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Über die Geschichtlichkeit Jesu
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1444146) Verfasst am: 14.03.2010, 11:19    Titel: Über die Geschichtlichkeit Jesu Antworten mit Zitat

Bin über http://feuerbringer.com/2010/03/14/existierte-jesus/ auf folgendes Video gestoßen, einen Vortrag von Richard Carrier über die Geschichtlichkeit Jesu:

http://www.youtube.com/watch?v=cOGebAEOU2g
(Teil 1, die restlichen 5 Teile auf youtube)

Weiß nicht, ob wir das schonmal hatten, dachte jedenfalls es ist einen eigenen Thread wert. Er nähert sich auf eine interessante Weise der Frage, das Schweigen der außerchristlichen Literatur über Jesus wird am Anfang nur kurz gestreift. Vielmehr geht er so vor, dass er fragt, wenn Jesu wirklich auferstanden wäre und die Bibel wahr währe, bzw jedenfalls das Grab leer wäre etc, ob dann der Rest der Geschichte folgerichtig ist.


edit: Hier ist noch eine Debatte zw. Richard Carrier und Williame Lane Craig zum selben Thema:
http://www.youtube.com/watch?v=3fsYTsnR25U
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MountainKing
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Anmeldungsdatum: 31.05.2006
Beiträge: 1438

Beitrag(#1444182) Verfasst am: 14.03.2010, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ein lesenswertes Blog zu dem Thema:

http://vridar.wordpress.com/

Es gibt aus der Ecke “mythicism” eine Reihe durchaus interessanter Argumente, wobei ich bislang die Existenz eines historischen Jesus dennoch für plausibler halte, auch weil man aus einer Parallelisierung mit neuzeitlichen Erweckungsbewegungen (Adventisten, Zeugen Jehvoas, Apostolische Kirche usw.) und ihrer Entwicklung die schlagkräftigsten Argumente gegen die von Christen oft behauptete Sonderstellung ihrer Religion gewinnen kann. Schaut man sich diese Kontexte an, für die ja auch eine viel bessere Quellenlage vorhanden ist, bleibt nichts an den Ursprüngen des Christentums derart unerklärlich, dass man dafür irgendwelche übernatürlichen Ursachen behaupten müsste.
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Daß starke Blähungen auftreten, rührt davon her, dass der Astralleib noch nicht vollständig in die Darmorganisation eingegliedert ist. (Rudolf Steiner)
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theologie-der-vernunft
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Anmeldungsdatum: 18.07.2009
Beiträge: 124

Beitrag(#1462443) Verfasst am: 19.04.2010, 08:23    Titel: Grundloser Glaube? Antworten mit Zitat

Es ist schon interessant, wie selbst Kritiker alle Argumente gegen dessen historische Existenx ausschlagen, um an einem verherrlichten Wanderguru festzuhalten. Denn der macht sich gut, um dem Glauben seine Grundlosigkeit vorzuhalten.

Man stelle sich vor, der vielgescholtene Papst würde Ernst machen mit seiner ständigen Rede von Vernunftbegründung und philosophisch-griechischen Wurzeln des christlichen Glaubens. Das würde das gesamte Weltbild der Atheisten in Wanken bringen. Denn man müsste dann über die im natürlichen Werden erklärte Vernunft als schöpferische Sprache/lebendiges Wort nachdenken bzw. warum der Vernunft, die heute von Naturalisten erklärt wird, vor 2000 Jahren ein menschliches Gesicht gegeben werden musste.

Da bleibt man doch lieber bei der Diskussion um die Wundertaten oder das Wiederaufleben eines Wandergurus - auch wenn man weiß, dass das nicht gewesen sein kann.

Gerhard
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1462444) Verfasst am: 19.04.2010, 08:30    Titel: Re: Grundloser Glaube? Antworten mit Zitat

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Es ist schon interessant, wie selbst Kritiker alle Argumente gegen dessen historische Existenx ausschlagen, um an einem verherrlichten Wanderguru festzuhalten. Denn der macht sich gut, um dem Glauben seine Grundlosigkeit vorzuhalten.


Für Kritiker des Christentums wäre es besser, wenn Jesus tatsächlich existiert hat, als wenn sich rausstellen würde, dass er nur eine mythologische Figur war, die vermenschlicht wurde und nicht ein echter historischer Mensch, der mythologisch überhöht wurde?

Pillepalle

Zitat:
Man stelle sich vor, der vielgescholtene Papst würde Ernst machen mit seiner ständigen Rede von Vernunftbegründung und philosophisch-griechischen Wurzeln des christlichen Glaubens. Das würde das gesamte Weltbild der Atheisten in Wanken bringen


Bring 'em on!

Zitat:
Denn man müsste dann über die im natürlichen Werden erklärte Vernunft als schöpferische Sprache/lebendiges Wort nachdenken bzw. warum der Vernunft, die heute von Naturalisten erklärt wird, vor 2000 Jahren ein menschliches Gesicht gegeben werden musste.


muede
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theologie-der-vernunft
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Anmeldungsdatum: 18.07.2009
Beiträge: 124

Beitrag(#1462554) Verfasst am: 19.04.2010, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ich wusste gar nicht, dass die Vernunft (die nicht nur die antiken Denker auch in allem kausalen Werden wahrnahmen) eine mythologische Größe sein soll. Aber scheinbar ist das so. Jetzt verstehe ich auch, warum selbst atheistische Freigeister lieber an einem Wanderguru festhalten wollen, auch wenn der nicht war und der aufgeklärten Welt nichts mehr zu sagen hat.

Gerhard
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alae
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Anmeldungsdatum: 23.03.2006
Beiträge: 7039

Beitrag(#1462557) Verfasst am: 19.04.2010, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Jetzt verstehe ich auch, warum selbst atheistische Freigeister ...

Du bist nicht der erste, der meint, ganz genau zu wissen, was mit uns Atheisten los ist. Cool
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1462560) Verfasst am: 19.04.2010, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Ich wusste gar nicht, dass die Vernunft ... eine mythologische Größe sein soll.

Hat das wer behauptet?
theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:

Aber scheinbar ist das so.

Hat das wer behauptet?
theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:

Jetzt verstehe ich auch, warum selbst atheistische Freigeister lieber an einem Wanderguru festhalten wollen, auch wenn der nicht war und der aufgeklärten Welt nichts mehr zu sagen hat.

Frage
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
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Beitrag(#1462578) Verfasst am: 19.04.2010, 14:41    Titel: Re: Grundloser Glaube? Antworten mit Zitat

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
(...) warum der Vernunft (...) vor 2000 Jahren ein menschliches Gesicht gegeben werden musste.


Wir wollen doch mal festhalten, dass das keine Tatsache ist, sondern schlicht eine Behauptung deinerseits. Eine in mehrfacher Hinsicht ziemlich dadaistisch anmutetende übrigens...
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klauswerner
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 715
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Beitrag(#1462592) Verfasst am: 19.04.2010, 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe neulich erst gehört, Jesus würde in zwei Ausserchristilichen Schriften erwähnt, unter anderem bei Flavus Josephus?

Weiss da einer von euch wirklich Konkretes, welches die zwei Quellen sein sollen, und ob das anerkannt es bzw. wenn nicht warum?

Ich treffe immer wieder auf Leute die diese Schriften anführen und es würde mir bei meiner Diskussion sicher weiterhelfen, hier mehr zu wissen.

Danke!
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Grüßle
klauswerner
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1462598) Verfasst am: 19.04.2010, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
Ich habe neulich erst gehört, Jesus würde in zwei Ausserchristilichen Schriften erwähnt, unter anderem bei Flavus Josephus?

Weiss da einer von euch wirklich Konkretes, welches die zwei Quellen sein sollen, und ob das anerkannt es bzw. wenn nicht warum?

Ich treffe immer wieder auf Leute die diese Schriften anführen und es würde mir bei meiner Diskussion sicher weiterhelfen, hier mehr zu wissen.

Danke!


Wird immer wieder behauptet. Aber erstens: der Typ ist erst geboren, als Jesus schon tot war. Als Zeuge also ungefähr so glaubwürdig wie Aussagen Ahrimans Kinder zu Fragen der Kaiserzeit.

Zweitens spricht er afaik im Originaltext nur von Christen, aber nicht von Christus selbst. Er belegt also lediglich , dass es zu seiner Zeit Christen gab. Tolle Wurst.

Und drittens gibt es zwar Passagen, die direkt vom Chritus handeln, die sind aber wahrscheinlich nachträgliche Fälschungen und gar nicht von ihm. Was aber eh egal ist, siehe erstens.

Zeigen tut uns das Ding also nur eines: dass die Christen so arg verzweifelt mangels Belege für ihren Weihnachtsmann sind, dass sie fälschen müssen.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1462600) Verfasst am: 19.04.2010, 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:

Und drittens gibt es zwar Passagen, die direkt vom Chritus handeln, die sind aber wahrscheinlich nachträgliche Fälschungen und gar nicht von ihm.


Was auch der Laie bemerkt, wenn er den Flavius-Text im Kontext liest.
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1462601) Verfasst am: 19.04.2010, 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
Ich habe neulich erst gehört, Jesus würde in zwei Ausserchristilichen Schriften erwähnt, unter anderem bei Flavus Josephus?

Weiss da einer von euch wirklich Konkretes, welches die zwei Quellen sein sollen, und ob das anerkannt es bzw. wenn nicht warum?

Ich treffe immer wieder auf Leute die diese Schriften anführen und es würde mir bei meiner Diskussion sicher weiterhelfen, hier mehr zu wissen.

Danke!


In Ergänzung zu Nosenman:

- Tacitus (55-120) erwähnt einen "Christus, unter Kaiser Tiberius durch Pontius Pilatus getötet". Selbst wenn das echt ist, entstand der Bericht um 117, 90 Jahre nach Jesu mutmaßlichen Tod
- Sueton (63 - 135) nennt Jesus überhaupt nicht.
- Plinius der jüngere nennt Christus in einem 111 geschriebenen Brief, der nur übes das Christentum handelt, überhaupt nicht
- Josephus Flavius, kurz nach Jesu Tod geboren, übergeht in seiner 93 veröffentlichen Jüdischen Altertümer Jesus völlig. Die heute enthaltene Notiz ist fast allgemein als eine Fälschung des 3. Jahrhunderts. ZB bezugt der Jude Josephus Jeus Wunder, was ihn aber zu einem Christen machen würde. Auch übergehen diverse Kirchenväter (Origenes, Justin, Terluttian, Cyprian) diese angebliche Stelle, obwohl sie ihnen viel geholfen hätte.
- Justus von Tiberias, Geschichtsschreiber, Zeitgenosse und Landmann von Jesus, erwähnt ihn nicht.
- Philon von Alexandrien, Jesus um ca. 20 Jahre überlebend, von dem 50 Schriten erhalten geblieben sind, übergeht ihn völlig.

"Das ganze außerchristliche 1. Jahrhundert schweigt über ihn. Zwar gingen die Lahmen, die Blinden sagen und die Toten erhielten das Leben zurück, doch die Historiker von Palästina, Griecheland und Rom nahmen davon keine Notiz".

Infos und Zitat von Deschner, Abermals krähte der Hahn.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1462615) Verfasst am: 19.04.2010, 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
klauswerner hat folgendes geschrieben:
Ich habe neulich erst gehört, Jesus würde in zwei Ausserchristilichen Schriften erwähnt, unter anderem bei Flavus Josephus?

Weiss da einer von euch wirklich Konkretes, welches die zwei Quellen sein sollen, und ob das anerkannt es bzw. wenn nicht warum?

Ich treffe immer wieder auf Leute die diese Schriften anführen und es würde mir bei meiner Diskussion sicher weiterhelfen, hier mehr zu wissen.

Danke!


Wird immer wieder behauptet. Aber erstens: der Typ ist erst geboren, als Jesus schon tot war. Als Zeuge also ungefähr so glaubwürdig wie Aussagen Ahrimans Kinder zu Fragen der Kaiserzeit.[...]


Gutes Beispiel, aber um ganz sicher zu gehen, dass der Vergleich zutrifft, hätte ich doch eher Renaissance geschrieben, statt Kaiserzeit.

Lachen
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klauswerner
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1462628) Verfasst am: 19.04.2010, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
klauswerner hat folgendes geschrieben:
Ich habe neulich erst gehört, Jesus würde in zwei Ausserchristilichen Schriften erwähnt, unter anderem bei Flavus Josephus?

Weiss da einer von euch wirklich Konkretes, welches die zwei Quellen sein sollen, und ob das anerkannt es bzw. wenn nicht warum?

Ich treffe immer wieder auf Leute die diese Schriften anführen und es würde mir bei meiner Diskussion sicher weiterhelfen, hier mehr zu wissen.

Danke!
...- Tacitus (55-120) erwähnt einen "Christus, unter Kaiser Tiberius durch Pontius Pilatus getötet". Selbst wenn das echt ist, entstand der Bericht um 117, 90 Jahre nach Jesu mutmaßlichen Tod
- Sueton (63 - 135) nennt Jesus überhaupt nicht.
- Plinius der jüngere nennt Christus in einem 111 geschriebenen Brief, der nur übes das Christentum handelt, überhaupt nicht
- Josephus Flavius, kurz nach Jesu Tod geboren, übergeht in seiner 93 veröffentlichen Jüdischen Altertümer Jesus völlig. Die heute enthaltene Notiz ist fast allgemein als eine Fälschung des 3. Jahrhunderts. ZB bezugt der Jude Josephus Jeus Wunder, was ihn aber zu einem Christen machen würde. Auch übergehen diverse Kirchenväter (Origenes, Justin, Terluttian, Cyprian) diese angebliche Stelle, obwohl sie ihnen viel geholfen hätte.
- Justus von Tiberias, Geschichtsschreiber, Zeitgenosse und Landmann von Jesus, erwähnt ihn nicht.
- Philon von Alexandrien, Jesus um ca. 20 Jahre überlebend, von dem 50 Schriten erhalten geblieben sind, übergeht ihn völlig. ...


Super! Dankeschön! Wegen so was liebe ich Online-Foren!
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theologie-der-vernunft
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Anmeldungsdatum: 18.07.2009
Beiträge: 124

Beitrag(#1462629) Verfasst am: 19.04.2010, 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:
theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Ich wusste gar nicht, dass die Vernunft ... eine mythologische Größe sein soll.

Hat das wer behauptet?
theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:

Aber scheinbar ist das so.

Hat das wer behauptet?
theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:

Jetzt verstehe ich auch, warum selbst atheistische Freigeister lieber an einem Wanderguru festhalten wollen, auch wenn der nicht war und der aufgeklärten Welt nichts mehr zu sagen hat.

Frage


"Für Kritiker des Christentums wäre es besser, wenn Jesus tatsächlich existiert hat, als wenn sich rausstellen würde, dass er nur eine mythologische Figur war, die vermenschlicht wurde und nicht ein echter historischer Mensch, der mythologisch überhöht wurde?"

Während ich dazu anregen wollte, über die Vernunft allen Werdens als historisches Wesen des biblischen Jesus nachzudenken, hast Du nach einer mythologischen Figur gefragt.

Denn nach dem, was wir inzwischen über die Anfänge des christlichen Denkens und den geistigen Kontext wissen, wozu die kritische Aufklärung beitgetragen hat, kann man m.E. nicht mehr davon ausgehen, dass es anfänglich um einen zweibeinige Gott ging. Weder die heute als Anfang geltende Gnosis, noch die hoheitlichen Bedeutungsaussagen/-geschichten der Synoptiker sowie die gesamte theologische Diskussion der ersten Jahrhunderte um das Wesen Jesus lässt sich mit einem jungen Juden auf eine Reihe bringen. Auch wenn den die heutige Lehrhypothese als letzten Rest von Historie für selbstverständlich hält und die Dogmatik als als Gott hinstellt.

Die biblisch beschriebene Universalisierung bzw. Neubegründung des jüdischen Bundes: Josua=Jesus, kann bei bei nüchterner Auswertung der heute vorhandenen Fakten nur von dem ausgegangen sein, was der antike Monismus Vernunft nannte. Und dieser Logos, ebenso wie dessen Weiterdenken als lebendiges Wort einer unsagbaren Allmacht (statt als philosophischer Gott der Stoa, die das umgreifende Denkmodell bzw. Konkurrenzmodell zu alten Göttervorstellungen oder Gesetzlichkeitsglaube war) erscheint mir eben nicht als ein aus aus der Luft gegriffener Mythos, mit dem ein reformpredigender charismatischer Mensch bemäntelt wurde.

Die festgefahrene Vorstellung von einem jungen Guru, der als Christengott gilt bzw. die heutige Lehrhypothese verhindert m.E., dass selbst Freigeister die Vernunft des kausalen Werdens, auf die sie sich berufen nicht als das denken können, was vor 2000 Jahren zu einer geistigen Wende bzw. Glaubensaufklärung führte. Einer Wende, die biblisch in der Figur Jesus (Josua bzw. lebendiger jüdischer Weisheit) bebildert wurde: Weil dies gegenüber sich verflüchtigenden gnostischen oder abstrakten philosophischen Lehren der vernünftige Weg war, der letztlich die westliche Welt bis zur Aufklärung getragen hat.

Gerhard
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1462634) Verfasst am: 19.04.2010, 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:

Die biblisch beschriebene Universalisierung bzw. Neubegründung des jüdischen Bundes: Josua=Jesus, kann bei bei nüchterner Auswertung der heute vorhandenen Fakten nur von dem ausgegangen sein, was der antike Monismus Vernunft nannte. Und dieser Logos, ebenso wie dessen Weiterdenken als lebendiges Wort einer unsagbaren Allmacht (statt als philosophischer Gott der Stoa, die das umgreifende Denkmodell bzw. Konkurrenzmodell zu alten Göttervorstellungen oder Gesetzlichkeitsglaube war) erscheint mir eben nicht als ein aus aus der Luft gegriffener Mythos, mit dem ein reformpredigender charismatischer Mensch bemäntelt wurde.


Über was willst du eigentlich diskutieren? Etwa ernsthaft über so Dinge wie das "Weiterdenken als lebendiges Wort einer unsagbaren Allmacht"? Und dann schaffst du es auch noch, das Wort "Vernunft" darin unterzubringen. Mit theologischem Worthülsengeklimper kommst du hier nicht weiter, wie du eigentlich auch schon mal hättest bemerken können. Meistens ist das Problem von theologischem Gesülze ja, dass keine Substanz mehr übrig bleibt, wenn man es erst einmal in verständliche und konkrete Sprache übersetzt - was übrigens kein Fehler der Sprache ist...
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1462635) Verfasst am: 19.04.2010, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ich verstehe jedenfalls kein Wort, oder besser gesagt, die Wörter verstehe ich, sie ergeben nur keinen Sinn Schulterzucken
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1462661) Verfasst am: 19.04.2010, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe jedenfalls kein Wort, oder besser gesagt, die Wörter verstehe ich, sie ergeben nur keinen Sinn Schulterzucken
Sowas ähnliches wollte ich gerade auch schreiben. Sehr glücklich
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1462668) Verfasst am: 19.04.2010, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

och das hatten wir doch schon einmal alles durchgekaut(TdV´s gefasel nicht das andere hier), kann bitte jemand den Thread dazu finden?
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Haare spalten ist was für Grobmotoriker

"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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theologie-der-vernunft
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Anmeldungsdatum: 18.07.2009
Beiträge: 124

Beitrag(#1462670) Verfasst am: 19.04.2010, 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe jedenfalls kein Wort, oder besser gesagt, die Wörter verstehe ich, sie ergeben nur keinen Sinn Schulterzucken


Sie ergeben dann keinen Sinn, wenn immer nur ein metaphysisches Dogma von schöpferischer Vernunft verkündet wird, das einem jungen Juden übergespülpt wurde - oder so ähnlich.

Stell doch einfach mal den Vernunftbegriff des griechischen Denkens an den Anfang, die Logik, in der auf eine Weise das Werden der Welt erklärt wurde, die heute nur etwas empirischer und seit der Evolutionslehre als umfassende Theorie aller Lebenprozesse erklärt wird.

Erst davon ausgehend lässt sich dann darüber denken, warum allein die griechisch-monistische Vernunftvergottung der Stoa zu kurz griff. Warum das Verständnis der Vernunft allen Werdens als das, was vormals im Monotheismus (bildlosen Gottesverständnis) als schöpferische Sprache/Wort galt, erst kulturelle Tauglichkeit entfaltete. Und warum erst dies zu einer Glaubensaufklärung bzw. echten Geisteswende führte, die allein durch abstrakte philosophische oder vielfältige gnostische Lehre nicht gegeben war und die verschiedenen Weltbilder auf einen neuen weiterführenden Nenner bringen konnte, der bis zur Aufklärung getragen hat.

Gerhard

Gerhard
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klauswerner
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1462673) Verfasst am: 19.04.2010, 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

Das wurde mir mitgeteilt:
Zitat:
"Des Weiteren ist aber im 20. Buch, 9. Kapitel, 1. Absatz noch eine Erwähnung und die meinte ich: "Er versammelte daher den hohen Rat des Jesus, der Christus genannt wird, mit Namen Jakobus, sowie noch einige andere, die er der Gesetzesübertretung anklagte und zur Steinigung führen ließ......" Die Sache ist die, dass Jesus vier Brüder hatte (sind namentlich in der Bibel erwähnt) und mindestens 2 Schwestern (sind in der Mehrzahl angegeben). Davon hat sich (siehe Apostelgeschichte) nach der Kreuzigung Jakobus, auch genannt "der
Herrenbruder" oder "der Gerechte" zum Haupt der kleinen jüdischen Sekte der Christen, der sog. "Judenchristen" gemacht. Petrus hat offensichtlich zwar auch mitgemacht, aber war wohl nicht so wichtig (wird aber auch erwähnt - z.B. von Paulus).

Wie allgemein bekannt ist und auch aus der Apostelgeschichte entnommen werden kann, gab es bald nach der Missionierung von Paulus einen kräftigen Gegensatz zwischen Judenchristen und Heidenchristen. Die Judenchristen verschwanden nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 n.Chr. vollständig, übrig blieben die Heidenchristen.

Jesus ist also mehrmals bezeugt und ich sehe überhaupt keinen Grund, eine Erfindung anzunehmen. Bei einer Erfindung hätte man ihn bestimmt prächtiger gemacht, denn bei den Juden ist das "am Holze hangen" verflucht. Die Kreuzigung war für einen Juden eine große Schande und hat wohl auch den Jüngern enorm zu schaffen gemacht, zusammen mit dem großen Mißerfolg der ausgebliebenen Parusie, d.h. des vorausgesagten Weltendes und Kommen des Reiches Gottes.

Der Grund, warum Jesus nicht oft erwähnt ist, ist ein ganz simpler. Historiker sind der Ansicht, dass er im großen Gefüge des Römischen Reiches einfach eine völlig untergeordnete Rolle gespielt hat. Frag Pfarrer xxx: wäre Paulus nicht gewesen, dann hätten wir heute kein Christentum.
"



Meine Argumentation dagegen: Flavius erwähnt Jesus, aber er erzählt ja vom selbst nicht erlebten Jesus, von dem er nur von den Erzählungen der Christen erfahren hat. Er gibt also Aussagen anderer wieder, die er wohl zu seiner Zeit kaum prüfen konnte.
Und das die Christen ihm das so erzählt haben, das glaueb ich schon. Das aber als Existenzbeweis herzunehmen halte ich für gewagt. Mein Vergleich: Heute schreibt jemand der nach Ende des 2. Weltkrieges geboren wurde über Hitler, wobei seine einzige Informationsquelle mündliche Berichte von Nazis sind. Was kommt da wohl raus?
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klauswerner


Zuletzt bearbeitet von klauswerner am 19.04.2010, 23:16, insgesamt einmal bearbeitet
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1462677) Verfasst am: 19.04.2010, 18:39    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
Das wurde mir mitgeteilt:
Zitat:
"Des Weiteren ist aber im 20. Buch, 9. Kapitel, 1. Absatz noch eine Erwähnung und die meinte ich: "Er versammelte daher den hohen Rat des Jesus, der Christus genannt wird, mit Namen Jakobus, sowie noch einige andere, die er der Gesetzesübertretung anklagte und zur Steinigung führen ließ......" Die Sache ist die, dass Jesus vier Brüder hatte (sind namentlich in der Bibel erwähnt) und mindestens 2 Schwestern (sind in der Mehrzahl angegeben). Davon hat sich (siehe Apostelgeschichte) nach der Kreuzigung Jakobus, auch genannt "der
Herrenbruder" oder "der Gerechte" zum Haupt der kleinen jüdischen Sekte der Christen, der sog. "Judenchristen" gemacht. Petrus hat offensichtlich zwar auch mitgemacht, aber war wohl nicht so wichtig (wird aber auch erwähnt - z.B. von Paulus).

Wie allgemein bekannt ist und auch aus der Apostelgeschichte entnommen werden kann, gab es bald nach der Missionierung von Paulus einen kräftigen Gegensatz zwischen Judenchristen und Heidenchristen. Die Judenchristen verschwanden nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 n.Chr. vollständig, übrig blieben die Heidenchristen.

Jesus ist also mehrmals bezeugt und ich sehe überhaupt keinen Grund, eine Erfindung anzunehmen. Bei einer Erfindung hätte man ihn bestimmt prächtiger gemacht, denn bei den Juden ist das "am Holze hangen" verflucht. Die Kreuzigung war für einen Juden eine große Schande und hat wohl auch den Jüngern enorm zu schaffen gemacht, zusammen mit dem großen Mißerfolg der ausgebliebenen Parusie, d.h. des vorausgesagten Weltendes und Kommen des Reiches Gottes.

Der Grund, warum Jesus nicht oft erwähnt ist, ist ein ganz simpler. Historiker sind der Ansicht, dass er im großen Gefüge des Römischen Reiches einfach eine völlig untergeordnete Rolle gespielt hat. Frag Pfarrer XXX: wäre Paulus nicht gewesen, dann hätten wir heute kein Christentum.
"


Diese Stelle im Buch 20 ist merkwürdiger Weise in Wikipedia nicht erwähnt???

Meine Argumentation dagegen: Flavius erwähnt Jesus, aber er erzählt ja vom selbst nicht erlebten Jesus, von dem er nur von den Erzählungen der Christen erfahren hat. Er gibt also Aussagen anderer wieder, die er wohl zu seiner Zeit kaum prüfen konnte.
Und das die Christen ihm das so erzählt haben, das glaueb ich schon. Das aber als Existenzbeweis herzunehmen halte ich für gewagt. Mein Vergleich: Heute schreibt jemand der nach Ende des 2. Weltkrieges geboren wurde über Hitler, wobei seine einzige Informationsquelle mündliche Berichte von Nazis sind. Was kommt da wohl raus?


Die Lahmen gingen und die Blinden sahen wieder.
Er wurde gekreuzigt und ist wieder auferstanden und zur zeit dieses Ereignisses bebete die Erde, die Gräber öffneten sich und die Toten stiegen hinaus....

Und diese Ereignisse sollen also so uninteressant gewesen sein, dass kein Zeitgenosse es für nötig befand diese aufzuschreiben?


Zuletzt bearbeitet von Alchemist am 20.04.2010, 10:31, insgesamt einmal bearbeitet
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1462678) Verfasst am: 19.04.2010, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe jedenfalls kein Wort, oder besser gesagt, die Wörter verstehe ich, sie ergeben nur keinen Sinn Schulterzucken


Sie ergeben dann keinen Sinn, wenn immer nur ein metaphysisches Dogma von schöpferischer Vernunft verkündet wird, das einem jungen Juden übergespülpt wurde - oder so ähnlich.

Stell doch einfach mal den Vernunftbegriff des griechischen Denkens an den Anfang, die Logik, in der auf eine Weise das Werden der Welt erklärt wurde, die heute nur etwas empirischer und seit der Evolutionslehre als umfassende Theorie aller Lebenprozesse erklärt wird.

Erst davon ausgehend lässt sich dann darüber denken, warum allein die griechisch-monistische Vernunftvergottung der Stoa zu kurz griff. Warum das Verständnis der Vernunft allen Werdens als das, was vormals im Monotheismus (bildlosen Gottesverständnis) als schöpferische Sprache/Wort galt, erst kulturelle Tauglichkeit entfaltete. Und warum erst dies zu einer Glaubensaufklärung bzw. echten Geisteswende führte, die allein durch abstrakte philosophische oder vielfältige gnostische Lehre nicht gegeben war und die verschiedenen Weltbilder auf einen neuen weiterführenden Nenner bringen konnte, der bis zur Aufklärung getragen hat.

Gerhard

Gerhard


Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe jedenfalls kein Wort, oder besser gesagt, die Wörter verstehe ich, sie ergeben nur keinen Sinn Schulterzucken


Schulterzucken
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klauswerner
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Beitrag(#1462686) Verfasst am: 19.04.2010, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
klauswerner hat folgendes geschrieben:
Das wurde mir mitgeteilt:
Zitat:
"Des Weiteren ist aber im 20. Buch, 9. Kapitel, 1. Absatz noch eine Erwähnung und die meinte ich: "Er versammelte daher den hohen Rat des Jesus, der Christus genannt wird, mit Namen Jakobus, sowie noch einige andere, die er der Gesetzesübertretung anklagte und zur Steinigung führen ließ......" Die Sache ist die, dass Jesus vier Brüder hatte (sind namentlich in der Bibel erwähnt) und mindestens 2 Schwestern (sind in der Mehrzahl angegeben). Davon hat sich (siehe Apostelgeschichte) nach der Kreuzigung Jakobus, auch genannt "der
Herrenbruder" oder "der Gerechte" zum Haupt der kleinen jüdischen Sekte der Christen, der sog. "Judenchristen" gemacht. Petrus hat offensichtlich zwar auch mitgemacht, aber war wohl nicht so wichtig (wird aber auch erwähnt - z.B. von Paulus).

Wie allgemein bekannt ist und auch aus der Apostelgeschichte entnommen werden kann, gab es bald nach der Missionierung von Paulus einen kräftigen Gegensatz zwischen Judenchristen und Heidenchristen. Die Judenchristen verschwanden nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 n.Chr. vollständig, übrig blieben die Heidenchristen.

Jesus ist also mehrmals bezeugt und ich sehe überhaupt keinen Grund, eine Erfindung anzunehmen. Bei einer Erfindung hätte man ihn bestimmt prächtiger gemacht, denn bei den Juden ist das "am Holze hangen" verflucht. Die Kreuzigung war für einen Juden eine große Schande und hat wohl auch den Jüngern enorm zu schaffen gemacht, zusammen mit dem großen Mißerfolg der ausgebliebenen Parusie, d.h. des vorausgesagten Weltendes und Kommen des Reiches Gottes.

Der Grund, warum Jesus nicht oft erwähnt ist, ist ein ganz simpler. Historiker sind der Ansicht, dass er im großen Gefüge des Römischen Reiches einfach eine völlig untergeordnete Rolle gespielt hat. Frag Pfarrer xxx: wäre Paulus nicht gewesen, dann hätten wir heute kein Christentum.
"


Diese Stelle im Buch 20 ist merkwürdiger Weise in Wikipedia nicht erwähnt???

Meine Argumentation dagegen: Flavius erwähnt Jesus, aber er erzählt ja vom selbst nicht erlebten Jesus, von dem er nur von den Erzählungen der Christen erfahren hat. Er gibt also Aussagen anderer wieder, die er wohl zu seiner Zeit kaum prüfen konnte.
Und das die Christen ihm das so erzählt haben, das glaueb ich schon. Das aber als Existenzbeweis herzunehmen halte ich für gewagt. Mein Vergleich: Heute schreibt jemand der nach Ende des 2. Weltkrieges geboren wurde über Hitler, wobei seine einzige Informationsquelle mündliche Berichte von Nazis sind. Was kommt da wohl raus?


Die Lahmen gingen und die Blinden sahen wieder.
Er wurde gekreuzigt und ist wieder auferstanden und zur zeit dieses Ereignisses bebete die Erde, die Gräber öffneten sich und die Toten stiegen hinaus....

Und diese Ereignisse sollen also so uninteressant gewesen sein, dass kein Zeitgenosse es für nötig befand diese aufzuschreiben?

Hier wird nicht behauptet, das die Wunder wahr sind, das glauben meine Bekannten auch nicht. Sie glauben nur an Jesus als geschichtliche reale Person, normaler Mensch, ganz ohen Wunder und Wiederauferstehung.
_________________
Grüßle
klauswerner


Zuletzt bearbeitet von klauswerner am 19.04.2010, 23:17, insgesamt einmal bearbeitet
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Querdenker
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Beitrag(#1462707) Verfasst am: 19.04.2010, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:

Hier wird nicht behauptet, das die Wunder wahr sind, das glauben meine Bekannten auch nicht. Sie glauben nur an Jesus als geschichtliche reale Person, normaler Mensch, ganz ohen Wunder und Wiederauferstehung.


Es gibt auch Menschen, die glauben das Sherlock Holmes eine reale geschichtliche Person war. Schulterzucken
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Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen. (Johann Wolfgang von Goethe)

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jagy
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Beitrag(#1462748) Verfasst am: 19.04.2010, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
Das wurde mir mitgeteilt:
Zitat:

(1) "Des Weiteren ist aber im 20. Buch, 9. Kapitel, 1. Absatz noch eine Erwähnung und die meinte ich: "Er versammelte daher den hohen Rat des Jesus, der Christus genannt wird, mit Namen Jakobus, sowie noch einige andere, die er der Gesetzesübertretung anklagte und zur Steinigung führen ließ......" Die Sache ist die, dass Jesus vier Brüder hatte (sind namentlich in der Bibel erwähnt) und mindestens 2 Schwestern (sind in der Mehrzahl angegeben). Davon hat sich (siehe Apostelgeschichte) nach der Kreuzigung Jakobus, auch genannt "der
Herrenbruder" oder "der Gerechte" zum Haupt der kleinen jüdischen Sekte der Christen, der sog. "Judenchristen" gemacht. Petrus hat offensichtlich zwar auch mitgemacht, aber war wohl nicht so wichtig (wird aber auch erwähnt - z.B. von Paulus).

(2)Wie allgemein bekannt ist und auch aus der Apostelgeschichte entnommen werden kann, gab es bald nach der Missionierung von Paulus einen kräftigen Gegensatz zwischen Judenchristen und Heidenchristen. Die Judenchristen verschwanden nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 n.Chr. vollständig, übrig blieben die Heidenchristen.

(3)Jesus ist also mehrmals bezeugt und ich sehe überhaupt keinen Grund, eine Erfindung anzunehmen. Bei einer Erfindung hätte man ihn bestimmt prächtiger gemacht, denn bei den Juden ist das "am Holze hangen" verflucht. Die Kreuzigung war für einen Juden eine große Schande und hat wohl auch den Jüngern enorm zu schaffen gemacht, zusammen mit dem großen Mißerfolg der ausgebliebenen Parusie, d.h. des vorausgesagten Weltendes und Kommen des Reiches Gottes.

(4)Der Grund, warum Jesus nicht oft erwähnt ist, ist ein ganz simpler. Historiker sind der Ansicht, dass er im großen Gefüge des Römischen Reiches einfach eine völlig untergeordnete Rolle gespielt hat. Frag Pfarrer XYZ: wäre Paulus nicht gewesen, dann hätten wir heute kein Christentum.
"


(1)-(4) von mir.

Erstmal, ich habe online nur einen Volltext gefunden, in der vorliegenden englischen Übersetzung heißt es:

http://sacred-texts.com/jud/josephus/ant-20.htm
Zitat:
Festus was now dead, and Albinus was but upon the road; so he assembled the sanhedrim of judges, and brought before them the brother of Jesus, who was called Christ, whose name was James, and some others, [or, some of his companions];


Davon abgesehen:

(1): Stimmt wohl so, auch wenn die Übersetzung etwas schräg sein könnte.

(2): Stimmt wohl so, hat aber nichts mit der Frage nach der Historizität Jesu zu tun.

(3): Mehrmals bezeugt ist er nicht. In dieser Quelle nur einmal, die dazu noch 60 Jahre nach dem Tod Jesu entstanden ist. Also nichts weiter als ein Bericht ist, wass Teile des Volks zu dieser Zeit schon mehr oder weniger geglaubt hat.
Außerdem sagt der Text nichts von Kreuzigung. Außerdem, selbst wenn man der Logik glaubt: Im dritten Jahrhundert, als die Fälschung erstand, war der Tod Jesu am Kreuz schon allgemeiner Glaube - es wäre unmöglich gewesen, eine andere Todesart reinzufälschen und nicht sofort aufzufallen.

(4): " Zwar gingen die Lahmen, die Blinden sagen und die Toten erhielten das Leben zurück, doch die Historiker von Palästina, Griecheland und Rom nahmen davon keine Notiz"?

Edit: Der Kommentar mit der Kreuzigung bezieht sich wohl auf eine Stelle im 18. Kapitel:

http://sacred-texts.com/jud/josephus/ant-18.htm
Zitat:
Now there was about this time Jesus, a wise man, if it be lawful to call him a man; for he was a doer of wonderful works, a teacher of such men as receive the truth with pleasure. He drew over to him both many of the Jews and many of the Gentiles. He was [the] Christ. And when Pilate, at the suggestion of the principal men amongst us, had condemned him to the cross, those that loved him at the first did not forsake him; for he appeared to them alive again the third day; as the divine prophets had foretold these and ten thousand other wonderful things concerning him. And the tribe of Christians, so named from him, are not extinct at this day.

Aber auch dann gilt, was oben zu (3) gesagt wurde, und was ich vorher gesagt habe: Wenn das wirklich von Josephus stammt, dann wäre er Christ gewesen, war er aber nicht.


edit2: Name im Zitat anonymisiert.
_________________
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Zuletzt bearbeitet von jagy am 20.04.2010, 07:57, insgesamt einmal bearbeitet
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HiobHolbach
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Beitrag(#1462846) Verfasst am: 20.04.2010, 07:12    Titel: Antworten mit Zitat

Deschner weist außerdem darauf hin "daß Paulus, der älteste Zeuge, fast vollständig über Jesu Leben schweigt". Er berichte nur vom letzten Abendmahl, von der äußerst unwahrscheinlichen Abstammung aus dem Hause David, und dass Jesus der Erstgeborene unter vielen Brüdern gewesen sei.

Die Abstammung aus dem Hause Davids ist schon insofern Schwachsinn, als Josef ja laut Bibel nicht Jesu leiblicher Vater war.
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Alchemist
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Beitrag(#1462869) Verfasst am: 20.04.2010, 09:24    Titel: Antworten mit Zitat

HiobHolbach hat folgendes geschrieben:
Deschner weist außerdem darauf hin "daß Paulus, der älteste Zeuge, fast vollständig über Jesu Leben schweigt". Er berichte nur vom letzten Abendmahl, von der äußerst unwahrscheinlichen Abstammung aus dem Hause David, und dass Jesus der Erstgeborene unter vielen Brüdern gewesen sei.

Die Abstammung aus dem Hause Davids ist schon insofern Schwachsinn, als Josef ja laut Bibel nicht Jesu leiblicher Vater war.


Das Letztere fand ich auch immer amüsant.
Da wird geschrieben und gedruckst, damit der Jesus ja auch einer bestimmten Linie entstammt und so die "Prophezeiung" erfüllt und dann entpuppt er sich doch als Kuckuckskind Lachen
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HiobHolbach
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Beitrag(#1462886) Verfasst am: 20.04.2010, 09:53    Titel: Antworten mit Zitat

Lachen Der Josef stammt von Jakob ab, Lachen
Lachen Matt 1 (16) Lachen
Lachen doch andres auch gelesen hab. Lachen
Lachen Danach war er des Elis Sohn, Lachen
Lachen es mangelt hier an Präzision. Lachen
Lachen Luk 3 (23) Lachen

Wer alles glaubt, was bei den Evangelisten und Aposteln steht, hat die Bibel nicht gelesen oder ist Opfer einer Gehirnwäsche geworden. Die meisten Christen in Deutschland haben die Bibel nicht gelesen und sind religiös, d.h. partiell - meist schon als Kind - verblödet worden: Religiotie!
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Zuletzt bearbeitet von HiobHolbach am 20.04.2010, 09:55, insgesamt einmal bearbeitet
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klauswerner
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Beitrag(#1462887) Verfasst am: 20.04.2010, 09:53    Titel: Antworten mit Zitat

Auch konstruieren kann man da doch nix, nach meinem Wissen war Maria ja schwanger bevor sie Josef heiratete.
Also kann der Vater nur Gott, oder jemand ganz anderes sein, aber auf keinen Fall Josef. Richtig?

Ach ja, vorehelicher Geschlechtsverkehr mit Josef wäre ja auch noch möglich, aber das ist ja verboten.
Auch mit einem anderen Mann scheidet daher ja aus, Mist.

Bleibt nur Gott übrig, der noch nicht mal Alimente gezahlt hat Smilie
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klauswerner
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