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Größte Brücke Europas: Geplante feste Fehmanbeltquerung

 
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1205393) Verfasst am: 07.02.2009, 14:17    Titel: Größte Brücke Europas: Geplante feste Fehmanbeltquerung Antworten mit Zitat

http://de.wikipedia.org/wiki/Fehmarnbeltquerung

Gestern haben alle Haushalte des Kreises Ostholstein eine Broschüre über die geplante Fehmarnbeldquerung bekommen. Da heißt es unter anderem:
"Die Brücke über den Fehmarnbelt wird eine Ingenieursleistung von Weltklasse, vermutlich die weltweit größte Brücke ihrer Art für Straßen- und Schienenverkehr, auf jeden Fall das bislang größte Brückenbauwerk Europas."

Die Broschüre ist voll mit schönen Bildern und technischen Details und Plänen, und man bekommt das Gefühl, hier Zeit- und Augenzeuge einer wirklich großen Sache zu sein.
Leider ist unter der angegebenen Web-Adresse www.fehmarnlink.com nicht die komplette Broschüre zu finden.


Probleme ergeben sich für die Umwelt. Der Lebensraum von Tieren und Pflanzen wird eingeschränkt, Strömungsverhältnisse in der Ostsee werden geändert. Der Straßen-Verkehr zwischen Dänemark und Deutschland wird bzw soll durch die Brücke zunehmen. Und die Brückendurchfahrt bedeutet eine erhöhte Unfallgefahr für die schiffe, die den Fehmarnbelt durchfahren.
Lübecker Nachrichten vom 7.2.2009 hat folgendes geschrieben:

In der Lübecker Bucht schlagen die Nautischen Vereine Alarm. Ihre Sorge: Mit dem Bau der Brücke droht im Fehmarnbelt ein stark erhöhtes Kollisionsrisiko.
...
Sollte im Ernstfall ein Einhüllentanker im Kaliningrad-Verkehr havarieren, drohe der gesamten Lübecker Bucht eine verheerende Öl-Katastrophe, warnte die Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn (SPD). Andere Politiker teilen ihre Sorge.
...
Kapitän Jürgen Schlichting vom Nautischen Verein Lübeck demonstrierte, dass das kein Einzelfall ist. Ob in den USA, Venezuela oder Norwegen: Sturm, Eisgang und Nebel, aber auch Radarausfälle, technisches Versagen oder alkoholisiertes Personal an Bord: Brückenkollisionen in aller Welt bedeuteten ein oft tödliches Risiko. Schlimmstenfalls auch im Fehmarnbelt: Dort sollen künftig bis zu 350 Meter lange Schiffe die gerade mal 724 Meter breite Durchfahrt unter der Brücke passieren. Bei nur noch jeweils 300 Meter Abstand zu den Pylonen steige das Risiko enorm.


Und die Finanzierung ist auch nicht gesichert. Kann nur ein Verlustprojekt werden, die Verluste trägt der Staat, natürlich.

(außerdem fahr ich lieber mit der Fähre als über eine Brücke ... Vom Preis her ist es dasselbe, und so eine Fähre bietet mehr Komfort.)
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Zuletzt bearbeitet von Sanne am 01.03.2009, 15:45, insgesamt 2-mal bearbeitet
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
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Beitrag(#1205402) Verfasst am: 07.02.2009, 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, im Wiki-Artikel sind ja alle Gegenargumente schön aufgelistet. Ist das überhaupt noch abzuwenden oder wird das Ding sowieso gebaut?
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
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Beitrag(#1205407) Verfasst am: 07.02.2009, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Definitiv mit dem Bauen wollen sie erst 2013 anfangen, bis dahin immer noch jede Menge Planungen und Genehmigungsverfahren.

Im der Broschüre beiliegenden Anschreiben steht: "Wir nehmen die Bedenken sehr ernst, daß die Fehmarnbeltquerung negative Folgen für die Umwelt haben könnte. In den nächsten Monaten wird da daher die detaillierte Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt. Alle bisherigen Ergebnisse der zahlreichen Umweltgutachten zeigen jedoch, daß die Auswirkungen auf die Umwelt eher gering sein werden."
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Kiki
ist sicher nicht Eso



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Beitrag(#1205425) Verfasst am: 07.02.2009, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

eher gering? Na die sind ja lustig. Alleine die Baumaßnahmen werden den Lebensraum dort schon genug schädigen. Und das nicht nur für die Lebewesen im Wasser, sondern auch für die Vögel...
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Suzius
Milchtrinker



Anmeldungsdatum: 12.03.2008
Beiträge: 478

Beitrag(#1205640) Verfasst am: 07.02.2009, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Definitiv mit dem Bauen wollen sie erst 2013 anfangen, bis dahin immer noch jede Menge Planungen und Genehmigungsverfahren.

Im der Broschüre beiliegenden Anschreiben steht: "Wir nehmen die Bedenken sehr ernst, daß die Fehmarnbeltquerung negative Folgen für die Umwelt haben könnte. In den nächsten Monaten wird da daher die detaillierte Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt. Alle bisherigen Ergebnisse der zahlreichen Umweltgutachten zeigen jedoch, daß die Auswirkungen auf die Umwelt eher gering sein werden."


Das würde ich denen doch nichtmal glauben, wenn sie mich bestechen würden.
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Gewisse Frauen sind für gewisse Männer wie Herdplatten für kleine Kinder, man tut alles nur um sich die Finger daran zu verbrennen.
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1205648) Verfasst am: 07.02.2009, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Kiki hat folgendes geschrieben:
eher gering? Na die sind ja lustig. Alleine die Baumaßnahmen werden den Lebensraum dort schon genug schädigen. Und das nicht nur für die Lebewesen im Wasser, sondern auch für die Vögel...


Dafür fällt aber der ganze Fährverkehr weg, die fahren da alle 30 min.
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Torsten
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
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Beitrag(#1205657) Verfasst am: 07.02.2009, 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

Da verdienen sich ein paar korrupte Leute wieder 'ne goldene Nase. Man hört es doch förmlich schon:

Zitat:
Die geplanten gesamten Baukosten wurden schon nach der Hälfte der Bauprojektes deutlich überschritten. Der Steuerzahler wird bis zur Fertigstellung noch öfters tief in die Tasche greifen müssen.
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Kiki
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 15062
Wohnort: Ulm

Beitrag(#1205722) Verfasst am: 07.02.2009, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Kiki hat folgendes geschrieben:
eher gering? Na die sind ja lustig. Alleine die Baumaßnahmen werden den Lebensraum dort schon genug schädigen. Und das nicht nur für die Lebewesen im Wasser, sondern auch für die Vögel...


Dafür fällt aber der ganze Fährverkehr weg, die fahren da alle 30 min.


Und dafür fahren dann kontinuierlich Autos dort... weiß nicht, was da so viel besser sein soll.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



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Beitrag(#1205778) Verfasst am: 07.02.2009, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Kiki hat folgendes geschrieben:
eher gering? Na die sind ja lustig. Alleine die Baumaßnahmen werden den Lebensraum dort schon genug schädigen. Und das nicht nur für die Lebewesen im Wasser, sondern auch für die Vögel...


Dafür fällt aber der ganze Fährverkehr weg, die fahren da alle 30 min.


Stimmt! Und deshalb muss die logische Frage jetzt heissen: Welches Kollisionrisiko ist eigentlich groesser? Das mit den vielen beweglichen Faehren oder das mit den statischen und auf jeder Seekarte eingezeichneten Brueckenpfeilern?
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1205807) Verfasst am: 07.02.2009, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Stimmt! Und deshalb muss die logische Frage jetzt heissen: Welches Kollisionrisiko ist eigentlich groesser? Das mit den vielen beweglichen Faehren oder das mit den statischen und auf jeder Seekarte eingezeichneten Brueckenpfeilern?


Hm, vielleicht sind die Fachleute aus den nautischen Vereinen (in dem von mir zitierten artikel aus den Lübecker nachrichten) ja bloß parteiisch, sind ja Kapitäne, und zeigen sich solidarisch mit den Fährschiffkapitänen, die ihren Job nicht verlieren wollen Am Kopf kratzen

Die Fahrrinne wird durch so eine Brücke jedenfalls stark eingeengt. Es soll 2 oder 3 Durchfahrtsfelder mit jeweils 700 m Breite geben.
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Shadaik
evolviert



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Wohnort: MG

Beitrag(#1206114) Verfasst am: 08.02.2009, 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

Kiki hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Kiki hat folgendes geschrieben:
eher gering? Na die sind ja lustig. Alleine die Baumaßnahmen werden den Lebensraum dort schon genug schädigen. Und das nicht nur für die Lebewesen im Wasser, sondern auch für die Vögel...


Dafür fällt aber der ganze Fährverkehr weg, die fahren da alle 30 min.


Und dafür fahren dann kontinuierlich Autos dort... weiß nicht, was da so viel besser sein soll.
Der Autoverkehr auf einer Brücke hat aber (bis auf Geräusche und Feinstaub) keinen weiteren Einfluss auf die umliegenden Gewässer.

Keine Fische, die in irgendwelche Schrauben geraten, keine Kollisionen (es sei denn, ein Auto fällt mal von der Brücke)...
Ich kenne die Vogelfauna im Femahrnbelt nicht, kann mir aber keine großen Einschränkungen durch einen Brückenbau vorstellen, sofern nicht spezifisch Brutplätze abgegraben werden. Viele Vogelarten wie diverse Möwen, Tauben und Kormorane profitieren durchaus von Brücken und nutzen sie als Rast- und Nistplätze.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1206190) Verfasst am: 08.02.2009, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Stimmt! Und deshalb muss die logische Frage jetzt heissen: Welches Kollisionrisiko ist eigentlich groesser? Das mit den vielen beweglichen Faehren oder das mit den statischen und auf jeder Seekarte eingezeichneten Brueckenpfeilern?


Hm, vielleicht sind die Fachleute aus den nautischen Vereinen (in dem von mir zitierten artikel aus den Lübecker nachrichten) ja bloß parteiisch, sind ja Kapitäne, und zeigen sich solidarisch mit den Fährschiffkapitänen, die ihren Job nicht verlieren wollen Am Kopf kratzen

Die Fahrrinne wird durch so eine Brücke jedenfalls stark eingeengt. Es soll 2 oder 3 Durchfahrtsfelder mit jeweils 700 m Breite geben.


Das ist - auf gut Deutsch gesagt - ne ganze Menge.

Jede Brücke über eine Autobahn stellt ein Risiko da, weil ja jemand in die Pfeiler brettern könnte, oder es keinen Standstreifen an der Stelle gibt, oder dergleichen mehr. Schulterzucken

ETA: Bei 700m dürfte das durchschnittliche Schiff da bequem quer durch passen... (Wikipedia gibt das längste Schiff mit 458,45m an, ein Flugzeugräger hat im Vergleich dazu "nur" 332,8m Länge.)
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1606029) Verfasst am: 02.02.2011, 11:04    Titel: Antworten mit Zitat

Nun hat man sich für eine billigere Tunnellösung entschieden und spart an der Sicherheit Mit den Augen rollen
http://taz.de/1/politik/europa/artikel/1/unter-wasser-nach-deutschland/
Zitat:
Statt von der Tunnelröhre getrennter Rauchabsaugkanäle, wie in vielen neuen Tunneln üblich, sollen im Fehmarnbelt die Rauchgase bei einem Brand von Ventilatoren an der Tunneldecke bis zu neun Kilometer weit zum nächsten Ausgang geblasen werden. Auf die Länge ist das nicht effektiv genug, warnen Experten. Ein Feuer könnte katastrophale Konsequenzen haben.

Nach deutschen Normen wäre eine solche Konstruktion vermutlich nicht genehmigungsfähig, allerdings ist Dänemark zuständig. Die Normen dort fußen auf einer schwammigen EU-Mindestanforderung. Eine sicherere Konstruktion könnte die Kosten schnell um eine Milliarde Euro nach oben treiben. Der Kostenvorteil gegenüber einer Brücke wäre damit weg.

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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1607491) Verfasst am: 06.02.2011, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Info! In der lokalen Presse wird das ja nicht erwähnt. Statt dessen werden die bürokratischen Richtlinien von Autobahnstandards diskutiert.

Hinterlandanbindung ist schon richtig formuliert. Eigentlich sollte es Regionalanbingung heissen, aber Hinterland entspricht mehr dem Sebstverständnis der Einheimischen.
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V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



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Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1607502) Verfasst am: 06.02.2011, 20:18    Titel: Re: Größte Brücke Europas: Geplante feste Fehmanbeltquerung Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fehmarnbeltquerung

Gestern haben alle Haushalte des Kreises Ostholstein eine Broschüre über die geplante Fehmarnbeldquerung bekommen. Da heißt es unter anderem:
"Die Brücke über den Fehmarnbelt wird eine Ingenieursleistung von Weltklasse, vermutlich die weltweit größte Brücke ihrer Art für Straßen- und Schienenverkehr, auf jeden Fall das bislang größte Brückenbauwerk Europas."

Die Broschüre ist voll mit schönen Bildern und technischen Details und Plänen, und man bekommt das Gefühl, hier Zeit- und Augenzeuge einer wirklich großen Sache zu sein.
Leider ist unter der angegebenen Web-Adresse www.fehmarnlink.com nicht die komplette Broschüre zu finden.

Probleme ergeben sich für die Umwelt. Der Lebensraum von Tieren und Pflanzen wird eingeschränkt, Strömungsverhältnisse in der Ostsee werden geändert. Der Straßen-Verkehr zwischen Dänemark und Deutschland wird bzw soll durch die Brücke zunehmen. Und die Brückendurchfahrt bedeutet eine erhöhte Unfallgefahr für die schiffe, die den Fehmarnbelt durchfahren.
Lübecker Nachrichten vom 7.2.2009 hat folgendes geschrieben:

In der Lübecker Bucht schlagen die Nautischen Vereine Alarm. Ihre Sorge: Mit dem Bau der Brücke droht im Fehmarnbelt ein stark erhöhtes Kollisionsrisiko.
...
Sollte im Ernstfall ein Einhüllentanker im Kaliningrad-Verkehr havarieren, drohe der gesamten Lübecker Bucht eine verheerende Öl-Katastrophe, warnte die Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn (SPD). Andere Politiker teilen ihre Sorge.
...
Kapitän Jürgen Schlichting vom Nautischen Verein Lübeck demonstrierte, dass das kein Einzelfall ist. Ob in den USA, Venezuela oder Norwegen: Sturm, Eisgang und Nebel, aber auch Radarausfälle, technisches Versagen oder alkoholisiertes Personal an Bord: Brückenkollisionen in aller Welt bedeuteten ein oft tödliches Risiko. Schlimmstenfalls auch im Fehmarnbelt: Dort sollen künftig bis zu 350 Meter lange Schiffe die gerade mal 724 Meter breite Durchfahrt unter der Brücke passieren. Bei nur noch jeweils 300 Meter Abstand zu den Pylonen steige das Risiko enorm.


Und die Finanzierung ist auch nicht gesichert. Kann nur ein Verlustprojekt werden, die Verluste trägt der Staat, natürlich.

(außerdem fahr ich lieber mit der Fähre als über eine Brücke ... Vom Preis her ist es dasselbe, und so eine Fähre bietet mehr Komfort.)


Man nennt es auch "Fehmarn 21".
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CyVice
libre penseur



Anmeldungsdatum: 08.05.2010
Beiträge: 89
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1607533) Verfasst am: 06.02.2011, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

Mal eine blöde Frage, was ist Umweltschädlicher, eine Brücke oder Fähren die Unmengen von Diesel verbrauchen ? Ich weiss es nicht, stelle nur die Frage.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1607705) Verfasst am: 07.02.2011, 08:47    Titel: Antworten mit Zitat

CyVice hat folgendes geschrieben:
Mal eine blöde Frage, was ist Umweltschädlicher, eine Brücke oder Fähren die Unmengen von Diesel verbrauchen ? Ich weiss es nicht, stelle nur die Frage.

Erstens mußt du auch den Enegieaufwand berücksichtigen, der für die Herstellung von Fähre wie Brücke/Tunnel erforderlich ist. Zweitens muß berücksichtigt werden, daß sie Autos auf der Fähre ja keinen Treibstoff brauchen, während sie den Tunnel mit eigenem Antrieb durchfahren.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1607893) Verfasst am: 07.02.2011, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Mit der festen Querung soll der Verkehr gesteigert werden. Mehr Autos, mehr LKWs, mehr Züge.

Mehr dänisches Bier nach Deutschland, und mehr Dänen nach Deutschland, um noch mehr dänisches Bier aus Deutschland nach Dänemark zu reimportieren.
http://www.calle.dk/

Mehr finnische Elchleberwurst nach Bayern und mehr italienischer Schinken nach Schweden. Mehr Dänische Rote Grütze nach Spanien und mehr holländische Tomaten nach Norwegen.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1607944) Verfasst am: 07.02.2011, 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

CyVice hat folgendes geschrieben:
Mal eine blöde Frage, was ist Umweltschädlicher, eine Brücke oder Fähren die Unmengen von Diesel verbrauchen ? Ich weiss es nicht, stelle nur die Frage.

wenn die leute statt der lange dauernden und teuren faehre den viel laengeren weg ueber die bruecke ueber den großen belt nehmen, ist das gewiss nicht umweltfreundlicher.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1607945) Verfasst am: 07.02.2011, 21:40    Titel: Re: Größte Brücke Europas: Geplante feste Fehmanbeltquerung Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Man nennt es auch "Fehmarn 21".

das zahlen doch im wesentlichen die daenen. wenn die das haben wollen, sollten wir nicht nein sagen.

ok, die anbindung ans deutsche strassennetz zahlen wir - aber das ist ja wohl auch nicht mehr als recht und billig.
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1607974) Verfasst am: 07.02.2011, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
CyVice hat folgendes geschrieben:
Mal eine blöde Frage, was ist Umweltschädlicher, eine Brücke oder Fähren die Unmengen von Diesel verbrauchen ? Ich weiss es nicht, stelle nur die Frage.

wenn die leute statt der lange dauernden und teuren faehre den viel laengeren weg ueber die bruecke ueber den großen belt nehmen, ist das gewiss nicht umweltfreundlicher.


'Die Brücke oder der Tunnel werden auf jeden Fall mautpflichtig, für den Nutzer also nicht billiger als die Fähre.

Hinzu kommen Spritkosten. Und man muß selber fahren. Fahrer von LKW. Reisebus, PKW, Motorrad können die Brücken- oder Tunnelfahrt nicht als Ruhezeit nutzen, müssen aber trotzdem irgendwann Pause machen.
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1607976) Verfasst am: 07.02.2011, 23:00    Titel: Re: Größte Brücke Europas: Geplante feste Fehmanbeltquerung Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Man nennt es auch "Fehmarn 21".

das zahlen doch im wesentlichen die daenen. wenn die das haben wollen, sollten wir nicht nein sagen.

ok, die anbindung ans deutsche strassennetz zahlen wir - aber das ist ja wohl auch nicht mehr als recht und billig.


Es ist weder recht noch billig.
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blakki
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Anmeldungsdatum: 21.01.2009
Beiträge: 556
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Beitrag(#1608351) Verfasst am: 09.02.2011, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Man muss doch auch mal an die Berufsdemonstranten denken, die aus den verschiedenen Gegenden Deutschlands nach Stuttgart geströmt sind, um gegen den Neubau des Hauptbahnhofs zu wettern.

Nachdem sie in der Sache letztendlich keinen Erfolg hatten, finden sie da oben im Norden sicher ein neues Betätigungsfeld. zynisches Grinsen
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vrolijke
Bekennender Pantheist
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1608362) Verfasst am: 09.02.2011, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

blakki hat folgendes geschrieben:
Man muss doch auch mal an die Berufsdemonstranten denken, die aus den verschiedenen Gegenden Deutschlands nach Stuttgart geströmt sind, um gegen den Neubau des Hauptbahnhofs zu wettern.

Nachdem sie in der Sache letztendlich keinen Erfolg hatten, finden sie da oben im Norden sicher ein neues Betätigungsfeld. zynisches Grinsen


Vor allem, ist dort mehr Platz.
Hier bricht immer gleich dere Verkehr zusammen. Gesternmorgen z. B. bin ich fast eine dreiviertelstunde zu spät auf der Arbeit gekommen. Die armen Bäume mußten geschützt werden gegen Verpflanzung. Und die Bauarbeiter mußten vor den Beschützer beschützt werden.
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Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1608521) Verfasst am: 09.02.2011, 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
CyVice hat folgendes geschrieben:
Mal eine blöde Frage, was ist Umweltschädlicher, eine Brücke oder Fähren die Unmengen von Diesel verbrauchen ? Ich weiss es nicht, stelle nur die Frage.

wenn die leute statt der lange dauernden und teuren faehre den viel laengeren weg ueber die bruecke ueber den großen belt nehmen, ist das gewiss nicht umweltfreundlicher.


'Die Brücke oder der Tunnel werden auf jeden Fall mautpflichtig, für den Nutzer also nicht billiger als die Fähre.

aber zum einen koennte der weg ueber die bruecke ueber den grossen belt schneller sein als die faehre - und ist der weg ueber den grossen belt nicht derzeit billiger?

Zitat:
Hinzu kommen Spritkosten.
ja, aber macht das was aus im vergleich zum faehrenpreis?

zu urlaubszeiten haette ich auch sorgen, ob die faehre genug plaetze hat.

Zitat:

Und man muß selber fahren. Fahrer von LKW. Reisebus, PKW, Motorrad können die Brücken- oder Tunnelfahrt nicht als Ruhezeit nutzen, müssen aber trotzdem irgendwann Pause machen.
ok, aber im allgemeinen ist das ziel eines autofahrers, schnell und ohne verzoegerungen ueberzukommen.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1608523) Verfasst am: 09.02.2011, 21:01    Titel: Re: Größte Brücke Europas: Geplante feste Fehmanbeltquerung Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Man nennt es auch "Fehmarn 21".

das zahlen doch im wesentlichen die daenen. wenn die das haben wollen, sollten wir nicht nein sagen.

ok, die anbindung ans deutsche strassennetz zahlen wir - aber das ist ja wohl auch nicht mehr als recht und billig.


Es ist weder recht noch billig.

find ich schon. die daenen zahlen schon den ganzen tunnel allein. dann sollten wir diese infrastrukturverbesserung wenigstens so unterstuetzen, dass wir die strassen auf deutschen festland selber zahlen. duerfte bei jeder internationalen verbindung eigentlich so ueblich sein.
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VanHanegem
Weltmeister



Anmeldungsdatum: 24.04.2006
Beiträge: 3180

Beitrag(#1609044) Verfasst am: 11.02.2011, 08:26    Titel: Re: Größte Brücke Europas: Geplante feste Fehmanbeltquerung Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
die daenen zahlen schon den ganzen tunnel allein. dann sollten wir diese infrastrukturverbesserung wenigstens so unterstuetzen, dass wir die strassen auf deutschen festland selber zahlen. duerfte bei jeder internationalen verbindung eigentlich so ueblich sein.

In Deutschland gibts halt einige, die meinen, sie gehören zu denen denen dänen alles durchgehen lassen.
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Hup Holland Hup, Oranje winnt de cup (2022)
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