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Jens068 registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.02.2009 Beiträge: 3
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(#1219478) Verfasst am: 20.02.2009, 21:34 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | wenn ich die frage nach dem sinn des lebens gestellt bekomme antworte ich immer, dass ich ihn, sofern es überhaupt einen gibt, nicht kenne, und dass, sofern es diesen sinn gibt er mit sicherheit nicht darin besteht nach dem sinn des lebens zu fragen. |
Diese Frage nach dem Sinn des Lebens ist für mich einfach zu beantworten.
Für uns Menschen gilt das Selbe wie für alle Lebewesen in der Natur. Der Sinn des Lebens ist es die eigene Art zu erhalten. Nicht mehr und nicht weniger.
_________________ Als erstes erschuf sich der Mensch einen Gott !!!
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1219480) Verfasst am: 20.02.2009, 21:35 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: |
Achso, dann sehen wir das mit der Kompetenz einfach unterschiedlich, ich finde dir Kirche nicht besonders kompetent und würde präferieren, dass das Fach wie die anderen Fächer auch Aufgabe des Staates ist- warum hier eine Ausnahme machen und eine externe Institztion hinzuziehen, der Physikunterricht wird auch nicht durch das Max Planck Institut übernommen und Wirtschaft nicht durch das größte regionale Kaufhaus. Als Lehrer anstellen und für die Lehrplangestaltung gewinnen könnte der Staat ja Menschen die Philosophie mit einem Schwerpunkt auf Moralphilosophie studiert haben. Kompetent genug? |
ich halte staatliche Lehrer im Grossen und Ganzen leider auch nicht für besonders kompetent. Vielleicht ist es auch das ganze Schulsystem, das einfach schlecht eingerichtet ist. Religion durch Ethik zu ersetzen, ist vom Regen in die Traufe zu gelangen. Und das ist den Aufwand nicht wert.
Kinder durch Praktiker unterrichten zu lassen, scheint mir da tatsächlich eine gute Idee zu sein... dann lernen sie vielleicht eher, nicht nur Theorie zu büffeln, sondern auch, wozu das ganze gut sein könnte.
es grüsst
das fräulein |
öhm, wie meinst du das gefettete konkret bezogen auf den religionsunterricht?!
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1219481) Verfasst am: 20.02.2009, 21:35 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | für mich ist es: so viele Erfahrungen wie möglich zu machen, so intensiv wie möglich zu leben, und währenddessen vielleicht das eine oder andere Stück Weisheit aufschnappen, wenn es geht. Ach, und auch noch: so viel spielen wie möglich. |
Wie kommst Du darauf, daß ausgerechnet daß der sinn Deines LEben sein sollte, und nicht z.B. möglichst viele Bratkartoffeln zu machen?
Zitat: | Was es für dich sein könnte, nun... keine Ahnung. Da wird wohl irgend etwas sein, wofür sich für dich dein Leben lohnt. |
Wie schon gesagt: Keine sinnvolle Antwort.
"Sinn" ist nicht nur was, was einem Gefällt und nichts, was man sich willkürlich aussuchen könnte.
Wenn es wirklich "einen Sinn des Lebens" gäbe, dann müsste man den - wenn überhaupt - klar benennen können und ferner begründen, wieso es nicht doch die Bratkartoffeln gibt.
Wenn sich jeder selber ausdenken kann, was der Sinn seines Leben ist, dann ist die Frage nicht vernünftig, weil das Wort "Sinn" gemeinhin anders verstanden wird.
Die Frage "Was ist der Sinn des Lebens" lässt eigentlich keine Antwort zu, die mit "Für mich" beginnt. Wenn ich Dich frage, was drei plus zwölf ist würdest du auch nicht mit "Für mich ..." zu Antworten anfangen. Die Antwort ist Fünfzehn. (Das kann falsch oder richtig sein, und darüber kann man sich unterhalten - aber die Frage verlangt nach einer klaren Antwort und nicht nach einer persönlichen Meinung.)
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Gott_der_Luecke dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.02.2008 Beiträge: 3110
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(#1219483) Verfasst am: 20.02.2009, 21:36 Titel: |
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wie wärs denn mal mit einer Petition auf epetitionen? also wieso sollte man nicht atheisten auch ins Antidiskriminierungsgesetz aufnehmen. Wäre ihr gutes Recht... Momentan stehen sie da nicht drin... Wieso wird da eigentlich nix gemacht... Atheismus ist zwar kein Glaube, aber es fällt unter Glaubensfreiheit und müsste eigentlich genau so geschützt sein, wie jeder beliebige Glaube. Irgendwie verstehe ich es nicht, wieso es da keine Gerichtigkeit gibt. Mir fällt nur gerade Antidiskriminierung ein, aber es gibt bestimmt noch viele andere Ungerechtigkeiten, die Atheisten ausgesetzt sind und die ja nicht so schwer zu erreichen sein dürften oder?
Also wie wärs mit epetitionen?
1. macht man damit andere politisch Interessierte auf sich aufmerksam.
2. sind auf epetitionen überwiegend vernünftige leute, was ich so gelesen habe.
3. wäre es meiner überzeugung die effektivste möglichkeit einigermaßen Gerechtigkeit in der Glaubenswelt zu schaffen.
Naja natürlich müssten es realistische Petitionen sein und keine Wunder, wie Abschaffung von Religionsunterricht oder Verbannung von religiösen Zeichen aus öffentlichen Gebäuden... aber ich denke Anti-Diskriminierung wäre auf jeden Fall ein realisierbarer Schritt in eine postive Richtung oder? Was sagt ihr dazu...?
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Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
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(#1219490) Verfasst am: 20.02.2009, 21:42 Titel: |
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Warum so kompliziert?
"Der Sinn des Lebens ist die Bedeutung der individuell gegebenen Lebenszeit eines Menschen. "
Also: Warum bin ich hier? Was will ich hier?
Meine Eltern wollten ein Kind, zufälligerweise verschmolzen diese bestimmten Keimzellen, die eine kleine blonde Frau ergaben, und nicht einen grossen brünetten Mann.
Und als ich schon hier war, stellte ich fest, dass es viel Spass macht, das ganze Leben, das Lernen und Arbeiten z.B., und ich beschloss, am Leben zu bleiben, so lange es geht.
Mehr Sinn hat mein Leben nicht.
A.
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1219495) Verfasst am: 20.02.2009, 21:45 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Hi
GL11 hat folgendes geschrieben: | setzen bereits die Existenz von dem voraus, wonach gefragt wird. |
nun ja, ich setze das tatsächlich voraus. Nicht aufgrund des Denkens, sondern aufgrund meines Erlebens. |
Gut, das lasse ich mal gelten. Du machst sozusagen eine subjektive Beobachtung.
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Tatsächlich gibt es aber keine einzige Beobachtung, die jemals dafür gesprochen hätte, es gäbe ein Leben nach dem Tod. |
Kommt etwas darauf an, wo man guckt. Dass eine Form von Weiterexistenz der Persönlichkeit nach Zugrundegehen des Körpers NICHT angenommen wird, ist historisch eine grosse Ausnahme. Auch die Kommunikation mit Verstorbenen gibt's in den meisten Kulturen im Rahmen religiöser oder magischer Rituale. Offenbar mit in der Regel befriedigenden Resultaten - was immer das genau bedeuten mag - sonst hätte sich dieses Verhalten kaum über so lange Zeit und so verschiedene Kulturen gehalten. |
Es gibt Menschen, die meinen, dass ihnen Außerirdische eine Sonde in den Backenzahn gesetzt haben. Und weil die dieser Annahme frönen, sollten wir anderen das jetzt auch alle tun?
Die Resultate sind bei sowas wohl einfach "Befriedigung eines Glaubens".
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | setzt Du wiederum voraus, dass es einen Sinn des Lebens gäbe. |
Wenn ich das nicht voraussetzen könnte, könnte ich gleich von der nächsten Brücke springen. Ich finde schon die - glücklicherweise meist nur kurzen - Anfälle von Sinnlosigkeits-Laune schwer genug. |
Und genau das ist das zentrale Problem: Du siehst eigentlich keinen Sinn in Deinem Leben und deswegen brauchst Du einen, der von einem Gott vorgegeben wird. Das Kern-Problem dabei ist, dass Du Dich selbst als sinnlos empfindest.
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Das sind ganz typische Fehler. Und dessen Absurdität zu verdeutlichen, haben sich Einfallsreiche mal das "rosarote fliegende Spaghetti-Monster" ausgedacht:
Irgendjemand kommt auf die Idee von etwas, wofür es 0 Hinweis gibt. Es könnte aber existieren und jedem, der meint, sowas wie ein rosarotes fliegendes Spaghetti-Monster gäbe es nicht, wird entgegnet: Wie bist Du dir da so sicher, dass sowas nicht existiert? Hast Du Beweise dagegen?
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Du lässt hier grosse Teile menschlicher Erfahrungen einfach aus. Klar, sie können nicht einfach so im Labor nachgestellt werden, es ist nicht ganz einfach, die Methoden der Naturwissenschaften darauf anzuwenden, dazu braucht es einiges an Kreativität und Findigkeit von den Forschern - doch die Fülle der Erfahrungen einfach wegzuschieben, wie du es tust, halte ich für einen grossen Fehler. Das Wichtigste darf nicht das Denken und die Logik sein - Denken und Logik müssen immer in der Wirklichkeit verankert sein. |
Das ist doch der Punkt: Der Mensch ist es, der diese Dinge in die Welt setzt, weil sie in ihm stattfinden. Dann lass ihn doch mal konsequent Initiator sein und sage: Das Leben hat genau den Sinn, den ich ihm gebe.
Du brauchst dafür keinen Gott.
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1219500) Verfasst am: 20.02.2009, 21:52 Titel: |
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Jens068 hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | wenn ich die frage nach dem sinn des lebens gestellt bekomme antworte ich immer, dass ich ihn, sofern es überhaupt einen gibt, nicht kenne, und dass, sofern es diesen sinn gibt er mit sicherheit nicht darin besteht nach dem sinn des lebens zu fragen. |
Diese Frage nach dem Sinn des Lebens ist für mich einfach zu beantworten.
Für uns Menschen gilt das Selbe wie für alle Lebewesen in der Natur. Der Sinn des Lebens ist es die eigene Art zu erhalten. Nicht mehr und nicht weniger. |
Blödsinn. Das ist Systembedingt so, aber nicht von außen vorgegeben.
Ich will - zumindestens derzeit - keine Kinder. Soll ich mich gleich erschießen oder reicht später?
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
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Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1219503) Verfasst am: 20.02.2009, 21:54 Titel: |
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Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben: | wie wärs denn mal mit einer Petition auf epetitionen? also wieso sollte man nicht atheisten auch ins Antidiskriminierungsgesetz aufnehmen. Wäre ihr gutes Recht... Momentan stehen sie da nicht drin... Wieso wird da eigentlich nix gemacht... Atheismus ist zwar kein Glaube, aber es fällt unter Glaubensfreiheit und müsste eigentlich genau so geschützt sein, wie jeder beliebige Glaube. Irgendwie verstehe ich es nicht, wieso es da keine Gerichtigkeit gibt. Mir fällt nur gerade Antidiskriminierung ein, aber es gibt bestimmt noch viele andere Ungerechtigkeiten, die Atheisten ausgesetzt sind und die ja nicht so schwer zu erreichen sein dürften oder?
Also wie wärs mit epetitionen?
1. macht man damit andere politisch Interessierte auf sich aufmerksam.
2. sind auf epetitionen überwiegend vernünftige leute, was ich so gelesen habe.
3. wäre es meiner überzeugung die effektivste möglichkeit einigermaßen Gerechtigkeit in der Glaubenswelt zu schaffen.
Naja natürlich müssten es realistische Petitionen sein und keine Wunder, wie Abschaffung von Religionsunterricht oder Verbannung von religiösen Zeichen aus öffentlichen Gebäuden... aber ich denke Anti-Diskriminierung wäre auf jeden Fall ein realisierbarer Schritt in eine postive Richtung oder? Was sagt ihr dazu...? |
Meinst du sowas?
http://www.laizisten.de/index.php?option=com_joomlapetition&func=viewcategory&Itemid=&catid=1
Übrigens Beim Bundestag gab es schonmal eine Petition zum Gesetz, das den Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach festschreibt.
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Gott_der_Luecke dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.02.2008 Beiträge: 3110
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(#1219604) Verfasst am: 20.02.2009, 22:43 Titel: |
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Ich mach einen neuen thread auf...
ich hab nämlich gerade einen gedanken und möchte ihn entweder ausgetrieben oder gefördert bekommen... mal sehen...
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1219663) Verfasst am: 20.02.2009, 23:14 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: | Jens068 hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | wenn ich die frage nach dem sinn des lebens gestellt bekomme antworte ich immer, dass ich ihn, sofern es überhaupt einen gibt, nicht kenne, und dass, sofern es diesen sinn gibt er mit sicherheit nicht darin besteht nach dem sinn des lebens zu fragen. |
Diese Frage nach dem Sinn des Lebens ist für mich einfach zu beantworten.
Für uns Menschen gilt das Selbe wie für alle Lebewesen in der Natur. Der Sinn des Lebens ist es die eigene Art zu erhalten. Nicht mehr und nicht weniger. |
Blödsinn. Das ist Systembedingt so, aber nicht von außen vorgegeben.
Ich will - zumindestens derzeit - keine Kinder. Soll ich mich gleich erschießen oder reicht später? |
du kannst auch ohne eigene kinder zur erhaltung deiner art beitragen (wenn man von der richtigkeit der theorie ausginge)
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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GL11 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 01.09.2008 Beiträge: 1057
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(#1219730) Verfasst am: 20.02.2009, 23:49 Titel: |
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Jens068 hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | wenn ich die frage nach dem sinn des lebens gestellt bekomme antworte ich immer, dass ich ihn, sofern es überhaupt einen gibt, nicht kenne, und dass, sofern es diesen sinn gibt er mit sicherheit nicht darin besteht nach dem sinn des lebens zu fragen. |
Diese Frage nach dem Sinn des Lebens ist für mich einfach zu beantworten.
Für uns Menschen gilt das Selbe wie für alle Lebewesen in der Natur. Der Sinn des Lebens ist es die eigene Art zu erhalten. Nicht mehr und nicht weniger. |
Damit suchst Du wiederum nur etwas "objektiv Gegebenes". Und ein bisschen wenig wäre es auch.
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1219999) Verfasst am: 21.02.2009, 11:13 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Kinder durch Praktiker unterrichten zu lassen, scheint mir da tatsächlich eine gute Idee zu sein... dann lernen sie vielleicht eher, nicht nur Theorie zu büffeln, sondern auch, wozu das ganze gut sein könnte.
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öhm, wie meinst du das gefettete konkret bezogen auf den religionsunterricht?! |
Dass solche Leute Religions- und Ethikunterricht geben sollen, die sich ausserhalb der schulischen Theorie mit dem Thema beruflich beschäftigen. Das können Pfarrer und Imame sein, aber auch Psychologen, Mitglieder von Ethikkommissionen, buddhistische Mönche, Wissenschaftler die in Biotech arbeiten, Polizisten, Richter, Ärzte... halt alles Leute, die sich von Berufs mit moralischen Dilemmata auseinandersetzen müssen und dafür praktische Lösungen finden müssen.
Die Mitgliedschaft in religiösen und sonstigen Institutionen kann ein Aspekt davon sein, der Schwerpunkt sollte allerdings schon auf der Praxis liegen.
es grüsst
das fräulein
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1220003) Verfasst am: 21.02.2009, 11:20 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Kinder durch Praktiker unterrichten zu lassen, scheint mir da tatsächlich eine gute Idee zu sein... dann lernen sie vielleicht eher, nicht nur Theorie zu büffeln, sondern auch, wozu das ganze gut sein könnte.
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öhm, wie meinst du das gefettete konkret bezogen auf den religionsunterricht?! |
Dass solche Leute Religions- und Ethikunterricht geben sollen, die sich ausserhalb der schulischen Theorie mit dem Thema beruflich beschäftigen. Das können Pfarrer und Imame sein, aber auch Psychologen, Mitglieder von Ethikkommissionen, buddhistische Mönche, Wissenschaftler die in Biotech arbeiten, Polizisten, Richter, Ärzte... halt alles Leute, die sich von Berufs mit moralischen Dilemmata auseinandersetzen müssen und dafür praktische Lösungen finden müssen.
Die Mitgliedschaft in religiösen und sonstigen Institutionen kann ein Aspekt davon sein, der Schwerpunkt sollte allerdings schon auf der Praxis liegen.
es grüsst
das fräulein |
ich habe nichts gegen mehr praxisbezug in schulen, doch gerade in diesem falle halte ich eine projektwoche, in der personal der genannten berufsgruppen seinen beruf vorstellt für völlig ausreichend.
ich denke du unterschätzt die leistungen der pädagogen wenn du meinst, dass pädagogik-laien besseren unterricht machen als lehrer.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1220008) Verfasst am: 21.02.2009, 11:25 Titel: |
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GL11 hat folgendes geschrieben: | Gut, das lasse ich mal gelten. Du machst sozusagen eine subjektive Beobachtung. |
ja, das mach ich.
Zitat: |
Es gibt Menschen, die meinen, dass ihnen Außerirdische eine Sonde in den Backenzahn gesetzt haben. Und weil die dieser Annahme frönen, sollten wir anderen das jetzt auch alle tun?
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Hier machst du es dir meiner Meinung nach wirklich etwsa zu einfach, indem du die Bräuche und Traditionen von gut 95% der Menschheit einfach so kurz mal wegwischst. Da handelt es sich nicht um einige wenige Verschwörungsgeschichten von Spinnern, sondern um ein Masse von Erfahrungen aus allen Zeiten und Kulturen.
Zitat: |
Und genau das ist das zentrale Problem: Du siehst eigentlich keinen Sinn in Deinem Leben und deswegen brauchst Du einen, der von einem Gott vorgegeben wird. Das Kern-Problem dabei ist, dass Du Dich selbst als sinnlos empfindest. |
Stimmt so nicht. Den Sinn muss ich selbst finden, da gibts nicht irgend eine äussere Autorität, die mir den Sinn meines Lebens vorgibt.
Zitat: |
Das ist doch der Punkt: Der Mensch ist es, der diese Dinge in die Welt setzt, weil sie in ihm stattfinden. Dann lass ihn doch mal konsequent Initiator sein und sage: Das Leben hat genau den Sinn, den ich ihm gebe.
Du brauchst dafür keinen Gott. |
Da ich davon ausgehe, dass der Kern des Menschen göttlich ist, so ist der Satz "Gott ist der Sinn" und "ich gebe mir den Sinn selbst" identisch. Die gute Frage ist, was unter "Gott" verstanden wird. Und da gibt es deutlich intelligentere und tiefere Ideen als der alte Mann mit Bart.
es grüsst
das fräulein
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Willi Tell registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.11.2007 Beiträge: 15
Wohnort: Grenchen
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(#1220013) Verfasst am: 21.02.2009, 11:30 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
unterschätze bitte die Religionen nicht. Hirn abschalten, beten und Klappe halten ist nicht das Einzige, und längst nicht das Beste, was sie zu bieten haben. Auch wenn es oft genau das ist, was angeboten wird und mit dem ich genauso wenig anfangen kann wie du.
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Ach ja, da gibt es ja noch das kannibalische Steinzeitritual auch Eucharistie genannt. Und das bespritzen von allen möglichen Gegenständen mit magischem Wassern. Das kann Voodoo auch.
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Den Nutzen eines Werkzeugs kann man aber nicht einschätzen, wenn man ungeschickten Usern zuschaut, man muss schon auch mal gucken, was kompetente Leute damit alles so anstellen können...
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So geschickt wie Ratzinger aka Bendikt 16 aka Darth Vader?
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Auf die Frage "Wieso ist Gott so" eine Gegenfrage: wie ist er denn, deiner Meinung nach?
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Gott existiert schon, aber nur in der Phantasie der von diesem Gehirnvirus befallenen Gehirnen. Religion ist vergleichbar mit einem Computervirus, nur befällt sie die Gehirne von Menschen. Viren können sich ohne ihre Wirtszellen nicht vermehren (missionieren). Viren können in einer Wirtszelle jahrelang inaktiv überleben (laue Christen), einmal aktiviert (Bekehrung) programmieren sie ihre Wirtzelle total um (fanatische Christen). Es gibt eine ganze Evolution dieser Gehirnviren, welche sich in einer Coevoltion mit der Gesellschaft entwickeln. Manche Gehrinviren sterben aus (Zeus, Apollo) und andere mutieren (Jehowa -> Vater+Sohn+Geist). Mit Darwin ist auch Gott erklärt!
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Der Sinn einer ewigen Belohnung/Strafe erschliesst sich mir auch nicht; ich halte solche Vorstellungen für ein Produkt einer naiven, an menschlichen Emotionen ausgerichteten Religiosität, also einer Religiosität, die menschliche Emotionen nimmt - Wut, Strafe, Kuscheligkeit, etc - und diese als Gott definiert. Nicht mein Ding.
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Vorsicht, noch ein paar Denkschritte und sie dürfen sich nicht mehr Christ nennen!
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Psychedelische Substanzen haben das Problem, dass sie zu Realitätsverlust führen können und die psychischen Grenzen, die nicht ohne Grund da sind, überschreiten, und das oft unkontrollierbar.
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Und wo ist da der Unterschied zur Religion?
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Woher hast du die Gewissheit, dass das Leben mit dem Tod aus ist?
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Weil mein Excel auch nicht weiterläuft, wenn ich meinem Compi den Saft abdrehe!
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Und wie beantwortest du die Fragen nach dem Sinn des Lebens?
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Schon mal was von Monty Python gehört? Da finden sie die Antwort. Wieso soll das Leben überhaupt einen Sinn haben? Kennen sie Stanislav Lem? Wieso muss es ausser mir auch noch andere sinngebende Instanzen geben?
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1220014) Verfasst am: 21.02.2009, 11:31 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: |
ich habe nichts gegen mehr praxisbezug in schulen, doch gerade in diesem falle halte ich eine projektwoche, in der personal der genannten berufsgruppen seinen beruf vorstellt für völlig ausreichend.
ich denke du unterschätzt die leistungen der pädagogen wenn du meinst, dass pädagogik-laien besseren unterricht machen als lehrer. |
Was ich regelmässig beobachte, ist, dass Kinder und Jugendliche einen Haufen Theorie reingestopft bekommen, und keine Ahnung davon haben, was sie mit diesen Sachen anfangen sollen. im Fremdsprachenunterricht lernen sie zB einen Haufen Grammatik, können aber noch nicht mal flüssig eine Pizza bestellen nach mehreren Jahren Unterricht. Und in Mathe lernen sie "Gebrauchsanweisungen", verstehen aber nicht, warum ein Problem so und nicht anders gelöst werden muss. Daher neigen sie auch dazu, das Gelernte gleich nach der Prüfung wieder zu vergessen.
Gerade wenn es um Ethik und Sinnfragen geht, so ist die Praxis das Wichtige - und anhand von praktischen Problemen kann dann auch mal die Theorie interessant werden.
es grüsst
das fräulein
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1220021) Verfasst am: 21.02.2009, 11:38 Titel: |
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Willi Tell hat folgendes geschrieben: |
Gott existiert schon, aber nur in der Phantasie der von diesem Gehirnvirus befallenen Gehirnen. Religion ist vergleichbar mit einem Computervirus, nur befällt sie die Gehirne von Menschen. Viren können sich ohne ihre Wirtszellen nicht vermehren (missionieren). Viren können in einer Wirtszelle jahrelang inaktiv überleben (laue Christen), einmal aktiviert (Bekehrung) programmieren sie ihre Wirtzelle total um (fanatische Christen). Es gibt eine ganze Evolution dieser Gehirnviren, welche sich in einer Coevoltion mit der Gesellschaft entwickeln. Manche Gehrinviren sterben aus (Zeus, Apollo) und andere mutieren (Jehowa -> Vater+Sohn+Geist). Mit Darwin ist auch Gott erklärt! |
Hallo Willi
dasselbe kann man für alle Weltanschauungen sagen, von Kommunismus bis Evolutionstheorie. Sie alle existieren lediglich als Gedankenkonstrukte im Geist von Menschen. Was nicht heisst, dass sie wirkungslos seien, im Gegenteil - sie können äusserst wirksam sein und Menschen dazu bewegen, die Welt zu verändern.
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Vorsicht, noch ein paar Denkschritte und sie dürfen sich nicht mehr Christ nennen! |
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich "Christin" genannt habe. Und Etiketten sind mir ziemlich egal. Inhalte zählen.
Um mit Meditation das Tagesbewusstsein zu überschreiten, braucht es einiges mehr an Anstrengung, als einfach eine Pille reinzuwerfen, die gleich alle Grenzen wegschwemmt. Das ist risikoloser.
Zitat: |
Weil mein Excel auch nicht weiterläuft, wenn ich meinem Compi den Saft abdrehe! |
Die Software Excel ist aber dennoch immer noch auf dem Compi. Auch ohne Strom. Und kann jederzeit wieder aktiviert werden. Auch deine Dateien gehen nicht verloren, wenn du den Compi abschaltest.
Zitat: |
Schon mal was von Monty Python gehört? Da finden sie die Antwort. Wieso soll das Leben überhaupt einen Sinn haben? Kennen sie Stanislav Lem? Wieso muss es ausser mir auch noch andere sinngebende Instanzen geben? |
jaja, die kenn ich.
Wie kommst du auf die Idee, dass Gott "eine sinngebende Instanz ausser mir" sein soll? Diese Haltung teile ich keineswegs.
es grüsst
das fräulein
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1220024) Verfasst am: 21.02.2009, 11:42 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Kinder durch Praktiker unterrichten zu lassen, scheint mir da tatsächlich eine gute Idee zu sein... dann lernen sie vielleicht eher, nicht nur Theorie zu büffeln, sondern auch, wozu das ganze gut sein könnte.
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öhm, wie meinst du das gefettete konkret bezogen auf den religionsunterricht?! |
Dass solche Leute Religions- und Ethikunterricht geben sollen, die sich ausserhalb der schulischen Theorie mit dem Thema beruflich beschäftigen. Das können Pfarrer und Imame sein, aber auch Psychologen, Mitglieder von Ethikkommissionen, buddhistische Mönche, Wissenschaftler die in Biotech arbeiten, Polizisten, Richter, Ärzte... halt alles Leute, die sich von Berufs mit moralischen Dilemmata auseinandersetzen müssen und dafür praktische Lösungen finden müssen.
Die Mitgliedschaft in religiösen und sonstigen Institutionen kann ein Aspekt davon sein, der Schwerpunkt sollte allerdings schon auf der Praxis liegen. |
Spricht irgend etwas gegen Mütter oder grübelnde Harz4-Empfänger?
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1220025) Verfasst am: 21.02.2009, 11:47 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Gerade wenn es um Ethik und Sinnfragen geht, so ist die Praxis das Wichtige - und anhand von praktischen Problemen kann dann auch mal die Theorie interessant werden.
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Du verweist auf den Wert der Praxis.
Ich denke, wer immer lehrt hat einen Bezug zu "Ethik und Sinnfragen", denn niemand lebt nur in einem Elfenbeinturm.
Einseitige Praxiserfahrungen können jedoch zu einem Tunnelblick führen. Aus Sicht mancher Polizisten, Richtern oder Anwälten sind alle Menschen prinzipiell verkommen, weil ihre persönliche Erfahrung eben entsprechend ist und ein solches Ergebnis nahelegt.
Und auch die Schüler haben bereits jede Menge praktischer Erfahrung imUmgang mit ihren gleichaltrigen Freunden, Mitschülern; mit Erwachsenen und Geschwistern.
Diese bereits gemachten Erfahrungen gilt es aufzugreifen und zu thematisieren. Ich bezweifele, dass dies einem Fachfremden prinzipiell besser oder auch nur annähernd so gut gelingen kann wie jemandem, der sowohl theoretisch als auch praktisch durch Unistudium, Praktika, Referendariat (Lehrer, Dipl.-Päd.) oder eine recht lange und gründliche Ausbildung (Erzieher) darauf speziell vorbereitet wurde.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1220028) Verfasst am: 21.02.2009, 11:54 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: |
ich habe nichts gegen mehr praxisbezug in schulen, doch gerade in diesem falle halte ich eine projektwoche, in der personal der genannten berufsgruppen seinen beruf vorstellt für völlig ausreichend.
ich denke du unterschätzt die leistungen der pädagogen wenn du meinst, dass pädagogik-laien besseren unterricht machen als lehrer. |
Was ich regelmässig beobachte, ist, dass Kinder und Jugendliche einen Haufen Theorie reingestopft bekommen, und keine Ahnung davon haben, was sie mit diesen Sachen anfangen sollen. im Fremdsprachenunterricht lernen sie zB einen Haufen Grammatik, können aber noch nicht mal flüssig eine Pizza bestellen nach mehreren Jahren Unterricht. Und in Mathe lernen sie "Gebrauchsanweisungen", verstehen aber nicht, warum ein Problem so und nicht anders gelöst werden muss. Daher neigen sie auch dazu, das Gelernte gleich nach der Prüfung wieder zu vergessen. |
da hast du wohl überwiegend recht, doch die lösung liegt nicht in der auflösung der pädagogik, sondern in der öffnung der pädagogik hin zur praxis.
Zitat: | Gerade wenn es um Ethik und Sinnfragen geht, so ist die Praxis das Wichtige - und anhand von praktischen Problemen kann dann auch mal die Theorie interessant werden. |
und auf dem gebiet sehe ich die gefahr der beliebigkeit. es haben gewisse standards zu gelten deren praktische ausgestaltung natürlich variieren kann. dies wäre mit ethik lehrern aus verschiedenen konfessionen allenfalls dann möglich, wenn sie ihre weltanschauung auserhalb des klassenzimmers belassen.
die feststellung, dass man wahrheit nicht 100% objektiv ergründen kann, sollte nicht in einem relativismus enden, in dem letztlich alles irgendwie wahr ist. vielmehr ist eine intersubjektive herangehensweise zu fördern, und dies mit geeigneten praktischen methoden.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1220047) Verfasst am: 21.02.2009, 12:25 Titel: |
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Hallo Ballancer
nein, gegen Mütter und Hartz IV-Empfänger spricht gar nichts.
Hallo Noseman
Zitat: | Einseitige Praxiserfahrungen können jedoch zu einem Tunnelblick führen. Aus Sicht mancher Polizisten, Richtern oder Anwälten sind alle Menschen prinzipiell verkommen, weil ihre persönliche Erfahrung eben entsprechend ist und ein solches Ergebnis nahelegt.
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ja. das kann vorkommen. Allerdings auch bei Lehrern, von denen auch manche Sprüche von sich geben wie "solchen Abschaum will ich nicht unterrichten". Vor einer solchen menschenverachtenden Haltung schützt weder eine pädagogische noch eine sonstige Ausbildung.
Zitat: | Diese bereits gemachten Erfahrungen gilt es aufzugreifen und zu thematisieren. Ich bezweifele, dass dies einem Fachfremden prinzipiell besser oder auch nur annähernd so gut gelingen kann wie jemandem, der sowohl theoretisch als auch praktisch durch Unistudium, Praktika, Referendariat (Lehrer, Dipl.-Päd.) oder eine recht lange und gründliche Ausbildung (Erzieher) darauf speziell vorbereitet wurde. |
das Wichtigste scheint mir eine integre, verantwortungsbewusste Persönlichkeit zu sein - eine Person, die ein Vorbild im besten Sinne ist. Das ist leider heute, unabhängig von der Berufsgruppe, eher Glückssache.
es grüsst
das fräulein
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1220048) Verfasst am: 21.02.2009, 12:28 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: |
und auf dem gebiet sehe ich die gefahr der beliebigkeit. es haben gewisse standards zu gelten deren praktische ausgestaltung natürlich variieren kann. dies wäre mit ethik lehrern aus verschiedenen konfessionen allenfalls dann möglich, wenn sie ihre weltanschauung auserhalb des klassenzimmers belassen.
die feststellung, dass man wahrheit nicht 100% objektiv ergründen kann, sollte nicht in einem relativismus enden, in dem letztlich alles irgendwie wahr ist. vielmehr ist eine intersubjektive herangehensweise zu fördern, und dies mit geeigneten praktischen methoden. |
vollkommene Zustimmung. Beliebigkeit kann's nicht sein.
Ethik IST aber Weltanschauung, die kann nicht aussen vor gelassen werden. Ein Rassist oder Sexist ist schlicht nicht geeignet, Ethik zu unterrichten.
es grüsst
das fräulein
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1220056) Verfasst am: 21.02.2009, 12:45 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: |
und auf dem gebiet sehe ich die gefahr der beliebigkeit. es haben gewisse standards zu gelten deren praktische ausgestaltung natürlich variieren kann. dies wäre mit ethik lehrern aus verschiedenen konfessionen allenfalls dann möglich, wenn sie ihre weltanschauung auserhalb des klassenzimmers belassen.
die feststellung, dass man wahrheit nicht 100% objektiv ergründen kann, sollte nicht in einem relativismus enden, in dem letztlich alles irgendwie wahr ist. vielmehr ist eine intersubjektive herangehensweise zu fördern, und dies mit geeigneten praktischen methoden. |
vollkommene Zustimmung. Beliebigkeit kann's nicht sein.
Ethik IST aber Weltanschauung, die kann nicht aussen vor gelassen werden. Ein Rassist oder Sexist ist schlicht nicht geeignet, Ethik zu unterrichten.
es grüsst
das fräulein |
dann muss wohl konkretisieren was ich mit "weltanschauung auserhalb des klassenzimmers"
meine: ich halte das lehren von ethik nicht für eine missionarische tätigkeit in der bestimmte weltanschauungen verbreitet werden, sondern für eine möglichkeit ethische überlegungen vor allem der schüler in beziehung zueinander zu bringen und theoretisch auf die wirklichkeit anzuwenden.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1220060) Verfasst am: 21.02.2009, 12:56 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: |
und auf dem gebiet sehe ich die gefahr der beliebigkeit. es haben gewisse standards zu gelten deren praktische ausgestaltung natürlich variieren kann. dies wäre mit ethik lehrern aus verschiedenen konfessionen allenfalls dann möglich, wenn sie ihre weltanschauung auserhalb des klassenzimmers belassen.
die feststellung, dass man wahrheit nicht 100% objektiv ergründen kann, sollte nicht in einem relativismus enden, in dem letztlich alles irgendwie wahr ist. vielmehr ist eine intersubjektive herangehensweise zu fördern, und dies mit geeigneten praktischen methoden. |
vollkommene Zustimmung. Beliebigkeit kann's nicht sein.
Ethik IST aber Weltanschauung, die kann nicht aussen vor gelassen werden. Ein Rassist oder Sexist ist schlicht nicht geeignet, Ethik zu unterrichten.
es grüsst
das fräulein |
Angesichts dessen, dass manche schnell bei der Hand sein, anderen Rassismus oder Sexismus vorzuwerfen, stellt sich schon die Frage, ob sich derartige Urteile sicher bilden lassen.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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Konrad auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.06.2007 Beiträge: 1528
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(#1220075) Verfasst am: 21.02.2009, 13:15 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Hallo Willi
dasselbe kann man für alle Weltanschauungen sagen, von Kommunismus bis Evolutionstheorie. Sie alle existieren lediglich als Gedankenkonstrukte im Geist von Menschen. Was nicht heisst, dass sie wirkungslos seien, im Gegenteil - sie können äusserst wirksam sein und Menschen dazu bewegen, die Welt zu verändern.
...
es grüsst
das fräulein |
Ach nein, bitte...nicht schon wieder...
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1220087) Verfasst am: 21.02.2009, 13:26 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: |
dann muss wohl konkretisieren was ich mit "weltanschauung auserhalb des klassenzimmers"
meine: ich halte das lehren von ethik nicht für eine missionarische tätigkeit in der bestimmte weltanschauungen verbreitet werden, sondern für eine möglichkeit ethische überlegungen vor allem der schüler in beziehung zueinander zu bringen und theoretisch auf die wirklichkeit anzuwenden. |
ja, genau.
Dazu kann aber durchaus auch gehören zu sagen: "Ich als Muslim glaube, dass Y - aber es gibt andere, die glauben, dass X, und sie begründen es folgendermassen:"
Ich halte es für wichtig, dass LehrerInnen aussprechen, für welche Richtungen sie Sympathie empfinden und warum - aber auch ihnen fremde Argumentationen nachvollziehen und neutral darstellen können. Ohne Missionierung.
es grüsst
das fräulein
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1220089) Verfasst am: 21.02.2009, 13:28 Titel: |
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ballancer hat folgendes geschrieben: |
Angesichts dessen, dass manche schnell bei der Hand sein, anderen Rassismus oder Sexismus vorzuwerfen, stellt sich schon die Frage, ob sich derartige Urteile sicher bilden lassen. |
nein, lassen sie nicht. Und das ist tatsächlich ein schwieriges Thema. Was aber nichts daran ändert, dass in der Praxis gangbare Lösungen gefunden werden müssen.
es grüsst
das fräulein
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Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
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(#1220093) Verfasst am: 21.02.2009, 13:34 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Einseitige Praxiserfahrungen können jedoch zu einem Tunnelblick führen. Aus Sicht mancher Polizisten, Richtern oder Anwälten sind alle Menschen prinzipiell verkommen, weil ihre persönliche Erfahrung eben entsprechend ist und ein solches Ergebnis nahelegt.
ja. das kann vorkommen. Allerdings auch bei Lehrern, von denen auch manche Sprüche von sich geben wie "solchen Abschaum will ich nicht unterrichten". Vor einer solchen menschenverachtenden Haltung schützt weder eine pädagogische noch eine sonstige Ausbildung. |
ja, das ist die Form der zunehmenden Verleugnung einer zu erbringenden sozialen Kompetenz. Diese Verhalten ist nicht nur bei Personen in der Erziehung zu beobachten sondern auch im Umgang miteinander , dort wo jemand auf einen anderen "angewiesen" ist. Dieser Verlust hat viele Ursache und aus meine vielen Mitarbeitergesprächen kann ich schließen, dass eine zunehemende "Einkapselung" ( Gründe z.B. Überlastung, Lustlosigkeit/Depresion, Konkurrenzverhalten, Profilierung ) stattfindet. Der Aufwand , der betrieben werden muss um dagegen anzuwirken , ist immens und kostenintensiv, denn Coaches und Mentalrainer kosten ne Stange Geld......wenn sich jeder auf die ureigenste Pflicht zur Bereitschaft "soziales Minimalverhalten " an den Tag zu legen, bnesinnen würde, dann könnte der Kostenblock abgeschmolzen werden und ich denke, jeder wäre ein Stück zufriedener......
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Diese bereits gemachten Erfahrungen gilt es aufzugreifen und zu thematisieren. Ich bezweifele, dass dies einem Fachfremden prinzipiell besser oder auch nur annähernd so gut gelingen kann wie jemandem, der sowohl theoretisch als auch praktisch durch Unistudium, Praktika, Referendariat (Lehrer, Dipl.-Päd.) oder eine recht lange und gründliche Ausbildung (Erzieher) darauf speziell vorbereitet wurde. |
Das sehe ich aus meiner beruflichen Erfahrung etwas differenzierter. Meine Eckmänner sind die alten Werksmeister so um Mitte 50 mit Fachkompetenz und funktionierendem Repertoir an Überzeugungskraft und Autorität nebst Fähigkeit angemessen Druck auszuüben.... Da den Nachwuchs für heran zu "züchten " ist heute nicht einfach, weil dem potentiellen Kandidaten die Zeit zur Reife nicht mehr eingeräumt wird.....
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | das Wichtigste scheint mir eine integre, verantwortungsbewusste Persönlichkeit zu sein - eine Person, die ein Vorbild im besten Sinne ist. Das ist leider heute, unabhängig von der Berufsgruppe, eher Glückssache. . |
jau, jau...und wie die Schnellebigkeit heute diesem wichtigen Entwicklungsprozess entgegenwirkt kann man bei jeder Maßnahme zur Sanierung im Bertrieb, Altersteilzeitmaßnahme und den sinkenden materiellen Anreizen sich zusätzlich zu qualifizieren spüren......
/quote]
Zuletzt bearbeitet von Arena-Bey am 21.02.2009, 13:41, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1220095) Verfasst am: 21.02.2009, 13:35 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Ich halte es für wichtig, dass LehrerInnen aussprechen, für welche Richtungen sie Sympathie empfinden und warum - aber auch ihnen fremde Argumentationen nachvollziehen und neutral darstellen können. Ohne Missionierung. |
Ich halte es für wichtig, daß die religiösen und politischen Überzeugungen von Lehrern vor der Klassentüre abgegeben werden.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Arena-Bey dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 29.01.2008 Beiträge: 1460
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(#1220098) Verfasst am: 21.02.2009, 13:38 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: | fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Ich halte es für wichtig, dass LehrerInnen aussprechen, für welche Richtungen sie Sympathie empfinden und warum - aber auch ihnen fremde Argumentationen nachvollziehen und neutral darstellen können. Ohne Missionierung. |
Ich halte es für wichtig, daß die religiösen und politischen Überzeugungen von Lehrern vor der Klassentüre abgegeben werden. |
Geht doch garnich t...Willst du 50 % der Persönlichkeitsprägung jeden morgen 7.15 Uhr abschneiden. Er hat sich zurückzunehmen und seine Anschauung hinter den Lehrplan, das Schulprofil zu stellen... das ist alles....
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