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15. - 19. Juni ---> Bildungsstreik 2009 - Machst du mit?
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Beteiligst du dich am Bundesweiten Bildungsstreik 2009?
Yep.
31%
 31%  [ 11 ]
Nope.
37%
 37%  [ 13 ]
Nein, aber ich unterstütze den Aufruf und die Proteste.
20%
 20%  [ 7 ]
Nein, ich sehe keinen Veränderungsbedarf.
5%
 5%  [ 2 ]
Was geht´s mich an?
5%
 5%  [ 2 ]
Stimmen insgesamt : 35

Autor Nachricht
Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1307600) Verfasst am: 15.06.2009, 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Yogosh hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Die gibt es aber nur Schul-/Hochschulintern. Nicht auf Landes-/Bundesebene.
Die Lehrpläne zB werden allein von den Ländern festgelegt, da haben die Schüler überhaupt nix mitzureden.

Warum sollten Schüler eine Mitsprache bei den Lehrplänen haben?
Ich will ja nicht sagen, dass sie kein Mitspracherecht haben sollten, aber es ist doch klar, dass man die wesentlichen Kompetenzen hier lieber Erwachsenen überlassen sollte.


Nicht, dass ich hier jetzt eine Debatte über pädagogische Konzepte lostreten will...
Montessori-Pädagogik
Zitat:
Montessori-Pädagogik

...ist ein reformpädagogisches Bildungsangebot, das sich unmittelbar am Kind orientiert und konsequent die Bedürfnisse des Kindes berücksichtigt.

Das erste Montessori-Kinderhaus wurde bereits 1907 in Rom von Maria Montessori gegründet. Ihr zu Ehren trägt diese Pädagogik ihren Namen.

Montessori-Pädagogik wird heute in vielen Kinderhäusern und Schulen und in fast allen Ländern der Erde angeboten. Montessori-Pädagogik ist seit vielen Jahrzehnten erprobt und bewährt.



Prinzipien der Montessori-Pädagogik sind:

* das Kind in seiner Persönlichkeit achten, es als ganzen, vollwertigen Menschen sehen
* seinen Willen entwickeln helfen, indem man ihm Raum für freie Entscheidungen gibt; ihm helfen, selbständig zu denken und zu handeln
* ihm Gelegenheit bieten, dem eigenen Lernbedürfnis zu folgen, denn Kinder wollen nicht nur irgendetwas lernen, sondern zu einer bestimmten Zeit etwas ganz Bestimmtes (sensible Phasen)
* ihm helfen, Schwierigkeiten zu überwinden statt ihnen auszuweichen



Freiarbeit

... ist das Kernstück der reformpädagogischen Bildung Montessoris. Die Kinder wählen nach eigener Entscheidung, womit sie sich beschäftigen. Das Montessori-Material, die kindgerechte Darstellung der Angebote und die gute Beobachtungsgabe des Erziehers helfen dem Kind dabei, sich für ein Angebot zu entscheiden.

Dann bestimmt das Kind weitgehend selbst den Arbeitsrhythmus und die Beschäftigungsdauer und auch, ob es allein oder mit einem Partner arbeiten, spielen oder lernen möchte.

Diese freie Entscheidung führt zu einer Disziplin, die von innen kommt und nicht vom Erzieher gemacht wird. Jeder Besucher, der nicht mit der Montessori-Pädagogik vertraut ist, bewundert diese ruhige und entspannte Arbeitsatmosphäre in der Freiarbeit nach Montessori.



Die Montessori-Erzieher

... verstehen sich als Helfer zur Entwicklung selbständiger Persönlichkeiten. Zur rechten Zeit sind ihre Worte und ihre Konsequenz gefragt. Sie sind sehr flexibel. Mit Geduld erklären sie den Gebrauch der Montessori-Materialien und unterstützen die Kinder, damit umzugehen. Sie bringen das Kind auch in Beziehung zur Ordnung in ihrer Umgebung.
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
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Wohnort: Berlin

Beitrag(#1307604) Verfasst am: 15.06.2009, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Yogosh hat folgendes geschrieben:
Warum sollten Schüler eine Mitsprache bei den Lehrplänen haben?


Warum nicht? - Sie wollen doch etwas lernen, da können sie sich doch auch aussuchen, was sie lernen wollen. Oder muss man sie einfach mit dem indoktrinieren, was die derzeitige Regierung gerade für relevant hält, oder was ökonomisch verwertbar ist?


Weil sie die Inhalte eines Lehrplans gar nicht beurteilen können. Das geht eben erst wenn man die möglichen Inhalte und ihre Fortsetzungen auch überblicken kann. Na ja, in diesem Punkt werden wir uns eh nicht näher kommen.

Aber noch ein anderer Punkt: bei der ganzen Liberalisierung die Du befürwortest und forderst, wie willst Du da noch Esoterik, Verschwörungstheorie, Kreationismus und ähnlichen Quatsch aus den Schulen und Unis raushalten?
_________________
"If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1307605) Verfasst am: 15.06.2009, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Die gibt es aber nur Schul-/Hochschulintern. Nicht auf Landes-/Bundesebene.
Die Lehrpläne zB werden allein von den Ländern festgelegt, da haben die Schüler überhaupt nix mitzureden.

Warum sollten Schüler eine Mitsprache bei den Lehrplänen haben?

Da sie unmittelbar davon betroffen sind, halte ich es für sinnvoll zu begründen warum sie keines haben sollten.
Gründe gegen ein Mitsprachrecht:
1)Die Schüler können, den Stoff nicht beurteilen, bevor sie ihn gelernt haben.
2)Für die Schüler wiegt das Interesse die Schule erfolgreich abzuschließen höher als das Interesse etwas zu lernen. Sie haben in erster Linie Interesse an einem einfachen Stoff, durch ein Mitsprache Recht würde das Niveau vermutlich abflachen.

Allerdings könnte ich mir vorstellen den Lehrplan in Pflichtstoff und einen Topf mit optionalen Stoff
,aus dem die Schüler auswählen, aufzuteilen.
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Trish:(
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1307606) Verfasst am: 15.06.2009, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Yogosh hat folgendes geschrieben:
Warum sollten Schüler eine Mitsprache bei den Lehrplänen haben?


Warum nicht? - Sie wollen doch etwas lernen, da können sie sich doch auch aussuchen, was sie lernen wollen. Oder muss man sie einfach mit dem indoktrinieren, was die derzeitige Regierung gerade für relevant hält, oder was ökonomisch verwertbar ist?


Weil sie die Inhalte eines Lehrplans gar nicht beurteilen können. Das geht eben erst wenn man die möglichen Inhalte und ihre Fortsetzungen auch überblicken kann. Na ja, in diesem Punkt werden wir uns eh nicht näher kommen.

Aber noch ein anderer Punkt: bei der ganzen Liberalisierung die Du befürwortest und forderst, wie willst Du da noch Esoterik, Verschwörungstheorie, Kreationismus und ähnlichen Quatsch aus den Schulen und Unis raushalten?
Ganz gutes Argument.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1307607) Verfasst am: 15.06.2009, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Der Bachelor erschwert akademische Seitensprünge - ein verschultes Studium lässt wenig Zeit für fachfremde Vorlesungen.

hier im thread war schon die beschwerde zu lesen, dass ein bachelor-student sogar zu fachfremden vorlesungen gezwungen wird.

irgendwie widerspricht sich das Smilie


Das stimmt zwar, wird aber von Uni zu Uni verschieden gehandhabt.
Und dass die Studenten in ganz bestimmte, fachfremde Veranstaltungen gezwungen werden, kann ja wohl auch nicht die erschöpfende Wahlfreiheit sein, oder?
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1307609) Verfasst am: 15.06.2009, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Der Bachelor erschwert akademische Seitensprünge - ein verschultes Studium lässt wenig Zeit für fachfremde Vorlesungen.

hier im thread war schon die beschwerde zu lesen, dass ein bachelor-student sogar zu fachfremden vorlesungen gezwungen wird.

irgendwie widerspricht sich das Smilie


Das widerspricht sich nur, wenn man den Unterschied zwischen Freiwilligkeit und Zwang nicht kennt.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1307611) Verfasst am: 15.06.2009, 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Yogosh hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Die gibt es aber nur Schul-/Hochschulintern. Nicht auf Landes-/Bundesebene.
Die Lehrpläne zB werden allein von den Ländern festgelegt, da haben die Schüler überhaupt nix mitzureden.

Warum sollten Schüler eine Mitsprache bei den Lehrplänen haben?


Warum nicht? - Sie wollen doch etwas lernen, da können sie sich doch auch aussuchen, was sie lernen wollen.


das ist doch wie den bock zum gaertner machen. sollen die schueler sich die noten vielleicht auch noch selber geben?

schueler wuerden immer versuchen, die anforderungen runterzuschrauben.

bestimmt wuerde die ganze differentialrechnung ganz schnell aus den lehrplaenen getilgt. vielleicht sogar die ungeliebte bruchrechnung. oder gleich die ganze mathematik. deren sinn sehen die schueler eh nicht ein. dass sie mathematik brauchen, merken sie erst, wenn sie aus der schule raus sind.

und wenn die schueler mitentscheiden duerften, waere bestimmt schon laengst per mehrheitsbeschluss in den mathematik-lehrplan reingeschrieben worden, dass an schulen (a+b)²=a²+b² zu gelten hat und nicht als fehler angestrichen werden darf Smilie
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Wolf
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Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1307613) Verfasst am: 15.06.2009, 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Der Bachelor erschwert akademische Seitensprünge - ein verschultes Studium lässt wenig Zeit für fachfremde Vorlesungen.

hier im thread war schon die beschwerde zu lesen, dass ein bachelor-student sogar zu fachfremden vorlesungen gezwungen wird.

irgendwie widerspricht sich das Smilie


Das widerspricht sich nur, wenn man den Unterschied zwischen Freiwilligkeit und Zwang nicht kennt.

Habt ihr Beispiele für solche zwangsfachfremde Vorlesungen?
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1307617) Verfasst am: 15.06.2009, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Yogosh hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Die gibt es aber nur Schul-/Hochschulintern. Nicht auf Landes-/Bundesebene.
Die Lehrpläne zB werden allein von den Ländern festgelegt, da haben die Schüler überhaupt nix mitzureden.

Warum sollten Schüler eine Mitsprache bei den Lehrplänen haben?


Warum nicht? - Sie wollen doch etwas lernen, da können sie sich doch auch aussuchen, was sie lernen wollen.


das ist doch wie den bock zum gaertner machen. sollen die schueler sich die noten vielleicht auch noch selber geben?

schueler wuerden immer versuchen, die anforderungen runterzuschrauben.

bestimmt wuerde die ganze differentialrechnung ganz schnell aus den lehrplaenen getilgt. vielleicht sogar die ungeliebte bruchrechnung. oder gleich die ganze mathematik. deren sinn sehen die schueler eh nicht ein. dass sie mathematik brauchen, merken sie erst, wenn sie aus der schule raus sind.

und wenn die schueler mitentscheiden duerften, waere bestimmt schon laengst per mehrheitsbeschluss in den mathematik-lehrplan reingeschrieben worden, dass an schulen (a+b)²=a²+b² zu gelten hat und nicht als fehler angestrichen werden darf Smilie
Ich hätte gerne die Literatur von anno dazumal im Deutschunterricht durch neuere Literatur ersetzt...
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
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Beitrag(#1307618) Verfasst am: 15.06.2009, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Der Bachelor erschwert akademische Seitensprünge - ein verschultes Studium lässt wenig Zeit für fachfremde Vorlesungen.

hier im thread war schon die beschwerde zu lesen, dass ein bachelor-student sogar zu fachfremden vorlesungen gezwungen wird.

irgendwie widerspricht sich das Smilie


Das widerspricht sich nur, wenn man den Unterschied zwischen Freiwilligkeit und Zwang nicht kennt.

Habt ihr Beispiele für solche zwangsfachfremde Vorlesungen?


Mir ist das nicht direkt bekannt. Nur falls diese Behauptung stimmen sollte, kann sie von tridi eben aus diesem Grund nicht als Argument genutzt werden.
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- Niklas Luhmann -
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1307621) Verfasst am: 15.06.2009, 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Yogosh hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Die gibt es aber nur Schul-/Hochschulintern. Nicht auf Landes-/Bundesebene.
Die Lehrpläne zB werden allein von den Ländern festgelegt, da haben die Schüler überhaupt nix mitzureden.

Warum sollten Schüler eine Mitsprache bei den Lehrplänen haben?

Da sie unmittelbar davon betroffen sind, halte ich es für sinnvoll zu begründen warum sie keines haben sollten.
Gründe gegen ein Mitsprachrecht:
1)Die Schüler können, den Stoff nicht beurteilen, bevor sie ihn gelernt haben.
2)Für die Schüler wiegt das Interesse die Schule erfolgreich abzuschließen höher als das Interesse etwas zu lernen. Sie haben in erster Linie Interesse an einem einfachen Stoff, durch ein Mitsprache Recht würde das Niveau vermutlich abflachen.


1) Kinder (Menschen) haben eine ihnen natürlich innewohnende Neugier und ein globales Lerninteresse, das durch das derzeitige Schulsystem eher abgetötet wird, als es zu fördern. zB die Notengebung erzeugt Konkurrenz und Frust, der die Schule zu einem Ort macht, an dem man sich nicht unbedingt gerne begiebt, anstatt einen Ort zu schaffen, in dem Anregungen und Motivation zur Selbstbildung gegeben werden und in dem jeder sich nach seinen eigenen Interessen frei entfalten kann.

2) Ja, ein Effekt, der durch den unsere gesamte Gesellschft durchziehenden Konkurrenz- und Leistungsdruck erzeugt wird. Die Schule ist z.Zt. kein Ort der intellektuellen Anregung und förderung und kein Ort, an dem optimal gelernt wird, sondern ein Ort der Selektion und der Einübung in den Kampf um Ressourcen.
Ermöglichte man den Schülern einen Zugang zu Möglichkeiten des selbstbestimmten und autonomen Lernens ohne Leitungs- und Konkurrenzdruck, bin ich davon überzeugt, dass sich das Niveau eher heben würde.
Wie du es beschreibst, haben die Schüler kein Interesse an einfachem Lehrstoff, sondern an guten Noten und an einem möglichst guten Zeugnis, das ihnen Zugang zu qualifizierten und gutbezahlten Jobs verschafft.

Zitat:

Allerdings könnte ich mir vorstellen den Lehrplan in Pflichtstoff und einen Topf mit optionalen Stoff
,aus dem die Schüler auswählen, aufzuteilen.


Zum Beispiel, ja.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1307622) Verfasst am: 15.06.2009, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:

Mir ist das nicht direkt bekannt. Nur falls diese Behauptung stimmen sollte, kann sie von tridi eben aus diesem Grund nicht als Argument genutzt werden.

Das ist klar.
Ich möchte nur beurteilen können, ob der Zwang so sinnlos ist.
Wenn etwa Psychologen eine Vorlesung über beschreibenden Statistik besuchen müssen, halte ich dies für durchaus sinnvoll, weit sinnvoller als jede vorgeschriebene und freiwillige Psychologie-Vorlesung.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1307624) Verfasst am: 15.06.2009, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Der Bachelor erschwert akademische Seitensprünge - ein verschultes Studium lässt wenig Zeit für fachfremde Vorlesungen.

hier im thread war schon die beschwerde zu lesen, dass ein bachelor-student sogar zu fachfremden vorlesungen gezwungen wird.

irgendwie widerspricht sich das Smilie


Das stimmt zwar, wird aber von Uni zu Uni verschieden gehandhabt.
Und dass die Studenten in ganz bestimmte, fachfremde Veranstaltungen gezwungen werden, kann ja wohl auch nicht die erschöpfende Wahlfreiheit sein, oder?


wo werden sie denn in *bestimmte* fachfremde veranstaltungen gezwungen? die beschwerde hier im forum war, dass man ueberhaupt was fachfremdes machen muss, dabei allerdings hatte man grosse auswahl, was man da machen wollte. (es schien der uni voellig egal, hauptsache, es war nicht der eigene fachbereich.)

und @hornochse: die tatsache, dass man sogar zu fachfremden vorlesungen gezwungen wird (die man sich selbst aussuchen darf), weil die im studienplan vorgesehen sind, widerspricht durchaus der behauptung, man haette fuer fachfremde vorlesungen keine zeit.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1307625) Verfasst am: 15.06.2009, 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Yogosh hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
Die gibt es aber nur Schul-/Hochschulintern. Nicht auf Landes-/Bundesebene.
Die Lehrpläne zB werden allein von den Ländern festgelegt, da haben die Schüler überhaupt nix mitzureden.

Warum sollten Schüler eine Mitsprache bei den Lehrplänen haben?


Warum nicht? - Sie wollen doch etwas lernen, da können sie sich doch auch aussuchen, was sie lernen wollen.


das ist doch wie den bock zum gaertner machen. sollen die schueler sich die noten vielleicht auch noch selber geben?

schueler wuerden immer versuchen, die anforderungen runterzuschrauben.

bestimmt wuerde die ganze differentialrechnung ganz schnell aus den lehrplaenen getilgt. vielleicht sogar die ungeliebte bruchrechnung. oder gleich die ganze mathematik. deren sinn sehen die schueler eh nicht ein. dass sie mathematik brauchen, merken sie erst, wenn sie aus der schule raus sind.

und wenn die schueler mitentscheiden duerften, waere bestimmt schon laengst per mehrheitsbeschluss in den mathematik-lehrplan reingeschrieben worden, dass an schulen (a+b)²=a²+b² zu gelten hat und nicht als fehler angestrichen werden darf Smilie


Man braucht keine Noten, um etwas zu lernen.
Mathematik lernen sie dann, wenn sie sie für ihr eigentliches Lerninteresse beötigen. Sozudagen nutzen sie sie als Werkzeug für ihr eigentliches Forschungsinteresse. Man kann übrigens Menschen auch verdeutlichen, wozu es nützen kann, das mathematische Handwerkszeug zu kennen, anstatt ihnen blos einzutrichtern: "du musst das jetzt lernen, ob du willst oder nicht - wozu du es brauchst, wirst du später mal sehen."
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Yogosh
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Anmeldungsdatum: 19.03.2009
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Beitrag(#1307626) Verfasst am: 15.06.2009, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Wie war noch gleich der Plan die Kinder eher für Mathematik und Physik zu begeistern als für Esoterik?

Geometrie und Kurvendiskussion oder Liebeshoroskope erstellen .... hmmmm ... schwere Wahl.
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
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Beitrag(#1307627) Verfasst am: 15.06.2009, 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
und @hornochse: die tatsache, dass man sogar zu fachfremden vorlesungen gezwungen wird (die man sich selbst aussuchen darf), weil die im studienplan vorgesehen sind,


Watt? Fachfremde Vorlesungen, die man sich unter Zwang selbst aussuchen darf? Wer hat das überhaupt geschrieben?
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
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Beitrag(#1307629) Verfasst am: 15.06.2009, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:


BACHELOR & BILDUNG - Schlau trotz Studium
Zitat:
Der Bachelor erschwert akademische Seitensprünge - ein verschultes Studium lässt wenig Zeit für fachfremde Vorlesungen. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE erklärt Sascha Spoun, Präsident der Uni Lüneburg, wie sich Allgemeinbildung und Bologna-Reform vereinbaren lassen.


Zitat:
SPIEGEL ONLINE: Sie legen an der Lüneburger Universität großen Wert auf Allgemeinbildung: Bachelor-Studenten aller Fachrichtungen müssen allgemeinbildende Seminare belegen, wie "Kunst und Ästhetik" oder "Sprache und Kultur". Wieso?

Spoun: Allgemeine Bildung war für Universitäten schon immer wichtig und kennzeichnend für ein akademisches Studium. Dieser Tradition räumen wir hier großen Platz ein, weil wir von ihr auch den größten Nutzen erwarten - Bildung durch Wissenschaft. Der zweite Grund ist, dass das Studium nicht nur der Berufsvorbereitung dient, sondern der Lebensvorbereitung insgesamt. Wenn ich andere Disziplinen und Methoden gelernt habe, verliere ich die Scheu vor fremden Dingen.


Geschildert wird hier der SOnderfall der Uni-Lüneburg der entgegen der allgemeinen Bachelor-Regelung, die wohl akademische Seitensprünge erschwert, besonderen Wert auf eine umfassende Allgemeinbildung legt und daher die Studenten in die entsprechenden Kurse zwingt.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1307630) Verfasst am: 15.06.2009, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Der Bachelor erschwert akademische Seitensprünge - ein verschultes Studium lässt wenig Zeit für fachfremde Vorlesungen.

hier im thread war schon die beschwerde zu lesen, dass ein bachelor-student sogar zu fachfremden vorlesungen gezwungen wird.

irgendwie widerspricht sich das Smilie


Das stimmt zwar, wird aber von Uni zu Uni verschieden gehandhabt.
Und dass die Studenten in ganz bestimmte, fachfremde Veranstaltungen gezwungen werden, kann ja wohl auch nicht die erschöpfende Wahlfreiheit sein, oder?


wo werden sie denn in *bestimmte* fachfremde veranstaltungen gezwungen? die beschwerde hier im forum war, dass man ueberhaupt was fachfremdes machen muss, dabei allerdings hatte man grosse auswahl, was man da machen wollte. (es schien der uni voellig egal, hauptsache, es war nicht der eigene fachbereich.)

und @hornochse: die tatsache, dass man sogar zu fachfremden vorlesungen gezwungen wird (die man sich selbst aussuchen darf), weil die im studienplan vorgesehen sind, widerspricht durchaus der behauptung, man haette fuer fachfremde vorlesungen keine zeit.


Es wird nicht nur von Uni zu Uni, sondern sogar von Fachbereich zu Fachbereich verschieden gehandhabt. Jeder Fachbereich innerhalb jeder einzelnen Uni hat dafür eigene Regelungen.
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1307631) Verfasst am: 15.06.2009, 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
Wie war noch gleich der Plan die Kinder eher für Mathematik und Physik zu begeistern als für Esoterik?

Geometrie und Kurvendiskussion oder Liebeshoroskope erstellen .... hmmmm ... schwere Wahl.


Ich wüsste nicht, was dagegen einzuwenden wäre, wenn sich ein Kind mit Esoterik befasen möchte. So lange die Kinder nicht mit Eso-Kram indoktriniert werden, sondern sich im selbständigen und kritischen Denken über, kann ich das nur befürworten.

Du scheinst davon auszugehen, dass auch Herr Gauß und Herr Einstein usw. zu ihren wissenscaftlichen Arbeiten gezwungen wurden oder? Aus Interesse und Neugier kann sich wohl niemand mit Mathematik und Physik befassen, oder wie?

Übrigens hat auch die Psychologie mal als Esoterik angefangen.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1307632) Verfasst am: 15.06.2009, 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:

Mathematik lernen sie dann, wenn sie sie für ihr eigentliches Lerninteresse beötigen. Sozudagen nutzen sie sie als Werkzeug für ihr eigentliches Forschungsinteresse. Man kann übrigens Menschen auch verdeutlichen, wozu es nützen kann, das mathematische Handwerkszeug zu kennen, anstatt ihnen blos einzutrichtern: "du musst das jetzt lernen, ob du willst oder nicht - wozu du es brauchst, wirst du später mal sehen."


und wenn das "eigentliche forschungsinteresse" grad zufaellig nicht da ist, dann lernen sie die mathematik halt nicht?

mathematik immer dann zu lernen, wenn man es braucht, das haut in der mathematik leider nicht so recht hin...

man kann *versuchen*, den sinn zu verdeutlichen - aber wenn man auf diese weise am anfang eines grossen mathematischen bereichs verdeutlicht, was man damit alles machen kann, wenn man den ganzen bereich erlernt hat, dann kann der schueler am anfang normalerweise noch gar nicht die dinge erfassen, die er spaeter dann mit dieser mathematik wird loesen koennen. so einfach ist das alles daher nicht.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1307633) Verfasst am: 15.06.2009, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt bin ich erst recht der Ansicht, dass der Bildungsstreik nur Anti ist.

(Aber Baldur ist ja kein offizieller Vertreter.)
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1307636) Verfasst am: 15.06.2009, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Jetzt bin ich erst recht der Ansicht, dass der Bildungsstreik nur Anti ist.

(Aber Baldur ist ja kein offizieller Vertreter.)


Junge, du müsstest wahrscheinlich nur mal den Kopf heben, wenn du durch die Uni läufst, um Leute zu sehen, mit denen du über den Streik diskutieren kannst. Vielleicht wäre das mal eine Option, dich zu informieren.
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- Niklas Luhmann -
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
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Beitrag(#1307637) Verfasst am: 15.06.2009, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Jetzt bin ich erst recht der Ansicht, dass der Bildungsstreik nur Anti ist.

(Aber Baldur ist ja kein offizieller Vertreter.)


Nein, bin ich nicht und ich gebe hier auch meine persönliche Ansicht wieder. Meine persönlichen Forderungen stehen hier nicht auf der Agenda, sondern gehen weit über die gestellten Forderungen hinaus. - Aber irgendwo muss man ja mal anfangen...

Und warum hältst du mich für Anti?
Ich bin pro etwas anderes.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1307639) Verfasst am: 15.06.2009, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Jetzt bin ich erst recht der Ansicht, dass der Bildungsstreik nur Anti ist.

(Aber Baldur ist ja kein offizieller Vertreter.)


Junge, du müsstest wahrscheinlich nur mal den Kopf heben, wenn du durch die Uni läufst, um Leute zu sehen, mit denen du über den Streik diskutieren kannst. Vielleicht wäre das mal eine Option, dich zu informieren.
Ich seh hier tatsächlich niemanden...Nur einige Aufkleber hab ich bemerkt.
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Hornochse
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Beitrag(#1307641) Verfasst am: 15.06.2009, 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Jetzt bin ich erst recht der Ansicht, dass der Bildungsstreik nur Anti ist.

(Aber Baldur ist ja kein offizieller Vertreter.)


Junge, du müsstest wahrscheinlich nur mal den Kopf heben, wenn du durch die Uni läufst, um Leute zu sehen, mit denen du über den Streik diskutieren kannst. Vielleicht wäre das mal eine Option, dich zu informieren.
Ich seh hier tatsächlich niemanden...Nur einige Aufkleber hab ich bemerkt.


Das wäre in der Tat seltsam.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Baldur
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Beitrag(#1307642) Verfasst am: 15.06.2009, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:

Mathematik lernen sie dann, wenn sie sie für ihr eigentliches Lerninteresse beötigen. Sozudagen nutzen sie sie als Werkzeug für ihr eigentliches Forschungsinteresse. Man kann übrigens Menschen auch verdeutlichen, wozu es nützen kann, das mathematische Handwerkszeug zu kennen, anstatt ihnen blos einzutrichtern: "du musst das jetzt lernen, ob du willst oder nicht - wozu du es brauchst, wirst du später mal sehen."


und wenn das "eigentliche forschungsinteresse" grad zufaellig nicht da ist, dann lernen sie die mathematik halt nicht?

mathematik immer dann zu lernen, wenn man es braucht, das haut in der mathematik leider nicht so recht hin...


Doch, es haut hin.
Man lernt das, was man für sein individuelles Forschungsinteresse oder ganz einfach lebenspraktisch braucht. Wenn nicht jetzt, dann später.

Die sicht, dass ein Kind (der Mensch) ein lernunwilliges und faules Objekt ist, das es zu indoktrinieren und mit Wissen zu füllen gilt, ist schlicht falsch.
Dorch solche Indoktrinationsversuche, baut sich lediglich eine innere Verweigerungshaltung und Ablhenung gegenüber den Lehrinhalten auf und ist destruktiv für das bereits vorhandene Forschungsinteresse des Kindes. - Die einzigen beiden Konsequenzen unseres derzeitigen Schul- und Lehrsystems sind entweder Gehorsam und Unterordnung, oder innere Verweigerung. In beiden Fällen ein destruktiver Effekt.

Ausnahmen sind solche Lehrer, die im Rahmen ihrer trotz des allgemeinen Systems verbliebenen Möglichkeiten auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler eingehen und deren Interesse fördern und so vielleicht Begeisterung für ihr Fach wecken.
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tridi
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Beitrag(#1307645) Verfasst am: 15.06.2009, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
und @hornochse: die tatsache, dass man sogar zu fachfremden vorlesungen gezwungen wird (die man sich selbst aussuchen darf), weil die im studienplan vorgesehen sind,


Watt? Fachfremde Vorlesungen, die man sich unter Zwang selbst aussuchen darf? Wer hat das überhaupt geschrieben?

danol und ich unterhielten uns hier in diesem thread lang und breit ueber genau diesen punkt. speziell bachelor mathematik. ich sah in die heutige studienordnung meiner alten uni, die verlangt, dass man aus dem allgemeinen studienangebot etwas belegen muesse. was man da aber belegt, war scheissegal. bei danol an seiner uni scheint es aehnlich, wenn ichs recht verstanden habe: man muss was belegen, egal was, es darf nur wohl bei ihm explizit nicht aus dem eigenen fachbereich sein.

danol findet das scheisse, weil er damit zu was fachfremden gezwungen wird, obwohl er lieber stattdessen mehr mathe machen wuerde. (ich finde es nicht so dramatisch, kann ihn aber in gewisser weise schon verstehen.) diese neuerung ist jedenfalls sowohl an meiner alten uni (muenster) wie auch an danols uni durch die einfuehrung des bachelor gekommen, vorher gabs dieses "allgemeine studium" nicht.

nun aber weist baldur drauf hin, dass angeblich die einfuehrung des bachelor sogar verhindere, dass man mal ne fachfremde vorlesung belege.

also das passt echt nicht zusammen. moegen sich die kritiker mal einig werden, ob die bachelor-einfuehrung das fachfremde studium nun foerdere oder verhindere...

meine vermutung: das hat mit bachelor ueberhaupt nix zu tun. das sind einfach fragen, wie zufaellig grade lokal an den einzelnen unis und in den einzelnen fachbereichen entschieden wurde, als man die neuen studienplaene gebastelt hat. idiotien in den studienplaenen gibts immer, das ist heute so mit dem bachelor, das war aber auch frueher so, und die ursache liegt woanders, aber nicht daran, dass das nun bachelor-studiengaenge sind.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1307653) Verfasst am: 15.06.2009, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Zitat:


mathematik immer dann zu lernen, wenn man es braucht, das haut in der mathematik leider nicht so recht hin...


Doch, es haut hin.
Man lernt das, was man für sein individuelles Forschungsinteresse oder ganz einfach lebenspraktisch braucht. Wenn nicht jetzt, dann später.

nein, das haut nicht hin:

wenn du spaeter mal ploetzlich integrale im IR^n brauchst, dann kannst du die nicht mal eben kurz lernen, wenn du vorher noch nicht einmal gelernt hast, was ne ableitung ist.

Zitat:

Die sicht, dass ein Kind (der Mensch) ein lernunwilliges und faules Objekt ist, das es zu indoktrinieren und mit Wissen zu füllen gilt, ist schlicht falsch.

in dieser allgemeinheit ist es falsch: es gibt natuerlich sehr lernwillige leute.

ja, bei manchen kann man auch begeisterung wecken, auch fuer die reine mathematik an sich, ohne "praxisbezug".

aber das ist ne minderheit.

was machst du nun mit denen, die grad keinen spass dran haben, ableiten zu lernen?

die lernens einfach nicht, oder wie?

denen kannst du dann auch nicht erzaehlen, dass man das lernen sollte, weil man damit (monate bis jahre spaeter) noch so tolle dinge machen kann. denn wenn du von diesen tolle dingen erzaehlst, werden sie die in dem augenblick gar nicht verstehen.
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Baldur
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Beitrag(#1307662) Verfasst am: 15.06.2009, 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:


was machst du nun mit denen, die grad keinen spass dran haben, ableiten zu lernen?

die lernens einfach nicht, oder wie?


Genau. Dann lernen sie es nicht. Wozu, wenn sie es nicht brauchen?
Ich habe auch keine Ahnung mehr, wie das geht. Und wenn ich es brauche, schaue ich es nach. Dann dauert es eben etwas länger, bis ich es kapiere, wenn ich es denn später unbedingt wissen muss.

Acu du hast in deiner Schulkariere nicht alles gelernt, was vielleicht ebenso oder sogar noch wichtiger gewesen wäre. Vielleicht hast du es inzwischen gelernt, oder lernst es später, wenn es dich mal interessiert. Was solls.

Wer von den Menschen heutzutage kann denn noch/überhaupt Korvendiskussion und Ableitung usw.?
Und wer von denen, die es nicht können vermisst es? Wo ist das Problem. Wozu etwas lernen, was ich nicht brauche und aller Voraussicht nach auch nie brauchen werde? Sollte ich es doch irgendwann brauchen, werde ich es immernoch lernen können.
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Baldur
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Beitrag(#1307665) Verfasst am: 15.06.2009, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:

in dieser allgemeinheit ist es falsch: es gibt natuerlich sehr lernwillige leute.


Auch falsch. Jeder Mensch ist lernwillig, bis es ihm abgewöhnt wird.
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