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Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
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(#1470871) Verfasst am: 10.05.2010, 23:49 Titel: Re: Internetpartei / Partei fuer direkte Demokratie? |
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Paradox hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Das ist aber eine recht gefaehrliche Sache....
Definiere mir erst mal "vernuenftige Meinung".... |
Richtig.
Mit Vernünftig meinte ich einen Nachweis, dass man nicht einfach Propaganda schluckt und brav umsetzt. Da das aber mindestens 50% der Wähler so machen, ist mir die parlamentarische Demokratie mit all ihren Fehlern und Problemen lieber.
Schon jeztzt kann die Presse einzelne Politiker vor sich hertreiben und den Trend bestimmen, mit der direkten Demokratie würde die Macht der Medien noch grösser. |
Die Realität spricht eine andere Sprache.
http://www.bildblog.de/7593/kreuz-zug-ohne-happy-end/
Es scheint wohl doch eine Weisheit der Masse zu geben...
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moecks registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 4560
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(#1470876) Verfasst am: 11.05.2010, 00:12 Titel: Re: Internetpartei / Partei fuer direkte Demokratie? |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Paradox hat folgendes geschrieben: |
Mit Vernünftig meinte ich einen Nachweis, dass man nicht einfach Propaganda schluckt und brav umsetzt. Da das aber mindestens 50% der Wähler so machen, ist mir die parlamentarische Demokratie mit all ihren Fehlern und Problemen lieber. |
nun gut, wenn du nicht willst, dann waehl halt die alten parteien und schluck deren fehler und probleme.
das kann uns nicht dran hindern, eine partei in unserem sinne zu gruenden. |
Mit dem Spruch erinnerst du stark an Rabert, der jede Kritik an seinen Theorien damit kontert das man ja keine Veränderung will und das alte System lieber schützt.
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E.M. registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.02.2010 Beiträge: 48
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(#1470880) Verfasst am: 11.05.2010, 00:51 Titel: Re: Internetpartei / Partei fuer direkte Demokratie? |
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tridi hat folgendes geschrieben: | nur mal ne idee:
man gruende eine neue partei, die fuer den fall, dass sie abgeordnete ins parlament schicken kann, nur eines verspricht: dass sie bei jeder einzelfrage, die sich im parlament stellt, die meinung der buerger einholen und entsprechend abstimmen wird.
die abstimmungen koennten via internet organisiert werden, wobei ein gegen manipulation hinreichend sicheres verfahren gewaehlt werden sollte. wenn dann zB zu einer frage 30% mit ja und 70% mit nein stimmen, dann sollten die abgeordneten dieser partei auch zu (etwa) 30% im parlament mit ja abstimmen und zu 70% mit nein.
waehrend ich mich von keiner bisherigen partei auch nur einigermassen vertreten fuehle, koennte ich eine solche partei unproblematisch waehlen, denn damit gebe ich meine demokratischen mitwirkungsmoeglichkeiten nicht fuer die naechsten 4 jahre ab, sondern kann jede einzelne parlamentsentscheidung weiterhin in meinem sinne beeinflussen.
auch muesste ich mit den anderen waehlern dieser neuen partei in keiner weise einig sein - meine meinung wuerde im parlament ja genauso vertreten wie die der anderen. es koennten sich also verschiedene stroemungen zu dieser neuen partei zusammenfinden und so gemeinsam die 5%-huerde ueberwinden.
um zu demonstrieren, was ich meine: nehmen wir an, es gebe 2% piraten, 3% tierschuetzer und 1% autofahrerpartei-anhaenger. derzeit kaeme so keine gruppe ins parlament. tun sich alle zu einer gemeinsamen, voellig programmlosen partei zusammen, die so abstimmt wie ihre waehler das wollen, dann wird jede gruppe ihrer staerke entsprechend im parlament vertreten, und letzten endes kanns mir als pirat wurst sein, dass die abgeordneten meiner "partei" zur haelfte im sinne der tierschuetzer stimmen, hauptsache, ein drittel (entsprechend 2% der mandate) stimmt in meinem sinne.
das soweit nur mal als grobe idee, sicher gibts da noch das ein oder andere problem - aber sagt doch mal, was ihr von der idee haltet. |
Idee klingt interessant. Ich bin auch für mehr Basisdemokratie (obwohl mich der Minarettverbot schon ein wenig daran zweifeln ließ; die Ablehnungen von Euro und EU-Verfassung hingegen fand ich gut). Letzten Endes muss man aber (leider) eingestehen, dass Direktabstimmungen meistens gut für Nationalisten und Rechtspopulisten sind. Bin aber wie gesagt trotzdem dafür.
Als Problem an deinem Vorschlag sehe ich jedoch, dass Leute die eine andere Partei, wie deine, wählen, zwei mal wählen dürften.
Beispiel:
Nehmen wir an, es gäbe 2 Parteien: Die von dir Vorgeschlagene und eine "Normale". Beide erlangen bei der Wahl 50%. Die "normale" Partei entscheidet sich bei einem Plenum für einen Vorschlag, deine Partei macht Volksabstimmung:
Die, die "normale" Partei gewählt haben sind für den Vorschlag.
Die, die deine Partei gewählt haben sind dagegen.
Ergebnis: Deine Partei stimmt 50%:50%. Der Vorschlag wird mit 75%:25% angenommen, obwohl nur die Hälfte der Bevölkerung dafür war. Wer also deine Partei wählt "verarscht" sich ein wenig selbst.
Als weiters Problem sehe ich, dass Piraten, Tierschützer und Autofahrer vielleicht noch gut miteinander könnten, aber wenn NPD, REP oder DVU hinzukämen würde es wohl den meisten schwerfallen mit diesen an einem Strang zu ziehen und sie wären dann wohl lieber gar nicht vertreten.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1470957) Verfasst am: 11.05.2010, 12:30 Titel: Re: Internetpartei / Partei fuer direkte Demokratie? |
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E.M. hat folgendes geschrieben: |
Als Problem an deinem Vorschlag sehe ich jedoch, dass Leute die eine andere Partei, wie deine, wählen, zwei mal wählen dürften.
Beispiel:
Nehmen wir an, es gäbe 2 Parteien: Die von dir Vorgeschlagene und eine "Normale". Beide erlangen bei der Wahl 50%. Die "normale" Partei entscheidet sich bei einem Plenum für einen Vorschlag, deine Partei macht Volksabstimmung:
Die, die "normale" Partei gewählt haben sind für den Vorschlag.
Die, die deine Partei gewählt haben sind dagegen.
Ergebnis: Deine Partei stimmt 50%:50%. Der Vorschlag wird mit 75%:25% angenommen, obwohl nur die Hälfte der Bevölkerung dafür war. Wer also deine Partei wählt "verarscht" sich ein wenig selbst.
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problem gut erkannt und auch sehr gut beschrieben.
ich hab das problem auch wohl selber gesehen, wollte aber am anfang erstmal die idee posten und nicht gleich alles mit komplizierteren problemen erschlagen.
ideal waere natuerlich, wenn die neue partei nur die eigenen waehler abstimmen liesse. nur das ist nicht realisierbar, wegen des wahlgeheimnisses. jeder kann behaupten, er habe die partei gewaehlt, obwohl er es gar nicht getan hat.
andere idee: nur die mitglieder der partei abstimmen lassen. bringt aber auch nix, denn selbst die mitglieder koennten bei der wahl was anderes waehlen. abgesehen davon muessten dann, damit das system funktioniert, viele mitglied werden, was aber viele gar nicht wollen werden, in so einem bunten haufen, in dem dann sicher auch manches drin waere, womit man sich so gar nicht identifizieren kann.
daher wuerde ich weiterhin vorschlagen, dass jeder wahlberechtigte auch mit abstimmen kann bei der neuen partei.
damit ist obiges problem zwar nicht geloest, aber ehrlich gesagt vertritt keine der bisherigen parteien so recht meine interessen. da gebe ich immer noch lieber meine stimme einer partei, die verspricht, aufs volk zu hoeren und sich entsprechend zu verhalten; selbst wenn meine meinung dann im parlament etwas unterraepraesentiert sein sollte.
allein dadurch, dass sich andere oft enthalten werden, verspreche ich mir eigentlich schon einen eher groesseren politischen einfluss auf die fragen, die mich selber interessieren und bei denen ich dann mit abstimme. das allein koennte schon mehr wert sein als das obige, von dir voellig korrekt beschriebene problem.
Zitat: |
Als weiters Problem sehe ich, dass Piraten, Tierschützer und Autofahrer vielleicht noch gut miteinander könnten, aber wenn NPD, REP oder DVU hinzukämen würde es wohl den meisten schwerfallen mit diesen an einem Strang zu ziehen und sie wären dann wohl lieber gar nicht vertreten. |
stimmt.
man koennte zwar versuchen, rechtsradikales aus der neuen partei von vorneherein auszuschliessen, aber ich fuerchte, dann treten die halt nicht offen auf aber stimmen halt fuer entsprechende gesetzesvorschlaege. ich fuerchte daher, dass man mit diesem problem leben muss.
man erreicht also selbst eine angemessene vertretung im parlament, muss dann aber damit leben, dass dieses anderen kleinen gruppen genauso gelingt, insbesondere auch rechten. schade, aber ich glaube, das waer es trotzdem wert.
denn durch die alten parteien fuehle ich mich nicht mehr vertreten, und ich habe doch den eindruck, dass ich damit wahrlich nicht alleine bin.
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1470969) Verfasst am: 11.05.2010, 12:54 Titel: |
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Eine unabhängige Wählergruppe "Für Volksentscheide" gibt es schon.
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ana registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.07.2007 Beiträge: 282
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(#1470971) Verfasst am: 11.05.2010, 13:00 Titel: |
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Gibt es nicht auch einige geheime Abstimmungen im Parlament?
Woher weiß man dann ob die Abgeordneten dieser Partei wirklich für das abstimmen für das sie beauftragt wurden. Klappt doch bei der Bundespräsidentenwahl mit den prominenten Wahlleuten auch nicht immer.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1470981) Verfasst am: 11.05.2010, 13:12 Titel: |
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stimmt. und die piraten gibts auch, wie hier schon jemand schrieb. und es gibt auch andere parteien, die fuer volksentscheide sind.
aber will schon eine partei das tun, was ich hier vorgeschlagen habe, naemlich ihre abgeordneten so abstimmen lassen, wie die waehler es von ihnen wollen?
will die von dir erwaehnte waehlergruppe das?
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1470983) Verfasst am: 11.05.2010, 13:14 Titel: |
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ana hat folgendes geschrieben: | Gibt es nicht auch einige geheime Abstimmungen im Parlament?
Woher weiß man dann ob die Abgeordneten dieser Partei wirklich für das abstimmen für das sie beauftragt wurden. |
es gibt nur wenige solche abstimmungen, aber es gibt sie, das ist richtig. da bleibt dann nur, den abgeordneten zu vertrauen - und am ergebnis zu erahnen, ob sie sich vermutlich dran gehalten haben.
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Gnazz gnazzig
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 401
Wohnort: am Wasser
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(#1471003) Verfasst am: 11.05.2010, 14:04 Titel: |
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ok du fragst alle wahlberechtigten ob sie für oder gegen sind, z.B. 70% zu 30 %,
dann sollen bei 10 Parteiabgeordnete 7 dafür stimmen und 3 dagegen .
Da ja namentlich abgestimmt wird soll wohl gelosst werden wer dafür und wer dagegen stimmt oder wie ? Hat das irgendwie was mit imperativen mandat zu tun ?
Aber wie willst du das regeln für eigene vorschläge die ins parlament eingebracht werden sollen ?
70% dafür 30% dagegen ----> gilt absolute mehrheit ?
schon die auswahl der themen die zur abstimmung gestellt werden ist problematisch
was wohl untertrieben ist
GG
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1471155) Verfasst am: 11.05.2010, 21:21 Titel: |
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Gnazz hat folgendes geschrieben: | ok du fragst alle wahlberechtigten ob sie für oder gegen sind, z.B. 70% zu 30 %,
dann sollen bei 10 Parteiabgeordnete 7 dafür stimmen und 3 dagegen .
Da ja namentlich abgestimmt wird soll wohl gelosst werden wer dafür und wer dagegen stimmt oder wie ? Hat das irgendwie was mit imperativen mandat zu tun ?
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das ist im prinzip ein imperatives mandat, ja. natuerlich kann man keinen parlamentarier dazu verpflichten, aber meist halten sich ja parlamentarier eh an die fraktionsdisziplin, und hier wuerden die zu waehlenden halt versprechen, sich an das zu halten, was die waehler wollen.
wer wie stimmt, kann tatsaechlich per losverfahren erledigt werden. ist ja kein problem, sowas zu programmieren, da muss man nicht erst noch mit muenzen, wuerfeln, urnen oder streichhoelzern anfangen.
es spricht aber sicher nix dagegen, wenn zwei parlamentarien miteinander tauschen.
Zitat: |
Aber wie willst du das regeln für eigene vorschläge die ins parlament eingebracht werden sollen ?
70% dafür 30% dagegen ----> gilt absolute mehrheit ?
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wenn x % wollen, dass ein vorschlag ins parlament eingebracht wird, koennen ja x % der parlamentarier diesen vorschlag einbringen.
Zitat: |
schon die auswahl der themen die zur abstimmung gestellt werden ist problematisch
was wohl untertrieben ist
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was im jeweiligen parlament zur abstimmung steht, ist in aller regel oeffentlich bekannt, steht alles im internet. das abstimmsystem koennte so gebaut werden, dass jeder ueber jeden tagesordnungspunkt jeder sitzung bzw. ueber jede drucksache / jeden gesetzesentwurf ne abstimmung initiieren kann.
der waehler braucht ja nicht an jeder abstimmung teilnehmen, ihn interessieren wahrscheinlich eh hoechstens 0,1% der punkte. bei allem anderen kann er sich enthalten (d.h. gar nicht erst abstimmen) oder seine stimme einer gruppierung oder person seines vertrauens ueberlassen.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1472083) Verfasst am: 14.05.2010, 11:31 Titel: Re: Internetpartei / Partei fuer direkte Demokratie? |
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tridi hat folgendes geschrieben: | nur mal ne idee:
man gruende eine neue partei, die fuer den fall, dass sie abgeordnete ins parlament schicken kann, nur eines verspricht: dass sie bei jeder einzelfrage, die sich im parlament stellt, die meinung der buerger einholen und entsprechend abstimmen wird.
die abstimmungen koennten via internet organisiert werden. | Nein, können sie nicht.
Du überschätzt die Möglichkeiten, Sicherheit und Reichweite des Internet mE maßlos.
Soviel dazu.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1472106) Verfasst am: 14.05.2010, 13:08 Titel: Re: Internetpartei / Partei fuer direkte Demokratie? |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | nur mal ne idee:
man gruende eine neue partei, die fuer den fall, dass sie abgeordnete ins parlament schicken kann, nur eines verspricht: dass sie bei jeder einzelfrage, die sich im parlament stellt, die meinung der buerger einholen und entsprechend abstimmen wird.
die abstimmungen koennten via internet organisiert werden. | Nein, können sie nicht.
Du überschätzt die Möglichkeiten, Sicherheit und Reichweite des Internet mE maßlos.
Soviel dazu. |
Warum? Jeder kriegt mit seiner Wahlbenachrichtigung ein individuelles Passwort zugeschickt, mit dem er sich mittels Klarnamen einloggen kann. Das muss doch gehen.
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1472113) Verfasst am: 14.05.2010, 13:29 Titel: Re: Internetpartei / Partei fuer direkte Demokratie? |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | nur mal ne idee:
man gruende eine neue partei, die fuer den fall, dass sie abgeordnete ins parlament schicken kann, nur eines verspricht: dass sie bei jeder einzelfrage, die sich im parlament stellt, die meinung der buerger einholen und entsprechend abstimmen wird.
die abstimmungen koennten via internet organisiert werden. | Nein, können sie nicht.
Du überschätzt die Möglichkeiten, Sicherheit und Reichweite des Internet mE maßlos.
Soviel dazu. |
Warum? Jeder kriegt mit seiner Wahlbenachrichtigung ein individuelles Passwort zugeschickt, mit dem er sich mittels Klarnamen einloggen kann. Das muss doch gehen. |
hast du dir mal wahlbenachrichtigungen angesehen? das sind postkarten, die jeder lesen kann.
davon ganz ab, glaube ich, dass sowas erst dann überhaupt funktionieren kann, wenn alle bürger mit pc und internet aufgewachsen sind. und das wird noch ein bisschen dauern.
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1472116) Verfasst am: 14.05.2010, 13:32 Titel: Re: Internetpartei / Partei fuer direkte Demokratie? |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: |
hast du dir mal wahlbenachrichtigungen angesehen? das sind postkarten, die jeder lesen kann. |
Das ist ja änderbar.
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1472120) Verfasst am: 14.05.2010, 13:43 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: |
stimmt. und die piraten gibts auch, wie hier schon jemand schrieb. und es gibt auch andere parteien, die fuer volksentscheide sind.
aber will schon eine partei das tun, was ich hier vorgeschlagen habe, naemlich ihre abgeordneten so abstimmen lassen, wie die waehler es von ihnen wollen?
will die von dir erwaehnte waehlergruppe das? |
Ich habe keine Ahnung. Aber glaubst du passiert mit den Erfolgschancen deiner Partei und von ähnlichen Parteien, umso mehr es davon gibt? Wäre es nicht sinnvoller, gewünschte Inhalte in Parteien reinzutragen, die es schon gibt und die das gut finden könnten?
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Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
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(#1472229) Verfasst am: 14.05.2010, 20:23 Titel: Re: Internetpartei / Partei fuer direkte Demokratie? |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: |
hast du dir mal wahlbenachrichtigungen angesehen? das sind postkarten, die jeder lesen kann. |
Das ist ja änderbar. | Zumal das regional unterschiedlich ist. So werden die Wahlbenachrichtigungen hier in Briefumschlägen verschickt.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1472385) Verfasst am: 15.05.2010, 10:54 Titel: Re: Internetpartei / Partei fuer direkte Demokratie? |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | nur mal ne idee:
man gruende eine neue partei, die fuer den fall, dass sie abgeordnete ins parlament schicken kann, nur eines verspricht: dass sie bei jeder einzelfrage, die sich im parlament stellt, die meinung der buerger einholen und entsprechend abstimmen wird.
die abstimmungen koennten via internet organisiert werden. | Nein, können sie nicht.
Du überschätzt die Möglichkeiten, Sicherheit und Reichweite des Internet mE maßlos.
Soviel dazu. |
Warum? Jeder kriegt mit seiner Wahlbenachrichtigung ein individuelles Passwort zugeschickt, mit dem er sich mittels Klarnamen einloggen kann. Das muss doch gehen. | Sicherheit: Wenn es über einen ans Netz angeschlossenen Computer läuft, ist es knackbar. Weil es über einen Computer läuft. Solche Abstimmungen sind unter Umständen extrem wichtig und oft genug wird es Interessengruppen geben, die an einer Manipulation der Ergebnisse ein Interesse und sehr viel geld haben. es gibt keinen absolut sicheren Computer, ergo: Das System kann nicht sicher genug sein, um solche Aufgaben durchzuführen.
Reichweite: Es haben nicht 100% der Bürger Zugriff zum Internet. Und das wird auch nie der Fall sein, 1-2% fallen immer raus. Im Moment sind in Deutschland mW etwa 20-30% ohne Internet.
Bonusproblem: Rauschen
Eine Abstimmung im Internet wird im allgemeinen "Rauschen" des netzes untergehen. Eine Abstimmung muss entweder physisch vorhandne (Wahl im Wahllokal) oder enorm wichtig sein, um zu funktionieren.
Ich verweise als Beispiel gerne auf das ePetitionssystem des Bundestages, ein wunderbares Beispiel für das Versagen von eGovernance an mangelndem Interesse (ausser, eine Petition schafft es mal in die Medien wie bei der Spritsteuer und den Netzsperren).
Bonusproblem 2: Quantität
Ich glaube, Tridi unterschätzt bei weitem, wie viele Einzelfragen im Bundestag behandelt werden.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1473805) Verfasst am: 18.05.2010, 18:07 Titel: Re: Internetpartei / Partei fuer direkte Demokratie? |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | nur mal ne idee:
man gruende eine neue partei, die fuer den fall, dass sie abgeordnete ins parlament schicken kann, nur eines verspricht: dass sie bei jeder einzelfrage, die sich im parlament stellt, die meinung der buerger einholen und entsprechend abstimmen wird.
die abstimmungen koennten via internet organisiert werden. | Nein, können sie nicht.
Du überschätzt die Möglichkeiten, Sicherheit und Reichweite des Internet mE maßlos.
Soviel dazu. |
reichweite: wer keinen zugang zum internet hat (und auch kein internet-cafe o.ae. bemuehen will), sollte die partei nicht waehlen, klar. ich denke aber, dass genug leute uebrig bleiben, die zugang zum internet haben.
sicherheit: sogar bankgeschaefte werden heute per internet abgewickelt, ich sehe da kein so grosses problem. im uebrigen habe ich schon in zeiten wahlen in einem mailbox-netz geleitet, als otto normalverbraucher das wort internet noch nicht kannte. das ist durchaus hinzukriegen, insbesondere, wenn man die personen noch mit post-ident einmal vorher identifiziert. sogar geheime abstimmung ist drin, um den preis allerdings, dass bekannt wird, wer ueberhaupt abgestimmt hat.
(wir haben damals immer den waehler seine wahloption und ein freies passwort an den wahlleiter schicken lassen. veroeffentlicht wurde welches passwort auf welche wahloption entfiel und eine liste aller waehler. der waehler konnte anschliessend sehen, ob seine stimme richtig gewertet wurde (passwort in richtiger liste) und einfach ne stimme hinzufuegen konnte der wahlleiter nicht, das waer naemlich aufgeflogen, wenn jemand sich in der waehlerliste gefunden haette ohne vorher abzustimmen. insgesamt ein einfaches, aber doch recht sicheres system, mit einfachsten mitteln, und sogar geheim, soweit der wahlleiter jedenfalls dicht haelt. mit heutigen mitteln des internets sollte das noch bei weitem sicherer hinzukriegen sein. versemmelt die neue partei das, wird man sie halt nicht mehr waehlen.)
moeglichkeiten: welche moeglichkeiten des internets ueberschaetze ich?
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1473808) Verfasst am: 18.05.2010, 18:14 Titel: |
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Norm hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: |
stimmt. und die piraten gibts auch, wie hier schon jemand schrieb. und es gibt auch andere parteien, die fuer volksentscheide sind.
aber will schon eine partei das tun, was ich hier vorgeschlagen habe, naemlich ihre abgeordneten so abstimmen lassen, wie die waehler es von ihnen wollen?
will die von dir erwaehnte waehlergruppe das? |
Ich habe keine Ahnung. Aber glaubst du passiert mit den Erfolgschancen deiner Partei und von ähnlichen Parteien, umso mehr es davon gibt? Wäre es nicht sinnvoller, gewünschte Inhalte in Parteien reinzutragen, die es schon gibt und die das gut finden könnten? |
wenn eine dieser parteien damit einverstanden ist, sich im von mir vorgeschlagenen sinne zum willenlosen instrument der waehler machen zu lassen, prima...
beachte bitte: ich will keinen politischen inhalt in eine partei tragen, sondern eine partei, die sich auf eine bestimmte weise zum diener der waehler macht. dass hier kooperation mit genannten basisdemokratisch orientierten parteien moeglich oder sinnvoll ist, ist natuerlich klar.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1473813) Verfasst am: 18.05.2010, 18:30 Titel: Re: Internetpartei / Partei fuer direkte Demokratie? |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Sicherheit: Wenn es über einen ans Netz angeschlossenen Computer läuft, ist es knackbar. Weil es über einen Computer läuft. Solche Abstimmungen sind unter Umständen extrem wichtig und oft genug wird es Interessengruppen geben, die an einer Manipulation der Ergebnisse ein Interesse und sehr viel geld haben. es gibt keinen absolut sicheren Computer, ergo: Das System kann nicht sicher genug sein, um solche Aufgaben durchzuführen.
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wenn der computer geknackt wird, auf dem sich die passwoerter befinden (so es sowas ueberhaupt gibt), dann ist missbrauch natuerlich moeglich. aber es waere ein leichtes, die namen der abstimmenden zu veroeffentlichen und jeden abstimmenden ueber seine abstimmungsteilnahme zu informieren. falsche stimmen fliegen damit sehr schnell auf, und dann weiss man, dass man ein sicherheitsleck stopfen muss und die abstimmung nicht ernst nehmen kann.
Zitat: |
Reichweite: Es haben nicht 100% der Bürger Zugriff zum Internet. Und das wird auch nie der Fall sein, 1-2% fallen immer raus. Im Moment sind in Deutschland mW etwa 20-30% ohne Internet.
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ja und? pech. fallen die 20-30% halt raus, sollen die doch die bisherigen parteien waehlen. damit kann ich bestens leben
dein einwand waere schwerwiegend, wenn man versuchte, das parlament gleich ganz abzuschaffen und alles auf direkte demokratie via internet umzustellen. aber das ist ja grade nicht mein ansatz.
Zitat: |
Bonusproblem: Rauschen
Eine Abstimmung im Internet wird im allgemeinen "Rauschen" des netzes untergehen. Eine Abstimmung muss entweder physisch vorhandne (Wahl im Wahllokal) oder enorm wichtig sein, um zu funktionieren.
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das problem ist klar und bekannt: das meiste zeug wird die meisten leute nicht die bohne interessieren. aber ich schrieb dazu schon abhilfemoeglichkeit (stimmuebertragung an irgendeine partei oder gruppierung fuer jede abstimmung, an der man sich nicht selbst beteiligt), und im uebrigen habe ich persoenlich nicht das gefuehl, als ob diese angelegenheiten durch die politik derzeit besser geloest werden, als wenn man sie einfach den wenigen ueberliesse, die abstimmen.
Zitat: |
Bonusproblem 2: Quantität
Ich glaube, Tridi unterschätzt bei weitem, wie viele Einzelfragen im Bundestag behandelt werden. |
ich glaube, ich gehoere zu den wenigen, die schon mal einen ausschuss komplett verfolgt haben (auf landesebene), auf kommunaler ebene sass ich sogar schon selber drin.
ich unterschaetze das nicht, es ist enorm viel. so viel, dass selbst in den parlamenten oft der finger fuer irgendwas gehoben wird, was man nie gelesen hat, fuerchte ich.
aber man kann dinge automatisieren. mit etwas kreativitaet denke ich schon, dass sich da loesungen finden lassen.
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closeman Leistungsträger
Anmeldungsdatum: 27.11.2007 Beiträge: 1487
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(#1474188) Verfasst am: 19.05.2010, 13:02 Titel: |
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Bisher habe ich hier wenig gefunden was gegen die Idee einer Internetpartei spricht. Ein Lobbyist neuer Generation -mehr wäre der Abgeordnete der IP auch nicht.
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