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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#1295079) Verfasst am: 26.05.2009, 10:44 Titel: |
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Asz hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | DeHerg hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Ich bin das endlose Gejammer der Ossis leid. ....Für sie werden Steuergelder, die auch im Westen dringend gebraucht würden, abgezogen. ....Und jetzt sind alle schuld, nur sie selbst sind die Opfer. Es reicht! | natürlich sehen wir uns nicht alle als Opfer nur dieses ewige herumgeheule, das man diese blöden Ossiparasiten die ja sowieso nichts auf die Beine gestellt bekommen, ja mit durchfüttern müsste kann einem gehörig gegen den Strich gehen. Von mir aus könnte man sofort den Soli streichen wenn dann nur endlich dieses herablassende Gequengel aufhören würde.
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Ich muss mal daran erinnern, dass allein die Ostdeutschen (!) über die Vereinigung entschieden haben, nämlich per Wahlzettel für Kohl, der den Anschluss propagierte. Die Westdeutschen wurden nicht gefragt. |
Wie kömmst du auf solchen Mist? (ich weiß schon, wie du darauf kommst, nur hast du überhaupt keine Ahnung- aber diese vertrittst du ziemlich penetrant) Die Ossis, die die CDU gewählt haben - zur Volkskammerwahl - haben mitnichten Kohl gewählt. Die DDR war damals noch ein eigenständiger Staat und viele, auch CDU-Wähler, haben mit dieser Entwicklung nicht gerechnet. Ihr habt den Kohl schon vorher gewählt.
Nun macht ihr den Ossis den Vorwurf, eurem Beispiel, CDU zu wählen nachgekommen zu sein.
(klingt mir so ein bisken wie "Haltet den Dieb, er hat mein Messer im Rücken!")
Ihr habt den Kohl gewählt - die DDR-CDU-Wähler Herrn de Maizière. |
Die DDR-Bürger waren so daran gewöhnt, von Marionetten regiert zu werden, dass ihnen kaum entgangen sein kann, dass Leute wie de Maizière und Kollegen Kohls Marionetten waren. Folgerichtig wurden sie alle ja auch bei erster Gelegenheit entsorgt.
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#1295081) Verfasst am: 26.05.2009, 10:45 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: |
Schuld an weitere 4 und später nochmal 4 Jahren Kohl-Ära waren also alle Deutschen. |
Exakt so ist es! Helmut Kohl war die erste gesamtdeutsche Katastrophe nach dem 2. Weltkrieg. |
Immerhin, das einzige, was ich ihm zugute halten möchte, ist sein Bekenntnis zur pfälzer Küche. |
Das schon, aber er hätte sich besser für Dampfnudeln eingesetzt statt für Saumagen!
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1295101) Verfasst am: 26.05.2009, 11:17 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Asz hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | DeHerg hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Ich bin das endlose Gejammer der Ossis leid. ....Für sie werden Steuergelder, die auch im Westen dringend gebraucht würden, abgezogen. ....Und jetzt sind alle schuld, nur sie selbst sind die Opfer. Es reicht! | natürlich sehen wir uns nicht alle als Opfer nur dieses ewige herumgeheule, das man diese blöden Ossiparasiten die ja sowieso nichts auf die Beine gestellt bekommen, ja mit durchfüttern müsste kann einem gehörig gegen den Strich gehen. Von mir aus könnte man sofort den Soli streichen wenn dann nur endlich dieses herablassende Gequengel aufhören würde.
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Ich muss mal daran erinnern, dass allein die Ostdeutschen (!) über die Vereinigung entschieden haben, nämlich per Wahlzettel für Kohl, der den Anschluss propagierte. Die Westdeutschen wurden nicht gefragt. |
Wie kömmst du auf solchen Mist? (ich weiß schon, wie du darauf kommst, nur hast du überhaupt keine Ahnung- aber diese vertrittst du ziemlich penetrant) Die Ossis, die die CDU gewählt haben - zur Volkskammerwahl - haben mitnichten Kohl gewählt. Die DDR war damals noch ein eigenständiger Staat und viele, auch CDU-Wähler, haben mit dieser Entwicklung nicht gerechnet. Ihr habt den Kohl schon vorher gewählt.
Nun macht ihr den Ossis den Vorwurf, eurem Beispiel, CDU zu wählen nachgekommen zu sein.
(klingt mir so ein bisken wie "Haltet den Dieb, er hat mein Messer im Rücken!")
Ihr habt den Kohl gewählt - die DDR-CDU-Wähler Herrn de Maizière. |
Die DDR-Bürger waren so daran gewöhnt, von Marionetten regiert zu werden, dass ihnen kaum entgangen sein kann, dass Leute wie de Maizière und Kollegen Kohls Marionetten waren. Folgerichtig wurden sie alle ja auch bei erster Gelegenheit entsorgt. |
Schön gerudert, um den Quatsch, den Du da verzapft hast, irgendwie zu kaschieren. Der 1:1-Umtausch war gedeckelt, über 4.000 DM wurde 1:2 und 1:3 umgetauscht. Wohin dieses Geld letztendlich floss, lässt den Schluss zu, dass die Einheit eher ein gigantisches Konjunkturprogramm West war.
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1295108) Verfasst am: 26.05.2009, 11:30 Titel: |
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I.R hat folgendes geschrieben: | Der 1:1-Umtausch war gedeckelt, über 4.000 DM wurde 1:2 und 1:3 umgetauscht. Wohin dieses Geld letztendlich floss, lässt den Schluss zu, dass die Einheit eher ein gigantisches Konjunkturprogramm West war. |
Uhm ... das Geld was da in den Westen floss waren Ostmark, also Altpapier. Und was meinst Du welcher Umtauschkurs sich im freien Handel von zwei unabhängigen Währungen ergeben hätte? Wie stand denn der Kurs auf dem Schwarzmarkt zuletzt?
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1295117) Verfasst am: 26.05.2009, 11:52 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | Der 1:1-Umtausch war gedeckelt, über 4.000 DM wurde 1:2 und 1:3 umgetauscht. Wohin dieses Geld letztendlich floss, lässt den Schluss zu, dass die Einheit eher ein gigantisches Konjunkturprogramm West war. |
Uhm ... das Geld was da in den Westen floss waren Ostmark, also Altpapier. Und was meinst Du welcher Umtauschkurs sich im freien Handel von zwei unabhängigen Währungen ergeben hätte? Wie stand denn der Kurs auf dem Schwarzmarkt zuletzt? |
Die Ostmark wurde eingestampft. Die Frage ist: wohin floss die Westmark?
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Asz WiW (Weib im Web)
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 2431
Wohnort: Berlin
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(#1295124) Verfasst am: 26.05.2009, 12:24 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Asz hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | DeHerg hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Ich bin das endlose Gejammer der Ossis leid. ....Für sie werden Steuergelder, die auch im Westen dringend gebraucht würden, abgezogen. ....Und jetzt sind alle schuld, nur sie selbst sind die Opfer. Es reicht! | natürlich sehen wir uns nicht alle als Opfer nur dieses ewige herumgeheule, das man diese blöden Ossiparasiten die ja sowieso nichts auf die Beine gestellt bekommen, ja mit durchfüttern müsste kann einem gehörig gegen den Strich gehen. Von mir aus könnte man sofort den Soli streichen wenn dann nur endlich dieses herablassende Gequengel aufhören würde.
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Ich muss mal daran erinnern, dass allein die Ostdeutschen (!) über die Vereinigung entschieden haben, nämlich per Wahlzettel für Kohl, der den Anschluss propagierte. Die Westdeutschen wurden nicht gefragt. |
Wie kömmst du auf solchen Mist? (ich weiß schon, wie du darauf kommst, nur hast du überhaupt keine Ahnung- aber diese vertrittst du ziemlich penetrant) Die Ossis, die die CDU gewählt haben - zur Volkskammerwahl - haben mitnichten Kohl gewählt. Die DDR war damals noch ein eigenständiger Staat und viele, auch CDU-Wähler, haben mit dieser Entwicklung nicht gerechnet. Ihr habt den Kohl schon vorher gewählt.
Nun macht ihr den Ossis den Vorwurf, eurem Beispiel, CDU zu wählen nachgekommen zu sein.
(klingt mir so ein bisken wie "Haltet den Dieb, er hat mein Messer im Rücken!")
Ihr habt den Kohl gewählt - die DDR-CDU-Wähler Herrn de Maizière. |
Die DDR-Bürger waren so daran gewöhnt, von Marionetten regiert zu werden, dass ihnen kaum entgangen sein kann, dass Leute wie de Maizière und Kollegen Kohls Marionetten waren. Folgerichtig wurden sie alle ja auch bei erster Gelegenheit entsorgt. |
Da muß ich was völlig falsch verstanden haben. Ich hab immer verstanden, daß wir DDR-Bürger selbst die Marionetten waren.
_________________ Der Gescheitere gibt nach! Ein unübertreffliches Wort. Es begründete die Weltherrschaft der Dummheit
(Marie von Ebner-Eschenbach)
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Einsiedler registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.03.2007 Beiträge: 1435
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(#1295131) Verfasst am: 26.05.2009, 12:52 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Die Beitrittsklausel war für das Saarland und kleinere Grenzkorrekturen gegenüber den westlichen Nachbarn gedacht, nicht für die Vereinigung mit der DDR. |
Wo hast Du denn das her?
Was meinst Du wohl, warum der Artikel 23 GG mit der Wiedervereinigung geändert wurde?
Raphael hat folgendes geschrieben: | Die Ossis haben entschieden, dass es zur Vereinigung kommen soll. Die Wessis wurden nicht gefragt. Das ist nun mal Tatsache. |
Noch mal: warum hätten die Wessis gefragt werden müssen?
Wer wurde denn beim Beitritt des Saarlands gefragt?
Wurden bei Gründung der BRD die Hessen gefragt, ob die Bayern mit dabei sein dürfen?
Und selbst wenn die Wessis 1990 gefragt worden wären: hättest Du eine andere Antwort erwartet?
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1295135) Verfasst am: 26.05.2009, 13:05 Titel: |
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Einsiedler hat folgendes geschrieben: | Noch mal: warum hätten die Wessis gefragt werden müssen? |
Das erklärt sich vielleicht eher psychologisch als staatsrechtlich. Ich fühlte mich ganz wohl in der BRD, die DDR war so eine Art Terra Inkongnita. Irgendwie grau, irgendwie langweilig und nach Gorbatschow vor allem irgendwie harmlos und letzlich egal. Die Mauer war schon immer da und man kannte es halt nur so. Ich hatte die DDR nur als anderen Staat kennengelernt. Genau wie Österreich. Wo ich auch noch nie war, niemanden kannte und auch nicht gerade dringend hin wollte.
Und plötzlich macht diese DDR die Mauer auf und wir sollen uns alle freuen. Das war schon sehr befremdlich. Man spürte dass es mit der Gemütlichkeit der BRD vorbei war und wusste nicht so recht ob einem das gefällt oder nicht.
Wie gesagt: psychologisch, nicht politisch oder staatsrechtlich. Ich wäre auch gerne gefragt worden. Im Gegensatz zum Saarland und der Gründung der BRD war es für viele eben keine Selbstverständlichkeit mehr, dass es genau einen deutschen Staat geben sollte. Für die Mehrheit war das aber wohl erwünscht.
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#1295136) Verfasst am: 26.05.2009, 13:11 Titel: |
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Einsiedler hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Die Beitrittsklausel war für das Saarland und kleinere Grenzkorrekturen gegenüber den westlichen Nachbarn gedacht, nicht für die Vereinigung mit der DDR. |
Wo hast Du denn das her?
Was meinst Du wohl, warum der Artikel 23 GG mit der Wiedervereinigung geändert wurde?
Raphael hat folgendes geschrieben: | Die Ossis haben entschieden, dass es zur Vereinigung kommen soll. Die Wessis wurden nicht gefragt. Das ist nun mal Tatsache. |
Noch mal: warum hätten die Wessis gefragt werden müssen?
Wer wurde denn beim Beitritt des Saarlands gefragt?
Wurden bei Gründung der BRD die Hessen gefragt, ob die Bayern mit dabei sein dürfen?
Und selbst wenn die Wessis 1990 gefragt worden wären: hättest Du eine andere Antwort erwartet? |
1.
Die Vereinigung von West- und Ostdeutschland sollte durch Erlass einer Verfassung durch Volksabstimmung geschehen. Das sah das GG vor. Daneben gab es eine Sonderbestimmung für den Beitritt kleinerer Gebiete zum provisorischen westdeutschen Staat, von dem das Saarland und später die von den Niederlanden annektierten Grenzstriche Gebrauch machten.
2.
Das Saarland hatte das Saarstatut abgelehnt, nach dem es dauerhaft ein Nebenland Frankreichs werden sollte. Das führte letztlich zum Beitritt zur Bundesrepublik.
3.
Bei Erlass des GG wurde überhaupt niemand gefragt. Es wurde durch den Parlamentarischen Rat nach Vorgaben der Besatzungsmächte verfasst und von diesen dann in Kraft gesetzt.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1295137) Verfasst am: 26.05.2009, 13:11 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | Man spürte dass es mit der Gemütlichkeit der BRD vorbei war und wusste nicht so recht ob einem das gefällt oder nicht. |
Daß es mit der vermeintlichen Gemütlichkeit vorbei ist, hat Ursachen, die m.E. nicht in der Vereinigung liegen, sondern mit der Politik Kohls schon lange vor jener gelegt wurden.
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#1295138) Verfasst am: 26.05.2009, 13:13 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | Einsiedler hat folgendes geschrieben: | Noch mal: warum hätten die Wessis gefragt werden müssen? |
Das erklärt sich vielleicht eher psychologisch als staatsrechtlich. Ich fühlte mich ganz wohl in der BRD, die DDR war so eine Art Terra Inkongnita. Irgendwie grau, irgendwie langweilig und nach Gorbatschow vor allem irgendwie harmlos und letzlich egal. Die Mauer war schon immer da und man kannte es halt nur so. Ich hatte die DDR nur als anderen Staat kennengelernt. Genau wie Österreich. Wo ich auch noch nie war, niemanden kannte und auch nicht gerade dringend hin wollte.
Und plötzlich macht diese DDR die Mauer auf und wir sollen uns alle freuen. Das war schon sehr befremdlich. Man spürte dass es mit der Gemütlichkeit der BRD vorbei war und wusste nicht so recht ob einem das gefällt oder nicht.
Wie gesagt: psychologisch, nicht politisch oder staatsrechtlich. Ich wäre auch gerne gefragt worden. Im Gegensatz zum Saarland und der Gründung der BRD war es für viele eben keine Selbstverständlichkeit mehr, dass es genau einen deutschen Staat geben sollte. Für die Mehrheit war das aber wohl erwünscht. |
Ganz einfache Antwort: Die Zeiten, in denen Regierungschefs bestimmen, welche Gebiete und Bewohner welchem Staat angehören, sollten eigentlich vorbei sein.
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1295140) Verfasst am: 26.05.2009, 13:17 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Yogosh hat folgendes geschrieben: | Man spürte dass es mit der Gemütlichkeit der BRD vorbei war und wusste nicht so recht ob einem das gefällt oder nicht. |
Daß es mit der vermeintlichen Gemütlichkeit vorbei ist, hat Ursachen, die m.E. nicht in der Vereinigung liegen, sondern mit der Politik Kohls schon lange vor jener gelegt wurden. |
Der Gemütlichkeitsverlust den ich damals am meisten bedauert habe betraf den völkerrechtlichen Status der BRD und die politische Nische in der sich die BRD eingenistet hatte. Gerade bei westdeutschen Linken hatte man vor der vollen Souveränität doch ein wenig Angst.
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1295156) Verfasst am: 26.05.2009, 13:48 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: |
Man kann vorwegnehmen, was jetzt alles an Einwänden kommt: spätestens fünf Jahre später wäre sowieso alles zusammengebrochen, viele Arbeitsplätze waren nur zum Schein da - |
Die Alternativdetermination wird wie in jedem Falle auf immer verborgen bleiben
aber wenn man ein Land adminstrativ und damit wirtschaftlich okkupieren möchte,
ist es immer hilfreich den Leutz dort einzureden das sie ohne "selbstlose Hilfe" nicht klar kämen/gekommen wären.
Das war schon vor den Indianern so und hat mit den Ossis längst nicht aufgehört.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1295161) Verfasst am: 26.05.2009, 13:54 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Ich bin das endlose Gejammer der Ossis leid. Sie haben ihr wertloses DDR-Geld 1:1 in DM umgetauscht bekommen. Für sie werden Steuergelder, die auch im Westen dringend gebraucht würden, abgezogen. Sie haben Kohl gewählt und damit sichergestellt, dass ihnen das GG und das Westsystem praktisch unverändert übergestülpt wurden. Und jetzt sind alle schuld, nur sie selbst sind die Opfer. Es reicht! |
Bullshit - aber das haben Dir ja die Vorredner auch schon erklärt.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1295162) Verfasst am: 26.05.2009, 13:56 Titel: Re: Armutsatlas offenbart verheerende soziale Verhältnisse in Ostdeutschland |
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Baldur hat folgendes geschrieben: |
Man könnte es machen wie die Chinesen:
Wer hier (im Osten) verkaufen will, muss hier investieren und Unternehmensstandorte aufbauen. |
Vor 19 Jahren wäre dies sicher ein nicht uninteressanter Vorschlag gewesen. Dazu hätte aber die DDR
zunächst und auf längere Sicht (20Jahre vielleicht?) ihre Souveränität behalten müssen.
Ergänzen würde ich beispielsweise noch ein Grunderwerbsverbot für (auch westdeutsche) Ausländer,
vom nicht rückgängig machen geschichtlich geschaffener und bedingter (Besitzverteilungs-)Fakten nicht zu reden.
Dann hätte man zumindest erleben können wie groß das Wiedervereinigungsinteresse
bei westdeutscher Politik und Wirtschaft wirklich war.
edit: und grundsätzlich zur "ewigen" Ost/West-diskussion. Solange nicht allen Deutschen zumindest bewußt
ist das die Ossis komplett übern Tisch gezogen wurden (wie die Wessis schon Zeit des Bestehens dieser
"Kultur"),
wirds den Ossis sowohl an Dankbarkeit mangeln als auch am Bestreben sich "gesamtdeutsch" zu integrieren.
Wenn ein Wessi sagt wir sind jetz alle deutsch meint er nämlich -> jetzt sind wir alle Wessis
und auf diese höchst zweifelhafte Ehre verzichtet so ziemlich jeder Ossi dankend.
Es mag zwar durchaus korrekt sein das wir alle in einem Boot sitzen - nur hat noch kaum ein Wessi
verstanden das die in unserem Boot sitzen und nicht umgekehrt.
In meinem Umfeld wurde schon vor mindestens 10 Jahren erörtert das die westdeutschen Arbeitnehmer
sich im Osten anschaun können was sie in 10 Jahren erwartet. die Ostdeutschen leben nämlich schon
seid 20 Jahren in der Krise - einfach weils weder politisch noch wirtschaftlich nötig war sie da rauszuholen.
Das Problem mit den Wessis ist allerdings das die sich nach wie vor mit ihrer Obrigkeit identifizieren
und sich persönlich angegriffen fühen wenn man ihr System kritisiert.
Ossis hingegen wurde über 2 Generationen Obrigkeitsdistanz und Systemkritik in die Wiege gelegt.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
Zuletzt bearbeitet von AXO am 26.05.2009, 14:49, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1295163) Verfasst am: 26.05.2009, 14:03 Titel: Re: Armutsatlas offenbart verheerende soziale Verhältnisse in Ostdeutschland |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Baldur hat folgendes geschrieben: |
Man könnte es machen wie die Chinesen:
Wer hier (im Osten) verkaufen will, muss hier investieren und Unternehmensstandorte aufbauen. |
Vor 19 Jahren wäre dies sicher ein nicht uninteressanter Vorschlag gewesen. Dazu hätte aber die DDR
zunächst und auf längere Sicht (20Jahre vielleicht?) ihre Souveränität behalten müssen. |
Ausserdem hätte die DDR vor allem mal Kaufkraft haben müssen. Und Leute, die da bleiben und was kaufen. Hätte man von westlicher Seite Grenzkontrollen und Visas einführen sollen?
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1295172) Verfasst am: 26.05.2009, 14:26 Titel: Re: Armutsatlas offenbart verheerende soziale Verhältnisse in Ostdeutschland |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Baldur hat folgendes geschrieben: |
Man könnte es machen wie die Chinesen:
Wer hier (im Osten) verkaufen will, muss hier investieren und Unternehmensstandorte aufbauen. |
Vor 19 Jahren wäre dies sicher ein nicht uninteressanter Vorschlag gewesen. Dazu hätte aber die DDR
zunächst und auf längere Sicht (20Jahre vielleicht?) ihre Souveränität behalten müssen. |
Ausserdem hätte die DDR vor allem mal Kaufkraft haben müssen. Und Leute, die da bleiben und was kaufen. Hätte man von westlicher Seite Grenzkontrollen und Visas einführen sollen? |
Darauf Kaufkraft zu erwerben zielen die Vorschläge ja in erste Linie ab.
Volkseigentum zu verschenken und sich das bißchen (durch ARBEIT erworbene!!! )angesparte Kohle halbieren lassen
um künftig auf Gedeih und Verderb von Almosen und den wenigen für Investoren lukrativen
Arbeitsplätzen abhängig zu sein ist jedenfalls das komplette Gegenteil davon - wie der hier
diskutierte Armutsbericht ja auch ausweist.
Indem der Westen "großzügig" Ost- in Westgeld getauscht hat, hat er vor allem den auf den ostdeutschen
Markt einfallenden westdeutschen VERkäufern den Absatz gesichert und gleichzeitig die
Argumentation zur Enteignung der kompletten ostdeutschen Wirtschaft konstruiert, welche
umgehend für 1€/"Parzelle" (egal ob Grundstück, Mietshaus oder kompletter Industriebetrieb)
an vorwiegend westdeutsche (weil die ja "Ahnung" davon hatten) "Investoren" verschenkt,
welche es als ausreichend lukrativ ansahen sich auf nem dadurch reich gefülltem Arbeitslosenmarkt
mit billigen Fachkräften einzudecken.
Wenn jemand wissen will wo sein Soli geblieben ist dann muß er in DEREN Taschen nachsehn,
weil die es sind die Förderung und Aufbau-Ost-Aufträge kassiert haben.
und was Grenzkontrollen und Visa betrifft -> zwischen souveränen Staaten war das damals
auch in Europa noch üblich und wenn wirs damals so gehandhabt hätten bräuchten wir es
heute vielleicht nicht mehr.
und was die Freizügigkeit anbelangt -> wo ist der Unterschied ob der OSten bereits damals
oder erst jetzt "entvölkert" worden wäre?
außer natürlich das der Westen (!) damit damals schon erhebliche Probleme bekommen hätte und
nicht erst jetzt nachdem der Osten 20 Jahre wirtschaftlich ausgeplündert wurde.
Jeder der nicht DA ist jedenfalls muß nicht versorgt werden und braucht auch keine Arbeit.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1295182) Verfasst am: 26.05.2009, 14:54 Titel: |
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@Axo: meinst Du wirklich es wäre damals politisch durchsetzbar geschweige denn gewünscht oder überhaupt nur wünschenswert gewesen, EU Bürgern Freizügigkeit zu gewähren, DDR Bürgern diese aber nach dem Mauerfall wieder zu entziehen? In genau dem Moment, wo dieses Recht für die meisten zum ersten Mal wirksam wurde?
Die ganze Sache war doch ein einziges Dilemma: Nach der Einführung der D-Mark brach für die DDR Industrie der traditionelle Markt im Osten größtenteils weg, weil die ehemaligen Handelspartner eben keine Devisen zahlen konnten oder wollten. Über Nacht neue Märkte zu erschliessen ist schwierig und bei dem Ruf, den Made-in-Eastern-Europe hatte völlig unmöglich. Selbst der interne Absatz war erst mal schwierig, weil man die neuen Westprodukte ausprobieren wollte. Anfang der 90er war eine Kauf-aus-der-Region oder Kauf-die-guten-Ostprodukte Kampagne wie man sie heute sieht völlig undenkbar.
Die D-Mark nicht einzuführen, ob mit oder ohne Vereinigung war genauso undenkbar. Jedenfalls bei Beibehaltung der Freizügigkeit.
Es muss nicht immer eine finstere Verschwörung sein. Manchmal gibt es eben keine rundum sorglos Optionen.
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armer schlucker pleite
Anmeldungsdatum: 09.01.2009 Beiträge: 1233
Wohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen
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(#1295187) Verfasst am: 26.05.2009, 15:15 Titel: |
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@Yogosh: falls es Dich interessiert, was von unserer "Demokratie" zu halten ist, habe ich hier was zu lesen
Yogosh hat folgendes geschrieben: | armer schlucker hat folgendes geschrieben: | Baldur hat das schon ganz richtig erkannt, die Leute wollen nichts ändern, weil sie die vorgegebenen "Ziele" derart verinnerlicht haben, das sie glauben, es wären ihre ureigenen Ziele und Interessen |
Jetzt wird es mir aber langsam echt zu dumm. Gibt es eigentlich ein linkes Äquivalent zum Stammtisch? Habt ihr Neumalklugen schon mal erwogen, dass man vielleicht auch aus Überlegung und mit begründeter, reflektierter Überzeugung die parlamentarische Demokratie gut und richtig finden kann? Trotz aller begründeter Kritik? So arrogant und selbstherrlich wie Ihr klang ich ja noch nicht mal nach dem Abi. |
"Diese kritische Analyse verfolgt das Konzept der Demokratie bis an seine Wurzeln und deckt eine seltsame Begriffswandlung auf. Leben wir heute in einer Demokratie? Was bedeutet die Antwort auf diese Frage? Ist die Demokratie zurecht tabu? Ist mehr oder weniger Demokratie die Antwort auf die Probleme unserer Zeit?"
http://www.wertewirtschaft.org/analysen/
auf "Demokratie" klicken und pdf anschauen
ob das "linkes Stammtischniveau" ist?
_________________ Proletarier aller Länder, macht Schluß!
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Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verschonen!
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1295198) Verfasst am: 26.05.2009, 15:56 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Naja, das hat aber nicht allzuviel mit der sozialwissenschaftlichen Forschung zu tun. Yogosh hat m.E. insofern Recht, als die Interpretationsmöglichkeiten in den Sozialwissesnchaften größer sind. Er übersieht allerdings, dass ein nicht unerheblicher Teil der sozialwissenschaftlichen Streitigkeiten ideologische sind. Da geht es nicht einfach nur um verschiedene Interpretationen, die halt gleichwertig wären, sondern darum, dass Kritik und Objektivität oder dergleichen auch zum Teil gar nicht gewollt wird. |
Es geht nicht bloß um Interpretation oder Verwendung von Modellen im Versuch Fakten zu erfassen. Wie man in diesem Thread sieht geht es um Werte und ethische Urteile. Da gibt es keine wissenschaftliche Wahrheit und nicht die eine richtige Betrachtungsweise. Vielleicht meinst Du das mit 'ideologische Betrachtungsweise', aber diese Wortwahl riecht im aktuellen Kontext eher nach Aufklärung der Massen über die historische Wahrheit als nach echter Toleranz. |
Soweit es um ethische Urteile geht, ist es aber gar keine - empirische - Wissenschaft mehr. In der Soziologie und ähnlichem beginnt die Uneinigkeit auch keineswegs erst bei der Bewertung der Fakten sondern bezüglich der Fakten selber. Wäre ja nichtmal so schlimm, wenn man denn überhaupt Interesse an gegenseitigem kritischem Hinterfragen der Fakten hätte. Wie selten alleine Kontrollstudien bzw. Reproduktionsstudien in den Sozialwissenschaften sind, ist ziemlich erschreckend.
Baldur hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Naja, das hat aber nicht allzuviel mit der sozialwissenschaftlichen Forschung zu tun. Yogosh hat m.E. insofern Recht, als die Interpretationsmöglichkeiten in den Sozialwissesnchaften größer sind. Er übersieht allerdings, dass ein nicht unerheblicher Teil der sozialwissenschaftlichen Streitigkeiten ideologische sind. Da geht es nicht einfach nur um verschiedene Interpretationen, die halt gleichwertig wären, sondern darum, dass Kritik und Objektivität oder dergleichen auch zum Teil gar nicht gewollt wird. |
Positivismusstreit |
Danke, ich habe schon mehrere Texte dazu geschrieben. Ist mir also bekannt.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1295201) Verfasst am: 26.05.2009, 16:04 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | @Axo: meinst Du wirklich es wäre damals politisch durchsetzbar geschweige denn gewünscht oder überhaupt nur wünschenswert gewesen, EU Bürgern Freizügigkeit zu gewähren, DDR Bürgern diese aber nach dem Mauerfall wieder zu entziehen? In genau dem Moment, wo dieses Recht für die meisten zum ersten Mal wirksam wurde? |
natürlich nicht. Offenbar haben wir uns da mißverstanden - ich sagte ja das Freizügigkeit hätte
in Kauf genommen werden müssen. Freizügigkeit war m.E. sowieso Hauptursache wie -ergebnis
des politischen Wandels in der DDR - unmöglich also sie weiterhin/wieder zu verweigern.
Die daraus vermtulich resultierende Abwanderung allerdings wäre m.E. für die DDR weit weniger
problematisch als die Zuwanderung für die BRD gewesen und wie gesagt sind wir ja auch 20 Jahre
später noch/wieder in einer sehr ähnlichen Situation.
Allerdings gibts auch nicht wenige die vom politischen/wirtschaftlichen System in der BRD nicht minder
enttäuscht sind als vom ehemaligen in der DDR und im Falle einer noch bestehenden Alternative
wäre auch eine "Rückwanderungswelle" ebenso wie die mögliche Abwanderung unzufridener Wessis
nicht auszuschließen.
Unnötig zu erwähnen natürlich das all das keineswegs im Sinne der BRD-Führung und -Wirtschaft
gewesen sein konnte. Entsprechend lag das Dilemma vor allem auf deren Seite und dementsprechend
haben sies auch in ihrem Sinne "gelöst".
Zitat: |
Die ganze Sache war doch ein einziges Dilemma: Nach der Einführung der D-Mark brach für die DDR Industrie der traditionelle Markt im Osten größtenteils weg, weil die ehemaligen Handelspartner eben keine Devisen zahlen konnten oder wollten. |
Schon die Währungsunion war m.E. ein Fehler und das habe ich auch schon damals nicht anders
bewertet als jetzt. Seinerzeit war ich selbst z.b. "Existenzgründer" (existiert hab ich auch schon
davor ) und die Situation zweier Staaten, zweier Währungen und Freihandel, welche zwischen
Mauerfall und Währungsunion bestand, wäre m.E. dazu geeignet gewesen ostdeutschen Unternehmern
ein zwar langwieriges aber dafür solides Wachstum zu gewährleisten was für die ostdeutsche
Wirtschaft insofern begünstigend gewesen wäre als das uns die Abzockmenthalität die wir später
erlernen mußten um uns behaupten völlig fremd war.
Mit der Währungsunion ist zunächst der Marktvorteil kostengünstiger Produktion weggefallen und
mit der Wiedervereinigung kam das komplette dort 40 Jahre entsprechend der Wirtschaftskraft
gewachsene BRD-Regelwerk unter welchem auch ein BRD-Aufbau nach dem Krieg nicht möglich gewesen wäre.
Westdeutschen Unternehmen, welche damit vertraut waren und die den entsprechenden finanziellen
Aufwand logischweise bewältigen konnten waren damit klar im Vorteil - aber eben im Gegensatz zu
"uns" ostdeutschen Unternehmern in keinster Weise gewillt irgendwas solides aufzubauen sondern
lediglich - ihrer Gewohnheit entsprechend -> Geld zu machen "auf Teufel komm raus".
Zitat: | Über Nacht neue Märkte zu erschliessen ist schwierig und bei dem Ruf, den Made-in-Eastern-Europe hatte völlig unmöglich. |
Außer bei der ostdeutschen Bevölkerung bestand daran irgendwas zu ändern ja auch überhaupt kein Interesse.
Die etablierte westdeutsche/internationale/kapitalistische Wirtschaft sucht stehts und ständig Märkte
und als solcher war der Osten willkommen - ein Interesse sich dort oder gar auf etablierten Märkten
ostdeutsche Konkurrenz zu züchten bestand logischerweise keines und gesellschaftliche Verantwortung
hat nunmal eine kapitalistische Wirtschaft keine.
Dementsprechend sind auch die Warenverkäufer überproportional zu den Arbeitskrafteinkäufern
aus dem Boden geschossen und auch wer keine Arbeit hat, trägt gesamtgesellschaftlich "subventionierte"
Sozialhilfe in die Supermärkte.
Zitat: | Selbst der interne Absatz war erst mal schwierig, weil man die neuen Westprodukte ausprobieren wollte. |
Dafür hab ich im Gegenzug schon vor der Währungsunion gegen Westgeld in den Westen
"exportiert" - wegen eiens vorteilhaften Preis-Leistungsverhältnis versteht sich und in Konkurrenz
zu den etablierten westdeutschen Firmen meiner Branche.
Nach der Wiederveinigung sind die westdeutschen Einkäufer dann recht schnell nach Polen und
Tschechien weitergezogen und haben dort in den grenznahen Gebieten teils für mehr Aufschwung
gesorgt als in vielen Teilen Ostdeutschland je ankam.
Viele ostdeutsche Neugründungen mußten aufgrund dessen sehr bald wieder die Segel streichen.
So gesehn hätten wir lieber ne Weile "Polen" bleiben sollen - dafür aber möglicherweise ne
solide Wirtschaftsinfrastruktur - jenseits der aktuellen hochsubventionierten "Leuchtturmpolitik"
(welche ausschließlich denjenigen "Förderungs-geld um den Arsch schmiert die schon mehr als genug davon haben) aufbauen können.
Was mit einer Region passiert wenn so ein Konzern"leuchtturm" fällt ist angesichts der Opelkrise
zur Zeit grad zu erahnen.
Mit auch nur halbwegs gesunder Wirtschaft hat das alles nix zu tun.
Zitat: | Anfang der 90er war eine Kauf-aus-der-Region oder Kauf-die-guten-Ostprodukte Kampagne wie man sie heute sieht völlig undenkbar. |
Selbstverständlich - aber auch dafür ist die Zeit irgendwann gekommen nachdem die Ossis gerafft
hatten das der INHALT hinter den ganzen bunten Verpackungen nicht wirklich besser war als das
was sie hatten - teils eher erheblich übler.
Es sagt ja auch keiner das der getrennte Weg LEICHT geworden wäre - vielleicht dafür aber nicht
die Sackgasse an dessen Ende wir zur Zeit zunehmend alle stehen - die Ossis aus genannten Gründen
nur etwas früher als die anderen.
Zitat: | Die D-Mark nicht einzuführen, ob mit oder ohne Vereinigung war genauso undenkbar. Jedenfalls bei Beibehaltung der Freizügigkeit. |
nein warum? zumindest ich z.B. und viele die ähnliches im Sinn hatten haben die Möglichkeit
in der DDR zu bleiben und sich selbst und damit anderen ne Existenz aufzubauen nur allzugern
wahrgenommen.
Westgeld haben wir ja durch Export verdient und damit hätten/haben wir in bescheidenen Maße auch
unseren Arbeitnehmern welches zahlen können und die wiederum wollten doch nicht wirklich
ihre Heimat verlassen und im Westen LEBEN - sonder nur das Geld um mindestens dann und
wann dort EINKAUFEN zu können.
Was man ihnen anlasten kann ist lediglich ihre Ungeduld und die kam der westdeutschen Politik
und Wirtschaft nur einmal gelegen weil sie der Schlüssel war die DDR zu vereinnahmen und sich
damit vor Konkurrenz wie Zuwanderung zu schützen.
Wenn der Westen hingegen weder Währungsunion noch Wiedervereinigung angeboten hätte,
hätten sich die Ossis halt in Geduld üben müssen - hätten aber andererseits die CHANCE gehabt
sich um ihren Aufbau SELBSt und zu EIGENEM Nutzen zu kümmern.
Zitat: | Es muss nicht immer eine finstere Verschwörung sein. Manchmal gibt es eben keine rundum sorglos Optionen. |
Ich red gar nicht von ner finsteren Verschwörung (sofern man die kapitalistische Wirtschaft selbst nicht
als eine betrachten mag).
All das war/ist offensichtlich und völlig normaler Bestandteil kapitalistischen wirtschaftens.
Lediglich die Möglichkeit ein komplettes Land und dessen komplette Wirtschaft "kampflos"
übergeben zu kriegen weil die Leutz denken das Westfernsehn die pure reine Wahrheit sei,
ist/bleibt wohl historisch einmalig
Ich geh nichtmal davon aus das den damaligen Protagonisten diese Tatsache seinerzeit bewußt war.
Sie haben halt - entsprechend ihrer Prägung typisch kapitalistisch kurzsichtig - das versucht wozu
sie gedanklich in der Lage waren und außer Geld machen und Konkurrenz abwehren kommt dabei
nunmal regelmäßig kaum was Gescheites bei raus - geschweige denn was Weitsichtiges oder gar
Nachhaltiges
Gutwillige Poltiker mögen vielleicht noch gemeint haben das BRD ein Erfolgsmodell wäre,
welches sich zwangsläufig auf vereinnahmte Gebiete übertragen täte - daran gedacht,
das die BRD-Wirtschaft aus ner völlig zerstörten Nachkriegsinfrastruktur des völligen Mangels an ALLEM
gewachsen ist und bereits vor 20 Jahren schon gesättigt und problemlos in der Lage war die
ostdeutschen Märkte MITzuversorgen,
hat aber offenbar keiner.
Wo man verkaufen will, muß sich aber nunmal auch wer ums Geld dazu kümmern und wenn man
den Leuten aus Angst vor Konkurrenz aus der Hand nimmt sich selbst drum zu kümmern muß
man damit leben das die einem auf der Tasche liegen.
Der "Gag" dabei ist aber das die Wirtschaft verdient hat/verdient und das "auf der Tasche" liegen
an der Gesellschaft hängen bleibt. Das wiederum muß aber weder Wirtschaft noch wohlversorgte
Politiker wirklich kümmern
lediglich die "normalen Wessis" sind/waren darüber aufgebracht - zu Recht nur liegt die Schuld
dafür bei den Ostdeutschen zuletzt und gar nicht mal so wenig bei denen die ein solches System
zu Millionen mittragen und unterstützen.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1295202) Verfasst am: 26.05.2009, 16:11 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: |
Danke, ich habe schon mehrere Texte dazu geschrieben. Ist mir also bekannt. |
War ja auch nicht nur für dich.
EDIT: Was studierst DU eigentlich?
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1295208) Verfasst am: 26.05.2009, 16:42 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Wenn der Westen hingegen weder Währungsunion noch Wiedervereinigung angeboten hätte, hätten sich die Ossis halt in Geduld üben müssen - hätten aber andererseits die CHANCE gehabt sich um ihren Aufbau SELBSt und zu EIGENEM Nutzen zu kümmern. |
Da stimme ich Dir zu. Das wäre langfristig vielleicht besser und befriedigender für alle gewesen. Aber die Ergebnisse der Volkskammerwahl machten sehr deutlich dass das nicht gewünscht war. Das Ergebnis hat mir damals auch nicht gefallen, aber um wieviel deutlicher hätte denn das Wahlergebnis noch ausfallen müssen damit Du und andere hier es als ein legitimes demokratisches Votum akzeptieren?
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1295210) Verfasst am: 26.05.2009, 16:51 Titel: |
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Baldur hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: |
Danke, ich habe schon mehrere Texte dazu geschrieben. Ist mir also bekannt. |
War ja auch nicht nur für dich.
EDIT: Was studierst DU eigentlich? |
Soziologie und Mathematik (+ einzelne Philosophieveranstaltungen, vor allem Wissenschaftstheorie)
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1295213) Verfasst am: 26.05.2009, 17:03 Titel: |
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Soziologie/Philosophie
und
Geschichte Germanistik
(jeweils im 2-Fächer-Bachelor)
In diesem Semester besuche ich ausschließlich Soziologie- und Geschichts-Veranstaltungen. Das wechselt halt so mit den Angeboten und den Stundenplan-Kollisionen.
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1295242) Verfasst am: 26.05.2009, 17:51 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Wenn der Westen hingegen weder Währungsunion noch Wiedervereinigung angeboten hätte, hätten sich die Ossis halt in Geduld üben müssen - hätten aber andererseits die CHANCE gehabt sich um ihren Aufbau SELBSt und zu EIGENEM Nutzen zu kümmern. |
Da stimme ich Dir zu. Das wäre langfristig vielleicht besser und befriedigender für alle gewesen. Aber die Ergebnisse der Volkskammerwahl machten sehr deutlich dass das nicht gewünscht war. Das Ergebnis hat mir damals auch nicht gefallen, aber um wieviel deutlicher hätte denn das Wahlergebnis noch ausfallen müssen damit Du und andere hier es als ein legitimes demokratisches Votum akzeptieren? |
*smile* Ich sehe dies durchaus als legitimes demokratisches Votum und werd "den Teufel tun"
zu behaupten das seinerzeit nicht so gut wie alle Ossis die Währung gewollt hätten.
Zum Zeitpunkt der Wahl war allerdings lediglich von einer Wirtschafts- und Währungsunion die Rede - die
Wiedervereinigungsidee wurde erst nach deren Realisierung von offizeller Seite thematisiert und dann
auch so erstaunlich schnell durchgezogen, das man nicht wirklich glauben mag, das der Plan dazu
nicht intern bereits ausgemachte Sache war.
So gesehn sind damit die ostdeutschen Wähler zunächst mit der aussicht auf Westgeld angefüttert worden,
hatten aber mangels zwischenzeitlicher Wahl keine Möglichkeit mehr gegen eine Vereinigung zu
votieren -> ganz klassisch gelinkt würde man sagen, wenn man Arges dahinter vermuten wollte.
Rum wie num lässt aber das Votum zumindest einige Rückschlüsse auf demokratische Wahlmöglichkeiten überhaupt zu. Wenn dem Wähler die detailierteren Begleitumstände
völlig ungeläufig sind, ihm die heiß ersehnte Kohle vor die Nase gehalten wird und ihm versichert
wird das eine Angleichung der Lebensumstände innerhalb von 2 (!!!) Jahren möglich IST - welche Wahl
hat er dann WIRKLICH?
Zumindest letztere Behauptung war in Kenntnis der wirtschaftlichen Möglichkeiten der BRD eine
glatte Lüge. Diese Kenntnis hatten aber die OSSIS=Wähler nicht - sie waren vielmehr derart
von der Zurschaustellung RELATIV und SCHEINBAR überwältigender Wirtschaftsmacht aus direktem
Erleben derart bekifft das sie die Verwirklichung dieses Versprechens dieser Wirtschaftsmacht vorbehaltlos
zutrauten
und außerdem derart arglos das sie eine bewußte Lüge in derart weitreichenden Belangen keinem
Menschen - geschweige denn einem westdeutschen Kanzler zugetraut hätten.
und -> welchen Grund zu lügen gab es denn eigentlich - wenn man den Ossis die FREIE Wahl lassen wollte?
m.E. wäre irgendwas das einer FREIEN Wahl einigermaßen nahe kommt gewesen wenn man mindestens
bis nach der Wahl auch jegliche Währungs- und Wirtschaftsunionsideen ZURÜCK gehalten und das Wahlvolk
im Glauben gelassen hätte das es seine Zukunft allein bewältigen müsse.
Dann wäre recht sicher das Wahlergebnis völlig anders ausgefallen und hätte zumindest theoretisch
zu einer Regierungführen können, welche die Wiedervereinigung VERANTWORTLICH und im Sinne ihrer
Wähler - MIT-gestaltet oder gar ablehnt.
Das man von westdeutscher Seite auch faustdicke Lügen nicht gescheut hat um exakt das zu verhindern,
sollte so einige Rückschlüsse darauf zulassen WER an einer ÜBERNAHME der DDR mehr interessiert war.
So wies gelaufen ist - GAB es aber im Grunde gar keine Wahl - weil kein Mensch ein versprochenes Paradies ablehnt
wenn er die Wahl hat.
Und das dies nicht auch Kohl und Co glasklar war und das der Wiedervereinigungsgedanke nicht BEWUßT
bis nach der Volkskammerwahl zurückgehalten wurde - um keine der vielfältigen damit verbundenen
Ängste und Bedenken zu schüren,
kann man jemanden erzählen der sich die Hose mit der Kneifzange anzieht
Die Ossis haben 90 nicht die Wiedervereinigung gewählt sondern lediglich das Versprechen vom Paradies,
welches ihnen Angesichts der naturgemäß oberflächlichen Betrachtung der damaligen BRD-Realität tatsächlich möglich schien
und diesbezüglich unterschieden sich die Ossiwähler gar nicht sosehr von den Wessiwählern,
die auch jedes mal aufs neue Versprechen wählen die keiner zu erfüllen gedenkt weil sie gar keiner
erfüllen KANN.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Westerle Merkwelle als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.04.2009 Beiträge: 135
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(#1298455) Verfasst am: 01.06.2009, 12:08 Titel: Das ist nur formal richtig. |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | DeHerg hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Ich bin das endlose Gejammer der Ossis leid. ....Für sie werden Steuergelder, die auch im Westen dringend gebraucht würden, abgezogen. ....Und jetzt sind alle schuld, nur sie selbst sind die Opfer. Es reicht! | natürlich sehen wir uns nicht alle als Opfer nur dieses ewige herumgeheule, das man diese blöden Ossiparasiten die ja sowieso nichts auf die Beine gestellt bekommen, ja mit durchfüttern müsste kann einem gehörig gegen den Strich gehen. Von mir aus könnte man sofort den Soli streichen wenn dann nur endlich dieses herablassende Gequengel aufhören würde.
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Ich muss mal daran erinnern, dass allein die Ostdeutschen (!) über die Vereinigung entschieden haben, nämlich per Wahlzettel für Kohl, der den Anschluss propagierte. Die Westdeutschen wurden nicht gefragt. |
Das ist nur formal richtig.
Tatsächlich wurde die "Wiedervereinigung" durch die westliche Propaganda systematisch herbeigeredet. Dass dann Demagogen wie Kohl daraus noch ihren eigenen Nutzen durch unseriöse Versprechungen zogen, ist um so bezecihnender.
Als 1989 die Grenze geöffnet wurde, wollte im ersten halben Jahr kaum jemand in der DDR davon sprechen. Alle freuten sich nur über die Möglichkeit, endlich in Westen reisen zu können. Die Reporter des Hessischen Rundfunks, die in jener Zeit täglich uhre Hessenschau aus Erfurt und anderen Städten Thüringens übertrugen, fanden so gut wie niemanden, der vor der Kamera die Widervereinigung wollte.
Aber die westdeutschen "Investoren" waren allzu gierig, sich endlich die Ressourcen Ostdeutschlands aneignen zu können. Endsprechend heftig war die Medienpropaganda und endsprechend brachial wurde die Enteignung der Menschen vorangetrieben.
Der Zusammenbruch der ostdeutschen Betriebe und die anschließende Massenarbeitslosigkeit hätte ebenfalls verhindert werden können, wenn man die DDR Währung noch ein paar Jahre bestehen lassen hätte. Dann wäre diese Währung zwar aufgrund der schwachen Wirtschaftsleistung gnadenlos abgewertet worden. Aber die Betriebe hätten überlebt. Der Ausverkauf Ostdeutschlands hätte so nicht stattgefunden. Der einzige westdeutsche Politiker, der diesen alternativen Weg vorschlug, war der SPD Vorsitzende Oskar Lafontaine. Dafür wurde er von den Raffges aus CDU, FDP, Industrie und SPD natürlich massiv beschimpft.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46739
Wohnort: Stuttgart
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(#1298470) Verfasst am: 01.06.2009, 12:30 Titel: Re: Das ist nur formal richtig. |
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Westerle Merkwelle hat folgendes geschrieben: | Der Zusammenbruch der ostdeutschen Betriebe und die anschließende Massenarbeitslosigkeit hätte ebenfalls verhindert werden können, wenn man die DDR Währung noch ein paar Jahre bestehen lassen hätte. Dann wäre diese Währung zwar aufgrund der schwachen Wirtschaftsleistung gnadenlos abgewertet worden. Aber die Betriebe hätten überlebt. Der Ausverkauf Ostdeutschlands hätte so nicht stattgefunden. Der einzige westdeutsche Politiker, der diesen alternativen Weg vorschlug, war der SPD Vorsitzende Oskar Lafontaine. Dafür wurde er von den Raffges aus CDU, FDP, Industrie und SPD natürlich massiv beschimpft. |
Die ostdeutsche betriebe sind deshalb zusammengebrochen, weil niemand mehr Produkte gekauft hat die in Ostdeutschland hergestellt wurden.
Sie konnten sich nicht wehren gegen die massive Werbung, weill sie damit nie konfrontiert worden waren. So habe ich es zumindest in der näheren Verwantschaft erfahren.
"Ab Oktober kaufe ich nur noch gscheite Produkten. Den Ostplunder können die behalten". (Fasst wortwörtlich zitiert).
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1298849) Verfasst am: 01.06.2009, 21:40 Titel: Re: Das ist nur formal richtig. |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Westerle Merkwelle hat folgendes geschrieben: | Der Zusammenbruch der ostdeutschen Betriebe und die anschließende Massenarbeitslosigkeit hätte ebenfalls verhindert werden können, wenn man die DDR Währung noch ein paar Jahre bestehen lassen hätte. Dann wäre diese Währung zwar aufgrund der schwachen Wirtschaftsleistung gnadenlos abgewertet worden. Aber die Betriebe hätten überlebt. Der Ausverkauf Ostdeutschlands hätte so nicht stattgefunden. Der einzige westdeutsche Politiker, der diesen alternativen Weg vorschlug, war der SPD Vorsitzende Oskar Lafontaine. Dafür wurde er von den Raffges aus CDU, FDP, Industrie und SPD natürlich massiv beschimpft. |
Die ostdeutsche betriebe sind deshalb zusammengebrochen, weil niemand mehr Produkte gekauft hat die in Ostdeutschland hergestellt wurden.
Sie konnten sich nicht wehren gegen die massive Werbung, weill sie damit nie konfrontiert worden waren. So habe ich es zumindest in der näheren Verwantschaft erfahren.
"Ab Oktober kaufe ich nur noch gscheite Produkten. Den Ostplunder können die behalten". (Fasst wortwörtlich zitiert). |
Das nahm teilweise absurde Zuege an damals. Mir ist noch ein Fernsehbericht in Erinnerung, wie ein pfiffiger Obstverkaeufer mit seinem Stand am Brandenburger Tor mit dem Verkauf von "West-Aepfeln" ein Riesengeschaeft machte. Das war vor allem deshalb so attraktiv fuer ihn, weil er seine Aepfel im brandenburgischen Umland Berlins einkaufte. Die bekam er dort naemlich nachgeschmissen, weil niemand die "Ost-Aepfel" haben wollte.
Klar standen die Ossis damals auf dem Schlauch, weil sie nicht merkten, wie sie gezielt ihre eigenen Arbeitsplaetze kaputt machten, aber das siehst Du ganz richtig, sie wussten es halt nicht besser, weil sie ueber keinerlei Erfahrungen mit den oft subtilen Verfuehrungsmerchanismen einer Marktwirtschaft hatten.
Keinesfall sollte man es sich so einfach machen wie gewisse Erzengel und mit dem Finger zeigen: "Die doofen Ossis sind an allem Schuld!" Das uebersieht naemlich, dass auch die Wessis wie die Lemminge dem dicken Elend hinterhergerannt sind. Die Regierung Kohl und damit das Wiedervereinigungsdesaster war das erste gesamtdeutsche Desaster nach dem 2. Weltkrieg, da sollten sich Wessis und Ossis beide erst mal an die eigene Nase fassen...
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1299153) Verfasst am: 02.06.2009, 10:58 Titel: |
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Was wäre die Lösung gewesen?
10 Jahre Werbeverbot?
Marketing-Entwicklungshelfer, die in jeden ostdeutschen Betrieb geschickt werden?
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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