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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1316671) Verfasst am: 28.06.2009, 22:01 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | im kommunismus gibt es nur noch eine klasse: das proletariat! |
Im Kommunismus gibt es kein Proletariat mehr. | nicht? ett gibt keine arbeiter mehr, arbeiter in den fabriken, arbeiter für den frieden, arbeiter für die gesundheit? gut, wie nennt man die dann all sonst? |
Ich vermute mal Tarvoc möchte darauf hinaus dass diese Menschen im Kommunismus aufhören würden eine Klasse zu bilden, weil eine Klasse sich immer in Abgrenzung zu anderen Klassen konstituiert, die es dann ja idealerweise nichtmehr geben sollte.
Ich möchte dazu sagen dass ich das für sehr, sehr utopisch halte ...
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1316673) Verfasst am: 28.06.2009, 22:02 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Spartacus Leto hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | im kommunismus gibt es nur noch eine klasse: das proletariat! |
Im Kommunismus gibt es kein Proletariat mehr. |
und keine partei. und kein geld. und kein verbrechen. und 72 jungfr... äh nee das war was anderes... |
Immer diese qualifizierten Kommentare*.
*Rumgerolle |
der letzte strohhalm wenn man keine argumente mehr hat?
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#1316678) Verfasst am: 28.06.2009, 22:03 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Spartacus Leto hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | im kommunismus gibt es nur noch eine klasse: das proletariat! |
Im Kommunismus gibt es kein Proletariat mehr. |
und keine partei. und kein geld. und kein verbrechen. und 72 jungfr... äh nee das war was anderes... |
Immer diese qualifizierten Kommentare*.
*Rumgerolle |
Stimmt. Er hat nämlich die Geschichtsphilosophen vergessen, denn mit dem Kommunismus endet bekanntlich die Geschichte.
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1316691) Verfasst am: 28.06.2009, 22:08 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Danol hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | im kommunismus gibt es nur noch eine klasse: das proletariat! |
Im Kommunismus gibt es kein Proletariat mehr. | nicht? ett gibt keine arbeiter mehr, arbeiter in den fabriken, arbeiter für den frieden, arbeiter für die gesundheit? gut, wie nennt man die dann all sonst? |
Ich vermute mal Tarvoc möchte darauf hinaus dass diese Menschen im Kommunismus aufhören würden eine Klasse zu bilden, weil eine Klasse sich immer in Abgrenzung zu anderen Klassen konstituiert, die es dann ja idealerweise nichtmehr geben sollte.
Ich möchte dazu sagen dass ich das für sehr, sehr utopisch halte ... |
Vielleicht meinte er verkürzt das, was ich ausformuliert habe.
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1316694) Verfasst am: 28.06.2009, 22:10 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Baldur hat folgendes geschrieben: | [.....] | wenn du meinst,
ich halte das für haarspalterei. ich gucke nur, was bisher in angeblich sozialistischen/kommunistischen staaten passiert ist.
meiner bescheidenen meinung nach produziert jede staatsform eine art herrscher-kaste.... scheint menschlich zu sein. |
Nein, es ist keine Haarspalterei, sondern dass, was der neoliberale Mainstream stest zu verdrängen versucht, indem er immer wieder verlautbaren lässt: "Kommunismus, das hatten wir doch schonmal. Wir wollen keine neue Mauer."
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1316696) Verfasst am: 28.06.2009, 22:11 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Danol hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | im kommunismus gibt es nur noch eine klasse: das proletariat! |
Im Kommunismus gibt es kein Proletariat mehr. | nicht? ett gibt keine arbeiter mehr, arbeiter in den fabriken, arbeiter für den frieden, arbeiter für die gesundheit? gut, wie nennt man die dann all sonst? |
Ich vermute mal Tarvoc möchte darauf hinaus dass diese Menschen im Kommunismus aufhören würden eine Klasse zu bilden, weil eine Klasse sich immer in Abgrenzung zu anderen Klassen konstituiert, die es dann ja idealerweise nichtmehr geben sollte.
Ich möchte dazu sagen dass ich das für sehr, sehr utopisch halte ... |
anders gesagt paradiesisch
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44681
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(#1316699) Verfasst am: 28.06.2009, 22:12 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Nein.
pewe hat folgendes geschrieben: | mit dem Kommunismus endet bekanntlich die Geschichte. |
Unsinn.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 28.06.2009, 22:14, insgesamt einmal bearbeitet |
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1316704) Verfasst am: 28.06.2009, 22:14 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Danol hat folgendes geschrieben: | Ich möchte dazu sagen dass ich das für sehr, sehr utopisch halte ... |
Natürlich ist es utopisch im eigentlichen Wortsinn, weil es soetwas bisher nicht gibt und nicht gab. Es gab aber auch mal eine Zeit, da war der Parlamentarismus eine Utopie, ebenso wie ein Pferdeloser Wagen oder ein Flug zum Mond. Und die Erde war früher auch mal eine Scheibe. Und jeder der was anderes behauptete, oder behauptete, dass es eben doch möglich sei, der wurde in die Klappse gesteckt oder schlimmeres.
Utopie heißt, dass es etwas (noch) nicht gibt nicht, dass es unmöglich ist.
Ich finde es seltsam, dass die MEnschen stest weniger Zweifel haben, wenn es über die Realisierung von Dystopien geht.
Zuletzt bearbeitet von Baldur am 28.06.2009, 22:16, insgesamt einmal bearbeitet |
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1316706) Verfasst am: 28.06.2009, 22:15 Titel: Re: Klassenjustiz |
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[leer, weil doppelt gepostet]
Zuletzt bearbeitet von Baldur am 28.06.2009, 22:16, insgesamt einmal bearbeitet |
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1316707) Verfasst am: 28.06.2009, 22:15 Titel: Re: Klassenjustiz |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Danol hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | im kommunismus gibt es nur noch eine klasse: das proletariat! |
Im Kommunismus gibt es kein Proletariat mehr. | nicht? ett gibt keine arbeiter mehr, arbeiter in den fabriken, arbeiter für den frieden, arbeiter für die gesundheit? gut, wie nennt man die dann all sonst? |
Ich vermute mal Tarvoc möchte darauf hinaus dass diese Menschen im Kommunismus aufhören würden eine Klasse zu bilden, weil eine Klasse sich immer in Abgrenzung zu anderen Klassen konstituiert, die es dann ja idealerweise nichtmehr geben sollte.
Ich möchte dazu sagen dass ich das für sehr, sehr utopisch halte ... |
anders gesagt paradiesisch | ich glaube, paradies ist langweilig
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44681
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(#1316708) Verfasst am: 28.06.2009, 22:15 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Baldur hat folgendes geschrieben: | Ich finde es seltsam, dass die Menschen stest weniger Zweifel haben, wenn es über die Realisierung von Dystopien geht. |
Historische Erfahrung.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1316713) Verfasst am: 28.06.2009, 22:18 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Baldur hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Baldur hat folgendes geschrieben: | [.....] | wenn du meinst,
ich halte das für haarspalterei. ich gucke nur, was bisher in angeblich sozialistischen/kommunistischen staaten passiert ist.
meiner bescheidenen meinung nach produziert jede staatsform eine art herrscher-kaste.... scheint menschlich zu sein. |
Nein, es ist keine Haarspalterei, sondern dass, was der neoliberale Mainstream stest zu verdrängen versucht, indem er immer wieder verlautbaren lässt: "Kommunismus, das hatten wir doch schonmal. Wir wollen keine neue Mauer." |
man müsste mal ne antwort darauf haben, ob die kommunistische utopie überhaupt zu verwirklichen ist.
die, die dies bisher erfolglos versuchten nannte man gemeinhin kommunisten und deren methoden schlossen u.a. die mauer ein, man muss kein neoliberales kapitalistenschwein sein um das zu erkennen.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44681
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(#1316726) Verfasst am: 28.06.2009, 22:23 Titel: Re: Klassenjustiz |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | man müsste mal ne antwort darauf haben, ob die kommunistische utopie überhaupt zu verwirklichen ist. |
Und was das überhaupt heißen soll.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1316727) Verfasst am: 28.06.2009, 22:24 Titel: |
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Spartacus Leto hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Spartacus Leto hat folgendes geschrieben: | Irgendwie lustig, zu fordern, dass man Leute in Ämter einsetzen soll, obwohl es für diese Personen keine Mehrheit gibt. | Deine Kommunistemn hätten als Deutsche Bank-Chef auch keine Mehrheit. | Was daran liegen könnte, die Deutsche Bank keine dem Volk unterstehende Behörde ist, sondern eine Aktiengesellschaft. Und die Aktionäre sind natürlich zu enteignen. |
Wer sagt das? Das Volk oder Du?
Oder bist Du das Volk?
_________________ Defund the gender police!!
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#1316729) Verfasst am: 28.06.2009, 22:25 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
pewe hat folgendes geschrieben: | mit dem Kommunismus endet bekanntlich die Geschichte. |
Unsinn. |
Ich kenne keine postkommunistischen Vorstellungen bzw. Ideen dazu.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1316730) Verfasst am: 28.06.2009, 22:25 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | man müsste mal ne antwort darauf haben, ob die kommunistische utopie überhaupt zu verwirklichen ist. |
Und was das überhaupt heißen soll. |
bitte hier keine semantischen spitzfindigkeiten.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1316731) Verfasst am: 28.06.2009, 22:26 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Baldur hat folgendes geschrieben: | Danol hat folgendes geschrieben: | Ich möchte dazu sagen dass ich das für sehr, sehr utopisch halte ... |
Natürlich ist es utopisch im eigentlichen Wortsinn, weil es soetwas bisher nicht gibt und nicht gab. Es gab aber auch mal eine Zeit, da war der Parlamentarismus eine Utopie, ebenso wie ein Pferdeloser Wagen oder ein Flug zum Mond. Und die Erde war früher auch mal eine Scheibe. Und jeder der was anderes behauptete, oder behauptete, dass es eben doch möglich sei, der wurde in die Klappse gesteckt oder schlimmeres.
Utopie heißt, dass es etwas (noch) nicht gibt nicht, dass es unmöglich ist.
Ich finde es seltsam, dass die MEnschen stest weniger Zweifel haben, wenn es über die Realisierung von Dystopien geht. | es ist utopisch, vor allem, wenn man die menschliche natur beachtet: entweder das streben nach mehr geld/besitz oder das streben nach macht. und du wirst das kaum mit einer ideologie ändern können.
und immer dieser hübsche hinweis, dass die kommunistischen staaten ja eigentlich kein kommunismus waren. die waren genaus das, was kommunismus hinbekommt.
man kann eine solidarische, kommunistische gemeinschaft nur in einem kleinen rahmen (wie z.b. kibbuz) verwirklichen. ich kann nicht mit jedem einer millionenbevölkerung solidarisch sein - jedenfalls allerhöchstens theoretisch, nicht praktisch.
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1316739) Verfasst am: 28.06.2009, 22:30 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Baldur hat folgendes geschrieben: | Danol hat folgendes geschrieben: | Ich möchte dazu sagen dass ich das für sehr, sehr utopisch halte ... |
Natürlich ist es utopisch im eigentlichen Wortsinn, weil es soetwas bisher nicht gibt und nicht gab. Es gab aber auch mal eine Zeit, da war der Parlamentarismus eine Utopie, ebenso wie ein Pferdeloser Wagen oder ein Flug zum Mond. Und die Erde war früher auch mal eine Scheibe. Und jeder der was anderes behauptete, oder behauptete, dass es eben doch möglich sei, der wurde in die Klappse gesteckt oder schlimmeres.
Utopie heißt, dass es etwas (noch) nicht gibt nicht, dass es unmöglich ist.
Ich finde es seltsam, dass die MEnschen stest weniger Zweifel haben, wenn es über die Realisierung von Dystopien geht. |
Es ist eine Vorstellung einer menschlichen Gesellschaft, die den bisherigen historischen Erfahrungen mit der Natur des Menschen anscheinend wiederspricht. Zu klären wäre ob dieser Wiederspruch wirklich nur Schein oder tatsächlich Sein ist.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44681
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(#1316741) Verfasst am: 28.06.2009, 22:31 Titel: |
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pewe hat folgendes geschrieben: | Ich kenne keine postkommunistischen Vorstellungen bzw. Ideen dazu. |
Ist doch völlig irrelevant. Mit dem Kommunismus endet die Geschichte nicht, und dass niemand voraussagt, wie sie danach weitergehen soll, ändert daran gar nichts.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 28.06.2009, 22:31, insgesamt einmal bearbeitet |
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1316742) Verfasst am: 28.06.2009, 22:31 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Jetzt driftet die Diskussion schon wieder in diese Pauschalisierungen und tendenziösen Verzerrungen ab.
Macht es euch doch mal nicht immer so leicht, indem ihr vorgekaute Parolen und Mainstream-Kritk nachblubbert. Könnt ihr nicht mal aus den vorgefertigten Schemata ausbrechen und euch eine Gesellschaft vorstellen, die nicht so läuft wie die jetzige. Die Gesellschaft und menschliches Leben WERDEN sich verändern, auf die eine oder die andere Art und es werden sehr radikale Veränderungen sein. Nur ist ein Menschenleben meist viel zu kurz und die Prozesse laufen viel zu langsam, als dass man sie auf den ersten Blick erkennen könnte.
Tut doch nicht so, als lebten wir heute in einer Welt, die identisch ist mit der vor 100, vor 200 oder vor 500 Jahren und ob alles stest so bliebe wie es ist. Als ob die Welt so starr und unveränderbar ist, wie sie manchmal scheint.
Alles, was anders ist als das, was wir kennen, ist zunächst einmal Utopie oder Dystopie, das hängt einzig davon ab, wie wir die Veränderung bewerten. Was davon letztlich Realität wird, hängt an den Menschen selbst und daran, ob man für eine Utopie kämpft, oder ob man alles stillschweigend über sich ergehen lässt und die die dafür kämpfen in ihren Gestaltungsakten ungefragt agieren lässt.
So, genug geschwafelt.
Äußert euch doch mal hgierzu:
Baldur hat folgendes geschrieben: |
Kommunismus bedarf der Aufhebung der Klassengesellschaft. Dies bedeutet also, dass um von einer kommunistischen Gesellschaft sprechen zu können, keine Klassen mehr vorhanden sein dürfen. In der Form, dass das Kollektiv aus ausschließlich Proletariern besteht, bzw. es nur noch eine Klasse (wobei man dann kaum von Klasse sprechen kann) gibt, wie auch immer man diese dann bezeichnet.
Die Diktatur des Proletariats sollte als Übergangsform des Sozialismus, durch die die Klassen aufgehoben werden sollten, hin zur klassenlosen Gesellschaft, dem Kommunismus führen. Die Diktatur des Proletariats war also EIN Versuch eine Gesellschaftliche Transformation hin zum Kommunismus zu erzeugen und ist keine Eigenschaft einer kommunistischen Gesellschaft.
Es steht also die Frage im Raum ob ein Sozialismus als Übergangsmodell in der Form einer Diktatur des Proletariats das geeignete Mittel sein kann, oder ob eine andere Form, oder ein anderer Weg des Übergangs gewählt werden muss. |
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1316752) Verfasst am: 28.06.2009, 22:35 Titel: |
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pewe hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
pewe hat folgendes geschrieben: | mit dem Kommunismus endet bekanntlich die Geschichte. |
Unsinn. |
Ich kenne keine postkommunistischen Vorstellungen bzw. Ideen dazu. |
Die müssen sich in der entsprechenden Gesellschaft und aus ihr heraus erst neu entwickeln. Ist doch bei uns nix anderes, oder? Gab es im Feudalismus etwa schon vorstellungen darüber, wie die Geschichte weiterlaufen sollte, wenn der Adel erst einmal gestürzt und ein demokratisches System installiert ist.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44681
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(#1316753) Verfasst am: 28.06.2009, 22:35 Titel: Re: Klassenjustiz |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | man müsste mal ne antwort darauf haben, ob die kommunistische utopie überhaupt zu verwirklichen ist. |
Und was das überhaupt heißen soll. |
bitte hier keine semantischen spitzfindigkeiten. |
Das ist keine Spitzfindigkeit. Der Ausdruck "Kommunismus" wird durchaus sehr verschieden gelesen. Marx selbst bezeichnet damit z.B. gar kein bestimmtes Ideal, sondern die reale Bewegung, mit der die Arbeiterklasse sich selbst befreit. Fraglos beinhalte der Begriff der Befreiung ein gewisses "utopisches" Element. Dennoch stellt sich immer noch die Frage, was genau es heißen soll, dieses Element zu "verwirklichen". Und zu dieser Frage gibt es nicht eine, sondern unglaublich viele vorgefertigte Antworten. Aber vielleicht ist der Glaube an "vorgefertigte Antworten", was die Frage nach Befreiung angeht, sogar insgesamt nicht einmal unbedingt eine gute Idee.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1316755) Verfasst am: 28.06.2009, 22:37 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Baldur hat folgendes geschrieben: | Alles, was anders ist als das, was wir kennen, ist zunächst einmal Utopie oder Dystopie [...] |
Nein.
Baldur hat folgendes geschrieben: | Äußert euch doch mal hgierzu:
Baldur hat folgendes geschrieben: | Es steht also die Frage im Raum ob ein Sozialismus als Übergangsmodell in der Form einer Diktatur des Proletariats das geeignete Mittel sein kann, oder ob eine andere Form, oder ein anderer Weg des Übergangs gewählt werden muss. | |
Ist das jetzt ernstgemeint? Nachdem nun mehrere bereits sagten dass sie eine Diktatur des Proletariats für, vorsichtig gesagt, suboptimal, halten, willst Du noch Äußerungen darüber ob ein anderer Weg gewählt werden muss (stillschweigend vorausgesetzt der Kommunismus soll umgesetzt werden)? Ich glaube ich kann dir jetzt schon sagen was für Antworten Du bekommen wirst ...
Zuletzt bearbeitet von Danol am 28.06.2009, 22:41, insgesamt einmal bearbeitet |
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1316758) Verfasst am: 28.06.2009, 22:38 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Baldur hat folgendes geschrieben: | Die Diktatur des Proletariats sollte als Übergangsform des Sozialismus, durch die die Klassen aufgehoben werden sollten, hin zur klassenlosen Gesellschaft, dem Kommunismus führen. Die Diktatur des Proletariats war also EIN Versuch eine Gesellschaftliche Transformation hin zum Kommunismus zu erzeugen und ist keine Eigenschaft einer kommunistischen Gesellschaft. |
hat mehrere male nicht funktioniert.
Zitat: | Es steht also die Frage im Raum ob ein Sozialismus als Übergangsmodell in der Form einer Diktatur des Proletariats das geeignete Mittel sein kann, |
höchstwahrscheinlich nicht
Zitat: | oder ob eine andere Form, oder ein anderer Weg des Übergangs gewählt werden muss. |
offenbar ja.
möglicherweise muss man sich aber auch von der vorstellung insgesamt verabschieden, dass diese utopie jemals wirklichkeit werden kann.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1316765) Verfasst am: 28.06.2009, 22:41 Titel: |
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Die "Diktatur des Proletariats" kann auch so verstanden werde, dass damit der Umstand bezeichnet ist, dass mit gleichem Wahlrecht für alle das Proletariat unweigerlich die Mehrheit bilden und somit quasi herrschen würde. De facto wurde der Begriff allerdings kaum in dieser Weise verstanden.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1316774) Verfasst am: 28.06.2009, 22:46 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | Die "Diktatur des Proletariats" kann auch so verstanden werde, dass damit der Umstand bezeichnet ist, dass mit gleichem Wahlrecht für alle das Proletariat unweigerlich die Mehrheit bilden und somit quasi herrschen würde. De facto wurde der Begriff allerdings kaum in dieser Weise verstanden. |
Halte ich für fragwürdig, da man dem Proletariat dafür erstmal homogene politische Ansichten unterstellen müsste. Unsere Wahlen in der Gegenwart zeigen aber gerade dass sowas an der Realität vorbeigeht ...
Wobei die Unterstellung von zumindest teilweise homogenen Interessen des Proletariats ja von diversen Kommunisten tatsächlich vertreten wird.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44681
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(#1316776) Verfasst am: 28.06.2009, 22:47 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | es ist utopisch, vor allem, wenn man die menschliche natur beachtet |
Wie beachtet man denn die menschliche Natur? Sag mir mal die Methode, mit der du die menschliche Natur ermittelst.
Misterfritz hat folgendes geschrieben: | entweder das streben nach mehr geld/besitz oder das streben nach macht. |
Wie wäre es, wenn wir lediglich das "Streben nach..." als menschliche Natur bezeichnen und das jeweilige Objekt des Strebens eines Menschen diesem selbst überlassen würden? Ich zum Beispiel strebe jedenfalls weder nach Geld noch nach Macht als Selbstzweck. Und ich glaube die meisten von euch auch nicht.
Misterfritz hat folgendes geschrieben: | und immer dieser hübsche hinweis, dass die kommunistischen staaten ja eigentlich kein kommunismus waren. |
Naja, die Ostblockstaaten bezeichneten sich noch nicht mal selbst als kommunistisch. Die Behauptung, die Ostblockstaaten seien nicht kommunistisch gewesen, lässt allerdings tatsächlich auf einen gewissen Mangel an Kritik an der eigenen Urteilskraft schließen. Der Knackpunkt an der ganzen Geschichte ist noch nicht einmal eine Frage nach dem Verfahren, mit dem man den "Kommunismus" einer Gesellschaft ermittelt, sondern eine Frage nach dem Monopol auf dieses Verfahren. Politik ist nunmal etwas grundlegend Anderes als empirische Wissenschaft.
Misterfritz hat folgendes geschrieben: | ich kann nicht mit jedem einer millionenbevölkerung solidarisch sein |
Kein Wunder. "Bevölkerung" ist eine Kategorie der Bio-Macht. Man könnte auch sagen: "Bevölkerung" ist eine rein statistische Größe.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 28.06.2009, 22:51, insgesamt 4-mal bearbeitet |
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1316781) Verfasst am: 28.06.2009, 22:48 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | Die "Diktatur des Proletariats" kann auch so verstanden werde, dass damit der Umstand bezeichnet ist, dass mit gleichem Wahlrecht für alle das Proletariat unweigerlich die Mehrheit bilden und somit quasi herrschen würde. De facto wurde der Begriff allerdings kaum in dieser Weise verstanden. |
Halte ich für fragwürdig, da man dem Proletariat dafür erstmal homogene politische Ansichten unterstellen müsste. Unsere Wahlen in der Gegenwart zeigen aber gerade dass sowas an der Realität vorbeigeht ...
Wobei die Unterstellung von zumindest teilweise homogenen Interessen des Proletariats ja von diversen Kommunisten tatsächlich vertreten wird. |
und passenderweise sind diese homogenen ansichten die gleichen wie bei den entsprechenden ideologen.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1316785) Verfasst am: 28.06.2009, 22:50 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | es ist utopisch, vor allem, wenn man die menschliche natur beachtet |
Wie beachtet man denn die menschliche Natur? Sag mir mal die Methode, mit der du die menschliche Natur ermittelst. |
Braucht man die denn? Es würde reichen zu ermitteln welche Eigenschaften die 'menschliche Natur' zur Funktionsfähigkeit einer kommunistischen Gesellschaft haben müsste und diese dann zu falsifizieren (was natürlich nur ziemlich grob gelingen kann, z.B. durch historische Erfahrungen). Wobei eigentlich auch nicht die Natur des Einzelnen, sondern der Gesellschaft entscheidend sein dürfte, ich vermute aber dass das gemeint war.
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1316787) Verfasst am: 28.06.2009, 22:50 Titel: Re: Klassenjustiz |
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Danol hat folgendes geschrieben: | Es ist eine Vorstellung einer menschlichen Gesellschaft, die den bisherigen historischen Erfahrungen mit der Natur des Menschen anscheinend wiederspricht. Zu klären wäre ob dieser Wiederspruch wirklich nur Schein oder tatsächlich Sein ist. |
Hüther - Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn
Zitat: | Kurzbeschreibung
Das ungenutzte Potenzial unseres Gehirns
Der renommierte Hirnforscher Gerald Hüther übersetzt die neuesten, faszinierenden Erkenntnisse der Neurobiologie in eine verständliche Sprache und zeigt dem Leser auf, wie er konkret für sein eigenes Leben daraus profitieren kann.In der modernen Hirnforschung wurden bahnbrechende Entdeckungen gemacht. Die sogenannte Plastizität des menschlichen Gehirns bedeutet, dass es lebenslang veränderbar, ausbaubar, anpassungsfähig ist. Sogar die Masse der Gehirnzellen ist, entgegengesetzt der früheren Auffassung der Wissenschaftler, nicht endgültig festgelegt, sondern kann im Verlauf des Lebens noch zunehmen. Nach den neuesten Erkenntnissen der Hirnforscher hat die Art und Weise der Nutzung des Gehirns einen entscheidenden Einfluss darauf, welche neuronalen Verschaltungen angelegt und stabilisiert oder auch destabilisiert werden. Die innere Struktur und Organisation des Gehirns passt sich also an seine konkrete Benutzung an.
Wenn das Gehirn eines Menschen aber so wird, wie es gebraucht wird und bisher gebraucht wurde, dann stellt sich die Frage, wie wir eigentlich mit unserem Gehirn umgehen müssten, damit es zur vollen Entfaltung der in ihm angelegten Möglichkeiten kommen kann.
In einer leicht lesbaren, bildreichen Sprache geht der Neurobiologe Gerald Hüther diesem Fragenkomplex nach und gelangt zu Erkenntnissen, die unser gegenwärtiges Weltbild erschüttern und die uns zwingen, etwas zu übernehmen, was wir bisher allzu gern an andere Instanzen abgegeben haben: Verantwortung.
Dr. rer. nat. Dr. med. habil. Gerald Hüther ist Professor für Neurobiologie an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen. Zuvor, am Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin, hat er sich mit Hirnentwicklungsstörungen und mit der langfristigen Modulation monoaminerger Systeme beschäftigt; als Heisenbergstipendiat hat er ein Labor für neurobiologische Grundlagenforschung aufgebaut. |
Lest hier mal den Abschnitt über Das Gehirn ist ein Sozialorgan.
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