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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1161853) Verfasst am: 23.12.2008, 14:47 Titel: |
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hehehe hat folgendes geschrieben: | ... eines Gottes nämlich, der Naturgesetze geschaffen hat nach denen die Dinge ablaufen, und der sich nicht mit Pillepalle abgibt wie zu steuern, wo ein Blitz einschlägt und wo nicht. Ein Gott also, der in erheblichem Maße von dieser Welt getrennt ist. |
OK, also ein Blitz, der einen Menschen erschlägt, ist Pillepalle für Deinen Gott. Was ist sonst noch Pillepalle?
- die Entstehung der Planeten und Arten statt Schöpfung (neuerdings auch Pillepalle)
- die Wundertaten der Heiligen und Jesu (neuerdings auch Pillepalle)
- das Herabsenden von Geboten und Verboten (sicher inzwischen auch Pillepalle)
- die Auferstehung (???)
- das Erhören von Gebeten (???)
- die sexuellen Vorlieben der Menschen
- ...
hehehe hat folgendes geschrieben: | Die Menschen hätten nie angefangen, nach Naturgesetzen zu suchen wenn sie von einem Gott ausgingen, der willkürlich alles steuert. |
Naja, sie haben gewisse Regelmäßigkeiten erkannt, da sie zwischen Essen, Beten und Streiten noch Zeit hatten und sich das Erkennen von Regelmäßigkeiten technisch hervorragend verwenden ließ. Das ging immer so weiter, so daß trotz Gegenwehr der Ewiggestrigen heute in hochentwickelten Gesellschaften überhaupt keine regelmäßigen oder unregelmäßigen Phänomene mehr übrig sind, die noch ernsthaft dem Wirken von Göttern zugeschrieben werden.
hehehe hat folgendes geschrieben: | Ich mache mir da aber relativ wenig Sorgen, schließlich hat mein Gott prophezeiht dass die Kirche bis ans Ende der Zeit nicht untergeht. |
Wäre nicht die erste Prophezeihung, die danebenliegt ...
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
Zuletzt bearbeitet von step am 23.12.2008, 20:53, insgesamt einmal bearbeitet |
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26448
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1161856) Verfasst am: 23.12.2008, 14:57 Titel: |
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hehehe hat folgendes geschrieben: | ......
Zitat: | Das war der Hintergrund, vor dem ich die Formulierung von der parasitären Struktur Kirche vorziehe, weil es möglich ist, eine soziale Struktur zu entsorgen, ohne ihre Mitglieder umzubringen |
Das wird nicht möglich sein, weil solche Katholiken wie ich z.B. solange sie leben, es nicht zulassen dass Du oder andere Chaoten die Kirche "entsorgen" Du wirst bei Millionen gläubiger Katholiken gar nicht umhin kommen, auch diese zu entsorgen. Die Kirche ist Ausdruck dessen, was diese Menschen wollen - und in dem Moment wo mir irgendjemand diese Freiheit meines Glaubens wegzunehmen gedenkt, werde ich mich dagegen wehren.
Ich mache mir da aber relativ wenig Sorgen, schließlich hat mein Gott prophezeiht dass die Kirche bis ans Ende der Zeit nicht untergeht. Sie hat Napoleon, Hitler, Stalin und unzählige andere "Weltverbesserer" überlebt, die mit ihren kruden Theorien die Menschheit beglückt haben.
Apropos - Du stehst den Nazis mit Deinen Vorhaben näher als Du weißt. Ich zitiere O-Ton Hitler:
"Mit den Konfessionen, ob nun diese oder jene, das ist alles gleich. Das hat keine Zukunft mehr. Für die Deutschen jedenfalls nicht. Der Faschismus mag in Gottes Namen seinen Frieden mit der Kirche machen. Ich werde das auch tun. Warum nicht. Das wird mich nicht abhalten, mit Stumpf und Stiel, mit allen seinen Fasern das Christentum in Deutschland auszurotten... Man ist entweder Christ oder Deutscher. Beides kann man nicht sein." (Brennpunkte der Kirchengeschichte, Herbert Gutschera) |
Das "Entsorgen" wurde formuliert, um zu verdeutlichen, dass jemand, der einer gesellschaftlichen Struktur den Garaus machen möchte, nicht unbedingt Schlechtes für ihre Mitglieder will. Wie lange die RKK existiert, ist mir ziemlich wurscht - was mich stört und wo ich gegen bin, das ist ihr Einfluss in unserer Gesellschaft, der nicht mit ihrem personellem Anteil korreliert.
Wenn Hitler das genauso gesehn hat - sei's drum, bei dem, was Du da zitierst, bedarf allerdings entweder meine Aussage oder Hitlers einer kräftigen Interpretationshilfe, um zur Deckung gebracht werden zu können. Bei Gläubigen findet man allerdings eine große Praxis in den Auslegungskünsten.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#1161860) Verfasst am: 23.12.2008, 15:01 Titel: |
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Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben: |
1. Wäre die Forschung ohne Gott immer besser dran
2. Ist Nationalsozialismus auch ne Religion, die wie alle anderen Religionen, andere Religionen doof finden, weil sie nicht einsehen wollen, dass andere anders denken und ihre "WAHRHEIT" angegriffen wird.
3. Kaum jemand hat die Nationalsozialisten mehr unterstützt als die Christen selbst. Das haben Religionen nämlich gemeinsam. Sie arbeiten gerne zusammen, wenn sie ein ähnliches Weltbild haben oder gemeinsame Feindbilder. |
Nur gut, dass du dich nicht im Besitz der ultimativen "WAHRHEIT" wähnst, dass sämtliche religiösen Menschen nur Übles im Sinn haben oder gleich "Nazis" oder bestenfalls dumm sind.
Du musst noch sooo viel lernen, bis du nicht mehr als der - leider reale - Strohmann dienst, den die Theisten immer so gerne abfackeln.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1161865) Verfasst am: 23.12.2008, 15:03 Titel: |
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Es ist doch eine Freude, hehehe als Weihnachtsgeschenk zu bekommen, oder?
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Gott_der_Luecke dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.02.2008 Beiträge: 3110
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(#1161867) Verfasst am: 23.12.2008, 15:06 Titel: |
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Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben: |
1. Wäre die Forschung ohne Gott immer besser dran
2. Ist Nationalsozialismus auch ne Religion, die wie alle anderen Religionen, andere Religionen doof finden, weil sie nicht einsehen wollen, dass andere anders denken und ihre "WAHRHEIT" angegriffen wird.
3. Kaum jemand hat die Nationalsozialisten mehr unterstützt als die Christen selbst. Das haben Religionen nämlich gemeinsam. Sie arbeiten gerne zusammen, wenn sie ein ähnliches Weltbild haben oder gemeinsame Feindbilder. |
Nur gut, dass du dich nicht im Besitz der ultimativen "WAHRHEIT" wähnst, dass sämtliche religiösen Menschen nur Übles im Sinn haben oder gleich "Nazis" oder bestenfalls dumm sind.
Du musst noch sooo viel lernen, bis du nicht mehr als der - leider reale - Strohmann dienst, den die Theisten immer so gerne abfackeln. |
Naja das war die Antwort auf die Weißmalerei... dann komm ich natürlich mit der Schwarzen... Es gibt keinen Grund Religion irgendwie positiv darzustellen, vor allem nicht ausschließlich. Es gibt zu jedem religiösen Thema, egal ob jetzt evangelikal oder kuschelchristlich eine Alternative, die meistens besser ist. Mir sind die linken Christen ja auch sympatisch, auch wenn ich sie auch gerne zurecht weise, weil sie meistens nix anderes drauf haben als stundenlange und inhaltsleere Rhetorik.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1161868) Verfasst am: 23.12.2008, 15:08 Titel: |
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Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben: | Es gibt keinen Grund Religion irgendwie positiv darzustellen |
Höchstens der Anspruch auf Adäquanz der eigenen Aussagen könnte ein Grund dafür sein, Religion nicht simplifiziert "rein schwarz" darzustellen.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1161870) Verfasst am: 23.12.2008, 15:10 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: |
hehehe hat folgendes geschrieben: | Die Menschen hätten nie angefangen, nach Naturgesetzen zu suchen wenn sie von einem Gott ausgingen, der willkürlich alles steuert. |
Naja, sie haben gewisse Regelmäßigkeiten erkannt, da sie zwischen Essen, Beten und Streiten noch Zeit hatten und sich das Erkennen von Regelmäßigkeiten technisch hervorragend verwenden ließ. Das ging immer so weiter, so daß trotz Gegenwehr der Ewiggestrigen heute in hochentwickelten Gesellschaften überhaupt keine regelmäßigen oder unregelmäßigen Phänomene mehr übrig sind, die noch ernsthaft dem Wirken von Göttern zugeschrieben werden.
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Die Geschichte wird hehehe sicherlich Recht geben mit seiner Behauptung. Während das Christentum im Mittelalter die dominante Geisteshaltung war blühten dort dann bestimmt auch Wissenschaft und Fortschritt, während im arabischen zu der Zeit sicherlich gesitlose Apathie herrschte.......
oder?
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Gott_der_Luecke dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.02.2008 Beiträge: 3110
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(#1161872) Verfasst am: 23.12.2008, 15:11 Titel: |
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Anstatt Kritik an den Fundamentalisten auszuteilen, werden sie auch noch unterstützt und fühlen sich auch noch angegriffen, wenn man etwas gegen den Glauben sagt... Rationale Christen schimpfen mit und fühlen sich von sowas nicht angegriffen.
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Gott_der_Luecke dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.02.2008 Beiträge: 3110
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(#1161874) Verfasst am: 23.12.2008, 15:14 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben: | Es gibt keinen Grund Religion irgendwie positiv darzustellen |
Höchstens der Anspruch auf Adäquanz der eigenen Aussagen könnte ein Grund dafür sein, Religion nicht simplifiziert "rein schwarz" darzustellen. |
Wenn man sich nicht angesprochen fühlt... seh ich darin kein Problem und das was ich gesagt habe stimmt... nur ist halt die Gegendarstellung, die kein gutes Haar an Religion lässt... als Kuschelchrist braucht man sich da nicht angesprochen zu fühlen... sondern nur die Fundamentalisten. Mein Religionslehrer würde sich davon nicht angegriffen fühlen, sondern würde es sogar wahrscheinlich eher unterschreiben.
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hehehe registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.07.2006 Beiträge: 674
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(#1161880) Verfasst am: 23.12.2008, 15:24 Titel: |
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Zitat: | Wäre die Forschung ohne Gott immer besser dran |
Religion & Wissenschaft gehören getrennt - klar. Das ändert aber nix dran, dass sich Naturwissenschaft aus einer tief religiösen Zeit heraus entwickelt hat. Ich habe nur auf die Gründe hingewiesen warum die naturwissenschaftliche Revolution sich aus dem Christentum heraus entwickelt hat und nicht aus Naturreligionen oder z.B. dem Islam.
Zitat: | Ist Nationalsozialismus auch ne Religion |
Klar, alles was schlecht ist, ist Religion.
Zitat: | Kaum jemand hat die Nationalsozialisten mehr unterstützt als die Christen selbst |
Mhmm mal schauen ob das stimmt was Du sagst: In den kath. Gebieten Deutschlands hat die NSDAP die schlechtesten Wahlergebnisse überhaupt gehabt. Lag der Stimmdurchschnitt bei den Wahlen am 06.11.1932 bei über 33%, so kriegte die NSDAP z.B. im tief katholischen Paderborn nur 9%.
Offensichtlich stimmts nicht
Wie erklärst Du Dir in Deinem primitiven Weltbild eigentlich, dass sich die schlimmsten Diktaturen und Menschenschlachterein alle NACH der Aufklärung ereignet haben? Wenn man so ein dämliches Weltbild vertritt wie Du, welches alles Schlechte der Religion anlastet (ähnlich wie ein Nazi alles Schlechte dem Judentum anlastet), dann sollte man doch wenigstens so konsequent sein und mit der Abschaffung der Vorherrschaft der Kirche und der weitgehenden Entchristlichung der Gesellschaft einen FORTSCHRITT erwarten. De Fakto hat die Aufklärung aber keine friedliche Welt hervorgebracht, sondern Ideologien in deren Namen ein nie vorher dagewesenes Abschlachten stattfand.
Es tut mir ja furchtbar leid für Dich, aber de fakto kam der Nationalsozialismus wie auch der Kommunismus NACH der Aufklärung, NACH der Abschaffung der Vorherrschaft der Kirche. Diese Ideologien fallen voll und ganz in die hochtechnisierte und verwissenschaftlichte Neuzeit, in der das Christentum allenfalls ein Randdasein fristet, aber die Gesellschaft nicht mehr politisch gestaltet.
Deswegen ist Dein Weltbild zutiefst unlogisch und genauso antihistorisch wie etwa das von Horst Mahler - ein Haufen kruder Verschwörungstheorien, sonst nix.
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hehehe registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.07.2006 Beiträge: 674
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(#1161887) Verfasst am: 23.12.2008, 15:33 Titel: |
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Zitat: | Während das Christentum im Mittelalter die dominante Geisteshaltung war blühten dort dann bestimmt auch Wissenschaft und Fortschritt |
Ja. Du kannst ja gerne weiter meinen, dass Naturwissenschaft erst im 18. Jahrhundert angefangen hat. Es entspricht halt nur nicht den Tatsachen. Allein das Universitätswesen Europas, welches die schnelle Verbreitung von Wissen überhaupt ermöglichst war, ist eine Erfindung der Kirche gewesen und war schon im 12. Jahrundert weit entwickelt. Die Universität Oxford z.B. datiert bis ins 12. Jahrhundert, war eine Weiterentwicklung der Klosterschulen (ältester Nachweis 1096) und erhielt 1254 von Papst Innozenz IV die Genehmigung zur Verleihung akademischer Grade.
Es gehört ja zu den üblichen Vorurteilen und Gruselmärchen der Atheisten, die Kirche habe jahrundertelang die Menschen dumm gehalten - aber die Errichtung eines mächtigen Universitätssystems spricht irgendwie nicht wirklich dafür, dass diese Geschichte mehr ist als eine moderne Legende.
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#1161893) Verfasst am: 23.12.2008, 15:38 Titel: |
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hehehe hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Kaum jemand hat die Nationalsozialisten mehr unterstützt als die Christen selbst |
Mhmm mal schauen ob das stimmt was Du sagst: In den kath. Gebieten Deutschlands hat die NSDAP die schlechtesten Wahlergebnisse überhaupt gehabt. Lag der Stimmdurchschnitt bei den Wahlen am 06.11.1932 bei über 33%, so kriegte die NSDAP z.B. im tief katholischen Paderborn nur 9%.
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U.a. deshalb, weil die Katholiken - anders als die Protestanten - mit dem Zentrum eine eigene Partei hatten. Dazu ist Paderborn Bischofssitz.
Die Tatsache, dass der gemeine Katholik weniger anfällig für den NS war, weil er seine eigenen Märchen hatte und der Fackelzüge dank Prozessionen und Weihrauch ebenfalls nicht bedurfte, macht die - ebenfalls unbestreitbare - Tatsache gewiss nicht besser, dass sich die RKK aus machtpolitischem und strategischem Interesse mit den Nazis arrangiert hat und die angeblichen Christenhasser bis 1943 z.T. hymnisch bejubelt hat. Kein Widerstand gegen die Verfolgung und Ermordung von Nicht-Katholiken. Nicht wenige Protestanten waren noch schlimmer - geschenkt.
Der weit überwiegende Teil der Kirche stand in ganz Europa fest an der Seite der Faschisten. Zufall?
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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ChRISIS@theAREA dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.09.2005 Beiträge: 767
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(#1161894) Verfasst am: 23.12.2008, 15:41 Titel: |
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Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben: | [...] 3. Kaum jemand hat die Nationalsozialisten mehr unterstützt als die Christen selbst. Das haben Religionen nämlich gemeinsam. Sie arbeiten gerne zusammen, wenn sie ein ähnliches Weltbild haben oder gemeinsame Feindbilder. |
Das so herum auszudrücken ist etwas sinnverfälschend. Ganz sicher waren die Nationalsozialisten alle Christen, ganz sicher. Ich glaube kaum, dass einer der politischen Führer im Nationalsozialismus nicht getaufter Christ war. Als ungetaufter Nazi ist da keiner zur Welt gekommen.
hehehe hat folgendes geschrieben: | Apropos - Du stehst den Nazis mit Deinen Vorhaben näher als Du weißt. Ich zitiere O-Ton Hitler:
"Mit den Konfessionen, ob nun diese oder jene, das ist alles gleich. Das hat keine Zukunft mehr. Für die Deutschen jedenfalls nicht. Der Faschismus mag in Gottes Namen seinen Frieden mit der Kirche machen. Ich werde das auch tun. Warum nicht. Das wird mich nicht abhalten, mit Stumpf und Stiel, mit allen seinen Fasern das Christentum in Deutschland auszurotten... Man ist entweder Christ oder Deutscher. Beides kann man nicht sein." (Brennpunkte der Kirchengeschichte, Herbert Gutschera) |
Das ja einer der bezeichnenden Zitate überhaupt! Da kommt Hitlers ganzes Denkmodell zum Ausdruck: Gott ja, Kirche ja, aber keinen jüdischen Jesus. Man sollte bei der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus doch öfter mal ganz deutlich darauf hinweisen, dass es da um einen "Glaubenskrieg" ging. Ein deutscher Dschihad gegen das Judentum.
So von wegen: nur Muslime sind so intolerante Fanatiker, die sich mit Bomben selbst in die Luft sprengen... die Deutschen haben das mit dem ganzen Staat gemacht!
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Gott_der_Luecke dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.02.2008 Beiträge: 3110
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(#1161896) Verfasst am: 23.12.2008, 15:41 Titel: |
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hehehe hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Wäre die Forschung ohne Gott immer besser dran |
Religion & Wissenschaft gehören getrennt - klar. Das ändert aber nix dran, dass sich Naturwissenschaft aus einer tief religiösen Zeit heraus entwickelt hat. Ich habe nur auf die Gründe hingewiesen warum die naturwissenschaftliche Revolution sich aus dem Christentum heraus entwickelt hat und nicht aus Naturreligionen oder z.B. dem Islam.
Zitat: | Ist Nationalsozialismus auch ne Religion |
Klar, alles was schlecht ist, ist Religion.
Zitat: | Kaum jemand hat die Nationalsozialisten mehr unterstützt als die Christen selbst |
Mhmm mal schauen ob das stimmt was Du sagst: In den kath. Gebieten Deutschlands hat die NSDAP die schlechtesten Wahlergebnisse überhaupt gehabt. Lag der Stimmdurchschnitt bei den Wahlen am 06.11.1932 bei über 33%, so kriegte die NSDAP z.B. im tief katholischen Paderborn nur 9%.
Offensichtlich stimmts nicht
Wie erklärst Du Dir in Deinem primitiven Weltbild eigentlich, dass sich die schlimmsten Diktaturen und Menschenschlachterein alle NACH der Aufklärung ereignet haben? Wenn man so ein dämliches Weltbild vertritt wie Du, welches alles Schlechte der Religion anlastet (ähnlich wie ein Nazi alles Schlechte dem Judentum anlastet), dann sollte man doch wenigstens so konsequent sein und mit der Abschaffung der Vorherrschaft der Kirche und der weitgehenden Entchristlichung der Gesellschaft einen FORTSCHRITT erwarten. De Fakto hat die Aufklärung aber keine friedliche Welt hervorgebracht, sondern Ideologien in deren Namen ein nie vorher dagewesenes Abschlachten stattfand.
Es tut mir ja furchtbar leid für Dich, aber de fakto kam der Nationalsozialismus wie auch der Kommunismus NACH der Aufklärung, NACH der Abschaffung der Vorherrschaft der Kirche. Diese Ideologien fallen voll und ganz in die hochtechnisierte und verwissenschaftlichte Neuzeit, in der das Christentum allenfalls ein Randdasein fristet, aber die Gesellschaft nicht mehr politisch gestaltet.
Deswegen ist Dein Weltbild zutiefst unlogisch und genauso antihistorisch wie etwa das von Horst Mahler - ein Haufen kruder Verschwörungstheorien, sonst nix. |
Ein kleines Beispiel, dass du zu deinen Gunsten rauspickst stört mich nicht.
Der Papst hat Hitler gesegnet und unzählige Kirchen haben ihn nachweislich unterstützt. Wär ja nix neues, dass viele Christen was gegen Juden hatten und Hitler hat den christlichen Glauben der Bevölkerung durchaus dazu missbraucht.
Die Menschen, die Hitler ins KZ gebracht hat und umgebracht hat erinnert auch eher an die Vergangenheit des Christentums als an eine neuzeitliche Ideologie.
Vor der Aufklärung gab es eben eine andere religiöse Dikdatur und nach der Aufklärung gab es eben atheistische bzw. gemischt religiöse Dikdaturen. Sie unterscheiden sich nicht großartig, außer, dass der Fortschritt auch ein effektiveres Abschlachten von Menschen ermöglicht. Hätte es vor 70 Jahren eine christliche anstatt eine nationalsozialistisches Regime gegeben wäre es ähnlich gewesen... Man hätte genau so Menschen weggesperrt, die dem konservativ christlichen Bild nicht in den Kram passen und hätte sie dann auch vergast...
In den Kreuzzügen konnte man Menschen eben noch nicht so effektiv töten, wie heute. Das ist der Grund. Es ist natürlich gefährlich, dass man von der einen Religion in die nächste schlittern. Wir müssen uns endlich von Religionen jeder Art abwenden und zur Vernunft kommen.
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Gergon dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 22.08.2008 Beiträge: 1301
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(#1161897) Verfasst am: 23.12.2008, 15:43 Titel: |
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Effô Tisetti schrieb: Der weit überwiegende Teil der Kirche stand in ganz Europa fest an der Seite der Faschisten. Zufall?
Nee, Reichskonkordat.
Und letztendlich war es die katholische Zentrumspartei, die Hitler zur Macht verhalf. Zufall?
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Mr.Manescu auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 22.11.2007 Beiträge: 346
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(#1161898) Verfasst am: 23.12.2008, 15:44 Titel: |
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Heizölrückstoßabdämpfung hat geschrieben:
Zitat: | Oh man, ich empfinde das Vermeiden bestimmter Begriffe als etwas paranoid. Dadurch erkennt man den Nazis quasi das Alleinnutzungsrecht zu, noch dazu werden es mit der Zeit immer mehr. Das ist so ähnlich wie bei der Euphemismus-Tretmühle. |
Ich würde dir und auch allen andren hier das Buch
"Alles bewältigt, nichts begriffen! - Nationalsozialismus im Unterricht"
von Freerk Huisken und Rolf Gutte unter den Weihnachtsbaum legen.
Kluge Menschen nehmen nicht solche Kampfwörter wie "Parasiten" zur Beschreibung einer soziopolitischen Sachlage in den Mund. Nicht etwa weil es auch von den Nazis verwendet worden ist, sondern weil es in sich faschistisch ist, so zu denken. Und das schaffen gerade hierzulande alle selbsternannten Demokraten. Geht mal in ne Kneipe und redet mit den Leuten, ihr werdet staunen...
Ich freu mich schon auf die Feiertage, wenn Verwandte am Esstisch wieder über Deutschland und die Welt reden. Aber natürlich sind sie Demokraten.
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Gott_der_Luecke dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.02.2008 Beiträge: 3110
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(#1161899) Verfasst am: 23.12.2008, 15:48 Titel: |
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hehehe hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Während das Christentum im Mittelalter die dominante Geisteshaltung war blühten dort dann bestimmt auch Wissenschaft und Fortschritt |
Ja. Du kannst ja gerne weiter meinen, dass Naturwissenschaft erst im 18. Jahrhundert angefangen hat. Es entspricht halt nur nicht den Tatsachen. Allein das Universitätswesen Europas, welches die schnelle Verbreitung von Wissen überhaupt ermöglichst war, ist eine Erfindung der Kirche gewesen und war schon im 12. Jahrundert weit entwickelt. Die Universität Oxford z.B. datiert bis ins 12. Jahrhundert, war eine Weiterentwicklung der Klosterschulen (ältester Nachweis 1096) und erhielt 1254 von Papst Innozenz IV die Genehmigung zur Verleihung akademischer Grade.
Es gehört ja zu den üblichen Vorurteilen und Gruselmärchen der Atheisten, die Kirche habe jahrundertelang die Menschen dumm gehalten - aber die Errichtung eines mächtigen Universitätssystems spricht irgendwie nicht wirklich dafür, dass diese Geschichte mehr ist als eine moderne Legende. |
Das lag aber auch daran, dass die Kirche das vorrecht auf Bildung hatte und nur sie Mittel zur Forschung hatte. Es war für einen, der sich damals der Kirche abgewandt hat fast unmöglich sich zu bilden und zu forschen. Das solltest du zur Kenntnis nehmen.
Sicherlich waren es Christen, die geforscht haben, aber das waren aber Reformatoren, die mehr mit dem Atheismus zu tun hatten als mit dem Christentum zur damaligen Zeit. Sie wurden meistens verfolgt und viele davon haben mehr oder weniger nur mehr gesagt, dass sie an Gott glauben, damit sie nicht auf den Scheiterhaufen verbrannt werden. Also es mussten viele in die Kirche um sie von innen zu reformieren, um zu lehren, um zu forschen auch wenn sie nicht oder kaum an Gott geglaubt haben...
Es gibt dutzende von Beispielen...
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1161900) Verfasst am: 23.12.2008, 15:49 Titel: |
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@ Telliamed
Danke.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1161906) Verfasst am: 23.12.2008, 16:03 Titel: |
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hehehe hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Während das Christentum im Mittelalter die dominante Geisteshaltung war blühten dort dann bestimmt auch Wissenschaft und Fortschritt |
Ja. Du kannst ja gerne weiter meinen, dass Naturwissenschaft erst im 18. Jahrhundert angefangen hat. Es entspricht halt nur nicht den Tatsachen. Allein das Universitätswesen Europas, welches die schnelle Verbreitung von Wissen überhaupt ermöglichst war, ist eine Erfindung der Kirche gewesen und war schon im 12. Jahrundert weit entwickelt. Die Universität Oxford z.B. datiert bis ins 12. Jahrhundert, war eine Weiterentwicklung der Klosterschulen (ältester Nachweis 1096) und erhielt 1254 von Papst Innozenz IV die Genehmigung zur Verleihung akademischer Grade.
Es gehört ja zu den üblichen Vorurteilen und Gruselmärchen der Atheisten, die Kirche habe jahrundertelang die Menschen dumm gehalten - aber die Errichtung eines mächtigen Universitätssystems spricht irgendwie nicht wirklich dafür, dass diese Geschichte mehr ist als eine moderne Legende. |
DIe Geschichte der Universitäten habe ich ja gar nicht bestritten. Auch dass es im Mittelalter kluge Köpfe gab ist richtg.
Aber die Wissenschaft startete erst richtig durch, nachdem sie sich davon gelöst hattte, alles mit gott und im Einklang der Bibel erklären zu müssen. Als man sich von der EInstellung löste, die Welt vermöge man mit jahrhundertealten Schriften besser zu erklären, als mit aktuellen Beobachtungen und den daraus gezogenen Schlüsse.
-Beispiele?
-Papst Bonifatius VIII. Verbot das Sezieren von menschlichen Leichen.
-Papst Leo XII. verbot 1829 (!!!) die Impfung gegen Pocken anzunehmen!
-Erst durch Königin Victoria, die sich gegen die kirchliche Meinung stellte die Geburt eines Kindes müsse schmerzhaft für Frauen sein, hielt die Anästhesie enddgültig Einzug in die Medizin.
-Die vielen wissenschaftlichen Bücher, die auf dem kirchlichen Index landeten, weil sie der Lehrmeinung widersprachen.
-Die Tatsache, dass Jahrhunderte nach Erathostenes und Ptolemäus immer noch Scheibenweltkarten gezeichnet wurden.
-Das jahrhunderte alte Bibelverbot für die Gemeinen und das Verbot die Bibel zu übersetzen
....
Aber wenn du meinst, dass Theologie und Schwurbelei Wissenschaften sein sollen, dann hast du sicherlich Recht. Diese Dinge hat das Christentum sicherlich nach vorne gebracht.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26448
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1161908) Verfasst am: 23.12.2008, 16:04 Titel: |
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Mr.Manescu hat folgendes geschrieben: | .........
Kluge Menschen nehmen nicht solche Kampfwörter wie "Parasiten" zur Beschreibung einer soziopolitischen Sachlage in den Mund. Nicht etwa weil es auch von den Nazis verwendet worden ist, sondern weil es in sich faschistisch ist, so zu denken...... |
Na, das ist doch schön, wenn man die klugen Menschen so leicht von denen unterscheiden kann, die faschistisch denken.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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hehehe registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.07.2006 Beiträge: 674
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(#1161910) Verfasst am: 23.12.2008, 16:06 Titel: |
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Zitat: | U.a. deshalb, weil die Katholiken - anders als die Protestanten - mit dem Zentrum eine eigene Partei hatten. Dazu ist Paderborn Bischofssitz. |
Jo und diese Partei haben sie anstatt der NSDAP gewählt.
Zitat: | Die Tatsache, dass der gemeine Katholik weniger anfällig für den NS war, weil er seine eigenen Märchen hatte |
Eines dieser "Märchen" war u.a., dass Gottes Heilsbotschaft universell und alle Menschen gleichwertig sind. Das war die entscheidene Immunisierung gegen die Rassebotschaft der Nazis, die von den Atheisten begeistert aufgesogen wurde. Sie kam nämlich im Zuge des Sozialdarwinismus sehr wissenschaftlich und modern daher.
Ich sag Dir mal eins: Als Jude hättest Du Dir damals gewünscht, die Deutschen mögen doch lieber dieses "Märchen" von der Gleichwertigkeit vor Gott glauben, als den modernen, in Politik umgesetzten Darwinismus, der von unter- und überlegenen Menschenrassen ausging und damit ihre Vernichtung legitimisierte.
Zitat: | macht die - ebenfalls unbestreitbare - Tatsache gewiss nicht besser, dass sich die RKK aus machtpolitischem und strategischem Interesse mit den Nazis arrangiert hat |
VOR der Machtergreifung hat die Kirche die Nazis massivst verurteilt - eben genau wegen ihrer Rasseideologie. Danach blieb ihr gar nichts anderes mehr übrig, als sich zu arrangieren. Was hätten die Bischöfe tun sollen? Mit Messbechern und Kerzenhaltern gegen die SA kämpfen?
Ich finds immer wieder ekelerregend, mit welcher Arroganz Leute wie Du sich das Recht nehmen, über das Verhalten der Bischöfe und Priester damals ein Urteil zu sprechen. Du sitzt bequem im warmen Zimmerchen, während damals jeder der nur irgendwie gegen die Nazis gemuckt hat damit rechnen musste, ins nächste KZ zu wandern - oder, schlimmer noch, seine Familie gleich mit in Sippenhaft genommen wurde.
Hätte sich die Kirche nicht mit den Nazis arrangiert, wärs ihnen genauso ergangen wie den Juden.
Es ist auch nicht so, dass die Geistlichen damals nicht gemuckt hätten. Die höchste Kriminalitätsrate hatte laut der NS-Kriminalstatistik der kath. Klerus. Es hat auch genug Geistliche gegeben, die damals bewusst ihren eigenen Tod in Kauf genommen haben um gegen dieses System zu protestieren. Das ist bewundernswert - aber verlangen kann man es von keinem Menschen. Und Du als jemand, der gemütlich in seinem warmen Zimmerchen sitzt und die Freiheit eines demokratischen Rechtsstaat geniesst, darfst das schonmal gar nicht.
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Mai Freigeist
Anmeldungsdatum: 06.09.2005 Beiträge: 876
Wohnort: zu Hause
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(#1161912) Verfasst am: 23.12.2008, 16:12 Titel: |
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Zynix hat folgendes geschrieben: | Nach eingehendem Studium der Beiträge von Gläubigen hier im Forum, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass mindestens 99.9% aller Kirchenmitglieder kaum oder nur sehr wenig Ahnung von ihren Glaubensinhalten haben. Offensichtlich ist es nicht einmal engagierten Bibel-Interpreten möglich, ein einheitliches Gottes-Bild aus der Bibel herauszulesen. Sogar Benedikt hat neulich wieder von der steten Herausforderung gepredigt, die das Verstehen der Bibel uns auferlegt.
Wie soll da ein "normaler" Gläubiger über seinen Glaubensinhalt bescheid wissen, geschweige denn die Zusammenhänge auch nur annähernd verstehen? |
Ja, Du siehst das richtig.
Die Gründe sind vielfältig.
Ein Grund ist, dass Christen keine richtige Lust haben vergleichendes Religions-Studium zu betreiben.
Sie nageln ihre Wahrheit fest und sind dann nur noch sehr schwer dazu zu bewegen ihr Ding von unter-
schiedlichen Standpunkten aus zu betrachten.
Die festgenagelte Wahrheit ist ja die Wahrheit und damit lehnen sie sich bequem in ihrem Sessel zurück.
_________________ Angedenken an das Eine, bleibt das Beste, was ich meine. Goethe
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1161914) Verfasst am: 23.12.2008, 16:14 Titel: |
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@Mai
Du bist so kämpferisch geworden. : )
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Mr.Manescu auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 22.11.2007 Beiträge: 346
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(#1161916) Verfasst am: 23.12.2008, 16:15 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Mr.Manescu hat folgendes geschrieben: | .........
Kluge Menschen nehmen nicht solche Kampfwörter wie "Parasiten" zur Beschreibung einer soziopolitischen Sachlage in den Mund. Nicht etwa weil es auch von den Nazis verwendet worden ist, sondern weil es in sich faschistisch ist, so zu denken...... |
Na, das ist doch schön, wenn man die klugen Menschen so leicht von denen unterscheiden kann, die faschistisch denken.
fwo |
Ja?
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26448
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1161922) Verfasst am: 23.12.2008, 16:25 Titel: |
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hehehe hat folgendes geschrieben: | ......
Eines dieser "Märchen" war u.a., dass Gottes Heilsbotschaft universell und alle Menschen gleichwertig sind. Das war die entscheidene Immunisierung gegen die Rassebotschaft der Nazis, die von den Atheisten begeistert aufgesogen wurde...... |
In Anbetracht dessen, dass die Gleichwertigkeit aller Menschen so direkt aus der Heilsbotschaft des Grögaz hervorgeht, ist es allerdings interessant, wie spät in der Geschichte es die RKK erst geschafft hat, diese Gleichwertigkeit anzuerkennen - man denke z.B. an die Entscheidung zur Verskalvung der Indianer Südamerikas, oder an die Verbrennung von Ketzern.
Wenn das also wirklich stimmt, kann man sich offensichtlich nicht darauf verlassen, dass der jeweilige Vizegott im Vatikan in der Lage ist, den Willen des Grögaz richtig zu erkennen.
Welche Atheisten meinst Du übrigens in diesem Zusammenhang - Atheisten waren im 3. Reich nicht sehr beliebt.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#1161923) Verfasst am: 23.12.2008, 16:28 Titel: |
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hehehe hat folgendes geschrieben: |
Ich sag Dir mal eins: Als Jude hättest Du Dir damals gewünscht, die Deutschen mögen doch lieber dieses "Märchen" von der Gleichwertigkeit vor Gott glauben, als den modernen, in Politik umgesetzten Darwinismus, der von unter- und überlegenen Menschenrassen ausging und damit ihre Vernichtung legitimisierte. |
Als Jude - zumal als säkularer - wäre mir wohl scheißegal gewesen, an welche Märchen die Katholiken glauben. Ich hätte gehofft, sie hätten sich als denkenden und mitfühlende Mitmenschen erwiesen, die rechtzeitig gegen die Barbarei aufbegehren. Wieviele Atheisten gab es anno 1933 im Reich? Hingegen waren weit über 90% der Bevölkerung Protestanten oder Katholiken. Die waren ja dann wohl echt "immun" gegen die Nazi-Ideologie? Die Hitler-Bejubler anno 1940 - alles Atheisten!?
Zitat: | Ich finds immer wieder ekelerregend, mit welcher Arroganz Leute wie Du sich das Recht nehmen, über das Verhalten der Bischöfe und Priester damals ein Urteil zu sprechen. Du sitzt bequem im warmen Zimmerchen, während damals jeder der nur irgendwie gegen die Nazis gemuckt hat damit rechnen musste, ins nächste KZ zu wandern - oder, schlimmer noch, seine Familie gleich mit in Sippenhaft genommen wurde.
Hätte sich die Kirche nicht mit den Nazis arrangiert, wärs ihnen genauso ergangen wie den Juden.
Es ist auch nicht so, dass die Geistlichen damals nicht gemuckt hätten. Die höchste Kriminalitätsrate hatte laut der NS-Kriminalstatistik der kath. Klerus. Es hat auch genug Geistliche gegeben, die damals bewusst ihren eigenen Tod in Kauf genommen haben um gegen dieses System zu protestieren. Das ist bewundernswert - aber verlangen kann man es von keinem Menschen. Und Du als jemand, der gemütlich in seinem warmen Zimmerchen sitzt und die Freiheit eines demokratischen Rechtsstaat geniesst, darfst das schonmal gar nicht. |
Natürlich darf ich mich auf Fakten und historische Erkenntnisse berufen. Wer bist du, dass du glaubst, mir das verbieten zu können?
Natürlich gab es Widerstand von einzelnen Katholiken. So wie von Protestanten, Kommunisten, von Sozialdemokraten usw.
Aber die RKK hat den NS sogar nicht nur stillschweigend geduldet, sondern noch gestützt und bejubelt. Und zwar zu einem Zeitpunkt, wo die Entrechtung, Vertreibung und Ermordung v.a. der jüdischen Bevölkerung schon lange sichtbar war. Vom Angriffskrieg gar nicht zu reden!
Die Behauptung, dass die Katholiken "wie die Juden" behandelt worden wären, wenn sie gegen den NS opponiert hätten, ist nicht nur völlig ahistorisch, sondern zeigt auch deine ganze Verblendung. Die Katholiken stellten rund 40% der Bevölkerung und waren zudem - gemäß NS-Rassenlehre - "gute arische Deutsche". Deine Behauptung ist grostesk!
Dass du meinst, ich dürfe die Übernahme von Verantwortung und Aufklärung der eigenen Geschichte seitens der Kirchen nicht einfordern, weil ich selbst nie den Repressionen des NS-Staats ausgesetzt war, ist schlichtweg absurd.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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hehehe registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.07.2006 Beiträge: 674
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(#1161934) Verfasst am: 23.12.2008, 16:46 Titel: |
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Zitat: | Papst Bonifatius VIII. Verbot das Sezieren von menschlichen Leichen. |
Das ist eine Lüge. Er verbot er das Sezieren zum Zwecke der sog. Teilbestattung. Während der Kreuzzüge hatte man das makabre Problem, nicht den ganzen Leichnam eines gefallenen Kreuzritters mitnehmen und bestatten zu können, worauf man selbigen in handliche Stückchen zerteilte und nur auselesene Organe sowie die ausgekochten Knochen zur Bestattung mitnahm. DAS verbot der Papst - nicht jedoch das Sezieren zu wissenschaftlichen Zwecken.
Zitat: | Papst Leo XII. verbot 1829 (!!!) die Impfung gegen Pocken anzunehmen |
Das scheint allerdings zu stimmen.
Zitat: | Erst durch Königin Victoria, die sich gegen die kirchliche Meinung stellte die Geburt eines Kindes müsse schmerzhaft für Frauen sein, hielt die Anästhesie enddgültig Einzug in die Medizin. |
Na und? Die Kirche hat Anästhesie doch gar nicht verboten - wie auch, sie wurde doch erst im 19. Jahrundert entwickelt und da hatte kein Papst mehr was zu kamellen.
Zitat: | Die vielen wissenschaftlichen Bücher, die auf dem kirchlichen Index landeten, weil sie der Lehrmeinung widersprachen. |
Zitat: | Die Tatsache, dass Jahrhunderte nach Erathostenes und Ptolemäus immer noch Scheibenweltkarten gezeichnet wurden. |
Dass man im Mittelalter an eine Scheibenwelt glaubte, ist ein Märchen, weiter nichts. Die genannten Bilder sind religiöse/theologische Darstellungen und keine Wissenschaftlichen. Man kann leicht nachweisen dass Menschheit, seit sie zur See fährt, auch weiß dass die Erde eine Kugel sein muss.
Zitat: | Die vielen wissenschaftlichen Bücher, die auf dem kirchlichen Index landeten, weil sie der Lehrmeinung widersprachen. |
1. Waren das nicht "viele wissenschaftliche Bücher" sondern zu 99% theologische Bücher, sog. ketzerische Literatur. Allenfalls eine Reihe von philosophischen Werken, z.B. Voltaire und Descartes standen drauf. Und 2. ist ein Index keine Besonderheit der Kirche; den gibts heute immer noch. Und 3. haben interessanterweise die Nazis, Kommunisten und Sozialisten lange NACH der Aufklärung Verbotslisten geschaffen, die lang und breit tatsächlich auch wissenschaftliche Literatur indizierten.
Ich will hier gar nichts rechtfertigen; die Geschichte der Kirche hat mehr als genug dunkle Kapitel. Aber das gilt für die Geschichte der Menschheit insgesamt. Fakt ist aber: Ohne Kirche hätte es keinen naturwissenschaftlichen Fortschritt gegeben. Aus heidnischen und naturreligiösen Glaubensrichtungen hätte sich Naturwissenschaft und Aufklärung niemals entwickeln können (und haben es auch nicht). Es ist der Verdienst des Christentums, die Welt zu "entgöttern", Gott als ein wahrhaft transzendentes Wesen zu sehen und nicht mehr hinter jedem Blitz und Donner eine Gottheit zu vermuten. Erst dadurch wurde der Weg frei, Gesetzmässigkeiten untersuchen zu wollen, die der Natur zugrunde liegen. Es ist weiterhin sein Verdienst, das Geglaubte vor der menschlichen Vernunft rechtfertigen zu wollen (das war das Anliegen aus dem heraus die Theologie geschaffen wurde) und damit die Vernunft zu einem Maßstab auch über die Religion zu machen. Etwas das der Islam bis heute nicht geschafft hat und m.A. nach auch nie schaffen wird.
Zuletzt bearbeitet von hehehe am 23.12.2008, 16:59, insgesamt einmal bearbeitet |
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hehehe registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.07.2006 Beiträge: 674
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(#1161942) Verfasst am: 23.12.2008, 16:56 Titel: |
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@Effô Tisetti
Klar, fast 100% der Nazis waren getaufte Katholiken oder Protestanten. Du weißt aber so gut wie jeder andere hier, dass die allermeisten davon nicht gläubig sind. Und das ist nicht erst seit 2008 so, das war vor 70 Jahren genauso.
So gesehen waren fast 100% der Nazis Christen, ebenso wie fast 100% der Vergewaltiger, der Mörder, der Diebe usw. es heute noch sind... ob Du wirklich so scheisse blöd sein willst, Dich mit so einer Weltsicht zufriedenzugeben, nur weil sie Dir als Atheist das schöne Gefühl verleiht einer der "Guten" zu sein, ist Deine Sache.
Nur eins vermute ich mal: Wer so offensichtlich anfällig für Schwarz-Weiss-Malerei, Vorurteile und Feindbild- bzw. Sündenbock-Konstruktionen ist wie Du, der wäre damals GARANTIERT begeistert mitmarschiert. Dir gehts doch offensichtlich nur darum, Dich als einer der Guten zu fühlen und die Schuld und Schande der Menschheit irgendeiner Minderheit in die Schuhe zu schieben. Heute tust Du das mit den Christen, damals hättest Dus genauso mit den Juden gemacht.
Insofern ist Dein selbstgefälliges Gekeife von wegen "Verantwortung einfordern" das letzte was ich ernstnehmen würde
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1161946) Verfasst am: 23.12.2008, 16:58 Titel: |
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Gergon hat folgendes geschrieben: | Effô Tisetti schrieb: Der weit überwiegende Teil der Kirche stand in ganz Europa fest an der Seite der Faschisten. Zufall?
Nee, Reichskonkordat. |
Das Reichskonkordat spiele für den Faschismus in Spanien und Italien z. B. eine herausragende Rolle, da hast Du natürlich Recht...
Zitat: | Und letztendlich war es die katholische Zentrumspartei, die Hitler zur Macht verhalf. Zufall? |
Das ist so auch nicht ganz korrekt... aber was soll's.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1161950) Verfasst am: 23.12.2008, 17:04 Titel: |
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Du kannst hier so lange rumlamentieren wie du willst, oder zur Ablenkung den Islam anführen. Ist mir egal.
Aber das Christentum als Hort von Wissenschaft und freier Forschung darzustellen ist eine Geschichtskittung übelster Sorte.
Nein, wer seine Macht durch ein uraltes Buch, durch Märchengeschichten, Schwurbeleien, Aberglauben und Furcht sichert, der will auf keinen Fall gebildete Menschen haben. Freiheit des Geistes, Freiheit der Kunst und Freiheit der Wissenschaften sind Gift für jegliche Offenbarungsreligion mit Absolutheitsanspruch.
(Ich gebe zu, dass ich mit Bonifatius wohl etwas voreilig war)
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