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müssen Atheisten die Bibel kennen?
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Kunigunde
Seltsam



Anmeldungsdatum: 10.08.2003
Beiträge: 655
Wohnort: zu Hause

Beitrag(#1342122) Verfasst am: 11.08.2009, 00:02    Titel: müssen Atheisten die Bibel kennen? Antworten mit Zitat

Wenn ich hier mitlese und selten etwas mal schreibe, fällt mir auf, dass ich, atheistisch erzogen und aufgewachsen, (sogut wie) nichts über die Bibel, Glaube, Christentum usw. weiß.

Ich vermisse das auch nicht, ich brauche das nicht. Aber, ich kann hier nicht mitreden. Ich habs versucht, aber die Bibel ist soooooo grottenlangweilig, das geht unmöglich, dass ich das, egal welche Übersetzung, schaffe, durchzulesen. Sollte ich zwecks besseren Wissens das trotzdem mir antuen? Oder reichen sekundäre Texte darüber?

Muss man den "Feind" unbedingt im Original kennen?

Mir ist gerade von Gläubigen oft vorgeworfen worden, ich könne keine Aussagen über christl. Religion machen, weil ich die Bibel nicht kenne. Aber die Kirchen-Fundis nerven auch mich kolossal., egal, was ich gelesen habe oder nicht. Um die abzulehnen, brauche ich deren Sagen und Legenden doch nicht, oder? Da reichen doch Ratzes und Konsortens Äußerungen doch vollkommen aus?

Oder muss ich z.B. "Mein Kampf" kennen, um Nazis abzulehnen? Oder den Koran, um Islamisten als umnenschlich zu erkennen?

Wieviel muss ein Atheist von der Bibel kennen?
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Mo.
over and out



Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1342135) Verfasst am: 11.08.2009, 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

Als ob alle, die sich Christen nennen, die Bibel kennen würden. Ich schätze, die wenigsten haben sie wirklich jemals gelesen.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1342137) Verfasst am: 11.08.2009, 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

PZ Myers hat folgendes geschrieben:
I have considered the impudent accusations of Mr Dawkins with exasperation at his lack of serious scholarship. He has apparently not read the detailed discourses of Count Roderigo of Seville on the exquisite and exotic leathers of the Emperor's boots, nor does he give a moment's consideration to Bellini's masterwork, On the Luminescence of the Emperor's Feathered Hat. We have entire schools dedicated to writing learned treatises on the beauty of the Emperor's raiment, and every major newspaper runs a section dedicated to imperial fashion; Dawkins cavalierly dismisses them all. He even laughs at the highly popular and most persuasive arguments of his fellow countryman, Lord D. T. Mawkscribbler, who famously pointed out that the Emperor would not wear common cotton, nor uncomfortable polyester, but must, I say must, wear undergarments of the finest silk.

Dawkins arrogantly ignores all these deep philosophical ponderings to crudely accuse the Emperor of nudity.

Personally, I suspect that perhaps the Emperor might not be fully clothed — how else to explain the apparent sloth of the staff at the palace laundry — but, well, everyone else does seem to go on about his clothes, and this Dawkins fellow is such a rude upstart who lacks the wit of my elegant circumlocutions, that, while unable to deal with the substance of his accusations, I should at least chide him for his very bad form.

Until Dawkins has trained in the shops of Paris and Milan, until he has learned to tell the difference between a ruffled flounce and a puffy pantaloon, we should all pretend he has not spoken out against the Emperor's taste. His training in biology may give him the ability to recognize dangling genitalia when he sees it, but it has not taught him the proper appreciation of Imaginary Fabrics.


Kurz: Nein, musst du nicht. In der Bibel steht nichts Wissenswertes, solange nicht irgendjemand stichhaltig beweist, dass es den christlichen Gott gibt.
_________________
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If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
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Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1342140) Verfasst am: 11.08.2009, 00:18    Titel: Re: müssen Atheisten die Bibel kennen? Antworten mit Zitat

Conni hat folgendes geschrieben:

Wieviel muss ein Atheist von der Bibel kennen?


Eigentlich gar nichts. Niemand kann all die Schriften der Religionen kennen, an die er nicht glaubt, selbst Christen kennen ja nicht alle Schriften aller Religionen, denen sie nicht angehören.
_________________
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Zynix
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.10.2008
Beiträge: 462

Beitrag(#1342164) Verfasst am: 11.08.2009, 00:41    Titel: Re: müssen Atheisten die Bibel kennen? Antworten mit Zitat

Conni hat folgendes geschrieben:
...
Ich vermisse das auch nicht, ich brauche das nicht. Aber, ich kann hier nicht mitreden. Ich habs versucht, aber die Bibel ist soooooo grottenlangweilig, das geht unmöglich, dass ich das, egal welche Übersetzung, schaffe, durchzulesen. Sollte ich zwecks besseren Wissens das trotzdem mir antuen?
...


Ich würde das einfach mal anders sehen.

Nur um mitreden zu können, würde ich mir die Bibel nicht antun, da wäre es besser, in der Sonne zu liegen und dem Gras beim Wachsen zuzuschauen.

Aber, wenn du gern mal einen Krimi liest, versetzt mit Horror, dann ich die Bibel hochinteressant. Da stehen unglaubliche Dinge drin, das weiß nur kaum einer, weil die wenigsten die Bibel lesen. Wie Gott im AT seine Schäfchen bei der Stange hält, wie er die anderen Götter-Anbeter vernichtet, brutal abschlachten lässt, wie er Willkür, Zorn, Eifersucht, Rachsucht ausübt, das ist durchaus lesenswert. Für Sensibelchen vielleicht nicht so gut geeignet.
Es sollte aber auch nicht verschwiegen werden, dass da lange Passagen drin vorkommen, wo Ahnenkunde betrieben wird, oder andere völlig unwichtige Dinge breitgezogen werden.

Es gibt in Internet auch Online-Bibeln, fang einfach mal vorn an, stöber ein wenig, schau dir mal die veröffentlichten Stellen der Reimbibel an, dann weißt du, ob du es interessant findest, oder nicht.
So würde ich das angehen Smilie
_________________
1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
1.Zynix 1,1 "Habe die Bibel geprüft und nichts Gutes zum Behalten gefunden."

LG
Zynix
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1342177) Verfasst am: 11.08.2009, 00:57    Titel: Antworten mit Zitat

Selbstverständlich muss man als Atheist die Bibel nicht kennen. Oder andere religiöse Texte.


Wenn man jeden Text kennen müsste, den man (im nachhinein) inhaltlich ablehnen würde, hätte man mit dem Lesen vor 5 Millionen Jahren anfangen müssen.


Es wird nur halt meist vorausgesetzt, wenn man die konkrete - hier: biblische- Poition zurückweist.

Das finde ich ein bischen ärgerlich, aber da kann man wohl nix machen. Wer mit Christen darüber inhaltlich diskutieren will, wie blöd ihre Weltsicht ist, muss sich auskennen, ansonsten sollte man das meiden.

Trotzdem ist es natürlich legitim, einem Typen der eine Scheiss menschenverachtende Einstellung hat zu sagen dass man die Kacke findet, auch wenn man über nähere weltanschauliche Begründungen nix weiss.

Hilft nur leider meist nix.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1342289) Verfasst am: 11.08.2009, 08:54    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
...Das finde ich ein bischen ärgerlich, aber da kann man wohl nix machen. Wer mit Christen darüber inhaltlich diskutieren will, wie blöd ihre Weltsicht ist, muss sich auskennen, ansonsten sollte man das meiden.

Trotzdem ist es natürlich legitim, einem Typen der eine Scheiss menschenverachtende Einstellung hat zu sagen dass man die Kacke findet, auch wenn man über nähere weltanschauliche Begründungen nix weiss.

Hilft nur leider meist nix.

Hilft das Diskutieren was?
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Konrad
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Anmeldungsdatum: 01.06.2007
Beiträge: 1528

Beitrag(#1342292) Verfasst am: 11.08.2009, 09:00    Titel: Re: müssen Atheisten die Bibel kennen? Antworten mit Zitat

Conni hat folgendes geschrieben:
...Mir ist gerade von Gläubigen oft vorgeworfen worden, ich könne keine Aussagen über christl. Religion machen, weil ich die Bibel nicht kenne. ...


"Ich interessiere mich nicht für Fussball und finde die grölenden Typen mit den bunten Leibchen und Schals doof..."

"Das kannst du doch nicht einfach so behaupten. Guck dir zuerst sämtliche Spiele an und lies alle Ausgaben von Kicker, bevor du sowas sagst!"
noc
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Boson
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.12.2007
Beiträge: 209

Beitrag(#1342294) Verfasst am: 11.08.2009, 09:03    Titel: Antworten mit Zitat

Was mir hier viel öfter auffällt ist, dass man den Atheismus als direkte Gegenposition zum Christentum ansieht. (zumindest in christlich geprägten Ländern) Daher kommen auch solche Fragen wie diese. Musst du den Islam kennen? Musst du die griechische Mythologie kennen? Musst du die ebenso absurden Glaubensinhalte von Scientology kennen?

Sagen wir es so: nicht um deine atheistische Position begründen zu können. Atheismus darf und kann sich nicht aus der Ablehnung bzw. Kritisierung von religiösen Glaubensinhalten speißen.
Leider ist das aber eine verbreitete Argumentationsgrundlage von Atheisten. Arabischstämmige Atheisten machen das gleiche mit dem Islam.
Es ist wie mit den meisten Vegetariern. Zwar gibt es völlig vernünftige, rationale, nachvollziehbare und damit logische Gründe für diese Position, die meisten haben davon aber keinen blassen Schimmer. Auch Atheisten informieren sich noch recht wenig, auch wenn sie ja zumindest tendentiell eher die Informations-Gesellschaft repräsentieren.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1342296) Verfasst am: 11.08.2009, 09:07    Titel: Re: müssen Atheisten die Bibel kennen? Antworten mit Zitat

Conni hat folgendes geschrieben:
Wenn ich hier mitlese und selten etwas mal schreibe, fällt mir auf, dass ich, atheistisch erzogen und aufgewachsen, (sogut wie) nichts über die Bibel, Glaube, Christentum usw. weiß.

Ich vermisse das auch nicht, ich brauche das nicht. Aber, ich kann hier nicht mitreden. Ich habs versucht, aber die Bibel ist soooooo grottenlangweilig, das geht unmöglich, dass ich das, egal welche Übersetzung, schaffe, durchzulesen. Sollte ich zwecks besseren Wissens das trotzdem mir antuen? Oder reichen sekundäre Texte darüber?

Muss man den "Feind" unbedingt im Original kennen?

Mir ist gerade von Gläubigen oft vorgeworfen worden, ich könne keine Aussagen über christl. Religion machen, weil ich die Bibel nicht kenne. Aber die Kirchen-Fundis nerven auch mich kolossal., egal, was ich gelesen habe oder nicht. Um die abzulehnen, brauche ich deren Sagen und Legenden doch nicht, oder? Da reichen doch Ratzes und Konsortens Äußerungen doch vollkommen aus?

Oder muss ich z.B. "Mein Kampf" kennen, um Nazis abzulehnen? Oder den Koran, um Islamisten als umnenschlich zu erkennen?

Wieviel muss ein Atheist von der Bibel kennen?



Nicht unbedingt. Wer die Bibel kritisieren will, der sollte sie natuerlich gelesen haben. Wer bestimmte religioese Gruppen deswegen kritisieren will, weil sie z.B. homophob sind, anderen Religionen mit Intoleranz gegenuebertreten oder gar Aerzte, die Abtreibungen durchfuehren, mit Gewalt bedrohen, der kann das natuerlich tun, ohne auch nur einen einzigen Buchstaben der Bibel je gelesen zu haben, weil es fuer ihn unerheblich ist, was in der Bibel dazu drinsteht, ob man z.B. Homophobie wirklich aus der Bibel ableiten kann oder nicht. Er verurteilt Homophobie egal wo sie denn nun hekommt, ob tatsaechlich aus der Bibel oder aus einer falschen Interpretation derselben.

Gruss, Bernie
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fräulein rottenmeier
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.02.2009
Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis

Beitrag(#1342299) Verfasst am: 11.08.2009, 09:24    Titel: Re: müssen Atheisten die Bibel kennen? Antworten mit Zitat

Conni hat folgendes geschrieben:

Ich vermisse das auch nicht, ich brauche das nicht. Aber, ich kann hier nicht mitreden.


wunderbar und überhaupt kein Problem.


Zitat:

Muss man den "Feind" unbedingt im Original kennen?


Feind? Wer ist da dein Feind?

Zitat:


Mir ist gerade von Gläubigen oft vorgeworfen worden, ich könne keine Aussagen über christl. Religion machen, weil ich die Bibel nicht kenne.


Um über Religion Aussagen zu machen, müsstest du dich eher in Religionsgeschichte, Soziologie, Psychologie und solchen Fächern auskennen - wobei natürlich ein Minimum an Bibelkenntnissen, wenn es um Christentum geht, unabdingbar sind, wenn du dich nicht völlig mit Halbwissen, einseitigen Darstellungen und "ich hab mal gehört"-Vorurteilen blamieren willst.

Zitat:

Aber die Kirchen-Fundis nerven auch mich kolossal., egal, was ich gelesen habe oder nicht.


klar, die haben ein nerviges Verhalten. Was allerdings nichts mit den vermittelten Inhalten zu tun hat. Die würden auch nerven, wenn sie an der Tür klingeln, dir Euklids Geometrie in die Hand drücken und dir die Mathematik missionierenderweise nahebringen wollten.
Zitat:



Um die abzulehnen, brauche ich deren Sagen und Legenden doch nicht, oder? Da reichen doch Ratzes und Konsortens Äußerungen doch vollkommen aus?


um sie unsympathisch zu finden, reichen persönliche Erlebnisse vollkommen aus.

Und du hast Ratze gelesen? Respekt, der hat nämlich vieles geschrieben, und vieles davon ist hoch anspruchsvoll und alles andere als dumm. Und, wie ich persönlich finde, in vieler Hinsicht trockener und langweiliger als Bibel.



Zitat:
Oder muss ich z.B. "Mein Kampf" kennen, um Nazis abzulehnen? Oder den Koran, um Islamisten als umnenschlich zu erkennen?


nein. Aber es ist ja nicht so, dass jene, die sich auf ein Buch berufen, sich auch tatsächlich an das halten, was dieses Buch sagt.

Bei christlichen Fundis kann man zB durchaus mit der Bibel GEGEN sie argumentieren, das geht sehr gut. Bei Islamisten und Koran dürfte das ähnlich auch gehen, nehme ich an.



Zitat:
Wieviel muss ein Atheist von der Bibel kennen?


nichts, ausser er interessiert sich für theologische Diskussionen und möchte kompetent an solchen teilhaben.

grüsse, das fräulein
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1342301) Verfasst am: 11.08.2009, 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

Für eine atheistische Position halte ich die Bibel auch für irrelevant. Die Metaphysik wird gar nicht begründet und die Begründung für die Ethik passt auf einen Biedeckel.

Wenn man unbedingt mit der christlichen Theologie diskutieren möchte muss man einige Klassiker, die Kirchenväter und eine Menge Scholastiker lesen. Das halte ich aber sogar aus Sicht eines Studiums der Philosophiegeschichte für ziemliche Zeitverschwendung, es sei denn man hat wirklich ganz ganz viel Zeit.

Im Rahmen einer literarischen Bildung sollte man schon viele Geschichten aus der Bibel kennen. Die Motive ziehen sich halt durch die europäische Literaturgeschichte. Aber auch da reicht eigentlich eine Kurzfassung.
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#1342322) Verfasst am: 11.08.2009, 10:30    Titel: Re: müssen Atheisten die Bibel kennen? Antworten mit Zitat

Conni hat folgendes geschrieben:

Mir ist gerade von Gläubigen oft vorgeworfen worden, ich könne keine Aussagen über christl. Religion machen, weil ich die Bibel nicht kenne. Aber die Kirchen-Fundis nerven auch mich kolossal., egal, was ich gelesen habe oder nicht. Um die abzulehnen, brauche ich deren Sagen und Legenden doch nicht, oder? Da reichen doch Ratzes und Konsortens Äußerungen doch vollkommen aus?


Ich sehe es so: Entweder jemand ist zu einer Diskussion auf Grundlage rationaler Argumente fähig oder nicht. Nur weil jemand es nicht ist, muss ich deshalb doch nicht ein Märchenbuch kennen um dann mit ihm auf gleicher Ebene des Unsinns diskutieren zu können. Das ist in meinen Augen Energie- und Zeitverschwendung. Mich interessieren die Märchenbücher der Religionen ebenfalls nicht und ich werde sie mir nicht antun nur weil irgendwelche Leute meinen es sein wichtig was dort steht.
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Ieldra
Außerirdischer Techno-Magier



Anmeldungsdatum: 12.12.2007
Beiträge: 156

Beitrag(#1342324) Verfasst am: 11.08.2009, 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, man muss die Bibel nicht kennen. Eine atheistische Position ist ja nicht mehr als die Weigerung, Unsinn über die Welt zu glauben. Dazu braucht man das Kleingedruckte des jeweiligen Unsinns nicht zu kennen, die Kenntnis der unsinnigen Kernaussagen reicht völlig aus.

Allerdings ist es bisweilen recht nützlich, zu wissen, was da alles drin steht. Da erfährt man zum Beispiel, dass man alle, die sonntags arbeiten, töten soll, dass man Homosexuelle zu steinigen hat, dass Genozid an Ungläubigen generell nicht nur akzeptabel, sondern sogar geboten ist, und ähnliche Dinge. Dazu muss man den ganzen Kram allerdings nicht komplett lesen, sondern es reicht meistens eine aufmerksame Verfolgung entsprechender Debatten. Es gibt auch Sammlungen von Zitaten, allerdings ist mir momentan keine deutschsprachige Website dieser Art bekannt.
_________________
Faith is the truth of passion. Since no passion is more true than another, faith is the truth of nothing – aus “The Darkness that comes before”, von R. Scott Bakker
When we remember we are all mad, the mysteries disappear and life stands explained. - Mark Twain
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1342328) Verfasst am: 11.08.2009, 10:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ieldra hat folgendes geschrieben:
Nein, man muss die Bibel nicht kennen. Eine atheistische Position ist ja nicht mehr als die Weigerung, Unsinn über die Welt zu glauben. Dazu braucht man das Kleingedruckte des jeweiligen Unsinns nicht zu kennen, die Kenntnis der unsinnigen Kernaussagen reicht völlig aus.

Allerdings ist es bisweilen recht nützlich, zu wissen, was da alles drin steht. Da erfährt man zum Beispiel, dass man alle, die sonntags arbeiten, töten soll, dass man Homosexuelle zu steinigen hat, dass Genozid an Ungläubigen generell nicht nur akzeptabel, sondern sogar geboten ist, und ähnliche Dinge. Dazu muss man den ganzen Kram allerdings nicht komplett lesen, sondern es reicht meistens eine aufmerksame Verfolgung entsprechender Debatten. Es gibt auch Sammlungen von Zitaten, allerdings ist mir momentan keine deutschsprachige Website dieser Art bekannt.


http://www.bibelkritik.ch/
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Ieldra
Außerirdischer Techno-Magier



Anmeldungsdatum: 12.12.2007
Beiträge: 156

Beitrag(#1342352) Verfasst am: 11.08.2009, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
http://www.bibelkritik.ch/

Danke! Auch im Namen aller anderen, die nicht die komplette Bibel lesen wollen, um kompetent mitdiskutieren zu können!
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Faith is the truth of passion. Since no passion is more true than another, faith is the truth of nothing – aus “The Darkness that comes before”, von R. Scott Bakker
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1342356) Verfasst am: 11.08.2009, 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke schon, dass man die absoluten Kernstücke der Bibel (ich sach mal: Bücher Mose (v.a. Genesis und Exodus), Evangelien, Apostelgeschichte, ggf. noch der eine oder andere Paulusbrief) irgendwann mal gelesen haben sollte. Nicht, weil sie literarisch oder gar erkenntnistheoretisch toll wären oder weil man dann christlichen Positionen besser vorbereitet begegnen könnte, sondern weil sie bzw. ihre Rezeption eine so enorme Wirkung auf die europäische Kultur und Gesellschaft gehabt hat (hierzulande eben mehr als der Koran) und in Teilen noch hat. Außerdem kann es nie schaden, sich durch das wahllose lesen irgendwelcher Kapitel wieder klar vor Augen zu führen, dass dieses archaische Schriftenwerk ganz unmöglich als irgendwie verbindliche Grundlage einer im 21. Jh. vertretbaren Ethik dienen kann.

Ich persönlich finde es ja unglaublich spuky, wenn (v.a. evangelikale) Christen von ihrer täglichen Bibellektüre schwärmen und wie toll sie daraus Kraft schöpfen usw.. Mir geht es so, dass ich immer wieder neue Aspekte entdecke, die mich fassungslos machen, dass es Menschen gibt, die darin "Gottes Wort" oder auch "nur" irgendwelche absoluten Wahrheiten entdecken können.
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fräulein rottenmeier
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Anmeldungsdatum: 16.02.2009
Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis

Beitrag(#1342367) Verfasst am: 11.08.2009, 12:17    Titel: Antworten mit Zitat

Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:

http://www.bibelkritik.ch/


hm.
ich bin mal schauen gegangen, hab mal auf den Text zur Bergpredigt geklickt und mich schon ungefähr im zweiten Absatz geärgert, wo das Himmelreich mit dem Leben nach dem Tod gleichgesetzt wird - was die Bibel nun einfach nicht hergibt. Auch wenn viele Christen dieser Stelle tatsächlich so interpretieren.

Das Ding müsste eigentlich nicht "Bibelkritik" heissen, sondern eher "Kritik gängiger christlicher Anschauungen", das wäre passender. Die Seite zeichnet sihc bestimmt durch viel Fleiss aus, teilweise auch durch nützliche Infos, bleibt aber im Grossen und Ganzen bei einer oberflächlichen Lesart. Für eine erste Information über gängige Kritikpunkte zur Bibel perfekt, für eine tiefergehende Beschäftigung ungeeignet. Aber es reicht sicher, um Fundis immer wieder mal in Verlegenheit zu bringen.

grüsse, das fräulein
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1342401) Verfasst am: 11.08.2009, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:
Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:

http://www.bibelkritik.ch/


hm.
ich bin mal schauen gegangen, hab mal auf den Text zur Bergpredigt geklickt und mich schon ungefähr im zweiten Absatz geärgert, wo das Himmelreich mit dem Leben nach dem Tod gleichgesetzt wird - was die Bibel nun einfach nicht hergibt. Auch wenn viele Christen dieser Stelle tatsächlich so interpretieren.


Wer oder was ist "die Bibel"? Nach jesuanischer Auffassung wäre das Weltende noch zu Lebzeiten seiner Jünger gekommen. Ist es aber offensichtlich nicht. Mit diesem Problem mussten die frühen Gemeinden und mithin die Evangelisten umgehen. Und deren Interpretationen fallen unterschiedlich aus bzw. reichen von "Wenne Jesus am folgen bis, hasse schon (sofort) dat Himmelreich" bis hin zu "In Himmel kommse ers, wenne tot bis und vorher guter Christ wars". "Jesus" hat dann das "gesagt", was er im Sinne der jeweiligen Interpretation sagen musste bzw. sollte.
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Chilisalsa
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Anmeldungsdatum: 21.12.2008
Beiträge: 1907

Beitrag(#1342409) Verfasst am: 11.08.2009, 13:44    Titel: Re: müssen Atheisten die Bibel kennen? Antworten mit Zitat

Konrad hat folgendes geschrieben:
Conni hat folgendes geschrieben:
...Mir ist gerade von Gläubigen oft vorgeworfen worden, ich könne keine Aussagen über christl. Religion machen, weil ich die Bibel nicht kenne. ...


"Ich interessiere mich nicht für Fussball und finde die grölenden Typen mit den bunten Leibchen und Schals doof..."

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noc

Lachen
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1342454) Verfasst am: 11.08.2009, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich finde es ja unglaublich spuky, wenn (v.a. evangelikale) Christen von ihrer täglichen Bibellektüre schwärmen und wie toll sie daraus Kraft schöpfen usw.. Mir geht es so, dass ich immer wieder neue Aspekte entdecke, die mich fassungslos machen, dass es Menschen gibt, die darin "Gottes Wort" oder auch "nur" irgendwelche absoluten Wahrheiten entdecken können.

Häufig ist es ja so, daß der Alkohol denen am besten schmeckt, die schon zu viel davon intus haben, während du, wenn du nüchtern daneben stehst, dich fragst, was am Sturzbetrunkensein so toll sein soll. So ähnlich muß man sich das wohl vorstellen.
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1342462) Verfasst am: 11.08.2009, 14:53    Titel: Re: müssen Atheisten die Bibel kennen? Antworten mit Zitat

Conni hat folgendes geschrieben:
Wenn ich hier mitlese und selten etwas mal schreibe, fällt mir auf, dass ich, atheistisch erzogen und aufgewachsen, (sogut wie) nichts über die Bibel, Glaube, Christentum usw. weiß.

Ich vermisse das auch nicht, ich brauche das nicht. Aber, ich kann hier nicht mitreden. Ich habs versucht, aber die Bibel ist soooooo grottenlangweilig, das geht unmöglich, dass ich das, egal welche Übersetzung, schaffe, durchzulesen. Sollte ich zwecks besseren Wissens das trotzdem mir antuen? Oder reichen sekundäre Texte darüber?

Muss man den "Feind" unbedingt im Original kennen?


Punkt 1: Keiner der Christen in meinem persönlichen Umfeld kennt die Bibel über die typischen Sprüchlein des Konfirmandenunterrichts und des weihnächtlichen Kirchenbesuchs hinaus.

Punkt 2: Man kann Dinge sehr wohl auch ablehnen, ohne alle seine Details zu kennen. Wie Kramer schon anmerkte: Man kann gar nicht alle religiösen Schriften aller Religionen kennen, die man ablehnt.

Punkt 3: Wenn man die Bibel kennt, hilft einem das als Argumentationsgrundlage auch herzlich wenig, da man ja „alles im Zusammenhang betrachten“ muss, einzelne Aussagen „eigentlich ganz anders gemeint“ seien und man ja auch nicht vergessen darf „in welcher Zeit die Bibel geschrieben wurde“; sprich: Christen drehen sich biblische Aussagen sowieso zurecht, wie es ihnen passt.

Kurz: Nein, man muss die Bibel als Atheist nicht kennen. Man ist damit zwar in Diskussionen deutlich besser vorbereitet, kann aber daraus keinen wirklichen Nutzen ziehen (s. Punkt 3)
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Lord Snow
I am the one who knocks



Anmeldungsdatum: 05.09.2006
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Wohnort: Würzburg

Beitrag(#1342541) Verfasst am: 11.08.2009, 17:24    Titel: Re: müssen Atheisten die Bibel kennen? Antworten mit Zitat

Konrad hat folgendes geschrieben:
Conni hat folgendes geschrieben:
...Mir ist gerade von Gläubigen oft vorgeworfen worden, ich könne keine Aussagen über christl. Religion machen, weil ich die Bibel nicht kenne. ...


"Ich interessiere mich nicht für Fussball und finde die grölenden Typen mit den bunten Leibchen und Schals doof..."

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noc
Daumen hoch! Lachen
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Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht

"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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fräulein rottenmeier
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Beitrag(#1342618) Verfasst am: 11.08.2009, 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:

Wer oder was ist "die Bibel"? Nach jesuanischer Auffassung wäre das Weltende noch zu Lebzeiten seiner Jünger gekommen. Ist es aber offensichtlich nicht.


kommt darauf an, was man darunter versteht. Jesus meinte nicht notwendigerweise das, was Hollywood in von der Apokalypse inspirierten Filmen präsentiert.

Zitat:

Mit diesem Problem mussten die frühen Gemeinden und mithin die Evangelisten umgehen. Und deren Interpretationen fallen unterschiedlich aus bzw. reichen von "Wenne Jesus am folgen bis, hasse schon (sofort) dat Himmelreich" bis hin zu "In Himmel kommse ers, wenne tot bis und vorher guter Christ wars". "Jesus" hat dann das "gesagt", was er im Sinne der jeweiligen Interpretation sagen musste bzw. sollte.


Ich finde es gar nicht so schlecht, dass es von Jesus selbst autorisierte Texte gar nicht gibt, so muss jeder Mensch selbst nachdenken und entscheiden, wie er oder sie diese Texte lesen will.

grüsse, das fräulein
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pewe
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Beitrag(#1342623) Verfasst am: 11.08.2009, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:

Ich finde es gar nicht so schlecht, dass es von Jesus selbst autorisierte Texte gar nicht gibt, so muss jeder Mensch selbst nachdenken und entscheiden, wie er oder sie diese Texte lesen will.

Ist es nicht viel naheliegender für einen völlig ungebildeten Menschen, der nicht mal Griechisch und Latein konnte, dass er auch nicht lesen und schreiben konnte? Wäre eigentlich plausibel und kosistent.


Zuletzt bearbeitet von pewe am 11.08.2009, 20:14, insgesamt einmal bearbeitet
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fräulein rottenmeier
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Beitrag(#1342624) Verfasst am: 11.08.2009, 20:13    Titel: Re: müssen Atheisten die Bibel kennen? Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:

Punkt 2: Man kann Dinge sehr wohl auch ablehnen, ohne alle seine Details zu kennen. Wie Kramer schon anmerkte: Man kann gar nicht alle religiösen Schriften aller Religionen kennen, die man ablehnt.


Das stimmt.

Erfreulich ist dann noch, wenn man die richtigen Gründe der Ablehnung benennt. "ich mag das nicht, die drei Messen, in die mich meine Tante mitgeschleppt hatte, waren genug des Greuels" ist völlig legitim.

Wenn man aber Sachargumente bringt, so sollte man die Sache schon kennen, und zwar gut kennen.

Zitat:


Punkt 3: Wenn man die Bibel kennt, hilft einem das als Argumentationsgrundlage auch herzlich wenig, da man ja „alles im Zusammenhang betrachten“ muss, einzelne Aussagen „eigentlich ganz anders gemeint“ seien und man ja auch nicht vergessen darf „in welcher Zeit die Bibel geschrieben wurde“; sprich: Christen drehen sich biblische Aussagen sowieso zurecht, wie es ihnen passt.


Die Kunst der Interpretation von Texten ist nicht beliebig, und sie kann an jeder geisteswissenschaftlichen Fakultät gelernt werden. Aussagen in einen Kontext setzten gehört bestimmt zu dieser Kunst.

Und nicht zuletzt - auf heilige Texte bezogen - muss jeder Mensch selbst gewichten, was ihm wesentlich scheint und was nicht, und das ist legitim, darüber muss es auch nicht notwendigerweise ein Einverständnis geben. Es gibt Leute, denen bedeuten die Rachefantasien in der Bibel viel, und das ist in Ordnung und ich kann oft nachvollziehen, aus welchen Gründen sie diese Stellen so schätzen - mir sind andere Stellen wichtig, ich habe dafür meine Gründe, auch das ist in Ordnung.

grüsse, das fräulein
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fräulein rottenmeier
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Anmeldungsdatum: 16.02.2009
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Beitrag(#1342631) Verfasst am: 11.08.2009, 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

pewe hat folgendes geschrieben:

Ist es nicht viel naheliegender für einen völlig ungebildeten Menschen, der nicht mal Griechisch und Latein konnte, dass er auch nicht lesen und schreiben konnte? Wäre eigentlich plausibel und kosistent.


Es wird berichtet, dass er manchmal in der Synagoge einen Text vorgelesen und dann interpretiert hat. Und einmal hat er "mit dem Finger auf die Erde geschrieben". Ebenso ist möglich, dass er neben Aramäisch auch Hebräisch und Griechisch konnte.
http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20080914065250AA0iqm1

das mit dem "völlig ungebildet" stimmt ziemlich sicher nicht, zumindest in theologischen Disputen war er, nach den Berichten der Evangelien, sehr gut bewandert. Sonst hätte er es kaum geschafft, die jüdischen Theologen so auf die Palme zu bringen.

grüsse, das fräulein
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Misterfritz
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Beitrag(#1342636) Verfasst am: 11.08.2009, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:
das mit dem "völlig ungebildet" stimmt ziemlich sicher nicht, zumindest in theologischen Disputen war er, nach den Berichten der Evangelien, sehr gut bewandert. Sonst hätte er es kaum geschafft, die jüdischen Theologen so auf die Palme zu bringen.
die evangelien wurden ungefähr wieviele jahre nach jesus' tod geschrieben?
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pewe
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Beiträge: 3377

Beitrag(#1342637) Verfasst am: 11.08.2009, 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:
pewe hat folgendes geschrieben:

Ist es nicht viel naheliegender für einen völlig ungebildeten Menschen, der nicht mal Griechisch und Latein konnte, dass er auch nicht lesen und schreiben konnte? Wäre eigentlich plausibel und kosistent.


Es wird berichtet, dass er manchmal in der Synagoge einen Text vorgelesen und dann interpretiert hat. Und einmal hat er "mit dem Finger auf die Erde geschrieben". Ebenso ist möglich, dass er neben Aramäisch auch Hebräisch und Griechisch konnte.
http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20080914065250AA0iqm1

das mit dem "völlig ungebildet" stimmt ziemlich sicher nicht, zumindest in theologischen Disputen war er, nach den Berichten der Evangelien, sehr gut bewandert. Sonst hätte er es kaum geschafft, die jüdischen Theologen so auf die Palme zu bringen.

grüsse, das fräulein

Dein verlinkter Artikel beginnt

Zitat:
In dieser Frage weichen die Ansichten der Gelehrten stark voneinander ab.


Und ebenso ist auch möglich, dass er Sanskrit und Englisch sprach. Lachen

Um als minimal gebildeter Mensch zu gelten, hätten ihm die Grundlagen der griechischen und römischen Philosophie bekannt sein müssen. Hast du dafür Quellen?
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fräulein rottenmeier
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Beitrag(#1342638) Verfasst am: 11.08.2009, 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:
das mit dem "völlig ungebildet" stimmt ziemlich sicher nicht, zumindest in theologischen Disputen war er, nach den Berichten der Evangelien, sehr gut bewandert. Sonst hätte er es kaum geschafft, die jüdischen Theologen so auf die Palme zu bringen.
die evangelien wurden ungefähr wieviele jahre nach jesus' tod geschrieben?


googlen darfst du selbst.

Ebenso wie du selbst eine Erklärung finden darfst, warum dieser Typ (ob gebildet oder ungebildet) zweitausend Jahre nach seinem Tod nach wie vor berühmt ist und das, was er getan und gesagt haben soll, für hitzige Diskussionen sorgt.

grüsse, das fräulein
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