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Chilisalsa registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.12.2008 Beiträge: 1907
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(#1301333) Verfasst am: 05.06.2009, 01:52 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Chilisalsa hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Chilisalsa hat folgendes geschrieben: | Ich fasse mal zusammen: Du bist nicht mal dazu imstande, eine relativ einfache Frage zu beantworten. |
Nein. Ich bin nicht willens, dir hier Antwort auf diese Frage zu geben. Diesbezüglich hättest du es übrigens viel einfacher haben können. |
Du willst und wolltest doch gar nicht diskutieren. |
Hey! Du hast etwas verstanden! |
Yupp, soviel argumentationsfreie Arroganz muß doch überzeugen
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#1301336) Verfasst am: 05.06.2009, 01:54 Titel: |
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Jepp, rare event.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Chilisalsa registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.12.2008 Beiträge: 1907
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(#1301338) Verfasst am: 05.06.2009, 02:05 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Jepp, rare event. |
Ja, kaum fragt man so einen Nachwuchsmarxisten wie dich, was er real an einem von ihm kritisierten Satz denn auszusetzen habe, kneift er feige
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#1301346) Verfasst am: 05.06.2009, 04:21 Titel: |
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Moloch hat folgendes geschrieben: | atheist666 hat folgendes geschrieben: | Hoffentlich kommt die Türkei bald in die EU. |
Ich will aber nicht noch mehr hardcore Nationalisten in der EU.
In der ganzen EU gibt es keine härteren Nationalisten wie in der Türkei. |
Fragt sich nur, wen Du mit hardcore Nationalisten meinst ? Ich habe nämlich so den Eindruck, daß Du es selber nicht weißt.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1301375) Verfasst am: 05.06.2009, 09:14 Titel: |
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Auf PI-News kommentiert man den vorlaeufigen Europawahlausgang in den Niederlanden unter folgender graphischen Ueberschrift:
Das waren wohl ein, zwei Prozente mehr als man dort vertragen konnte. Ein paar alte Kameraden scheinen wohl schon trinkselig von einer neuen Machtergreifung zu traeumen und konnten ihr braeunliches Wasser nicht halten.
Ansonsten: Rechtschreibung schwach. Und sowas will die abendlaendische Kultur verteidigen. Die sollen erst mal richtig schreiben lernen...
_________________ Defund the gender police!!
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1301386) Verfasst am: 05.06.2009, 09:51 Titel: |
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Das die einen Wehrmachtsstahlhelm orange gepinselt haben, sagt ja schon alles!
Braunes Pack!
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Necromancer Kleingeist
Anmeldungsdatum: 22.10.2007 Beiträge: 565
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(#1301411) Verfasst am: 05.06.2009, 11:49 Titel: |
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Zumindest ein Punkt von Geert W. find ich nicht schlecht. Weniger Einfluss der EU auf die Länder. Nehme ich doch nur mal das gute alte Deutschland. Obwohl es eigentlich Deutschländer heißen müsste da dieses Land ja noch aus zig einzel- und selbstbestimmten Ländern regiert wird. Und dann will oder darf die EU auch noch mitreden? Wie geht das Sprichwort? Viele Köche verderben den Brei. Wie man in Deutschland sieht stimmt das Sprichwort.
_________________ Viele Gedenkminuten hätten durch Denkminuten verhindert werden können. (H.v.D.)
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NineBerry Zahmer Wolf
Anmeldungsdatum: 27.04.2009 Beiträge: 209
Wohnort: Heidelberg
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(#1301415) Verfasst am: 05.06.2009, 11:55 Titel: |
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Necromancer hat folgendes geschrieben: | Zumindest ein Punkt von Geert W. find ich nicht schlecht. Weniger Einfluss der EU auf die Länder. Nehme ich doch nur mal das gute alte Deutschland. Obwohl es eigentlich Deutschländer heißen müsste da dieses Land ja noch aus zig einzel- und selbstbestimmten Ländern regiert wird. Und dann will oder darf die EU auch noch mitreden? Wie geht das Sprichwort? Viele Köche verderben den Brei. Wie man in Deutschland sieht stimmt das Sprichwort. |
Nee, das nennt sich Subsidarität. Und sich einerseits darüber zu beschweren, dass die Bundesländer zu viel Einfluss haben und andererseits zu fordern, die Nationalstaaten sollen mehr Einfluss in der EU bekommen, ist ziemlich widersprüchlich.
Den apfelsinenfarbenen Stahlhelm haben die Pis übrigens nicht selbst gebastelt, der ist schon älter:
http://www.stern.de/sport-motor/fussball/:WM-2006-Wehrmachtshelme-Niederlande-Fans/553117.html
http://www.helmpje.nl/
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1301420) Verfasst am: 05.06.2009, 12:15 Titel: |
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NineBerry hat folgendes geschrieben: | Necromancer hat folgendes geschrieben: | Zumindest ein Punkt von Geert W. find ich nicht schlecht. Weniger Einfluss der EU auf die Länder. Nehme ich doch nur mal das gute alte Deutschland. Obwohl es eigentlich Deutschländer heißen müsste da dieses Land ja noch aus zig einzel- und selbstbestimmten Ländern regiert wird. Und dann will oder darf die EU auch noch mitreden? Wie geht das Sprichwort? Viele Köche verderben den Brei. Wie man in Deutschland sieht stimmt das Sprichwort. |
Nee, das nennt sich Subsidarität. Und sich einerseits darüber zu beschweren, dass die Bundesländer zu viel Einfluss haben und andererseits zu fordern, die Nationalstaaten sollen mehr Einfluss in der EU bekommen, ist ziemlich widersprüchlich.
Den apfelsinenfarbenen Stahlhelm haben die Pis übrigens nicht selbst gebastelt, der ist schon älter:
http://www.stern.de/sport-motor/fussball/:WM-2006-Wehrmachtshelme-Niederlande-Fans/553117.html
http://www.helmpje.nl/ |
Guck mal an, das wusste ich noch gar nicht.
Aber PI greift das Bild ja dankend wieder auf.
Dämlicherweise.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#1301430) Verfasst am: 05.06.2009, 13:00 Titel: |
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Necromancer hat folgendes geschrieben: | Wie geht das Sprichwort? Viele Köche verderben den Brei. |
Ich halte dieses Sprichwort für offensichtlich unanwendbar auf politische Zusammenhänge.
Das kann man sich klar machen, indem man seine Anwendung mal konsequent zuende denkt...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1301435) Verfasst am: 05.06.2009, 13:05 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Necromancer hat folgendes geschrieben: | Wie geht das Sprichwort? Viele Köche verderben den Brei. |
Ich halte dieses Sprichwort für offensichtlich unanwendbar auf politische Zusammenhänge.
Das kann man sich klar machen, indem man seine Anwendung mal konsequent zuende denkt... |
Wir lassen uns gar nicht mehr bekochen, sondern ernähren uns politisch nur noch von Rohkost ?
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#1301522) Verfasst am: 05.06.2009, 18:09 Titel: |
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Oder so...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Chilisalsa registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.12.2008 Beiträge: 1907
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(#1301835) Verfasst am: 06.06.2009, 12:19 Titel: |
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Necromancer hat folgendes geschrieben: | Zumindest ein Punkt von Geert W. find ich nicht schlecht. Weniger Einfluss der EU auf die Länder. Nehme ich doch nur mal das gute alte Deutschland. Obwohl es eigentlich Deutschländer heißen müsste da dieses Land ja noch aus zig einzel- und selbstbestimmten Ländern regiert wird. Und dann will oder darf die EU auch noch mitreden? Wie geht das Sprichwort? Viele Köche verderben den Brei. Wie man in Deutschland sieht stimmt das Sprichwort. |
Die EU hat bereits entscheidenden Einfluß auf die Länder. Das Problem der EU sind deren Demokratiedefizite.
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Chilisalsa registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.12.2008 Beiträge: 1907
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(#1301901) Verfasst am: 06.06.2009, 14:26 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
So wie ich das sehe, sind das nicht nur "etwaige Problematiken", sondern die Probleme dieser Rhetorik ("Keine Toleranz den Intoleranten", etc.) sitzen so tief, dass sie jederzeit drohen, sie in das Gegenteil dessen zu verkehren, was sie eigentlich beabsichtigt. Balibar stellt ja in dem Abschnitt, den ich hier im Thread schon von ihm zitiert habe, die Frage, wie man die Eliminatoren eliminieren könne. Ich bin in meinem Aufsatz an einer Stelle sogar noch expliziter. Ein Problem ist der legitimatorische Charakter dieser Rhetorik. Sie wird so gelesen, als bestünde bereits eine prästabilisierte moralische Eindeutigkeit. Im Grunde reproduziert sie genau das Gut-Böse-Schema, gegen das sie sich eigentlich wenden will. Wenn man das Anliegen hinter der Rhetorik ernst nehmen will (anstatt der Rhetorik selbst), das ich übrigens zumindest in Poppers Falle für relativ aufrichtig halte, dann sollte man sich zuerst mal mit seiner eigenen Voreingenommenheit und Intoleranz beschäftigen. |
Diese Rhetorik fordert allerdings Toleranz gegenüber Intoleranz und unterstellt allen, die Intoleranz nicht dulden wollen ("keine Toleranz gegenüber Intoleranz"), Voreingenommenheit und Intoleranz .
"Keine Toleranz gegenüber Intoleranz" besagt eben eine Nichttolerierung jeglicher Intoleranz von welcher Seite auch immer. Wer da eine intolerante und menschenrechtsfeindliche Weltanschauung davon ausnehmen will, muß sich fragen lassen, welche Werte er überhaupt vertritt.
PS
Es wäre nicht schlecht, wenn du in Zukunft das editierte auch als solches kennzeichnen würdest.
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NineBerry Zahmer Wolf
Anmeldungsdatum: 27.04.2009 Beiträge: 209
Wohnort: Heidelberg
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(#1301908) Verfasst am: 06.06.2009, 14:38 Titel: |
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Richtig müsste das heißen: "Keine Toleranz der Diskriminierung". Intoleranz an sich ist nämlich noch nichts negatives, sondern wird es erst, wenn auf deren Basis gehandelt wird.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#1301909) Verfasst am: 06.06.2009, 14:39 Titel: |
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Chilisalsa hat folgendes geschrieben: | Diese Rhetorik fordert allerdings Toleranz gegenüber Intoleranz. |
Also gut, dann versuchen wir's nochmal. Ich fordere keineswegs etwas derartiges, jedenfalls nicht, wenn du mit Toleranz sowas meinst wie bloß passives Zusehen, Nichtstun und Däumchen drehen. Was ich zunächst mal fordere, ist eine Reflexion der gesamten Begrifflichkeit. Der Toleranzbegriff ist so wie er hier gebraucht wird völlig nichtssagend. Bei dem, was man ohne Weiteres tolerieren kann, stellt sich die Frage ohnehin gar nicht erst. Grundsätzlich alle Intoleranz nicht tolerieren zu wollen endet hingegen notwendigerweise in Fanatismus und Paranoia, weil es überhaupt keine vollkommen tolerante Haltung gibt. Die Rhetorik, dass Intoleranz nicht zu tolerieren sei, sagt also letztlich rein gar nichts darüber, wie man sich Intoleranz gegenüber verhalten soll. Gleichzeitig und gerade deshalb kann sie verwendet werden und wird sie verwendet, um alles Mögliche und alles Beliebige zu rechtfertigen, inklusive der jeweiligen Gegenreaktion (und der Gegen-Gegenreaktion, etc.). Meine Kritik an ihr sagt folglich auch nicht aus, dass man Intoleranz tolerieren soll, sondern dass die Aussage, man soll es nicht tun, viel zu allgemein ist, um irgendeine Beurteilungs- oder Handlungsmaßgabe darstellen zu können. Die Frage ist doch: Was heißt das überhaupt, jemanden oder etwas zu tolerieren oder nicht zu tolerieren? Denken wir uns Toleranz als reine Passivität (gar nichts tun, nur zusehen, etc.) und Intoleranz als Aktivität, um die größten Grausamkeiten mit Gewalt zu beseitigen? Oder finden wir andere Worte für eine Art des Umgangs miteinander (oder meinetwegen sogar eine Strategie), die mehr Alternativen kennt als bloße Passivität einerseits und eine aggressive und einseitig fordernde Haltung andererseits? Wie weit sind wir bereit, unsere eigenen Codes zu überprüfen, bevor wir von anderen irgendwas einfordern?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 06.06.2009, 15:07, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#1301918) Verfasst am: 06.06.2009, 15:06 Titel: |
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NineBerry hat folgendes geschrieben: | Richtig müsste das heißen: "Keine Toleranz der Diskriminierung". |
Interessante Bemerkung. Möchtest du dazu noch mehr schreiben?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22262
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(#1301928) Verfasst am: 06.06.2009, 15:45 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Chilisalsa hat folgendes geschrieben: | Diese Rhetorik fordert allerdings Toleranz gegenüber Intoleranz. |
Also gut, dann versuchen wir's nochmal. Ich fordere keineswegs etwas derartiges, jedenfalls nicht, wenn du mit Toleranz sowas meinst wie bloß passives Zusehen, Nichtstun und Däumchen drehen. Was ich zunächst mal fordere, ist eine Reflexion der gesamten Begrifflichkeit. Der Toleranzbegriff ist so wie er hier gebraucht wird völlig nichtssagend. Bei dem, was man ohne Weiteres tolerieren kann, stellt sich die Frage ohnehin gar nicht erst. Grundsätzlich alle Intoleranz nicht tolerieren zu wollen endet hingegen notwendigerweise in Fanatismus und Paranoia, weil es überhaupt keine vollkommen tolerante Haltung gibt. Die Rhetorik, dass Intoleranz nicht zu tolerieren sei, sagt also letztlich rein gar nichts darüber, wie man sich Intoleranz gegenüber verhalten soll. Gleichzeitig und gerade deshalb kann sie verwendet werden und wird sie verwendet, um alles Mögliche und alles Beliebige zu rechtfertigen, inklusive der jeweiligen Gegenreaktion (und der Gegen-Gegenreaktion, etc.). Meine Kritik an ihr sagt folglich auch nicht aus, dass man Intoleranz tolerieren soll, sondern dass die Aussage, man soll es nicht tun, viel zu allgemein ist, um irgendeine Beurteilungs- oder Handlungsmaßgabe darstellen zu können. Die Frage ist doch: Was heißt das überhaupt, jemanden oder etwas zu tolerieren oder nicht zu tolerieren? Denken wir uns Toleranz als reine Passivität (gar nichts tun, nur zusehen, etc.) und Intoleranz als Aktivität, um die größten Grausamkeiten mit Gewalt zu beseitigen? Oder finden wir andere Worte für eine Art des Umgangs miteinander (oder meinetwegen sogar eine Strategie), die mehr Alternativen kennt als bloße Passivität einerseits und eine aggressive und einseitig fordernde Haltung andererseits? Wie weit sind wir bereit, unsere eigenen Codes zu überprüfen, bevor wir von anderen irgendwas einfordern? |
Was du hier sagst, läuft doch alles bloß darauf hinaus, dass du behaupten willst, plakative Ein-Satz-Aussagen würden nicht ausreichen, man müsse nachdenken, und das möglicherweise auch noch über sich selbst.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#1301935) Verfasst am: 06.06.2009, 16:00 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Was du hier sagst, läuft doch alles bloß darauf hinaus, dass du behaupten willst, plakative Ein-Satz-Aussagen würden nicht ausreichen, man müsse nachdenken, und das möglicherweise auch noch über sich selbst. |
Wenn du meinen Beitrag unbedingt auf eine plakative Ein-Satz-Aussage reduzieren willst, dann kommt diese dem schon ziemlich nah, ja.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22262
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(#1301938) Verfasst am: 06.06.2009, 16:16 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Was du hier sagst, läuft doch alles bloß darauf hinaus, dass du behaupten willst, plakative Ein-Satz-Aussagen würden nicht ausreichen, man müsse nachdenken, und das möglicherweise auch noch über sich selbst. |
Wenn du meinen Beitrag unbedingt auf eine plakative Ein-Satz-Aussage reduzieren willst, dann kommt diese dem schon ziemlich nah, ja. |
So. Und was kann man jetzt damit anfangen? Nix.
Mal so praktisch: Kann man mit dieser Denkweise sagen, wer schuld ist? Wer raus muss, damit alles wieder gut wird? Wie man beweisen kann, dass man recht hat, und jeder, der das nicht einsieht, zu denen gehrört, die raus müssen, damit alles gut wird?
Nein. Also, vollkommen praxisuntauglich, dein Gelaber.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Domingo ungläubig
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 1167
Wohnort: Westkanada
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(#1301940) Verfasst am: 06.06.2009, 16:20 Titel: |
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NineBerry hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Geert Wilders hat folgendes geschrieben: | "Ich möchte nicht in einer Niederlande leben, wo die Städte mehrheitlich von Fremden bewohnt sind." |
Ich auch nicht. Von den 300.000 Leuten, die in Bonn leben, kenne ich vielleicht fünfzig. Ein extremer Missstand! |
Im Original wird der Begriff "Allochtonen" verwenden. Falls jemand einen besseren deutschen Begriff kennt als "Fremder", würde ich den gerne nehmen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Allochthon_(Ethnologie) |
Hmmm.... Ausländer?
Ja, wenn sie den niederländischen Pass haben, sind sie zwar technisch keine mehr - dennoch muss man (1) nicht immer so überpingelig sein, (2) ist das Wort "Fremder" in dieser Hinsicht um nichts besser und (3) kann man auch Wörter wie "Andersstämmige" oder so bilden, damit jeder versteht, was gemeint ist, sofern es nicht aus dem Zusammenhang ohnehin ersichtlich ist.
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#1301943) Verfasst am: 06.06.2009, 16:25 Titel: |
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NineBerry hat folgendes geschrieben: | Richtig müsste das heißen: "Keine Toleranz der Diskriminierung". Intoleranz an sich ist nämlich noch nichts negatives, sondern wird es erst, wenn auf deren Basis gehandelt wird. |
Ersetz mal "Intoleranz" durch "Nationalsozialismus"... fällt Dir was auf?
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22262
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(#1301949) Verfasst am: 06.06.2009, 16:36 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | NineBerry hat folgendes geschrieben: | Richtig müsste das heißen: "Keine Toleranz der Diskriminierung". Intoleranz an sich ist nämlich noch nichts negatives, sondern wird es erst, wenn auf deren Basis gehandelt wird. |
Ersetz mal "Intoleranz" durch "Nationalsozialismus"... fällt Dir was auf? |
Ersetz mal "Nationalsozialismus" durch Apfelkuchen ... fällt dir was auf?
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Chilisalsa registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.12.2008 Beiträge: 1907
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(#1301953) Verfasst am: 06.06.2009, 16:50 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Chilisalsa hat folgendes geschrieben: | Diese Rhetorik fordert allerdings Toleranz gegenüber Intoleranz. |
Also gut, dann versuchen wir's nochmal.
Grundsätzlich alle Intoleranz nicht tolerieren zu wollen endet hingegen notwendigerweise in Fanatismus und Paranoia, weil es überhaupt keine vollkommen tolerante Haltung gibt. Die Rhetorik, dass Intoleranz nicht zu tolerieren sei, sagt also letztlich rein gar nichts darüber, wie man sich Intoleranz gegenüber verhalten soll. Gleichzeitig und gerade deshalb kann sie verwendet werden und wird sie verwendet, um alles Mögliche und alles Beliebige zu rechtfertigen, inklusive der jeweiligen Gegenreaktion (und der Gegen-Gegenreaktion, etc.). Meine Kritik an ihr sagt folglich auch nicht aus, dass man Intoleranz tolerieren soll, sondern dass die Aussage, man soll es nicht tun, viel zu allgemein ist, um irgendeine Beurteilungs- oder Handlungsmaßgabe darstellen zu können. Die Frage ist doch: Was heißt das überhaupt, jemanden oder etwas zu tolerieren oder nicht zu tolerieren? Denken wir uns Toleranz als reine Passivität (gar nichts tun, nur zusehen, etc.) und Intoleranz als Aktivität, um die größten Grausamkeiten mit Gewalt zu beseitigen? Oder finden wir andere Worte für eine Art des Umgangs miteinander (oder meinetwegen sogar eine Strategie), die mehr Alternativen kennt als bloße Passivität einerseits und eine aggressive und einseitig fordernde Haltung andererseits? Wie weit sind wir bereit, unsere eigenen Codes zu überprüfen, bevor wir von anderen irgendwas einfordern? |
Nochmal ist gut, ich würde eher sagen endlich mal....ich hatte dich ja gefragt, welches Problem du real mit der Rhetorik "Keine Toleranz gegenüber Intoleranz" hast.
Sie ist ungenau und sollte genauer definiert werden, da stimme ich dir zu, allerdings ebenso die Toleranzforderung, denn sie ist jedoch mindestens ebenso ungenau und damit wurde und wird alles mögliche und beliebige gefordert oder gerechtfertigt.
Es ist doch nicht so, daß es keine moralische Eindeutigkeit gäbe, die individuellen Rechte und Freiheiten, die nur durch die des anderen begrenzt sind, sind doch eindeutig .
Und weshalb soll es in Fanatismus und Paranoia ausarten, wenn intolerantes, diskriminierendes Verhalten entweder strafrechtlich verfolgt und/oder gesellschaftlich geächtet wird ?
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NineBerry Zahmer Wolf
Anmeldungsdatum: 27.04.2009 Beiträge: 209
Wohnort: Heidelberg
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(#1301967) Verfasst am: 06.06.2009, 17:08 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | NineBerry hat folgendes geschrieben: | Richtig müsste das heißen: "Keine Toleranz der Diskriminierung". Intoleranz an sich ist nämlich noch nichts negatives, sondern wird es erst, wenn auf deren Basis gehandelt wird. |
Ersetz mal "Intoleranz" durch "Nationalsozialismus"... fällt Dir was auf? |
Vielleicht hätte ich besser schreiben sollen: Intoleranz an sich ist nämlich noch nicht bedrohlich, sondern wird es erst, wenn auf deren Basis gehandelt wird.
Da kann man dann auch "Nationalsozialismus" einsetzen.
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Chilisalsa registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.12.2008 Beiträge: 1907
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(#1301982) Verfasst am: 06.06.2009, 17:56 Titel: |
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NineBerry hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | NineBerry hat folgendes geschrieben: | Richtig müsste das heißen: "Keine Toleranz der Diskriminierung". Intoleranz an sich ist nämlich noch nichts negatives, sondern wird es erst, wenn auf deren Basis gehandelt wird. |
Ersetz mal "Intoleranz" durch "Nationalsozialismus"... fällt Dir was auf? |
Vielleicht hätte ich besser schreiben sollen: Intoleranz an sich ist nämlich noch nicht bedrohlich, sondern wird es erst, wenn auf deren Basis gehandelt wird.
Da kann man dann auch "Nationalsozialismus" einsetzen. |
Oder "grenzenlose Toleranz".
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#1302061) Verfasst am: 06.06.2009, 20:45 Titel: |
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NineBerry hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Geert Wilders hat folgendes geschrieben: | "Ich möchte nicht in einer Niederlande leben, wo die Städte mehrheitlich von Fremden bewohnt sind." |
Ich auch nicht. Von den 300.000 Leuten, die in Bonn leben, kenne ich vielleicht fünfzig. Ein extremer Missstand! |
Im Original wird der Begriff "Allochtonen" verwenden. Falls jemand einen besseren deutschen Begriff kennt als "Fremder", würde ich den gerne nehmen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Allochthon_(Ethnologie) |
Zumal es ja immer mal wieder auffällt, dass es diesen Leuten eben keineswegs um Bekenntnis zu Grundrechten bei Fremden geht, sondern alleine darum, dass es Fremde sind.
Immer wieder behaupten sie vollmundig, es ginge nur um die freiheitliche demokratische Grundordnung, dann sieht man sie wieder mit jedem ins Bett steigen, der aus welchen Grund auch immer „gegen die Überfremdung“ eintritt.
Tatsächlich geht es so weit, dass selbst Schwule ausgerechnet mit der NPD liebäugeln – die ja nun gerade nicht im Ruch steht, verfassungstreu oder schwulenfreundlich zu sein – solange es nur „gegen die Museln“ geht.
Und diejenigen, die mit derlei Elementen gemeinsame Sache machen, die sind ganz und gar nicht die Verteidiger der Menschenrechte gegen den politischen Islam, die sind selbst genausosehr Feinde von Grundrechten wie die, gegen die sie argumentieren.
Zwischen denjenigen „Islamkritikern“, die sich mit christlichen Fundamentalisten und Rechtsradikalen Seite an Seite stellen vermag ich ganz und gar keinen Vorzug gegenüber islamischen Fundamentalisten zu entdecken.
Was dabei besonders schade ist, ist die Tatsache, dass in deren Gröhlen jede Form von Islamkritik zusehends untergeht.
Sei's drum: wenn die wenigstens zugeben würden, dass ihnen Verfassung und Menschenrechte am Arsch vorbeigehen würde sie das zwar nicht besser, aber immerhin ein kleines Stückchen ehrlicher machen.
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1302095) Verfasst am: 06.06.2009, 21:42 Titel: |
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Necromancer hat folgendes geschrieben: | Wie geht das Sprichwort? Viele Köche verderben den Brei. |
Manchmal reicht auch schon ein Koch um den Brei voellig ungeniessbar zu machen. (Hessisches Sprichwort)
_________________ Defund the gender police!!
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1302097) Verfasst am: 06.06.2009, 21:44 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Necromancer hat folgendes geschrieben: | Wie geht das Sprichwort? Viele Köche verderben den Brei. |
Manchmal reicht auch schon ein Koch um den Brei voellig ungeniessbar zu machen. (Hessisches Sprichwort) |
stimmt
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#1302202) Verfasst am: 06.06.2009, 23:53 Titel: |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: |
Tatsächlich geht es so weit, dass selbst Schwule ausgerechnet mit der NPD liebäugeln – die ja nun gerade nicht im Ruch steht, verfassungstreu oder schwulenfreundlich zu sein – solange es nur „gegen die Museln“ geht.
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Idioten gibt es in jeder Bevölkerungsgruppe. Dass man den Teufel nicht mit dem Beelzebub austreiben kann, sollte sich allerdings inzwischen herumgesprochen haben. Es gibt zwar Schwule, die einen Nazi-Fetisch haben (seltsam genug), aber ob es wirklich eine nennenswerte Anzahl von Schwulen gibt, die rechtsextremistische Einstellungen haben und sich bei Wahlen entsprechend verhalten, harrt wohl noch des Beweises.
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