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Dramatischer Anstieg der Kinderarmut
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1355428) Verfasst am: 05.09.2009, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

harun ar-raschid hat folgendes geschrieben:
Nö, das ist eindeutig zu spät, um die Verantwortung dafür zu schärfen, ob jemand überhaupt studiert, was er dann studiert, mit welchem Einsatz und wielange.


Ob jemand studiert sollte keine Frage des wirtschaftlichen Nutzens sein. Der ist eher angenehme Begleiterscheinung ...

Zitat:
Warum soll das Risiko den Mitbürger aufgehalst werden, nach dem Motto "Ich kuck erst mal, wir sehn dann schon, ach ne doch ich, ich probier jetzt mal das, nee das wars auch nich...".


Zum einen ist das quatsch. Es gibt schon heute Regelstudienzeiten und auch entsprechende Regelungen beim Bafög, die eine permanente Förderung verunmöglichen. Zum anderen ist es genau der Mitbürger, der am Ende von der Bildung der Hochschulabgänger profitiert. Ich will mir jedenfalls nicht vorstellen wie das Wohlstandsniveau hier ohne Hochschulabgänger wäre. Jeder Akademiker, und wenn er 8 Jahre studiert, ist unterm Strich sowohl für die Gesellschaft als auch für die Wirtschaft ein Gewinn. Dafür muss man eben bereit sein ein paar Opfer zu bringen.
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Mo.
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Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1355429) Verfasst am: 05.09.2009, 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

Grymner hat folgendes geschrieben:

Übrigens habe ich 1976/77 als 18jähriger eine Schule in Schweden besucht. Im Gegensatz zum deutschen Schulsystem empfand ich das schwedische Modell als enorm fortschritlich.

Kostenloses, gesundes Essen (hierfür gab es auch eine internationale Auszeichnung), Lehrmittelfreiheit und kostenloses Schulmaterial, ein Sozialpädagoge und eine
Schulpsychologin plus Hausaufgabenhilfe waren Standart.

Das sind meines Wissens nach alles Erungenschaften aus den Zeiten der Arbeiterbewegung!

Kein Kind sollte Hunger leiden und alle Kinder sollten die besten Startchancen haben...

Ich hab ja inzwischen den Eindruck, dass genau das (alle Kinder sollten die besten Startchancen haben) hierzulande nicht gewollt wird. Kann man sich auch hier im Forum immer wieder von überzeugen. Schulterzucken

Für wieviele Kinder aus armen Familien (hier gehts doch um Kinderarmut, oder?) sind wohl Studiengebühren überhaupt ein Thema? Wieviele kommen wohl überhaupt so weit bei den Startbdingungen hier?
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harun ar-raschid
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Anmeldungsdatum: 02.09.2009
Beiträge: 104

Beitrag(#1355430) Verfasst am: 05.09.2009, 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:

In der Regel hatten zum Zeitpunkt der Zeugung die zukünftig Alleinerziehenden aber keine Kristallkugel.


Die brauchten sie auch nicht, um zu wissen, dass sie zusammen mit dem Co-Produzenten für die Finanzierung ihres Nachkömmlings hauptverantwortlich sind.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1355434) Verfasst am: 05.09.2009, 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

pewe hat folgendes geschrieben:
Bist du wahnsinnig. Vom Staat nimmt man und gibt nicht.
Nein, so geht das nicht!

Das ist deine Auffassung als Neoliberaler.

Wenn ich könnte, würde ich gerne etwas geben, aber Geld habe ich nicht, Arbeit will man nicht und Ideen will schon gar keiner hören. - Bleibt mir nur die Kunst. skeptisch


Zuletzt bearbeitet von Baldur am 05.09.2009, 18:28, insgesamt einmal bearbeitet
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harun ar-raschid
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.09.2009
Beiträge: 104

Beitrag(#1355435) Verfasst am: 05.09.2009, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
... Neoliberaler.


Ooooohh! Das |böse|Wort...


Zuletzt bearbeitet von harun ar-raschid am 05.09.2009, 18:31, insgesamt einmal bearbeitet
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1355436) Verfasst am: 05.09.2009, 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

harun ar-raschid hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
... Neoliberaler.


Ooooohh! Das böse Wort...


Nicht in ROT.

OK, dann halt als Wirtschaftsliberaler. Und ich weiß, er wollte die Sozialisten blosstellen und nicht sich selbst. zwinkern


Zuletzt bearbeitet von Baldur am 05.09.2009, 18:31, insgesamt einmal bearbeitet
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1355437) Verfasst am: 05.09.2009, 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

harun ar-raschid hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:

In der Regel hatten zum Zeitpunkt der Zeugung die zukünftig Alleinerziehenden aber keine Kristallkugel.


Die brauchten sie auch nicht, um zu wissen, dass sie zusammen mit dem Co-Produzenten für die Finanzierung ihres Nachkömmlings hauptverantwortlich sind.


Das hat mit Deiner These nicht das geringste zu tun.
Alleinerziehende werden ja alleinerziehend, weil der Co-Produzent aus irgendwelchen Gründen später (zumindest finanziell und/oder betreuungstechnisch) weggefallen ist.

Vorausahnen kann man das in der Regel aber nicht zum Zeitpunkt der Zeugung.
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harun ar-raschid
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.09.2009
Beiträge: 104

Beitrag(#1355441) Verfasst am: 05.09.2009, 18:37    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
... aus irgendwelchen Gründen


Irgendwelche? Nee, dann ginge ja jede Eigenverantwortung flöten.

Was nicht heißen soll, dass es keine guten Gründe gäbe; und auch nicht, dass eine staatliche Hilfe zur Selbsthilfe in dieser Lage grundsätzlich unsinnig ist.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1355442) Verfasst am: 05.09.2009, 18:39    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:

In der Regel hatten zum Zeitpunkt der Zeugung die zukünftig Alleinerziehenden aber keine Kristallkugel.

und selbst wenn, dann haette sie die kristallkugel wahrscheinlich nicht interessiert.

ich stell mir das grad mal vor:
"du, wart mal eben schatz, lass uns mal eben zwischendurch einen blick in die kristallkugel werfen!"
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Grymner
Morgenmuffel



Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 429
Wohnort: Schleswig-Holstein

Beitrag(#1355443) Verfasst am: 05.09.2009, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:
Grymner hat folgendes geschrieben:

Übrigens habe ich 1976/77 als 18jähriger eine Schule in Schweden besucht. Im Gegensatz zum deutschen Schulsystem empfand ich das schwedische Modell als enorm fortschritlich.

Kostenloses, gesundes Essen (hierfür gab es auch eine internationale Auszeichnung), Lehrmittelfreiheit und kostenloses Schulmaterial, ein Sozialpädagoge und eine
Schulpsychologin plus Hausaufgabenhilfe waren Standart.

Das sind meines Wissens nach alles Erungenschaften aus den Zeiten der Arbeiterbewegung!

Kein Kind sollte Hunger leiden und alle Kinder sollten die besten Startchancen haben...

Ich hab ja inzwischen den Eindruck, dass genau das (alle Kinder sollten die besten Startchancen haben) hierzulande nicht gewollt wird. Kann man sich auch hier im Forum immer wieder von überzeugen. Schulterzucken

Für wieviele Kinder aus armen Familien (hier gehts doch um Kinderarmut, oder?) sind wohl Studiengebühren überhaupt ein Thema? Wieviele kommen wohl überhaupt so weit bei den Startbdingungen hier?

Ja, leider Weinen wird das von vielen Menschen hier in good old Germany anscheinend nicht gewollt.

Allerdings gibt es auch einige Leute, die sich weiterhin für Chancengleichheit aller Kinder einsetzen. Mit denene tue ich mich im Augenblick zusammen. Mal schauen wie weit wir kommen.
Auf jeden Fall tut sich was.... Smilie
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“There’s class warfare, all right, but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning”.
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1355444) Verfasst am: 05.09.2009, 18:41    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
jemanden 5 jahre studieren zu lassen und ihm dann erst zu sagen, dass das so, wie er es gemacht hat, nichts wird, halte ich fuer eine katastrophe. nein, das muss dem studenten schon zeitnah gesagt werden, ob das so ok war oder nicht.


Es gibt (bzw. sollte geben) Übungen, Tutorien, Seminare, manchmal Facharbeiten. Wenn das nicht reicht weiß ich auch nicht Schulterzucken

Zitat:
das ist derzeit so? ist es nicht mehr so, dass beim bafoeg erst nach dem 4. semester leistungsnachweise zu erbringen sind?


Wo gings denn hier um das Bafög? Es geht mir um den Prüfungsterror, dem man ausgesetzt ist wenn eine Prüfung in einem späteren Semester wiederholt werden muss.

Zitat:
was der prof fuer relevant haelt, kann er ja in die klausur reinnehmen.


Was der Prof für relevant hält != was für mich relevant sein könnte.

Zitat:
was die kurzfristigkeit angeht: meinst du, am tag nach der klausur vergisst man alles gleich wieder?


Darum geht es nicht. Wenn man etwas nur für eine Klausur können muss lernt man anders als wenn man es können muss weil einem z.B. klar ist dass man darauf aufbauen möchte.

Zitat:
und im uebrigen kann der effekt von kurzfristigem lernen vor einer diplompruefung genauso schnell wieder weg sein.


Sicher. Ist halt eine Prüfung, das die nichts taugen bestreite ich ja nicht.

Zitat:
und in der physik hatte man in einem fach auf eine klausur verzichtet, auf die uebungen dann gleich auch (aus geldmangel) und infolgedessen kann ich das bis heute nicht richtig.


Auf Übungen zu verzichten ist Mist, richtig. Eigentlich sollte es mehr Übungen, Tutorien und wasweisichnichtalles geben. Das ist alles um Längen besser als eine Prüfung ...

Zitat:
wenn man beweise nicht hinkriegt, wird man kein brauchbarer mathematiker.


Quatsch. Wenn jemand die Beweise in der Numerik-Pflichtvorlesung nicht hinkriegt, die bei seiner Diplomarbeit über Minimalflächen aber schon dann ist er dennoch ein brauchbarer Mathematiker. Fast jeder hat irgendwo seine Schwächen.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1355445) Verfasst am: 05.09.2009, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

harun ar-raschid hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
... aus irgendwelchen Gründen


Irgendwelche? Nee, dann ginge ja jede Eigenverantwortung flöten.


Für die Beurteilung und Einstufung der Alleinerziehenden spielt es überhaupt keine Rolle, weshalb der Co-Produzent gar nicht mehr da ist oder keine Leistungen mehr beisteuern will oder kann.

Wie Du selbst sagst, geht es ja um Eigen-Verantwortung.
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harun ar-raschid
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Anmeldungsdatum: 02.09.2009
Beiträge: 104

Beitrag(#1355448) Verfasst am: 05.09.2009, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Grymner hat folgendes geschrieben:
... Allerdings gibt es auch einige Leute, die sich weiterhin für Chancengleichheit aller Kinder einsetzen.


Mensch, Grymner, ich bin ja bei Dir. Nur, was soll man machen? Ich habe den Eindruck, das es zu häufig gerade die Eltern sind, die der Chancengleichheit ihrer Kinder im Wege stehen. — Vielleicht sogar, weil bereits diese keine Chancengleichheit genossen haben, usw. ...

Die Alternative wäre, dass der Staat den Eltern die Erziehung und Bildung deutlich früher und mehr als bisher aus der Hand nimmt, um den Teufelkreis der bildungsfernen oder bildungsfaulen Schichten endlich einmal zu durchbrechen.
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harun ar-raschid
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Anmeldungsdatum: 02.09.2009
Beiträge: 104

Beitrag(#1355449) Verfasst am: 05.09.2009, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
... keine Leistungen mehr beisteuern will ...
... Eigen-Verantwortung.


Achso!: Nix mehr leisten wollen ist Eigenverantwortung.
Oder hab' ich das falsch verstanden?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1355450) Verfasst am: 05.09.2009, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

harun ar-raschid hat folgendes geschrieben:

Die Alternative wäre, dass der Staat den Eltern die Erziehung und Bildung deutlich früher und mehr als bisher aus der Hand nimmt, um den Teufelkreis der bildungsfernen oder bildungsfaulen Schichten endlich einmal zu durchbrechen.



Bist Du denn gebildet? Was weisst Du über den Alltag einer alleinerziehenden "Hartz-IV-Empfängerin"? Wieiviel Prozent davon sind Deiner Meinung nach bildungsfern oder bildungsfaul?

Hast Du denn selbst überhaupt schon Abitur?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1355451) Verfasst am: 05.09.2009, 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

harun ar-raschid hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
... keine Leistungen mehr beisteuern will ...
... Eigen-Verantwortung.


Achso!: Nix mehr leisten wollen ist Eigenverantwortung.
Oder hab' ich das falsch verstanden?


Yepp. Hast Du falsch verstanden.
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harun ar-raschid
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.09.2009
Beiträge: 104

Beitrag(#1355452) Verfasst am: 05.09.2009, 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Was weisst Du über den Alltag einer alleinerziehenden "Hartz-IV-Empfängerin"? Wieiviel Prozent davon sind Deiner Meinung nach bildungsfern oder bildungsfaul?


Da vermauschelst Du jetzt was: Einerseits gibt es ein Bildungsproblem in der elterlichen Erziehung und andererseits die Problemlage von Alleinerziehenden. — Einen zwingenden Zusammenhang kann ich nicht erkennen und habe ich auch nicht behauptet.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1355453) Verfasst am: 05.09.2009, 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

harun ar-raschid hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Was weisst Du über den Alltag einer alleinerziehenden "Hartz-IV-Empfängerin"? Wieiviel Prozent davon sind Deiner Meinung nach bildungsfern oder bildungsfaul?


Da vermauschelst Du jetzt was: Einerseits gibt es ein Bildungsproblem in der elterlichen Erziehung und andererseits die Problemlage von Alleinerziehenden. — Einen zwingenden Zusammenhang kann ich nicht erkennen und habe ich auch nicht behauptet.


Dann war das nur eine Nebelkerze, oder was ?!? :

harun ar-raschid hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:

In der Regel hatten zum Zeitpunkt der Zeugung die zukünftig Alleinerziehenden aber keine Kristallkugel.


Die brauchten sie auch nicht, um zu wissen, dass sie zusammen mit dem Co-Produzenten für die Finanzierung ihres Nachkömmlings hauptverantwortlich sind.
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Mo.
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Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1355456) Verfasst am: 05.09.2009, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

harun ar-raschid hat folgendes geschrieben:
Grymner hat folgendes geschrieben:
... Allerdings gibt es auch einige Leute, die sich weiterhin für Chancengleichheit aller Kinder einsetzen.


Mensch, Grymner, ich bin ja bei Dir. Nur, was soll man machen? Ich habe den Eindruck, das es zu häufig gerade die Eltern sind, die der Chancengleichheit ihrer Kinder im Wege stehen. — Vielleicht sogar, weil bereits diese keine Chancengleichheit genossen haben, usw. ...

Die Alternative wäre, dass der Staat den Eltern die Erziehung und Bildung deutlich früher und mehr als bisher aus der Hand nimmt, um den Teufelkreis der bildungsfernen oder bildungsfaulen Schichten endlich einmal zu durchbrechen.

Man sollte vielleicht damit beginnen, sich erstmal darüber zu verständigen, was man unter Bildung und lernen überhaupt versteht und wann Bildung und lernen beginnt. Und dann sollte man Bildung (nicht Betreuung!) möglichst früh überhaupt erstmal ermöglichen, sprich die nötigen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen schaffen, und zwar kostenfrei.

Man kann natürlich auch am anderen Ende anfangen und über Studiengebühren diskutieren und alle, die diese nicht betreffen, weil sie unter den gegebenen Startbedingungen gar nicht so weit kommen, das Etikett "bildungsfern" oder gar "bildungsfaul" anheften.
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harun ar-raschid
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Anmeldungsdatum: 02.09.2009
Beiträge: 104

Beitrag(#1355458) Verfasst am: 05.09.2009, 19:14    Titel: Antworten mit Zitat

@Noseman

Ich schrieb:
"Die brauchten sie auch nicht, um zu wissen, dass sie zusammen mit dem Co-Produzenten für die Finanzierung ihres Nachkömmlings hauptverantwortlich sind."

Heißt: Sie verfügen über die nötige Bildung, um ihre Verantwortung zu kennen.
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Grymner
Morgenmuffel



Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 429
Wohnort: Schleswig-Holstein

Beitrag(#1355461) Verfasst am: 05.09.2009, 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

harun ar-raschid hat folgendes geschrieben:
Grymner hat folgendes geschrieben:
... Allerdings gibt es auch einige Leute, die sich weiterhin für Chancengleichheit aller Kinder einsetzen.


Mensch, Grymner, ich bin ja bei Dir. Nur, was soll man machen? Ich habe den Eindruck, das es zu häufig gerade die Eltern sind, die der Chancengleichheit ihrer Kinder im Wege stehen. — Vielleicht sogar, weil bereits diese keine Chancengleichheit genossen haben, usw. ...


Es stimmt schon, dass einige Eltern ihren Kindern im Wege stehen. Daher ist es so enorm wichtig, den Kindern Perspektiven zu eröffnen. Externe, so wie ich, können da nur einen bescheidenen Beitrag leisten.

Es gibt positive Beispiele, wie durch die Arbeit mit Kinder jenseits des zu bewältigenden Schulstoffs, auch die Eltern erreicht werden können.

Aber wie schon gesagt, ist das alles hier gerade erst im Aufbau.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1355464) Verfasst am: 05.09.2009, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

harun ar-raschid hat folgendes geschrieben:
@Noseman

Ich schrieb:
"Die brauchten sie auch nicht, um zu wissen, dass sie zusammen mit dem Co-Produzenten für die Finanzierung ihres Nachkömmlings hauptverantwortlich sind."

Heißt: Sie verfügen über die nötige Bildung, um ihre Verantwortung zu kennen.


So wie ich Dich bisher verstehe, weist Du Alleinerziehenden eine exclusive Verantwortung für ihre Kinder zu und sprichst die sonstige Gesellschaft davon frei, auch wenn die alleinerziehende Person nicht absehen konnte, dass ihr Partner wegläuft, totgeht, in den Knast wandert, von Außerirdischen entführt ist oder was weiss ich.

Berichtige mich bitte, wenn und wo ich ich da falsch liege.
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harun ar-raschid
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Anmeldungsdatum: 02.09.2009
Beiträge: 104

Beitrag(#1355466) Verfasst am: 05.09.2009, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:
Man sollte vielleicht damit beginnen, sich erstmal darüber zu verständigen, was man unter Bildung und lernen überhaupt versteht


Aus wohlverstandenem Eigeninteresse des Staates/der Mitbürger muss es bei staatlich finanzierter Bildung im Kern um zwei Ansätze gehen:

a) Die Neubürger sollen befähigt werden, die Struktur, die Kommunikation und die Regeln der bürgerlichen Gemeinschaft zu verstehen und zu nutzen.
b) Die Neubürger sollen befähigt werden, ihren Lebensunterhalt nachhaltig selbst zu bestreiten.
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harun ar-raschid
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Anmeldungsdatum: 02.09.2009
Beiträge: 104

Beitrag(#1355467) Verfasst am: 05.09.2009, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

@Noseman

Nochmal ich schrieb:
"Die brauchten sie auch nicht, um zu wissen, dass sie zusammen mit dem Co-Produzenten für die Finanzierung ihres Nachkömmlings hauptverantwortlich sind."

Heißt: Sie haben eine gemeinsame Verantwortung.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1355469) Verfasst am: 05.09.2009, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:

Für wieviele Kinder aus armen Familien (hier gehts doch um Kinderarmut, oder?) sind wohl Studiengebühren überhaupt ein Thema? Wieviele kommen wohl überhaupt so weit bei den Startbdingungen hier?

was sollte deines erachtens an den "startbedingungen" geaendert werden?
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Mo.
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Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1355474) Verfasst am: 05.09.2009, 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:

Für wieviele Kinder aus armen Familien (hier gehts doch um Kinderarmut, oder?) sind wohl Studiengebühren überhaupt ein Thema? Wieviele kommen wohl überhaupt so weit bei den Startbdingungen hier?

was sollte deines erachtens an den "startbedingungen" geaendert werden?

Fast alles. Zuviel jedenfalls, um hier alles aufzuzählen.
Aber hier kann man sich einen kleinen Einblick verschaffen, was woanders geht und hier nicht.
Und es wird immer schlimmer statt besser, zumindest in Bayern.
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harun ar-raschid
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Anmeldungsdatum: 02.09.2009
Beiträge: 104

Beitrag(#1355481) Verfasst am: 05.09.2009, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:

Für wieviele Kinder aus armen Familien (hier gehts doch um Kinderarmut, oder?) sind wohl Studiengebühren überhaupt ein Thema? Wieviele kommen wohl überhaupt so weit bei den Startbdingungen hier?

was sollte deines erachtens an den "startbedingungen" geaendert werden?

Fast alles. Zuviel jedenfalls, um hier alles aufzuzählen.
Aber hier kann man sich einen kleinen Einblick verschaffen, was woanders geht und hier nicht.
Und es wird immer schlimmer statt besser, zumindest in Bayern.


Wir haben nunmal eine freiheitlich-demokratische Grundordnung und (noch?) kein durch und durch verstaatlichtes Bildungs- und Erziehungssystem. Extreme sind sicherlich zu verwerfen; das ist schon ein Spagat zwischen größtmöglicher Freiheit und Eigenverantwortung der Eltern einerseits und den nötigen staatlichen Ergänzungs- und Korrekturversuchen.

Auch wenn ich grundsätzlich mehr zur fdG tendiere, so kann es klar im wohlverstandenem Eigeninteresse des Staates liegen, eher früher und mehr als auf kurze Sicht unbedingt nötig zu investieren, um so die später deutlich höheren Folgekosten zu verringern.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1355482) Verfasst am: 05.09.2009, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:
Aber hier kann man sich einen kleinen Einblick verschaffen, was woanders geht und hier nicht.

da wird ein *privater* kindergarten in finnland als vergleich herangezogen, ein kindergarten, der 55 eur pro monat mehr kostet als ein staatlicher, und wo sogar ein halbtagsplatz (wovon aber nur wenige angeboten werden) schon 195 eur pro monat kostet. da frag ich mich, was dann ein vollzeitplatz kostet, selbst wenns ein staatlicher ist. (alles nachlesbar auf der seite des kindergartens.)

siehst du das wirklich als sinnvollen vergleich an?


ergaenzung: im uebrigen glaube ich nicht, dass die kindergartenzeit so wesentlich fuer die bildungschancen ist.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1355483) Verfasst am: 05.09.2009, 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmuss Kroemker hat folgendes geschrieben:
Obwohl ich in dieser Hinsicht der Kanzlerin recht geben muss, die Hartz Reformen haben die Lage von Kindern, die in einkommensschwachen Haushalten leben "sichtbarer" gemacht.
Vor den "Reformen" gab es ja die Arbeitslosenhilfe, die auch nahezu unbegrenzt gezahlt wurde und den Beziehern einen höheren Lebensstandart gewährt hat als ALG II.

Alleinerziehende, kinderreiche Familien und Einkommensschwache tragen das größte Armutsrisiko.

Ich bin kein Befürwortrer von Hartz 4 aber es stimmt, dass dadurch Missstände zutage gekommen sind, die davor durch "ganz anständige" Transferleistungen zugeschüttet worden sind.

Wobei man auch immer den Einzelfall betrachten muss.
Die alleinerziehende Mutter zweier Kinder, mit einem Minijob, die vollzeit arbeitet, stelle ich einer mir bekannten 8 köpfigen Familie gegenüber in der weder Vater noch Mutter arbeiten.
Man lebt dort von Hartz 4 und hat sogar ein Einfamilienhaus gebaut.
Plasmafernseher sind dort zur Genüge vorhanden, sowie Playstation 2 und Payback TV komplett Paket.
Was das einem Sozialstaat bringen soll, ist mir schleierhaft.


Man lässt eben hierzulande lieber zehn Familien ohne Obdach, Strom und Wärme auf der Straße verhungern, als dass man einer Familie zuviel oder ungerechtfertigt zahlt. - Die Neiddebatte funktioniert nämlich auch sehr gut umgekehrt.
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harun ar-raschid
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Anmeldungsdatum: 02.09.2009
Beiträge: 104

Beitrag(#1355490) Verfasst am: 05.09.2009, 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:

Man lässt eben hierzulande lieber zehn Familien ohne Obdach, Strom und Wärme auf der Straße verhungern, als dass man einer Familie zuviel oder ungerechtfertigt zahlt. - Die Neiddebatte funktioniert nämlich auch sehr gut umgekehrt.


Ungerechtfertige Zahlungen sind illegale Erschleichung/Verschwendung von Beitrags- und Steuergeldern. — Was hat das mit Neid zu tun?
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