Haitis "Pakt mit dem Teufel"

[Latina]

Ich fass es nicht, wie das ********* von TV-Pfaffe nach dieser schrecklichen Katastrophe nichts gescheiteres zu tun hat, als solchen Bullshit rauzulassen! Dieser miese Rassist.
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"Ein Gramm Wissen ist einem Zentner Überzeugung und einer Tonne Meinung bei weitem vorzuziehen" [Manès Sperber]

[ateyim]

Heftig auch die Moderatorin...

Als sie von dem Pakt mit dem Teufel gegen die Franzosen erfaehrt, kommt bei ihr ein langgezogenes "Hmmmmmm"... als ob ihr Gegenüber den Grund für das Erdbeben nun zweifelsfrei aufgeklaert haette.

[nocquae]

Eine schöne Gelegenheit, das berühmte Liebermann-Zitat einzustreuen.
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky

[Misterfritz]

Auch die Kathedrale ist schwer beschädigt, der Erzbischof der Hauptstadt wurde in seinem Büro von der herabfallenden Decke erschlagen.
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I'm tapping in the dusternis

[narziss]

[nocquae]

[ateyim]

[Assarhaddon]

[Ilmor]

Ich verstehe bloß nicht, warum der Teufel Erdbeben auf seine Anhänger loslässt, das ist doch für sein Ziel der Weltherrschaft äußerst kontraproduktiv.

Haben die Amis eigentlich ihre Unabhängigkeit von England ganz ohne Luzifers Hilfe hingekriet?

[ateyim]

[Louseign]

[Marcellinus]

Ich hab mir den Text mal genauer durchgelesen.

[Kramer]

Man kann nicht ausschliessen, dass irgendwann gezeigt wird, dass Götter in den Lauf der Dinge eingreifen.
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[Telliamed]

Die mit Gewalttaten angefüllte Geschichte Haitis ist vielen von uns durch die Erzählungen von Anna Seghers und den Film "Die Stunde der Komödianten" über die Zeit der Diktatur Duvaliers, des Vaters, vor Augen geführt worden.
Auch wird man beklemmend an Heinrich von Kleists Stück "Das Erdbeben von Chili" (1807) erinnert, das der Erhebung der Negersklaven entscheidende Anregungen verdankte. Ein Erdbeben greift in den dramatischen Ablauf der Handlung ein.

Es mag bei der besonders ungünstig verlaufenden Entwicklung in Haiti mit hineinspielen, dass zwar durch die besonders erbarmungslose Ausbeutung der Negersklaven bis zur Zeit der Französischen Revolution hohe Ernteerträge erwirtschaftet wurden. Doch die Ausrufung der Unabhängigkeit 1804 forderte einen hohen Preis: Ablösungszahlungen an die Kolonialmacht Frankreich, die über das 19. Jahrhundert hinweg geleistet werden mussten. Dadurch wurde die einheimische Wirtschaft geschwächt.

Dass sich die Wirtschaft mit kleinen Landparzellen auf Haiti nicht als so erfolgreich erwies wie die in Landstrichen mit großen Latifundien, ist nicht etwa ein Gegenbeweis gegen die Rentabilität kleinerer Wirtschaften oder Genossenschaften an sich. Um auf dem Weltmarkt konkurrieren zu können, bedurfte es im Zeitalter der Nationalstaaten und in der anschließenden Zeit der globalen Durchdringung der Organisation von entsprechenden Rahmenbedingungen und der Unterstützung durch den Staat für den Export der einheimischen Produkte. Die war in Haiti nicht ausreichend gegeben.
Schließlich ist das Land gestraft, wie schon @Marcellinus schrieb, durch eine seltene Auslese diktatorischer Verbrechertypen, die, wie zuerst ein Wahnsinnskaiser und dann im 20. Jahrhundert Duvalier Vater und Sohn ("Baby Doc"), in die Geschichte eingingen. Seit der Amtszeit des Präsidenten Aristides ist es nicht gelungen, eine einheitlich agierende starke Zentralgewalt zu organisieren, Korruption und Drogenhandel beherrschen das Land.

In der benachbarten Dominikanischen Republik, wo an die 80 Prozent der Bevölkerung katholisch sind, hat es zwar ebenfalls die von den USA ausgehaltene Trujillo-Diktatur gegeben, die eine antikommunistische Bastion gegen das sozialistische Experiment auf der benachbarten Insel Kuba bilden sollte. Doch wurde dort die Diktatur wie in den meisten anderen Ländern Mittel- und Lateinamerikas abgelöst.

[Evilbert]

Robertson verweist auf die Geschichte des Landes, ist aber selbst offensichtlich nicht gerade bewandert. Napoleon I. mit Napoleon III. zu verwechseln, wenn man sich explizit auf den Sklavenaufstand von 1804 bezieht, ist eine echt reife Leistung, weil ja wohl jeder Hirni grob weiss, wann Bonaparte gestürzt wurde.

Und Napoleon III. war da noch nicht mal geboren. (Gut, das muss man nicht unbedingt wissen).

[Telliamed]

So, und ich meinte bei Heinrich von Kleist auch noch außer dem "Erbeben in Chili" "Die Verlobung in Santo Domingo", die nun wirklich direkt auf Haiti zur Zeit des Aufstandes von 1803 spielt.
http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=1464&kapitel=1#gb_found

[Nikolaus]

[Marcellinus]

[nocquae]

[Louseign]

[wuffi]

Verstehe nicht , dass man wegen so einem Dünnschiss eine Seite füllen muss

[Marcellinus]

[Ralf Rudolfy]

[Telliamed]

Wenn Unglücke derartigen Ausmaßes geschehen, das man sich kaum vorstellen kann, dann kann es auch eine Form sein, mit dem Entsetzen fertig zu werden, wenn man erst einmal auf idiotische erste Reaktionen eingeht, in dem Fall solche von der Schwarzen Fraktion.
Viele werden bei Haiti vielleicht zuerst an Vodoo-Kulte denken, und wenn diese Informationen nur aus 007-Filmen gespeist sind. Und das wäre auch irgendwie verständlich, denn dieses Land lag nun seit dem Abtritt Aristides von der Bühne wirklich jahrelang jenseits jeglichen Medieninteresses. Mir würde allerdings auch nichts einfallen, wenn man mich nach der augenblicklichen Lage in Kostarika oder in Guayana befragen würde.

Es kann zumindest erst mal etwas erleichtern, wenn man sieht, dass die religiösen Propagandisten in einer solchen Situation auch nur ihre altbekannten Sprüche auskramen.
Mit der Theodizee sind sie zu keinem Zeitpunkt befriedigend für die Mehrzahl der Gläubigen zurechtgekommen, wie auch, es können nur Verrenkungen herauskommen, die als zynisch aufgefasst werden müssen. Man sagt sich dann nur: wenn sie wenigstens geschwiegen hätten ...

Natürlich kann man hier auf die anlaufende Hilfsaktion verweisen, bei der sich echtes Hilfsbedürfnis und Propaganda-Aktionen wie im Fall des Tsunami 2004 wieder miteinander vermischen.

Man kann studieren, wie die Leute in der ersten Zeit nach Eintreffen einer Unglücksnachricht reagieren.

Ich will mich da gar nicht davon ausnehmen. Mir ging hier durch den Kopf, wieso es gerade auf Haiti zu einer Verknüpfung der allerungünstigsten Faktoren gekommen ist, die man sich nur vorstellen kann, dass es das ärmste Land der westlichen Hemisphäre getroffen hat. Verheerende Sturmfluten hat Haiti auch abbekommen.

[Rakon]

[ateyim]

[Valen MacLeod]

[narziss]

[narziss]

Robertson ist übrigens nicht der einzige:
http://www.albertmohler.com/2010/01/14/does-god-hate-haiti/

[Nikolaus]

Haiti ist das Schreckgespenst der westlichen Hemisphäre, was passiert, wenn sich der Sklave von seinem Herrn befreit. Not und Elend herrschen, wo nicht die strenge Knute dessen waltet, der Arbeit gibt und Fleiß erzwingt.

Zu jedem Zeitpunkt der Geschichte haben sich die USA in die inneren Angelegenheiten Haitis eingemischt