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Bischöfin Dr. Margot Käßmann
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Dr. Benchmark
Radikal-Liberalist



Anmeldungsdatum: 09.08.2006
Beiträge: 1288
Wohnort: Bayern

Beitrag(#1405491) Verfasst am: 15.12.2009, 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

Plath hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Zitat:
„Ist Gott durchsichtig?", „Wie ist es so im Himmel?", „Gibt es Engel?" - Kinderfragen können Erwachsene ganz schön ins Schwitzen bringen. Davon weiß auch Margot Käßmann als vierfache Mutter ein Lied zu singen.


Kinderfragen können aber auch zeigen, wie idiotisch Erwachsene sein können.


Möglicherweise sind das für etliche Erwachsene sogar ehrliche Antworten, weil sie diese Kindermärchen noch nie hinterfragt haben und so immer weitertragen.


Ich habe auch 4 Kinder. Derlei dümmliche Fragen hat bisher noch niemand gestellt.
_________________
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Plath
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Anmeldungsdatum: 24.08.2009
Beiträge: 361

Beitrag(#1405492) Verfasst am: 15.12.2009, 10:24    Titel: Antworten mit Zitat

aus Interview Märkische Allgemeine
Zitat:
Diese Zeit ist voll von Themen, die Christen herausfordern: Verhältnis zum Islam, Wachkoma/Sterbehilfe, Gier und Wirtschaftskrise... Sind Christen in den öffentlichen Debatten zu diesen Themen als Christen sichtbar genug?

Käßmann: Ich habe den Eindruck, dass der Trend gerade in Richtung offener Wortmeldung von Christen geht. Seit einigen Jahren etwa gibt es den „Kongress christlicher Führungskräfte“, wo ganz offen darüber geredet wird, was Christsein im alltäglichen Wirtschaftsleben bedeutet. Auch in der Politik bekennen sich mehr Menschen offen zu ihrem christlichen Hintergrund. Als ich vor kurzem mit dem Vorstandschef von VW, Martin Winterkorn, eine Verantstaltung hatte, hat er mir vorher gesagt, dass er Katholik sei. Das hat mich gefreut, weil es eine gemeinsame Wertehaltung gibt. Ich kann jeden nur darin bestärken, sich zu seiner Konfession zu bekennen und klarzumachen, auf welchem Fundament er steht. Gerade bei Politikern und Wirtschaftsleuten interessiert mich das schon sehr, vor wem sie sich persönlich in ihrem Handeln verantworten.


Dies wird von einigen Politikern (Köhler, Nahles u.auch Kommunalpolitiker) erstaunlich vorschnell(?) als christlich und gottbezogen beantwortet. Sieht man sich in Parteihomepages oder -Zeitungen um, findet aber anscheinend gar keine Diskussion um Weltanschauung und Herkunft von Werten statt. Die säkulare Fragestellung ist in der Politik völlig vergraben oder wird von der Kirche bestimmt.
LANDESBISCHÖFIN Dr. MARGOT KÄßMANN
Werte als Standortvorteil - Von der notwendigen Wertediskussion in Wirtschaft, Gesellschaft, Politik
Zitat:
„Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Das ist das große Wagnis, das er, um der Freiheit willen, eingegangen ist.“, so der Verfassungsrechtler Böckenförde.
Von solchen Voraussetzungen möchte ich reden, ich sehe sie vor allem in einer Wertehaltung, die wir heute mehr denn je brauchen. Und wenn Sie über Standortvorteile sprechen, dann sehe ich solche Werte und Wertehaltungen in der Tat als Standortvorteil.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1405495) Verfasst am: 15.12.2009, 10:27    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
Plath hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Zitat:
„Ist Gott durchsichtig?", „Wie ist es so im Himmel?", „Gibt es Engel?" - Kinderfragen können Erwachsene ganz schön ins Schwitzen bringen. Davon weiß auch Margot Käßmann als vierfache Mutter ein Lied zu singen.


Kinderfragen können aber auch zeigen, wie idiotisch Erwachsene sein können.


Möglicherweise sind das für etliche Erwachsene sogar ehrliche Antworten, weil sie diese Kindermärchen noch nie hinterfragt haben und so immer weitertragen.


Ich habe auch 4 Kinder. Derlei dümmliche Fragen hat bisher noch niemand gestellt.


Wie die Eltern, so die Sprösslinge?

Lachen
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Plath
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Anmeldungsdatum: 24.08.2009
Beiträge: 361

Beitrag(#1405496) Verfasst am: 15.12.2009, 10:28    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
Ich habe auch 4 Kinder. Derlei dümmliche Fragen hat bisher noch niemand gestellt.

Die Fragen zeigen doch, dass sich Kinder für die Hintergründe interessieren.
Dann aber mit schwurbeligen, unlogischen Antworten abgespeist werden.
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astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1405497) Verfasst am: 15.12.2009, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Zitat:
„Ist Gott durchsichtig?", „Wie ist es so im Himmel?", „Gibt es Engel?" - Kinderfragen können Erwachsene ganz schön ins Schwitzen bringen. Davon weiß auch Margot Käßmann als vierfache Mutter ein Lied zu singen.


Kinderfragen können aber auch zeigen, wie idiotisch Erwachsene sein können.

Ist ja unbestritten, dass wir das alle sein können. zwinkern
Aber wenn man durch die Fragen seiner Kinder schon ins Schwitzen kommt, sollte man mal gut überlegen WARUM das so ist! Ist es nur ne Wissenslücke, die nicht sein sollte - das kann man mal zugeben, zusammen nach schauen, die Lücke schließen, soweit als möglich - oder ist es einfach so, dass man versucht alte Legenden und Märchen als real zu verkaufen, und selber versäumt hat, das weiter zu denken. Peinlich wenn einen die Kinder erst draufbringen, aber es ist niemals zu spät....
_________________
Tja
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1405498) Verfasst am: 15.12.2009, 10:30    Titel: Antworten mit Zitat

Plath hat folgendes geschrieben:
aus Interview Märkische Allgemeine
Zitat:
Diese Zeit ist voll von Themen, die Christen herausfordern: Verhältnis zum Islam, Wachkoma/Sterbehilfe, Gier und Wirtschaftskrise... Sind Christen in den öffentlichen Debatten zu diesen Themen als Christen sichtbar genug?

Käßmann: Ich habe den Eindruck, dass der Trend gerade in Richtung offener Wortmeldung von Christen geht. Seit einigen Jahren etwa gibt es den „Kongress christlicher Führungskräfte“, wo ganz offen darüber geredet wird, was Christsein im alltäglichen Wirtschaftsleben bedeutet. Auch in der Politik bekennen sich mehr Menschen offen zu ihrem christlichen Hintergrund. Als ich vor kurzem mit dem Vorstandschef von VW, Martin Winterkorn, eine Verantstaltung hatte, hat er mir vorher gesagt, dass er Katholik sei. Das hat mich gefreut, weil es eine gemeinsame Wertehaltung gibt. Ich kann jeden nur darin bestärken, sich zu seiner Konfession zu bekennen und klarzumachen, auf welchem Fundament er steht. Gerade bei Politikern und Wirtschaftsleuten interessiert mich das schon sehr, vor wem sie sich persönlich in ihrem Handeln verantworten.


Argh Argh
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Plath
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Anmeldungsdatum: 24.08.2009
Beiträge: 361

Beitrag(#1405524) Verfasst am: 15.12.2009, 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Plath hat folgendes geschrieben:
aus Interview Märkische Allgemeine
Zitat:
Gerade bei Politikern und Wirtschaftsleuten interessiert mich das schon sehr, vor wem sie sich persönlich in ihrem Handeln verantworten.


Argh Argh


Vorm Volk, vor den Aktionären?
Ach nee, ich bete ja jeden Abend vorm Schlafengehen und der liebe Gott hat noch nie mit mir geschimpft.
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1405540) Verfasst am: 15.12.2009, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Zitat:
„Ist Gott durchsichtig?", „Wie ist es so im Himmel?", „Gibt es Engel?" - Kinderfragen können Erwachsene ganz schön ins Schwitzen bringen. Davon weiß auch Margot Käßmann als vierfache Mutter ein Lied zu singen.


Kinderfragen können aber auch zeigen, wie idiotisch Erwachsene sein können.

Ist ja unbestritten, dass wir das alle sein können. zwinkern
Aber wenn man durch die Fragen seiner Kinder schon ins Schwitzen kommt, sollte man mal gut überlegen WARUM das so ist! Ist es nur ne Wissenslücke, die nicht sein sollte - das kann man mal zugeben, zusammen nach schauen, die Lücke schließen, soweit als möglich - oder ist es einfach so, dass man versucht alte Legenden und Märchen als real zu verkaufen, und selber versäumt hat, das weiter zu denken. Peinlich wenn einen die Kinder erst draufbringen, aber es ist niemals zu spät....


Also diese ganze christliceh Geschichte vom "lieben gott" der alles sieht, der einen allumfassenden Plan hat und am Ende die Guten von den Bösen trennt und die Guten dürfen dann für immer mit ihm im Himmel rumhängen usw.
Dieser ganze Unsinn, also was naiv-dümmlicheres findet man doch in keinem Kindergarten... Schulterzucken
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Haiduk
Weißgardist



Anmeldungsdatum: 18.05.2008
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Beitrag(#1405695) Verfasst am: 15.12.2009, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

Im Kreuzgang-Forum gibt es den Brief Erzbischof Ilarions an die EKD im Volltext.
_________________
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1405702) Verfasst am: 15.12.2009, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Plath hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Plath hat folgendes geschrieben:
aus Interview Märkische Allgemeine
Zitat:
Gerade bei Politikern und Wirtschaftsleuten interessiert mich das schon sehr, vor wem sie sich persönlich in ihrem Handeln verantworten.


Argh Argh


Vorm Volk, vor den Aktionären?
Ach nee, ich bete ja jeden Abend vorm Schlafengehen und der liebe Gott hat noch nie mit mir geschimpft.


"jesus hat mir vergeben!" Erbrechen
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1405703) Verfasst am: 15.12.2009, 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Dieser ganze Unsinn, also was naiv-dümmlicheres findet man doch in keinem Kindergarten... Schulterzucken


zumindest nicht in dem, in dem ich arbeite...
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1405772) Verfasst am: 15.12.2009, 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Im Kreuzgang-Forum gibt es den Brief Erzbischof Ilarions an die EKD im Volltext.

Das sagt im Wesentlichen ja: Wenn die EKD eine Frau zur obersten Repräsentantin wählt, vermeiden wir offizielle Kontakte mit ihr; diese kann es dann höchstens auf untergeordneter Ebene unter Umgehung dieser Frau geben.
Wenn die orthodoxe Kirche das so will, also nicht nur - wie auch die Römisch-Katholische Kirche - für ihre eigenen Amtsträger auf Geschlechterdiskriminierung beharrt, sondern auch Kirchenkontakte davon abhängig macht, das andere das auch tun, ist das ihre Sache. Sie soll dann nur bitte nicht auch noch für ihre Dialogverweigerung den anderen verantwortlich machen.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Haiduk
Weißgardist



Anmeldungsdatum: 18.05.2008
Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern

Beitrag(#1405798) Verfasst am: 16.12.2009, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Im Kreuzgang-Forum gibt es den Brief Erzbischof Ilarions an die EKD im Volltext.

Das sagt im Wesentlichen ja: Wenn die EKD eine Frau zur obersten Repräsentantin wählt, vermeiden wir offizielle Kontakte mit ihr; diese kann es dann höchstens auf untergeordneter Ebene unter Umgehung dieser Frau geben.
Wenn die orthodoxe Kirche das so will, also nicht nur - wie auch die Römisch-Katholische Kirche - für ihre eigenen Amtsträger auf Geschlechterdiskriminierung beharrt, sondern auch Kirchenkontakte davon abhängig macht, das andere das auch tun, ist das ihre Sache. Sie soll dann nur bitte nicht auch noch für ihre Dialogverweigerung den anderen verantwortlich machen.

Naja. Die EKD nennt sich zwar Kirche, aber selbst nach ihrem eigenen evangelischem Verständnis(!) ist sie das ja nicht. Die EKD ist vielmehr eine von den verschiedenen Landeskirchen gebildete "Bündnisorganisation", die irgendwann mal gegründet wurde, damit es bundesweiten einen Ansprechpartner der Landeskirchen gibt. Wenn die "Vertreterin der EKD in Sachen Public Relation" (O-Ton Dr. Johann Schneider in der Moscow Times) Frau Dr. Käßmann nun umgangen wird, dann ist das also nur folgerichtig, weil sie so oder so nicht der richtige Ansprechpartner ist.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1405803) Verfasst am: 16.12.2009, 00:59    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Die EKD nennt sich zwar Kirche, aber selbst nach ihrem eigenen evangelischem Verständnis(!) ist sie das ja nicht. Die EKD ist vielmehr eine von den verschiedenen Landeskirchen gebildete "Bündnisorganisation", die irgendwann mal gegründet wurde, damit es bundesweiten einen Ansprechpartner der Landeskirchen gibt.

Wie kommst du denn auf die Idee? Natürliche sieht sich die EKD als Kirche, auch wenn sie selbst wieder aus einzelnen Landeskirchen besteht. Sie nennt sich ja schließlich in ihrem Namen auch so.
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Wenn die "Vertreterin der EKD in Sachen Public Relation" (O-Ton Dr. Johann Schneider in der Moscow Times) Frau Dr. Käßmann nun umgangen wird, dann ist das also nur folgerichtig, weil sie so oder so nicht der richtige Ansprechpartner ist.

Gerade als oberste Repräsentantin der Kirche für Beziehungen nach außen (zu anderen gesellschaftlichen Gruppen, zu anderen Kirchen, ...) ist sie genau der richtige Ansprechpartner. Diesen höchsten Ansprechpartner gezielt umgehen zu wollen ist also der offene Affront, die Repräsentantin, die sich die EKD nun einmal gewählt hat, nicht als solche anzuerkennen.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1405807) Verfasst am: 16.12.2009, 01:15    Titel: Antworten mit Zitat

Nochmal: Ist auch eine Landeskirche eine Kirche?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1405810) Verfasst am: 16.12.2009, 01:19    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Nochmal: Ist auch eine Landeskirche eine Kirche?

Natürlich. Wenn du nach dem evangelischen Selbstverständnis fragst jedenfalls. Dass andere Leute andere Kriterien haben mögen, ist zwar richtig, interessiert die Evangelische Kirche ers mal aber nur peripher - dann, wenn diese anderen das zur Abwertung anderer benutzen, natürlich schon.
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Haiduk
Weißgardist



Anmeldungsdatum: 18.05.2008
Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern

Beitrag(#1405827) Verfasst am: 16.12.2009, 02:23    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Nochmal: Ist auch eine Landeskirche eine Kirche?


Nur die Landeskirchen sind Kirchen.

Hier der erste Absatz aus dem entsprechenden WP'ia-Artikel:

Zitat:
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist eine Gemeinschaft von 22 lutherischen, unierten und reformierten Kirchen. Diese selbstständigen Gliedkirchen haben ungeachtet ihres unterschiedlichen Bekenntnisstandes uneingeschränkte Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft.


Es heißt hier, daß es "selbstständige Gliedkirchen" sind. Manche davon sind lutherisch, andere sind uniert oder auch reformiert. Die Differenzen zwischen diesen Richtungen sind so tiefgreifend, wie die Unterschiede zwischen Luther und Calvin. Diese Unterschiede kann Frau Dr. Käßmann gar nicht unter einen Hut bringen. Sie kann also auch nicht der Ansprechpartner sein, wenn wirklich relevante Gespräche stattfinden sollen.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1405829) Verfasst am: 16.12.2009, 02:30    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Nochmal: Ist auch eine Landeskirche eine Kirche?

Natürlich. Wenn du nach dem evangelischen Selbstverständnis fragst jedenfalls. Dass andere Leute andere Kriterien haben mögen, ist zwar richtig, interessiert die Evangelische Kirche ers mal aber nur peripher - dann, wenn diese anderen das zur Abwertung anderer benutzen, natürlich schon.
Es ging mir auch nur um Haiduks Verständnis.
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Haiduk
Weißgardist



Anmeldungsdatum: 18.05.2008
Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern

Beitrag(#1405830) Verfasst am: 16.12.2009, 02:39    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Die EKD nennt sich zwar Kirche, aber selbst nach ihrem eigenen evangelischem Verständnis(!) ist sie das ja nicht. Die EKD ist vielmehr eine von den verschiedenen Landeskirchen gebildete "Bündnisorganisation", die irgendwann mal gegründet wurde, damit es bundesweiten einen Ansprechpartner der Landeskirchen gibt.

Wie kommst du denn auf die Idee? Natürliche sieht sich die EKD als Kirche, auch wenn sie selbst wieder aus einzelnen Landeskirchen besteht. Sie nennt sich ja schließlich in ihrem Namen auch so.

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Wenn die "Vertreterin der EKD in Sachen Public Relation" (O-Ton Dr. Johann Schneider in der Moscow Times) Frau Dr. Käßmann nun umgangen wird, dann ist das also nur folgerichtig, weil sie so oder so nicht der richtige Ansprechpartner ist.

Gerade als oberste Repräsentantin der Kirche für Beziehungen nach außen (zu anderen gesellschaftlichen Gruppen, zu anderen Kirchen, ...) ist sie genau der richtige Ansprechpartner. Diesen höchsten Ansprechpartner gezielt umgehen zu wollen ist also der offene Affront, die Repräsentantin, die sich die EKD nun einmal gewählt hat, nicht als solche anzuerkennen.

Der Name bedeutet an der Stelle nicht viel. Bis 1933 hieß der Vorläufer der EKD ja noch Deutscher Evangelischer Kirchenbund, der sich dediziert nicht als Reichskirche verstand. Erst unter Hitler wurde daraus eine Organisation, die sich "Deutsche Evangelische Kirche" nannte, aus der dann die sog. EKD hervorging.

Der Sprecher nach außen ist aber nicht Frau Dr. Käßmann, sondern Dr. Martin Schindehütte; sein Titel ist "Leiter der Abteilung für Ökumene und Auslandsarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland". Daß Erzbischof Hilarion (Präsident des Kirchlichen Außenamtes des Moskauer Patriarchats) mit Bischof Schindehütte sprechen will ist also wirklich naheliegend. Frau Dr. Käßmann verkompliziert die Beziehungen unnötig, indem sie sich vordrängelt.
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Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26441
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1405831) Verfasst am: 16.12.2009, 02:45    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Nochmal: Ist auch eine Landeskirche eine Kirche?

Natürlich. Wenn du nach dem evangelischen Selbstverständnis fragst jedenfalls. Dass andere Leute andere Kriterien haben mögen, ist zwar richtig, interessiert die Evangelische Kirche ers mal aber nur peripher - dann, wenn diese anderen das zur Abwertung anderer benutzen, natürlich schon.
Es ging mir auch nur um Haiduks Verständnis.


Kirche, Du darfst auch Sekte dazu sagen, ist jede Organisation von Leuten, die über die Behauptung eines besonders engen Kontaktes zu einer angeblichen übernatürlichen Macht andere Leute dazu bringen, sie zu ernähren, und ihnen Macht über sie zu geben - das Muster ist überall identisch:
Wir haben eine Religion mit dem Anspruch auf alleinige Wahrheit.
Der Nachweis dieser Wahrheit ist nur subjektiv zu führen (Glaube).
Es existiert mindestens eine Organisation, die die Tradition dieser Welterklärung als Basis ihrer eigenen Existenz organisiert.

Wir haben hier nur den besonderen Fall, dass die RKK versucht, auf das Wort Kirche ein Copyright als Trademark zu erheben. Das ändert aber nichts an der Sache, dass andere Firmen nach dem selben Geschäftsprinzip verfahren, um ihre imaginäre Ware Gott an den Mann zu bringen. Und Verkaufsorganisationen für Derartiges nennt man halt Kirchen oder Sekten - das Copyright der RKK existiert nicht.

Haiduks Verständnis ist schlicht die Insidersicht der RKK, hat aber auf dieser Erde keine allgemeine Geltung. Dass er damit in Wirklichkeit natürlich Recht hat, werden wir jedoch nach unserem Tod zweifellos alle feststellen.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1405832) Verfasst am: 16.12.2009, 02:49    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist eine Gemeinschaft von 22 lutherischen, unierten und reformierten Kirchen. Diese selbstständigen Gliedkirchen haben ungeachtet ihres unterschiedlichen Bekenntnisstandes uneingeschränkte Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft.

Es heißt hier, daß es "selbstständige Gliedkirchen" sind. Manche davon sind lutherisch, andere sind uniert oder auch reformiert. Die Differenzen zwischen diesen Richtungen sind so tiefgreifend, wie die Unterschiede zwischen Luther und Calvin.

Ja und? Warum kann die EKD als "Gemeinschaft selbstständiger Gliedkirchen" denn nicht gleichzeitig nach eigenem Selbstverständnis auch selbst Kirche sein? Es heißt ja auch eben "Evangelische Kirche" und nicht mehr "Kirchenbund" wie zu Weimarer Zeiten.

Die "uneingeschränkte Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft" trotz unterschiedlichen Bekenntnisstandes zeigt das doch gerade: Richtige Wortverkündigung und Sakramente sind ja gerade das, was Kirche nach evangelischem Verständnis ausmacht. Wäre der Bekenntnisstand ein kirchentrennendes Problem, wäre ein Gutteil der Landeskirchen ja wiederum selbst ein Problem, denn in den unierten Landeskirchen gibt es ja auch wiederum Reformierte und Lutheraner in einer Kirche.

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Diese Unterschiede kann Frau Dr. Käßmann gar nicht unter einen Hut bringen. Sie kann also auch nicht der Ansprechpartner sein, wenn wirklich relevante Gespräche stattfinden sollen.

Ja wer sollte denn sonst der Ansprechpartner sein? Die Kirche hat eine Synode als oberstes Entscheidungsgremium, sie hat den von der Synode gewählten Rat der EKD als Leitungsgremium, und dieser Rat hat einen Vorsitzenden bzw. eben eine Vorsitzende. Und das ist eben Käßmann.
Damit ist sie die oberste Repräsentantin der EKD, und genau für solche Fragen, wer die Kirche für solche Dinge repräsentiert, in ihr Amt gewählt.

Die Befugnisse der Ratsvorsitzenden sind in der EKD natürlich begrenzt, wegen ihres synodalen Aufbaus und des Grundsatzes des Priestertums aller Gläubigen. Aber wenn es einen obersten Ansprechpartner gibt, dann sie.
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Haiduk
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Anmeldungsdatum: 18.05.2008
Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern

Beitrag(#1405833) Verfasst am: 16.12.2009, 03:01    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Wir haben hier nur den besonderen Fall, dass die RKK versucht, auf das Wort Kirche ein Copyright als Trademark zu erheben. Das ändert aber nichts an der Sache, dass andere Firmen nach dem selben Geschäftsprinzip verfahren, um ihre imaginäre Ware Gott an den Mann zu bringen. Und Verkaufsorganisationen für Derartiges nennt man halt Kirchen oder Sekten - das Copyright der RKK existiert nicht.

Haiduks Verständnis ist schlicht die Insidersicht der RKK, hat aber auf dieser Erde keine allgemeine Geltung. Dass er damit in Wirklichkeit natürlich Recht hat, werden wir jedoch nach unserem Tod zweifellos alle feststellen.

Um die RKK geht es hier überhaupt nicht, sondern um das Verhältnis der EKD zur ROK (Russisch-Orthodoxe Kirche) Mit den Augen rollen
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Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26441
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Beitrag(#1405836) Verfasst am: 16.12.2009, 03:11    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Wir haben hier nur den besonderen Fall, dass die RKK versucht, auf das Wort Kirche ein Copyright als Trademark zu erheben. Das ändert aber nichts an der Sache, dass andere Firmen nach dem selben Geschäftsprinzip verfahren, um ihre imaginäre Ware Gott an den Mann zu bringen. Und Verkaufsorganisationen für Derartiges nennt man halt Kirchen oder Sekten - das Copyright der RKK existiert nicht.

Haiduks Verständnis ist schlicht die Insidersicht der RKK, hat aber auf dieser Erde keine allgemeine Geltung. Dass er damit in Wirklichkeit natürlich Recht hat, werden wir jedoch nach unserem Tod zweifellos alle feststellen.

Um die RKK geht es hier überhaupt nicht, sondern um das Verhältnis der EKD zur ROK (Russisch-Orthodoxe Kirche) Mit den Augen rollen

Hab ich das angezweifelt? Ich habe auf narziss' Frage
narziss hat folgendes geschrieben:
.....Es ging mir auch nur um Haiduks Verständnis.

nach einer kurzen Begriffsklärung nur die Richtung bezeichnet, aus der Du guckst.

fwo
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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hat Spaß



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Beitrag(#1405837) Verfasst am: 16.12.2009, 03:15    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Der Name bedeutet an der Stelle nicht viel. Bis 1933 hieß der Vorläufer der EKD ja noch Deutscher Evangelischer Kirchenbund, der sich dediziert nicht als Reichskirche verstand. Erst unter Hitler wurde daraus eine Organisation, die sich "Deutsche Evangelische Kirche" nannte, aus der dann die sog. EKD hervorging.

Du brauchst mich nicht über die Geschichte der EKD zu belehren, das ist mir alles bekannt (nur dass die EKD nicht aus der DEK "hervorging", sondern eine Neugründung war, aber egal).
Und klar: Der DEKB als ein Vorläufer der EKD nannte sich und verstand sich wohl als Kirchenbund. Und? Das ist dann eben einer der Unterschiede zwischen EKD und diesem Vorläufer.
Und was sagt denn deiner Meinung nach mehr als der Name?

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Der Sprecher nach außen ist aber nicht Frau Dr. Käßmann, sondern Dr. Martin Schindehütte; sein Titel ist "Leiter der Abteilung für Ökumene und Auslandsarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland". Daß Erzbischof Hilarion (Präsident des Kirchlichen Außenamtes des Moskauer Patriarchats) mit Bischof Schindehütte sprechen will ist also wirklich naheliegend. Frau Dr. Käßmann verkompliziert die Beziehungen unnötig, indem sie sich vordrängelt.

Hör mal, du Scherzkeks, wir haben da einen Abteilungsleiter im Kirchenamt der EKD und die Ratsvorsitzende als ausdrücklich oberste Repräsentantin. Wenn nun wegen dieser obersten Repräsentantin nach Meinung der Orthodoxen in Frage steht, ob und wie man den Dialog fortsetzen könne, wenn deswegen jemand zu einer Feier in Deutschland nicht kommt, und wenn ausdrücklich gesagt wird, eine Delegation, an deren Spitze jemand anders steht, wäre in Russland willkommen, sie also ziemlich deutlich ausgeladen wird, dann ist es ja wohl kaum sie, die sich "vordrängelt" - genau so wenig, wie sich die Bundeskanzlerin "vordrängelt", wenn sie mit ausländischen Politikern kommuniziert, "obwohl" sie einen Außenminister hat - sondern es sind die Orthodoxen, die die Repräsentantin der EKD nicht anerkennen.
Wenn die Orthodoxen das tun wollen, ist das ihre Sache. Aber sie sollen dann nicht für die Kommunikationsstörungen, die daraus naturgemäß entstehen, nicht die EKD verantwortlich machen.
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Haiduk
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Beitrag(#1405838) Verfasst am: 16.12.2009, 03:36    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist eine Gemeinschaft von 22 lutherischen, unierten und reformierten Kirchen. Diese selbstständigen Gliedkirchen haben ungeachtet ihres unterschiedlichen Bekenntnisstandes uneingeschränkte Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft.

Es heißt hier, daß es "selbstständige Gliedkirchen" sind. Manche davon sind lutherisch, andere sind uniert oder auch reformiert. Die Differenzen zwischen diesen Richtungen sind so tiefgreifend, wie die Unterschiede zwischen Luther und Calvin.

Ja und? Warum kann die EKD als "Gemeinschaft selbstständiger Gliedkirchen" denn nicht gleichzeitig nach eigenem Selbstverständnis auch selbst Kirche sein? Es heißt ja auch eben "Evangelische Kirche" und nicht mehr "Kirchenbund" wie zu Weimarer Zeiten.

Die "uneingeschränkte Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft" trotz unterschiedlichen Bekenntnisstandes zeigt das doch gerade: Richtige Wortverkündigung und Sakramente sind ja gerade das, was Kirche nach evangelischem Verständnis ausmacht. Wäre der Bekenntnisstand ein kirchentrennendes Problem, wäre ein Gutteil der Landeskirchen ja wiederum selbst ein Problem, denn in den unierten Landeskirchen gibt es ja auch wiederum Reformierte und Lutheraner in einer Kirche.

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Diese Unterschiede kann Frau Dr. Käßmann gar nicht unter einen Hut bringen. Sie kann also auch nicht der Ansprechpartner sein, wenn wirklich relevante Gespräche stattfinden sollen.

Ja wer sollte denn sonst der Ansprechpartner sein? Die Kirche hat eine Synode als oberstes Entscheidungsgremium, sie hat den von der Synode gewählten Rat der EKD als Leitungsgremium, und dieser Rat hat einen Vorsitzenden bzw. eben eine Vorsitzende. Und das ist eben Käßmann.
Damit ist sie die oberste Repräsentantin der EKD, und genau für solche Fragen, wer die Kirche für solche Dinge repräsentiert, in ihr Amt gewählt.

Die Befugnisse der Ratsvorsitzenden sind in der EKD natürlich begrenzt, wegen ihres synodalen Aufbaus und des
Grundsatzes des Priestertums aller Gläubigen. Aber wenn es einen obersten Ansprechpartner gibt, dann sie.

1. Wenn sie unbedingt darauf besteht, kann sich die EKD freilich auch noch als Kirche sehen. Dennoch ist es gekünstelt, weil es ja eine Gemeinschaft von Kirchen ist und es kein einziges Kirchengebäude gibt, das der EKD gehört. Die gehören alle den jeweiligen Landeskirchen. Auch die Budgets und viele andere Angelegenheiten sind getrennt und teils sehr verschieden.

2. "Uneingeschränkte Abendmahlsgemeinschaft" bedeutet doch lediglich, daß man das Abendmahl untereinander anerkennt. Daß das mit der Orthodoxie nie zu erreichen sein wird, weiß man in den evangelischen Landeskirchen sehr gut. Deshalb könnte ein Treffen von Frau Dr. Käßmann mit dem Moskauer Patriarchen auch nicht mehr als ein Fototermin sein. Für Kaffeekränzchen mit anschließendem Pressetermin braucht es aber keinen "Dialog", weil das kein Dialog ist. Auch dem Papst gegenüber hat Moskau wiederholt sehr klar wissen lassen, daß man auf Fototermine ohne Substanz keinerlei Wert legt.

3. Ansprechpartner ist natürlich Dr. Martin Schindehütte. Irgendwelche Sonderbefugnisse hat Frau Dr. Käßmann als Ratsvorsitzende nicht. Sie sitzt dem Rat zwar vor, aber die inhaltliche Arbeit wird von ihr doch nicht gemacht. Wie überall gibt es dafür Gremien und Ausschüsse und Dr. Schindehütte ist eben derjenige, der da zuständig ist.

4. Sie ist Repräsentantin der EKD. Aber Repräsentantin bedeutet effektiv ja nicht mehr, als eine etwas bessere Pressesprecherin.

PS: Daß Frau Dr. Käßmann eine Gefahr für das Verhältnis zur Orthodoxie darstellt, konnte man übrigens schon 2007 wissen. Hier der Anfang eines Interviews mit ihr genau zu diesem Thema:

Zitat:
WELT: Frau Bischöfin Käßmann, ist die Ökumenische Versammlung nicht bloß eine Schönwetterveranstaltung?

Bischöfin Margot Käßmann:
Bei dem schlechten Wetter in der gegenwärtigen Ökumene können wir Sonnenschein doch gebrauchen.

WELT: Der könnte gefälscht wirken.

...


Diejenigen, die Frau Dr. Käßmann zur Ratsvorsitzenden gewählt haben, brauchen jetzt also nicht so tun, als hätten sie nicht schon bei ihrer Wahl gewußt, daß das Verhältnis zur Orthodoxie darunter leiden würde.
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Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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Haiduk
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Beitrag(#1405840) Verfasst am: 16.12.2009, 03:54    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Der Sprecher nach außen ist aber nicht Frau Dr. Käßmann, sondern Dr. Martin Schindehütte; sein Titel ist "Leiter der Abteilung für Ökumene und Auslandsarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland". Daß Erzbischof Hilarion (Präsident des Kirchlichen Außenamtes des Moskauer Patriarchats) mit Bischof Schindehütte sprechen will ist also wirklich naheliegend. Frau Dr. Käßmann verkompliziert die Beziehungen unnötig, indem sie sich vordrängelt.

Hör mal, du Scherzkeks, wir haben da einen Abteilungsleiter im Kirchenamt der EKD und die Ratsvorsitzende als ausdrücklich oberste Repräsentantin. Wenn nun wegen dieser obersten Repräsentantin nach Meinung der Orthodoxen in Frage steht, ob und wie man den Dialog fortsetzen könne, wenn deswegen jemand zu einer Feier in Deutschland nicht kommt, und wenn ausdrücklich gesagt wird, eine Delegation, an deren Spitze jemand anders steht, wäre in Russland willkommen, sie also ziemlich deutlich ausgeladen wird, dann ist es ja wohl kaum sie, die sich "vordrängelt" - genau so wenig, wie sich die Bundeskanzlerin "vordrängelt", wenn sie mit ausländischen Politikern kommuniziert, "obwohl" sie einen Außenminister hat - sondern es sind die Orthodoxen, die die Repräsentantin der EKD nicht anerkennen.

Wenn die Orthodoxen das tun wollen, ist das ihre Sache. Aber sie sollen dann nicht für die Kommunikationsstörungen, die daraus naturgemäß entstehen, nicht die EKD verantwortlich machen.

Frau Dr. Käßmann ist bekannt dafür, daß sie sich gerne mal vordrängelt. Ihr Umgang mit der Kommunikationskrise war genauso wenig souverän, wie ihr peinlicher Abgang 2002 im Weltkirchenrat. Und anders als Frau Dr. Käßmann hat die Bundeskanzlerin eine Richtlinienkompetenz, auf die sie sich hinsichtlich ihres Führungsanspruchs tatsächlich berufen kann.

Die Verantwortung tragen die, die Frau Dr. Käßmann zur Ratsvorsitzenden gewählt haben - siehe hierzu mein vorheriger Beitrag. Es gab ja auch genügend Stimmen, die ihre Wahl kritisiert haben, z.B. die Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis. Deshalb trifft die EKD eindeutig mehr Schuld an dem Bruch, als die Russisch Orthodoxe Kirche.
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Haiduk
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Beitrag(#1405841) Verfasst am: 16.12.2009, 04:08    Titel: Antworten mit Zitat

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Haiduk
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Beitrag(#1405842) Verfasst am: 16.12.2009, 04:09    Titel: Antworten mit Zitat

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Haiduk
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Beitrag(#1405843) Verfasst am: 16.12.2009, 04:09    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Frau Dr. Käßmann ist bekannt dafür, daß sie sich gerne mal vordrängelt.

Hier ein Bericht, wo sie sich in einem orthodoxen Gottesdienst die Heilige Eucharistie erschleichen wollte:

Zitat:
Da ist nicht großartig was passiert, zumindest am Anfang. Sie ist nach vorne gekommen, allerdings ohne die Arme zu kreuzen (ist allerdings auch nicht überall üblich) und hat den Mund aufgemacht. Ihren Namen hat sie nicht genannt, aber sie wurde trotzdem als Margot Käßmann entlarvt, denn sie trug ihren Talar und Bäffchen. Als der Priester sich weigerte, ihr die Kommunion zu geben, schimpfte sie allerdings wie ein Rohrspatz.


An einer anderen Stelle in dem Strang wird auch darüber berichtet, daß sich hinter die Ikonostase drängeln wollte, wo sie überhaupt nichts zu suchen hat.

Alle diese Vorfälle zeigen, daß Frau Dr. Käßmann überhaupt kein Gefühl für den Umgang mit der Orthodoxie hat. Nachdem sie keine Achtung vor der 2000-jährigen Glaubenstradition der Orthodoxie hat, wird es ihr auch nichts ausmachen, daß aus dem Treffen mit Patriarch Kyrill nichts wird zwinkern
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fwo
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Beitrag(#1405863) Verfasst am: 16.12.2009, 09:32    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Frau Dr. Käßmann ist bekannt dafür, daß sie sich gerne mal vordrängelt.

Hier ein Bericht, wo sie sich in einem orthodoxen Gottesdienst die Heilige Eucharistie erschleichen wollte:
Zitat:
Da ist nicht großartig was passiert, zumindest am Anfang. Sie ist nach vorne gekommen, allerdings ohne die Arme zu kreuzen (ist allerdings auch nicht überall üblich) und hat den Mund aufgemacht. Ihren Namen hat sie nicht genannt, aber sie wurde trotzdem als Margot Käßmann entlarvt, denn sie trug ihren Talar und Bäffchen. Als der Priester sich weigerte, ihr die Kommunion zu geben, schimpfte sie allerdings wie ein Rohrspatz.

....
grün von mir
Bericht klingt ja wirklich schön offiziell - das wird ein quellenloses Hörensagen berichtet. Interessant ist auch die Wortwahl "erschleichen" und "enttarnen" für jemanden, der sich unter Orthodoxen angeblich in der Uniform eines evangelischen Priesters bewegt.

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
.....
Als Außenstehender find ich ökumenisches Geräteturnen total geil....

Coole Sache, das...

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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