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Hegel und seine Philosophie der Weltgeschichte
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Haiduk
Weißgardist



Anmeldungsdatum: 18.05.2008
Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern

Beitrag(#1451286) Verfasst am: 29.03.2010, 08:38    Titel: Re: Wilhelm II ---> Hitler I Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Denn der Faschismus ist eine Monarchie, in einer etwas abgewandelten Form. Man kann auch sagen: eine Monarchie in einer extremen Variante.

Den Quatsch kannst Du Deiner Großmutter erzählen. Selbst die würde Dir aber wohl antworten, daß schon die alten Griechen zwischen Monarchie und Tyrannis sehr gut zu unterscheiden wußten: bei dieser steht der Eigennutz im Vordergrund, bei jener das Gemeinwohl.


Eine Diktatur ist immer eine Monarchie. Es mag ja stimmen, dass nicht jede Monarchie auch eine Diktatur ist. Aber zu sagen, dem König oder Kaiser ginge es um das Gemeinwohl, während der Diktator nur an sich denkt, klingt in meinen Ohren ziemlich lächerlich.

Worum sollte es einem König oder Kaiser denn sonst gehen, wenn nicht um das Gemeinwohl?

Wenn Du bei einer Monarchie von einer Diktatur sprichst, dann verbirgst Du damit doch nur, daß Du es nicht verwinden kannst, daß die Menschen eben doch nicht alle gleich sind. Dabei müßte Dir doch klar sein, daß Du einen kleinbürgerlichen, selbst- und geltungssüchtigen Emporkömmling, der sich als Tyrann auf den verwaisten Thron setzt, um dann das Volk ins Unglück zu stürzen, nicht mit einem König vergleichen kannst, dessen Geschlecht sich seit jeher um nichts anderes sorgte, als um das Wohlergehen seines Volkes. Wo der Tyrann die Bürger als Gegenstände irgendeines irrsinnigen Sozialexperiments betrachtet, sieht sie der König als seine Kinder, denen all seine Liebe gilt.
_________________
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1451301) Verfasst am: 29.03.2010, 09:24    Titel: Re: Wilhelm II ---> Hitler I Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:

Wenn Du bei einer Monarchie von einer Diktatur sprichst, dann verbirgst Du damit doch nur, daß Du es nicht verwinden kannst, daß die Menschen eben doch nicht alle gleich sind. Dabei müßte Dir doch klar sein, daß Du einen kleinbürgerlichen, selbst- und geltungssüchtigen Emporkömmling, der sich als Tyrann auf den verwaisten Thron setzt, um dann das Volk ins Unglück zu stürzen, nicht mit einem König vergleichen kannst, dessen Geschlecht sich seit jeher um nichts anderes sorgte, als um das Wohlergehen seines Volkes. Wo der Tyrann die Bürger als Gegenstände irgendeines irrsinnigen Sozialexperiments betrachtet, sieht sie der König als seine Kinder, denen all seine Liebe gilt.

Oh, Himmel, hast du das wirklich geschrieben? Was immer du nimmst, nimm weniger davon, es bekommt dir nicht! Ignorieren wir jetzt einmal all diese Witzfiguren, die wir schon auf Thronen gesehen haben und noch sehen, wie Ludwig II von Bayern. Nimmt nur mal Wilhelm II (Deutschlands Zukunft liegt auf dem Wasser, mit anderen Worten, wir gehn mal wieder baden!). Der Unterschied zwischen einem Diktator und einen Monarchen ist die Legitimierung der Macht (sehr zu unterscheiden von Legitimität!). Der Monarch beruft sich auf seine Abstammung und (in Europa meistens) Gottes Gnade. Der Diktator ist ein Usurpator. Die deutschen Monarchen hatten zB keine Skrupel, die 48er Revolution zusammenschießen zu lassen und noch Wilhelm II hielt es für sein selbstverständliches Recht, 10 Soldaten loszuschicken, um das gewählte Parlament aufzulösen. Als Friedrich Wilhelm Voigt 1906 mit einen Trupp Soldaten die Stadtkasse von Köpenick klaute, war der Kommentar von SM: "Das macht uns keiner nach!" Womit er den Kadavergehorsam meinte. Man könnte die Liste idiotischer gekrönter Häupter beliebig verlängern. Zum Glück waren wir sie 1918 los, und nicht wenige dieses Adelspacks haben den Nazis die Steigbügel gehalten. Es war ein Fehler, sie nicht 1918 komplett zu enteignen.
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Haiduk
Weißgardist



Anmeldungsdatum: 18.05.2008
Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern

Beitrag(#1451324) Verfasst am: 29.03.2010, 10:20    Titel: Re: Wilhelm II ---> Hitler I Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Die deutschen Monarchen hatten zB keine Skrupel, die 48er Revolution zusammenschießen zu lassen und ...

Also, wer heute gegen Nazis ist, kann doch diese deutschtümelnde Revolution unmöglich gut finden.

Hier der Bericht des nachmaligen Kaiser Wilhelms I. zu den Ereignissen des März 1848. Wenn ich mir vergegenwärtge, was Goebbels später daraus gemacht hat, wäre ich der Meinung, daß das mit der "Preßfreiheit und dem Deutschtum" doch nicht so ideal gewesen sein kann Mit den Augen rollen

Wilhelm I. wußte schon, weshalb er die Kaiserkrone nicht aus den Händen des Volkes haben wollte ...

Außerdem — nicht daß ich das heute wiederholen wollen würde — gab es ja eine dreimalige Aufforderung den Platz zu räumen, bevor das Feuer eröffnet wurde.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26588
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Beitrag(#1451325) Verfasst am: 29.03.2010, 10:42    Titel: Re: Wilhelm II ---> Hitler I Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
.....
Wenn Du bei einer Monarchie von einer Diktatur sprichst, dann verbirgst Du damit doch nur, daß Du es nicht verwinden kannst, daß die Menschen eben doch nicht alle gleich sind.
.....
König vergleichen kannst, dessen Geschlecht sich seit jeher um nichts anderes sorgte, als um das Wohlergehen seines Volkes. Wo der Tyrann die Bürger als Gegenstände irgendeines irrsinnigen Sozialexperiments betrachtet, sieht sie der König als seine Kinder, denen all seine Liebe gilt.

Lachen Sehr erheiternd. Wir sind wirklich nicht alle gleich - darin gebe ich dir Recht.

Allerdings ist der König die Spitze der Aristokratie, die eher einen historischen als einen leistungsmäßigen Hintergrund hat, aus dem sie sich mit Gewalt Vorteile verschafft und über Jahrhunderte erhalten hat. Weil sie sich selbst natürlich als Leistungeträger sahen und überdies Anhänger der Leistungszucht waren, habe sie dann einige hundert Jahre versucht, das über eine Inzucht zu fördern, was aber insbesondere dem Hochadel nicht besonders gut bekommen ist. Neuzugänge waren immer bis auf wenige Ausnahmen Leute, die sich im Kriege als besonders grausame Räuberhauptmänner hervortaten, so dass man das "von" nur geringfügig vereinfachend als ein Inzucht- und Schagetot-Prädikat bezeichnen kann, von dem ich mich, wenn ich es je gehabt hätte, mit Sicherheit schamvoll getrennt hätte.

Man kann mit Sicherheit unter den vielen Monarchen, die es bis jetzt in der Geschichte gegeben hat, auch Ausnahmen finden, die in Richtung deines Kitsch-Klischees gehen, aber mit der allgemeinen historischen Wirklichkeit hat dieses Klischee wenig zu tun: Man muss schon eine kleines Rad abhaben, um zu meinen, beim Adel handele es sich um etwas Besseres. Tendenziell ist - besonders beim Hochadel - wohl eher das Gegenteil der Fall.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Haiduk
Weißgardist



Anmeldungsdatum: 18.05.2008
Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern

Beitrag(#1451330) Verfasst am: 29.03.2010, 11:01    Titel: Re: Wilhelm II ---> Hitler I Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
.....
Wenn Du bei einer Monarchie von einer Diktatur sprichst, dann verbirgst Du damit doch nur, daß Du es nicht verwinden kannst, daß die Menschen eben doch nicht alle gleich sind.
.....
König vergleichen kannst, dessen Geschlecht sich seit jeher um nichts anderes sorgte, als um das Wohlergehen seines Volkes. Wo der Tyrann die Bürger als Gegenstände irgendeines irrsinnigen Sozialexperiments betrachtet, sieht sie der König als seine Kinder, denen all seine Liebe gilt.

Lachen Sehr erheiternd. Wir sind wirklich nicht alle gleich - darin gebe ich dir Recht.

Allerdings ist der König die Spitze der Aristokratie, die eher einen historischen als einen leistungsmäßigen Hintergrund hat, aus dem sie sich mit Gewalt Vorteile verschafft und über Jahrhunderte erhalten hat. Weil sie sich selbst natürlich als Leistungeträger sahen und überdies Anhänger der Leistungszucht waren, habe sie dann einige hundert Jahre versucht, das über eine Inzucht zu fördern, was aber insbesondere dem Hochadel nicht besonders gut bekommen ist. Neuzugänge waren immer bis auf wenige Ausnahmen Leute, die sich im Kriege als besonders grausame Räuberhauptmänner hervortaten, so dass man das "von" nur geringfügig vereinfachend als ein Inzucht- und Schagetot-Prädikat bezeichnen kann, von dem ich mich, wenn ich es je gehabt hätte, mit Sicherheit schamvoll getrennt hätte.

Man kann mit Sicherheit unter den vielen Monarchen, die es bis jetzt in der Geschichte gegeben hat, auch Ausnahmen finden, die in Richtung deines Kitsch-Klischees gehen, aber mit der allgemeinen historischen Wirklichkeit hat dieses Klischee wenig zu tun: Man muss schon eine kleines Rad abhaben, um zu meinen, beim Adel handele es sich um etwas Besseres. Tendenziell ist - besonders beim Hochadel - wohl eher das Gegenteil der Fall.

fwo

Daß Du mit Gedanken der Menschenzucht an dieses Thema herangehst, finde ich im hohen Maße bedenklich. Exakt das selbe Muster verwenden eingefleischte Nazis bei ihren "Argumentationen". Im Grunde ist das, was Du da von Dir gibst, ja Volksverhetzung im Sinne StGB §130.

Ich denke Du hast noch nie persönlich mit Adeligen zu tun gehabt. Diejenigen, die ich bisher kennengelernt habe, waren allesamt feinsinnige Leute mit den höchsten Ansprüchen an sich selbst. Ausnahmen gibt es freilich, aber wer die Ausnahme aus politischen Gründen zur Regel vererklärt, der hat sowieso ein gestörtes Verhältnis zum Wahrheitsbegriff.
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alae
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Anmeldungsdatum: 23.03.2006
Beiträge: 7039

Beitrag(#1451341) Verfasst am: 29.03.2010, 11:27    Titel: Re: Wilhelm II ---> Hitler I Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Im Grunde ist das, was Du da von Dir gibst, ja Volksverhetzung im Sinne StGB §130.

Es ist mir ja Recht, dass das FGH kein Kuschelforum ist und auch mal Tacheles geredet wird, aber muss das sein, dass man dem Gegenüber gleich eine Straftat unterstellt?
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Haiduk
Weißgardist



Anmeldungsdatum: 18.05.2008
Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern

Beitrag(#1451355) Verfasst am: 29.03.2010, 12:13    Titel: Re: Wilhelm II ---> Hitler I Antworten mit Zitat

alae hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Im Grunde ist das, was Du da von Dir gibst, ja Volksverhetzung im Sinne StGB §130.

Es ist mir ja Recht, dass das FGH kein Kuschelforum ist und auch mal Tacheles geredet wird, aber muss das sein, dass man dem Gegenüber gleich eine Straftat unterstellt?

Es tut mir wirklich leid, aber wenn er "in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören" "zum Haß gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt" und "die Menschenwürde anderer dadurch angreift, daß er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet" dann ist das nun mal ein Verstoß gegen StGB §130. Seit dem Sturz der Monarchie gilt es in manchen Kreisen zwar als staatstragend, diese Art von Hass zu verbreiten, aber ungeachtet dessen ist auch der Adel ein Teil der Bevölkerung. Darüber, wie man Ende des 18. Jhds in Frankreich und Anfang des 20. Jhds in Rußland mit diesem Teil umgegangen ist, wirst Du ja wohl unterrichtet sein.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1451358) Verfasst am: 29.03.2010, 12:16    Titel: Re: Wilhelm II ---> Hitler I Antworten mit Zitat

Es entbehrt echt nicht einer gewissen Komik, ein Urteil über den Adel als Volksverhetzung zu bezeichnen.

Vor allem in einem Land, wo es die Gruppe "Adel" rechtlich seit 82 Jahren gar nicht mehr gibt. Das hat Haiduk offenbar nicht mitgekriegt bzw. will es nicht wahrhaben.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1451361) Verfasst am: 29.03.2010, 12:20    Titel: Re: Wilhelm II ---> Hitler I Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
alae hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Im Grunde ist das, was Du da von Dir gibst, ja Volksverhetzung im Sinne StGB §130.

Es ist mir ja Recht, dass das FGH kein Kuschelforum ist und auch mal Tacheles geredet wird, aber muss das sein, dass man dem Gegenüber gleich eine Straftat unterstellt?

Es tut mir wirklich leid, aber wenn er "in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu [....]


Erwartest du allen Ernstes, dass jetzt aufgrund fwos Beitrag der öffentliche Unfriede ausbricht?

Gröhl...


Argh
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1451367) Verfasst am: 29.03.2010, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

showtime
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26588
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1451373) Verfasst am: 29.03.2010, 12:38    Titel: Re: Wilhelm II ---> Hitler I Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
....
Daß Du mit Gedanken der Menschenzucht an dieses Thema herangehst, finde ich im hohen Maße bedenklich. Exakt das selbe Muster verwenden eingefleischte Nazis bei ihren "Argumentationen". Im Grunde ist das, was Du da von Dir gibst, ja Volksverhetzung im Sinne StGB §130.......

Du kannst offensichtlich nicht lesen. Menschenzucht ist nicht mein Thema, sondern das des inzüchtenden Adels, der zu diesem Zweck auch die Adelmatrikel als Zuchtbücher führte. Und was meinst Du, was das Genealogisches Handbuch des Adels anderes ist, das von deutschen Adelsarchiv herausgegeben wird? Wenn Du hier unbedingt den Godwins law bestätigen möchtest, dann kannst Du höchstens formulieren, dass sich die Nazis in ihren Menschenzuchtvorstellungen durchaus in der Tradition des Adels befanden. Die Unterschiede bestanden nur in der Körung.

Mein Thema ist höchstens die Inzucht, die, wenn sie in direkter Folge stattfindet, sogar Thema des Gesetzgebers ist - da befinde ich mich also in bester Gesellschaft. Beim Thema Inzuchtfolgen beim Menschen gibt übrigens der Hochadel normalerweise die Beispiel für die Lehrbücher her - auch da befinde ich mich also in guter Gesellschaft. Wie Du hier Volksverhetzung begründen willst, ist mir etwas unklar - für weitere unterhaltsame Beiträge von deiner Seite in diesem Zusammenhang wäre ich dankbar. zwinkern

fwo
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1451392) Verfasst am: 29.03.2010, 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

"Jawoll", "gegen Demokraten helfen nur Soldaten!"

So General Friedrich Heinrich Ernst Graf Wrangel, der im November 1848 in Berlin mit Janitscharenmusik einzog.

Brandenburgische Infanteristen, größtenteils "ungehobelte bäuerliche Rekruten", drangen in die Häuser ein, in die sich Barrikadenkämpfer nach der Einnahme ihrer Verschanzungen geflüchtet hatten, und töteten sowohl Verwundete als auch waffenlose Gefangene. Der Redakteur August Heinrich Braß bescheinigte, "daß wir nirgends auf derartige Züge von Barbarei gestoßen sind, wie wir sie leider hier von den Truppen erwähnen mußten."

Generalleutnant Karl Ludwig von Prittwitz bemerkte in seinen Erinnerungen an den 18. März: "Es fiel damals auf, dass unter den Personen, die auf den Schloßhöfen fortdauernd verkehrten ... die Sprecher fast alle den jüdischen Typus nicht zu verleugnen vermochten." Den Teufel aber auch! Auch der preußische Oberst Karl Gustav Schulz (alle Wetter aber auch: ohne ADELSPARTIZIP in der Quelle) meinte, dass sich in die Berliner Kommissionen "Juden eingedrängt" hätten.

Aber wie näselte der eine Gardereiter: "Kamerad, wenn man nicht 'von' ist, ist es sowieso ejal, wie man heisst!"

Aber ich weiß, warum die versammelte Menge, darunter Frauen und Kinder, nach dreimaliger Aufforderung über das elektrische Mikrofon des Prinzen Wilhelm nicht den Platz räumte, so dass Kartätschenschüsse nötig wurden: die haben mit ihrem Handy wie wild durch die Gegend telefoniert. zynisches Grinsen

Eine Übersicht von 303 Märzgefallenen in Berlin weist 115 Gesellen, 52 Arbeitsleute und Proletarier, 29 Meister sowie Diener und Händler aus. Den höchsten Rang unter den Angehörigen der gehobenen Stände hatte ein Regierungsreferendar inne. Elf Frauen und vier Knaben wurden getötet.
Offizielle Verlautbarungen sprechen von 20 getöteten Militärangehörigen, darunter 3 Offizieren. Die beschossene Menge baute - nach der Provokation des schießwütigen Prinzen - Barrikaden.

Wilhelm Angerstein: Die Berliner März-Ereignisse im Jahre 1848.Nebst einem vollständigen Revolutions-Kalender, mit und nach Actenstücken sowie Berichten von Augenzeugen. Leipzig 1864.

Hans Jessen (Hg.): Die Deutsche Revolution 1848/49 in Augenzeugenberichten. Düsseldorf 1968.

Rüdiger Hachtmann: Berliner Juden und die Revolution von 1848. In: Reinhard Rürup (Hg.): Jüdische Geschichte in Berlin. Essays und Studien. Berlin 1995, S. 53-84.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27898
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1451394) Verfasst am: 29.03.2010, 13:13    Titel: Re: Wilhelm II ---> Hitler I Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
[...] Wo der Tyrann die Bürger als Gegenstände irgendeines irrsinnigen Sozialexperiments betrachtet, sieht sie der König als seine Kinder, denen all seine Liebe gilt.


Gröhl... Gröhl... Gröhl...

So einen Lacher brauchte ich heute.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1451397) Verfasst am: 29.03.2010, 13:16    Titel: Re: Wilhelm II ---> Hitler I Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Ich denke Du hast noch nie persönlich mit Adeligen zu tun gehabt. Diejenigen, die ich bisher kennengelernt habe, waren allesamt feinsinnige Leute mit den höchsten Ansprüchen an sich selbst. Ausnahmen gibt es freilich, aber wer die Ausnahme aus politischen Gründen zur Regel vererklärt, der hat sowieso ein gestörtes Verhältnis zum Wahrheitsbegriff.


Na, bereiten da die User ihren Aprilscherz vor? Haiduk ist doch nicht echt. Der kann nicht echt sein.
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1451401) Verfasst am: 29.03.2010, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

@Haiduk
Zitat:
Also, wer heute gegen Nazis ist, kann doch diese deutschtümelnde Revolution unmöglich gut finden.



Musste natürlich noch hinzufügen, weshalb ich diese Darstellung der Ereignisse vom März 1848 einstellte, die "etwas" von der durch den Kronprinzen Wilhelm abweicht, in der auch von Prittwitz vorkommt.

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1451324#1451324
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1451420) Verfasst am: 29.03.2010, 13:33    Titel: Re: Wilhelm II ---> Hitler I Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Ich denke Du hast noch nie persönlich mit Adeligen zu tun gehabt. Diejenigen, die ich bisher kennengelernt habe, waren allesamt feinsinnige Leute mit den höchsten Ansprüchen an sich selbst.


"Deutschland einig Vaterland war fast schon fest in Punkerhand,
doch etwas Schlimmes ist passiert: Der Pinkelprinz hat uriniert,
zur falschen Zeit, am falschen Ort und alle Punker liefen fort,
denn das war selbst den Irokesen viel zu asozial gewesen."

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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1451484) Verfasst am: 29.03.2010, 15:17    Titel: Re: Wilhelm II ---> Hitler I Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
alae hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Im Grunde ist das, was Du da von Dir gibst, ja Volksverhetzung im Sinne StGB §130.

Es ist mir ja Recht, dass das FGH kein Kuschelforum ist und auch mal Tacheles geredet wird, aber muss das sein, dass man dem Gegenüber gleich eine Straftat unterstellt?

Es tut mir wirklich leid, aber wenn er "in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören" "zum Haß gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt" und "die Menschenwürde anderer dadurch angreift, daß er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet" dann ist das nun mal ein Verstoß gegen StGB §130. Seit dem Sturz der Monarchie gilt es in manchen Kreisen zwar als staatstragend, diese Art von Hass zu verbreiten, aber ungeachtet dessen ist auch der Adel ein Teil der Bevölkerung. Darüber, wie man Ende des 18. Jhds in Frankreich und Anfang des 20. Jhds in Rußland mit diesem Teil umgegangen ist, wirst Du ja wohl unterrichtet sein.

Es steht dir frei, die Staatsanwaltschaft deines Vertrauens in Kenntnis zu setzen. Ich bin mir aber sehr sicher, dass die seine Sichtweise nicht teilen wird …


bis dahin möchte ich an diese weisen alten Worte erinnern:
Zitat:
Kommst ihr vor den Feind, so wird derselbe geschlagen! Pardon wird nicht gegeben! Gefangene werden nicht gemacht! Wer euch in die Hände fällt, sei euch verfallen! […] möge der Name von Demokraten unter Monarchisten 1000 Jahre durch euch in einer Weise bestätigt werden, dass es niemals wieder ein Monarchist wagt, einen Demokraten scheel anzusehen!

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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Tarvoc
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Beitrag(#1451530) Verfasst am: 29.03.2010, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Für die Marxisten [...] war [...] der "Kommunismus" ein Endzustand.

Anzumerken ist, dass Marx selbst das wohl nicht so sah.

Woraus geht das für Dich hervor?

"Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben wird. Wir nennen Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt. Die Bedingungen dieser Bewegung ergeben sich aus der jetzt bestehenden Voraussetzung." K. Marx, Deutsche Ideologie, MEW 3, 35.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Tarvoc
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Beitrag(#1451544) Verfasst am: 29.03.2010, 16:51    Titel: Re: Wilhelm II ---> Hitler I Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Denn der Faschismus ist eine Monarchie.

Nein. Schon weil sich beide Begriffe auf unterschiedlichen Ebenen bewegen. Der Begriff Monarchie bezieht sich nur auf die durch einen Adelstitel konstituierte symbolische Stellung des Staatsoberhaupts, ohne z.B. etwas über seine Kompetenzen oder Relevanz auszusagen. So ist z.B. das heutige England eine Monarchie. Hingegen war z.B. Deutschland unter Naziherrschaft keine Monarchie, sondern formal eine präsidiale Diktatur. Hitler hatte den Titel Reichspräsident, nicht König oder Kaiser. Der Begriff Faschismus ist nicht einfach zu umreißen, beinhaltet aber Monarchie nicht als konstitutives Element (obwohl ein faschistischer Staat monarchisch sein kann).
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Beiträge: 21939

Beitrag(#1451550) Verfasst am: 29.03.2010, 17:11    Titel: Re: Wilhelm II ---> Hitler I Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Daß Du mit Gedanken der Menschenzucht an dieses Thema herangehst, finde ich im hohen Maße bedenklich. Exakt das selbe Muster verwenden eingefleischte Nazis bei ihren "Argumentationen". Im Grunde ist das, was Du da von Dir gibst, ja Volksverhetzung im Sinne StGB §130.
Und das was du von dir gibst ist nur ein müdes "argumentum ad hitlerum".
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Beiträge: 44757

Beitrag(#1451552) Verfasst am: 29.03.2010, 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

Wobei das Inzuchtproblem tatsächlich kein Argument gegen Aristokratie ist. Oder jedenfalls kein gutes.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1451554) Verfasst am: 29.03.2010, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wobei das Problem der Inzucht tatsächlich kein Argument gegen Aristokratie ist. Oder jedenfalls kein gutes.


Wieso das denn nicht?

Weil immer mal wieder auch der Stallbursche oder der Butler der echte Vater des Thronfolgers ist, oder warum?
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Haiduk
Weißgardist



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Beitrag(#1451556) Verfasst am: 29.03.2010, 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
"Jawoll", "gegen Demokraten helfen nur Soldaten!"

So General Friedrich Heinrich Ernst Graf Wrangel, der im November 1848 in Berlin mit Janitscharenmusik einzog.

Brandenburgische Infanteristen, größtenteils "ungehobelte bäuerliche Rekruten", drangen in die Häuser ein, in die sich Barrikadenkämpfer nach der Einnahme ihrer Verschanzungen geflüchtet hatten, und töteten sowohl Verwundete als auch waffenlose Gefangene. Der Redakteur August Heinrich Braß bescheinigte, "daß wir nirgends auf derartige Züge von Barbarei gestoßen sind, wie wir sie leider hier von den Truppen erwähnen mußten."

Generalleutnant Karl Ludwig von Prittwitz bemerkte in seinen Erinnerungen an den 18. März: "Es fiel damals auf, dass unter den Personen, die auf den Schloßhöfen fortdauernd verkehrten ... die Sprecher fast alle den jüdischen Typus nicht zu verleugnen vermochten." Den Teufel aber auch! Auch der preußische Oberst Karl Gustav Schulz (alle Wetter aber auch: ohne ADELSPARTIZIP in der Quelle) meinte, dass sich in die Berliner Kommissionen "Juden eingedrängt" hätten.

Aber wie näselte der eine Gardereiter: "Kamerad, wenn man nicht 'von' ist, ist es sowieso ejal, wie man heisst!"

Aber ich weiß, warum die versammelte Menge, darunter Frauen und Kinder, nach dreimaliger Aufforderung über das elektrische Mikrofon des Prinzen Wilhelm nicht den Platz räumte, so dass Kartätschenschüsse nötig wurden: die haben mit ihrem Handy wie wild durch die Gegend telefoniert. zynisches Grinsen

Eine Übersicht von 303 Märzgefallenen in Berlin weist 115 Gesellen, 52 Arbeitsleute und Proletarier, 29 Meister sowie Diener und Händler aus. Den höchsten Rang unter den Angehörigen der gehobenen Stände hatte ein Regierungsreferendar inne. Elf Frauen und vier Knaben wurden getötet.
Offizielle Verlautbarungen sprechen von 20 getöteten Militärangehörigen, darunter 3 Offizieren. Die beschossene Menge baute - nach der Provokation des schießwütigen Prinzen - Barrikaden.

Wilhelm Angerstein: Die Berliner März-Ereignisse im Jahre 1848.Nebst einem vollständigen Revolutions-Kalender, mit und nach Actenstücken sowie Berichten von Augenzeugen. Leipzig 1864.

Hans Jessen (Hg.): Die Deutsche Revolution 1848/49 in Augenzeugenberichten. Düsseldorf 1968.

Rüdiger Hachtmann: Berliner Juden und die Revolution von 1848. In: Reinhard Rürup (Hg.): Jüdische Geschichte in Berlin. Essays und Studien. Berlin 1995, S. 53-84.

Erstens ist das mit dem unterstellten Antisemitismus kein Argument, weil das damals offenbar zum guten Ton gehörte. Selbst Marx, der abstammungsmäßig Jude war, war Antisemit. Ebenso Bruno Bauer und Richard Wagner, der selbst noch auf den Barrikaden gekämpft hat. Daß uns Merkel mit ihrem Ausschnitt ... in Bayreuth und noch so manch anderes erspart geblieben wäre, wenn dieser Aufrührer damals gestoppt worden wäre, ist also schon mal belegt. Und daß Barrikaden gestürmt werden, wenn sie trotz intensivster Verhandlungsbemühungen — sogar den evangelischen "Bischof" Neander hatte man bemüht! — nicht geräumt werden, ist doch wohl klar. Andernfalls bräuchte es ja gar keine Staatsmacht mehr. Und bei diesem angeblichen Massaker gab es ja gerade mal zwei Menschen, die gestürzt waren.

Der Rest dieser "Märzgefallenen" hatte auf den Barrikaden den Heldentod gesucht — und gefunden. Ich kann freilich nicht ausschließen, daß auch zwei oder drei Unbeteiligte dabei umgekommen sind, aber wer unbedingt aus dem Fenster gucken muß, wenn draußen geschossen wird, der muß schon so blöd sein, daß er genauso gut drei Tage später von einer Pferdedroschke hätte überfahren werden können.

Letztlich sind das aber alles nur Randnotizen. Entscheidend ist, daß mit der Märzaufruhr das "Deutschtum" gegen den Willen des preußischen Königs auf die Tagesordnung gesetzt wurde. Also trug nicht der König die Schuld daran, was später mal daraus wurde, sondern dieser aufrührerische Mob und verglichen mit den sechs Millionen, die später unter Hitler ermordet wurden, sind diese 303 "Märzgefallenen" doch ein Witz!
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Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
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Haiduk
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Beitrag(#1451559) Verfasst am: 29.03.2010, 17:18    Titel: Re: Wilhelm II ---> Hitler I Antworten mit Zitat

nocquae hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
alae hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Im Grunde ist das, was Du da von Dir gibst, ja Volksverhetzung im Sinne StGB §130.

Es ist mir ja Recht, dass das FGH kein Kuschelforum ist und auch mal Tacheles geredet wird, aber muss das sein, dass man dem Gegenüber gleich eine Straftat unterstellt?

Es tut mir wirklich leid, aber wenn er "in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören" "zum Haß gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt" und "die Menschenwürde anderer dadurch angreift, daß er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet" dann ist das nun mal ein Verstoß gegen StGB §130. Seit dem Sturz der Monarchie gilt es in manchen Kreisen zwar als staatstragend, diese Art von Hass zu verbreiten, aber ungeachtet dessen ist auch der Adel ein Teil der Bevölkerung. Darüber, wie man Ende des 18. Jhds in Frankreich und Anfang des 20. Jhds in Rußland mit diesem Teil umgegangen ist, wirst Du ja wohl unterrichtet sein.

Es steht dir frei, die Staatsanwaltschaft deines Vertrauens in Kenntnis zu setzen. Ich bin mir aber sehr sicher, dass die seine Sichtweise nicht teilen wird …

Bei republikanischen Staatsanwälten ist das auch kein Wunder.
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Tarvoc
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Beitrag(#1451560) Verfasst am: 29.03.2010, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Wieso das denn nicht? Weil immer mal wieder auch der Stallbursche oder der Butler der echte Vater des Thronfolgers ist, oder warum?

Nein, sondern weil man sich generell Möglichkeiten zur Vermeidung dieses Problems vorstellen kann und sowieso jedes funktionsfähige politische System Strukturen zur Kompensierung möglicher Unzulänglichkeiten seiner politischen Funktionsträger beinhaltet.
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Beitrag(#1451563) Verfasst am: 29.03.2010, 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Bei republikanischen Staatsanwälten ist das auch kein Wunder.

Such dir halt einen monarchistischen. Gröhl...
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Beitrag(#1451566) Verfasst am: 29.03.2010, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Wieso das denn nicht? Weil immer mal wieder auch der Stallbursche oder der Butler der echte Vater des Thronfolgers ist, oder warum?

Nein, sondern weil man sich generell Möglichkeiten zur Vermeidung dieses Problems vorstellen kann und sowieso jedes funktionsfähige politische System Strukturen zur Kompensierung möglicher Unzulänglichkeiten seiner politischen Funktionsträger beinhaltet.


Klar kann man prinzipiell immer Maßnahmen treffen, die die Ergebnisse problematischer Konstellationen vermeiden oder gar komplett verhüten.

Das bedeutet aber nicht, dass die problematischen Konstellationen per se unproblematisch wären.

Wenn der Obermotz eines Staates wahrscheinlicherweise einen an der Waffel wegen permanenter Inzucht hat, dann kriegt man das ja nicht unbedingt bei Amtsantritt raus, sondern das manifestiert sich womöglich erst wenn es zu spät ist und er den Weltzerstörungsknopf drückt.

Also sollte man tunlichst Herrschaftssystem vermeiden, die sowas befördern - und die Adelsgesellschaft der europäischen Geschichte ist weitgehend sowas.
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nocquae
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Beitrag(#1451567) Verfasst am: 29.03.2010, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wobei das Inzuchtproblem tatsächlich kein Argument gegen Aristokratie ist. Oder jedenfalls kein gutes.

Das soll ja auch kein Argument sein. Schulterzucken Das ist lediglich eine Feststellung.

Dass Hitler (sein Urgroßvater mütterlicherseits war gleichzeitig sein Großvater väterlicherseits) einen ähnlichen familiären Hintergrund hatte, ist ja auch nichts weiter als eine Koinzidenz - aber eine bemerkenswerte.
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Zuletzt bearbeitet von nocquae am 29.03.2010, 17:36, insgesamt einmal bearbeitet
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Tarvoc
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Beitrag(#1451568) Verfasst am: 29.03.2010, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Also sollte man tunlichst Herrschaftssystem vermeiden, die sowas befördern.

Das ist dann aber nicht mehr primär ein Argument auf der Basis des Inzuchtproblems. Das Inzuchtproblem ist ja ein Problem genetischer "Defizienz" und nicht ein Problem der Verteilung von Macht. Und ein Einzelherrscher kann auch dann z.B. schwachsinnig sein, wenn er irgendwie anders als durch Erbfolge bestimmt ist.
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Beitrag(#1451572) Verfasst am: 29.03.2010, 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Also sollte man tunlichst Herrschaftssystem vermeiden, die sowas befördern.

Das ist dann aber nicht mehr primär ein Argument auf der Basis des Inzuchtproblems. Das Inzuchtproblem ist ja ein Problem genetischer "Defizienz" und nicht ein Problem der Verteilung von Macht. Und ein Einzelherrscher kann auch dann z.B. schwachsinnig sein, wenn er irgendwie anders als durch Erbfolge bestimmt ist.


Die Wahrscheinlichkeit ist aber in einem monarchischem System erhöht.
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