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Norbert registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.08.2003 Beiträge: 216
Wohnort: Lörrach
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(#129034) Verfasst am: 24.05.2004, 12:31 Titel: Re: Gottes Wille |
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Lars hat folgendes geschrieben: |
Und Wahrheit findet man nun mal nicht durch wildes Spekulieren bzw willkürliches glauben an irgendwelche obskurn "Offenbarungen". Sondern nur durch rationales abwägen beobachtbarer Tatsachen. |
Dem Mensch ergeht es so das er sich gewissen Wegen oder Menschen nahe fühlt und gerade zu von diesen über einen gewissen Zeitraum angezogen wird.
Rationales Abwegen oder Logik hat kaum etwas damit zu tun.
Vermutlich hast du dich schon mal verliebt oder du mußtest weinen wo andere lachten.
Für die Logik ist das schlußendlich unergrünlich, wie du ja schon durch dein Unverständnis bemerkt hast.
Norbert
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#129045) Verfasst am: 24.05.2004, 13:14 Titel: Re: Gottes Wille |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Leony hat folgendes geschrieben: |
Nur, nachdem du einmal von „bereits erwähnten Gründen“ gesprochen hast,
wüsste ich schon gern, was du damit meinst.
Welche Gründe hast du wo erwähnt? |
Weil ich aus einer Linie komme, die mir persönlich sehr gut tut. Wie Du vielleicht schon bemerkt haben wirst, komme ich aus der Kuschelchristentum-Linie und fühle mich sehr und eher zu den Drewermannschen Äusserungen hingezogen - weil für mich, und ich betone ganz persönlich für mich, vieles was dieser Mann in Wort und Schrift bereits gesacht hat, zumindest sehr nachdenkenswert, einiges sogar richtig ist. Es würde mein Weltbild total zerstören, wenn ich davon abkäme, und dieses würde ich auch psychisch/emotional nur schwer verkraften.
Ich sage es so: Ich brauche für mich persönlich ein Kuschelchristentum, etwas, das mir persönlich eine Antwort zu geben imstande ist, gegen die Grausamkeiten dieser Welt. Etwas, was mich hält und trägt, und wo ich mich im transzendentalen Sinne geborgen fühlen kann. Und wenn es so etwas nicht bereits gäbe (oder evtl. geben würde), dann müsste ich es für mich persönlich erfinden.
Und von diesem Standpunkt her sind Bücher, die daran rütteln, ja womöglich mein ganzes Weltbild mit brachialer rhetorischer Gewalt zerstören würden, mE nicht geeignet, mich voranzubringen.
Und ausserdem habe ich auch die Zeit gar nicht, mich in solche Bücher zusätzlich einzulesen. Ergo bleibt es so wie es ist. Oder wollt Ihr mich missionieren? Dann hättet ihr zwar vielleicht einen "aufgeklärteren" Menschen (unter Umständen, was ich bezweifle, da ich glaub ich schon ziemlich viel weiß), aber ihr hättet womöglich auch ein psychisches Wrack. Was ist Euch lieber?  |
Also bleib bloß, der du bist!!!
Aber du bist auch einer, der immer wieder den Dialog und die Auseinandersetzung sucht...
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Fluse KLERIKERFEINDIN
Anmeldungsdatum: 27.10.2003 Beiträge: 2034
Wohnort: Niedersachsen
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(#129095) Verfasst am: 24.05.2004, 14:34 Titel: |
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@Krabbe
Glauben heisst:nicht wissen wollen was wahr ist.
_________________ Die Bibel ist ein HIRNWEICHSPÜLER und HIRNWEISSFÄRBER mit
Extra Sündenlösekraft und Weissfärbekraft ( Magnusfe)
Jesusfreak zahl allein für deine Pfaffen!
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qilin Leerer
Anmeldungsdatum: 06.05.2004 Beiträge: 98
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(#129117) Verfasst am: 24.05.2004, 15:00 Titel: |
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Ist 'zu sagen wie es ist' nicht ein Paradoxon an sich?
Glauben zu verstehen 'wie es ist', ist der Inbegriff des Anhaftens.
Wenn ich den Anspruch erhebe zu wissen 'wie die Dinge sind'
beweise ich damit eindeutig nur meine Ahnungslosigkeit.
[Ron Robertson]
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#129125) Verfasst am: 24.05.2004, 15:12 Titel: Re: Gottes Wille |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Und ausserdem habe ich auch die Zeit gar nicht, mich in solche Bücher zusätzlich einzulesen. Ergo bleibt es so wie es ist. Oder wollt Ihr mich missionieren? |
Wir wollen dich nicht „missionieren“ im Sinne von „dir etwas aufdrängen“.
Aber ich gehe schon davon aus, dass einer der Gründe, die dich in unser Forum geführt haben,
darin besteht, dass du unsere Argumente kennen lernen willst.
Also gehe ich davon aus, dass es für dich okay ist, wenn wir dich mit unseren Argumenten konfrontieren
und dir außerdem vielleicht hin und wieder einen Lesetipp geben, wo du mehr von unseren Argumenten kennen lernen kannst.
Was du daraus machst, das ist natürlich dann deine Entscheidung.
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Dann hättet ihr zwar vielleicht einen "aufgeklärteren" Menschen (unter Umständen, was ich bezweifle, da ich glaub ich schon ziemlich viel weiß), aber ihr hättet womöglich auch ein psychisches Wrack. Was ist Euch lieber?  |
Was uns lieber ist, darum geht es überhaupt nicht.
Welchen Weg du gehst, das entscheidest du, nicht wir.
Und du bist doch hoffentlich nicht auf unseren Beifall angewiesen?
Sanne hat folgendes geschrieben: |
Also bleib bloß, der du bist!!! |
Manchmal kann ein Mensch nur er selbst bleiben, wenn er sich weiterentwickelt und sich dabei verändert.
Er bleibt er selbst, wenn er seinen Entwicklungstendenzen folgt, die ebenso Teil seiner selbst sind wie sein Status quo.
Er würde eben nicht er selbst bleiben, wenn er seine Entwicklungstendenzen blockieren
und sich starr auf seinen Status quo festlegen würde.
Diese Blockade wäre in manchen Fällen eine erheblichere Veränderung seiner Persönlichkeit
als die Veränderungen, die sich ergeben, wenn ein Mensch seinen Entwicklungstendenzen folgt.
Unverändert zu bleiben, das ist für einen lebendigen Menschen oft unmöglich.
Auf welche Weise Nordseekrabbe am besten er selbst bleiben kann, das wird er selbst immer wieder herausfinden müssen.
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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Lars unregistrierter User
Anmeldungsdatum: 23.05.2004 Beiträge: 240
Wohnort: Berlin
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(#129197) Verfasst am: 24.05.2004, 17:48 Titel: Re: Gottes Wille |
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Norbert hat folgendes geschrieben: | Lars hat folgendes geschrieben: |
Und Wahrheit findet man nun mal nicht durch wildes Spekulieren bzw willkürliches glauben an irgendwelche obskurn "Offenbarungen". Sondern nur durch rationales abwägen beobachtbarer Tatsachen. |
Dem Mensch ergeht es so das er sich gewissen Wegen oder Menschen nahe fühlt und gerade zu von diesen über einen gewissen Zeitraum angezogen wird.
Rationales Abwegen oder Logik hat kaum etwas damit zu tun.
Vermutlich hast du dich schon mal verliebt oder du mußtest weinen wo andere lachten.
Für die Logik ist das schlußendlich unergrünlich, wie du ja schon durch dein Unverständnis bemerkt hast.
Norbert |
Sicher, wir Menschen sind weitgehend irrationale Wesen, das bestreite ich nicht. Ich denke sogar, dass ein wesentlicher Bestandteil unserer Lebensqualität in unserer Irrationalität liegt. Schließlich sind es letztlich immer die mit unseren Erlebnissen verbundenen Gefühle, die wir genießen.
Ich denke aber, dass es auf Dauer für unsere Lebensqualität sehr von Vorteil ist, wenn wir zumindest versuchen unser Denken, Fühlen und Handeln rational zu hinterfragen.
Du hast zum Beispiel das Verlieben angesprochen. Verliebt sein ist natürlich sehr angenehm. Nun kommt es aber leider auch recht häufig vor das Frauen in einem Mann verliebt sind, der sie regelmäßig verprügelt.
Meinst Du nicht es würde die Lebensqualität einer solchen Frau wesentlich verbessern, wenn sie sich rational gegen ihr Gefühl entscheiden und den Mann verlassen würde?
Nebenbei halte ich Gefühle im allgemeinen durchaus für rational verständlich.
Was ich nicht verstehe ist warum manche Menschen bewußt auf ihre Fähigkeit zur Rationalität verzichten und sich so selbst eines großen Teiles ihrer Möglichkeiten berauben.
_________________ 1. Mose 6, 5-6:
Und der Mensch sah, daß die Bosheit des Gottes im Himmel groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag.
Und es reute den Menschen, daß er den Gott im Himmel gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein.
(leicht aktualisiert)
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Josef Gast
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(#129218) Verfasst am: 24.05.2004, 18:27 Titel: Re: Gottes Wille |
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Lars hat folgendes geschrieben: |
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Sicher, wir Menschen sind weitgehend irrationale Wesen, das bestreite ich nicht. Ich denke sogar, dass ein wesentlicher Bestandteil unserer Lebensqualität in unserer Irrationalität liegt. Schließlich sind es letztlich immer die mit unseren Erlebnissen verbundenen Gefühle, die wir genießen.
... |
Und schon wieder haben wir die ganze Menschheit in einer Person.
Ist das jetzt ´ne neue Krankheit oder was ???
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kamelpeitsche Weapon of Mass Discussion
Anmeldungsdatum: 15.11.2003 Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor
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(#129224) Verfasst am: 24.05.2004, 18:38 Titel: |
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Lars hat folgendes geschrieben: | Genau dies ist es doch was einen Drogenabhängigen in seine Lage gebracht hat. Der Rausch fühlte sich gut an, aber nach den Folgen hat er nicht gefragt. |
Schon mal nen Kuschelchristen zitternd im Rinnstein liegen sehen?
_________________ "Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#129233) Verfasst am: 24.05.2004, 18:50 Titel: |
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kamelpeitsche hat folgendes geschrieben: | Lars hat folgendes geschrieben: | Genau dies ist es doch was einen Drogenabhängigen in seine Lage gebracht hat. Der Rausch fühlte sich gut an, aber nach den Folgen hat er nicht gefragt. |
Schon mal nen Kuschelchristen zitternd im Rinnstein liegen sehen? |
Ja.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Lars unregistrierter User
Anmeldungsdatum: 23.05.2004 Beiträge: 240
Wohnort: Berlin
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(#129259) Verfasst am: 24.05.2004, 19:15 Titel: Re: Gottes Wille |
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Josef hat folgendes geschrieben: | Lars hat folgendes geschrieben: |
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Sicher, wir Menschen sind weitgehend irrationale Wesen, das bestreite ich nicht. Ich denke sogar, dass ein wesentlicher Bestandteil unserer Lebensqualität in unserer Irrationalität liegt. Schließlich sind es letztlich immer die mit unseren Erlebnissen verbundenen Gefühle, die wir genießen.
... |
Und schon wieder haben wir die ganze Menschheit in einer Person.
Ist das jetzt ´ne neue Krankheit oder was ??? |
Wo liegt dein Problem? Gerade für jemanden, der meint der Mensch sei von einem Gott nach dessen Ebenbild geschaffen, sollte es doch kein Problem sein anzunehmen, dass Menschen in manchen Eigenschaften ähnlich sind. Individuelle Unterschiede in der Ausprägung dieser Eigenschaften sind damit ja nicht ausgeschlossen.
Oder ist es mehr die bestimmte Eigenschaft, die ich angesprochen habe, die dich stört?
Wenn ausgerechnet jemand, der wie du einen imaginären Freund hat, es ablehnt sich als irrationales Wesen zu begreifen, hätte das allerdings schon eine besondere Ironie....
_________________ 1. Mose 6, 5-6:
Und der Mensch sah, daß die Bosheit des Gottes im Himmel groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag.
Und es reute den Menschen, daß er den Gott im Himmel gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein.
(leicht aktualisiert)
Zuletzt bearbeitet von Lars am 24.05.2004, 19:23, insgesamt einmal bearbeitet |
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Lars unregistrierter User
Anmeldungsdatum: 23.05.2004 Beiträge: 240
Wohnort: Berlin
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(#129268) Verfasst am: 24.05.2004, 19:22 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | kamelpeitsche hat folgendes geschrieben: | Lars hat folgendes geschrieben: | Genau dies ist es doch was einen Drogenabhängigen in seine Lage gebracht hat. Der Rausch fühlte sich gut an, aber nach den Folgen hat er nicht gefragt. |
Schon mal nen Kuschelchristen zitternd im Rinnstein liegen sehen? |
Ja. |
Ich auch. Auch wenn da die Zusammenhänge meist etwas komplexer sind.
Dass es einem Menschen auf die Dauer gut tut, sich auf einen imaginären Freund zu verlassen, wage ich jedenfalls zu bezweifeln. Ganz zu schweigen von den gesamtgesellschaftlichen Folgen solcher Irrationalität.
_________________ 1. Mose 6, 5-6:
Und der Mensch sah, daß die Bosheit des Gottes im Himmel groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag.
Und es reute den Menschen, daß er den Gott im Himmel gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein.
(leicht aktualisiert)
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kamelpeitsche Weapon of Mass Discussion
Anmeldungsdatum: 15.11.2003 Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor
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(#129270) Verfasst am: 24.05.2004, 19:23 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | Ja. |
Weil er erkannte, dasz das, was er glaubte, falsch war?
_________________ "Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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Josef Gast
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(#129274) Verfasst am: 24.05.2004, 19:25 Titel: Re: Gottes Wille |
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Lars hat folgendes geschrieben: | Josef hat folgendes geschrieben: | Lars hat folgendes geschrieben: |
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Sicher, wir Menschen sind weitgehend irrationale Wesen, das bestreite ich nicht. Ich denke sogar, dass ein wesentlicher Bestandteil unserer Lebensqualität in unserer Irrationalität liegt. Schließlich sind es letztlich immer die mit unseren Erlebnissen verbundenen Gefühle, die wir genießen.
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Und schon wieder haben wir die ganze Menschheit in einer Person.
Ist das jetzt ´ne neue Krankheit oder was ??? |
Wo liegt dein Problem? Gerade für jemanden, der meint der Mensch sei von einem Gott nach dessen Ebenbild geschaffen, sollte es doch kein Problem sein anzunehmen, dass Menschen in manchen Eigenschaften ähnlich sind. Individuelle Unterschiede in der Ausprägung dieser Eigenschaften sind damit ja nicht ausgeschlossen.
Oder ist es mehr die bestimmte Eigenschaft, die ich angesprochen habe, die dich stört?
Wenn ausgerechnet jemand, der wie du einen imaginären Freund hat, es ablehnt sich als irrationales Wesen zu begreifen, hätte das allerdings schon eine besondere Ironie....
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Es ist schon wahr, dass manche Eigenschaften für einige oder sogar viele
Menschen gelten, aber wie kommst du denn darauf, für alle zu sprechen?
Bist wohl demokratisch zum Sprecher der Menscheit gewählt worden.
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Lars unregistrierter User
Anmeldungsdatum: 23.05.2004 Beiträge: 240
Wohnort: Berlin
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(#129297) Verfasst am: 24.05.2004, 19:45 Titel: Re: Gottes Wille |
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Josef hat folgendes geschrieben: | Lars hat folgendes geschrieben: | Josef hat folgendes geschrieben: | Lars hat folgendes geschrieben: |
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Sicher, wir Menschen sind weitgehend irrationale Wesen, das bestreite ich nicht. Ich denke sogar, dass ein wesentlicher Bestandteil unserer Lebensqualität in unserer Irrationalität liegt. Schließlich sind es letztlich immer die mit unseren Erlebnissen verbundenen Gefühle, die wir genießen.
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Und schon wieder haben wir die ganze Menschheit in einer Person.
Ist das jetzt ´ne neue Krankheit oder was ??? |
Wo liegt dein Problem? Gerade für jemanden, der meint der Mensch sei von einem Gott nach dessen Ebenbild geschaffen, sollte es doch kein Problem sein anzunehmen, dass Menschen in manchen Eigenschaften ähnlich sind. Individuelle Unterschiede in der Ausprägung dieser Eigenschaften sind damit ja nicht ausgeschlossen.
Oder ist es mehr die bestimmte Eigenschaft, die ich angesprochen habe, die dich stört?
Wenn ausgerechnet jemand, der wie du einen imaginären Freund hat, es ablehnt sich als irrationales Wesen zu begreifen, hätte das allerdings schon eine besondere Ironie....
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Es ist schon wahr, dass manche Eigenschaften für einige oder sogar viele
Menschen gelten, aber wie kommst du denn darauf, für alle zu sprechen?
Bist wohl demokratisch zum Sprecher der Menscheit gewählt worden.  |
Wie wär es mal mit ein wenig Ehrlichkeit in deiner Argumentation?
Würdest du mich auch so schräg anmachen wenn ich sagen würde, Menschen hätten zwei Beine (gibt ja auch amputierte) oder Haare auf dem Kopf (gibt ja auch Leute mit Vollglatze)?
Also sag schon, welche Menschen sind deiner Ansicht nach frei von Irrationalität?
Der Papst? Der Bundeskanzler? Oder doch einfach nur du selbst?
_________________ 1. Mose 6, 5-6:
Und der Mensch sah, daß die Bosheit des Gottes im Himmel groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag.
Und es reute den Menschen, daß er den Gott im Himmel gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein.
(leicht aktualisiert)
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Josef Gast
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(#129311) Verfasst am: 24.05.2004, 19:59 Titel: Re: Gottes Wille |
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Lars hat folgendes geschrieben: | Josef hat folgendes geschrieben: | Lars hat folgendes geschrieben: | Josef hat folgendes geschrieben: | Lars hat folgendes geschrieben: |
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Sicher, wir Menschen sind weitgehend irrationale Wesen, das bestreite ich nicht. Ich denke sogar, dass ein wesentlicher Bestandteil unserer Lebensqualität in unserer Irrationalität liegt. Schließlich sind es letztlich immer die mit unseren Erlebnissen verbundenen Gefühle, die wir genießen.
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Und schon wieder haben wir die ganze Menschheit in einer Person.
Ist das jetzt ´ne neue Krankheit oder was ??? |
Wo liegt dein Problem? Gerade für jemanden, der meint der Mensch sei von einem Gott nach dessen Ebenbild geschaffen, sollte es doch kein Problem sein anzunehmen, dass Menschen in manchen Eigenschaften ähnlich sind. Individuelle Unterschiede in der Ausprägung dieser Eigenschaften sind damit ja nicht ausgeschlossen.
Oder ist es mehr die bestimmte Eigenschaft, die ich angesprochen habe, die dich stört?
Wenn ausgerechnet jemand, der wie du einen imaginären Freund hat, es ablehnt sich als irrationales Wesen zu begreifen, hätte das allerdings schon eine besondere Ironie....
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Es ist schon wahr, dass manche Eigenschaften für einige oder sogar viele
Menschen gelten, aber wie kommst du denn darauf, für alle zu sprechen?
Bist wohl demokratisch zum Sprecher der Menscheit gewählt worden.  |
Wie wär es mal mit ein wenig Ehrlichkeit in deiner Argumentation?
Würdest du mich auch so schräg anmachen wenn ich sagen würde, Menschen hätten zwei Beine (gibt ja auch amputierte) oder Haare auf dem Kopf (gibt ja auch Leute mit Vollglatze)?
Also sag schon, welche Menschen sind deiner Ansicht nach frei von Irrationalität?
Der Papst? Der Bundeskanzler? Oder doch einfach nur du selbst? |
Jeder, der sich anmasst für alle Menschen zu sprechen, hat ein Problem.
(selbst wenn das was er erzählt wahr wäre)
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Norbert registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.08.2003 Beiträge: 216
Wohnort: Lörrach
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(#129315) Verfasst am: 24.05.2004, 20:00 Titel: Re: Gottes Wille |
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Lars hat folgendes geschrieben: |
Nebenbei halte ich Gefühle im allgemeinen durchaus für rational verständlich.
Was ich nicht verstehe ist warum manche Menschen bewußt auf ihre Fähigkeit zur Rationalität verzichten und sich so selbst eines großen Teiles ihrer Möglichkeiten berauben. |
Menschen sind nun mal verschieden und doch meine ich zu erkennen das man bei sich selber mehr oder weniger das findet, was beim anderen Verständnislosigkeit hervor ruft.
Vielleicht ist es speziell bei dir zum Beispiel nicht die Religion, vielleicht besitzt du ein Haus und musst dafür arbeiten was ein anderer wieder ziemlich unüberlegt findet.
Dabei arbeitest du vielleicht gerne, so wie die Frau gerne geschlagen wird, weil sie als Kind schon bestimmte Erfahrungen machte.
Man macht es sich zu leicht bestimmte Lebensweisen als unrational zu bewerten.
Die Überlegung ist nicht die Entscheidung sondern etwas dahinter liegendes.
Einstein über freien Willen:
Ich weiß ehrlich nicht, was die Leute meinen, wenn sie von der Freiheit des menschlichen Willens sprechen. Ich habe zum Beispiel das Gefühl, dass ich irgend etwas will; aber was das mit Freiheit zu tun hat, kann ich überhaupt nicht verstehen. Ich spüre, dass ich meine Pfeife anzünden will und tue das auch; aber wie kann ich das mit der Idee der Freiheit verbinden? Was liegt hinter dem Willensakt, dass ich meine Pfeife anzünden will? Ein anderer Willensakt? Schopenhauer hat einmal gesagt: "Der Mensch kann was er will; er kann aber nicht wollen was er will."
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Lars unregistrierter User
Anmeldungsdatum: 23.05.2004 Beiträge: 240
Wohnort: Berlin
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(#129351) Verfasst am: 24.05.2004, 20:57 Titel: Re: Gottes Wille |
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Norbert hat folgendes geschrieben: | Lars hat folgendes geschrieben: |
Nebenbei halte ich Gefühle im allgemeinen durchaus für rational verständlich.
Was ich nicht verstehe ist warum manche Menschen bewußt auf ihre Fähigkeit zur Rationalität verzichten und sich so selbst eines großen Teiles ihrer Möglichkeiten berauben. |
Menschen sind nun mal verschieden und doch meine ich zu erkennen das man bei sich selber mehr oder weniger das findet, was beim anderen Verständnislosigkeit hervor ruft.
Vielleicht ist es speziell bei dir zum Beispiel nicht die Religion, vielleicht besitzt du ein Haus und musst dafür arbeiten was ein anderer wieder ziemlich unüberlegt findet.
Dabei arbeitest du vielleicht gerne, so wie die Frau gerne geschlagen wird, weil sie als Kind schon bestimmte Erfahrungen machte.
Man macht es sich zu leicht bestimmte Lebensweisen als unrational zu bewerten.
Die Überlegung ist nicht die Entscheidung sondern etwas dahinter liegendes.
Einstein über freien Willen:
Ich weiß ehrlich nicht, was die Leute meinen, wenn sie von der Freiheit des menschlichen Willens sprechen. Ich habe zum Beispiel das Gefühl, dass ich irgend etwas will; aber was das mit Freiheit zu tun hat, kann ich überhaupt nicht verstehen. Ich spüre, dass ich meine Pfeife anzünden will und tue das auch; aber wie kann ich das mit der Idee der Freiheit verbinden? Was liegt hinter dem Willensakt, dass ich meine Pfeife anzünden will? Ein anderer Willensakt? Schopenhauer hat einmal gesagt: "Der Mensch kann was er will; er kann aber nicht wollen was er will." |
In Bezug auf den "freien Willen" stimme ich voll mit Dir überein. Aber natürlich bedeutet keinen "freien Willen" zu haben nicht gar keinen Willen zu haben. Auch ohne "freien Willen" können Menschen Entscheidungen treffen und Haltungen ändern. Nur sind diese Willensakte damit eben nicht beliebig, sondern haben Ursachen. Dies hat meiner Ansicht nach wichtige Konsequenzen für Ethik und Selbstverständnis des Menschen. Ist aber sicher kein Grund bestimmte Haltungen nicht mehr kritisch zu hinterfragen oder miteinander zu Diskutieren mit der Begründung Menschen seien eben verschieden.
Ich hatte meine Kritik ja nicht so gemeint, dass der von mir Kritisierte in irgendeiner Weise moralisch minderwertig sei, sondern nur als Denkanregung wie ich sie auch in diesem Forum zu erhalten hoffe.
Ich halte es durchaus für möglich, dass solche Denkanregungen zu Ursachen von Entscheidungen werden können, die die subjektive Lebensqualität von uns und anderen verbessern können. Gerade weil unser Wille nicht "frei" ist, sondern Ursachen hat.
Die Behauptung, dass mishandelte Frauen vielleicht gerne in dieser Situation sind, finde ich gerade in diesem Zusammenhang ziemlich zynisch. Die meisten von ihnen sind in ihrer Situation zutiefst unglücklich. Aufgrund bestimmter Ursachen fehlt ihnen eben nur die Fähigkeit ihre Situation zu ändern. Aber gerade da Menschen eben keinen "freien Willen" haben, wäre es absurd zu behaupten, sie würden "freiwillig" in ihrer Situation verbleiben. Dashalb halte ich es nicht nur für legitim sondern sogar für ethisch gefordert, dass Freunde und Verwandte mit ihr über ihre Situation reden und ihr so Denkanstöße und Motivationen liefern die potentiell zu Ursachen dafür werden können, dass sie eben doch noch den Willen entwickelt ihre Lage zu verbessern.
_________________ 1. Mose 6, 5-6:
Und der Mensch sah, daß die Bosheit des Gottes im Himmel groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag.
Und es reute den Menschen, daß er den Gott im Himmel gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein.
(leicht aktualisiert)
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#129366) Verfasst am: 24.05.2004, 21:55 Titel: Re: Gottes Wille |
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Lars hat folgendes geschrieben: |
Was ich an euch Kuschelchristen nie begriffen habe: Wie kommt ihr auf die Idee, dass eine Weltanschauung (für euch) richtig ist oder euch "weiterbringt" (wohin?), nur weil weil sie euch emotional angenehm erscheint? |
Vielleicht, weil ich, wie ich bereits schrieb, ein Verlangen, eine Sehnsucht nach Spiritualität habe, weil es tröstlich für mich ist zu wissen, dass es jemanden über mir gibt, der seine schützende Hand über mich hält.
Lars hat folgendes geschrieben: |
Genau dies ist es doch was einen Drogenabhängigen in seine Lage gebracht hat. Der Rausch fühlte sich gut an, aber nach den Folgen hat er nicht gefragt. |
Genau deshalb hat Karl Marx ja bekanntermassen von "Religion als Opium fürs Volk" gesprochen.
Lars hat folgendes geschrieben: |
Wäre es nicht viel wichtiger zu fragen, ob eine Weltanschauung wahr ist?
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Finde ich nicht.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#129367) Verfasst am: 24.05.2004, 21:59 Titel: |
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Leony hat folgendes geschrieben: |
Offen gestanden, Nordseekrabbe: Ich kann nicht recht nachvollziehen, was in einem Menschen vorgehen mag,
der einerseits „ein enormes Interesse an spirituellen, transzendentalen Fragen“ bekundet,
aber andererseits nicht viel Interesse daran zeigt, ob die Antworten, die er von seiner Religion erhält,
denn überhaupt wahr sind.
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Weil es sich dabei um rationale und rationelle Wahrheiten handelt.
Denn das was ich als transzendental für wahr und richtig be- und empfinde, muss - in aller Regel tut das auch eben nicht! - längst nicht irdisch wahr sein.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Norbert registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.08.2003 Beiträge: 216
Wohnort: Lörrach
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(#129396) Verfasst am: 24.05.2004, 22:58 Titel: Re: Gottes Wille |
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Lars hat folgendes geschrieben: |
In Bezug auf den "freien Willen" stimme ich voll mit Dir überein. Aber natürlich bedeutet keinen "freien Willen" zu haben nicht gar keinen Willen zu haben. Auch ohne "freien Willen" können Menschen Entscheidungen treffen und Haltungen ändern. Nur sind diese Willensakte damit eben nicht beliebig, sondern haben Ursachen. Dies hat meiner Ansicht nach wichtige Konsequenzen für Ethik und Selbstverständnis des Menschen. Ist aber sicher kein Grund bestimmte Haltungen nicht mehr kritisch zu hinterfragen oder miteinander zu Diskutieren mit der Begründung Menschen seien eben verschieden. . |
das sehe ich auch so
Lars hat folgendes geschrieben: |
Ich hatte meine Kritik ja nicht so gemeint, dass der von mir Kritisierte in irgendeiner Weise moralisch minderwertig sei, sondern nur als Denkanregung wie ich sie auch in diesem Forum zu erhalten hoffe. |
Ich hatte den Eindruck das du bestimmte Leuten wegen ihrer Lebensführung nicht verstehst, nicht verstehst das sie nicht anders handeln als wie sie es tun.
Und wir haben festgestellt das sie keinen freien willen haben und das eine entsprechende Begegnung oder Erfahrung im Leben dieser Menschen nicht eingetroffen ist um eine entsprechende Veränderung herbei zu führen.
Lars hat folgendes geschrieben: | Ich halte es durchaus für möglich, dass solche Denkanregungen zu Ursachen von Entscheidungen werden können, die die subjektive Lebensqualität von uns und anderen verbessern können. Gerade weil unser Wille nicht "frei" ist, sondern Ursachen hat. |
genau, aber selbst der beste Psychoanalytiker oder Therapeut wundert sich dann vielleicht noch wenn sein Patient z.B. plötzlich den Freitod wählt
Lars hat folgendes geschrieben: | Die Behauptung, dass mishandelte Frauen vielleicht gerne in dieser Situation sind, finde ich gerade in diesem Zusammenhang ziemlich zynisch. Die meisten von ihnen sind in ihrer Situation zutiefst unglücklich. |
Vermutlich der wo Gewalt anwendet ebenso.
Lars hat folgendes geschrieben: | Aufgrund bestimmter Ursachen fehlt ihnen eben nur die Fähigkeit ihre Situation zu ändern. Aber gerade da Menschen eben keinen "freien Willen" haben, wäre es absurd zu behaupten, sie würden "freiwillig" in ihrer Situation verbleiben. |
Das wäre absurd, ja!
Lars hat folgendes geschrieben: | Dashalb halte ich es nicht nur für legitim sondern sogar für ethisch gefordert, dass Freunde und Verwandte mit ihr über ihre Situation reden und ihr so Denkanstöße und Motivationen liefern die potentiell zu Ursachen dafür werden können, dass sie eben doch noch den Willen entwickelt ihre Lage zu verbessern. |
Das ergibt sich ja meist auf Grund einer Emotionalen Bindung.
Ich hatte mal Erfahrung mit einer Alkoholkranken, alle wollten helfen, auch ich, erst Jahre später haben wir begriffen das wir sie eher an den Alkohol gefesselt haben, ist ne' lange Geschichte.
Der Grund weshalb ich erst auf deinen Beitrag eingegangen bin war ursprünglich dieser Satz:
"Was ich an euch Kuschelchristen nie begriffen habe:"
Für mich ist das kein Fragezeichen mehr, da ich selber Erfahrungen mit einer Sekte als Mitglied habe.
Also sozusagen ein Ex Drogenabhängiger :-)
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#129400) Verfasst am: 24.05.2004, 23:14 Titel: |
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Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger halte ich von der Auffassung Religion sei Opium für das Volk.
Das habe ich ja schon in einem anderen Thread dargelegt.
Wo soll denn bitte der Rausch-Aspekt der Religion sein? Von Rausch konnte ich in katholischen Kirchen nichts bemerken.
Es gibt zwar Mechanismen, mit denen sich manche Gläubige in Trance oder ähnlich Zustände versetzen. Das wird von etablierten Religionen aber meistens abgelehnt.
Auch darüber habe ich schon mal geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Hinter dieser extremen Euphorie beim Gospel singen steckt aber auch der gleiche Mechanismus, wie bei den Ritualen der Shiiten, die sich die eigenen Köpfe blutig schlagen, herumtanzen und singen, oder hinter der Methodik der Fernsehprediger und Wunderheiler und der Pfingstler, die mit Schlangen tanzen und in Zungen sprechen, heiliges Lachen durchführen und sich am Boden wälzen und Tierlaute von sich geben.
Mit zunehmendem Alter lehnen Religionen solche Praktiken üblicherweise ab. Gospel ist ja über die Afro-Amerikaner wieder ins Christentum gekommen. Durch die Religionsfreiheit ist es heute möglich, dass es jederzeit kleine Grüppchen gibt, die sowas machen.
Bei sowas mache ich jedenfalls nicht mit und die meisten Theisten auch nicht. Das hat nichts mit Emotionskälte zu tun. |
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#129411) Verfasst am: 24.05.2004, 23:59 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Leony hat folgendes geschrieben: |
Offen gestanden, Nordseekrabbe: Ich kann nicht recht nachvollziehen, was in einem Menschen vorgehen mag,
der einerseits „ein enormes Interesse an spirituellen, transzendentalen Fragen“ bekundet,
aber andererseits nicht viel Interesse daran zeigt, ob die Antworten, die er von seiner Religion erhält,
denn überhaupt wahr sind.
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Weil es sich dabei um rationale und rationelle Wahrheiten handelt.
Denn das was ich als transzendental für wahr und richtig be- und empfinde, muss - in aller Regel tut das auch eben nicht! - längst nicht irdisch wahr sein. |
Sorry, aber das verstehe ich nicht.
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#129419) Verfasst am: 25.05.2004, 00:21 Titel: |
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kamelpeitsche hat folgendes geschrieben: | Lars hat folgendes geschrieben: | Genau dies ist es doch was einen Drogenabhängigen in seine Lage gebracht hat. Der Rausch fühlte sich gut an, aber nach den Folgen hat er nicht gefragt. |
Schon mal nen Kuschelchristen zitternd im Rinnstein liegen sehen? |
Lars hat nicht behauptet, dass Drogen und Kuschelchristentum die gleichen negativen Folgen hätten.
Die negativen Folgen des Kuschelchristentums sind anderer Art,
und glücklicherweise sind sie in vielen Fällen selektiv auf den Bereich der Religion beschränkt.
Als solche negativen Folgen können u. a. auftreten:- Unfähigkeit, offensichtliche Widersprüche in den eigenen Anschauungen zu erkennen
(zum Beispiel Unfähigkeit zu erkennen, wie weit das eigene Kuschelchristentum
sich von der Bibel entfernt hat)
- Unfähigkeit, die Gedanken von Andersdenkenden nachzuvollziehen:
- die Gedanken von fundamentalistischen Christen,
die oft viel weniger innere Widersprüche enthalten als die Gedanken vieler Kuschelchristen
- die Gedanken von Ungläubigen
(ich glaube nicht, dass Nordseekrabbe bei dem Lied „Joshua fit the Battle of Jericho“
je auf den Gedanken gekommen ist,
dass dies Lied bei anderen Menschen ganz andere Gefühle auslösen könnte als bei ihm)
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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Lars unregistrierter User
Anmeldungsdatum: 23.05.2004 Beiträge: 240
Wohnort: Berlin
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(#129422) Verfasst am: 25.05.2004, 00:44 Titel: |
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@Da sind wir uns schon weitgehend einig, viel mehr als ich zu Anfang dachte.
Norbert hat folgendes geschrieben: |
Ich hatte den Eindruck das du bestimmte Leuten wegen ihrer Lebensführung nicht verstehst, nicht verstehst das sie nicht anders handeln als wie sie es tun.
Und wir haben festgestellt das sie keinen freien willen haben und das eine entsprechende Begegnung oder Erfahrung im Leben dieser Menschen nicht eingetroffen ist um eine entsprechende Veränderung herbei zu führen. |
Ja sicher, aber das war nicht so gemeint, das mir nicht klar wäre, dass ihr Handeln Ursachen hat, sondern nur dass ich gerne wüsste welche Ursachen das sind. Und auch das nicht in umfassenden Sinne (wäre viel zu kompliziert) und schon gar nicht im Sinne einer Letztbegründung (wäre Unmöglich bzw. "freier Wille"). Sondern einfach nur auf der Begrenzten Ebene der bewußten Ursachen für das Handeln. Also genaugenommen nicht: "Warum handelst Du so?" Sondern nur: "Welche Gründe gibst Du für dein Handeln an?"
Gemeint war auch keine Allgemeine Lebensführung, sondern eine bestimmte Aussage, die man immer wieder von sogenannten "Kuschelchristen" hört (ebenso allerdings auch bei bestimmten Gruppierungen der Esoterikszene): "ich halte das für war, weil es mir ein gutes Gefühl verleiht es für wahr zu halten." Gelegentlich hört man auch: "es bringt mich weiter". bei näherem Nachfragen reduziert sich dieses "Weiterkommen" dann meist auch nur auf "ein gutes Gefühl haben".
Wenn ich dann nachfrage, wie diese Beziehung zwischen Wahrheit und Gefühl zustande kommt, bekomme ich dann häufig etwas in der Art zu hören, dies sei eben keine rationale, sondern eine "transzendente Wahrheit". Was dann aber unter "transzendenter Wahrheit" zu verstehen ist konnte mir noch keiner Erklären.
Norbert hat folgendes geschrieben: |
Das ergibt sich ja meist auf Grund einer Emotionalen Bindung.
Ich hatte mal Erfahrung mit einer Alkoholkranken, alle wollten helfen, auch ich, erst Jahre später haben wir begriffen das wir sie eher an den Alkohol gefesselt haben, ist ne' lange Geschichte. |
Natürlich, so etwas kann leider passieren. Mir sind aber auch schon Fälle begegnet, wo solche Hilfsversuche erfolgreich waren. Grade deshalb neige ich dazu das Veralten von Menschen (einschließlich meines eigenen) rational Verstehen zu wollen. Auch wenn ich mir bewusst bin, dass dies immer nur ansatzweise gelingen kann und deshalb auch keine Garantie gegen solch kontraproduktives Verhalten sein kann, wie Du es beschreibst. Aber ich hoffe einfach dadurch die Wahrscheinlichkeit mich sinnvoll zu verhalten wenigstens ein bischen zu erhöhen. (Um es mal bescheiden auszudrücken)
Norbert hat folgendes geschrieben: | Der Grund weshalb ich erst auf deinen Beitrag eingegangen bin war ursprünglich dieser Satz:
"Was ich an euch Kuschelchristen nie begriffen habe:"
Für mich ist das kein Fragezeichen mehr, da ich selber Erfahrungen mit einer Sekte als Mitglied habe.
Also sozusagen ein Ex Drogenabhängiger  |
Ja, ich war auch noch vor wenigen Jahren Mitglied einer fundamentalistischen Christlichen Sekte, aber damit eben kein "Kuschelchrist". Aber witzigerweise war damals meine Meinung zu der oben von mir in Frage gestellten Haltung der "Kuschelchristen" fast die gleiche, wie heute. Ich hielt nämlich damals meinen Glauben für rational begründbar und damit auch für grundsätzlich falsifizierbar.
Na ja, nach und nach ist mir diese Falsifikation dann auch gelungen, so dass ich heute schließlich Atheist bin.
Aber in Bezug auf die Rationalität empfinde ich noch heute diese Fundamentalisten als mir näherstähend, als die Mehrzahl der Christen, die an einen Gott glauben von dem sie selbst meinen dass seine Existenz nicht beweisbar sei.
Diese Fundamentalisten hatten wenigstens Vorstellungen, die grundsätzlich falsifizierbar waren. Ihr Problem (und damit auch meines) war nur, dass sie die Falsifizierbarkeit ihrer Vorstellungen mit so hohen emotionalen Kosten verbunden hatten, dass ihre Chance dies nicht nur theoretisch sondern auch praktisch zu können nur sehr gering war. (Wo verliert man sonst schon allein dadurch dass man seine Meinung ändert nicht nur seine Vorstellung vom Sinn des Lebens sondern auch noch gleichzeitig alle seine Freunde?)
_________________ 1. Mose 6, 5-6:
Und der Mensch sah, daß die Bosheit des Gottes im Himmel groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag.
Und es reute den Menschen, daß er den Gott im Himmel gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein.
(leicht aktualisiert)
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Norbert registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.08.2003 Beiträge: 216
Wohnort: Lörrach
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(#129464) Verfasst am: 25.05.2004, 09:05 Titel: |
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Lars hat folgendes geschrieben: |
Ja, ich war auch noch vor wenigen Jahren Mitglied einer fundamentalistischen Christlichen Sekte, aber damit eben kein "Kuschelchrist". Aber witzigerweise war damals meine Meinung zu der oben von mir in Frage gestellten Haltung der "Kuschelchristen" fast die gleiche, wie heute. Ich hielt nämlich damals meinen Glauben für rational begründbar und damit auch für grundsätzlich falsifizierbar.
Na ja, nach und nach ist mir diese Falsifikation dann auch gelungen, so dass ich heute schließlich Atheist bin. |
Ich habe mit diesem Begriff "Atheist" meine Probleme.
Als Gegensatz zum Theisten, der an einen nicht beweisbaren persönlichen Gott glaubt, könnte ich diesen Begriff "Atheist" auch für mich verwenden.
Nur ist mein Gottesbild kein Bild, steht ja auch so selbst in der Bibel, "...solltst dir kein Bildnis machen trallala"
Sondern "erfahre" (ist nicht das richtige Wort) ich "Gott" so nahe das es mir schon absurd erscheint das jemandem zu beweisen.
Lars hat folgendes geschrieben: |
Aber in Bezug auf die Rationalität empfinde ich noch heute diese Fundamentalisten als mir näherstähend, als die Mehrzahl der Christen, die an einen Gott glauben von dem sie selbst meinen dass seine Existenz nicht beweisbar sei.
Diese Fundamentalisten hatten wenigstens Vorstellungen, die grundsätzlich falsifizierbar waren. Ihr Problem (und damit auch meines) war nur, dass sie die Falsifizierbarkeit ihrer Vorstellungen mit so hohen emotionalen Kosten verbunden hatten, dass ihre Chance dies nicht nur theoretisch sondern auch praktisch zu können nur sehr gering war. (Wo verliert man sonst schon allein dadurch dass man seine Meinung ändert nicht nur seine Vorstellung vom Sinn des Lebens sondern auch noch gleichzeitig alle seine Freunde?) |
diese, für mich sehr schmerzliche Erfahrung hatte ich auch machen müssen.
Ich bin für die nächsten 2 Wochen auf Reisen und kann dann erst wieder reinschauen.
Tschü
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#129469) Verfasst am: 25.05.2004, 09:21 Titel: |
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Leony hat folgendes geschrieben: | kamelpeitsche hat folgendes geschrieben: | Lars hat folgendes geschrieben: | Genau dies ist es doch was einen Drogenabhängigen in seine Lage gebracht hat. Der Rausch fühlte sich gut an, aber nach den Folgen hat er nicht gefragt. |
Schon mal nen Kuschelchristen zitternd im Rinnstein liegen sehen? |
Lars hat nicht behauptet, dass Drogen und Kuschelchristentum die gleichen negativen Folgen hätten.
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Der Entzug ist schon Scheiße, wenn man nicht mehr glauben kann und/oder die kuschelige Gemeinschaft verloren hat.
Für manch einen bricht da alles zusammen, psychische Störungen brechen auf, Familien gehen kaputt, usw.
Den Unterschied zwischen Fundamentalist und Kuschelchrist kann man auch nicht immer feststellen, weil manche sich unterschiedlich geben: in der Kirche als Funadamentalist, gegenüber Andersgläubigen als Kuschelchrist. Manche können sich besonders gut ihrer jeweiligen Umgebung anpassen, wie ein Chamäleon.
[quote]
Zitat: |
Die negativen Folgen des Kuschelchristentums sind anderer Art,
und glücklicherweise sind sie in vielen Fällen selektiv auf den Bereich der Religion beschränkt.
Als solche negativen Folgen können u. a. auftreten:[list][*] Unfähigkeit, offensichtliche Widersprüche in den eigenen Anschauungen zu erkennen
(zum Beispiel Unfähigkeit zu erkennen, wie weit das eigene Kuschelchristentum
sich von der Bibel entfernt hat)
[*] Unfähigkeit, die Gedanken von Andersdenkenden nachzuvollziehen:[list][*] die Gedanken von fundamentalistischen Christen,
die oft viel weniger innere Widersprüche enthalten als die Gedanken vieler Kuschelchristen
[*] die Gedanken von Ungläubigen
] |
Gut zusammengefaßt.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#129486) Verfasst am: 25.05.2004, 11:29 Titel: Re: Gottes Wille |
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Josef hat folgendes geschrieben: |
Jeder, der sich anmasst für alle Menschen zu sprechen, hat ein Problem.
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Hört, hört. Da ist was dran. Welche Schlußfolgerungen sind aber daraus zu ziehen?
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#129575) Verfasst am: 25.05.2004, 14:31 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | Der Entzug ist schon Scheiße, wenn man nicht mehr glauben kann und/oder die kuschelige Gemeinschaft verloren hat.
Für manch einen bricht da alles zusammen, psychische Störungen brechen auf, Familien gehen kaputt, usw. |
Das kann ich mir schon vorstellen.
Ich hatte sogar Befürchtungen in dieser Richtung, als ich anfing, meinen Glauben in Frage zu stellen.
Aber ich bin dann besser damit klargekommen, als ich vorher gedacht hatte.
Möglicherweise hat es teilweise damit zu tun, dass ich von dem, was ich aufgab,
ohnehin nicht mehr so hellauf begeistert gewesen war.
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#129578) Verfasst am: 25.05.2004, 14:33 Titel: |
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Leony hat folgendes geschrieben: |
Möglicherweise hat es teilweise damit zu tun, dass ich von dem, was ich aufgab,
ohnehin nicht mehr so hellauf begeistert gewesen war. |
Dabei spielt sicherlich auch eine Rolle, ob man noch andere soziale Kontakte oder Interessen hat. Je enger und kontrollierender so eine Gemeinschaft, um so schwerer fällt es halt, sich zu lösen.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#129580) Verfasst am: 25.05.2004, 14:43 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Dabei spielt sicherlich auch eine Rolle, ob man noch andere soziale Kontakte oder Interessen hat. |
Das hat bei mir tatsächlich eine Rolle gespielt.
Gegen Ende meiner Schulzeit verbesserten sich meine Kontakte zu meinen Klassenkameradinnen erheblich.
(Klassenkameradinnen, weil ich ein reines Mädchengymnasium besuchte)
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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