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Schildbürgerstaat Deutschland - Die Armutsindustrie
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1332191) Verfasst am: 21.07.2009, 18:05    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich verstehe "revoluzzer" als eine wenig schmeichelhafte bezeichnung für stammtischlinke die außer parolen nichts konstruktives zu bieten haben. mit der umsetzung einer revolution haben die ebensowenig am hut wie die ach so verhasste bourgeoisie.


Damit triffst du den Nagel auf den Kopf, ich hätte es selber nicht besser ausdrücken können.
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Po8
Nichts ist wahr, alles ist erlaubt.



Anmeldungsdatum: 20.07.2006
Beiträge: 803

Beitrag(#1332196) Verfasst am: 21.07.2009, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:

Wer Menschen 40 Stunden lang die Woche für sich arbeiten lässt und so wenig bezahlt, dass die Menschen davon leben können, dann sind sie Sklavenhalter! Wieso sollten sie dann etwas besseres verdient haben?

Und wie nennst Du jemanden, der Menschen 40 Stunden arbeiten lässt, aber nur 20 davon bezahlt?

Sticky hat folgendes geschrieben:

Arbeitnehmer sind im Prinzip Dienstleistungsanbieter (Arbeitskraft), wo jedoch der Kunde (Firmenchef) die Bezahlung festlegt. Wo gibt das sonst?

- Frisöre sind im Prinzip Dienstleistungsanbieter, wo jedoch der Kunde festlegt, ob er seine Dienste in Anspruch nimmt, quasi die Bezahlung festlegt.
- Architekten sind im Prinzip Dienstleistungsanbieter, wo jedoch der Kunde (Bauherr) festlegt ob er seine Dienste in Anspruch nimmt, quasi die Bezahlung festlegt.
- usw.usf...

Also ich denke, das, was Du als "Besonderheit" begriffen haben willst, der Normalfall in einem Markt ist.

Und noch zum Eingangspost:
Was würde man erwarten, wenn bei den aktuellen Benzinpreisen ein gesetzlicher Höchstpreis von 0,20 €c pro Liter eingeführt wird? Tankstellen die trotzdem teurer anbieten um zu überleben werden pleite gehen (vergleichbar mit dem Rauswurf der normalen Beschäftigten), Tankstellen die zu 20 Cent verkaufen sind in nullkommanix ausverkauft. Der Phöse in diesem Szenario ist der Autofahrer, äquivalent zu dem phösen Unternehmer, der die Eurojobber einstellt und die anderen rausschmeißt.

Was leider immer übersehen wird ist folgendes: der Staat/die Regierung hat dieses Chaos verursacht. Anstatt nun nach Berlin zu ziehen und Merkel & Co. zu teeren und zu federn schimpft man auf die phösen Unternehmer, die in dem Eurojobberszenario genau das gleiche machen wie Ottonormalverbraucher im Abwrackprämienszenario (oder im 20cent/liter-Szenario), nämlich auf vermeintliche Regierungsgeschenke hereinzufallen.

Natürlich haben Abwrackprämienschmarotzer und 1Eurojobberausnutzer gemeinsam, dass sie eine moralische Schuld auf sich laden, indem sie "die Gesellschaft" zu ihrer persönlichen Bereicherung ausnutzen. Da dies jedoch die Natur des Menschen ist (oder zumindest vieler Menschen - Anwesende natürlich immer ausgenommen zwinkern ), brauchen wir ein System, welches damit umgehen kann und nicht eines, welches es geradezu herausfordert ausgenutzt zu werden und damit auch noch ungeschoren davonzukommen.

Po8
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8 ist mein Name sicher nicht,
nicht mein IQ, nicht mein Gewicht.
Denn das was hier geschrieben steht,
das heißt auf englisch: der Poet
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1332197) Verfasst am: 21.07.2009, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

Po8 hat folgendes geschrieben:

Sticky hat folgendes geschrieben:

Arbeitnehmer sind im Prinzip Dienstleistungsanbieter (Arbeitskraft), wo jedoch der Kunde (Firmenchef) die Bezahlung festlegt. Wo gibt das sonst?

- Frisöre sind im Prinzip Dienstleistungsanbieter, wo jedoch der Kunde festlegt, ob er seine Dienste in Anspruch nimmt, quasi die Bezahlung festlegt.
- Architekten sind im Prinzip Dienstleistungsanbieter, wo jedoch der Kunde (Bauherr) festlegt ob er seine Dienste in Anspruch nimmt, quasi die Bezahlung festlegt.
- usw.usf...

Also ich denke, das, was Du als "Besonderheit" begriffen haben willst, der Normalfall in einem Markt ist.


Die Bezahlung festzulegen und einen Dienst in Anspruch nehmen ist nicht das gleiche.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Po8
Nichts ist wahr, alles ist erlaubt.



Anmeldungsdatum: 20.07.2006
Beiträge: 803

Beitrag(#1332210) Verfasst am: 21.07.2009, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Po8 hat folgendes geschrieben:

Sticky hat folgendes geschrieben:

Arbeitnehmer sind im Prinzip Dienstleistungsanbieter (Arbeitskraft), wo jedoch der Kunde (Firmenchef) die Bezahlung festlegt. Wo gibt das sonst?

- Frisöre sind im Prinzip Dienstleistungsanbieter, wo jedoch der Kunde festlegt, ob er seine Dienste in Anspruch nimmt, quasi die Bezahlung festlegt.
- Architekten sind im Prinzip Dienstleistungsanbieter, wo jedoch der Kunde (Bauherr) festlegt ob er seine Dienste in Anspruch nimmt, quasi die Bezahlung festlegt.
- usw.usf...

Also ich denke, das, was Du als "Besonderheit" begriffen haben willst, der Normalfall in einem Markt ist.


Die Bezahlung festzulegen und einen Dienst in Anspruch nehmen ist nicht das gleiche.

Hm.. vielleicht sollte Sticky dann mal paar Beispiele bringen wo der Firmenchef die Bezahlung festlegt. I.d.R. ist das Verhandlungssache.

Po8
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1332212) Verfasst am: 21.07.2009, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich verstehe "revoluzzer" als eine wenig schmeichelhafte bezeichnung für stammtischlinke die außer parolen nichts konstruktives zu bieten haben. mit der umsetzung einer revolution haben die ebensowenig am hut wie die ach so verhasste bourgeoisie.


Damit triffst du den Nagel auf den Kopf, ich hätte es selber nicht besser ausdrücken können.


Ilmor hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
....und schon kommen die Revoluzzer aus ihren Löchern gekrochen...


Das ist natürlich übermässig fies den armen, gequälten in ihren Palästen sitzenden Ausbeutern gegenüber.

Mit den Augen rollen


Stimmt ja, vom Mob gelyncht zu werden ist nicht übermäßig fies, sondern wohl den Umständen angemessen.


Am Kopf kratzen

Befürchtest Du das nichts befürchtest?
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Augen auf dann kann nichts passieren
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Sticky
vae victis



Anmeldungsdatum: 12.10.2005
Beiträge: 5449
Wohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur!

Beitrag(#1332213) Verfasst am: 21.07.2009, 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

Po8 hat folgendes geschrieben:
Sticky hat folgendes geschrieben:

Wer Menschen 40 Stunden lang die Woche für sich arbeiten lässt und so wenig bezahlt, dass die Menschen davon leben können, dann sind sie Sklavenhalter! Wieso sollten sie dann etwas besseres verdient haben?

Und wie nennst Du jemanden, der Menschen 40 Stunden arbeiten lässt, aber nur 20 davon bezahlt?


Einen Menschen, der andere 40 Stunden in der Woche für sich arbeiten lässt und zu wenig (eben nur für 20 Stunden) bezahlt; also ein Sklavenhalter!

Was für eine seltsame Frage...

Po8 hat folgendes geschrieben:
Sticky hat folgendes geschrieben:

Arbeitnehmer sind im Prinzip Dienstleistungsanbieter (Arbeitskraft), wo jedoch der Kunde (Firmenchef) die Bezahlung festlegt. Wo gibt das sonst?

- Frisöre sind im Prinzip Dienstleistungsanbieter, wo jedoch der Kunde festlegt, ob er seine Dienste in Anspruch nimmt, quasi die Bezahlung festlegt.
- Architekten sind im Prinzip Dienstleistungsanbieter, wo jedoch der Kunde (Bauherr) festlegt ob er seine Dienste in Anspruch nimmt, quasi die Bezahlung festlegt.
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Richtig! Und wenn die Dienstleistungsanbieter registrieren, dass sie von dem, was sie für ihre erbrachten Leistungen bekommen, nicht leben können, müssen sie die Preise zwangsweise so weit erhöhen, dass ihre Existenz gesichert ist, oder auf staatliche Hilfe hoffen. Es gibt viele Firmen, die sich bei Ausschreibungen gegenseitig so weit unterboten haben, dass sie am Ende pleite waren. Verkalkuliert! Wem ist damit denn geholfen?


Po8 hat folgendes geschrieben:
Und noch zum Eingangspost:
Was würde man erwarten, wenn bei den aktuellen Benzinpreisen ein gesetzlicher Höchstpreis von 0,20 €c pro Liter eingeführt wird? Tankstellen die trotzdem teurer anbieten um zu überleben werden pleite gehen (vergleichbar mit dem Rauswurf der normalen Beschäftigten), Tankstellen die zu 20 Cent verkaufen sind in nullkommanix ausverkauft. Der Phöse in diesem Szenario ist der Autofahrer, äquivalent zu dem phösen Unternehmer, der die Eurojobber einstellt und die anderen rausschmeißt.

Was leider immer übersehen wird ist folgendes: der Staat/die Regierung hat dieses Chaos verursacht. Anstatt nun nach Berlin zu ziehen und Merkel & Co. zu teeren und zu federn schimpft man auf die phösen Unternehmer, die in dem Eurojobberszenario genau das gleiche machen wie Ottonormalverbraucher im Abwrackprämienszenario (oder im 20cent/liter-Szenario), nämlich auf vermeintliche Regierungsgeschenke hereinzufallen.

Natürlich haben Abwrackprämienschmarotzer und 1Eurojobberausnutzer gemeinsam, dass sie eine moralische Schuld auf sich laden, indem sie "die Gesellschaft" zu ihrer persönlichen Bereicherung ausnutzen. Da dies jedoch die Natur des Menschen ist (oder zumindest vieler Menschen - Anwesende natürlich immer ausgenommen zwinkern ), brauchen wir ein System, welches damit umgehen kann und nicht eines, welches es geradezu herausfordert ausgenutzt zu werden und damit auch noch ungeschoren davonzukommen.


Dein Vergleich hinkt! 0,20 € für einen Liter Sprit ist alleine deshalb schon unrealistisch, weil die Vorkommen nachweislich zu Neige gehen und ein schon längst entwickelter Ersatztreibstoff aus profitpolitischen nicht auf den Markt geworfen wird (Tetramethylsilan)! Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass immer noch derzeit ein Glas Wasser teurer ist, als ein Glas Rohöl.

Die Abwrackprämienschmarotzer sind auf eine Kampagne reingefallen die sie in die Schuldenfalle noch tiefer reintreibt. Der Staat ist mittlerweile nur noch Handlanger der Wirtschaftsfunktionäre. Es wäre unfair und heuchlerisch, die Schul ausschliesslich beim Staat zu suchen.
_________________
Gruss: Sticky

Die staatliche Ordnung basiert auf Recht und Gesetz.
Ich bin rechtlos, folglich bin ich auch gesetzlos.

Schwarzer Block

„Wenn Du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung beiträgst, wirst Du selbst ein Teil des Problems!“ (Alte Indianerweisheit)

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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1332220) Verfasst am: 21.07.2009, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Po8 hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Po8 hat folgendes geschrieben:

Sticky hat folgendes geschrieben:

Arbeitnehmer sind im Prinzip Dienstleistungsanbieter (Arbeitskraft), wo jedoch der Kunde (Firmenchef) die Bezahlung festlegt. Wo gibt das sonst?

- Frisöre sind im Prinzip Dienstleistungsanbieter, wo jedoch der Kunde festlegt, ob er seine Dienste in Anspruch nimmt, quasi die Bezahlung festlegt.
- Architekten sind im Prinzip Dienstleistungsanbieter, wo jedoch der Kunde (Bauherr) festlegt ob er seine Dienste in Anspruch nimmt, quasi die Bezahlung festlegt.
- usw.usf...

Also ich denke, das, was Du als "Besonderheit" begriffen haben willst, der Normalfall in einem Markt ist.


Die Bezahlung festzulegen und einen Dienst in Anspruch nehmen ist nicht das gleiche.

Hm.. vielleicht sollte Sticky dann mal paar Beispiele bringen wo der Firmenchef die Bezahlung festlegt. I.d.R. ist das Verhandlungssache.

Po8


Verhandelst Du an der Supermarktkasse?
Davon abgesehn beinhaltet ein Arbeitsverhältnis eine Gewichtung der Verhandlungspositionen.
Da sagt quasi der Kunde zum Friseur -> Mach doch den Laden zu wenn Dir das Geld,
welches ich Dir bezahle nicht genug ist,
wärend der Friseur normalerweise sagt -> geh woanders hin wenn Dir mein Haarschnitt zu teuer ist.
Ein Arbeitnehmer kann das nicht - weils für ihn eine existenzielle Frage ist ob er Arbeit hat oder nicht
und im Falle seiner Ablehnung eines Kunden dessen Preisgebot man nicht akzeptieren "kann",
nicht 1000 Kunden(Arbeitgeber) den Ausfall kompensieren
sondern umgekehrt - 1000 andere Arbeitnehmer seinen Ausfall kompensieren wenn er den Preis nicht akzeptiert.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1332225) Verfasst am: 21.07.2009, 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:
Po8 hat folgendes geschrieben:
Sticky hat folgendes geschrieben:

Wer Menschen 40 Stunden lang die Woche für sich arbeiten lässt und so wenig bezahlt, dass die Menschen davon leben können, dann sind sie Sklavenhalter! Wieso sollten sie dann etwas besseres verdient haben?

Und wie nennst Du jemanden, der Menschen 40 Stunden arbeiten lässt, aber nur 20 davon bezahlt?


Einen Menschen, der andere 40 Stunden in der Woche für sich arbeiten lässt und zu wenig (eben nur für 20 Stunden) bezahlt; also ein Sklavenhalter!

Was für eine seltsame Frage...


in Anbetracht dessen was Po8 Dir gleich sagen wird -> WER dieser Sklavenhalter ist,
war die Frage nicht seltsam,
sondern wird den Fokus vom Kapital auf den Staat lenken Mr. Green

Für manch einen zählt halt die "Ausbeutung" aller durch alle erheblich mehr als "das bißchen" Ausbeutung
aller durch Einzelne Schulterzucken

Sklavenhalter ist m.E. aber nur, wer dem Leistungserbringer nicht mehr als das Überlebensnotwendige lässt.
Da gibts also durchaus noch <s>Privatgewinnmaximierungs/Staateinnahmenverschwendungs</s>Einsparpotential
in mehrerlei Hinsicht Smilie
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1332233) Verfasst am: 21.07.2009, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich verstehe "revoluzzer" als eine wenig schmeichelhafte bezeichnung für stammtischlinke die außer parolen nichts konstruktives zu bieten haben. mit der umsetzung einer revolution haben die ebensowenig am hut wie die ach so verhasste bourgeoisie.


Damit triffst du den Nagel auf den Kopf, ich hätte es selber nicht besser ausdrücken können.


oh vielen dank. aber jetzt weiß ich immer noch nicht, weshalb du eine so abwertend-diskriminierende ausdrucksweise verwendest und das ganz problemlos mit einem "positiven menschenbild" vereinbaren kannst.
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Sticky
vae victis



Anmeldungsdatum: 12.10.2005
Beiträge: 5449
Wohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur!

Beitrag(#1332240) Verfasst am: 21.07.2009, 19:29    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Sticky hat folgendes geschrieben:
Po8 hat folgendes geschrieben:
Sticky hat folgendes geschrieben:

Wer Menschen 40 Stunden lang die Woche für sich arbeiten lässt und so wenig bezahlt, dass die Menschen davon leben können, dann sind sie Sklavenhalter! Wieso sollten sie dann etwas besseres verdient haben?

Und wie nennst Du jemanden, der Menschen 40 Stunden arbeiten lässt, aber nur 20 davon bezahlt?


Einen Menschen, der andere 40 Stunden in der Woche für sich arbeiten lässt und zu wenig (eben nur für 20 Stunden) bezahlt; also ein Sklavenhalter!

Was für eine seltsame Frage...


in Anbetracht dessen was Po8 Dir gleich sagen wird -> WER dieser Sklavenhalter ist,
war die Frage nicht seltsam,
sondern wird den Fokus vom Kapital auf den Staat lenken Mr. Green

Für manch einen zählt halt die "Ausbeutung" aller durch alle erheblich mehr als "das bißchen" Ausbeutung
aller durch Einzelne Schulterzucken



aaaaaaaachsssooo!!! Ich bin doof!
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Gruss: Sticky

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Tarvoc
Holy shit, 4 decades already.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44758

Beitrag(#1332251) Verfasst am: 21.07.2009, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
sondern wird den Fokus vom Kapital auf den Staat lenken Mr. Green

Als gäbe es da einen effektiven Unterschied. zwinkern
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1332278) Verfasst am: 21.07.2009, 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
sondern wird den Fokus vom Kapital auf den Staat lenken Mr. Green

Als gäbe es da einen effektiven Unterschied. zwinkern


Dieser Unterschied besteht m.E. tatsächlich -> Schließlich wird "der Staat" vom Kapital genauso
ausgenommen wie das Individum und ist auch kaum anders gestellt als die Individuen (deren Summe er ist).
Was der Staat verkonsumiert dient dem Selbsterhalt wie beim Individum
und mit 1,5 Billionen Schulden und der entsprechenden Zinspflicht, kann
man den Staat nicht zu den Gewinnern des Systems zählen.
Er ist in der Summe ebenso Verlierer wie seine Teile es im Detail sind
und er verändert das System ebenso wie es die Summe seiner Teile tun -> derzeit NICHT.
Das die Politik nicht sieht wer auch ihr das Geld raubt um verantwortlich wirtschaften zu können,
kann ihr ja keiner übel nehmen, wenn das im Detail auch kaum wer individuell wahr haben will.
Wenn die Po8s den Staat Geldräuber schimpfen - schimpfen sie eigentlich nur sich selbst Schulterzucken
Die völlige Dezentraliserung der Kritiker und der Gegenstände und Ziele der Kritik ist ja das
eigentlich "genial"(wenns erdacht wäre) systemstabilisierende an der Sache,
weil jeder der nicht DAS SYSTEM kritisiert sich zwangsläufig selbst fickt wenn er bis ganz
zuende denkt. Smilie
Also wird Kritik aus Selbstschutz vielfältig abgebogen und bis zur Wirkungslosigkeit zersplittert.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1332280) Verfasst am: 21.07.2009, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:
Ich bin doof!


Das ich schon diesbezügliche Erfahrungen mit Po8 hatte macht Dich doch nicht doof zwinkern
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Po8
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Anmeldungsdatum: 20.07.2006
Beiträge: 803

Beitrag(#1332313) Verfasst am: 21.07.2009, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:
Po8 hat folgendes geschrieben:
Sticky hat folgendes geschrieben:

Wer Menschen 40 Stunden lang die Woche für sich arbeiten lässt und so wenig bezahlt, dass die Menschen davon leben können, dann sind sie Sklavenhalter! Wieso sollten sie dann etwas besseres verdient haben?

Und wie nennst Du jemanden, der Menschen 40 Stunden arbeiten lässt, aber nur 20 davon bezahlt?


Einen Menschen, der andere 40 Stunden in der Woche für sich arbeiten lässt und zu wenig (eben nur für 20 Stunden) bezahlt; also ein Sklavenhalter!

Was für eine seltsame Frage...


Hat ja AXO schon (fast) erschöpfend beantwortet. Im übrigen ist der Staat auch der einzige, der mich zu einer Arbeit zwigen kann, die ich gar nicht verrichten möchte. Darüber sollte man imho auch mal in dem Zusammenhang nachdenken.

Sticky hat folgendes geschrieben:

Po8 hat folgendes geschrieben:
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- Frisöre sind im Prinzip Dienstleistungsanbieter, wo jedoch der Kunde festlegt, ob er seine Dienste in Anspruch nimmt, quasi die Bezahlung festlegt.
- Architekten sind im Prinzip Dienstleistungsanbieter, wo jedoch der Kunde (Bauherr) festlegt ob er seine Dienste in Anspruch nimmt, quasi die Bezahlung festlegt.
- usw.usf...

Also ich denke, das, was Du als "Besonderheit" begriffen haben willst, der Normalfall in einem Markt ist.


Richtig! Und wenn die Dienstleistungsanbieter registrieren, dass sie von dem, was sie für ihre erbrachten Leistungen bekommen, nicht leben können, müssen sie die Preise zwangsweise so weit erhöhen, dass ihre Existenz gesichert ist, oder auf staatliche Hilfe hoffen. Es gibt viele Firmen, die sich bei Ausschreibungen gegenseitig so weit unterboten haben, dass sie am Ende pleite waren. Verkalkuliert! Wem ist damit denn geholfen?

Unternehmen die mit "staatlicher" Hilfe gerettet werden, weil sie nicht wirtschaften können sind für niemanden eine Hilfe. Wer im Markt mitmischen will nimmt das Risiko auf sich zu versagen. Das ist im Kleinen so, wenn ein Angestellter entlassen wird, so wie im Großen, wenn eine Autofirma pleite geht. Diese ganzen Rettungsschirme und staatlichen Subventionen sind nur dazu da, die vorhergehenden staatlichen Interventionen zu kaschieren und das auf Kosten derer, die sich nicht wehren können, nämlich der kleinen Steuerzahler.

Sticky hat folgendes geschrieben:

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Ahja.. also die Autobarone sind mit ihren Armeen nach Berlin gezogen und haben Merkel die Pistole auf die Brust gesetzt... nein, halt.. die Autobarone haben Leute bezahlt, die Merkel beim 6-Gänge Dinner eingeredet haben, dass die Abwrackprämie eine super Sache ist. Mit den Augen rollen

Also egal wie man es dreht, die Autobarone haben nicht die Abwrackprämie beschlossen, sie mögen vielleicht moralisch schuldig sein, darauf hingewirkt zu haben, jedoch ist es schon erstaunlich, dass eine Demokratie mit angeschlossener <s>Planwirtschaft</s> sozialer Marktwirtschaft sowas überhaupt zulässt. Wo sind hier die Kontrollmechanismen? Wer schützt den normalsterblichen Bürger vor den Wahnsinnigen in der Politik?

Po8
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Anmeldungsdatum: 20.07.2006
Beiträge: 803

Beitrag(#1332317) Verfasst am: 21.07.2009, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:

Für manch einen zählt halt die "Ausbeutung" aller durch alle erheblich mehr als "das bißchen" Ausbeutung aller durch Einzelne Schulterzucken

Wie gesagt, wenn Du nicht erkennst, dass die von Dir so oft zitierte Ausbeutung der Besitzlosen durch die Besitzenden alleine dadurch überhaupt zustande kommt, dass es einen Sozialstaat gibt, dann kann ich Dir leider auch nicht helfen. Überall wo der Staat die Finger reinsteckt (Wohnungsmarkt, Finanzmarkt, Arbeitsmarkt, Gesundheitsmarkt, Rentenmarkt usw.) sehen wir massive Ungleichgewichte - ist doch seltsam, oder? Und die Standardantwort darauf ist: ohne Staat wäre es noch schlimmer. Auf Grund welcher Fakten kommt man auf dieses schmale Brett?

Z.B. mischt sich der Staat so gut wie gar nicht in die Seefracht ein (wohl auch deswegen weil .de exportlastig ist). Der Seefrachtmarkt ist hoch diversifiziert und auf Grund der Internationalität (im Vergleich zum Finanzmarkt) äußerst wenig reguliert - es gibt keine Zwangsfrachtraten, keine Frachtaufsichtsbehörde oder Basel II für Reeder etc.. Trotzdem funktioniert dieser ausgesprochen gut. Wie erklärt man sich das, als Anhänger staatlicher Zwangsmaßnahmen?

Po8
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Kival
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Beitrag(#1332320) Verfasst am: 21.07.2009, 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

Kaum noch einer traut sich nach der Bankenkrise die Fahne der Deregulation hochzuhalten, aber Po08 bleibt mutig dabei zwinkern.


Zitat:
Diese ganzen Rettungsschirme und staatlichen Subventionen sind nur dazu da, die vorhergehenden staatlichen Interventionen zu kaschieren und das auf Kosten derer, die sich nicht wehren können, nämlich der kleinen Steuerzahler.


Lachen Die Bankenkrise war vermutlich auch durch Überregulierung hervorgerufen worden, was?
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Misterfritz
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Beitrag(#1332328) Verfasst am: 21.07.2009, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Po8 hat folgendes geschrieben:
Z.B. mischt sich der Staat so gut wie gar nicht in die Seefracht ein (wohl auch deswegen weil .de exportlastig ist). Der Seefrachtmarkt ist hoch diversifiziert und auf Grund der Internationalität (im Vergleich zum Finanzmarkt) äußerst wenig reguliert - es gibt keine Zwangsfrachtraten, keine Frachtaufsichtsbehörde oder Basel II für Reeder etc.. Trotzdem funktioniert dieser ausgesprochen gut. Wie erklärt man sich das, als Anhänger staatlicher Zwangsmaßnahmen?
eigentlich gibst du doch selbst die antwort: eine regulierung der seefracht nur von deutschland hätte nur eine folge, die reeder würden ihre flotte nur unter anderer flagge laufen lassen - was sie ja eh' schon tun. ein grösseres staatliches eingreifen hätte eher negative folgen, zumal diese schiffe zum grossteil überhaupt nicht in deutschen gewässern sind.
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Po8
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Beiträge: 803

Beitrag(#1332379) Verfasst am: 21.07.2009, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Kaum noch einer traut sich nach der Bankenkrise die Fahne der Deregulation hochzuhalten, aber Po08 bleibt mutig dabei zwinkern.


Zitat:
Diese ganzen Rettungsschirme und staatlichen Subventionen sind nur dazu da, die vorhergehenden staatlichen Interventionen zu kaschieren und das auf Kosten derer, die sich nicht wehren können, nämlich der kleinen Steuerzahler.


Lachen Die Bankenkrise war vermutlich auch durch Überregulierung hervorgerufen worden, was?

Die Bankenkrise wurde im Prinzip durch zwei Dinge hervorgerufen
a) Steuerung des Geldes durch einen Monopolisten (Fed, EZB u.a.), was immer zu einer falschen Einschätzung führen muss, denn der Monopolist kann per Definition den Preis nicht bestimmen
b) Wissen um (oder hohe Wahrscheinlichkeit für) staatliche Hilfe bei möglichem Versagen -> kein Risiko (hat man schon bei .com-Blase gesehen)

Das Risiko zu versagen, das Risiko pleitezugehen ist das einzige probate Mittel, was wilde Zockerei einschränken oder verhindern kann. Banken sehen jetzt, dass es 5 vor 12 ist und sind momentan sehr risikoavers (ist ja auch verständlich irgendwie Lachen ) und die Regierungen wundern sich baff, dass die Milliarden nicht das System durchdringen sondern bei den (notleidenden) Banken hängenbleiben.

Und um das Desaster abzuschätzen, was uns auf Grund der politischen Intervention noch bevorsteht, muss man sich eigentlich nur den Video anschauen:
http://www.youtube.com/watch?v=aeb247Vc1eY
Die Politik diesseits und jenseits des Teiches tut alles um das wieder aufzupumpen, was letztes Jahr geplatzt ist, nämlich eine Investitionsblase, welche vornehmlich deswegen entstanden ist, weil man zuvor schon Geld ohne Ende in die Märkte pumpte. D.h. die Frage, die man sich stellen muss lautet schlicht: soll man die Krise mit etwas "bekämpfen" was wiederum genau zu solchen Krisen führt?

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Po8 hat folgendes geschrieben:
Z.B. mischt sich der Staat so gut wie gar nicht in die Seefracht ein (wohl auch deswegen weil .de exportlastig ist). Der Seefrachtmarkt ist hoch diversifiziert und auf Grund der Internationalität (im Vergleich zum Finanzmarkt) äußerst wenig reguliert - es gibt keine Zwangsfrachtraten, keine Frachtaufsichtsbehörde oder Basel II für Reeder etc.. Trotzdem funktioniert dieser ausgesprochen gut. Wie erklärt man sich das, als Anhänger staatlicher Zwangsmaßnahmen?
eigentlich gibst du doch selbst die antwort: eine regulierung der seefracht nur von deutschland hätte nur eine folge, die reeder würden ihre flotte nur unter anderer flagge laufen lassen - was sie ja eh' schon tun. ein grösseres staatliches eingreifen hätte eher negative folgen, zumal diese schiffe zum grossteil überhaupt nicht in deutschen gewässern sind.

Schön, dass wir auch hier wieder ein Schlupfloch gefunden haben, wie der Staat den Hals aus der Schlinge ziehen kann - habe ich erwartet. Doch wie sieht es z.B. auf dem Computermarkt aus? Auch hier gibt es keinen staatlich vorgschriebenen Hauptspeicher, keine CPU-Aufsichtsbehörde oder Basel II für Betriebssysteme. Und er funktioniert ganz wunderbar, sogar so gut, dass die Errungenschaften von F&E auch mal beim Konsumenten ankommen. Wie kommt das?

Und müsste man nicht - eine wissenschaftliche Herangehensweise vorausgesetzt - die These verwerfen, dass der Staat Märkte sehr gut managen kann (oder zumidnest besser als diese es ohne Staat könnten) wenn vom Staat gemanagte Märkte versagen? Doch das genaue Gegenteil ist der Fall, mit fast schon religiösem Eifer wird an dem Prinzip "Silberrücken", d.h. es gibt eine Übermerkel die das schon wieder hinbiegt, festgehalten, obwohl die aktuelle Regierung bislang hauptsächlich ihre Inkompetenz unter Beweis gestellt hat.

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Sticky
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Beitrag(#1332382) Verfasst am: 21.07.2009, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Das glaub ich jetzt nicht! Nö, das kann nicht sein!

Der Sozialstaat soll schuld an der Ungrechtigkeit hierzulande sein? Pillepalle

War etwa deiner Ansicht nach Feudalherrschaft gerecht? Geschockt

Ich weiss zwar nicht, was du so alles dir in deiner Freizeit reinpfeifst, aber du solltest es lassen; du scheinst es nicht zu vertragen!

Wie Kival es richtig feststellte: Offenbar haben wir die Finanz und Wirtschaftskrise der staatlichen Überregulierung zu verdanken. Irgendwie musst du seit Herbst letzten Jahres gepennt haben, wenn du nicht mitbekommen hast, was und aus welchem Grund da auf uns zugekommen ist! Nein
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Hornochse
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Beitrag(#1332480) Verfasst am: 22.07.2009, 01:27    Titel: Antworten mit Zitat

Po8 hat folgendes geschrieben:
Die Bankenkrise wurde im Prinzip durch zwei Dinge hervorgerufen
a) Steuerung des Geldes durch einen Monopolisten (Fed, EZB u.a.), was immer zu einer falschen Einschätzung führen muss, denn der Monopolist kann per Definition den Preis nicht bestimmen
b) Wissen um (oder hohe Wahrscheinlichkeit für) staatliche Hilfe bei möglichem Versagen -> kein Risiko (hat man schon bei .com-Blase gesehen)


Es ist schon erstaunlich, mit welcher Dreistigkeit man versuchen kann, die ganze Sache auf den Kopf zu stellen.

a) Ohne die Regulierung durch Zentralbanken wäre es nicht möglich gewesen, inflationäre Tendenzen zu kontrollieren.
Dir schwebt vermutlich das libertäre Bild vor, nach dem jeder seine eigene Gelddruckmaschine im Keller haben und seine eigenen Noten drucken kann. Soviel Glauben an die unsichtbare Hand macht selbst christlichen Fundamentalisten den Rang streitig, zumal man gerade am Beispiel des deregulierten Finanzsektors sehen kann, wie wunderbar der Markt sich selbst reguliert.

b) Die Hauptursache für den Verkauf von Derivaten aller Art war und ist die Profitorientierung der Akteure. Die vermeintliche Sicherheit staatlicher Hilfen zur Ursache zu erklären, ist eine völlige Verkennung der Tatsachen. Es wurden jahrelang Renditen in zweistelliger Höhe erzielt doch da in kapitalistischen Ordnungen das Streben nach mehr eine Zwangsläufigkeit ist, konnte man sich damit nicht zufrieden geben.
Konsequent wäre es nur gewesen, sämtliche Banken zu verstaatlichen - und zwar ohne Aussicht auf Reprivatisierung.
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Beitrag(#1332488) Verfasst am: 22.07.2009, 02:23    Titel: Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:

Dein Vergleich hinkt! 0,20 € für einen Liter Sprit ist alleine deshalb schon unrealistisch, weil die Vorkommen nachweislich zu Neige gehen und ein schon längst entwickelter Ersatztreibstoff aus profitpolitischen nicht auf den Markt geworfen wird (Tetramethylsilan)! Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass immer noch derzeit ein Glas Wasser teurer ist, als ein Glas Rohöl.


Sicher eine interesante Vebindung aber zeige mir bitte den Motor der mit SiO bzw "Glas" als Verbrennungsprodukt klar kommt. Ferner müßte ja noch geklärt werden woher wir die Engie zur Produktion nehmen sollen....
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Ilmor
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Beitrag(#1332491) Verfasst am: 22.07.2009, 04:20    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:


oh vielen dank. aber jetzt weiß ich immer noch nicht, weshalb du eine so abwertend-diskriminierende ausdrucksweise verwendest und das ganz problemlos mit einem "positiven menschenbild" vereinbaren kannst.


Ist doch ganz einfach:
-abwertend-diskriminierende ausdrucksweisen verwenden: geht ja noch
-menschen vom mob lynchen: nicht so dolle

Sticky hat folgendes geschrieben:


Darf ich mal fragen, wie alt du bist und was für ein Allgemeinwissen du besitzt? Deine Ahnungslosigkeit bezüglich der jüngsten Geschichte in D ist ja erschreckend. Ich empfehle dir mal, dich damit zu befassen, damit du auch begreifst, was dabei dich erwartet... !


Ich bin 21, und mein allgemeinwissen ist staatlich anerkannt zwinkern
Jedoch habe ich in der RAF Ära nicht gelebt, und es ist ein Unterschied, ob man etwas in Geschichtsbüchern ließt oder es selber live mitbekommt.

Sticky hat folgendes geschrieben:

Sieht man mal von den weiteren Entwicklungen ab, war als erstes die französische Revolution als erfolgreich zu benennen; ebenfalls die russische. In Indien wurde eine ganze Besatzungsmacht ausser Landes getrieben. Und in der DDR wurde ein ganzes System in die Knien gezwungen. Ist doch schon was, oder?


Wow....also....das ist echt ein starkes Stück!
Was ist denn für dich eine erfolgreiche Revolution? Wenn eine Diktatur abgeschaffen wird, nur um eine noch viel schlimmere Diktatur zu errichten?
Sagt dir la Grande Terreur was?
Und das du doch tatsächlich die russische Revolution nennst! Einfach heftig!

Sticky hat folgendes geschrieben:

Wenn die Entlohnungen von Arbeitnehmern erbrachten Leistungen unterhalb des Verhältnisses zur Produktivität der Firma steht, ist dies Lohnraub. Wenn nur dann Menschen beschäftigt werden, wenn die Löhne aus Steuermitteln, also durch die Allgemeinheit subventioniert wird, ist das Diebstahl am Allgemeingut!

Denkst du eigentlich, dass Arbeitnehmer aus reinster Nächstenliebe zum Firmenchef bei ihm arbeiten? Sie wollen LEBEN. Und sie wollen von der von ihnen erbrachten Leistung entsprechend gut und sicher leben. Komme mir jetzt bloss nicht mit der "Neiddebatte" denn sie existiert nicht! Wenn man sich mit den Menschen unterhält, wollen diese keine Millionen oder gar Milliarden an Euro besitzen. Sie wollen lediglich einen kleinen, bescheidenen Wohlstand haben; errungen durch ihre eigenen Leistungen. Andere Menschen auszubeuten, ist KEINE LEISTUNG, sondern lediglich Menschenverachtung! Wie kann es sein, dass ach so verantwortungsvolle Manager durch ihre Fehlentscheidungen dafür sorgen, dass tausende Menschen arbeitslos werden und irgendwann von Hartz-IV leben müssen, während die Verantwortlichen mit Millionenabfindungen den Abgang versüsst werden und in kürzester Zeit eine neue Stelle bekommen? Es gibt kein Chef, der die 500-fache Leistung einer Fachkraft bringt. Und die Leistungen, die ein Chef erbringt, ist ohne die Einzelleistungen seiner Mitarbeiter nicht möglich!

Arbeitnehmer sind im Prinzip Dienstleistungsanbieter (Arbeitskraft), wo jedoch der Kunde (Firmenchef) die Bezahlung festlegt. Wo gibt das sonst?


Ich habe nie gesagt, das die Verhältnisse in Deutschland perfekt wären, wenn es jedoch nach dir gehen würde, hätten wir Bürgerkrieg, und da ist mir die jetztige Situation wesentlich lieber.
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Beitrag(#1332498) Verfasst am: 22.07.2009, 07:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ich bin 21, und mein allgemeinwissen ist staatlich anerkannt zwinkern


Oje! Wohl wieder so ein neunmalkluger Milchbubi, der glaubt, mit dem Bullshit, was man ihm in der Schule eingetrichtert hat, jetzt die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben! Na, noch Pupertätspickel im Gesicht? "Staatlich anerkannt": Was heisst das schon? Lediglich, dass du einen Schulabschluss hast, mehr nicht!


Ilmor hat folgendes geschrieben:
Wow....also....das ist echt ein starkes Stück!
Was ist denn für dich eine erfolgreiche Revolution? Wenn eine Diktatur abgeschaffen wird, nur um eine noch viel schlimmere Diktatur zu errichten?
Sagt dir la Grande Terreur was?
Und das du doch tatsächlich die russische Revolution nennst! Einfach heftig!


Wer lesen kann, ist immer im Vorteil!

Sticky hat folgendes geschrieben:
Sieht man mal von den weiteren Entwicklungen ab, ...


Für die damaligen Menschen war es zuerst eine Befreiung. Der Schreckensherrschaft der französischen Revolution ging eine Schreckens- und Feudalherrschaft mit Millionen von hungernden Menschen in F voraus, während die sog. Adels-"Elite" im unsagbarem Luxus schwelgte und die Armut der Massen einen Scheissdreck interessierte! Wie ging noch der blöde Spruch von Marie Antoinette? "Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen!" Tja: und wenn dann die Abrechnung kümmt, ist das Geheule gross, oder?

Gleichfalls sah es vor der russischen Revolution aus: Dem Zaren Nikolaj Alexandrowitsch Romanow interessierte nur sein eigenes Vergnügen, während er sein Volk als Kanonenfutter und Leibeigene missbrauchte. Auch das russische Volk hungerte, während die Romanows das Land ausbluten liess! Auch sie bekamen die Abrechnung!

Wie sieht´s denn hier aus? Demokratischer und sozialer Rechtstaat abgeschafft, um eine Wirtschaftsdiktatur mit Hilfe sog. "Demokraten" einzurichten! So haben sich die ehemaligen DDR-Bürger die Verbesserung im kapitalistischen Westen sicherlich vorgestellt! Sie haben keine Stasi mehr, dafür werden sie vom kapitalistischen Staat und von Unternehmer bis in die intimsten Bereiche bespitzelt und drangsaliert! Kleiner Tip: Lies dir mal den Artikel 20 GG durch; besonderes Augenmerk auf Absatz 1 und 4 gerichtet...


Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ich habe nie gesagt, das die Verhältnisse in Deutschland perfekt wären, wenn es jedoch nach dir gehen würde, hätten wir Bürgerkrieg, und da ist mir die jetztige Situation wesentlich lieber.


"Nicht perfekt" ist ja wohl maßlos untertrieben! Und wenn du dich so sehr vor einem Bürgerkrieg befürchtest, solltest du mal Ursachenforschung betreiben. Denn ein Bürgerkrieg wird nicht gerade aus purer Langeweile gemacht!
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Beitrag(#1332507) Verfasst am: 22.07.2009, 08:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Po8 hat folgendes geschrieben:
Die Bankenkrise wurde im Prinzip durch zwei Dinge hervorgerufen
a) Steuerung des Geldes durch einen Monopolisten (Fed, EZB u.a.), was immer zu einer falschen Einschätzung führen muss, denn der Monopolist kann per Definition den Preis nicht bestimmen
b) Wissen um (oder hohe Wahrscheinlichkeit für) staatliche Hilfe bei möglichem Versagen -> kein Risiko (hat man schon bei .com-Blase gesehen)


Es ist schon erstaunlich, mit welcher Dreistigkeit man versuchen kann, die ganze Sache auf den Kopf zu stellen.

a) Ohne die Regulierung durch Zentralbanken wäre es nicht möglich gewesen, inflationäre Tendenzen zu kontrollieren.
Dir schwebt vermutlich das libertäre Bild vor, nach dem jeder seine eigene Gelddruckmaschine im Keller haben und seine eigenen Noten drucken kann. Soviel Glauben an die unsichtbare Hand macht selbst christlichen Fundamentalisten den Rang streitig, zumal man gerade am Beispiel des deregulierten Finanzsektors sehen kann, wie wunderbar der Markt sich selbst reguliert.

Der Finanzsektor ist alles, nur nicht dereguliert - interessant wie hartnäckig sich diese Propaganda hält. Und - was auch leicht übersehen wird - die "inflationären Tendenzen" existieren nur, weil Zentralbanken sich in die Geldmenge einmischen.

Um das noch etwas genauer auzuführen: was erwartet man, wenn man die Eigenkaptialquote für Finanzanlagen an deren Rating orientiert (also schlechtes Rating hohe Einlagen, gutes Rating geringe Einlagen)? Banken werden dazu tendieren Anlagen mit hohem Rating zu bekommen, dagegen ist ja vorerst mal nichts einzuwenden. Was erwartet man, wenn 95% aller Ratingagenturen vom Emmitenten bezahlt werden? I.d.R. bessere Ratings als das Produkt sie verdient. Diese Mischung ist schon explosiv genug, doch man braucht noch einen, der die Geschichte anfeuert. Und das haben die Notenbanken mit billigen Krediten getan. Es war viel zu viel Geld unterwegs, welches keine guten Anlagemöglichkeiten mehr fand, also wird es auch in schlechte investiert. Was ist das Bestreben eines Finanzanbieters, der nur schlechte Investitionsmöglichkeiten bietet? Er wird versuchen diese zu verbessern, also z.B. abzusichern.

Wer hat diesen Quatsch (also Basel II) beschlossen? Das waren sicher nicht die Banken. Und wer hat die Leitzinsen festgesetzt? Eben auch nicht diese. Alle Regulierungen schaffen einen Raum vermeintlicher Sicherheit. Banken denken, so sie sich nur an die Vorgaben von Basel II hielten, könne nichts schiefgehen. Dass dem nicht so ist, wurde mittlerweile eindeutig bewiesen. Hätte von Anfang an eine große Unsicherheit geherrscht, wieviel Eigenkaptial man wofür halten sollte, so wäre es nie so weit gekommen.

Und was erwartet man von der Führungsebene eines Landes, die in Boomzeiten extrem profitiert, die in einer Rezession aber immer unter Druck gerät? Sie will mit allen Mitteln wieder zu einem Boom zurück. Und genau das beobachten wir seit letztem Jahr an allen Ecken und Enden. Wo vorher noch wegen ein paar Euronen mehr bei HartzIV-Empfängern die Welt unterzugehen drohte, werden Pleiteunternehmen reihenweise mit Staatskrediten "gerettet", also quasi direkt an die staatliche Herz-Lungen-Maschine angeschlossen, damit diejenigen, die vernünftig gewirtschaftet haben, die Kranken mit durchschleppen.

Hornochse hat folgendes geschrieben:

b) Die Hauptursache für den Verkauf von Derivaten aller Art war und ist die Profitorientierung der Akteure. Die vermeintliche Sicherheit staatlicher Hilfen zur Ursache zu erklären, ist eine völlige Verkennung der Tatsachen. Es wurden jahrelang Renditen in zweistelliger Höhe erzielt doch da in kapitalistischen Ordnungen das Streben nach mehr eine Zwangsläufigkeit ist, konnte man sich damit nicht zufrieden geben.
Konsequent wäre es nur gewesen, sämtliche Banken zu verstaatlichen - und zwar ohne Aussicht auf Reprivatisierung.

Ok, also Banken sind profitorientiert - potzblitz, das ist ja eine ganz neue Erkenntnis Ausrufezeichen Und v.a. wie geht das bestehende System damit um? Wo waren die Mahner in Politik und Gesellschaft, als Wachstumsraten jenseits der 25% deklariert wurden? Meines Wissens haben gerade nicht die "sozial Orientierten" nach Mäßigung geschrieen oder nach dem Risiko gefragt, sondern im Gegenteil, sie wollten ein Stück vom Kuchen abhaben - Gier all überall. Merkel hat sich das ja noch auf ihre Fahne geschrieben, dass der Aufschwung der großen Koaliton, vornehmlich der CDU zu verdanken sei (hier auch wieder sehr schön das Doppeldenk zu beobachten - am Aufschwung ist die Politk schuld, am Abschwung die Gier, die Banken, die "freien Märkte" - Arbeitsplätze schafft die Politik, am Arbeitsplatzabbau ist die Wirtschaft schuld). Also woran können wir erkennen, dass das bestehende System auch nur im Ansatz dazu geeignet ist (wenn es, mal angenommen, diese Unregelmäßigkeiten schon nicht provoziert), diesem "Versagen der Märkte" präventiv entgegenzuwirken?

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Beitrag(#1332508) Verfasst am: 22.07.2009, 08:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:


oh vielen dank. aber jetzt weiß ich immer noch nicht, weshalb du eine so abwertend-diskriminierende ausdrucksweise verwendest und das ganz problemlos mit einem "positiven menschenbild" vereinbaren kannst.


Ist doch ganz einfach:
-abwertend-diskriminierende ausdrucksweisen verwenden: geht ja noch
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Nein, so geht das nicht!
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Po8
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Beiträge: 803

Beitrag(#1332511) Verfasst am: 22.07.2009, 08:39    Titel: Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:
Das glaub ich jetzt nicht! Nö, das kann nicht sein!

Der Sozialstaat soll schuld an der Ungrechtigkeit hierzulande sein? Pillepalle

Woher nimmt der "Sozialstaat" das Geld um im Namen aller sozial zu sein? Und v.a. wie nimmt er sich dieses?

Sticky hat folgendes geschrieben:

War etwa deiner Ansicht nach Feudalherrschaft gerecht? Geschockt

Nein, aber der "Sozialstaat" ist es auch nicht - seltsam wir hartnäckig sich dieses Märchen hält Mr. Green
Und auch erstaunlich, wie leicht die Gewalt dabei übersehen wird.

Es macht faktisch keinen Unterschied ob ma von einem Feudalherren nach dessen Gutdünken ausgebeutet wird oder ob eine Politikerkaste, unter dem Vorwand selbstlos und sozial zu handeln, diese Ausbeutung betreibt.

Po8

(PS: als nächstes kommt jetzt wieder: dann geh doch wenn's dir nicht passt)...................
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Beitrag(#1332530) Verfasst am: 22.07.2009, 10:13    Titel: Antworten mit Zitat

Po8 hat folgendes geschrieben:
Sticky hat folgendes geschrieben:
Das glaub ich jetzt nicht! Nö, das kann nicht sein!

Der Sozialstaat soll schuld an der Ungrechtigkeit hierzulande sein? Pillepalle

Woher nimmt der "Sozialstaat" das Geld um im Namen aller sozial zu sein? Und v.a. wie nimmt er sich dieses?


Von den Steuern der kleinen Leute, denn die Bonzen bringen ja ihr Geld in die Steueroasen. Ausserdem sind ja für Vermögende viele Steuern gesenkt oder gar abgeschafft worden. Erbschaftssteuer, Vermögensteuer, Spitzensteuersatz, Börsenumsatzsteuer,...!

Po8 hat folgendes geschrieben:
Sticky hat folgendes geschrieben:

War etwa deiner Ansicht nach Feudalherrschaft gerecht? Geschockt

Nein, aber der "Sozialstaat" ist es auch nicht - seltsam wir hartnäckig sich dieses Märchen hält


Die derzeitige Situation ist auf Grund der Demontage des Sozialstaates zurück zu führen, nicht auf Grund des Sozialstaates an sich!

Po8 hat folgendes geschrieben:
Und auch erstaunlich, wie leicht die Gewalt dabei übersehen wird.


Gewalt von wem ausgehend?

Po8 hat folgendes geschrieben:
Es macht faktisch keinen Unterschied ob ma von einem Feudalherren nach dessen Gutdünken ausgebeutet wird oder ob eine Politikerkaste, unter dem Vorwand selbstlos und sozial zu handeln, diese Ausbeutung betreibt.


Ich weigere mich das Feudalsystem zu bevorzugen! Eine Politikerkaste, die die Ausbeutung durch das Bonzentum ermöglicht und fördert, ist alles andere als sozial! Somit ist deine Aussage falsch! Vielleicht solltest du dir mal das Grundprinzip des Sozialismus begreiflich machen! Was du da äusserst, hat mit dem sozialen System nicht das Geringste zu tun.

Zitat:
Klassischer Sozialismus

In der Theorie des 'klassischen' Sozialismus wird die Auffassung vertreten, dass die Profitinteressen der Kapitaleigner die Produktion nicht am Bedarf der Gesellschaft ausrichten. Profitinteresse bringe privates Kapital dazu, sich in wenigen Händen zu konzentrieren. Diese Entwicklung führe zu einer finanziellen Oligarchie, deren Macht auch von einer demokratischen Gesellschaft immer weniger kontrolliert werden könne. Daraus wird in der Theorie des klassischen Sozialismus der Schluss gezogen, dass es notwendig sei, die Produktionsmittel mittels Vergesellschaftung oder Verstaatlichung der Verfügungsgewalt der Klasse der Kapitalisten zu entziehen. Die Verteilung von Gütern soll nach Auffassung des klassischen Sozialismus nicht über den Markt, sondern durch staatliche Lenkung oder auf Arbeiterselbstverwaltung beruhende, gesamtgesellschaftliche Räteverwaltung (siehe Planwirtschaft bzw. Rätedemokratie) erfolgen.

Im Unterschied zum Liberalismus bezieht sich die sozialistische Theorie nicht allein auf Gleichheit der Menschen vor dem Gesetz, sondern auf die materielle Gleichheit im Ergebnis (gleiche Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums), im Idealfall mit dem Ziel einer klassenlosen Gesellschaft. Freiheit wird als Möglichkeit zur Emanzipation verstanden, die sich nur durch eine soziale Integration aller Menschen in die Gesellschaft erreichen lasse. Der Sozialtheoretiker Karl Marx ging davon aus, dass nach der Weltrevolution der Staatsapparat mit der Zeit überflüssig sein und absterben werde (ausführlicher erläutert in Lenins Staat und Revolution). Der Staat habe vor allem die Aufgabe, die erwirtschafteten Güter zum Wohle aller sozial gerecht zu verteilen.


Dein "sozialer Unrechtsstaat" ist nichts anderes, als ein imaginäres Produkt deiner Phantasie!
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Beitrag(#1332555) Verfasst am: 22.07.2009, 10:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:

Ich bin 21, und mein allgemeinwissen ist staatlich anerkannt zwinkern


das erklärt einiges

Zitat:

Ich habe nie gesagt, das die Verhältnisse in Deutschland perfekt wären, wenn es jedoch nach dir gehen würde, hätten wir Bürgerkrieg, und da ist mir die jetztige Situation wesentlich lieber.


Da von den, von L.E.M Deiner Ansicht nach zutreffend beschrieben, Revoluzzern diese Gefahr entsprechend
der Beschreibung aber nicht ausgeht - steht ja nichts zu befürchten - oder?
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Beitrag(#1332561) Verfasst am: 22.07.2009, 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmors und Po8s Vorbildssytem:


http://www.swr.de/report/-/id=233454/did=4965146/pv=video/gp1=5147308/nid=233454/lffygu/index.html

http://www.swr.de/report/-/id=233454/did=4965156/pv=video/gp1=5147250/nid=233454/1uh4ntf/index.html

http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de&cccpage=20072009ArtikelPolitikDuremont1
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Beitrag(#1332660) Verfasst am: 22.07.2009, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Po8 hat folgendes geschrieben:
Was erwartet man, wenn 95% aller Ratingagenturen vom Emmitenten bezahlt werden? I.d.R. bessere Ratings als das Produkt sie verdient. Diese Mischung ist schon explosiv genug, doch man braucht noch einen, der die Geschichte anfeuert. Und das haben die Notenbanken mit billigen Krediten getan. Es war viel zu viel Geld unterwegs, welches keine guten Anlagemöglichkeiten mehr fand, also wird es auch in schlechte investiert.


Ohne Zentralbanken wäre es überhaupt nicht möglich, zu kontrollieren, wieviel Geld "unterwegs" ist, das ist doch gerade der Punkt.
Angenommen, deine Ausführungen seien richtig, dann wäre das maximal ein Argument dafür, dass die Notenbanken versagten aber keines gegen sondern eher eines für ihre Existenz.

Po8 hat folgendes geschrieben:
Wer hat diesen Quatsch (also Basel II) beschlossen? Das waren sicher nicht die Banken. Und wer hat die Leitzinsen festgesetzt? Eben auch nicht diese. Alle Regulierungen schaffen einen Raum vermeintlicher Sicherheit. Banken denken, so sie sich nur an die Vorgaben von Basel II hielten, könne nichts schiefgehen. Dass dem nicht so ist, wurde mittlerweile eindeutig bewiesen. Hätte von Anfang an eine große Unsicherheit geherrscht, wieviel Eigenkaptial man wofür halten sollte, so wäre es nie so weit gekommen.


Na sicher Lachen Die armen, naiven Banken - da hat man ihnen so hinterhältig Sicherheit vorgekaukelt und sie zum Verkauf von Derivaten verführt. Die wussten bestimmt alle nicht mehr, was sie taten.

Mal im Ernst: Du willst doch wohl nicht im Ernst behaupten, dass den Entscheidungsträgern in den Banken nicht klar war, dass da etwas schief gehen könnte?
Und die große Unsicherheit, wieviel Eigenkapital zu halten ist, hätte letztlich nur dazu geführt, dass man sich seitens der Banken noch mehr übernommen hätte, um die Rendite zu steigern.

Po8 hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:

b) Die Hauptursache für den Verkauf von Derivaten aller Art war und ist die Profitorientierung der Akteure. Die vermeintliche Sicherheit staatlicher Hilfen zur Ursache zu erklären, ist eine völlige Verkennung der Tatsachen. Es wurden jahrelang Renditen in zweistelliger Höhe erzielt doch da in kapitalistischen Ordnungen das Streben nach mehr eine Zwangsläufigkeit ist, konnte man sich damit nicht zufrieden geben.
Konsequent wäre es nur gewesen, sämtliche Banken zu verstaatlichen - und zwar ohne Aussicht auf Reprivatisierung.

Ok, also Banken sind profitorientiert - potzblitz, das ist ja eine ganz neue Erkenntnis Ausrufezeichen Und v.a. wie geht das bestehende System damit um? Wo waren die Mahner in Politik und Gesellschaft, als Wachstumsraten jenseits der 25% deklariert wurden? Meines Wissens haben gerade nicht die "sozial Orientierten" nach Mäßigung geschrieen oder nach dem Risiko gefragt, sondern im Gegenteil, sie wollten ein Stück vom Kuchen abhaben - Gier all überall.


Ich weiß ja nicht, wen du zu den "sozial Orientierten" zählst, mir fallen allerdings mehrere Parteien ein, die davor schon lange warnten.

Po8 hat folgendes geschrieben:
Merkel hat sich das ja noch auf ihre Fahne geschrieben, dass der Aufschwung der großen Koaliton, vornehmlich der CDU zu verdanken sei (hier auch wieder sehr schön das Doppeldenk zu beobachten - am Aufschwung ist die Politk schuld, am Abschwung die Gier, die Banken, die "freien Märkte" - Arbeitsplätze schafft die Politik, am Arbeitsplatzabbau ist die Wirtschaft schuld). Also woran können wir erkennen, dass das bestehende System auch nur im Ansatz dazu geeignet ist (wenn es, mal angenommen, diese Unregelmäßigkeiten schon nicht provoziert), diesem "Versagen der Märkte" präventiv entgegenzuwirken?

Po8


Das bestehende System ist, zumindest in Bezug auf den Finanzsektor, natürlich nicht dazu in der Lage. Letztlich gehe ich davon aus, dass Regulierung im kapitalistischen Systemen lediglich eine abmildernde und verzögernde Wirkung hat aber wiederkehrende Krisen und Ausbeutungsmechanismen nicht vermeiden kann. Denn insbesondere letztere auszuschalten hieße, den Kapitalismus auszuschalten. Genau das sollte m.E. auch versucht werden.
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