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Sind die althergebrachten säkularen Mitgliederorganisationen ein Auslaufmodel?
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Was ist die von Dir präferierte Organisationsform?
Klassische Mitgliederorganisation
43%
 43%  [ 13 ]
Think Tank (passive oder aktive Unterstützung)
40%
 40%  [ 12 ]
Web 2.0 (Internet only)
16%
 16%  [ 5 ]
Stimmen insgesamt : 30

Autor Nachricht
Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#1320641) Verfasst am: 02.07.2009, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Poldi hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:

Wenn ich den Vergleich ernstnehme, dann ist der bfg aber nicht nur kein Fahrradfahrer, sondern jemand, der sich Ökolatschen anzieht, mit dem Auto zum Bioladen um die Ecke fährt, obwohl der zugehörige Parkplatz doppelt so weit wie die eigene Wohnung entfernt ist und sich dann wundert, wenn der Berufspendler kein Verständnis hat für den Vorschlag des Ökosfreaks, dass er mehr Ökosteuer zur Subvention von Öffis zahlen soll.


Wenn du den Vergleich ernstnehmen würdest, dann wäre deine Ausführung gänzlich falsch ... passend wäre :

Der bfg wäre dann jemand, der auf dem platten Land wohnt, deswegen/trotzdem den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und die Reduzierung des Individualverkehrs fordert.
Dummerweise kann er aber, solange der Ausbau nicht stattgefunden hat, nicht auf sein Auto verzichten, außer er will nur für seine Forderung leben, aber nicht arbeiten, nicht einkaufen, nicht zum Arzt etc.


Sag mir doch mal, warum der bfg die Privilegien so dringend braucht wie ein Landei sein Auto.


Um zuverlässig planen und arbeiten zu können, ohne komplett auf Spenden angewiesen zu sein.
Und das ist nötig, um z.B. Trägerschaften übernehmen zu können. (der HVD Nürnberg, z.B. profitiert auch von seinem Körperschaftsstatus um seine Kitas, Schulen & Co zu betreiben)
_________________
gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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Ieldra
Außerirdischer Techno-Magier



Anmeldungsdatum: 12.12.2007
Beiträge: 156

Beitrag(#1321139) Verfasst am: 03.07.2009, 09:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hier meine Meinung zum Thema: Privilegien nutzen, aber gleichzeitig abschaffen wollen.

Der Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts allein ist nicht das Problem, sondern das zusätzliche Privilegienbündel, das inkorporierte Weltanschauungsgemeinschaften im Unterschied zu anderen bekommen. Einige dieser Privilegien sind unerläßlich, wenn man beispielsweise eine Trägerschaft übernimmt.

Wird die Möglichkeit abgeschafft, dass eine Weltanschauungsgemeinschaft den Körperschaftsstatus erlangen kann, dann kann keine Weltanschauungsgemeinschaft mehr eine Trägerschaft übernehmen. Daraus resultiert ein Interessenkonflikt: Keine inkorporierte Weltanschauungsgemeinschaft, die bereits Trägerschaften übernommen hat, kann sich überzeugend für die Abschaffung ihres eigenen Status einsetzen, weil sie sich selbst damit sozusagen einen Arm abhacken würde.

Nun ist die komplette Abschaffung dieses Status zwar wünschenswert, aber kaum realistisch. Dafür gibt es bereits zu viele nichtstaatliche Trägerschaften. Eine glaubwürdige politische Stoßrichtung wäre deshalb die Reduktion des Privilegienbündels. Zu den gröbsten Ungerechtigkeiten gehört etwa die Aufweichung des Diskriminierungsverbots, die Möglichkeit, die öffentlichen Tarifverträge zu ignorieren, und die Möglichkeit, weltanschaulich geprägte Lehrpläne in Schulen zu etablieren. Sind diese erst einmal weg, sinkt die Motivation, Trägerschaften zu übernehmen, und entweder es gibt im Laufe der Zeit kaum noch nichtstaatliche Trägerschaften, oder sie produzieren weit weniger geistige Umweltverschmutzung und Ungerechtigkeiten als bisher. Ist man an dem Punkt angelangen, kann man über weitere Maßnahmen nachdenken.
Nebenbei gesagt halte ich Steuervorteile für Organisationen, die öffentliche Aufgaben übernehmen, für angemessen - solange die sonstigen Bedingungen stimmen.

Das heißt, das Vorgehen des bfg hat zwar seine unangenehmen Seiten, aber eine politisch halbwegs glaubwürdige Stoßrichtung. Das Problem ist, dass diese Glaubwürdigkeit schwer zu vermitteln ist, wie man an der Debatte hier sieht. Demgegenüber stehen verbesserte Möglichkeiten, sichtbare Resultate innerhalb des existierenden Systems zu erzielen. Und sichtbare Resultate, das wollen doch alle. Oder?
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Faith is the truth of passion. Since no passion is more true than another, faith is the truth of nothing – aus “The Darkness that comes before”, von R. Scott Bakker
When we remember we are all mad, the mysteries disappear and life stands explained. - Mark Twain
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1321141) Verfasst am: 03.07.2009, 09:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ieldra hat folgendes geschrieben:
Wird die Möglichkeit abgeschafft, dass eine Weltanschauungsgemeinschaft den Körperschaftsstatus erlangen kann, dann kann keine Weltanschauungsgemeinschaft mehr eine Trägerschaft übernehmen.


Gilt das nur für Weltanschauungsgemeinschaften und warum?
Es gibt ja durchaus bei Kindertagesstätten oder anderen Einrichtungen Vereine als Träger.
Oder gGmbHs.
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Ieldra
Außerirdischer Techno-Magier



Anmeldungsdatum: 12.12.2007
Beiträge: 156

Beitrag(#1321153) Verfasst am: 03.07.2009, 10:32    Titel: Antworten mit Zitat

Heike J hat folgendes geschrieben:
Ieldra hat folgendes geschrieben:
Wird die Möglichkeit abgeschafft, dass eine Weltanschauungsgemeinschaft den Körperschaftsstatus erlangen kann, dann kann keine Weltanschauungsgemeinschaft mehr eine Trägerschaft übernehmen.


Gilt das nur für Weltanschauungsgemeinschaften und warum?
Es gibt ja durchaus bei Kindertagesstätten oder anderen Einrichtungen Vereine als Träger.
Oder gGmbHs.

Man braucht den Körperschaftsstatus, um etwa rechtsgültige Dokumente wie Schulzeugnisse ausstellen zu können. Möglicherweise sind noch andere Hoheitsrechte betroffen. Kindertagesstätten und viele andere Einrichtungen brauchen das nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob normale gemeinnützige Vereine den Körperschaftsstatus erlangen können, in den Dokumenten, die ich dazu gelesen habe, war nur von Weltanschauungsgemeinschaften die Rede.
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1321169) Verfasst am: 03.07.2009, 11:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ieldra hat folgendes geschrieben:


Man braucht den Körperschaftsstatus, um etwa rechtsgültige Dokumente wie Schulzeugnisse ausstellen zu können.


Möglich, aber auch Vereine sind Körperschaften.

Es gibt genug Privatschulen, deren Träger keinen öffentlich rechtlichen (und nur um den gehts hier!) Körperschaftsstatus besitzen und durchaus ihren Schülern anerkannte Zeugnisse ausstellen dürfen.
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Ieldra
Außerirdischer Techno-Magier



Anmeldungsdatum: 12.12.2007
Beiträge: 156

Beitrag(#1321202) Verfasst am: 03.07.2009, 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

Heike J hat folgendes geschrieben:
Ieldra hat folgendes geschrieben:


Man braucht den Körperschaftsstatus, um etwa rechtsgültige Dokumente wie Schulzeugnisse ausstellen zu können.


Möglich, aber auch Vereine sind Körperschaften.

Es gibt genug Privatschulen, deren Träger keinen öffentlich rechtlichen (und nur um den gehts hier!) Körperschaftsstatus besitzen und durchaus ihren Schülern anerkannte Zeugnisse ausstellen dürfen.

Hm, da hast Du Recht. Mal sehen, was die Betroffenen dazu meinen... @Poldi: welche Eigenschaften des Körperschaftsstatus hältst Du in diesem Zusammenhang für wichtig!

Das Problem bleibt, dass man zur Abschaffung des Körperschaftsstatus für die Weltanschauungsgemeinschaften, die ihn haben, das Grundgesetz ändern müsste. Artikel 140 GG übernimmt Artikel 137 der Weimarer Verfassung, der das wie folgt regelt:

"Die Religionsgesellschaften bleiben Körperschaften des öffentlichen Rechtes, soweit sie solche bisher waren. Anderen Religionsgesellschaften sind auf ihren Antrag gleiche Rechte zu gewähren, wenn sie durch ihre Verfassung und die Zahl ihrer Mitglieder die Gewähr der Dauer bieten."

Deshalb meine ich, dass dieses Ziel auf absehbare Zeit nicht zu erreichen ist. Hingegen werden die Privilegien der "Religionsgesellschaften" vom GG nicht im einzelnen garantiert, das bedeutet, man kann sie ihnen durch eine einfache Rechtsänderung entziehen.

Im übrigen bestehen einige der ärgerlichsten Privilegien nur für die etablierten Kirchen durch die Weitergeltung der meisten Bestimmungen des Reichskonkordats von 1933. Was man machen müsste, um das zu kündigen, ist mir nicht ganz klar, aber ein Bundestagsbeschluss ist wahrscheinlich Mindestvoraussetzung. Das Thema dürfte die meisten Abgeordneten auf absehbare Zeit nicht interessieren.

Angesichts dieser erheblichen Hürden halte ich es für akzeptabel, die Privilegien einer Weltanschauungsgemeinschaft selbst zu nutzen, um den Einfluss der etablierten Kirchen zurückzudrängen.
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#1321264) Verfasst am: 03.07.2009, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ieldra hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Ieldra hat folgendes geschrieben:


Man braucht den Körperschaftsstatus, um etwa rechtsgültige Dokumente wie Schulzeugnisse ausstellen zu können.


Möglich, aber auch Vereine sind Körperschaften.

Es gibt genug Privatschulen, deren Träger keinen öffentlich rechtlichen (und nur um den gehts hier!) Körperschaftsstatus besitzen und durchaus ihren Schülern anerkannte Zeugnisse ausstellen dürfen.

Hm, da hast Du Recht. Mal sehen, was die Betroffenen dazu meinen... @Poldi: welche Eigenschaften des Körperschaftsstatus hältst Du in diesem Zusammenhang für wichtig!


Ich versuch grad rauszupaldovern, worauf du dich beziehst zwinkern

Aber ich sehe die Nutzung des KS eigentlich immer für wichtig ... bei Trägerschaften ist er nicht unbedingt Voraussetzung, aber er erleichtert die Erlangung erheblich.
Aber auch einige der anderen mit dem KS verbundenen Vorteile halte ich für wichtig, z.B. daß öffentlichrechtliche Sender Körperschaften kostenlos Sendezeit einräumen müssen (unser "Wort zum Sonntag", offiziell auch freigeistige Rundfunkrede genannt, hat zwar eine besch*** Sendezeit (der BR ist nunmal nur verpflichtet, uns die Sendezeit zu geben, Uhrzeit und Programm kann er sich aussuchen), aber immerhin, es gibt die Sendung, und so einigen unserer älteren Mitglieder, welche keinen PC oder gar Internet haben, hilft sie, auf dem Laufenden zu bleiben)
Auch hätten wir, zumindest theoretisch, das Recht, einen eigenen "Religionsunterricht" an allen Schulen zu etablieren, welche von einer bestimmten Zahl von unseren Mitgliedern oder deren Kindern besucht wird bzw. auch wenn von genügend Eltern danach gefragt wird. Wie gesagt, die Möglichkeit ist mehr theoretisch als praktisch, aber wenn man sich ansieht, daß in Bayern der Ethikunterricht bekenntnisloser Schüler oft ein verkappter christlicher Religionsunterricht ist, welcher, verbotenerweise, durchaus auch mal von Religionslehrern gehalten wird, dann ist das zumindest als Druckmittel recht brauchbar.

Überhaupt habe ich festgestellt, daß man als Vertreter einer Körperschaft im Umgang mit Behörden & Co durchaus ab und an einen leichteren Stand hat.
Zwei Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit :

1. über unsere Online-Gruppe habe ich erfahren, daß eine der regionalen Berufsschulen konfessionslose Schüler zum Besuch des RU nötigt. Beschwerden von Schülern und Eltern blieben ungehört, aber als ich dort offiziell als Vertreter des bfgs vorstellig wurde und den Schulleiter auf die einschlägigen Gesetze zur Religionsfreiheit hingewiesen habe, gings plötzlich ...

2. eines unserer Mitglieder ist erst in der 11. Klasse aus der Kirche und dem RU ausgetreten, besuchte also nur in k12 und k13 den Ethikunterricht. Er wollte sein Colloquium in Ethik machen, was ihm verweigert wurde, mit der Begründung, daß er ja erst seit k12 Ethik hat, und ihm das ganze Vorwissen fehle ... er könne aber in Religion sein Colloquium ablegen ...
Auch dort hat ein Besuch als "Offizieller" die ganze Sache wieder ins Lot gebracht. (Er hat mittlerweile sein Abi Cool )

Klar, beides hätte man wohl auch ohne KS lösen können, denn das Recht war eindeutig auf der Seite der Schüler, aber so gings halt einfach und ohne großes hin und her ...
_________________
gG,
Poldi
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Frank
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#1335335) Verfasst am: 28.07.2009, 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ieldra hat folgendes geschrieben:
Aber es stellt sich die Frage, warum es diese Organisationen bisher nicht zu größerer Schlagkraft gebracht haben? Liegt es nur an der unvermeidlichen Meinungszersplitterung, gibt es da Mängel bei der Durchführung? Haben die zuwenig Geld? Oder gibt es einfach zuwenig an dem Thema Interessierte?


Hier kommen wir wieder zurück zum Ausgangsthema des Thread. Sicher gibt es seit Jahrzehnten säkulare Organisationen in der BRD. Aber was haben diese über die Jahre konkret erreicht? Und was haben dagegen einzelne prominente Personen wie Richard Dawkins, Sam Harris, Christopher Hitchens, Michael Schmidt-Salomon&Co in den letzten Jahren mit ihren Büchern, Fernsehauftritten und Aktionen erreicht? Oder vormals unbekannte einzelne Aktivisten wie Ariane Sherine mit ihrer Buskampagne?

Wie kann man Menschen zum Eintritt in klassische Mitgliederorganisationen motivieren, wenn deren Bilanz der letzten Jahre denkbar bescheiden ist? Wie kann man klar machen, dass es besser wird. Abgesehen davon, dass man derzeit im Windschatten der Prominenz mit segelt?
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1335381) Verfasst am: 28.07.2009, 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
Und was haben dagegen einzelne prominente Personen wie Richard Dawkins, Sam Harris, Christopher Hitchens, Michael Schmidt-Salomon&Co in den letzten Jahren mit ihren Büchern, Fernsehauftritten und Aktionen erreicht? Oder vormals unbekannte einzelne Aktivisten wie Ariane Sherine mit ihrer Buskampagne?



Gute Frage: Was haben die erreicht? Aufmerksamkeit bzw. Öffentlichkeit. Wo haben sie kaum oder nichts erreicht? Auf der politischen Ebene. Dort sollten m.E. die sachlich (möglichst) unangreifbaren und demokratisch organisierten Interessensverbände agieren. Im Idealfall bereiten "die Lauten" den Boden, den "die Leisen" dann strategisch sinnvoll in aller Ruhe und Sachlichkeit bestellen.
Im Worst-Case-Szenario verbrennen "die Lauten" durch Unsachlichkeiten den Boden und/oder "die Leisen" sind zu leise oder zu langsam, um den "gut bestellten" Boden zu beackern.
Ich sehe die Gesamtheit der säkularen Szene irgendwo mittendrin. Beide haben noch großes Optimierungspotenzial. Zudem sind beide Pole z.T. auch noch untereinander uneins. M.E. brauchen wir aber auch beide, deshalb stellen sie für mich keine sich gegenseitig ausschließende Alternativen dar. Darum sollten "Laute" und "Leise" sich bei allen unterschiedlichen Temperamenten zusammenraufen und sich gegenseitig konstruktiv kritisieren bzw. sich nicht gegeneinander ausspielen.
_________________
"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Frank
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#1335782) Verfasst am: 29.07.2009, 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:

Gute Frage: Was haben die erreicht? Aufmerksamkeit bzw. Öffentlichkeit.


Ja - Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie viele Rentner im Osten auf unsere Buskampagne gewartet haben. "Endlich macht einer mal was ..."


Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:

Dort sollten m.E. die sachlich (möglichst) unangreifbaren und demokratisch organisierten Interessensverbände agieren.


Im Grunde gebe ich Dir ja recht. Nur mit den paar Hanseln erreicht man nicht viel bzw. macht auf unsere weltanschauliche Konkurrenz kaum Eindruck. Am besten sieht man die Relevanz unserer Arbeit an der Reaktion unserer weltanschaulichen Gegner.

http://www.pro-medienmagazin.de/themen/nachrichten/nachrichten-single/datum/23/07/2009/tagung-aktuelle-religionskritik-im-fokus/

Zitat:

Gibt es eine Renaissance des Atheismus? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine Tagung des "Arbeitskreises für evangelikale Theologie", die im August im thüringischen Bad Blankenburg stattfindet. Referenten sind bekannte Theologen und Wissenschaftler.

...

Der württembergische Theologe Heinzpeter Hempelmann (Schömberg/Stuttgart) beleuchtet in einem der Hauptreferate den "neuen Atheismus in der BRD – die Giordano-Bruno-Stiftung und ihre Ziele". Richard Dawkins steht als "provozierender Repräsentant einer wissenschaftlichen Weltanschauung" im Fokus des Vortrags von Jürgen Spieß (Marburg).
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1371464) Verfasst am: 03.10.2009, 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.shortnews.de/start.cfm?id=791299
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1371690) Verfasst am: 03.10.2009, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

Heike J hat folgendes geschrieben:
http://www.shortnews.de/start.cfm?id=791299

20% Mitgliederzuwachs von wie vielen?
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1371911) Verfasst am: 04.10.2009, 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

Kennt ihr die schon?

http://www.junge-atheisten.de/

Bin gerade über das Logo auf www.buskampagne.de auf die Gruppe gestoßen.
Junge Leute, die offenbar lieber etwas eigenes auf die Beine stellen, als sich den bestehenden Verbänden anzuschließen.

Einerseits schade, aber andererseits: Die Szene wird immer bunter. Smilie
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1371934) Verfasst am: 04.10.2009, 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Heike J hat folgendes geschrieben:


Einerseits schade, aber andererseits: Die Szene wird immer bunter. Smilie


Auffällig ist bei dieser jungen Gruppe, dass sie gar nichts gegen die konservativen Strukturformen haben, sondern im Gegenteil möglichst bald von der Interessensgemeinschaft zum "eingetragenen Bundesverband" wachsen wollen.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1371945) Verfasst am: 04.10.2009, 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Heike J hat folgendes geschrieben:
Kennt ihr die schon?

http://www.junge-atheisten.de/

Bin gerade über das Logo auf www.buskampagne.de auf die Gruppe gestoßen.
Junge Leute, die offenbar lieber etwas eigenes auf die Beine stellen, als sich den bestehenden Verbänden anzuschließen.

Einerseits schade, aber andererseits: Die Szene wird immer bunter. Smilie


lobens- und unterstützungswert!
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#1371987) Verfasst am: 04.10.2009, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Kennt ihr die schon?

http://www.junge-atheisten.de/

Bin gerade über das Logo auf www.buskampagne.de auf die Gruppe gestoßen.
Junge Leute, die offenbar lieber etwas eigenes auf die Beine stellen, als sich den bestehenden Verbänden anzuschließen.

Einerseits schade, aber andererseits: Die Szene wird immer bunter. Smilie


lobens- und unterstützungswert!


Im Gegenteil, aber wenn sie es so wollen, bitte ...
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Poldi
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1373034) Verfasst am: 06.10.2009, 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Kennt ihr die schon?

http://www.junge-atheisten.de/

Bin gerade über das Logo auf www.buskampagne.de auf die Gruppe gestoßen.
Junge Leute, die offenbar lieber etwas eigenes auf die Beine stellen, als sich den bestehenden Verbänden anzuschließen.

Einerseits schade, aber andererseits: Die Szene wird immer bunter. Smilie


lobens- und unterstützungswert!
Niedlich - alles von Beruf "Gesellschaftskritiker". Lachen

@IBKA: Hübsches Beispiel von PR-Bullshit mit der hiesigen inhaltslosen Verwendung von "überdurchschnittlich" (Welcher Durchschnitt?).
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1373069) Verfasst am: 06.10.2009, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:

@IBKA: Hübsches Beispiel von PR-Bullshit mit der hiesigen inhaltslosen Verwendung von "überdurchschnittlich" (Welcher Durchschnitt?).


Meine verlinkte Meldung ist nicht die PM des IBKA im Wortlaut.
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Plath
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Anmeldungsdatum: 24.08.2009
Beiträge: 361

Beitrag(#1374621) Verfasst am: 09.10.2009, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

Sind die althergebrachten säkularen Mitgliederorganisationen ein Auslaufmodel?

Ich hoffe, dass nicht! Aber wenn sie nicht verstärkt in der Öffentlichkeit in Erscheinung treten wird das passieren.
Weniger mit Kirchenkritik (obwohl man die wahrscheinlich nicht vermeiden kann) als viel mehr mit Angeboten in Kultur und Geselligkeit/Meinungsaustausch bis rein ins Politische
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