ist Benedikt XVI derjenige, der in punkto Bibelexegese das letzte Wort hat. Denn nur er hat diesen starken persönlichen Draht zum Heiligen Geist, der ihm sacht wie et is.

Die Protestanten haben es da deutlich schwieriger. Deshalb wirken die auch immer so zerknirscht und lavierend.
_________________
"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1161072) Verfasst am: 22.12.2008, 14:57    Titel: Re: Ist Gläubigen klar, was sie glauben? Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Zynix hat folgendes geschrieben:
Nach eingehendem Studium der Beiträge von Gläubigen hier im Forum, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass mindestens 99.9% aller Kirchenmitglieder kaum oder nur sehr wenig Ahnung von ihren Glaubensinhalten haben. Offensichtlich ist es nicht einmal engagierten Bibel-Interpreten möglich, ein einheitliches Gottes-Bild aus der Bibel herauszulesen. Sogar Benedikt hat neulich wieder von der steten Herausforderung gepredigt, die das Verstehen der Bibel uns auferlegt.

Wie soll da ein "normaler" Gläubiger über seinen Glaubensinhalt bescheid wissen, geschweige denn die Zusammenhänge auch nur annähernd verstehen?


Der "normale" Katholik wird vom Lehramt seiner Kirche im Verständnis der Bibel rechtgeleitet. Ohne lehramtsmäßige Auslegung ist selbst dem gläubigsten und gebildetsten Katholiken kein richtiges Verständnis der Bibel möglich. Das hat Jesus Christus so eingerichtet als er zu Petrus meinte, er sei der Fels, auf dem er seine Kirche errichten würde. Heutzutage ist Benedikt XVI derjenige, der in punkto Bibelexegese das letzte Wort hat. Denn nur er hat diesen starken persönlichen Draht zum Heiligen Geist, der ihm sacht wie et is.



Hagen Rether hat es mal so ausgedrückt:
"Da predigt einer ständig gottvertrauen und lässt sich den ganzen Tag in einem Panzerwagen rumkutschieren. Na dem glaub ich doch alles!"
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1161073) Verfasst am: 22.12.2008, 14:57    Titel: Re: Ist Gläubigen klar, was sie glauben? Antworten mit Zitat

Zynix hat folgendes geschrieben:
Nach eingehendem Studium der Beiträge von Gläubigen hier im Forum, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass mindestens 99.9% aller Kirchenmitglieder kaum oder nur sehr wenig Ahnung von ihren Glaubensinhalten haben. Offensichtlich ist es nicht einmal engagierten Bibel-Interpreten möglich, ein einheitliches Gottes-Bild aus der Bibel herauszulesen. Sogar Benedikt hat neulich wieder von der steten Herausforderung gepredigt, die das Verstehen der Bibel uns auferlegt.

Wie soll da ein "normaler" Gläubiger über seinen Glaubensinhalt bescheid wissen, geschweige denn die Zusammenhänge auch nur annähernd verstehen?


Um Gläubige zu finden, die wissen was sie glauben und ihren Aberglauben auch Ernst nehmen, muss man sich wohl an die Muslime wenden. Für Christen ist speziell letzteres seit jeher nur schwer vorstellbar.
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hehehe
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Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 674

Beitrag(#1161086) Verfasst am: 22.12.2008, 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Nach eingehendem Studium der Beiträge von Gläubigen hier im Forum, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass mindestens 99.9% aller Kirchenmitglieder kaum oder nur sehr wenig Ahnung von ihren Glaubensinhalten haben


Wenn Du allgemeine Mitglieder meinst: Ja. Wenn Du praktizierende meinst: Nein.

Zitat:
Offensichtlich ist es nicht einmal engagierten Bibel-Interpreten möglich, ein einheitliches Gottes-Bild aus der Bibel herauszulesen. Sogar Benedikt hat neulich wieder von der steten Herausforderung gepredigt, die das Verstehen der Bibel uns auferlegt.


Ohne theologische Ausbildung kannst Du das auch nicht. Dafür hat die katholische Kirche ihre Lehrmeinung, die sich aus den Schriften der Kirchenväter und theologischer Forschung zusammensetzt.

Bei den Protestanten fehlt eine solche Lehrmeinung, und jeder bastelt sich seine eigene Interpretation zusammen. Darum spalten die sich ja bis heute schön in immer weitere Denominationen, "Kirchen" und Splittergruppen auseinander.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1161093) Verfasst am: 22.12.2008, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hihi..

genau deshalb haben sich die Parasiten der RKK etabliert, als Spezialisten, die für den Rest der Welt entscheiden, was gut und was beschissen ist.

Diese Mafia ist wirklich nicht zu toppen. Daumen hoch!
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1161099) Verfasst am: 22.12.2008, 15:33    Titel: Re: Ist Gläubigen klar, was sie glauben? Antworten mit Zitat

Zynix hat folgendes geschrieben:
Nach eingehendem Studium der Beiträge von Gläubigen hier im Forum, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass mindestens 99.9% aller Kirchenmitglieder kaum oder nur sehr wenig Ahnung von ihren Glaubensinhalten haben. Offensichtlich ist es nicht einmal engagierten Bibel-Interpreten möglich, ein einheitliches Gottes-Bild aus der Bibel herauszulesen. Sogar Benedikt hat neulich wieder von der steten Herausforderung gepredigt, die das Verstehen der Bibel uns auferlegt.

Wie soll da ein "normaler" Gläubiger über seinen Glaubensinhalt bescheid wissen, geschweige denn die Zusammenhänge auch nur annähernd verstehen?


Ist Kritikern immer klar, was sie kritisieren?

Teufel
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1161102) Verfasst am: 22.12.2008, 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Hihi..

genau deshalb haben sich die Parasiten der RKK etabliert, als Spezialisten, die für den Rest der Welt entscheiden, was gut und was beschissen ist.

Diese Mafia ist wirklich nicht zu toppen. :daumen:


"Parasit" ist ja immer eine aussagekräftige Formulierung wenn es um Menschen geht, gell?
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1161110) Verfasst am: 22.12.2008, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Hihi..

genau deshalb haben sich die Parasiten der RKK etabliert, als Spezialisten, die für den Rest der Welt entscheiden, was gut und was beschissen ist.


Es darf doch jeder behaupten, er wüsste, was richtig und falsch ist. Das Grosteske ist doch, dass hierzulande Millionen von Mitgliedern der RKK brav ihre Millionen Euro an eine Organisation abdrücken, die ihnen bis ins Kleinste meint vorschreiben zu können, was sie zu glauben und zu tun haben. Man kann auch als "indifferent gläubiger" Katholik wissen, dass es so was wie einen Katechismus und eine katholische Lehrmeinung inkl. Dogmen gibt. Wenn die alle wüssten, was sie als Katholiken glauben müssten, würde so manchem ein Lichtlein aufgehen. Allein, sie sind zu faul oder es interessiert sie nicht. Zahlen tun sie aber trotzdem. Also hat die RKK auch kein Interesse daran, ihre Glaubensgrundsätze zu offensiv in den Fokus zu rücken. Ein groß angelegter Pakt von Kirche und Schäfchen, bestehend aus Dummheit, Faulheit, Unwissen, Zynismus und Unredlichkeit.

Natürlich nehme ich hiervon explizit die wenigen Gläubigen aus, die die Lehrmeinung der RKK gut kennen und uneingeschränkt gutheißen, ne, hehehe... zwinkern
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1161114) Verfasst am: 22.12.2008, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Hihi..

genau deshalb haben sich die Parasiten der RKK etabliert, als Spezialisten, die für den Rest der Welt entscheiden, was gut und was beschissen ist.

Diese Mafia ist wirklich nicht zu toppen. Daumen hoch!


"Parasit" ist ja immer eine aussagekräftige Formulierung wenn es um Menschen geht, gell?


Also bitte, "parasitär" ist ja wohl die passende Bezeichnung für die Priesterkaste.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1161115) Verfasst am: 22.12.2008, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Hihi..

genau deshalb haben sich die Parasiten der RKK etabliert, als Spezialisten, die für den Rest der Welt entscheiden, was gut und was beschissen ist.

Diese Mafia ist wirklich nicht zu toppen. Daumen hoch!


"Parasit" ist ja immer eine aussagekräftige Formulierung wenn es um Menschen geht, gell?

Moin Zelig.

Ich gebe die insofern Recht, als die Aussage nicht optimal formuliert ist - es sollte besser "der Parasit RKK" heißen als "die Parasiten der RKK".
Auf der soziologischen Ebene ist die Organisation der RKK die überlebende der beiden großen parasitären Strukturen der mittelalterlichen Gesellschaft: Adel und RKK. Und die RKK lebt heute noch von Besitztümern, die sie Leuten abgepresst hat, deren Kirchenmitgliedschaft damals nicht unbedingt als freiwillig bezeichnet werden kann.

Hältst Du die Beschreibung parasitär da wirklich für so daneben?

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1161117) Verfasst am: 22.12.2008, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:


genau deshalb haben sich die Parasiten der RKK etabliert, als Spezialisten, die für den Rest der Welt entscheiden, was gut und was beschissen ist.



Nazi-Jargon ist immer wieder erfrischend zu lesen, besonders bei Leuten, die sich offiziell nicht dem Rechtsaußenlager zurechnen.
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Reza
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1161135) Verfasst am: 22.12.2008, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Nach eingehendem Studium der Beiträge von Gläubigen hier im Forum, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass mindestens 99.9% aller Kirchenmitglieder kaum oder nur sehr wenig Ahnung von ihren Glaubensinhalten haben


Wenn Du allgemeine Mitglieder meinst: Ja. Wenn Du praktizierende meinst: Nein.


Schmarrn, es gibt auch bei den Katholiken genug, die die Lehrmeinung nicht kennen, sogar relativ alte Leute, jüngere sowieso.


Zitat:
Ohne theologische Ausbildung kannst Du das auch nicht. Dafür hat die katholische Kirche ihre Lehrmeinung, die sich aus den Schriften der Kirchenväter und theologischer Forschung zusammensetzt.


Du meinst das Hindrehen, dass es immer irgendwie passt, solange man die 0-Hypothese nicht in frage stellt, das können protestantische Pfaffen genauso gut.

Zitat:
Bei den Protestanten fehlt eine solche Lehrmeinung


Unsinn, es gibt halt offiziell diverse, und man kann im Zweifelsfall immer behaupten, die wäre es grade nicht.

Große prinzipielle Unterschiede in der Lehrmeinung zwischen RKK und diversen Protestanten gibt es ja ohnehin nicht, und in den Fundiecken ist es eh das gleiche.
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1161174) Verfasst am: 22.12.2008, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

Als vor kurzem das kleine türkische Restaurant leer war, kam ich mit der deutschen Frau des muslimischen Wirtes aus Anatolien wieder einmal in ein freundschaftliches Gespräch über Glaubensvorstellungen. Sie ist zwar aus der evangelischen Kirche wegen der Kirchensteuer ausgetreten, hält sich aber selbst durchaus für gläubig. Sie weiß, dass ich nicht religiös bin, und wir verstehen uns trotzdem gut.

Was da kam, habe ich so oft in ähnlichen Varianten gehört, dass es mir durchaus typisch im Sinne der Ausgangsfrage zu sein scheint:

- "Alles muss doch irgendwie angefangen haben?" Sie habe sich ja ein bißchen mit Gestirnen und Kometen befasst, meinte sie, aber was sei davor gewesen? Geschockt - Wir kamen letztlich überein, dass wir nicht wüssten, was vor dem Urknall oder sonstigen zigMilliarden Jahre zurückliegenden Ereignissen gewesen sei (naturwissenschaftlich Interessierte aus dem entsprechenden Thread des FGH bitte weghören!). Zumindest ich könne eine Weile weiter mit der Behauptung leben, dass immer "irgendetwas" dagewesen sei, und es wird mir auf Erden bis zur Urne nicht den Frieden rauben, wenn ich auch nichts Definitives mehr darüber erfahren würde ("Susanne, machst Du mir mal bitte noch einen Rotwein?") Nr. 1 wäre also die Angst vor einer Leere davor und danach.

- "Ich kann nicht glauben, dass wir vom Affen abstammen", meinte sie. - "Mußt Du auch nicht, Susanne. Von den heute lebenden Affen stammen wir garantiert nicht ab, wir und die heutigen Menschenaffen haben gemeinsame Vorfahren, die es heute nicht mehr gibt." Dass der Mensch im Unterschied zu den Tieren bestimmte Fähigkeiten erworben hat, die nur ihm eigen sind - nun darüber kann man sich schnell einigen.
Nr. 2 wäre also die Angst vor einer Abwertung des Menschen durch die Gleichstellung mit den am höchsten entwickelten Tieren (bloß, wer betreibt denn diese?) Wobei diese Darwin-Debatte in unseren Breiten weniger ausgeprägt sein dürfte als in den USA.

- "Die Jugendlichen sind so aggressiv und gewaltsam geworden. Das kommt, weil sie die Angst vor einer Bestrafung durch Gott verloren haben." Im Lande ihres Mannes gäbe es so etwas nicht. skeptisch - Also ist es bloß die Angst vor Bestrafung? Sie hält es durchaus für möglich, dass auch Nichtgläubige Werte, wie Ablehnung von Töten und Gewalt, vertreten können, nur für die Masse brauche es eben die Religion. Ich gab zu bedenken, dass die Behauptung von den aggressiv und gewaltsam gewordenen Jugendlichen pauschal sei und nur für einen bestimmten Teil zutreffe, ein anderer Teil sei (oft erzwungenermaßen) strebsam und "zielorientiert" Mit den Augen rollen wie nie zuvor. Ein großer Bereich der Gewaltsamkeit sei bei uns hingegen weggefallen, das Einbeziehen ganzer Generationen junger Männer in staatlich organisiertes Töten.
Nr. 3 war also die sattsam bekannte Werte-Debatte. Die Vorstellung, dass nichtreligiöse Menschen keine Werte hätten, hat Spuren hinterlassen, wenn auch in diesem Falle nicht so tiefe.

- Schließlich das Gottesbild. Wenn es ein Gott als Person sein soll und wir nach seinem Bilde erschaffen sein sollen - kann sie ihn sich wirklich als einen Mann mit Rauschebart vorstellen, wie auf den Kunstwerken, der irgendwo auf einer Wolke sitzt und in das Herz eines jeden Menschen blickt? - "Nein, nein", wehrte sie lächelnd ab, "so hat man sich das eben früher vorgestellt. Gesehen hat ihn keiner, er ist unsichtbar."
Nr. 4 - Gott bleibt also nur als ein "Prinzip", als eine All-Ursache vorstellbar, nicht als konkrete Person. Dadurch wird er allerdings auch nicht im Bild fassbar, er entschwebt in unsichtbare Gefilde, und es bleibt eben nur übrig, an ihn zu glauben.
Deshalb muss auch die Endlos-Debatte über Gott zwischen Naturwissenschaftlern und nichtgläubigen Logikern mit ihrem strengen Wissenschaftsverständnis und Theologen und anderen Gläubigen immer wieder ins Leere laufen.

("Susanne, bitte die Rechnung!")


-
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Arena-Bey
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 29.01.2008
Beiträge: 1460

Beitrag(#1161201) Verfasst am: 22.12.2008, 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist sooo nicht richtig Telliamed. Ein Glaube ohne Vernunft ist so was wie Luft ohne Sauerstoff.

Du schaust hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fides_et_Ratio

kann man in alter Manier vom Tisch wischen, hat aber was zwinkern
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22262

Beitrag(#1161210) Verfasst am: 22.12.2008, 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

Bei vielen Fragen weiß ich, was ich glaube. Bei anderen müsste ich erst nachdenken, uU ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Beides in Auseinandersetzung mit Traditionen.

Ich frage mich, wie das grundsätzlich anders sein könnte? Am Kopf kratzen
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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MK69
wir sind verpfiffen worden



Anmeldungsdatum: 16.10.2006
Beiträge: 777

Beitrag(#1161230) Verfasst am: 22.12.2008, 18:43    Titel: Re: Ist Gläubigen klar, was sie glauben? Antworten mit Zitat

Zynix hat folgendes geschrieben:
Nach eingehendem Studium der Beiträge von Gläubigen hier im Forum, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass mindestens 99.9% aller Kirchenmitglieder kaum oder nur sehr wenig Ahnung von ihren Glaubensinhalten haben. Offensichtlich ist es nicht einmal engagierten Bibel-Interpreten möglich, ein einheitliches Gottes-Bild aus der Bibel herauszulesen. Sogar Benedikt hat neulich wieder von der steten Herausforderung gepredigt, die das Verstehen der Bibel uns auferlegt.

Wie soll da ein "normaler" Gläubiger über seinen Glaubensinhalt bescheid wissen, geschweige denn die Zusammenhänge auch nur annähernd verstehen?


Was ist daran den so verwunderlich?

Als ob nicht jeder von uns täglich mit seinem "halben Dreiviertelwissen" jongliert.
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Lasst uns alle eine Sandale hochhalten und die andere am Fuß behalten, denn das ist SEIN Zeichen.
Und alle die ihm nachfolgen werden das gleiche tun...
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1161303) Verfasst am: 22.12.2008, 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:


genau deshalb haben sich die Parasiten der RKK etabliert, als Spezialisten, die für den Rest der Welt entscheiden, was gut und was beschissen ist.



Nazi-Jargon ist immer wieder erfrischend zu lesen, besonders bei Leuten, die sich offiziell nicht dem Rechtsaußenlager zurechnen.

Parasiten/Zecken = Schädlinge des "gesunden Volkskörpers".
Jep, hast Recht.
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#1161317) Verfasst am: 22.12.2008, 20:19    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:


genau deshalb haben sich die Parasiten der RKK etabliert, als Spezialisten, die für den Rest der Welt entscheiden, was gut und was beschissen ist.



Nazi-Jargon ist immer wieder erfrischend zu lesen, besonders bei Leuten, die sich offiziell nicht dem Rechtsaußenlager zurechnen.

Parasiten/Zecken = Schädlinge des "gesunden Volkskörpers".
Jep, hast Recht.


Das ist mal wieder ein typisches Beispiel dafür, dass ein Ausdruck, den die Nazis verwendet haben absolut verpönt/tabu ist. Wenn den dann mal jemand verwendet, wo es passt, wird er gleich in die rechte Ecke gestellt. Ich finde die Bezeichnung parasitär für Pfaffen und Co. absolut passend, die tun nichts sinnvolles und kosten einen Haufen Geld.
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„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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reign
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Anmeldungsdatum: 21.07.2006
Beiträge: 1880

Beitrag(#1161323) Verfasst am: 22.12.2008, 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Jep, hast Recht.
Nicht ganz. Jeder kann es interpretieren, wie er will. Darauf, dass es irgend Anderer anders interpretiert(e), kann man getrost einen *** geben.
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be your own pet


Zuletzt bearbeitet von reign am 22.12.2008, 20:36, insgesamt einmal bearbeitet
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1161326) Verfasst am: 22.12.2008, 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:


genau deshalb haben sich die Parasiten der RKK etabliert, als Spezialisten, die für den Rest der Welt entscheiden, was gut und was beschissen ist.



Nazi-Jargon ist immer wieder erfrischend zu lesen, besonders bei Leuten, die sich offiziell nicht dem Rechtsaußenlager zurechnen.

Parasiten/Zecken = Schädlinge des "gesunden Volkskörpers".
Jep, hast Recht.


Das ist mal wieder ein typisches Beispiel dafür, dass ein Ausdruck, den die Nazis verwendet haben absolut verpönt/tabu ist. Wenn den dann mal jemand verwendet, wo es passt, wird er gleich in die rechte Ecke gestellt. Ich finde die Bezeichnung parasitär für Pfaffen und Co. absolut passend, die tun nichts sinnvolles und kosten einen Haufen Geld.


Nein. Ich bitte Dich ernsthaft, die Metapher zu Ende zu denken. Es ist eben kein Zufall, daß sie von Rechten verwendet wird. Sondern dahinter steht eine ganz bestimmte Ansicht, ein Bündel Prämissen, über die reflektiert werden muss. Wer nach der Reflektion noch der Meinung ist, daß Menschen als Ungeziefer bezeichnet werden sollten, der muss sich leider den Vorwurf gefallen lassen, daß er in einer bestimmten, grundlegenden Hinsicht, tatsächlich rechts denkt. Was nicht bedeutet, daß sie, die Metapher (in verschiedenen Varianten), von Verfechtern totalitärer Systeme unterschiedlicher Richtung [edit: nicht] gerne verwendet wird.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1161339) Verfasst am: 22.12.2008, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Es geht einfach darum, dass Menschen nicht als Parasiten, "(Volks-)Schädlinge" usw. bezeichnet gehören. Wer das tut, wählt seine Rede aus dem Wörterbuch des Unmenschen, auch wenn er es unbewusst tut. Natürlich ist Zoff weit von den Nazis entfernt, aber gerade deshalb sollte er nicht ihre Wortwahl aufgreifen.
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Zynix
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Anmeldungsdatum: 15.10.2008
Beiträge: 462

Beitrag(#1161341) Verfasst am: 22.12.2008, 20:59    Titel: Re: Ist Gläubigen klar, was sie glauben? Antworten mit Zitat

MK69 hat folgendes geschrieben:
...
Was ist daran den so verwunderlich?

Als ob nicht jeder von uns täglich mit seinem "halben Dreiviertelwissen" jongliert.


Ich wundere mich über einen Gott, der nicht daran interessiert ist, dass alle seine Gläubigen ihn verstehen. Vielleicht steht ja irgendwo sowas in der Bibel, dass Gott eine wissende Elite und unwissendes Glaubensvolk haben möchte und ich habe es nur übersehen.

Es kommt mir sonderbar vor, dass Gott sein Wesen hauptsächlich denen zeigt, die nicht zu arbeiten brauchen, weil sie vom unwissenden Volk ernährt werden. Das würde bis einschließlich heute so gelten. Ohne Priester würde sich niemand seinem Wesen nähern können.

Es hätte mich sehr interessiert, was unsere Fachleute in Sachen "Gottes Wille" dazu zu sagen haben, aber hier scheinen sie zu kneifen. Gottes Elite scheint dieses Verhalten Gottes anscheinend überhaupt nicht zu stören oder zumindest nicht erwähnenswert zu finden - auch nicht die mit ihrem "halben Dreiviertelwissen".
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Beitrag(#1161367) Verfasst am: 22.12.2008, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
..........
Nein. Ich bitte Dich ernsthaft, die Metapher zu Ende zu denken. Es ist eben kein Zufall, daß sie von Rechten verwendet wird. Sondern dahinter steht eine ganz bestimmte Ansicht, ein Bündel Prämissen, über die reflektiert werden muss. Wer nach der Reflektion noch der Meinung ist, daß Menschen als Ungeziefer bezeichnet werden sollten, der muss sich leider den Vorwurf gefallen lassen, daß er in einer bestimmten, grundlegenden Hinsicht, tatsächlich rechts denkt. Was nicht bedeutet, daß sie, die Metapher (in verschiedenen Varianten), von Verfechtern totalitärer Systeme unterschiedlicher Richtung [edit: nicht] gerne verwendet wird.

Das war der Hintergrund, vor dem ich die Formulierung von der parasitären Struktur Kirche vorziehe, weil es möglich ist, eine soziale Struktur zu entsorgen, ohne ihre Mitglieder umzubringen. Auf der andren Seite ist "parasitär", unabhängig davon, wer dieses Wort sonst noch benutzt, eine saubere Beschreibung einer vom Ganzen trennbaren Struktur, deren Verhalten sich nicht am allgemeinen Nullsummenspiel orientiert, sondern die regelmäßig dem Rest mehr entnimmt als sie zurückgibt. Ich glaube, wir sollten langsam auch weit genug von der NS-Zeit entfernt sein, um unsere Sprache auch nicht mehr negativ von ihr bestimmen zu lassen.

fwo
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1161378) Verfasst am: 22.12.2008, 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
[...]Auf der andren Seite ist "parasitär", unabhängig davon, wer dieses Wort sonst noch benutzt, eine saubere Beschreibung einer vom Ganzen trennbaren Struktur, deren Verhalten sich nicht am allgemeinen Nullsummenspiel orientiert, sondern die regelmäßig dem Rest mehr entnimmt als sie zurückgibt.[...]

Auch wenn Du es gerne auf Strukturen reduzieren würdest. Aber so funktioniert es leichter nicht.
Bei dieser Metapher geht es um schmarotzende Lebewesen, die ein anderes Lebewesen schädigen. Eine Gesellschaft hat aber in dieser Hinsicht nichts mit einem Lebewesen gemein. Eine Gesellschaft profitiert von der Vielfalt seiner Strukturen. Eine einheitlich durchorganisierte gesellschaftliche Struktur dagegen ist totalitär. Sie erhebt den Anspruch, sich von schmarotzenden, eben krankmachenden Fremdkörpern befreien zu dürfen. Einer Gesellschaft, einer Anschauung, die den Vorteil der Vielfalt (an)erkennt, ist diese Denkweise fremd.

edit:

Zitat:
Parasitismus (Schmarotzertum) im engeren Sinne bezeichnet den Nahrungserwerb aus einem anderen Organismus. Dieser auch als Wirt bezeichnete Organismus wird geschädigt, aber entweder gar nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt getötet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Parasitismus
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fwo
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Beitrag(#1161383) Verfasst am: 22.12.2008, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
[...]Auf der andren Seite ist "parasitär", unabhängig davon, wer dieses Wort sonst noch benutzt, eine saubere Beschreibung einer vom Ganzen trennbaren Struktur, deren Verhalten sich nicht am allgemeinen Nullsummenspiel orientiert, sondern die regelmäßig dem Rest mehr entnimmt als sie zurückgibt.[...]

Auch wenn Du es gerne auf Strukturen reduzieren würdest. Aber so funktioniert es leichter nicht.
Bei dieser Metapher geht es um schmarotzende Lebewesen, die ein anderes Lebewesen schädigen. Eine Gesellschaft hat aber in dieser Hinsicht nichts mit einem Lebewesen gemein. Eine Gesellschaft profitiert von der Vielfalt seiner Strukturen. Eine einheitlich durchorganisierte gesellschaftliche Struktur dagegen ist totalitär. Sie erhebt den Anspruch, sich von schmarotzenden, eben krankmachenden Fremdkörpern befreien zu dürfen. Einer Gesellschaft, einer Anschauung, die den Vorteil der Vielfalt (an)erkennt, ist diese Denkweise fremd.

edit:

Zitat:
Parasitismus (Schmarotzertum) im engeren Sinne bezeichnet den Nahrungserwerb aus einem anderen Organismus. Dieser auch als Wirt bezeichnete Organismus wird geschädigt, aber entweder gar nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt getötet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Parasitismus

Na das trifft es doch. Meine Frage: sind wir schon in dieser idealen Gesellschaft? Und war es also verkehrt, den Adel abzuschaffen? Und sollten wir wirklich gegen die Mafia vorgehen, anstatt sie als bereichernden Teil unserer Vielfalt anzuerkennen?

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Beitrag(#1161385) Verfasst am: 22.12.2008, 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
[...]Auf der andren Seite ist "parasitär", unabhängig davon, wer dieses Wort sonst noch benutzt, eine saubere Beschreibung einer vom Ganzen trennbaren Struktur, deren Verhalten sich nicht am allgemeinen Nullsummenspiel orientiert, sondern die regelmäßig dem Rest mehr entnimmt als sie zurückgibt.[...]

Auch wenn Du es gerne auf Strukturen reduzieren würdest. Aber so funktioniert es leichter nicht.
Bei dieser Metapher geht es um schmarotzende Lebewesen, die ein anderes Lebewesen schädigen. Eine Gesellschaft hat aber in dieser Hinsicht nichts mit einem Lebewesen gemein. Eine Gesellschaft profitiert von der Vielfalt seiner Strukturen. Eine einheitlich durchorganisierte gesellschaftliche Struktur dagegen ist totalitär. Sie erhebt den Anspruch, sich von schmarotzenden, eben krankmachenden Fremdkörpern befreien zu dürfen. Einer Gesellschaft, einer Anschauung, die den Vorteil der Vielfalt (an)erkennt, ist diese Denkweise fremd.

edit:

Zitat:
Parasitismus (Schmarotzertum) im engeren Sinne bezeichnet den Nahrungserwerb aus einem anderen Organismus. Dieser auch als Wirt bezeichnete Organismus wird geschädigt, aber entweder gar nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt getötet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Parasitismus

Na das trifft es doch. Meine Frage: sind wir schon in dieser idealen Gesellschaft? Und war es also verkehrt, den Adel abzuschaffen? Und sollten wir wirklich gegen die Mafia vorgehen, anstatt sie als bereichernden Teil unserer Vielfalt anzuerkennen?

fwo


Ich dachte, die Mafia wäre eine illegale Organisation, und die Adelsherrschaft steht stellvertretend für eine Gesellschaftsform, die mit meiner Ausführung unvereinbar ist. Was meinst Du?
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Beitrag(#1161400) Verfasst am: 22.12.2008, 22:26    Titel: Re: Ist Gläubigen klar, was sie glauben? Antworten mit Zitat

Zynix hat folgendes geschrieben:
Nach eingehendem Studium der Beiträge von Gläubigen hier im Forum, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass mindestens 99.9% aller Kirchenmitglieder kaum oder nur sehr wenig Ahnung von ihren Glaubensinhalten haben. Offensichtlich ist es nicht einmal engagierten Bibel-Interpreten möglich, ein einheitliches Gottes-Bild aus der Bibel herauszulesen.

Auf Abraham berufen sich "Christen" wie Juden als auch Koran-Gläubige, deshalb probiere ich mal dessen "Glauben" darzustellen nach meinem Verständnis:

"Gott" sprach laut Bibel zu ihm, also er wusste das dieser existiert. Aber dies wird nicht als vor Gott "gerecht" machender Glaube bezeichnet.
Danach "erschien" Gott Abraham und redete wieder mit ihm, aber auch das wird nicht als vor Gott "gerecht" machender Glaube bezeichnet.
Erst Jahre später sagte "Gott" was zu, und Abraham glaubte dieser Zusage - dieses vertrauen gerichtet auf die Zusage wird als der Glaube Abrahams bezeichnet, den auch Paulus erwähnt.

d.h. das blosse Überzeugtsein von der Existenz "Gottes" ist nicht der "Glaube" (aber eine notwendige Basis dafür). Man glaubt an das Brot des Bäckers, das dieses satt macht, man beisst aber nicht in den Bäcker. Das blosse Überzeugtsein von der Existenz eines Bäckers ist kein Zeichen von Glaube an den Bäcker. Dafür müsste der Bäcker erst mal eine Zusage machen(z.B. Werbung) das er Brot geben will, auch muß man von dem Brot des Bäckers überzeugt sein das es was taugt. Dem Bäcker die Zusage zu glauben ist Glaube an den Bäcker (und das Brot dessen).

d.h. gibt dieser "Gott" nichts, dann kann man ihm nicht[s] glauben: eine Zusage (und damit verbundene Offenbarung) ist notwendig.
Da man anderen nichts anbieten kann wovon man selbst nicht überzeugt ist (weil man es selbst nicht nutzt) muß auch Gott an seine Gabe glauben d.h. auch Gott glaubt! Und das woran er selbst glaubt, sein "Brot", wird gemäß neuem Testament eben gebrochen und allen angeboten, das ist das Evangelium. Wer das wovon Gott zehrt selbst nutzt der wird dann eben wie Gott Leben haben, das ist die (christl.) Botschaft, die kann man glauben oder es lassen.
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Mr.Manescu
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Beiträge: 346

Beitrag(#1161441) Verfasst am: 22.12.2008, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:


genau deshalb haben sich die Parasiten der RKK etabliert, als Spezialisten, die für den Rest der Welt entscheiden, was gut und was beschissen ist.



Nazi-Jargon ist immer wieder erfrischend zu lesen, besonders bei Leuten, die sich offiziell nicht dem Rechtsaußenlager zurechnen.

Parasiten/Zecken = Schädlinge des "gesunden Volkskörpers".
Jep, hast Recht.


Das ist mal wieder ein typisches Beispiel dafür, dass ein Ausdruck, den die Nazis verwendet haben absolut verpönt/tabu ist. Wenn den dann mal jemand verwendet, wo es passt, wird er gleich in die rechte Ecke gestellt. Ich finde die Bezeichnung parasitär für Pfaffen und Co. absolut passend, die tun nichts sinnvolles und kosten einen Haufen Geld.


Du armes Opfer! Darfst Parasiten nicht mehr Parasiten nennen! Ist ja schon gut...

Vorsicht mit solchen Geisteshaltungen!!!!
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Telliamed
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Beitrag(#1161473) Verfasst am: 22.12.2008, 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

@tillich (epigonal)

Zitat:
Bei vielen Fragen weiß ich, was ich glaube. Bei anderen müsste ich erst nachdenken, uU ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Beides in Auseinandersetzung mit Traditionen.

Ich frage mich, wie das grundsätzlich anders sein könnte? Am Kopf kratzen


Die Debatte ist auf einen Neben-Schauplatz geglitten, in ihr geht es um den "Parasiten"-Begriff und seine historische Belastung.

Du hast Dich hier sehr vorsichtig ausgedrückt. Wir sind ständig im Suchen begriffen und scheuen uns, etwas vorschnell zu äußern, wenn wir uns nicht sicher sind. Was wissen wir denn wirklich ... Vieles liegt bestimmt an den "Traditionen", wie Du meinst. Ich bin aufgewachsen in einer Familientradition, zu der über 80 Jahre hinweg nicht mehr ein tradierter gelebter christlicher Glaube gehörte.
In Gesprächen, wie dem hier von mir geschilderten, möchte ich verstehen, was Gläubige denken und fühlen. Das muss auch nicht verbissen daherkommen, deshalb meine geschwätzigen Einlagen, wie im "Schwejk", die sollte man nicht zu ernst nehmen.
Ernst wird es für mich, wenn nicht-religiöse Menschen benachteiligt werden, und das geschieht in Bereichen, die dem normal-christlichen Bürger in der Regel gar nicht weiter auffallen.

@Arena-Bey
Ja, diese päpstlichen Verlautbarungen zu "Glaube ohne Vernunft" sind mir geläufig; die Frage ist wie so oft: Sicht von innen - Sicht von außen. Blicke vorwiegend darauf von außen, habe mich biographisch für keine längere Zeit im Herrschaftsbereich des "Glaubens" aufgehalten (wennn man nicht die marx.-leninist. Sicht dazu rechnet, aber bloß nicht auch hier noch ne Kommunismus-Debatte Mit den Augen rollen ). Daher auch die Frage nach der Relevanz für mich und meine Angehörigen.
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