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Abstimmung zum Grundeinkommen!
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tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1166393) Verfasst am: 30.12.2008, 01:21    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:

Machen wir die obige Rechnung mal mit 600€ pro Erwachsenem und 400€ pro Kind:
600*65 + 400*15 = 45.000 => 45 MRD €.

pro monat meinst du vermutlich.
Zitat:

Das sollte zu machen sein

45 mrd pro monat, also 540 mrd im jahr sind schon ein stolzes suemmchen, das so einfach nicht zu machen ist.
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1166417) Verfasst am: 30.12.2008, 02:06    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Leto hat folgendes geschrieben:
Nun der Versuch, Kapitalismus und ein Menschenwürdiges Leben für alle zu vereinbaren kann nicht funktionieren.


Eine unbewiessene Behauptung!


Leto hat folgendes geschrieben:
Interessant ist jedoch die Frage, inwiefern das Grundeinkom die Zeit bist zur Revolution entwerder verlängert oder verkürzt.


Was, wenn es die Zeit bis zur <s>Wiederkehr Jesus Christi</s> grossen Revoltution, nach der das Paradies der arbeitenden Klassen ausbricht, verlaengert? Muesste man da nicht eigentlich als revolutionaer denkender Mensch alles tun um solche sozialen Geschichten wie das Grundeinkommen im kapitalistischen Staat zu sabotieren? Waere doch irgendwie logisch. Cool

Gruss, Bernie


Von deeiner billigen Polemik einmal abgesehen, ist die Frage, ob der der Kapitalismus langfristig das Grundeinkommen überleben kann auch noch im Raum. Eine Antwort zu geben wage ich jedoch nicht.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1166442) Verfasst am: 30.12.2008, 03:02    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Du bist kein Verfechter des Grundeinkommens. Nun, es ist ja auch nur für Jene gedacht, die darauf angewiesen sind. Ist dies nicht der Fall, dann sollte bei nichtvorliegender progressiver Haltung, einfach mal der Mund zu sein.
Es ist völlig belanglos, wie darüber das Kleinbürgertum befindet. Es gilt hierbei der Grundsatz: "Schuster" (Kleinbürgertum) bleib bei deinem Leisten (Geschäftchen/ Beamtenposten etc.)


Du meinst also Arbeitszwang für Kleinbürger, damit der Proletarier endlich vollends von der Arbeit befreit werden kann?

Ein Grundeinkommen wäre nur dann sinnvoll, wen es alllen zukäme, den sonst wäre es ja auch kein Grundeinkommen.

Die Idee, dass einige für andere arbeiten müssen, erinnert doch eher an die Zeiten, als die Bauern noch ihre Herren und Peitschenschwinger bezahlen mussten.

Ein Grundeinkommen für alle könnte nur über gebundene Bezugscheine funktionieren.

Also Bezugscheine für die Grundbedürfnisse.

Wer mehr haben will müsste dann Geld verdienen.

Zitat:
Es gilt hierbei der Grundsatz: "Schuster" (Kleinbürgertum) bleib bei deinem Leisten (Geschäftchen/ Beamtenposten etc.)


Solche Sätze lassen tief blicken: der vorgebliche Klassenkämpfer outet sich als zünftiger Standes-Herr.

Agnost
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1166521) Verfasst am: 30.12.2008, 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Leto hat folgendes geschrieben:
Nun der Versuch, Kapitalismus und ein Menschenwürdiges Leben für alle zu vereinbaren kann nicht funktionieren.


Eine unbewiessene Behauptung!


Ich meine der Beweis ergibt sich daraus das der Kapitalismus bis heute nicht mal in der Lage war allen Menschen
in seinen hochentwickelten Industriestaaten ein menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen. Vom Rest der Welt nicht zu reden.
Man kann zwar gern nochmal 200 Jahre an das Wunder glauben das sich dran plötzlich (warum?) was ändert,
aber ich schätz mal die Masse der Menschen wird sich zu diesem Glauben stetig weniger durchringen können.
Es ist nunmal (auch anhand der hiesigen Rechenbeispiele) offensichtlich dass, das insgesamt erarbeitete Einkommen
nicht für alle ausreicht, wenn sich systembedingt ein erheblicher Teil davon auf eine vergleichsweise kleine Personengruppe konzentriert. Schulterzucken
Wer an diesem Grundprinzip nicht katzen will, braucht über verbesserte Lebensbedingungen für alle eigentlich gar nicht zu reden.
Zitat:



Leto hat folgendes geschrieben:
Interessant ist jedoch die Frage, inwiefern das Grundeinkom die Zeit bist zur Revolution entwerder verlängert oder verkürzt.


Was, wenn es die Zeit bis zur <s>Wiederkehr Jesus Christi</s> grossen Revoltution, nach der das Paradies der arbeitenden Klassen ausbricht, verlaengert? Muesste man da nicht eigentlich als revolutionaer denkender Mensch alles tun um solche sozialen Geschichten wie das Grundeinkommen im kapitalistischen Staat zu sabotieren? Waere doch irgendwie logisch. Cool

Gruss, Bernie


Du meinst der Messias lässt sich erst blicken wenns den Leuten so richtig dreckig geht? Mr. Green
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1166528) Verfasst am: 30.12.2008, 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:

Machen wir die obige Rechnung mal mit 600€ pro Erwachsenem und 400€ pro Kind:
600*65 + 400*15 = 45.000 => 45 MRD €.

pro monat meinst du vermutlich.
Zitat:

Das sollte zu machen sein

45 mrd pro monat, also 540 mrd im jahr sind schon ein stolzes suemmchen, das so einfach nicht zu machen ist.


Ja, natürlich pro Monat. 540 MRD sind, bei 2.900 MRD€ BIP, m.E. nicht grundsätzlich zuviel. Für nichtmal ein fünftel der gesamten Wirtschaftsleistung jedem ein Leben ohne materielle Existenzängste ermöglichen? Was besseres kann man mit dem Geld nicht machen ...
Das hier ein grundsätzliches Umdenken im Sinne einer radikalen Neusetzung der Prioritäten erforderlich ist und sich die Wirtschaft auf ihre eigentliche Aufgabe, die Versorgung der Bevölkerung, besinnen müsste, was impliziert dass Gewinne und privater Kapitalbesitz nur noch Mittel zum- und nichtmehr Selbstzweck sind, ist hier wohl das größte Hinderniss ...
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1166535) Verfasst am: 30.12.2008, 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:

Das hier ein grundsätzliches Umdenken im Sinne einer radikalen Neusetzung der Prioritäten erforderlich ist und sich die Wirtschaft auf ihre eigentliche Aufgabe, die Versorgung der Bevölkerung, besinnen müsste, was impliziert dass Gewinne und privater Kapitalbesitz nur noch Mittel zum- und nichtmehr Selbstzweck sind, ist hier wohl das größte Hinderniss ...


Solange der Gelderwerb Selbstzweck und übergeordnetes Ziel aller wirtschaftlicher Aktivität bleibt
dürfte das Hindernis psychologisch unüberwindbar sein.
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1166540) Verfasst am: 30.12.2008, 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Solange der Gelderwerb Selbstzweck und übergeordnetes Ziel aller wirtschaftlicher Aktivität bleibt
dürfte das Hindernis psychologisch unüberwindbar sein.


Gelderwerb ist kein Selbstzweck. Der Zweck ist, dass Du was zwischen die Zähne bekommst. Selbstzweck würde bedeuten das man Geld ausschließlich besitzt umd Geld zu besitzen, was eine sinnvolle Verwendung als Tauschmittel ausschließt. Zustimmen könnte ich Dir, wenn Du die Gewinn- und Profitsucht diverser Unternehmen als Selbstzweck geißeln wolltest ...
Das psychologische Hürden existieren ist zwar korrekt, die werden m.E. aber total überschätzt. Ich kenne sogut wie niemanden, der mit dem derzeitigen System zufrieden ist, die größten Differenzen in derartigen Diskusionen ergeben sich hier, wie auch sonst fast immer, wenn es um die konkrete Änderung geht, der Wille zur Änderung selbst ist meist durchaus vorhanden.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1166549) Verfasst am: 30.12.2008, 11:17    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:

Was, wenn es die Zeit bis zur <s>Wiederkehr Jesus Christi</s> grossen Revoltution, nach der das Paradies der arbeitenden Klassen ausbricht, verlaengert? Muesste man da nicht eigentlich als revolutionaer denkender Mensch alles tun um solche sozialen Geschichten wie das Grundeinkommen im kapitalistischen Staat zu sabotieren? Waere doch irgendwie logisch. Cool

Gruss, Bernie


Du meinst der Messias lässt sich erst blicken wenns den Leuten so richtig dreckig geht? Mr. Green [/quote]

Es ist eine Fehlannahme, auch allerlei orthodoxer Kommunisten, dass mit steigender Armut auch das Klassenbewußtsein anhebt. Das kann mitunter so sein, doch eine Ableitung vorzunehmen, halte ich für abwegig. Es ist nun mal nicht so, dass weltweit, als auch hierzulande die Ärmsten revolutionär auftreten. Ich hab`sa jedenfalls noch nie erlebt. Armut verleitet vielmehr zu einem dumpfen Fatalismus oder aber wie im Orient z.B. zu einem aufgeputschten Nationalismus und Klerikalismus.
Rosa Luxenburg schreibt auch nicht umsonst, dass Pauper keine Revolution machen.
Sollten arme Menschen tatsächlich systemfeindlich sein, dann war es meist so, dass es ihnen vorher mehr oder weniger "gut" ging, also ein Übergang in eine veränderte Klassenlage bevorstand bzw. bevorsteht.
Das Grundeinkommen tangiert wohl weniger ein Klassenbewußtsein, d.h. es fördert es wohl nicht, schmälert es aber auch nicht, so es da war/ist. (Annahme)
Sicherlich wird es eines bewirken: die Bezugnehmenden können sich dann um etwas Anderes kümmern, als nur die Sorge, wie das tägliche Brot auf den Tisch kommt.

Es sei noch angemerkt, dass das Lumpenprletariat allenthalben anarchistisch zu einem gewissen Prozentsatz sein kann, meist ist es indes eher reaktionär. Gesagt sei aber auch, dass nur eine Minderheit der Pauper Lumpenproletarier sind.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1166557) Verfasst am: 30.12.2008, 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Gesagt sei aber auch, dass nur eine Minderheit der Pauper Lumpenproletarier sind.


Im heutigen Deutschland? Bei 8 oder wieviel auch immer Millionen Arbeitslosen?
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1166564) Verfasst am: 30.12.2008, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

Jawohl!
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1166576) Verfasst am: 30.12.2008, 12:02    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Solange der Gelderwerb Selbstzweck und übergeordnetes Ziel aller wirtschaftlicher Aktivität bleibt
dürfte das Hindernis psychologisch unüberwindbar sein.


Gelderwerb ist kein Selbstzweck. Der Zweck ist, dass Du was zwischen die Zähne bekommst. Selbstzweck würde bedeuten das man Geld ausschließlich besitzt umd Geld zu besitzen, was eine sinnvolle Verwendung als Tauschmittel ausschließt. Zustimmen könnte ich Dir, wenn Du die Gewinn- und Profitsucht diverser Unternehmen als Selbstzweck geißeln wolltest ...


Weil für die Investoren "diverser" Unternehmen Gelderwerb "Selbstzweck" ist, da Geldbesitz=Macht,
gesellschaftliche Anerkennung und Mittel zu weiterem Gelderwerb ist,
schließt sich die sinnvolle Verwendung als Tauschmittel für immer mehr Menschen aus.
Sie bekommen nichts mehr zwischen die Zähne weil die Zweitfunktion des Geldes - Akkumulations- = Machtmittel
ihnen das Tauschmittel entzieht. zwinkern

Zitat:

Das psychologische Hürden existieren ist zwar korrekt, die werden m.E. aber total überschätzt. Ich kenne sogut wie niemanden, der mit dem derzeitigen System zufrieden ist, die größten Differenzen in derartigen Diskusionen ergeben sich hier, wie auch sonst fast immer, wenn es um die konkrete Änderung geht, der Wille zur Änderung selbst ist meist durchaus vorhanden.


Ungefähr das meinte ich mit psychologischer Hürde. Alle wollen das etwas besser wird, und alle
meinen das wäre der Fall wenn sie mehr Geld hätten. Indem sie das aber anstreben entziehen
sie ihr Mehrgeld anderen.
Solange sich ein erheblicher Teil konservierter gesamtgesellschaftlicher Leistung auf vergleichsweise
wenigen individuellen Konten konzentriert, kann sich daran auch nichts ändern.
Wie groß die psychologische Hürde die eigene Einstellung zum Geld selbst zu ändern ist,
siehst Du auch an dieser Unterhaltung. Genau das wäre aber die einzige Chance die Hürde zu überwinden.
Wenn jemand besitzt was jeder haben will, besitzt er Macht - die sich sofort in Nichts auflöst,
wenn es keiner mehr haben will.
WO aber ist der WILLE - Geld nicht zu nehmen?
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1166579) Verfasst am: 30.12.2008, 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Was, wenn es die Zeit bis zur <s>Wiederkehr Jesus Christi</s> grossen Revoltution, nach der das Paradies der arbeitenden Klassen ausbricht, verlaengert? Muesste man da nicht eigentlich als revolutionaer denkender Mensch alles tun um solche sozialen Geschichten wie das Grundeinkommen im kapitalistischen Staat zu sabotieren? Waere doch irgendwie logisch. Cool

Gruss, Bernie


Du meinst der Messias lässt sich erst blicken wenns den Leuten so richtig dreckig geht? Mr. Green


Es ist eine Fehlannahme, auch allerlei orthodoxer Kommunisten, dass mit steigender Armut auch das Klassenbewußtsein anhebt. Das kann mitunter so sein, doch eine Ableitung vorzunehmen, halte ich für abwegig. Es ist nun mal nicht so, dass weltweit, als auch hierzulande die Ärmsten revolutionär auftreten. Ich hab`sa jedenfalls noch nie erlebt. Armut verleitet vielmehr zu einem dumpfen Fatalismus oder aber wie im Orient z.B. zu einem aufgeputschten Nationalismus und Klerikalismus.
Rosa Luxenburg schreibt auch nicht umsonst, dass Pauper keine Revolution machen.
Sollten arme Menschen tatsächlich systemfeindlich sein, dann war es meist so, dass es ihnen vorher mehr oder weniger "gut" ging, also ein Übergang in eine veränderte Klassenlage bevorstand bzw. bevorsteht.


Da stimme ich Dir zu. Bernie und ich haben aber vom Messias geredet - dem einzelnen Retter,
der blöd genug ist die Sache für die denkfaule Masse in die Hand zu nehmen und ins Lot zu bringen.
Hätten wir Klassenbewußtsein, bräuchte man ja so nen Wunderknaben gar nicht. Mr. Green

Zitat:

Das Grundeinkommen tangiert wohl weniger ein Klassenbewußtsein, d.h. es fördert es wohl nicht, schmälert es aber auch nicht, so es da war/ist. (Annahme)


m.E. wird sich diese Frage gar nicht erst stellen.

Zitat:

Sicherlich wird es eines bewirken: die Bezugnehmenden können sich dann um etwas Anderes kümmern, als nur die Sorge, wie das tägliche Brot auf den Tisch kommt.


Genau darum wird es auch kein Grundeinkommen geben. Jedenfalls nicht bevor Klassenbewußtsein
(oder der Messias Lachen) das derzeitige System durch ein Akzeptableres ersetzt haben.
Solange wir Kapitalismus akzeptieren bleibt nicht genug Geld für Grundeinkommen übrig.
Die Diskussion darum ist nichts als die Illusion Gerechtigkeit herzustellen zu können
ohne das System anzugreifen.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1166587) Verfasst am: 30.12.2008, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

Sicher, geschenkt wird nun mal nix, das Grundeinkommen könnte nur in harten Kämpfen errungen werden. Der bürgerliche Staat ist nun mal nicht zur Wohlfahrt der Massen da. Alles muß ihm mühsam abgerungen werden. Z.Z. besteht keine Möglichkeit dies zu erreichen, alldieweil soch die Massen hierzulande größtenteils in einem Dornröschenschlaf noch immer befinden. Locker-leicht kann daher der Staatsapparat entsprechende Forderungen abschmettern.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1166588) Verfasst am: 30.12.2008, 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:


Es ist eine Fehlannahme, auch allerlei orthodoxer Kommunisten, dass mit steigender Armut auch das Klassenbewußtsein anhebt. Das kann mitunter so sein, doch eine Ableitung vorzunehmen, halte ich für abwegig. Es ist nun mal nicht so, dass weltweit, als auch hierzulande die Ärmsten revolutionär auftreten. Ich hab`sa jedenfalls noch nie erlebt. Armut verleitet vielmehr zu einem dumpfen Fatalismus oder aber wie im Orient z.B. zu einem aufgeputschten Nationalismus und Klerikalismus.
Rosa Luxenburg schreibt auch nicht umsonst, dass Pauper keine Revolution machen.
Sollten arme Menschen tatsächlich systemfeindlich sein, dann war es meist so, dass es ihnen vorher mehr oder weniger "gut" ging, also ein Übergang in eine veränderte Klassenlage bevorstand bzw. bevorsteht.

Es sei noch angemerkt, dass das Lumpenprletariat allenthalben anarchistisch zu einem gewissen Prozentsatz sein kann, meist ist es indes eher reaktionär. Gesagt sei aber auch, dass nur eine Minderheit der Pauper Lumpenproletarier sind.


Also sind es logischerweise Kleinbürger die revolutionär sind.

Oder der von dir genauso verachtete Arbeiter-Adel.

Agnost
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1166589) Verfasst am: 30.12.2008, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Weil für die Investoren "diverser" Unternehmen Gelderwerb "Selbstzweck" ist, da Geldbesitz=Macht,


Dann ist es kein Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck. Der Zweck ist Macht. Wenn Macht anders zu erlangen und zu sichern wäre, würde kaum jemand den Umweg übers Geld gehen. Ist nur momentan der einfachste Schulterzucken

Zitat:
schließt sich die sinnvolle Verwendung als Tauschmittel für immer mehr Menschen aus.


Definiere mal "sinnvolle Verwendung". Aus rein technischen Gesichtspunkten funktioniert der Tauschhandel mit Geld wunderbar, das Problem liegt in der Zirkulation des Geldes selbst. Ich vermute allerdings, dass Du das gemeint hast.

Zitat:
die Zweitfunktion des Geldes - Akkumulations- = Machtmittel


Das liegt weniger am Geld als an diversen anderen Mechanismen unseres Wirtschaftssystems. Ich glaub wir haben schon früher drüber geredet, spontan find ich dazu aber nur diesen alten Beitrag ...
Wenn die Akkumulation das Problem ist muss man dieses Problem angehen, nicht das mit ihr zwar durchaus Verzahnte (aber eben nicht von ihr untrennbare zwinkern) des Geldes.

Zitat:
WO aber ist der WILLE - Geld nicht zu nehmen?


Du müsstest eher fragen wo die Möglichkeit dazu ist. Zurück zur Selbstversorgung? Ein anderes derart universell verwendbares Tauschmittel wirst Du kaum finden.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1166596) Verfasst am: 30.12.2008, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:


Also sind es logischerweise Kleinbürger die revolutionär sind.

Oder der von dir genauso verachtete Arbeiter-Adel.

Agnost


Sind es logischerweise all Jene, die in den gesellschaftlichen Tartarus hineingeschleudert werden.
Das können ehemalige Facharbeiter, oder aber Kleinbürger sein.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1166597) Verfasst am: 30.12.2008, 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Sicher, geschenkt wird nun mal nix, das Grundeinkommen könnte nur in harten Kämpfen errungen werden. Der bürgerliche Staat ist nun mal nicht zur Wohlfahrt der Massen da. Alles muß ihm mühsam abgerungen werden.


eben - von daher braucht man m.E. auch über Grundeinkommen unter unverändeten gesellschaftlichen
Bedigungen nicht zu spekulieren.
Sofern man sich aber zur änderung der Bedigungen entschließen sollte, ist danach eh alles anders
und muß anders bewertet und gerechnet werden.

Zitat:
Z.Z. besteht keine Möglichkeit dies zu erreichen, alldieweil soch die Massen hierzulande größtenteils in einem Dornröschenschlaf noch immer befinden.


Solange die wenigen halbwegs wachen sich darum zanken mit welchem Ruf denn die anderen
zu wecken wären, dürfte sich daran auch kaum was ändern Smilie
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1166602) Verfasst am: 30.12.2008, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Teils sind sie zu wecken, teils müssen sie aber auch selbst wach werden. Letzteres hat Priorität.
Aufbruchstimmungen kann man nicht künstlich erzeugen, lediglich sie ausnutzen, wenn sie denn schon da sind.
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Gott_der_Luecke
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Anmeldungsdatum: 26.02.2008
Beiträge: 3110

Beitrag(#1166606) Verfasst am: 30.12.2008, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Versammlung der Kommunisten hätt ich jetzt garnicht erwartet... Find ich etwas schockierend. Geschockt
Aber trotzdem gut, dass das Thema aufgegriffen wird...

Ich hätte halt schon ein paar Fragen: Hat die Petition an sich Sinn? Wie wahrscheinlich ist es, dass durch diese Petition ein Grundeinkommen in die Tat umgesetzt wird?

Also es geht hier schon darum, dass jedem Menschen. egal ob Multimillionär oder armer Bettler ein Grundeinkommen zusteht... Der Vortieil ist ganz klar, dass Bürokratie eingespart wird und die meisten anderen Sozialleistungen dadurch gestrichen werden kann...

Ich sehe es nicht so, dass dadurch Arbeit nicht mehr interessant ist. Ganz im Gegenteil... Um sich mehr als ne Scheibe Brot zu leisten wird man wohl arbeiten gehen, aber das Schöne ist. Es reicht eben auch Halbtags zu arbeiten. Das heißt, dass Roboter ohne Probleme die Arbeiter ersetzen können und dürfen. Die Wirtschaft braucht kein schlechtes Gewissen mehr haben, wenn sie Massen entlässt oder die Menschen zur Halbtagsarbeit zwingt, weil ja jeder Mensch selbst ohne Arbeit sehr gut leben kann.

Ich bin schon überzeugt, dass ein Grundeinkommen in Höhe einer Grundsicherung möglich ist.

Gibts da was zum aussetzen?
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1166612) Verfasst am: 30.12.2008, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Teils sind sie zu wecken, teils müssen sie aber auch selbst wach werden. Letzteres hat Priorität.
Aufbruchstimmungen kann man nicht künstlich erzeugen, lediglich sie ausnutzen, wenn sie denn schon da sind.


Dem würde ich wiedersprechen - mir fällt im Moment nicht eine Aufbruchstimmung die NICHT erzeugt wurde.
Als Beispiele der Weg der Nazis aus den Krisen der Weimarer Republik, der Newdeal in den USA,
das Wirtschaftswunder in der BRD der Nachkriegszeit, die Wende in der DDR.
Alles gezielt und manipulativ erzeugte Aufbrüche, nur mit zunehmend weniger Begeisterung getragen,
da die historische Erfahrung bisher hinter jeden Aufbruch die breite Enttäuschung gestellt hat.
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sigmundo
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Anmeldungsdatum: 08.07.2005
Beiträge: 763

Beitrag(#1166618) Verfasst am: 30.12.2008, 13:09    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Wie wärs mit Grundlebenssicherung, also kostenloses Wohnen und Nahrungsmittel für Alle sichern.
Wenn wir den finanziellen Anreiz entfernen dann nehmen wir nicht nur den Willen zur Arbeit, sondern noch schlimmer, auch den Sinn aus der Arbeit.
Wieso soll jemand noch Sinn in seiner Arbeit sehen wenn seine Arbeit nicht gewürdigt wird?


klingt schon besser!

und das wort 'arbeit' komplett streichen! make art - not work!
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1166620) Verfasst am: 30.12.2008, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:
Eine Versammlung der Kommunisten hätt ich jetzt garnicht erwartet... Find ich etwas schockierend. Geschockt
Aber trotzdem gut, dass das Thema aufgegriffen wird...


wo versammeln sich Kommunisten? Geschockt

Zitat:


Ich hätte halt schon ein paar Fragen: Hat die Petition an sich Sinn? Wie wahrscheinlich ist es, dass durch diese Petition ein Grundeinkommen in die Tat umgesetzt wird?


m.E. keinen Sinn - die Wahrscheinlichkeit einer Umsetzung aufgrund einer Pedition rangiert
zwischen nahe null und absolut unmöglich.

Zitat:


Also es geht hier schon darum, dass jedem Menschen. egal ob Multimillionär oder armer Bettler ein Grundeinkommen zusteht... Der Vortieil ist ganz klar, dass Bürokratie eingespart wird und die meisten anderen Sozialleistungen dadurch gestrichen werden kann...


Außerdem würde wirtschaftliche Erpressbarkeit aus der Geselschaft genommen wodurch Geld als
Machtmittel zunehmend versagen würde, was langfristig eine sukzessive Verflachung der
Einkommens- und Vermögensunterschiede zur Folge hätte.
Abgesehn davon das die Sache derzeit nicht bezahlbar ist, müßte jeder derzeitig Mächtige sich
mit aller Macht dagegen stellen oder aber blöd genug sein das extreme gesellschaftswandelnde
Potential nicht zu erkennen.
Für letzteres gibts zwar gute Chancen - bezahlbarer wirds davon aber auch nicht.
Ein radikaler Verwaltungsabbau könnte zwar auch da die Chance verbessern, würde
aber durch die abzubauenden Verwalter recht sicher verhindert.

Zitat:

Ich sehe es nicht so, dass dadurch Arbeit nicht mehr interessant ist. Ganz im Gegenteil... Um sich mehr als ne Scheibe Brot zu leisten wird man wohl arbeiten gehen, aber das Schöne ist. Es reicht eben auch Halbtags zu arbeiten. Das heißt, dass Roboter ohne Probleme die Arbeiter ersetzen können und dürfen. Die Wirtschaft braucht kein schlechtes Gewissen mehr haben, wenn sie Massen entlässt oder die Menschen zur Halbtagsarbeit zwingt, weil ja jeder Mensch selbst ohne Arbeit sehr gut leben kann.


Jepp - das wäre alles ganz toll - meine ich auch und im Ernst.
Noch wird aber diese Gesellschaft derart von Macht - und Erfolgsstreben dominiert,
das der breite Nutzen für alle Beteiligten völlig außerhalb des Bewußtseins der Entscheidungsträger rangiert.

Zitat:


Ich bin schon überzeugt, dass ein Grundeinkommen in Höhe einer Grundsicherung möglich ist.

Gibts da was zum aussetzen?


im Grunde nichts. Technisch/finanziell ist das ganz sicher machbar - nicht aber ohne eine
äußerst radikale Umstrukturierung des kompletten Staatswesens und die psychologischen
Hürden die wiederum davor stehen würde ich unüberwindlich nennen.
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Gott_der_Luecke
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Anmeldungsdatum: 26.02.2008
Beiträge: 3110

Beitrag(#1166621) Verfasst am: 30.12.2008, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

sigmundo hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
Wie wärs mit Grundlebenssicherung, also kostenloses Wohnen und Nahrungsmittel für Alle sichern.
Wenn wir den finanziellen Anreiz entfernen dann nehmen wir nicht nur den Willen zur Arbeit, sondern noch schlimmer, auch den Sinn aus der Arbeit.
Wieso soll jemand noch Sinn in seiner Arbeit sehen wenn seine Arbeit nicht gewürdigt wird?


klingt schon besser!

und das wort 'arbeit' komplett streichen! make art - not work!

Die Arbeit wird ja noch immer genau so gewürdigt. Es gäbe aber viel mehr Freiraum für die Wirtschaft, weil keiner mehr darauf angewiesen ist zu arbeiten. Es wäre für die Wirtschaft dann egal ob alle oder keiner arbeitet, weil jeder überlegen kann und die Wirtschaft eben alles tun kann, was sie möchte. Wenn sie aber Arbeiter möchte, dann muss sie dafür eben was bieten. Es wäre ein Anstieg von Freiheit in jeder Hinsicht. Ob ein Mensch nicht arbeitet, 2 Stunden die Woche oder 40 Stunden die Woche wäre irrelevant.
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1166632) Verfasst am: 30.12.2008, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:
sigmundo hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
Wie wärs mit Grundlebenssicherung, also kostenloses Wohnen und Nahrungsmittel für Alle sichern.
Wenn wir den finanziellen Anreiz entfernen dann nehmen wir nicht nur den Willen zur Arbeit, sondern noch schlimmer, auch den Sinn aus der Arbeit.
Wieso soll jemand noch Sinn in seiner Arbeit sehen wenn seine Arbeit nicht gewürdigt wird?


klingt schon besser!

und das wort 'arbeit' komplett streichen! make art - not work!

Die Arbeit wird ja noch immer genau so gewürdigt. Es gäbe aber viel mehr Freiraum für die Wirtschaft, weil keiner mehr darauf angewiesen ist zu arbeiten. Es wäre für die Wirtschaft dann egal ob alle oder keiner arbeitet, weil jeder überlegen kann und die Wirtschaft eben alles tun kann, was sie möchte. Wenn sie aber Arbeiter möchte, dann muss sie dafür eben was bieten. Es wäre ein Anstieg von Freiheit in jeder Hinsicht. Ob ein Mensch nicht arbeitet, 2 Stunden die Woche oder 40 Stunden die Woche wäre irrelevant.


nicht ganz - was gesellschaftlich verkonsumiert werden soll muß auch gesellschaftlich erarbeitet werden.
Als Freiberufler kann man damit individuell auch jetzt schon recht gut experimentieren.
Arbeite ich viel, kann ich viel verkonsumieren, wenn wenig dann wenig.
Gesellschaftlich ist das etwas komplexer. Wenn keiner mehr DVD-Player herstellen mag,
wird Dir all Deine noch so gut vergütete Arbeit nix nützen -> Du kannst trotzdem keinen kaufen.
Hast aber wiederum die wirtschaftliche Freiheit Dich für die Herstelllung von DVD-Playern zu engagieren.
Die Frage ist letztlich also ob Du und viele andere diese Freiheit nutzen würden und ob die
Existenzsicherheit aus Grundeinkommen ausreichen würde, das Du an diesem Engagment
nicht auf Kosten Deiner Mitarbeiter und/oder Kunden reich werden möchtest, sondern Dich mit moderaten Verdienst für Dein Engagement begnügst.
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Fliegender Robert
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Anmeldungsdatum: 31.12.2008
Beiträge: 33

Beitrag(#1167365) Verfasst am: 31.12.2008, 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

@Forum:
Ich möchte meinen Beitrag zum Thema wie folgt zusammenfassen:
1)
- Grundeinkommen ist binnenwirtschaftlich zirkulierendes Geld - es deckt als Teil der binnenwirtschaftlichen Wertschöpfung nicht nur die Existenzsicherung (was immer auch dazu zu rechnen wäre ) sondern auch die Umsätze von Handel und Handwerk (Kultur?).
- Es erreicht keine Höhe, die Geringverdiener über Nacht zu Kunden von Schweizer oder Lichtensteiner Banken macht - es geht nicht verloren und ist kein Inflationsgeld, da es durch reale warenwirtschaftliche Produktion gedeckt ist (im Gegensatz zu Zinsgeld u. ä.).
- Es muß darüber hinaus nicht eine Höhe erreichen, die Erwerbsarbeit unnötig oder unattraktiv macht - Menschen haben immer zusätzliche Bedürfnisse, für die sie auch Arbeiten verrichten, die man nicht als Erfüllung eines Lebenssinns betrachten kann (und das trifft wohl auf die Mehrzahl der Arbeitsverhältnisse zu)
- Gearbeitet wird immer (z. B. Kindererziehung oder Eigenreparaturen etc.) - allerdings würden die Löhne steigen, da das Erpressungspotential >Arbeit-Existenzsicherung< den Unternehmen aus der Hand genommen würde
- Letzteres wäre aber nichts Neues und auch kein Verstoß gegen die "in Gold gegossenen Regelen der sog. Marktwirtschaft", da der Aufstockungsbedarf für Löhne, die das schlichte Existenzminimum nicht decken ohnehin inflationär zugenommen hat - da regt sich auch keiner auf.

2)
- Es behebt dafür aber einen grundsätzlichen ordnungspolitischen Widerspruch, der durchaus eine Gesellschaft aufgrund fehlender Plausibilität (Logik) in ihrem Kern als Solidargemeinschaft und damit letztlich als Effizienzverlust zerstören kann - Ungerechtigkeit --
- oder kennt jemand eine rational begründbare Grenze für das X- oder XL-fache bei den Unterschieden in der Einkommensverteilung (private Einkommen,- nicht Firmenkapital für Reinvestitionen!)?
- Darüber hinaus ist Arbeitskraft als Marktware weder ein darstellbarer Indikator für Risiko-, Verantwortungs- oder Nützlichkeitsentlohnung und jeder weiß das.
- Ebenso kann durch Entlohnung auch nicht das eigene Bemühen zur eigenständigen Existenzsicherung und -gestaltung nachvollziehbar dargestellt werden.
- Last but not least sollte erwähnt werden, daß die wenigsten sog. Hartz IV-Empfänger sind was sie sind weil sie "Schmarotzer" sind - es ist eine ordnungspolitische Legende (Parole) - die Vermittlung aus Hartz IV über Beratung und 1€-Jobs in den ersten Arbeitsmarkt beträgt gerade 3 - 4% und das liegt nicht an den Betroffenen.
Vielmehr ist es so, daß eine Gesellschaft aus ganz unterschiedlichen Gründen unmöglich Jedem die Optionen zur Verfügung stellen kann, die auf sein Mitwirkungsprofil passen würden.
Ist Hartz IV also eine Art Strafkonzept für alle, die überflüssigerweise geboren wurden indem sie ein Risiko (er)-tragen, welches sie weder zu verantworten haben noch steuern können?! --
Ich frage mich in einer Art Gedankenexperiement was unsere Oligarchen und Elite-Denker eigentlich machen würden, wenn alle Menschen einer Gesellschaft zur gleichen Zeit mit den gleichen Fähigkeiten, Start- und Entwicklungsbedingungen ihre Position beanspruchen würden -
welche "Selektionslegende" würden sie dann erzählen?! - oder welchen Job würden Sie dann machen, ohne nach Mindestlöhnen oder Grundsicherungen zu rufen.
PS.:
Für alle Restzweifler: Lebt selbst mal ein 1/2 Jahr von einem Hartz IV Satz (vergeßt nicht, daß ihr den Haushaltsstrom vom Regelsatz bezahlen müßt und wahrscheinlich umziehen müßtet und auch weiterhin Zuzahlungen in Apotheken und Arztpraxen von diesem Geld zu leisten hättet ect. ect.) und dann hoffe ich noch auf den Effekt, wenn es für eure Kinder nicht zum Klassenausflug reichenwürde und zu Weihnachten eine Basis-Packung Lego-Steine bereits nur dann möglich ist, wenn das Kind seine Schuhe nicht vorzeitig verschlissen hat etc. etc. usw.).
Ich habe beruflich sehr viel mit dieser Realität zu tun gehabt - und mir ist keine Logik eingefallen, die das in ein ethisches (logisches) Verhältnis zu den gesellschaftlichen Ist-Zuständen setzen könnte. - Die gilt im Übrigen auch für Einkommen von Friseurinnen, Verkäuferinnen, Busfahrer, usw. - die Liste ist fast beliebig verlängerbar. -

Hier geht es um die Logik und somit auch um die Transparenz von Verteilung in einer Gesellschaft, die auch Gemeinschaft sein will - sowohl als Risiko- als auch als Zugewinnsgemeinschaft.
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Peter H.
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Beitrag(#1167380) Verfasst am: 31.12.2008, 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:


Dem würde ich wiedersprechen - mir fällt im Moment nicht eine Aufbruchstimmung die NICHT erzeugt wurde.
Als Beispiele der Weg der Nazis aus den Krisen der Weimarer Republik, der Newdeal in den USA,
das Wirtschaftswunder in der BRD der Nachkriegszeit, die Wende in der DDR.
Alles gezielt und manipulativ erzeugte Aufbrüche, nur mit zunehmend weniger Begeisterung getragen,
da die historische Erfahrung bisher hinter jeden Aufbruch die breite Enttäuschung gestellt hat.


Nein, das Beispiel hinkt. In der Weimarer Republik waren die meisten Menschen viel eher bereit sich politisch zu engagieren, die politische Narkotisierung hat erst Ende der Fünziger, Anfang der 60-er eingesetzt.
Du siehst ja, dass z.Z. alle politische Organisationen und Parteien, die vom mainstream abweichen, ziemlich aufgeschmissen sind. Das war in der Weimarwer R. so nicht der Fall. Die Hinführung zu radikalen Strömungen, jedweder Richtung zeigte es ja.
Ich denke mal, dass mit dem Einbruch der Krise in der Realwirtschaft, nämlich im nächsten und übernächsten Jahr, durchaus eine Aufbruchstimmung zu etwas Anderem, sich einstellen kann. Dafür gibt es zwar keinen Automatismus, doch abwegig erscheint es mir jedenfalls nicht.
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Skeptiker
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Beitrag(#1167466) Verfasst am: 31.12.2008, 17:29    Titel: Der Mensch als Mittel zum Zweck der Kapitalschöpfung Antworten mit Zitat

Fliegender Robert hat folgendes geschrieben:
@Forum:
Ich möchte meinen Beitrag zum Thema wie folgt zusammenfassen:
1)
- Grundeinkommen ist binnenwirtschaftlich zirkulierendes Geld - es deckt als Teil der binnenwirtschaftlichen Wertschöpfung nicht nur die Existenzsicherung (was immer auch dazu zu rechnen wäre ) sondern auch die Umsätze von Handel und Handwerk (Kultur?).
- Es erreicht keine Höhe, die Geringverdiener über Nacht zu Kunden von Schweizer oder Lichtensteiner Banken macht - es geht nicht verloren und ist kein Inflationsgeld, da es durch reale warenwirtschaftliche Produktion gedeckt ist (im Gegensatz zu Zinsgeld u. ä.).
- Es muß darüber hinaus nicht eine Höhe erreichen, die Erwerbsarbeit unnötig oder unattraktiv macht - Menschen haben immer zusätzliche Bedürfnisse, für die sie auch Arbeiten verrichten, die man nicht als Erfüllung eines Lebenssinns betrachten kann (und das trifft wohl auf die Mehrzahl der Arbeitsverhältnisse zu)
- Gearbeitet wird immer (z. B. Kindererziehung oder Eigenreparaturen etc.) - allerdings würden die Löhne steigen, da das Erpressungspotential >Arbeit-Existenzsicherung< den Unternehmen aus der Hand genommen würde
- Letzteres wäre aber nichts Neues und auch kein Verstoß gegen die "in Gold gegossenen Regelen der sog. Marktwirtschaft", da der Aufstockungsbedarf für Löhne, die das schlichte Existenzminimum nicht decken ohnehin inflationär zugenommen hat - da regt sich auch keiner auf.

2)
- Es behebt dafür aber einen grundsätzlichen ordnungspolitischen Widerspruch, der durchaus eine Gesellschaft aufgrund fehlender Plausibilität (Logik) in ihrem Kern als Solidargemeinschaft und damit letztlich als Effizienzverlust zerstören kann - Ungerechtigkeit --
- oder kennt jemand eine rational begründbare Grenze für das X- oder XL-fache bei den Unterschieden in der Einkommensverteilung (private Einkommen,- nicht Firmenkapital für Reinvestitionen!)?
- Darüber hinaus ist Arbeitskraft als Marktware weder ein darstellbarer Indikator für Risiko-, Verantwortungs- oder Nützlichkeitsentlohnung und jeder weiß das.
- Ebenso kann durch Entlohnung auch nicht das eigene Bemühen zur eigenständigen Existenzsicherung und -gestaltung nachvollziehbar dargestellt werden.
- Last but not least sollte erwähnt werden, daß die wenigsten sog. Hartz IV-Empfänger sind was sie sind weil sie "Schmarotzer" sind - es ist eine ordnungspolitische Legende (Parole) - die Vermittlung aus Hartz IV über Beratung und 1€-Jobs in den ersten Arbeitsmarkt beträgt gerade 3 - 4% und das liegt nicht an den Betroffenen.
Vielmehr ist es so, daß eine Gesellschaft aus ganz unterschiedlichen Gründen unmöglich Jedem die Optionen zur Verfügung stellen kann, die auf sein Mitwirkungsprofil passen würden.
Ist Hartz IV also eine Art Strafkonzept für alle, die überflüssigerweise geboren wurden indem sie ein Risiko (er)-tragen, welches sie weder zu verantworten haben noch steuern können?! --
Ich frage mich in einer Art Gedankenexperiement was unsere Oligarchen und Elite-Denker eigentlich machen würden, wenn alle Menschen einer Gesellschaft zur gleichen Zeit mit den gleichen Fähigkeiten, Start- und Entwicklungsbedingungen ihre Position beanspruchen würden -
welche "Selektionslegende" würden sie dann erzählen?! - oder welchen Job würden Sie dann machen, ohne nach Mindestlöhnen oder Grundsicherungen zu rufen.
PS.:
Für alle Restzweifler: Lebt selbst mal ein 1/2 Jahr von einem Hartz IV Satz (vergeßt nicht, daß ihr den Haushaltsstrom vom Regelsatz bezahlen müßt und wahrscheinlich umziehen müßtet und auch weiterhin Zuzahlungen in Apotheken und Arztpraxen von diesem Geld zu leisten hättet ect. ect.) und dann hoffe ich noch auf den Effekt, wenn es für eure Kinder nicht zum Klassenausflug reichenwürde und zu Weihnachten eine Basis-Packung Lego-Steine bereits nur dann möglich ist, wenn das Kind seine Schuhe nicht vorzeitig verschlissen hat etc. etc. usw.).
Ich habe beruflich sehr viel mit dieser Realität zu tun gehabt - und mir ist keine Logik eingefallen, die das in ein ethisches (logisches) Verhältnis zu den gesellschaftlichen Ist-Zuständen setzen könnte. - Die gilt im Übrigen auch für Einkommen von Friseurinnen, Verkäuferinnen, Busfahrer, usw. - die Liste ist fast beliebig verlängerbar. -

Hier geht es um die Logik und somit auch um die Transparenz von Verteilung in einer Gesellschaft, die auch Gemeinschaft sein will - sowohl als Risiko- als auch als Zugewinnsgemeinschaft.


Die Verteilung der Einkommen ist von einem umfassenden Standpunkt aus nicht logisch oder rational begründet oder auch nur begründbar.

Es geht hier vielmehr um reine Zweckrationalität im Sinne der totalen Herrschaft des Maximalprofits.

Ein garantiertes Grund- oder Mindesteinkommen geht hier im wesentlichen als kalkulatorische Reproduktionskosten einer Arbeitsarmee oder Arbeitsreservearmee in die Rechnung des Kapitals und seines Staates ein und der Rest ist temporäres politisches Zugeständnis für heute, nicht für morgen.

Ich kann die Illusion eines Grundeinkommens unter Kapitalverhältnissen nicht verstehen. Völlig unrealistisch.

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Beiträge: 8362

Beitrag(#1167471) Verfasst am: 31.12.2008, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

reign hat folgendes geschrieben:
1500 ist ein bisschen viel; 1000 ginge.



Ein Hartz-IV-Leistungssachbearbeiter kriegt runde 1300 €. Seine Kunden sollen also 200 € mehr fürs Nichtstun bekommen. Tolle Idee!
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Suzius
Milchtrinker



Anmeldungsdatum: 12.03.2008
Beiträge: 478

Beitrag(#1167557) Verfasst am: 31.12.2008, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ich frage mich grade was will man gegen die dann auftretende Inflation tun? Nach wenigen Jahren dürften selbst die 1500€ nur noch soviel wert sein wie heute H4, jeder, der sich einen halbwegs vernünftigen Lebensstandard erhalten will, wäre weiterhin auf notwendig Arbeit angewiesen, samt Überstunden und unmenschlichen Arbeitsbedingungen.
_________________
Verdammte Vergangenheit, macht mir immer wieder einen Strich durch die Zukunft.

Gewisse Frauen sind für gewisse Männer wie Herdplatten für kleine Kinder, man tut alles nur um sich die Finger daran zu verbrennen.
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Spartacus Leto
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Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1167622) Verfasst am: 31.12.2008, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Suzius hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich grade was will man gegen die dann auftretende Inflation tun? Nach wenigen Jahren dürften selbst die 1500€ nur noch soviel wert sein wie heute H4, jeder, der sich einen halbwegs vernünftigen Lebensstandard erhalten will, wäre weiterhin auf notwendig Arbeit angewiesen, samt Überstunden und unmenschlichen Arbeitsbedingungen.


Nur gibt es kein Amt im Nacken, welches bereit ist, einen verhungern zu lassen, wenn man nicht pariert.
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