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Philosophen - der Anfang allen Übels.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#1324837) Verfasst am: 08.07.2009, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Den Begriff "Dinosaurier" gab es auch erst gute 64 Millionen Jahre, nachdem sie bereits ausgestorben waren.

Äh. Ein Ausdruck wie etwa Sozialdarwinist funktioniert deutlich anders als ein Ausdruck wie z.B. Dinosaurier. Sozialdarwinist zu sein bedeutet, in einer bestimmten Denktradition zu stehen. Und in der steht Smith nicht, weil Smith früher lebte. Es hat also nicht den geringsten Sinn, ihn so zu nennen. Außer vielleicht im Zuge einer Polemik, die sich weder für Inhalte noch für Ideengeschichte interessiert. Oder wenn man es nicht besser weiss und mit oberflächlichen Ähnlichkeiten arbeitet.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Komodo
Maggots!



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#1324881) Verfasst am: 08.07.2009, 16:00    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Den Begriff "Dinosaurier" gab es auch erst gute 64 Millionen Jahre, nachdem sie bereits ausgestorben waren.
Der Begriff Dinosaurier ist eine Million Jahre halt? Hui! Geschockt
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VT_340
asymptotischer Hund



Anmeldungsdatum: 08.06.2006
Beiträge: 621
Wohnort: Essen

Beitrag(#1324900) Verfasst am: 08.07.2009, 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du das so siehst ist allerdings der Verzehr von Fleisch die Quelle allen Übels, da erst dadruch das Gerhin der Menschen leistungsstark genug werden konnte. Cool
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Denken schadet der Illusion
Hildegard Knef
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1324908) Verfasst am: 08.07.2009, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Wenn du das so siehst ist allerdings der Verzehr von Fleisch die Quelle allen Übels, da erst dadruch das Gerhin der Menschen leistungsstark genug werden konnte. Cool


War das nicht irgendwo bei Douglas Adams wo sich verschiedene Denkschulen darüber stritten ob der entscheidene Fehlschritt der Abstieg von den Bäumen war oder ob man einfach das Wasser nie hätte verlassen sollen?

Ganz grundsätzlich finde ich, dass die Ausdifferenzierung der Zellen irgendwie schon sehr unüberlegt war.
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"If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1324929) Verfasst am: 08.07.2009, 18:15    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
Ganz grundsätzlich finde ich, dass die Ausdifferenzierung der Zellen irgendwie schon sehr unüberlegt war.
wie auch ohne spezialisierte Nervenzellen
höhö noc
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Haare spalten ist was für Grobmotoriker

"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1324938) Verfasst am: 08.07.2009, 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Den Begriff "Dinosaurier" gab es auch erst gute 64 Millionen Jahre, nachdem sie bereits ausgestorben waren.

Äh. Ein Ausdruck wie etwa Sozialdarwinist funktioniert deutlich anders als ein Ausdruck wie z.B. Dinosaurier. Sozialdarwinist zu sein bedeutet, in einer bestimmten Denktradition zu stehen. Und in der steht Smith nicht, weil Smith früher lebte. Es hat also nicht den geringsten Sinn, ihn so zu nennen. Außer vielleicht im Zuge einer Polemik, die sich weder für Inhalte noch für Ideengeschichte interessiert. Oder wenn man es nicht besser weiss und mit oberflächlichen Ähnlichkeiten arbeitet.


Heisst das, es ist sinnlos, vor Darwin lebende Leute als Sozialdarwinisten zu bezeichnen?

Heut stellt sich doch auch keiner hin und liest erst drei verschiedene philosophische Werke, bevor er sich sozialdarwinistisch verhält und dies mit im Sozialdarwinismus vorgetragenen Idee begründet.

Ich interessiere mich hier tatsächlich nicht für Ideengeschichte, weil Philosophen sehr oft das Rad neu erfinden und so tun, als ob vor ihnen keiner entsprechend gedacht hat, und das jeder der es anschließend tut seine Gedanken hier herhabe.

Wenn sich jemand wie ein Sozialdarwinist verhält und denkt, dann ist er für mich auch einer, selbst wenn er vor (oder in) 38 Milliarden Jahren in der Pegasusgalaxie gelebt haben mag.
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1324963) Verfasst am: 08.07.2009, 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Heut stellt sich doch auch keiner hin und liest erst drei verschiedene philosophische Werke, bevor er sich sozialdarwinistisch verhält und dies mit im Sozialdarwinismus vorgetragenen Idee begründet.

Jetzt weiß ich was ich am Wochende mache. zynisches Grinsen
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Trish:(
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alae
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Anmeldungsdatum: 23.03.2006
Beiträge: 7039

Beitrag(#1324972) Verfasst am: 08.07.2009, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
VT_340 hat folgendes geschrieben:
Wenn du das so siehst ist allerdings der Verzehr von Fleisch die Quelle allen Übels, da erst dadruch das Gerhin der Menschen leistungsstark genug werden konnte. Cool


War das nicht irgendwo bei Douglas Adams wo sich verschiedene Denkschulen darüber stritten ob der entscheidene Fehlschritt der Abstieg von den Bäumen war oder ob man einfach das Wasser nie hätte verlassen sollen?

Bereits die Entstehung des Universums wurde schon allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen. freakteach
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1324975) Verfasst am: 08.07.2009, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Heut stellt sich doch auch keiner hin und liest erst drei verschiedene philosophische Werke, bevor er sich sozialdarwinistisch verhält und dies mit im Sozialdarwinismus vorgetragenen Idee begründet.

Jetzt weiß ich was ich am Wochende mache. zynisches Grinsen


Theoretische Grundlagen für bereits praktiziertes schaffen oder bereits vorhandene Grundlagen praktisch anwenden? Lachen
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#1324976) Verfasst am: 08.07.2009, 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Heisst das, es ist sinnlos, vor Darwin lebende Leute als Sozialdarwinisten zu bezeichnen?

Ich gestehe dir zu, dass es einen gewissen metaphorischen Sinn haben könnte. Man könnte damit z.B. Ähnlichkeiten in Argumentationsweisen hervorheben.

Noseman hat folgendes geschrieben:
Heut stellt sich doch auch keiner hin und liest erst drei verschiedene philosophische Werke, bevor er sich sozialdarwinistisch verhält und dies mit im Sozialdarwinismus vorgetragenen Idee begründet.

Nicht unbedingt. Muss er aber auch nicht. Die Frage ist: Woher kennt er die Ideen, die im Sozialdarwinismus vorgetragen wurden und die er jetzt zur Begründung wiederverwendet? Und die Antwort darauf ist natürlich, dass Traditionen nicht nur in Schriftform vermittelt werden können und man auch nicht, um eine Tradition kennen zu lernen, in jedem Falle direkt das Gründungswerk lesen muss. Allerdings sollte man mit solchen Bezeichnungen meiner Ansicht nach ohnehin nicht zu schnell um sich werfen.

Noseman hat folgendes geschrieben:
Wenn sich jemand wie ein Sozialdarwinist verhält und denkt, dann ist er für mich auch einer

Wie denkt und verhält sich denn ein Sozialdarwinist?
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
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Beitrag(#1324992) Verfasst am: 08.07.2009, 21:13    Titel: Re: Philosophen - der Anfang allen Übels. Antworten mit Zitat

Vermutlich würde kein Mensch freiwillig das Pleistozän wählen, wenn er auch in der Gegenwart leben könnte.
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#1324994) Verfasst am: 08.07.2009, 21:15    Titel: Re: Philosophen - der Anfang allen Übels. Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Vermutlich würde kein Mensch freiwillig das Pleistozän wählen, wenn er auch in der Gegenwart leben könnte.

laboheme vielleicht ja schon... Schulterzucken
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1325003) Verfasst am: 08.07.2009, 21:22    Titel: Re: Philosophen - der Anfang allen Übels. Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Vermutlich würde kein Mensch freiwillig das Pleistozän wählen, wenn er auch in der Gegenwart leben könnte.

laboheme vielleicht ja schon... Schulterzucken


Vielleicht kann lb sich dazu äussern, wenn er wieder on ist.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1325171) Verfasst am: 09.07.2009, 01:59    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:


Noseman hat folgendes geschrieben:
Heut stellt sich doch auch keiner hin und liest erst drei verschiedene philosophische Werke, bevor er sich sozialdarwinistisch verhält und dies mit im Sozialdarwinismus vorgetragenen Idee begründet.

Nicht unbedingt. Muss er aber auch nicht. Die Frage ist: Woher kennt er die Ideen, die im Sozialdarwinismus vorgetragen wurden und die er jetzt zur Begründung wiederverwendet? Und die Antwort darauf ist natürlich, dass Traditionen nicht nur in Schriftform vermittelt werden können und man auch nicht, um eine Tradition kennen zu lernen, in jedem Falle direkt das Gründungswerk lesen muss


Du meinst anscheinend, dass Philosophen die Ideen stets selbst neu denken, anders kann ich mir Deinen Beitrag nicht erklären.

Ich meine, dass Philosophen längst dagewesene Ideen meist nur sammeln, in verständliche Sprache (*hust*) fassen, anschaulich machen (*doppelhust*), beschreiben, Modelle dafür entwickeln.

Ich halte Philosophen keineswegs für das, was der Threadtitel suggeriert, aber für überschätzt insbesondere im Kontext des FGHs, wobei es da sicherlich schlimmere gibt.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#1325173) Verfasst am: 09.07.2009, 02:09    Titel: Re: Philosophen - der Anfang allen Übels. Antworten mit Zitat

Vielleicht nochmal was Interessantes zum Threadthema, ein Zitat aus einer Vorlesung von Slavoj Zizek.

[The] gap between what we consciously know and what we subconsciously believe tells us, I claim, a lot about our predicament, namely how we relate usually to the prospect of ecological catastrophe. This is a paradox. Basically we know. Catastrophe is coming, there will be global warming, whatever. But why don't we act? Why don't we do something? I don't think it's enough [to bring up] this simple leftist explanation [of] big companies, manipulation, whatever. I claim [that] we know but we don't believe. That is to say: Imagine yourself reading a report on global warming [...]. But then, you go out, you see: Sun, trees, grass. "My God", you say, "this cannot really disappear." That's the tragedy, that what prevents us from taking seriously the prospect of ecological catastrophe is directly our emersion into our life world. These beliefs are part of the way we act in reality and it's extremely difficult to renounce them. There is a very important theoretical consequence to be drawn from this. A paradoxical one.

You know the usual criticism of [...] why we are in ecological deadlock. The idea is the following one: "We trust too much [into] science, [into] abstract, scientific reasoning. We should not forget that science is secondary. It's [an] alienated, secondary product of our primordial attitude, which is being embedded in a concrete life world. You see, you feel, you sense with the earth where you live", and so on. But I claim that that's not enough. We cannot return to this immediate life-world experience because this exactly is the problem. If we want to confront ecological catastrophe, we have to precisely outgo this direct embeddedness. Now, let's go on. [...] Namely [...] how do we detect this gap in our beliefs or knowledge, this inconsistency: "I know it's true but nonetheless I don't believe it."


http://www.youtube.com/watch?v=UC0Kp7zmnuA ab 2:27
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#1325174) Verfasst am: 09.07.2009, 02:10    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Du meinst anscheinend, dass Philosophen die Ideen stets selbst neu denken

Wie kommst du denn auf den Käse? Critical reading failure? Mit den Augen rollen
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1325175) Verfasst am: 09.07.2009, 02:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Du meinst anscheinend, dass Philosophen die Ideen stets selbst neu denken

Wie kommst du denn auf den Käse? Critical reading failure? Mit den Augen rollen


Wie sollich das mit dem "Gründungswerk" sonst verstehen? Als ob es das stets gäbe.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#1325177) Verfasst am: 09.07.2009, 02:18    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Wie sollich das mit dem "Gründungswerk" sonst verstehen? Als ob es das stets gäbe.

Hä? Wo hätte ich denn bitte gesagt, dass es das stets geben müsste? Du baust dir hier was zusammen.
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1325179) Verfasst am: 09.07.2009, 02:25    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Wie sollich das mit dem "Gründungswerk" sonst verstehen? Als ob es das stets gäbe.

Hä? Wo hätte ich denn bitte gesagt, dass es das stets geben müsste? Du baust dir hier was zusammen.


Weinen Ich versteh Dich einfach nicht. Kann es jetzt Sozialdarwinisten geben, bevor Darwin seine Idee aufgeschrieben hat, ja oder nein?

Und wenn nein: gilt das prinzipiell,oder nur im konkreten Fall (für den Begriff "Sozialdarwinisten)?

Ich werde übrigens nicht die Vokabel "Sozialdarwinisten" definieren. Du weisst, dass ich nicht ohne weiteres in der Lage dazu bin, da Deinen Ansprüchen standzuhalten. Ich würde hier aber trotzdem gern schlauer werden, ohne noch in irgendeiner oder zwei Disziplinen ein Semester belegen zu müssen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#1325180) Verfasst am: 09.07.2009, 02:28    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Kann es jetzt Sozialdarwinisten geben, bevor Darwin seine Idee aufgeschrieben hat, ja oder nein?

Nein. Oder besser gesagt: In fast aller Regel macht es sehr wenig Sinn, so zu reden. Ich hab' ja schon gesagt, dass ich das in manchen Situationen vielleicht noch als so eine Art Metapher durchgehen lassen könnte.

Noseman hat folgendes geschrieben:
Und wenn nein: gilt das prinzipiell, oder nur im konkreten Fall (für den Begriff "Sozialdarwinisten")?

Ich verstehe den Ausdruck "prinzipiell" hier nicht ganz. Es gibt natürlich auch andere Ausdrücke, für die ich das (mehr oder weniger stark) sagen würde.
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1325184) Verfasst am: 09.07.2009, 02:34    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Kann es jetzt Sozialdarwinisten geben, bevor Darwin seine Idee aufgeschrieben hat, ja oder nein?

Nein. Oder besser gesagt: In fast aller Regel macht es sehr wenig Sinn, so zu reden. Ich hab' ja schon gesagt, dass ich das in manchen Situationen vielleicht noch als so eine Art Metapher durchgehen lassen könnte.

Noseman hat folgendes geschrieben:
Und wenn nein: gilt das prinzipiell, oder nur im konkreten Fall (für den Begriff "Sozialdarwinisten")?

Ich verstehe den Ausdruck "prinzipiell" hier nicht ganz. Es gibt natürlich auch andere Ausdrücke, für die ich das sagen würde.


Was istmit dem Begriff "Egoist"? Gab es auch keinen Egoisten, bevor sich jemand darüber ein Wort samt Theorie für ausgedacht hat?
Oder "Nasepopler"?

Irgendwas, was vom Begriff her schon evident scheint?

Waren Bodybuilder erst Bodybuilder, als sich jemand um die gesamte Thematik Gedanken gemacht und das Wort erfunden hat?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#1325185) Verfasst am: 09.07.2009, 02:37    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Was istmit dem Begriff "Egoist"? Gab es auch keinen Egoisten, bevor sich jemand darüber ein Wort samt Theorie für ausgedacht hat?

Ach. Was sind das denn bitte für Beispiele? "Egoist" ist jedenfalls in dem Sinne, wie du das hier verwendest, keine Bezeichnung einer weltanschaulichen Position. Beim Nasenpopler oder Bodybuilder ist es sogar noch offensichtlicher. Ich habe danach ja schonmal gefragt: Solange du mir nicht sagen kannst, wie sich ein Sozialdarwinist, um ein solcher zu sein, generell zu verhalten hat, hat es auch keinen Sinn, den Begriff auf eine reine Verhaltensbeschreibung reduzieren zu wollen.
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kamelpeitsche
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Beitrag(#1325187) Verfasst am: 09.07.2009, 02:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Sozialdarwinist ist mW nur jemand, der der Überzeugung ist, dass die stärksten, reichsten, klügsten etc. Menschen die Bestimmer sind.
Diese Überzeugung gibt es wohl wesentlich länger als den Darwinismus.
Der Begriff "Sozialdarwinismus" ist doch ohnehin kein wissenschaftlicher oder genuin philosophischer sondern eher eine ziemlich küstliche Metapher.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#1325188) Verfasst am: 09.07.2009, 02:47    Titel: Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Ein Sozialdarwinist ist mW nur jemand, der der Überzeugung ist, dass die stärksten, reichsten, klügsten etc. Menschen die Bestimmer sind.

Geht es nicht eher ums Sollen als ums Sein?

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Der Begriff "Sozialdarwinismus" ist doch ohnehin kein wissenschaftlicher oder genuin philosophischer sondern eher eine ziemlich küstliche Metapher.

Das stimmt wohl, ändert aber nichts daran, dass man mit der Anwendung dieses Begriffes auf Leute aus völlig anderen Zeitepochen sehr wahrscheinlich Gefahr läuft, sich den Blick für Inhalte und Hintergründe zu verkleistern. Gerade bei dem Beispiel, das wir hier hatten (Adam Smith), ist das meines Erachtens nach ganz offensichtlich.
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Beitrag(#1325191) Verfasst am: 09.07.2009, 02:56    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Was istmit dem Begriff "Egoist"? Gab es auch keinen Egoisten, bevor sich jemand darüber ein Wort samt Theorie für ausgedacht hat?

Ach. Was sind das denn bitte für Beispiele? "Egoist" ist jedenfalls in dem Sinne, wie du das hier verwendest, keine Bezeichnung einer weltanschaulichen Position. Beim Nasenpopler oder Bodybuilder ist es sogar noch offensichtlicher. Ich habe danach ja schonmal gefragt: Solange du mir nicht sagen kannst, wie sich ein Sozialdarwinist, um ein solcher zu sein, generell zu verhalten hat, hat es auch keinen Sinn, den Begriff auf eine reine Verhaltensbeschreibung reduzieren zu wollen.


Die Ideen des Bodybuildings können durchaus eine die Weltanschauung ausschließlich bestimmende Grundlage sein.
Ich würde sogar sagen, dass ich dieser Weltanschauung ein, zwei Jahre meines Lebens anhing. Und ich bin sicher, dass es auch vor 2500 Jahren oder so Menschen gab, denen das so erging, und zum Teil sicher auch ohne Kontakt mit ähnlich Gesinnten zu haben.

Das ergibt sich nämlich daraus, wenn man emprisich feststellt, dass ein gut funktionierender Körper totalklöasse in jedweder Hinsicht sein könne. Man ist leistungsfähiger, kommt beim anderen Geschlecht gut an und kann besser kacken.

Dass das nicht alles ist, merkt man im späteren Verlauf des Lebens (nicht alle lernen das).

Aber das gab es schon laaange bevor Philosphen wie Joe Weider oder Arnold Schwarzenegger ihre weltanschaulichen Philosophieschulen begründet haben Mr. Green
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kamelpeitsche
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Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#1325193) Verfasst am: 09.07.2009, 02:58    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Ein Sozialdarwinist ist mW nur jemand, der der Überzeugung ist, dass die stärksten, reichsten, klügsten etc. Menschen die Bestimmer sind.

Geht es nicht eher ums Sollen als ums Sein?


sein sollen...

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Der Begriff "Sozialdarwinismus" ist doch ohnehin kein wissenschaftlicher oder genuin philosophischer sondern eher eine ziemlich küstliche Metapher.

Das stimmt, ändert aber nichts daran, dass man mit der Anwendung dieses Begriffes auf Leute aus völlig anderen Zeitepochen sehr wahrscheinlich Gefahr läuft, sich den Blick für Inhalte und Hintergründe zu verkleistern. Gerade bei dem Beispiel, das wir hier hatten (Adam Smith), ist das meines Erachtens nach ganz offensichtlich.


Nö. Dass Adam Smith oft als Sozialdarwinist wahrgenommen und dargestellt wird liegt mE schlicht daran, dass seine Denke - nicht nur zu Unrecht - direkt in Zusammenhang mit derjenigen von "heutigen" Kapitalisten gebracht wird, in etwa so:

Adam Smith = Marktliberalismus = Kapitalismus = praktischer Sozialdarwinismus

Ergo: Adam Smith ist Sozialdarwinist (oder meinetwegen auch Starbestimmerist) gewesen.


Edit: Quote repariert
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Beitrag(#1325195) Verfasst am: 09.07.2009, 03:07    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Die Ideen des Bodybuildings können durchaus eine die Weltanschauung ausschließlich bestimmende Grundlage sein.

Ach, du betreibst hier einfach nichts weiter als Sophisterei. Wir bezeichnen jemanden nicht primär deshalb als Bodybuilder, weil er die Weltanschauung des Bodybuilding vertritt. Wir würden wirklich niemanden so nennen, der diese Weltanschauung teilte, aber kein Bisschen Bodybuilding betriebe.
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Spartacus Leto
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Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1325196) Verfasst am: 09.07.2009, 03:12    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Die Ideen des Bodybuildings können durchaus eine die Weltanschauung ausschließlich bestimmende Grundlage sein.

Ach, du betreibst hier einfach nichts weiter als Sophisterei. Wir bezeichnen jemanden nicht primär deshalb als Bodybuilder, weil er die Weltanschauung des Bodybuilding vertritt. Wir würden wirklich niemanden so nennen, der diese Weltanschauung teilte, aber kein Bisschen Bodybuilding betriebe.


Ein Bodybuilder ist jemand der Bodybuilding betreibt, der andere wäre in diesem Falle als Bodybuildist zu bezeichnen.
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Beiträge: 44684

Beitrag(#1325197) Verfasst am: 09.07.2009, 03:13    Titel: Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Ergo: Adam Smith ist Sozialdarwinist (oder meinetwegen auch Starbestimmerist) gewesen.

Ich weiss jetzt nicht, was ein Starbestimmerist ist, Adam Smith war nicht der Ansicht, dass die Starken völlig ohne Moral und ohne jedes Mitleid für die Schwachen mit den Mitteln brutaler Gewalt die Politik total bestimmen sollten. Dass aus der Anwendung einer bestimmten Lesart seiner Arbeit genau das praktisch resultieren kann, hat damit nichts zu tun. Historisch bedingte Naivität ist nunmal nicht das Selbe wie Sozialdarwinismus. Auch nicht jede Elitetheorie ist ein Sozialdarwinismus (und Adam Smith war natürlich für heutige Verhältnisse politisch elitär). Sozialdarwinisten sagen, dass die Starken Politik mit Gewalt ohne Rücksicht auf das Wohl irgendeines Schwächeren betreiben sollten. Smith sagt nichts dergleichen. Übrigens ist auch die Befürwortung des entfesselten Marktes bei Smith vor dem Hintergrund des zu seiner Zeit von den Interessen des Adels und der Monarchie zu deren Vorteil und zum Nachteil aller anderen gefesselten Marktes zu betrachten. Sogar Marx und Engels, die ja nun nicht gerade als große Fans von Smith gelten können, hatten darauf im Kommunistischen Manifest hingewiesen.
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 09.07.2009, 03:17, insgesamt einmal bearbeitet
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Beiträge: 42408

Beitrag(#1325198) Verfasst am: 09.07.2009, 03:17    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Die Ideen des Bodybuildings können durchaus eine die Weltanschauung ausschließlich bestimmende Grundlage sein.

Ach, du betreibst hier einfach nichts weiter als Sophisterei.


Nein mach ich nicht. Ich versteh Dich nur einfach wirklich hier nicht und würde es wirklich gerne wissen.


Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wir bezeichnen jemanden nicht primär deshalb als Bodybuilder, weil er die Weltanschauung des Bodybuilding vertritt. Wir würden wirklich niemanden so nennen, der diese Weltanschauung teilte, aber kein Bisschen Bodybuilding betriebe.


Und da verstehe ich Dich erst recht nicht. Mir geht es ja gerade nicht um jene, die irgendwelche Weltanschauungen theoretisch vertreten, sondern um jene, die sie ganz praktisch lebten, ohne von dem ganzen theoretischen Kram, der erst lange später aufkam, was zu wissen oder wissen zu können.
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