Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
|
(#127111) Verfasst am: 19.05.2004, 23:32 Titel: Denkbare Viecher |
|
|
Könnte ein chinesischer Drache existieren?
Ich meine nicht ob der irgendwo in China life rumläuft sondern ob es Viecher gibt die so rumlaufen könnten.
Der chin Drache hat ja nen Knick, ist praktisch ne Schlange mit Beinen.
Das Molche und so, derart aussehen, die sich aber nicht nach oben wölben, unterscheidet sie vom C Drachen.
Wie haben schlangen ausgesehen asl sie noch Beine hatten?
|
|
Nach oben |
|
 |
Zebra Gast
|
(#127112) Verfasst am: 19.05.2004, 23:34 Titel: |
|
|
Wie kann man - auch als Ösi! - nur derart die Sprache vergewaltigen?
|
|
Nach oben |
|
 |
Nav Gast
|
(#127113) Verfasst am: 19.05.2004, 23:35 Titel: |
|
|
Schlangen mit Beinen dürften ausgesehen haben wie Tausendfüßler (wenn es viele Beine waren) oder wie Eidechsen (wenn es wenige Beine waren).
|
|
Nach oben |
|
 |
El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
|
(#127127) Verfasst am: 20.05.2004, 00:09 Titel: Re: Denkbare Viecher |
|
|
Hi Nergal,
Nergal hat folgendes geschrieben: | Könnte ein chinesischer Drache existieren?
Ich meine nicht ob der irgendwo in China life rumläuft sondern ob es Viecher gibt die so rumlaufen könnten.
Der chin Drache hat ja nen Knick, ist praktisch ne Schlange mit Beinen.
Das Molche und so, derart aussehen, die sich aber nicht nach oben wölben, unterscheidet sie vom C Drachen.
Wie haben schlangen ausgesehen asl sie noch Beine hatten? |
ich weiß jetzt leider nicht so genau, wie ein chinesischer Drache aussieht. Was IMAO gar nicht geht sind vier Beine und zusätzlich Flügel. Das gibt kein Bauplan her, der mir bekannt ist. Entweder nur zwei Beine und Flügel (Wirbeltiere) oder mehr als zwei Beine und Flügel (Insekten).
Bei schlangenartigem Körperbau gibt es bei Wirbeltieren maximal zwei Beinpaare, dabei ist alles möglich, von vier ganz normalen Beinen (wie bei Eidechsen) über alle Stufen der Reduktion (kleine Beinchen, die nur noch funktionslos herumhängen über rudimentäre Beckengürtel bis zu gar nichts mehr). Eine Fortbewegung eines derartigen Körpers mit einem Knick nach oben scheint mir aber nicht möglich zu sein.
Nicht-Wirbeltiere, die an Land leben, erreichen keine Körpergröße, die für Drachen angemessen sind. Entweder sind diese Drachen wirklich Fabelwesen, oder man müsste bisher vollkommen unbekannte Lebensformen finden.
Grüßle
Thomas
|
|
Nach oben |
|
 |
El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
|
(#127129) Verfasst am: 20.05.2004, 00:12 Titel: |
|
|
Hi nav,
Nav hat folgendes geschrieben: | Schlangen mit Beinen dürften ausgesehen haben wie Tausendfüßler (wenn es viele Beine waren) |
'Schlange' ist ein terminus technicus. Die gehören zu den Wirbeltieren, und deren Bauplan weist zwei Extremitäten-Paare auf. Schlangen mit vielen Beinpaaren sind im Rahmen dieser Konstruktion nicht möglich.
Nav hat folgendes geschrieben: | oder wie Eidechsen (wenn es wenige Beine waren). |
Das schon eher. Schlangen stammen jedenfalls von Formen mit Beinpaaren ab. Manche Schlangen haben noch rudimentäre Beckengürtel.
Grüßle
Thomas
|
|
Nach oben |
|
 |
Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
|
(#127183) Verfasst am: 20.05.2004, 09:16 Titel: |
|
|
Die ganze Reihe von Eidechsen-Schlangen-Übergängen lässt sich, zumindest was die Entwicklung der Beine betrifft, hervorragend an der heute noch lebenden Echsenfamilie der Schleichen sehen.
Extremform ist dann die beinlose Blindschleiche. Auch einige Skinke sind beinlos oder haben nur Beinstummel.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
|
|
Nach oben |
|
 |
Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
|
(#127631) Verfasst am: 21.05.2004, 16:06 Titel: |
|
|
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | Das schon eher. Schlangen stammen jedenfalls von Formen mit Beinpaaren ab. Manche Schlangen haben noch rudimentäre Beckengürtel.
Grüßle
Thomas | Jein
Soweit mir bekannt ist, gehören heutige "Schlangen", die noch rudimentäre Beine oder Becken haben, nicht zur Gruppe der Schlangen. Die Blindschleiche beispielsweise ist näher mit den Waranen verwandt, als mit echten Schlangen und afaik gilt für alle heute lebenden echten Schlangen, dass sie keinerlei rudimentäre Anhänge davon mehr haben.
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
|
|
Nach oben |
|
 |
Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
|
(#127633) Verfasst am: 21.05.2004, 16:07 Titel: |
|
|
Spock hat folgendes geschrieben: | Thomas Waschke hat folgendes geschrieben: | Das schon eher. Schlangen stammen jedenfalls von Formen mit Beinpaaren ab. Manche Schlangen haben noch rudimentäre Beckengürtel.
Grüßle
Thomas | Jein
Soweit mir bekannt ist, gehören heutige "Schlangen", die noch rudimentäre Beine oder Becken haben, nicht zur Gruppe der Schlangen. Die Blindschleiche beispielsweise ist näher mit den Waranen verwandt, als mit echten Schlangen und afaik gilt für alle heute lebenden echten Schlangen, dass sie keinerlei rudimentäre Anhänge davon mehr haben. |
Einige der großen Würgeschlangen wie die Boa constrictor und die Anaconda haben durchaus noch rudimentäre Beckenknochen.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
|
|
Nach oben |
|
 |
Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
|
(#127635) Verfasst am: 21.05.2004, 16:11 Titel: |
|
|
Shadaik hat folgendes geschrieben: | Einige der großen Würgeschlangen wie die Boa constrictor und die Anaconda haben durchaus noch rudimentäre Beckenknochen. | Wobei natürlich auch die Frage ist, ob sie wirklich rudimentär sind, oder ob sie noch eine Funktion haben, wie bei den Walen...
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
|
|
Nach oben |
|
 |
El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
|
(#127647) Verfasst am: 21.05.2004, 16:24 Titel: |
|
|
Hi Spock
Spock hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Einige der großen Würgeschlangen wie die Boa constrictor und die Anaconda haben durchaus noch rudimentäre Beckenknochen. | Wobei natürlich auch die Frage ist, ob sie wirklich rudimentär sind, oder ob sie noch eine Funktion haben, wie bei den Walen... |
zwei Threads:
1. Dein Argument mit den Tieren, die nicht zur Gruppe der 'Schlangen' zählen, trifft nicht zu
2. Die Frage ist, was man unter einem 'Rudiment' verstehen möchte.
Ich gehe davon aus, dass ein 'Rudiment' eine Struktur ist, die nicht mehr die _ursprüngliche_ Funktion erfüllt und relativ zu dieser verkümmert ist. Wenn sie deshalb beibehalten wird, weil sonst andere Systeme nicht funktionieren, ist das nicht weiter relevant.
Höhlenfische haben beispielsweise rudimentäre Augen, die nur deshalb angelegt werden, weil sonst die Entwicklung des Schädels in der Ontogenese nicht möglich ist. Darf man das, was die Viecher als Adulte im Schädel tragen, nicht 'Rudiment' nennen?
Unsere Gehörknöchelchen hingegen sind ehemalige Kiefergelenke. Diese würde ich aber nicht als 'Rudimente' bezeichnen, weil sie nun eine andere Funktion haben, für die sie spezielle Formen entwickelt haben.
Es stimmt natürlich, dass, wie in der Biologie üblich, eine scharfe Definition sehr schwierig bis unmöglich ist.
Grüßle
Thomas
|
|
Nach oben |
|
 |
Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
|
(#127651) Verfasst am: 21.05.2004, 16:32 Titel: |
|
|
Spock hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Einige der großen Würgeschlangen wie die Boa constrictor und die Anaconda haben durchaus noch rudimentäre Beckenknochen. | Wobei natürlich auch die Frage ist, ob sie wirklich rudimentär sind, oder ob sie noch eine Funktion haben, wie bei den Walen... |
Da sie bei anderen Schlangen nicht vorkommen sind diese Knochen wohl zumindest nicht lebens- oder fortpflanzungswichtig.
Wobei das bei der Boa als lebendgebährendem Tier anders aussehen kann.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
|
|
Nach oben |
|
 |
Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
|
(#128071) Verfasst am: 22.05.2004, 14:20 Titel: |
|
|
@ Thomas:
Als echtes Rudiment würde ich nur ein Organ oder einen Körperanhang bezeichnen, wenn er wirklich keine Funktion erfüllt, wie das beispielsweise beim Wurmfortsatz oder beim Steißbein ist. Wenn man hergeht und die Organe als Rudiment bezeichnet, deren Funktion einfach umgeändert wurde, dann müsste man auch so weit gehen, die Flügel der Vögel als solche bezeichnen, da deren Vordergliedmaßen nicht mehr zum Laufen dienen. In dem Fall würde man erst recht eine schwammige Definition erhalten, da die Übergänge fließend sind. Sagt man allerdings, dass ein Organ überhaupt keine Funktion mehr haben darf, ist die Definition allerdings sehr eindeutig. Ich denke, dass ich da auch konform mit einigen Wissenschaftlern, wie eben auch Bernd Herkner gehe.
Gruß, Spock
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
|
|
Nach oben |
|
 |
Lamarck Radikaler Konstruktivist
Anmeldungsdatum: 28.03.2004 Beiträge: 2148
Wohnort: Frankfurt am Main
|
(#128114) Verfasst am: 22.05.2004, 15:25 Titel: |
|
|
Hi,
rudimentäre Organe führen auch - im Hinblick auf den Gesamtorganismus sowohl der eigenen Art, als auch auf den vergleichbarer Spezies - nur rudimentäre Funktionen aus. Ansonsten ist der Begriff Funktionswechsel zielführender. Ich glaube nicht, dass eine organismische Struktur gänzlich funktionslos sein kann. Thomas hat mit den Höhlenfischen hierzu ein schönes Beispiel benannt.
Cheers,
Lamarck
_________________ „Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)
„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)
„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)
|
|
Nach oben |
|
 |
Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
|
(#128139) Verfasst am: 22.05.2004, 15:58 Titel: |
|
|
So sieht er aus:
Ist so etwas denkbar?
|
|
Nach oben |
|
 |
Darwin Upheaval Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator
Anmeldungsdatum: 23.01.2004 Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden
|
(#128150) Verfasst am: 22.05.2004, 16:29 Titel: |
|
|
Hi Lamarck,
Lamarck hat folgendes geschrieben: | rudimentäre Organe führen auch - im Hinblick auf den Gesamtorganismus sowohl der eigenen Art, als auch auf den vergleichbarer Spezies - nur rudimentäre Funktionen aus. Ansonsten ist der Begriff Funktionswechsel zielführender. Ich glaube nicht, dass eine organismische Struktur gänzlich funktionslos sein kann. Thomas hat mit den Höhlenfischen hierzu ein schönes Beispiel benannt. |
So sehe ich das auch, die Gene eines "stillgelegten" und gänzlich nutzlosen Organs müßten über kurz oder lang aus dem epigenetischen System verschwinden. Von daher frage ich mich, warum man im Hinblick auf rudimentäre Organe überhaupt mit dem Begriff der "Funktionslosigkeit" argumentiert hat. Funktionslos kann ein Organ bestenfalls im Hinblick auf eine Primärfunktion sein.
Ich frage mich in diesem Zusammenhang allerdings auch, welche Funktion Genduplikate ausüben könnte. Ich habe vor einiger Zeit einen sehr interessanten Artikel gelesen, wonach duplizierte Gene wesentlich länger im Genom zu verbleiben scheinen, als man das früher geglaubt hat (IIRC ging man bislang von einer "Halbwertszeit" von wenigen Mio. Jahren aus). Doch angeblich war die Datenbasis viel zu schmal; neuere Untersuchungen offenbaren Duplikationen, die mehrere hundert Mio. Jahre als sein könnten. (Das freut mich natürlich ganz besonders im Hinblick auf den Kreationismus, der mit dem Argument der kurzen Halbwertszeit die Hypothese widerlegen wollte, daß Genduplikation in der Evolution eine nennenswerte Rolle spielen könnte.) Trotzdem nochmals die Frage: Wie ist das möglich?
Grüße
Martin
_________________ "Science is a candle in the dark." - Carl Sagan
www.ag-evolutionsbiologie.de
www.facebook.com/AGEvolutionsbiologie
|
|
Nach oben |
|
 |
El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
|
(#128455) Verfasst am: 23.05.2004, 07:10 Titel: |
|
|
Hi Spock
Spock hat folgendes geschrieben: |
Als echtes Rudiment würde ich nur ein Organ oder einen Körperanhang bezeichnen, wenn er wirklich keine Funktion erfüllt, wie das beispielsweise beim Wurmfortsatz oder beim Steißbein ist. |
Ups. Schau vielleicht mal in ein kreationistisches Lehrbuch, was dort über Funktionen dieser Organe steht:
Junker, R. (2002) 'Ähnlichkeiten Rudimente Atavismen. Design-Fehler oder Design-Signale?' Holzgerlingen, Hänssler
Versuch beispielsweise mal, ohne Steißbein zu sitzen.
Spock hat folgendes geschrieben: | Wenn man hergeht und die Organe als Rudiment bezeichnet, deren Funktion einfach umgeändert wurde, dann müsste man auch so weit gehen, die Flügel der Vögel als solche bezeichnen, da deren Vordergliedmaßen nicht mehr zum Laufen dienen. |
Warum habe ich die Gehörknöchelchen angeführt? Wie Lamarck schon sagte, ist das, wie Dein Beispiel, ein Funktionswechsel, eben weil diese Organe eine (neue) Funktion haben.
Spock hat folgendes geschrieben: | In dem Fall würde man erst recht eine schwammige Definition erhalten, da die Übergänge fließend sind. |
Das ist in der Biologie üblich. Es gibt dort meist nur 'schwammige Definitionen', weil es dort keine 'Gesetze', sondern nur 'Regeln' gibt.
Spock hat folgendes geschrieben: | Sagt man allerdings, dass ein Organ überhaupt keine Funktion mehr haben darf, ist die Definition allerdings sehr eindeutig. |
Und Du wirst mir vermutlich kein Beispiel fossil oder rezent zeigen können. Dann bist Du dort, wo die Menschen, die von Biologie wenig verstehen, gerne sind: sie haben viele Schächtelchen, deren Aufschrift mit dem prallen Leben nichts mehr zu tun hat.
Spock hat folgendes geschrieben: | Ich denke, dass ich da auch konform mit einigen Wissenschaftlern, wie eben auch Bernd Herkner gehe.
|
Sorry, ich kenne Herkners Arbeit nicht und kann daher wirklich nichts zu seiner Kompetenz sagen. Ich kenne nur etliche andere Arbeiten, die eben zeigen, dass die Frage gar nicht so einfach ist. Du kennst das 'Panda-Daumen-Argument' Goulds. An diesem Beispiel haben nicht nur Kreationisten viel Tinte verspritzt. Sehr aufschlussreich, aber angreifbar ist
Nelson, P.A. (1996) 'The Role of Theology in Current Evolutionary Reasoning' Biology and Philosophy 11:493-517
Nelson ist AFAIK Kreationist, aber was er dort schreibt, findest Du auch bei anderen Autoren. Maynard Smith beispielsweise hat 'Funktion' als eine Art Integral über den Gesamt-Organismus bezeichnet.
Grüßle
Thomas
|
|
Nach oben |
|
 |
Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
|
(#128660) Verfasst am: 23.05.2004, 15:15 Titel: |
|
|
Nergal hat folgendes geschrieben: | So sieht er aus:
Ist so etwas denkbar? |
Ja, er widerspricht in keinster Weise dem Grundbauplan der Wirbeltiere.
Nur der Rücken sieht etwas gebrechlich aus.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
|
|
Nach oben |
|
 |
Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
|
(#129011) Verfasst am: 24.05.2004, 11:21 Titel: |
|
|
@ Thomas: Herkner mag den Begriff "Rudiment" nicht sonderlich, aben aus dem Grund, weil man oft nicht wirklich sehen kann, ob es wirklich keine Funktion mehr erfüllt. Vielleicht habe ich mich da auch ein bisschen arg missverständlich ausgedrückt.
@ Shadaik: Das Bild gibt in der Tat keine der vom Grundbauplan her möglichen Formen dar, in dem Fall schon alleine deshalb nicht, weil du mit den Wirbeln kein so extremes Hohlkreuz und dann auch noch an 2 Stellen hinkriegst.
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
|
|
Nach oben |
|
 |
qilin Leerer
Anmeldungsdatum: 06.05.2004 Beiträge: 98
|
(#129026) Verfasst am: 24.05.2004, 12:04 Titel: |
|
|
Chinesische Drachen sehen jedenfalls ziemlich schlangenähnlich aus und haben (meist) vier Beine. Daß sie in Darstellungen abenteuerlich verbogen erscheinen, ist bei einem Fabeltier ja nicht verwunderlich - eher noch, daß sie manchmal auch mit Hörnern und Bärten erscheinen
|
|
Nach oben |
|
 |
Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
|
(#129037) Verfasst am: 24.05.2004, 12:43 Titel: |
|
|
Interessant wäre zu erfahren ob sich die Chinesen den Drachen auch mit Feueratem gedacht haben.
|
|
Nach oben |
|
 |
Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
|
(#129112) Verfasst am: 24.05.2004, 14:57 Titel: |
|
|
Nergal hat folgendes geschrieben: | Interessant wäre zu erfahren ob sich die Chinesen den Drachen auch mit Feueratem gedacht haben. | AFAIK war das so, ich wüsste grad aber auch keine Quelle, die das bestätigt.
Hier werden sie zumindest teilweise mit Feuer dargestellt, allerdings nicht es speiend...
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
|
|
Nach oben |
|
 |
Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
|
(#129131) Verfasst am: 24.05.2004, 15:32 Titel: |
|
|
Hab in nem Forum gelesen dass er das nicht können soll, vielfach eine Flußgottheit ist.
Schade dass immer Namen nach irgendwelchen ähnlichen Erscheinungen vergeben werden.
Der chinesische Drache hat ja keine Flügel aber einen Schlangenkörper, dem europäischen ist er garnicht ähnlich.
Frage mich ob die Chinesen den europ. D. ebenfalls mit ihrem Namen für Drache (long) benannt haben?
Vermutlich nicht, die haben ja ne ziemlich umfangreiche Sprache .
|
|
Nach oben |
|
 |
Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
|
(#129293) Verfasst am: 24.05.2004, 19:42 Titel: |
|
|
Die japanische Legende kennt die (feuerspuckenden) Himmelsdrachen und die Flussdrachen.
Beides sind unterschiedliche Spezies, die in uralter Feindschaft zueinander stehen.
Metaphorisch stehen die Himmelsdrachen für die Gefühlswelt, die Flussdrachen für den Intellekt.
@ Spock: bei dem Rücken von dem Vieh bin ich von künstlerischer Freiheit ausgegangen.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
|
|
Nach oben |
|
 |
Lamarck Radikaler Konstruktivist
Anmeldungsdatum: 28.03.2004 Beiträge: 2148
Wohnort: Frankfurt am Main
|
(#129430) Verfasst am: 25.05.2004, 01:57 Titel: |
|
|
Hi Martin!
Martin Neukamm hat folgendes geschrieben: |
Ich frage mich in diesem Zusammenhang allerdings auch, welche Funktion Genduplikate ausüben könnte. Ich habe vor einiger Zeit einen sehr interessanten Artikel gelesen, wonach duplizierte Gene wesentlich länger im Genom zu verbleiben scheinen, als man das früher geglaubt hat (IIRC ging man bislang von einer "Halbwertszeit" von wenigen Mio. Jahren aus). Doch angeblich war die Datenbasis viel zu schmal; neuere Untersuchungen offenbaren Duplikationen, die mehrere hundert Mio. Jahre als sein könnten. (Das freut mich natürlich ganz besonders im Hinblick auf den Kreationismus, der mit dem Argument der kurzen Halbwertszeit die Hypothese widerlegen wollte, daß Genduplikation in der Evolution eine nennenswerte Rolle spielen könnte.) Trotzdem nochmals die Frage: Wie ist das möglich?
|
Es kommt darauf an, was Du unter Genduplikate verstehst. Meinst Du {1 : 1}-Kopien oder läßt Du auch gewisse Unterschiede (Ähnlichkeit) gelten?
Ansonsten bringt die doppelte Gen-Ausstattung auch die doppelte Leistung bei der Exprimierung.
Cheers,
Lamarck
_________________ „Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)
„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)
„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)
|
|
Nach oben |
|
 |
Lamarck Radikaler Konstruktivist
Anmeldungsdatum: 28.03.2004 Beiträge: 2148
Wohnort: Frankfurt am Main
|
(#129432) Verfasst am: 25.05.2004, 02:29 Titel: |
|
|
Hi,
hier - endlich - meine neueren Ergebnisse der Drachenforschung:
Cheers,
Lamarck
_________________ „Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)
„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)
„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)
|
|
Nach oben |
|
 |
qilin Leerer
Anmeldungsdatum: 06.05.2004 Beiträge: 98
|
(#129446) Verfasst am: 25.05.2004, 07:00 Titel: |
|
|
Nergal hat folgendes geschrieben: | Frage mich ob die Chinesen den europ. D. ebenfalls mit ihrem Namen für Drache (long) benannt haben?
Vermutlich nicht, die haben ja ne ziemlich umfangreiche Sprache . |
Also ich habe keine andere Bezeichnung für 'Drachen' gefunden als lung ('long' in Pinyin-Umschrift), und der wird in Verbindung gesehen mit Wasser, mit Geomantie, und als Symbol des Kaisers (vieleicht von daher auch der 'Himmelsdrachen'). Welche Viecher die eingebildeten Großnasen in ihrer Mythologie haben, ist doch für einen aufrechten Sohn des Reiches der Mitte uninteressant... - besonders weil der Drache ja eine durchaus positive Gestalt ist, und die ta-pi ihn immer nur bekämpfen wollen
|
|
Nach oben |
|
 |
Tassilo Deaktiviert
Anmeldungsdatum: 17.05.2004 Beiträge: 7361
|
(#129476) Verfasst am: 25.05.2004, 10:16 Titel: |
|
|
Lamarck hat folgendes geschrieben: | Hi,
hier - endlich - meine neueren Ergebnisse der Drachenforschung:
Cheers,
Lamarck |
Die sind ja noch gar nicht ausgewachsen! In diesem frühen Entwicklungsstadium kann man noch nicht erkennen, ob später Himmels- oder Flussdrachen daraus entstehen!
|
|
Nach oben |
|
 |
Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
|
(#129479) Verfasst am: 25.05.2004, 11:08 Titel: |
|
|
@ Lamarck:
Bei deinen ganzen Raupenbildern musste ich spontan an einen Bericht gestern im ZDF über die momentane Raupenplage wegen des Eichenprozessionsspinners hier in Unterfranken denken. Die Haare der Raupen werden bei jeder Häutung abgestoßen und können allergische Reaktionen auslösen, weshalb man hier in manchen Gebieten gar nicht mehr in den Wald darf.
So sieht das Biest aus:
Leider nicht der einzige Prozessionsspinner hier in der Gegend
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
|
|
Nach oben |
|
 |
Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
|
(#129935) Verfasst am: 26.05.2004, 10:14 Titel: |
|
|
qilin hat folgendes geschrieben: | Nergal hat folgendes geschrieben: | Frage mich ob die Chinesen den europ. D. ebenfalls mit ihrem Namen für Drache (long) benannt haben?
Vermutlich nicht, die haben ja ne ziemlich umfangreiche Sprache . |
Also ich habe keine andere Bezeichnung für 'Drachen' gefunden als lung ('long' in Pinyin-Umschrift), und der wird in Verbindung gesehen mit Wasser, mit Geomantie, und als Symbol des Kaisers (vieleicht von daher auch der 'Himmelsdrachen'). Welche Viecher die eingebildeten Großnasen in ihrer Mythologie haben, ist doch für einen aufrechten Sohn des Reiches der Mitte uninteressant... - besonders weil der Drache ja eine durchaus positive Gestalt ist, und die ta-pi ihn immer nur bekämpfen wollen  |
Upps, ich war in Japan:
Long = Flussdrache
Ryu = Himmelsdrache
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
|
|
Nach oben |
|
 |
|