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Ex falso quodlibet?
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1288635) Verfasst am: 14.05.2009, 12:49    Titel: Ex falso quodlibet? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, aus dem Falschen folgt alles wahr.

Erstens ist man heute vom ex falso quodlibet sequitur weg


Meinst Du das Ernst? Geschockt Dann muss ich meine 1 1/2 Semester Analysis wohl wegschmeißen, das habe wir dort defintiv öfter benutzt...

Abgetrennt von Was ist Metaphysik und warum ist sie Unfug?
- Tarvoc

_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1288641) Verfasst am: 14.05.2009, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Meinst Du das Ernst? Geschockt

Oder sagen wir mal so: Man geht inzwischen davon aus, dass eine unbeschränkte Gültigkeit von efqs nicht haltbar ist. Soweit ich weiss wird daran aber noch gearbeitet.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Testirossi
Gnostiker



Anmeldungsdatum: 12.08.2008
Beiträge: 741
Wohnort: jwd

Beitrag(#1288644) Verfasst am: 14.05.2009, 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Meinst Du das Ernst? Geschockt

Oder sagen wir mal so: Man geht inzwischen davon aus, dass eine unbeschränkte Gültigkeit von efqs nicht haltbar ist. Soweit ich weiss wird daran aber noch gearbeitet.
Sehr glücklich
_________________
"Die Kunst aller grossen Volksführer aber, bestand noch zu allen Zeiten darin, die Aufmerksamkeit der Masse auf einen Feind zu konzentrieren."
(A. H.)
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1288711) Verfasst am: 14.05.2009, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Meinst Du das Ernst? Geschockt

Oder sagen wir mal so: Man geht inzwischen davon aus, dass eine unbeschränkte Gültigkeit von efqs nicht haltbar ist. Soweit ich weiss wird daran aber noch gearbeitet.

In der üblichen Logik ist er gültig. (Quasi trivial)
Natürlich mag es irgendwelche Logiken geben in denen er nicht gültig ist. Kennst du eine brauchbare Logik, in der er nicht gilt?

Der Satz entspricht auch unseren Alltagserfahrungen, da das Falsche ja nicht eintritt und die beliebigen Folgerungen so nicht widerlegt werden können.
_________________
Trish:(
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1288769) Verfasst am: 14.05.2009, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Was sollte aus einem einzigen Satz überhaupt folgen können außer ggf. eine Tautologie?
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1288773) Verfasst am: 14.05.2009, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, aus dem Falschen folgt alles wahr.

Erstens ist man heute vom ex falso quodlibet sequitur weg


Meinst Du das Ernst? Geschockt Dann muss ich meine 1 1/2 Semester Analysis wohl wegschmeißen, das habe wir dort defintiv öfter benutzt...


Mich würd' jetzt ja mal interessieren wo? Sicher, man kann das Nutzen, ich wüsste jetzt aber nix wo das wirklich notwendig wäre.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1288776) Verfasst am: 14.05.2009, 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, aus dem Falschen folgt alles wahr.

Erstens ist man heute vom ex falso quodlibet sequitur weg


Meinst Du das Ernst? Geschockt Dann muss ich meine 1 1/2 Semester Analysis wohl wegschmeißen, das habe wir dort defintiv öfter benutzt...


Mich würd' jetzt ja mal interessieren wo? Sicher, man kann das Nutzen, ich wüsste jetzt aber nix wo das wirklich notwendig wäre.

Die leere Menge ist eine Teilmenge jeder Menge.
_________________
Trish:(
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1288798) Verfasst am: 14.05.2009, 16:46    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Die leere Menge ist eine Teilmenge jeder Menge.


Ich seh jetzt nichtmal wie man das damit beweisen kann, geschweige denn das es notwendig wäre. Nach Definition ist M vereinigt (leere Menge) = M. Fertig.
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1288800) Verfasst am: 14.05.2009, 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Die leere Menge ist eine Teilmenge jeder Menge.


Ich seh jetzt nichtmal wie man das damit beweisen kann, geschweige denn das es notwendig wäre.
x aus {} => x aus M. fertig.
Zitat:

Nach Definition ist M vereinigt (leere Menge) = M. Fertig.

Nach welcher Definition?
_________________
Trish:(
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1288801) Verfasst am: 14.05.2009, 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, aus dem Falschen folgt alles wahr.

Erstens ist man heute vom ex falso quodlibet sequitur weg


Meinst Du das Ernst? Geschockt Dann muss ich meine 1 1/2 Semester Analysis wohl wegschmeißen, das habe wir dort defintiv öfter benutzt...


Mich würd' jetzt ja mal interessieren wo? Sicher, man kann das Nutzen, ich wüsste jetzt aber nix wo das wirklich notwendig wäre.

Die leere Menge ist eine Teilmenge jeder Menge.


Jap, solche Sachen kamen auch öfter vor. Natürlich meistens mit der leeren Menge. zwinkern
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1288802) Verfasst am: 14.05.2009, 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

Nach Definition der Vereinigung.
Und wo brauchst Du da nun "aus falschem folgt beliebiges"?
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1288808) Verfasst am: 14.05.2009, 16:57    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Nach Definition der Vereinigung.
Und wo brauchst Du da nun "aus falschem folgt beliebiges"?

Ja brauche ich.

Es ist ja noch zu zeigen, dass M u {} = M ist.

M enthalten in M u {} ist trivial.

noch zuzeigen M u {} enthalten in M.
Sei x e M u {}.
1) Fall x e M fertig.
2) Fall x e {} => x e M efq.
_________________
Trish:(
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1288809) Verfasst am: 14.05.2009, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
2) Fall x e {} => x e M efq.


Es gibt kein x e {} (nach Definition der leeren Menge), darum braucht das nicht gezeigt werden.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1288810) Verfasst am: 14.05.2009, 16:59    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Testirossi hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Therotische Terme sind empirisch unterbestimmt, von ihnen lassen sich aber Aussagen, die empirisch geprüft werden können, ableiten. Rein metaphysische Aussagen wären demnach solche, von deinen sich keine empirischen Prognosen ableiten lassen.

Dann kann man also nie wissen, ob es sich bei einer Aussage um Methaphysik handelt oder nicht?
Denn liessen sich daraus empirische Prognosen ableiten, wäre es nach obigem Verständnis keine Metaphysik.
Im anderen Falle, wenn abgeleitete empirische Prognosen nie erfolgen, würde es sich demnach um Metaphysik handeln.
Man kann im letzten Fall also nie entscheiden, ob es sich eventuell um Metaphysik handelt, oder nicht.
Wir haben einen Satz p und eine Folgerung q die wir empirisch prüfen können.
Erweist sich q als falsch, so muss auch p falsch sein. Und wir müssen p verwerfen.
Somit ist p empirscher Natur.
Erweist sich q als wahr, so wissen wir noch nichts über den Warheitsgehalt von p.
Warum machen wir uns überhaupt die Mühe p einzuführen und führen nicht gleich q ein?
Weil p nicht nur eine sondern mehrere Folgerungen enthalten wird, etwa q1, ... qn und wir so eine allgemeineres Verständnis erhalten. Wir können uns natürlich nie sicher sein, dass p wahr ist. Aber intuitiv wird man vermuten, dass wenn p viele Folgerungen hat, die sich als wahr erweisen, p ungefähr stimmen wird.


Der Einwand trifft es zwar grundsätzlich, hat aber ein Problem:

1. Theorien sind eigentlich nie nur ein Satz/Aussage, sondern enhalten mehrere.

ok: Sagen wir T wäre die die Theorie, also eine Menge von Sätzen p

2. Aus T kann man aber alleine noch gar nichts ableiten außer eben wieder T (*). Du brauchst also eine Konjunktion mit Hilfsannahmen H (über Beobachtungen, über andere Theorien, die einspielen, mögliche andere Faktoren etc. pp.)

Aus (T ^ H) -> q1,...,1n. Wenn q1 z.B. falsch ist, weißt Du aber überhaupt nicht, ob T falsch ist, H könnte genauso falsch sein. Und selbst wenn man die Hilfsannahmen ausschließen könnte, wissen wir noch nicht, welche Sätze p der Theorie eigentlich falsch sind.

Unsere physikalische (sagen wir mal) Beschreibung eines Systems hängt außerdem noch zusammen mit allen möglichen Beschreibungen von anderen Systemen. So kann sich der Fehler in der Beschreibung eines Systems massiv auf ein anderes auswirken, was man aber so offensichtlich meist nicht sehen kann (da gibt es in der Astronomie viele Beispiele, die kriege ich jetzt aber nicht auf die Reihe).

(Ich muss mir grad die Vorlesung von heute ersetzen, bei der ich wegen Krankheit fehle; Thema (letztes Mal und heute auch noch glaube ich) übrigens: Quine und Holismus Lachen)

(*) Die mir am sinnvollsten bekannte Definition von Theorie setzt auch voraus, dass ein theoretischer Satz durch empirische Daten unterbestimmt sein muss.
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Zuletzt bearbeitet von Kival am 14.05.2009, 17:09, insgesamt einmal bearbeitet
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1288811) Verfasst am: 14.05.2009, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
2) Fall x e {} => x e M efq.


Es gibt kein x e {} (nach Definition der leeren Menge), darum braucht das nicht gezeigt werden.


Genau das *ist* efq.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1288815) Verfasst am: 14.05.2009, 17:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hä? Wenn ich efq verwenden würde, dann müsste ich doch zumindest nutzen das irgendwas irgendworaus folgt. Wo nutzt man denn efq, wenn man einen Fall der Fallunterscheidung rein mithilfe der Definition der leeren Menge ausschließt?
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1288818) Verfasst am: 14.05.2009, 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Hä? Wenn ich efq verwenden würde, dann müsste ich doch zumindest nutzen das irgendwas irgendworaus folgt. Wo nutzt man denn efq, wenn man einen Fall der Fallunterscheidung rein mithilfe der Definition der leeren Menge ausschließt?


Achso war deine Aussage gemeint. Ich meinte, dass

x e () => x e M

wahr ist, weil die Prämisse (x e ()) falsch ist und man deshalb da nichts mehr zeigen muss.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
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Beitrag(#1288820) Verfasst am: 14.05.2009, 17:12    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Aus (T ^ H) -> q1,...,1n ableiten. Wenn q1 z.B. falsch ist, weißt Du aber überhaupt nicht, ob T falsch ist, H könnte genauso falsch sein. Und selbst wenn man die Hilfsannahmen ausschließen könnte, wissen wir noch nicht, welche Sätze p der Theorie eigentlich falsch sind.


Wenn ich aus einer Theorie eine Hypothese ableite und mit dieser und einer Antecedensbedingung eine Prognose ableite, die falsifiziert wird, kann ich durchaus davon sprechen, dass es die Hypothese ist, die falsifiziert wurde. Wie weit diese Falsifizierung aber auf die Theorie zurückschlägt, ist schwieriger zu bestimmen, von daher würde ich deinen zweiten Satz unterschreiben.
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- Niklas Luhmann -
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1288822) Verfasst am: 14.05.2009, 17:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Aus (T ^ H) -> q1,...,1n ableiten. Wenn q1 z.B. falsch ist, weißt Du aber überhaupt nicht, ob T falsch ist, H könnte genauso falsch sein. Und selbst wenn man die Hilfsannahmen ausschließen könnte, wissen wir noch nicht, welche Sätze p der Theorie eigentlich falsch sind.


Wenn ich aus einer Theorie eine Hypothese ableite und mit dieser und einer Antecedensbedingung eine Prognose ableite, die falsifiziert wird, kann ich durchaus davon sprechen, dass es die Hypothese ist, die falsifiziert wurde.


Warum? Warum sollte die Antecedensbedingung denn richtig sein?

EDIT: Schon für das Ableiten der Hilfshypothese muss man Nebenbedingungen anführen. Ich habe absichtlich (T ^ H) geschrieben. zwinkern
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Zuletzt bearbeitet von Kival am 14.05.2009, 17:18, insgesamt einmal bearbeitet
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Beitrag(#1288823) Verfasst am: 14.05.2009, 17:18    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Hä? Wenn ich efq verwenden würde, dann müsste ich doch zumindest nutzen das irgendwas irgendworaus folgt. Wo nutzt man denn efq, wenn man einen Fall der Fallunterscheidung rein mithilfe der Definition der leeren Menge ausschließt?

Du hast auch recht. Genaugenommen schließt du, wenn ich richtig liege so:
x e M oder x e {} = x e M (Geht ohne efq)
M u {} ={x: x e M oder x e {} } = {x: x e M} = M.
Naja efq ist bequemer.
_________________
Trish:(
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Danol
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Beiträge: 3027

Beitrag(#1288852) Verfasst am: 14.05.2009, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Naja efq ist bequemer.


Finde ich nicht. Diese Schlussmethode scheint mir äußerst gewagt, derzeit bin ich jedenfalls geneigt sie für falsch zu halten. Gibt es einen mathematischen Beweiß davon?
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1288860) Verfasst am: 14.05.2009, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Naja efq ist bequemer.


Finde ich nicht. Diese Schlussmethode scheint mir äußerst gewagt, derzeit bin ich jedenfalls geneigt sie für falsch zu halten. Gibt es einen mathematischen Beweiß davon?


Im Rahmen der klassischen Logik kannst Du das ohne Probleme herleiten. Ich weiß nicht, was Du dir unter einem mathematischen Beweis in diesem Fall vorstellst?
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1288862) Verfasst am: 14.05.2009, 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Kette logischer Schlussfolgerungen, die auf der Basis der Axiome der herkömmlichen mathematischen Logik efq herleitet. Ich kannte diese Aussage (in der Mathematik) bisher nicht, sie wurde auch nie verwendet, von daher hab' ich auch keine Ahnung ob ein Beweis existiert. Bisher hab ich sowas immer unter Esoterik eingeordnet.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Beitrag(#1288896) Verfasst am: 14.05.2009, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Naja efq ist bequemer.


Finde ich nicht. Diese Schlussmethode scheint mir äußerst gewagt, derzeit bin ich jedenfalls geneigt sie für falsch zu halten. Gibt es einen mathematischen Beweiß davon?

Ist trivial.
p->q ist ja definiert als
wahr für p wahr und q wahr.
falsch für p wahr und q falsch
wahr für p falsch und q wahr.
wahr für p falsch und q falsch.

D.h.: wenn p falsch ist ist p->q unabhängig vom Wahrheitswert von q immer wahr.
Wähle für p eine falsche Aussage und für q eine beliebige.
(Alternative: p-> q <=>nicht p oder q
p falsch => nicht p wahr wahre Aussage oder irgendetwas ist wahr)
Danol hat folgendes geschrieben:
Eine Kette logischer Schlussfolgerungen, die auf der Basis der Axiome der herkömmlichen mathematischen Logik efq herleitet. Ich kannte diese Aussage (in der Mathematik) bisher nicht, sie wurde auch nie verwendet, von daher hab' ich auch keine Ahnung ob ein Beweis existiert. Bisher hab ich sowas immer unter Esoterik eingeordnet.

efq ist eine der bekanntesten mathematischen/logischen Schlussregeln.
Zumindest die einzige deren Namen ich mir merke. Wie man sowas unter Esoterik einordnet...
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Trish:(
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Danol
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Beitrag(#1288994) Verfasst am: 14.05.2009, 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
efq ist eine der bekanntesten mathematischen/logischen Schlussregeln.
Zumindest die einzige deren Namen ich mir merke. Wie man sowas unter Esoterik einordnet...


Ich kannte sie bisher nicht und sie klingt auf den ersten Blick ziemlich abstrus; länger Gedanken hab ich mir nicht drumm gemacht. Insofern könnte man eventuell sagen ich war vorschnell. Das mir irgendeine elementare Regel entgangen ist, hatte ich mittlerweile auch nicht mehr vermutet. Ich hoffe einfach mal, das mit diese Schlussregel auch weiterhin erspart bleibt. ^^
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Wolf
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Beitrag(#1289013) Verfasst am: 14.05.2009, 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:

Ich kannte sie bisher nicht und sie klingt auf den ersten Blick ziemlich abstrus; länger Gedanken hab ich mir nicht drumm gemacht.
Imgrunde ist sie sehr einfach und einleuchtend. Erst wenn man länger drüber nachdenkt wirds plötzlich unnötig kompliziert.
Zumindest ich neige dazu, bei längerem nachdenken bei einfachen Dingen mich selbst zu verwirren.
Zitat:

Insofern könnte man eventuell sagen ich war vorschnell. Das mir irgendeine elementare Regel entgangen ist, hatte ich mittlerweile auch nicht mehr vermutet. Ich hoffe einfach mal, das mit diese Schlussregel auch weiterhin erspart bleibt. ^^

Die Regel ist eigentlich nur für irgendwelche entarte Fälle zu gebrauchen, oft im Zusammenhang mit der leeren Menge.
Ein Beispiel, welches mir ein fällt: Lässt man beim Lim f(x) x->p für p nicht nur Häufungspunkte zu, so ist der Limes nicht mehr eindeutig.
_________________
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Danol
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Beitrag(#1289015) Verfasst am: 14.05.2009, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Die Regel ist eigentlich nur für irgendwelche entarte Fälle zu gebrauchen, oft im Zusammenhang mit der leeren Menge.


Mag ja sein, aber wir haben in Analysis I mehrere solcher Aussagen bewiesen, ohne diese Regel zu nutzen. Man kommt also offenbar ganz gut ohne aus. Wenn ich die Wahl zwischem einem einfachen, mir abstrus erscheinenden Beweiß und einem etwas komplexeren, mir aber einsichtigen, habe, wähle ich letzteres zwinkern
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Beitrag(#1289017) Verfasst am: 14.05.2009, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:

Mag ja sein, aber wir haben in Analysis I mehrere solcher Aussagen bewiesen, ohne diese Regel zu nutzen. Man kommt also offenbar ganz gut ohne aus. Wenn ich die Wahl zwischem einem einfachen, mir abstrus erscheinenden Beweiß und einem etwas komplexeren, mir aber einsichtigen, habe, wähle ich letzteres zwinkern

Nun ist es aber gar nicht abstrus oder "contraintuitiv"(@ Kival), wenn man sich verinnerlicht, was es efq eigentlich bedeutet bzw wie Subjunktion aussieht.

Die große theoretische Bedeutung von efq ist, allerdings, dass wir besonders aufpassen müssen, dass unsere Axiomensysteme widerspruchsfrei sind, da unsere Sätze sonst zu Beliebigkeit verkommen. (Wenn schon Widersprüche wahr sind, dann ist alles wahr und damit auch gar nichts.)

Edit:

Ein häufiger Fehler der zu viel Verwirrung führt ist:
((nicht p und p)->q ) ist wahr
zu verwechseln mit
q ist wahr
_________________
Trish:(


Zuletzt bearbeitet von Wolf am 14.05.2009, 22:49, insgesamt einmal bearbeitet
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1289021) Verfasst am: 14.05.2009, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Nun, das ein Axiomensystem Wiederspruchsfrei sein sollte leuchtet mir ein (bzw. tats schon lange bevor ich von efq gehört habe). efq ist mir aber, mal abgesehen davon dass ich dir formale Korrektheit deines Beweises nachvollziehen kann, absolut unzugänglich. Das nimmt für mich derzeit eine Stellung ein wie der Satz von Banach-Tarski: Ich kann es formal nachvollziehen, mit einem Begreifen tue ich mich aber sehr schwer.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1289025) Verfasst am: 14.05.2009, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:

efq ist eine der bekanntesten mathematischen/logischen Schlussregeln.


Ja, ich bin auch überrascht, dass Danol sie nicht kennt. ICh kann mir zwar den Namen nicht merken, aber das wurde uns extra eingebläut, weil es ja contraintuitiv ist.

Zitat:
Zumindest die einzige deren Namen ich mir merke. Wie man sowas unter Esoterik einordnet...


Es gibt Kritiker von efq und überhaupt indirekten bzw. Widerspruchsbeweisen. Ich weiß allerdings nicht, ob die nicht alle eher Esoteriker sind. Lachen

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