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Grundgesetz ein Wunder! Atheisten, Muslime etc. ausgegrenzt — was'n Wunder.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1293839) Verfasst am: 23.05.2009, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

Malcolm hat folgendes geschrieben:
Hallo Noseman,

daß auf ihrer eigenen Homepage der Titel weg gelassen wird, hat aber sicherlich doch mehr damit zu tun, daß diese Seite eben weniger "staatlich" ist, während ihn auf der Seite der Bundesregierung wegzulassen einfach nur respektlos wäre.


Lachen
Wenn der Titel "Bundeskanzlerin" irgendwo mitgenannt werden sollte, dann ja wohl am ehesten auf "Bundeskanzlerin.de".
Und natürlich sollte er auf der Seite der Bundesregierung nicht weggelassen werden - allerdings muss er das ja auch gar nicht, weil Meldungen, wo der Zusatz zum Namen genannt werden sollten, dort schlicht nichts zu suchen haben.

Malcolm hat folgendes geschrieben:
Ich stelle nur fest, daß dieser Thread als Löwe gestartet ist und als Bettvorleger geendet ist. Die Erwähnung der Tatsache, daß Frau Merkel einen Gottesdienst besucht auf einer staatlichen Seite, mag schlechter Stil sein - das ist es dann aber auch.


Es ist etwas mehr als schlechter Stil, weil es deutlich verrät, wie die Macher der Seite und die, die sie absegnen und dafür verantwortlich sind - letzten Endes natürlich auch die Bundeskanzlerin selber - ticken.

Wir leben immerhin in einem Staat, wo sich schon aufgeregt wird, wenn man beim Amtseid nicht die religiöse Formel spricht.

Der dem Thread zugrundeliegende Fall ist zwar wirklich nicht so sonderlich bedeutender; da ist schon der Blick auf die Lohnsteuerkarte viel ärgerlicher.

Aber die von alex6 gestellte Frage ist und bleibt aktuell:

Zitat:
Wann wird dieser Staat endlich von den beiden großen Kirchen getrennt?
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Malcolm
Ekelpaket



Anmeldungsdatum: 25.07.2007
Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1293859) Verfasst am: 23.05.2009, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:

Es ist etwas mehr als schlechter Stil, weil es deutlich verrät, wie die Macher der Seite und die, die sie absegnen und dafür verantwortlich sind - letzten Endes natürlich auch die Bundeskanzlerin selber - ticken.


Ach wie ticken die denn? "Was für Ticker sind Politiker" hat schon der unvergleichliche Georg Kreisler ( sehr empfehlenswert! Kann ich Dir nur ans Herz legen) gesungen. Also ich fand es da mal bezeichnend, Wolfgang Schäuble bei einem Interview zu erleben. Der erzählte dann einen Witz. Der Witz, den ich so genau nicht mehr zusammenbekomme, ging ungefähr so, daß der alte Konrad Adenauer nach Israel fahren will. Und der Witz war dann der, daß man das unbedingt verhindern müsse, "denn da sei ja schon mal jemand wiederauferstanden". Das hat Wolfgang Schäuble erzählt, sicher ein typischer Insiderwitz der CDU. Und dann ist ihm wohl klar geworden, daß man solche Witze vielleicht doch nicht erzählen sollte, hat ganz treudoof geguckt und ein ganz ernstes Gesicht gemacht und gesagt: Das war ein Witz.

Gruß Malcolm
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Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.

"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Uriziel
Herpiderpi



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 1728

Beitrag(#1293860) Verfasst am: 23.05.2009, 20:06    Titel: Re: Grundgesetz ein Wunder! Atheisten, Muslime etc. ausgegrenzt — was'n Wunder. Antworten mit Zitat

Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:

Realistisch dürfte die Vormachtstellung bist zur Revolution bestehen bleiben.



Du bist wirklich gnadenlos hart, nicht wahr? :-/
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NineBerry
Zahmer Wolf



Anmeldungsdatum: 27.04.2009
Beiträge: 209
Wohnort: Heidelberg

Beitrag(#1293928) Verfasst am: 23.05.2009, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Also, ich kann darin nichts schlechtes sehen. Es wird ja auch bekannt gemacht, wenn Politiker irgendwelche Theaterveranstaltungen oder Karnevalssitzungen besuchen.

Also, da gibt es echt wichtigere Punkte, wo man die fehlende Säkularisierung in Deutschland kritisieren kann (z.B. Arbeitsrecht vs. Tendenzbetriebe oder Religionsunterricht in den Schulen)


Zuletzt bearbeitet von NineBerry am 23.05.2009, 22:52, insgesamt einmal bearbeitet
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1293949) Verfasst am: 23.05.2009, 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe mich mal schlau gemacht und festgestellt, dass es sich, anders als von mir vermutet, nicht um eine offizielle staatliche Veranstaltung im Sinne eines "Staatsaktes" handelt. Deshalb stellt sich fuer mich die Situation nun ganz anders dar. Selbstverstaendlich ist es das Recht der Kirchen eine eigene Veranstaltung zur Feier des Tages durchzuziehen und selbstverstaendlich koennen die auch Politiker besuchen. Dass die Frau Merkel auch in ihrer Eigenschaft als Bundeskanzlerin dort aufkreuzt, halte ich, anders als manche andere user hier, prinzipiell nicht fuer kritikwuerdig. Begruendung: Es ist eigentlich usus, dass fuehrende Politiker, auch in ihrer Eigenschaft als Amtstraeger, Veranstaltungen "gesellschaftlich relevanter Gruppen und Verbaende" besuchen um daran teilzunehmen oder auch nur eine Grussbotschaft zu ueberbringen. Hierbei ist es letztlich egal ob es sich um den deutschen Sportbund, die Kriegsgraeberfuersorge oder eben religioese Gemeinschaften handelt. Dadurch sehe ich nicht die Neutralitaetspflicht des Staates verletzt. Ich wuerde es allerdings begruessen, wenn sich jemand wie Frau Merkel auch mal demonstrativ auf Veranstaltungen atheistisch-freidenkerischer Verbaende sowie anderer Religionen, auch in ihrer Eigenschaft als Bundeskanzlerin, sehen lassen wuerde, sowas koennte wichtige Zeichen setzen.

Meine Kritik an der Veranstaltung und dem Amtstraegerauftrieb ziehe ich zurueck, die ging von anderen Praemissen aus.

Gruss, Bernie
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1293950) Verfasst am: 23.05.2009, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

NineBerry hat folgendes geschrieben:
Also, ich kann darin nichts schlechtes sehen. Es wird ja auch bekannt gemacht, wenn Politiker irgendwelche Theaterveranstaltungen oder Karnevalssitzungen besuchen.


Es geht um den Ort der Bekanntmachungen und um den Kontext.

Wäre Merkel statt zum Gottesdienst ins Theater gegangen und das wäre ganz genauso angekündigt worden, dann wäre das bei Blödzeitung auf Seite eins gelandet.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1293951) Verfasst am: 23.05.2009, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

@bb

Also wenn - wie es faktisch geschieht - nur christliche Veranstaltungen besucht werden im Vollzug des Amtes, ist das völlig unproblematisch, es wäre nur schön, wenn sie auch woanders hingehen würden?
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1293962) Verfasst am: 23.05.2009, 22:59    Titel: Re: Grundgesetz ein Wunder! Atheisten, Muslime etc. ausgegrenzt — was' Antworten mit Zitat

alex6 hat folgendes geschrieben:
Deutschland feiert seine Verfassung. Natürlich mit einem ökumenischen Gottesdienst (welcher katholische und lutheranische Weltanschauung beinhaltet, während Juden, Muslime, Buddhisten und alle Varianten des Atheismus außen vor bleiben) im Berliner Dom. Die Christen haben jahrhundertelang — ganz im Sinne der paulinischen Doktrin, nach der alle Herrschaft von Gott ist — gegen Demokratie und Menschenrechte gekämpft, immerhin bekennen sie sich heute dazu. Ein Fortschritt, wenn sie dabei nicht noch gequirlte Gülle redeten, wie Protestantenpapst Huber, das Zustandekommen vor 60 Jahren sei ein großes Wunder gewesen. Morgen geht die Missionierung im Namen der Verfassung weiter, erst mit einem Christlichen Morgenlob zur Bundesversammlung in der St.-Hedwigs-Kathedrale, dann wiederum mit einem ökumenischen Gottesdienst, allerdings im Französischen Dom. Wann wird dieser Staat endlich von den beiden großen Kirchen getrennt?


Ja ja, das altertümliche Gechriste. Dass es damit noch nicht vorbei ist, kann man eigentlich kaum glauben. Schließlich spült man bei alten Tassen ja auch den alten Rückstand weg, bevor man wieder daraus trinkt.

Zum 60-jährigen Bestehen des BRD-Grundgesetzes:

Zitat:
In die Staatsordnung der Bundesrepublik ging vieles ein, was die Arbeiterbewegung seit hundert Jahren gefordert und sich teilweise schon im Wilhelminischen Reich und der Weimarer Republik erkämpft hatte: In der Verfassung festgeschriebene, einklagbare Menschen- und Bürgerrechte, allgemeines, gleiches, geheimes und direktes Wahlrecht, Sozialstaatsprinzip. Gegen den erbitterten Widerstand von Kirchen und Konservativen wurde auch die Gleichberechtigung der Frau im Grundgesetz verankert.

Diese demokratischen Zugeständnisse wurden allerdings mit Vorbehalten versehen, die verhindern sollten, dass sich die Bevölkerung direkt in die Politik einmischt. Sie "schlugen sich in Bindungen des Gesetzgebers und Einschränkungen des Wählerwillens nieder, wie sie es wohl in keiner anderen demokratischen Verfassung gibt", wie der Historiker Heinrich August Winkler schreibt. (1)

Das beginnt damit, dass das Grundgesetz dem Volk bis heute niemals zur Abstimmung vorgelegt wurde und, anders als manche Landesverfassungen, außer bei einer Neugliederung des Bundesgebietes grundsätzlich keine Volksabstimmungen vorsieht. Die Gestaltung der Politik wird ausschließlich den im Bundestag vertretenen Parteien vorbehalten. Kleine Parteien mit weniger als fünf Prozent der Stimmen sind vom Parlament ausgeschlossen, und Artikel 21 des Grundgesetzes sieht ausdrücklich die Möglichkeit eines Verbots "verfassungswidriger" Parteien vor.

Im Urteil von 1956, mit dem die KPD verboten und der Marxismus-Leninismus für unvereinbar mit der "Freiheitlich-Demokratischen Grundordnung" erklärt wurde, erklärte das Bundesverfassungsgericht ganz ausdrücklich, was bei der Ausarbeitung des Grundgesetzes im Vordergrund stand: "Der Einbau wirksamer rechtlicher Sicherungen dagegen, dass solche politischen Richtungen jemals wieder Einfluss auf den Staat gewinnen könnten, beherrschte das Denken des Verfassungsgebers."

Damit bezogen sich die Karlsruher Richter zwar gleichermaßen auf Nazis wie Kommunisten. In der Praxis waren damit aber zuallererst marxistische und klassenkämpferische Tendenzen gemeint. Im Kampf gegen sie wurde der gesamte Staats- und Justizapparat des Dritten Reiches im Wesentlichen unverändert übernommen. In der Bundesrepublik gab es nie eine "Stunde Null".

Die alten Nazis waren die zuverlässigsten Kräfte bei der Verfolgung und Unterdrückung der politischen Opposition von links ...


http://www.wsws.org/de/2009/mai2009/gg-m23.shtml


Deswegen will das Schäuble ja auch nicht die NPD verbieten.

Schließlich machen die Neonazis mit den erzenen Konservativen gemeinsame Sache nicht nur im Abbau der Menschenrechte und der Demokratie, sondern auch im Kampf gegen links und gegen die Proteste auf der Straße. Man denke hierbei auch an den Überfall von 300 Mittelalter-Faschisten auf eine gewerkschaftlich & links organisierte 1.-Mai-Demo in Dortmund.

Den Ackermannen kann es recht(s) sein ...-

Skeptiker
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Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video

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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1293964) Verfasst am: 23.05.2009, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Begruendung: Es ist eigentlich usus, dass fuehrende Politiker, auch in ihrer Eigenschaft als Amtstraeger, Veranstaltungen "gesellschaftlich relevanter Gruppen und Verbaende" besuchen um daran teilzunehmen oder auch nur eine Grussbotschaft zu ueberbringen. Hierbei ist es letztlich egal ob es sich um den deutschen Sportbund, die Kriegsgraeberfuersorge oder eben religioese Gemeinschaften handelt. Dadurch sehe ich nicht die Neutralitaetspflicht des Staates verletzt.


Ich auch nicht.
Nur muss es eben nicht direkt vor einem Staatsakt auf der Bundesregierungsseite vermeldet werden, und sie muss auch nicht unbedingt dann "gesellschaftlich relevante Gruppen und Verbaende" besuchen. *


Hätte Merkel das auf ihrem Bundeskanzlerinnen-Terminkalender vermeldet -oops Tschuldigung, hat sie ja auch, Adresse siehe oben - könnte man dagegennix sagen.

Nichtmal, wenn sie währen der religiösen Veranstaltung betont, dass sie ja Kanzlerin ist und dass der Staat gute Beziehungen zur Kirche aufrechterhalten wolle -auch das ist kein Problem.

Durch die Medlung auf der Bundesregierungsseite wird jedoch suggeriert, dass der religiöse Rahmen dazugehöre.

* Übrigens: was das Protokoll bei den ersten Staatsbesuchen nach erfolgter Wahl angeht (wen man zuerste besucht usw.), ist man sehr pingelig, nicht ohne Grund - weil damit direkt etwas ausgesagt wird, in welche Richtung man seine Politikführt und was für ein Verständnis man von seinem Amt hat.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1293967) Verfasst am: 23.05.2009, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
@bb

Also wenn - wie es faktisch geschieht - nur christliche Veranstaltungen besucht werden im Vollzug des Amtes, ist das völlig unproblematisch, es wäre nur schön, wenn sie auch woanders hingehen würden?


So ist es! Oder Du untersagst es Politikern prinzipiell als Amtstraeger bei irgendwelchen nichtstaatlichen Veranstaltungen aufzukreuzen. Das bloss bei den Kirchen als Problem zu sehen und nicht z.B. bei Sportverbaenden, kriegst Du nicht vernuenftig begruendet und es kann auch niemand aus Gruenden der Ausgewogenheit verlangen, dass nach drei 100-Jahrfeiern bei Fussballvereinen jetzt mal die Handballer dran sind.

Sehe das vielleicht auch mal positiv, was das fuer einen Effekt haben koennte, wenn sich tatsaechlich mal ein Kanzler oder Bundespraesident findet, der das demonstrativ bei irgendeiner Veranstaltung einer weltanschaulich atheistischen Gruppe macht um zu signalisieren, dass Deutschland keine originaer christliche Veranstaltung ist, sondern auch atheistische Traditionen aufweist! Sowas koennte ganz schoen einschlagen, bloss dazu zwingen kannste keine der Pappnasen...

Gruss, Bernie
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
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Beitrag(#1293975) Verfasst am: 23.05.2009, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
es kann auch niemand aus Gruenden der Ausgewogenheit verlangen, dass nach drei 100-Jahrfeiern bei Fussballvereinen jetzt mal die Handballer dran sind.


Das ist der springende Punkt. Wessen 100-Jahrfeiern ?

Die der Fußballer = Politiker kann und soll hingehen
Die der Handballer = Politiker kann und soll hingehen

Die der BRD ? Politiker sollte besser dem gleichzeitigen Gelage des Fußballvereins fernbleiben.

Wenn er das nicht kann, weil er da als Privatperson Kassenwart ist, dann soll er bitteschön den Ball sehr, sehr flach halten und dies nicht noch auf den Heimseiten seiner Regierungsseite ankündigen; schon gar nicht in einem Atemzug mit der eigentlichen BRD-Feier.
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NineBerry
Zahmer Wolf



Anmeldungsdatum: 27.04.2009
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Beitrag(#1293980) Verfasst am: 23.05.2009, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Da stehen z.B. auch folgende Termine:


Zitat:

15. Mai 2009

Die Bundeskanzlerin hat an den Eröffnungsfeiern des länderübergreifenden Ausstellungsprojekts "Imperium Konflikt Mythos. 2000 Jahre Varusschlacht" teilgenommen.

21. Mai 2009

Angela Merkel hat den 32. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Bremen besucht.

Mittags nahm sie an einer Podiumsdiskussion zum Thema "Menschenwürde und Demokratie" teil. Anschließend besuchte sie den Bauernhof eines Milchbauerns.

21. April 2009

Am Dienstagvormittag hat die Bundeskanzlerin an der Grundsteinlegung zum ENERTRAG-Hybridkraftwerk in der Uckermark teilgenommen. In dem Kraftwerk werden erneuerbare Energien in Wasserstoff umgewandelt.

24. April 2009

Die Bundeskanzlerin nahm morgens am Plenum des Deutschen Bundestages teil.

Am frühen Abend besuchte sie die Auftaktveranstaltung der Bundesdelegiertenversammlung des Familienbundes der Katholiken.

28. April 2009

Am Abend hat Angela Merkel bei der Jubiläumsveranstaltung anlässlich des 30-jährigen Bestehens von Air Berlin gesprochen.



Museum, Milchbauern, Kraftwerke, Fluglinien. Wenn das alles berichtet werden kann, dann kann auch der Besuch einer Andacht (Gottestdienst ist das keiner, kein Abendmahl, keine Kommunion) anlässlich des Geburtstags der BRD berichtet werden.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
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Beitrag(#1293983) Verfasst am: 23.05.2009, 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

NineBerry hat folgendes geschrieben:
Da stehen z.B. auch folgende Termine:


Zitat:
- Termine



Museum, Milchbauern, Kraftwerke, Fluglinien. Wenn das alles berichtet werden kann, dann kann auch der Besuch einer Andacht (Gottestdienst ist das keiner, kein Abendmahl, keine Kommunion) anlässlich des Geburtstags der BRD berichtet werden.



Noseman hat folgendes geschrieben:

Hätte Merkel das auf ihrem Bundeskanzlerinnen-Terminkalender vermeldet -oops Tschuldigung, hat sie ja auch, Adresse siehe oben - könnte man dagegennix sagen.

Durch die Medlung auf der Bundesregierungsseite wird jedoch suggeriert, dass der religiöse Rahmen dazugehöre.



Merkel kann tun und lassen als Privatperson was sie will. Ihr Kanzleramt (oder wer auch immer für die Bundesregierungsseite zuständig ist) aber hat es verdammt nochmal zu unterlassen, eine Verknüpfung von religiösen Feiern und Staatsakten herzustellen.

Und genau das hat die Seite getan, auf einmalige Art und Weise. Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass schon mal ein Staatsakt in Zusammenhang mit dem Besuch eines Kanzlers bei Museen, Milchbauern, Kraftwerken oder Fluglinien amtlicherseits bekanntgegeben wurde!
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NineBerry
Zahmer Wolf



Anmeldungsdatum: 27.04.2009
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Beitrag(#1293987) Verfasst am: 23.05.2009, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

Also, ich finde immer noch, das ist ein Sturm im Wasserglas. Als der Bundespräsident vereidigt wurde, hat ihm der Bundestagspräsident "Gottes segen" mit auf den Weg gegeben. Und den hat der dann gleich in seiner ersten Ansprache an das ganze deutsche Volk weitergegeben. Darüber könnte man sich aufregen...
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1293990) Verfasst am: 23.05.2009, 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

NineBerry hat folgendes geschrieben:
Also, ich finde immer noch, das ist ein Sturm im Wasserglas. Als der Bundespräsident vereidigt wurde, hat ihm der Bundestagspräsident "Gottes segen" mit auf den Weg gegeben. Und den hat der dann gleich in seiner ersten Ansprache an das ganze deutsche Volk weitergegeben. Darüber könnte man sich aufregen...


Ich finde den Vorgang auch nicht revolutionär oder weltbewegend. Aber er hat vielleicht Anlaß gegeben, mal darüber zu reflektieren, in was für einer politischen Kultur wir eigentlich leben.

Theisten empfanden es als aggressiv, als 1998 dem Glauben fernstehende Politiker nicht die religiöse Formel wählten (ich wiederhole mich). Das war der Presse seinerzeit schon einige Schlagzeilen wert und Debatten gab es zuhauf; umfangreichere als 2 Seiten in einem FGH.

Dann darf man auch ruhig mal erwähnen, dass das Verhalten der Bundesregierung - die ist ja schließlich verantwortlich dafür - hier eben Moppelkotze mit Sahne war.

Ich sehe jedenfalls keinen Grund, den Tatbestand, dass hier eine Untat vorliegt, verheimlichen zu müssen, nur weil in der Praxis noch weit schlimmeres Usus ist.
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Uriziel
Herpiderpi



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 1728

Beitrag(#1294062) Verfasst am: 24.05.2009, 05:48    Titel: Antworten mit Zitat

NineBerry hat folgendes geschrieben:

Also, ich finde immer noch, das ist ein Sturm im Wasserglas. Als der Bundespräsident vereidigt wurde, hat ihm der Bundestagspräsident "Gottes segen" mit auf den Weg gegeben. Und den hat der dann gleich in seiner ersten Ansprache an das ganze deutsche Volk weitergegeben. Darüber könnte man sich aufregen...


Wenn ich sowas höre, werde ich zynisch und kann sogar ein leichtes Gefühl von Übelkeit entwickeln...

Konter es! Auch wenn man sich dann über dich lustig machen will - bei jeder Gelegenheit, wo du dich zu diesem Thema vor einer Kamera äussern könntest, musst du gleich sagen:

" Er kann gar nicht Gottes Segen haben - denn Ich habe ihn nicht gesegnet! "


Wer Angst hat, traut sich das noch nichtmal zu sagen zwinkern aber so zum Beispiel könntest du es verspotten zwinkern
Spott ist auch eine Art von Konter...
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1294337) Verfasst am: 24.05.2009, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

NineBerry hat folgendes geschrieben:
Also, ich finde immer noch, das ist ein Sturm im Wasserglas. Als der Bundespräsident vereidigt wurde, hat ihm der Bundestagspräsident "Gottes segen" mit auf den Weg gegeben. Und den hat der dann gleich in seiner ersten Ansprache an das ganze deutsche Volk weitergegeben. Darüber könnte man sich aufregen...



....oder man spart sich das Aufregen gleich fuer die richtigen Aufreger auf, z.B. konfessionellen Schulunterricht in staatlichen Schulen oder die Tatsache, dass das staatliche Finanzamt die Mitgliedsbeitraege bestimmter nichtstaatlicher Vereine als "Steuern" miteintreibt, anstatt sich auf Nebenkriegsschauplaetzen zu verschleissen. Wenn man es hinkriegt, dass sich in solchen, ungleich wichtigeren Bereichen ein echter Saekularismus durchsetzt, dann duerfen von mir aus Praesidenten soviel Segen spenden wie sie wollen und auch uns Angie darf von mir aus weiter beten.... zwinkern

Gruss, Bernie
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NineBerry
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Anmeldungsdatum: 27.04.2009
Beiträge: 209
Wohnort: Heidelberg

Beitrag(#1295165) Verfasst am: 26.05.2009, 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hm. Folgende Berichterstattungen lassen die Frage aufkommen, inwieweit diese Morgenandacht wirklich nicht eine offizielle Veranstaltung war.

http://www.westfaelische-nachrichten.de/aktuelles/politik/special/wahl_des_bundespraesidenten/1062833_Schwan_und_Koehler_bei_oekumenischer_Morgenandacht_vor_der_Wahl.html
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