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Inflations-Stimmung ? EZB vs Volk vs FGH ...

 
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Wahrscheinlichkeit eines Währungs-Crashs(Hyperinflation) oder langjährigen Phase mit starker Inflation (Depression)
<= 1% (total unwahrscheinlich)
6%
 6%  [ 2 ]
> 1% - <=10%
34%
 34%  [ 10 ]
> 10% - <=25%
6%
 6%  [ 2 ]
> 25% - <=50%
10%
 10%  [ 3 ]
> 50% - <=75%
6%
 6%  [ 2 ]
> 75% - <=90%
20%
 20%  [ 6 ]
> 90% - <99%
3%
 3%  [ 1 ]
>=99% (quasi sicher)
10%
 10%  [ 3 ]
Stimmen insgesamt : 29

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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#1471751) Verfasst am: 13.05.2010, 15:53    Titel: Inflations-Stimmung ? EZB vs Volk vs FGH ... Antworten mit Zitat

Eine unlängst erfolgte Emnid-Umfrage ergab, dass 52% der Bundesbürger eine steigende Inflation bzw. Währunginstabilität fürchten:

http://www.pr-inside.com/de/umfrage-52-prozent-der-bundesb-uuml-rger-bef-uuml--r1879265.htm

Demgebenüber meinen befragte Experten (?!) der EZB, dass die Inflation zumindest bis 2012 und geplant auch langfristig unter 2% bleiben wird:

http://de.finance.yahoo.com/nachrichten/ezb-umfrage-signalisiert-kaum-vernderte-wachstums-und-inflationserwartungen-dpaafx-f199b15c108e.html?x=0

Wie sieht eigentlich die Stimmung im FGH aus ?
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1471765) Verfasst am: 13.05.2010, 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

Es geht um den Euro, oder?

Also ich halte die Wahrschinlichkeit für einen Crash für relativ gering, <10%.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#1471773) Verfasst am: 13.05.2010, 16:38    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Es geht um den Euro, oder?


vordergründig ja, wobei fraglich ist, ob der EUR einen USD-Crash unbeschadet "überleben" könnte...
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armer schlucker
pleite



Anmeldungsdatum: 09.01.2009
Beiträge: 1233
Wohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen

Beitrag(#1471774) Verfasst am: 13.05.2010, 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

Zeitrahmen?

womöglich geht es noch ein paar Jahre deflationär weiter und der Crash kommt wegen andauernder "Rettungen" erst später, keine Ahnung, vielleicht auch schon nächstes Wochenende zwinkern
_________________
Proletarier aller Länder, macht Schluß!
----------------------------------------------------------------
Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verschonen!
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Norm
registrierter User



Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1471778) Verfasst am: 13.05.2010, 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

Wie stark müsste denn die Inflation mindestens sein, um sie eine "starke Infaltion" zu nennen?
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Rabert
Sapere aude!



Anmeldungsdatum: 31.03.2010
Beiträge: 977
Wohnort: im Zug

Beitrag(#1471848) Verfasst am: 13.05.2010, 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

Da gibt es keine allgemein gültige Definition. Als Faustregel nimmt man für eine Hyperinflation etwa 50% - pro Monat. Das entspricht einer jährlichen Inflationsrate von gut über 10.000%.

"Starke Inflation" ist ein vollkommen subjektive Bewertung. Ich persönlich würde ab 10% pro Jahr von starker Inflation sprechen, andere erst ab 50% oder 100% pro Jahr.

Rabert
_________________
Unsere Kinder und Enkelkinder werden uns eines Tages fragen: "Warum habt ihr nichts getan?!"
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
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Rabert
Sapere aude!



Anmeldungsdatum: 31.03.2010
Beiträge: 977
Wohnort: im Zug

Beitrag(#1471850) Verfasst am: 13.05.2010, 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn kein Zeitraum angegeben ist, dann ist ein vollständiger Währungscrash 100%ig sicher. Die Mechanik unseres Geldsystems macht dies zur zwingenden Konsequenz.

Wie nahe wir bereits dran sind, kann man an der Staatsverschuldung und der dadurch notwendigen durch Steuerzahlungen erforderlichen Zinszahlung erkennen. Wir sind heute soweit, dass die jährlichen Zinszahlungen ausschließlich durch Kreditaufnahme finanziert werden können, die Steuereinnahmen reichen nicht mehr dafür. Dadurch entsteht eine Schuldenspirale, die zwangsläufig bereits in wenigen Jahren dazu führen wird, dass die Steuereinnahmen des Staates vollständig in Zinszahlungen für die Staatsschulden fließen würden, und kein Geld mehr für den Staatshaushalt übrig bleiben würde.

Bereits heute können unsere Staatssschulden nicht mehr durch Steuereinnahmen getilgt werden. Es wird nicht getilgt, sondern nur umgeschuldet. Jedes Unternehmen müsste in dieser Situation von Gesetzes wegen Insolvenz anmelden.

Rabert
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#1472352) Verfasst am: 15.05.2010, 07:54    Titel: Antworten mit Zitat

Schade - sehr viele FGH'ler scheinen nicht gewillt/interessiert zu sein, hier ihre Einschätzung preiszugeben ... zwinkern
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Shadaik
evolviert



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Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1472389) Verfasst am: 15.05.2010, 10:58    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Schade - sehr viele FGH'ler scheinen nicht gewillt/interessiert zu sein, hier ihre Einschätzung preiszugeben ... zwinkern
Wie auch, bei dieser Fragestellung? "Hyperinflation oder Depression" ist etwas eindimensional und Prozentzahlen als Antwortmöglichkeit gehen mal gar nicht.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#1472409) Verfasst am: 15.05.2010, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
Schade - sehr viele FGH'ler scheinen nicht gewillt/interessiert zu sein, hier ihre Einschätzung preiszugeben ... zwinkern
Wie auch, bei dieser Fragestellung? "Hyperinflation oder Depression" ist etwas eindimensional und Prozentzahlen als Antwortmöglichkeit gehen mal gar nicht.


naja, ob Prozentzahlen oder eine Skala von 1-8 (total unwahrscheinlich - fast sicher) ist aber *imho* auch egal. Und es ging mir nicht um das spezielle "wie" des Geldwertverlustes (Hyperinflation oder langjährige Depr. mit jahrl. > 10% Inflation sind also nur als historisch bekannte Beispiele zu verstehen), sondern um die Einschätzung des "ob", insbesondere auch verknüpft damit, ob es eher eine geldsystemimmanente "Systemkrise" ist, oder eine durch andere Faktoren verursachte (und im bestehenden System bei Währungsstabilität korrigierbare) vorübergehende und bewältigbare Krise.
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Der_Guido
dafür dagegen zu sein



Anmeldungsdatum: 17.05.2006
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Beitrag(#1472416) Verfasst am: 15.05.2010, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Schade - sehr viele FGH'ler scheinen nicht gewillt/interessiert zu sein, hier ihre Einschätzung preiszugeben ... zwinkern

Na gut,, ich erbarme mich Smilie

Gegen Inflation haben die Zentralbanken m.E. recht wirksame Instrumente, z.b. Steuerung des Geldmengenwachstums, man könnte sehr viel Geld aus dem Markt nehmen. Da das in der Regel zu Lasten der Wirtschaftsleistung geht, würde ich mir die Frage stellen, ob es zum zukünftigen Zeitpunkt x politisch überhaupt erwünscht wäre. Ich denke eher NEIN, man wird -wie fast immer- lieber auf Wirtschaftswachstum (mit der impliziten Annahme der Sicherung oder Vermehrung von Arbeitsplätzen) setzen. Ich vermute daher, dass man ein Niveau der 70er-Jahre (um die 10%) tolerieren, vielleicht sogar anstreben wird, und ich bin gespannt, wie tief die Grabenkämpfe zwischen der vermeindlich unabhängigen Zentralbank und der Politik sein werden.

Weil -wie oben angegeben- Zentralbanken über wirksame Instrumente gegen Inflation verfügen, halte ich dein Szenario wie Depression & Inflation für sehr unwahrscheinlich. Gefährlicher ist aus meiner Sicht das Szenario Depression und Deflation, dagegen gibt es Währungspolitisch kaum Mittel, siehe auch Japan.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1472657) Verfasst am: 15.05.2010, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Schade - sehr viele FGH'ler scheinen nicht gewillt/interessiert zu sein, hier ihre Einschätzung preiszugeben ... zwinkern



Ich bin fuer Wahlzwang. Wer bis morgen abend 24Uhr nicht abgestimmt hat, sollte dauerhaft gesperrt werden. Cool
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#1472822) Verfasst am: 16.05.2010, 08:30    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich bin fuer Wahlzwang...


Geschockt zynisches Grinsen eine nahezu göttliche Idee ... Schamane in Aktion
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#1472823) Verfasst am: 16.05.2010, 09:00    Titel: Antworten mit Zitat

Der_Guido hat folgendes geschrieben:
Weil -wie oben angegeben- Zentralbanken über wirksame Instrumente gegen Inflation verfügen...


hmmm - ich muss mir mal die Wirtschaftsdaten bzgl. Japan genauer ansehen, inwieweit dort die Entwicklung von M3, Staatsverschuldung etc. aussieht.

Aber wie auch Rabert schreibt, scheint mir zumindest auch eine Extrapolation von Wirtschaftswachstum, M3 & Staatsschulden darauf hinzudeuten, dass ohne tiefgreifende Maßnahmen das Ganze auf einen instabilen und sozial unhaltbaren Zustand früher oder später hinausläuft. Eben spätestens dann, wenn (im Extremfall) das BIP eines Landes völlig vom Schuldendienst aufgefressen wird, bzw. etwas realitischer schon viel früher, da ja nicht das gesamte BIP als Abgaben/Steuern dem Staat zukommen kann.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#1472831) Verfasst am: 16.05.2010, 09:33    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
Wenn kein Zeitraum angegeben ist, dann ist ein vollständiger Währungscrash 100%ig sicher. Die Mechanik unseres Geldsystems macht dies zur zwingenden Konsequenz.

Wenn kein Zeitraum angegeben ist, dann bricht unabhängig von der Mechanik von irgendwas jede Währung irgendwann zusammen. Spätestens wenn die Sonne ausbrennt und sich zum roten Riesen aufbläht.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#1472862) Verfasst am: 16.05.2010, 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn kein Zeitraum angegeben ist, dann bricht unabhängig von der Mechanik von irgendwas jede Währung irgendwann zusammen. Spätestens wenn die Sonne ausbrennt und sich zum roten Riesen aufbläht.


eine sehr wesentliche Erkenntnis Mit den Augen rollen

Könnte man sich vielleicht bei den Argumenten auf einen etwas überschaubareren Zeitraum von max. 10-20 Jahren begrenzen. Danke ...
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#1472883) Verfasst am: 16.05.2010, 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
eine sehr wesentliche Erkenntnis Mit den Augen rollen

Sorry. Manchmal muss ich eben eine von Raberts Rhetorikblasen zum Platzen bringen...
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
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Beitrag(#1473207) Verfasst am: 17.05.2010, 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptische Finanzmärkte - Euro stürzt auf Vierjahrestief
Zitat:
Trotz der milliardenschweren Rettungsaktion misstrauen die Finanzmärkte dem Euro: Die Gemeinschaftswährung kostet derzeit so wenig, wie seit vier Jahren nicht mehr. Aktien werden dagegen teurer.




Wenn man sich den Chart ansieht, stellt man doch fest, dass diese 1,23$ für den EUR noch ein absolut normaler und stabiler Wert ist. Das zwischenzeitlichte extreme Hoch von 2008 war doch nur ein kurzzeitiges Extrem und wurde auch durch die enorme Dollarschwäche verursacht. Ich denke, solange der EUR langfristig zwischen 1,30 und 1,40$ steht, ist das ein absolut stabiler Wert.

Sorgen machen würde ich mir erst, wenn der EUR unter 1,20$ fällt.




Allerdings deutet der mittelfristige Trend eindeutig nach unten. Die Frage ist allerdings, ob die 1,20$-Marke hält. Wenn der Kurs in nächster Zeit gefährlich an diese Marke herankommt, würde ich mir schon überlegen, wie es weitergehen könnte. Dann wären Investitionen in ausländische Aktien nicht das Verkehrteste. Denn der DAX müsste zwar wegen der EUR-Schwäche vermutlich steigen, es bliebe aber die Frage, ob er den Wertverlust des EUR ausgleichen könnte. Und wenn sich das viele überlegen, dürften die Kurse ebenfalls massiv verlieren.

Liege ich damit eurer Meinung nach einigermaßen richtig?
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1473414) Verfasst am: 17.05.2010, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Eine richtige Hyperinflation sehe ich im Euro- und auch im Dollarraum momentan nicht aufziehen. Deutlich erhoehte Inflationsraten halte ich allerdings fuer unvermeidbar. Die Notenbanken sitzen naemlich in einer Zwickmuehle. Frueher oder spaeter werden die Inflationsraten wegen des vielen frisch gedruckten Geldes anziehen. Normalerweise muessten die Notenbanken jetzt mit Zinserhoehungen gegensteuern, koennen das aber nicht, weil die ueberschuldeten Regierungen dann die ebenfalls steigende Zinsbelastung des Staatshaushalts nicht mehr tragen koennten und es auf einen Staatsbankrott hinausliefe. Da der Zeitpunkt um mit Ausgabenkuerzungen und/oder Steuererhoehungen gegenzusteuern mittlerweile Vergangenheit ist, bleibt den Notenbanken nichts weiter uebrig als eine hoehere Inflation in Kauf zu nehmen womit, als erwuenschtes "Nebenprodukt", die Staatsschulden zum Teil "weginflationiert" werden. Dabei sollte die Staatsverschuldung in Laendern wie den USA und denen der Eurzone real mindestens halbiert werden um wieder ein halbwegs handhabbares Niveau zu erreichen. Dies bedeutet eine Inflation von ca. 100%. Aufgeteilt auf mehrere Jahre wuerde das einer jaehrlichen Inflationsrate im niedrigen 2-stelligen Bereich entsprechen, vielleicht ca 15-20%. Dies halte ich bereits fuer ausgemacht. Es wird allerdings nur dabei bleiben, wenn die Politik nicht noch zusaetzlich Schulden obendrauf packt, sonst wird es naemlich doch noch dicker kommen.

Gruss, Bernie
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1473484) Verfasst am: 17.05.2010, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, wenn man die Krise in den 70ern zugrundelegt, da gab es ein Wachstum von -0,8, dieser Tage ein Wachstum von -5,4% in Deutschland. Und wenn man bedenkt, dass die Inflationsrate damals bereits bei 10% lag, könnte ich in naher bis mittlerer Zukunft eigentlich auch eine Inflation von über 30% nicht ausschließen.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1473532) Verfasst am: 18.05.2010, 08:40    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Naja, wenn man die Krise in den 70ern zugrundelegt, da gab es ein Wachstum von -0,8, dieser Tage ein Wachstum von -5,4% in Deutschland. Und wenn man bedenkt, dass die Inflationsrate damals bereits bei 10% lag, könnte ich in naher bis mittlerer Zukunft eigentlich auch eine Inflation von über 30% nicht ausschließen.


Welch herrlicher Euphemismus das doch ist: Ein Wachstum von -5,4%. Sehr glücklich


Ganz wie das "Sondervermoegen Ost". Da waren bei Lichte betrachtet auch bloss neue Schulden drin...


Ich finde Wirtschafts- und Finanzpolitik hat irgendwie was ganz ungeheuer Poetisches.... Lachen
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Sticky
vae victis



Anmeldungsdatum: 12.10.2005
Beiträge: 5449
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Beitrag(#1473567) Verfasst am: 18.05.2010, 09:43    Titel: Antworten mit Zitat

Also: Eine kräftige Inflation wäre für mich persönlich sogar vorteilhaft. Dann könnte ich meine Schulden schneller abtragen, Cool
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Gruss: Sticky

Die staatliche Ordnung basiert auf Recht und Gesetz.
Ich bin rechtlos, folglich bin ich auch gesetzlos.

Schwarzer Block

„Wenn Du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung beiträgst, wirst Du selbst ein Teil des Problems!“ (Alte Indianerweisheit)

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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1473795) Verfasst am: 18.05.2010, 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
die Staatsschulden zum Teil "weginflationiert" werden. Dabei sollte die Staatsverschuldung in Laendern wie den USA und denen der Eurzone real mindestens halbiert werden um wieder ein halbwegs handhabbares Niveau zu erreichen. Dies bedeutet eine Inflation von ca. 100%. Aufgeteilt auf mehrere Jahre wuerde das einer jaehrlichen Inflationsrate im niedrigen 2-stelligen Bereich entsprechen, vielleicht ca 15-20%. Dies halte ich bereits fuer ausgemacht.

15-20% helfen allenfalls den sehr langfristigen staatsschulden ab. der teil mit kurzfristiger restlaufzeit waere davon nur schwach betroffen und anschliessend muesste der staat zu exorbitant hoeherem zinssatz refinanzieren.
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Der_Guido
dafür dagegen zu sein



Anmeldungsdatum: 17.05.2006
Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland

Beitrag(#1473969) Verfasst am: 18.05.2010, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Der_Guido hat folgendes geschrieben:
Weil -wie oben angegeben- Zentralbanken über wirksame Instrumente gegen Inflation verfügen...


hmmm - ich muss mir mal die Wirtschaftsdaten bzgl. Japan genauer ansehen, inwieweit dort die Entwicklung von M3, Staatsverschuldung etc. aussieht.

Aber wie auch Rabert schreibt, scheint mir zumindest auch eine Extrapolation von Wirtschaftswachstum, M3 & Staatsschulden darauf hinzudeuten, dass ohne tiefgreifende Maßnahmen das Ganze auf einen instabilen und sozial unhaltbaren Zustand früher oder später hinausläuft. Eben spätestens dann, wenn (im Extremfall) das BIP eines Landes völlig vom Schuldendienst aufgefressen wird, bzw. etwas realitischer schon viel früher, da ja nicht das gesamte BIP als Abgaben/Steuern dem Staat zukommen kann.

Japan ist mit der Verschuldung irgendwo im 3-stelligen Bereich, 1xx%.

Tiefgreifende Maßnahmen sind m.E. bestimmt erforderlich, nur welche bringen Heilung ? 10 Jahre Wasser und Brot ? Smilie

Einen Faktor habe ich leider nicht berücksichtigt, dass sind externe Faktoren wie Rohstoffpreise. Nehmen wir mal an, die Finanzmärkte werden stark reguliert, wohin wandert dann das ganze Geld ? Vielleicht Rohstoffe ?
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Der_Guido
dafür dagegen zu sein



Anmeldungsdatum: 17.05.2006
Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland

Beitrag(#1473974) Verfasst am: 18.05.2010, 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:
Also: Eine kräftige Inflation wäre für mich persönlich sogar vorteilhaft. Dann könnte ich meine Schulden schneller abtragen, Cool

Inflation bedeutet nicht Lohnsteigerung .... zynisches Grinsen
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1474327) Verfasst am: 19.05.2010, 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

Der_Guido hat folgendes geschrieben:
Japan ist mit der Verschuldung irgendwo im 3-stelligen Bereich, 1xx%.


Horrende Staatsschulden - Wachstum? Diese Zeiten sind vorbei
Zitat:
In Japan, dem unumstrittenen Schuldenweltmeister, liegen die Verbindlichkeiten der öffentlichen Hand inzwischen bei 678 Prozent der jährlichen Steuereinnahmen. Das bedeutet: Die Japaner müssten fast sieben Jahre lang sämtliche Steuereinnahmen für die Tilgung ausgeben, um ihren Staat schuldenfrei zu machen. In den USA liegt die Quote bei 302 Prozent. In Deutschland, dessen Anleihen von den Rating-Agenturen mit wunderbarem dreifachen A bewertet werden, sind es immerhin noch 192 Prozent. Im Bundesetat sind Zinszahlungen schon der größte Posten nach den Sozialausgaben. Es werden neue Schulden gemacht, um die Zinsen für die alten bezahlen zu können.
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