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Sklaven unserer Zeit
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1472581) Verfasst am: 15.05.2010, 17:42    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Rabert" postid=1472560]
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Rabert hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
das problem ist nur,
wenn jeder nur zehn stunden arbeiten muss, wird JEDER zur bereitstellung der grundversorgung arbeiten müssen, egal ob lehrer, mathematiker oder arzt.

Zur Grundversorgung gehören Nahrung, Kleidung, Wohnung, Gesundheitsversorgung, Sicherheit, Transport, Kommunikation, (Aus)Bildung sowie Wissenschaft und Forschung. Lehrer, Ärzte und Mathematiker werden für die Bereitstellung dieser Grundversorgung benötigt.

du willst mich entweder absichtlich falsch verstehen oder [selbstzensur]
dir ist klar, dass lebensmittelproduktion - sprich landwirtschaft - sehr zeitaufwendig ist, wenn sie nicht grossflächig mit ressourcenverschlingenden maschinen gemacht wird. da du aber kleingemeinden haben willst, wirst du schon mal keine grosse flächen haben. und das gilt nur für produkte wie getreide und z.b. baumwolle für die stoffe, die deine hosennäher benötigen. salat und solche sachen brauchen manpower ohne ende.

Du hast ein kurzes Gedächtnis. Diese Diskussion hatten wir schon mal im anderen Thread:

Rabert hat folgendes geschrieben:
plong

nein, du hast es anscheinend nicht verstanden, dass es mir NICHT um flächen sondern um manpower und arbeitszeit geht, also deine ominösen 10 stunden täglich für jeden, damit die grundbedürfnisse befriedigt werden können..
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1472582) Verfasst am: 15.05.2010, 17:43    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:

Ich persönlich würde vorschlagen Prostitution zu einem Ausbildungsberuf im Gesundheitswesen zu machen.


Und wenn du nicht genügend Prostituierte findest? Dann kommt "Wer nicht zu den Besten gehört, kann sich seinen Beruf nicht aussuchen" zum tragen?
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Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Rabert
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Anmeldungsdatum: 31.03.2010
Beiträge: 977
Wohnort: im Zug

Beitrag(#1472584) Verfasst am: 15.05.2010, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Rabert hat folgendes geschrieben:

Ich persönlich würde vorschlagen Prostitution zu einem Ausbildungsberuf im Gesundheitswesen zu machen.


Und wenn du nicht genügend Prostituierte findest? Dann kommt "Wer nicht zu den Besten gehört, kann sich seinen Beruf nicht aussuchen" zum tragen?

Oh, das hatte ich noch nicht. Der Vorwurf (oder wie Armer Schlucker sagen würde, die Unterstellung) dass ich Zwangsprostitution einführen will ist tatsächlich neu. Wenn diese Kreativität zur Verbesserung des Schicksals der Menschheit eingebracht werden würde, hätten wir ein paar Probleme weniger ...

Rabert
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Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
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armer schlucker
pleite



Anmeldungsdatum: 09.01.2009
Beiträge: 1233
Wohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen

Beitrag(#1472589) Verfasst am: 15.05.2010, 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Rabert hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
das problem ist nur,
wenn jeder nur zehn stunden arbeiten muss, wird JEDER zur bereitstellung der grundversorgung arbeiten müssen, egal ob lehrer, mathematiker oder arzt.

Zur Grundversorgung gehören Nahrung, Kleidung, Wohnung, Gesundheitsversorgung, Sicherheit, Transport, Kommunikation, (Aus)Bildung sowie Wissenschaft und Forschung. Lehrer, Ärzte und Mathematiker werden für die Bereitstellung dieser Grundversorgung benötigt.

du willst mich entweder absichtlich falsch verstehen oder [selbstzensur]
dir ist klar, dass lebensmittelproduktion - sprich landwirtschaft - sehr zeitaufwendig ist, wenn sie nicht grossflächig mit ressourcenverschlingenden maschinen gemacht wird. da du aber kleingemeinden haben willst, wirst du schon mal keine grosse flächen haben. und das gilt nur für produkte wie getreide und z.b. baumwolle für die stoffe, die deine hosennäher benötigen. salat und solche sachen brauchen manpower ohne ende.


wenn nicht unsere Gier, möglichst billig und viel zu essen wäre, kämen wir mit einer biologischen Kreislaufwirtschaft sehr gut über die Runden; das tägliche Steak auf dem Teller wäre dann zwar sicher nicht möglich, eine gesunde Ernährung aber durchaus, und wesentlich weniger Energie würde verbraucht, um eine bestimmte Menge an Nahrung zu erzeugen; die großflächige Kunstdüngerlandwirtschaft ist doch nur möglich, weil noch billige Energie zur Verfügung steht, größtenteils auf Erdöl beruhend
Zitat:
Die Erträge unter ökologischer Bewirtschaftung waren zwar um etwa 20 % niedriger als bei konventioneller Bewirtschaftung, dem standen aber 34-53 % niedrigere Dünger und Energieeinsätze gegenüber.

http://www.boelw.de/biofrage_09.html
das unsere herkömmliche Landwirtschaft auf lange Sicht sämtliche Böden unfruchtbar macht und dann überhaupt nichts mehr wächst, wird auch gern augeblendet
http://de.wikinews.org/wiki/Weltagrarbericht_fordert_ein_Umdenken_der_globalen_Landwirtschaft
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Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verschonen!
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1472590) Verfasst am: 15.05.2010, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Rabert hat folgendes geschrieben:

Ich persönlich würde vorschlagen Prostitution zu einem Ausbildungsberuf im Gesundheitswesen zu machen.


Und wenn du nicht genügend Prostituierte findest? Dann kommt "Wer nicht zu den Besten gehört, kann sich seinen Beruf nicht aussuchen" zum tragen?

Oh, das hatte ich noch nicht. Der Vorwurf (oder wie Armer Schlucker sagen würde, die Unterstellung) dass ich Zwangsprostitution einführen will ist tatsächlich neu. Wenn diese Kreativität zur Verbesserung des Schicksals der Menschheit eingebracht werden würde, hätten wir ein paar Probleme weniger ...

Rabert

Aber die Frage ist berechtigt. Wie wird dem Problem begegnet, dass nicht genug Menschen eine Dienstleistung zu produzieren bereit sind, um die Bedürfnisse abzudecken. Wie werden Angebot und Nachfrage ausbalanciert? Wie wird damit umgegangen, dass wenn jede Stunde Arbeit den gleichen Wert hat, es beliebte und unbeliebte Arbeitsplätze gibt, aber keine Anreize für Menschen zweitere zu wählen?
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esme
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Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1472592) Verfasst am: 15.05.2010, 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
Der Vorwurf (oder wie Armer Schlucker sagen würde, die Unterstellung) dass ich Zwangsprostitution einführen will ist tatsächlich neu. Wenn diese Kreativität zur Verbesserung des Schicksals der Menschheit eingebracht werden würde, hätten wir ein paar Probleme weniger ...


Das Problem ist nicht, ob du ein Fan von Zwangsprostitution bist, sondern dass sich das aus dem von dir bisher Geschriebenen ergibt, und du an dieser Stelle überlegen müsstest, was du ändern musst.
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Beitrag(#1472604) Verfasst am: 15.05.2010, 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
Interessant. Auch wenn ich mich frage, wie eine Gurke zum vibrieren gebracht werden kann. Und ob die Idee mit den Gurken wirklich effizient ist.
Und was ist mit Rasierwerkzeug und Haarschneidescheren, diversen Kosemtika, Haargummis..., kann mir nicht denken in welcher Kategorie die Platz haben, wenn denn überhaupt?
Gehören zur Nahrung auch diverse Küchengerätschaften?
Was fällt in die Kategorie Sicherheit?

Norm, Dir wurde bereits großzügig eine Dildogurke zugesprochen. Werde jetzt bitte nicht größenwahnsinnig.
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Rabert
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Anmeldungsdatum: 31.03.2010
Beiträge: 977
Wohnort: im Zug

Beitrag(#1472609) Verfasst am: 15.05.2010, 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
Aber die Frage ist berechtigt. Wie wird dem Problem begegnet, dass nicht genug Menschen eine Dienstleistung zu produzieren bereit sind, um die Bedürfnisse abzudecken. Wie werden Angebot und Nachfrage ausbalanciert? Wie wird damit umgegangen, dass wenn jede Stunde Arbeit den gleichen Wert hat, es beliebte und unbeliebte Arbeitsplätze gibt, aber keine Anreize für Menschen zweitere zu wählen?

Ich denke, dass man unmotivierte Menschen vielleicht noch in Produktionsprozesse einsetzen kann, aber nicht für Dienstleistungserbringung, insbesondere wenn es sogenannte persönliche Dienstleistungen sind. Das gilt wahrscheinlich auch für handwerkliche (im Gegensatz zur industriellen) Güterproduktion.

Wenn sich nicht genug Menschen finden, die diese Arbeiten ausführen wollen, gibt es sie eben einfach nicht im gewünschten Umfang. Genauso wie bereits heute bei Physiotherapeuten oder manchen ärztlichen Disziplinen. Man muss warten, bis man an die Reihe kommt. Wenn deswegen dann viel mehr Menschen für nicht-persönliche Dienstleistungen (zum Beispiel zur Bedienung der Maschinen für die Reinigung der Abwasserkanäle, oder für industrielle Produktionsprozesse) zur Verfügung stehen als dort benötigt werden, dann dürfen sich alle freuen: Die Wochenarbeitszeit für jeden reduziert sich nochmals weiter.

Rabert
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Rabert
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Beitrag(#1472611) Verfasst am: 15.05.2010, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
Was fällt in die Kategorie Sicherheit?

Feuerwehr und Polizei zum Beispiel. Vielleicht auch Rettungsdienste, vielleicht auch die Juristerei.

Rabert
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1472617) Verfasst am: 15.05.2010, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
Aber die Frage ist berechtigt. Wie wird dem Problem begegnet, dass nicht genug Menschen eine Dienstleistung zu produzieren bereit sind, um die Bedürfnisse abzudecken. Wie werden Angebot und Nachfrage ausbalanciert? Wie wird damit umgegangen, dass wenn jede Stunde Arbeit den gleichen Wert hat, es beliebte und unbeliebte Arbeitsplätze gibt, aber keine Anreize für Menschen zweitere zu wählen?

Ich denke, dass man unmotivierte Menschen vielleicht noch in Produktionsprozesse einsetzen kann, aber nicht für Dienstleistungserbringung, insbesondere wenn es sogenannte persönliche Dienstleistungen sind. Das gilt wahrscheinlich auch für handwerkliche (im Gegensatz zur industriellen) Güterproduktion.

Wenn sich nicht genug Menschen finden, die diese Arbeiten ausführen wollen, gibt es sie eben einfach nicht im gewünschten Umfang. Genauso wie bereits heute bei Physiotherapeuten oder manchen ärztlichen Disziplinen. Man muss warten, bis man an die Reihe kommt. Wenn deswegen dann viel mehr Menschen für nicht-persönliche Dienstleistungen (zum Beispiel zur Bedienung der Maschinen für die Reinigung der Abwasserkanäle, oder für industrielle Produktionsprozesse) zur Verfügung stehen als dort benötigt werden, dann dürfen sich alle freuen: Die Wochenarbeitszeit für jeden reduziert sich nochmals weiter.

Rabert

Aber wenn jeder nur 10 Stunden pro Woche arbeitet, dann brauchen wir doch viel mehr Ärzte als bisher., wenn wir keine schlechte medizinische Versorgung wollen.
Wenn nicht genug Menschen für die Dienstleistung Müllabfuhr oder Kranken/- und Altenpflege gefunden werden, dann werden diese Dienstleistung nur noch eingeschränkt zur Verfügung gestellt, ach so. Wenn nicht genug Leute sich bereiterklären als Landwirt zu arbeiten, dann wird die Ressource Nahrung also nur noch begrenzt zur Verfügung hergestellt. Dafür können all diejenigen gezwungen werden in der Industrie zu arbeiten, die womöglich nicht genug Arbeitsplätze bietet und deshalb arbeiten sie weniger. Der Fairnes wegen müssen dann diejenigen in den Dienstleistungsbranchen auch weniger arbeiten, weshalb dann noch weniger der Dienstleistungen die schon knapp waren zur Verfügung stehen und weitere Dienstleistungen nicht ausreichend zur Verfügung stehen... Am Kopf kratzen
Ich fürchte ich habe noch nicht verstanden, wie das funktionieren soll. Schulterzucken
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Rabert
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Anmeldungsdatum: 31.03.2010
Beiträge: 977
Wohnort: im Zug

Beitrag(#1472622) Verfasst am: 15.05.2010, 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
Aber wenn jeder nur 10 Stunden pro Woche arbeitet, dann brauchen wir doch viel mehr Ärzte als bisher., wenn wir keine schlechte medizinische Versorgung wollen.
Wenn nicht genug Menschen für die Dienstleistung Müllabfuhr oder Kranken/- und Altenpflege gefunden werden, dann werden diese Dienstleistung nur noch eingeschränkt zur Verfügung gestellt, ach so. Wenn nicht genug Leute sich bereiterklären als Landwirt zu arbeiten, dann wird die Ressource Nahrung also nur noch begrenzt zur Verfügung hergestellt. Dafür können all diejenigen gezwungen werden in der Industrie zu arbeiten, die womöglich nicht genug Arbeitsplätze bietet und deshalb arbeiten sie weniger. Der Fairnes wegen müssen dann diejenigen in den Dienstleistungsbranchen auch weniger arbeiten, weshalb dann noch weniger der Dienstleistungen die schon knapp waren zur Verfügung stehen und weitere Dienstleistungen nicht ausreichend zur Verfügung stehen... Am Kopf kratzen
Ich fürchte ich habe noch nicht verstanden, wie das funktionieren soll. Schulterzucken

Es gibt eine Gemeinde mit 15.000 Einwohnern. Von denen können 10.000 bis 11.000 oder so arbeiten. Diese 15.000 Leute haben Bedürfnisse, die die 10.000 bis 11.000 Leute decken müssen. Das ist bereits heute schon so. Es gibt Kanalreiniger, Müllmänner, Ärzte, Lehrer und Hersteller von Kämmen. Es gibt Buchhalter, Banker, Steuerberater, Versicherungsvertreter, Berufspolitiker, Lobbyisten, und Leute die soviel Geld haben, dass sie nicht arbeiten müssen. Die erste Gruppe wird gebraucht, die zweite Gruppe nicht mehr.

Das ist im Grunde sehr einfach. Wenn wir viermal soviele Ärzte und Friseure brauchen wie heute, werden wir viermal soviele Ärzte und Friseure haben. Dafür keine arbeitssuchenden Hartz-IV-Empfänger mehr und keine Kapitalanlageberater mehr.

Rabert
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1472643) Verfasst am: 15.05.2010, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

@Rabert:

- Was ist denn mit Berufen, bei denen die Qualität der Ausübung mit der wöchentlichen Dauer des Ausübens skaliert? Z.B. Mathematiker, Musiker, Ärzte, Erfinder, Bürgermeister?

- Was ist mit Großvorhaben, für die viele Menschen zusammenarbeiten müssen, z.B. ein Flughafen oder eine Universitätsklinik?

- Wenn jemand freiwillig 11 Stunden in seinem Gemüsegarten arbeitet (oder sich mit seinem Nachbarn zusammentut) und auf diese Weise das bessere Gemüse produziert, muß dann der Bauer mit dem schlechteren Gemüse Mathematiker werden? Oder werden die alle zwangskollektiviert?

- Sollten wir nicht besser auf ein Schrumpfen der Weltbevölkerung hinwirken?
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1472645) Verfasst am: 15.05.2010, 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
Aber wenn jeder nur 10 Stunden pro Woche arbeitet, dann brauchen wir doch viel mehr Ärzte als bisher., wenn wir keine schlechte medizinische Versorgung wollen.
Wenn nicht genug Menschen für die Dienstleistung Müllabfuhr oder Kranken/- und Altenpflege gefunden werden, dann werden diese Dienstleistung nur noch eingeschränkt zur Verfügung gestellt, ach so. Wenn nicht genug Leute sich bereiterklären als Landwirt zu arbeiten, dann wird die Ressource Nahrung also nur noch begrenzt zur Verfügung hergestellt. Dafür können all diejenigen gezwungen werden in der Industrie zu arbeiten, die womöglich nicht genug Arbeitsplätze bietet und deshalb arbeiten sie weniger. Der Fairnes wegen müssen dann diejenigen in den Dienstleistungsbranchen auch weniger arbeiten, weshalb dann noch weniger der Dienstleistungen die schon knapp waren zur Verfügung stehen und weitere Dienstleistungen nicht ausreichend zur Verfügung stehen... Am Kopf kratzen
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Es gibt eine Gemeinde mit 15.000 Einwohnern. Von denen können 10.000 bis 11.000 oder so arbeiten. Diese 15.000 Leute haben Bedürfnisse, die die 10.000 bis 11.000 Leute decken müssen. Das ist bereits heute schon so. Es gibt Kanalreiniger, Müllmänner, Ärzte, Lehrer und Hersteller von Kämmen. Es gibt Buchhalter, Banker, Steuerberater, Versicherungsvertreter, Berufspolitiker, Lobbyisten, und Leute die soviel Geld haben, dass sie nicht arbeiten müssen. Die erste Gruppe wird gebraucht, die zweite Gruppe nicht mehr.

Das ist im Grunde sehr einfach. Wenn wir viermal soviele Ärzte und Friseure brauchen wie heute, werden wir viermal soviele Ärzte und Friseure haben. Dafür keine arbeitssuchenden Hartz-IV-Empfänger mehr und keine Kapitalanlageberater mehr.

Rabert

Du gehst also davon aus, dass 3/4 der arbeitsfähigen Bevölkerung in der zweiten Gruppe von Berufen arbeitet, die überflüssig sind bzw. nicht arbeiten, wobei du z.B. den Beruf Friseur nicht zu den überflüssigen Berufen zählst? Geschockt
Und wie hats du dir die Bewerkstelligung der demnach erfolrderlichen Umschulungsmaßnahmen gedacht?
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esme
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Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1472655) Verfasst am: 15.05.2010, 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:

Wenn sich nicht genug Menschen finden, die diese Arbeiten ausführen wollen, gibt es sie eben einfach nicht im gewünschten Umfang.


Rabert hat folgendes geschrieben:

Das ist im Grunde sehr einfach. Wenn wir viermal soviele Ärzte und Friseure brauchen wie heute, werden wir viermal soviele Ärzte und Friseure haben.

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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1472656) Verfasst am: 15.05.2010, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Rabert hat folgendes geschrieben:

Wenn sich nicht genug Menschen finden, die diese Arbeiten ausführen wollen, gibt es sie eben einfach nicht im gewünschten Umfang.


Rabert hat folgendes geschrieben:

Das ist im Grunde sehr einfach. Wenn wir viermal soviele Ärzte und Friseure brauchen wie heute, werden wir viermal soviele Ärzte und Friseure haben.

Lachen

ich bin ja mal gespannt, wie Rabert diesen widerspruch aufdröselt.
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Ilmor
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1472661) Verfasst am: 15.05.2010, 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Du hast nicht geantwortet, was du mit Totalverweigerern machen wirst.

Das Recht zu Nutzung der Grundversorgung entsteht aus der Beteiligung an der Bereitstellung der Grundversorgung. Wer sich nicht beteiligt, und weder Krankheit, noch Behinderung, noch Alter als Grund angeben kann, wird die Grundversorgung nicht in Anspruch nehmen können. Sie können dann z.B. Auswandern in Länder, in denen die Menschen noch für die Reichen statt für sich selbst arbeiten, und zwar 40 bis 50 Stunden die Woche oder noch länger.


Du umschreibst hier einfach ganz nett, das du diese Menschen verhungern lassen würdest. Schließlich ist es ja dein Ziel, dein System Weltweit zu etablieren.
Das ist einer der Punkte, die mich an deinem System sehr stören.

Rabert hat folgendes geschrieben:

Zum einen gibt es kein Geld, für das man etwas verkaufen könnte. Viel mächtiger ist aber die Entanonymisierung der Gesellschaft: Wer den Stoff klaut, schadet damit nicht irgendeinen anonymen Apparat, sondern unmittelbar seine Nachbarn. Wenn 20000 Hosen als Bedarf gemeldet sind, dann wird es auch Ressourcen für 20000 Hosen geben. Wenn da jemand von klaut, dann können möglicherweise nur 19900 Hosen produziert werden. Wegen eines Diebes können 100 Menschen in der Gemeinde ihre alten Hosen nicht ersetzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein auf derartiges Diebesgut basierend, auf eine derartige unmittelbare Schädigung der eigenen Nachbarn, jemand plötzlich woher auch immer Hosen präsentieren und anbieten kann, von denen der Nachweis der Rohstoffe fehlt, und die geschädigten Nachbarn dass als Kavaliersdelikt ungeahndet lassen.


In Praxis wird es anders Ablaufen. Man wird halt sagen, 100 Hosen wurden ausgemustert, oder wird den übriggebliebenen Stoff (und es wird viel Stoff übrig bleiben, glaub mir Smilie ) mitnehmen, und es dann verkaufen.
Du kannst natürlich solche Diebstähle durch bessere Kontrollen minimieren, brauchst aber dafür mehr kontrollen, ergo mehr Buchhalter, die du ja eigentlich abschaffen wolltest.


Rabert hat folgendes geschrieben:

Ich unterstütze keine Sozialschmarotzer, das ist richtig. Wer in Deutschland nicht arbeitet, obwohl er arbeiten könnte, wird von denen versorgt, die für sie arbeiten. Das unterstütze ich nicht. Die Medaille hat übrigens zwei Seiten. Neben der Pflicht zu 10 Stunden Arbeit in der Woche besteht auch das verbriefte Recht auf 10 Stunden Arbeit in der Woche. Welche Arbeit jemand verrichtet, wird im wesentlichen entschieden durch dessen Qualifikation und die Menge der erforderlichen Leistungen, die diese Qualifikation benötigen. Jeder kann sich für jede Arbeit bewerben, die Besten werden sich aussuchen können, was sie tun wollen. Das ist ein meritokratisches Element in dem von mir vorgeschlagenen System.


Du versuchst hier gerade, Zwangsarbeit schönzureden. Nach deiner Argumentation proftieren auch die Sklaven (also, ich meine jetzt die echten Sklaven) von ihrem Recht auf Arbeit.

Rabert hat folgendes geschrieben:

Natürlich wirst du als Mathematiker arbeiten können, wenn ein Bedarf für Mathematiker besteht, und das gilt auch für alle anderen akademischen Berufe. Während die Bereitstellung der Grundversorgung die Pflicht ist, ist Wissenschaft, Forschung und (Aus)Bildung die Kür. Jeder kann sich seiner Pflicht zur Arbeit "legal" durch Teilnahme an Lehrveranstaltungen von Akademien und Universitäten oder auch das Erlernen von Berufen oder Fertigkeiten entziehen, wenn er will, sein ganzes Leben lang. Um Missbrauch zu verhindern, wird es jedoch regelmäßige Prüfungen geben, deren wiederholtes Nichtbestehen ein Fortführen des Lebens als Student oder Lehrling beendet.


Wofür braucht man konkret Sprachwissenschaftler, Mediendesigner und Archäologen für die Erhaltung der Grundbedürnisse? Desweiteren verstehe ich nicht, warum du unbedingt willst, dass die Zwangsarbeit sich nur auf die Befriedieung der Grundbedürfnisse beschränkt.

Rabert hat folgendes geschrieben:

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Es geht hier nicht um Rohstoffe, sondern um den Gesamtumsatz einer Gesellschaft. Ich habe irgendwo gelesen, dass der Moonshot nur Promillen des Amerikanischen Bruttoinlandproduktes kostete. Keiner wird so eine Mission finanzieren, wenn dafür 10% aller menschlicher Produktion draufgeht. Und da bei deinem System die Leistungsfähigkeit der Produktion sinkt, wird so ein Projekt unwahrscheinlicher.

Wenn die Menschheit erkennt, dass die Kolonisierung des Weltalls langfristig eine zwingende Konsequenz ist, und die Negation dieser Erkenntnis zwangsläufig unserer Zivilisation beenden wird (das ist keine Frage nach dem ob, sondern nach dem wann), wird sie bereit sein alles dafür zu investieren, dass die einzige Möglichkeit zum Entkommen aus der Falle unseres Planeten auch realisiert wird.


Ja, als Notwendingkeit wird man es sicher realisieren, als Luxus (und das war der Apollo projekt) wohl eher nicht. Und hier sehe ich ein weiteres Problem deines Systems. Es bremst den technischen Fortschritt (verglichen mit einem kapitalistischen System). Wenn es also eine Lösung für unser Rohstoff und Energie Problem gibt, werden wir es viel schneller in einem kapitalistischen System erreichen.

Rabert hat folgendes geschrieben:

Der Kapitalismus hat dafür gesorgt, dass heutzutage etwa 400 bis 500 Clans aus Milliardären und Mulitmillionären die Erde gehört, und dass alle anderen Menschen für sie arbeiten. Viele, sehr viele verrecken dabei elendlich, manche dieser Sklaven werden gut versorgt und umsorgt, weil sie besonders nützlich und wertvoll sind.


Ich nehme an, du meinst damit Afrika, und andere Elendsgebiete. Ich denke nicht, dass diese Probleme dort vom Kapitalismus verursacht wurden (auch wenn er teilweise diese Probleme weiter aufheizt), sie sind vielmehr eine Folge des Imperialismus und des damit verbundenen Kulturschocks.
Diese Probleme sind allerdings in der freien Marktwirtschaft nicht Systemintern, es wäre als eine kapitalistische Welt vorstellbar, ohne die ganzen Bürgerkriege und Dikaturen.

Rabert hat folgendes geschrieben:

Dieser Kapitalismus hat dafür gesorgt, dass in nur 100 Jahren fast die Hälfte fast aller für die industrielle Produktion und den Betrieb unserer Zivilisation notwendigen Ressourcen verbraucht wurden. Wovon und womit eine möglicherweise doppelt so große Zahl von Menschen in weiteren 100 Jahren leben soll, wenn auch die zweite Hälfte der erreichbaren Ressourcen weitgehend verbraucht sind, beantwortet der Kapitalismus nicht.


Das war nicht der Kapitalismus, sondern der technische Fortschritt, der uns überhaupt erst den Zugang zu diesen Rohstoffen verschaffte. Glaub mir, ein feudalistisches System würde die Erde genauso ausbeuten.


Rabert hat folgendes geschrieben:

Das es eine theoretische Chance für die Edelsklaven gibt, aus dem Sklavenverhältnis ausbrechen und ein freier Mensch werden zu können, ist eine offensichtlich erfolgreicher Versuch die Menschheit einzulullen. Für jeden der dies schafft, sind an anderer Stelle hunderttausende beim Versuch sich und ihre Familien zu ernähren und zu versorgen verreckt.


Das stimmt so nicht, den die hunderttausende, die etwa in Afrika verrecken, stehen nicht im zusammenhang mit einem Amerikaner, der es schafft, Millionär zu werden.

Rabert hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ich bin davon überzeugt, dass:
a) Die Marktwirtschaft anderen Wirtschaftsformen in ihrer Produktivität überlegen ist
b) Mittelfristig sich die produktivste Wirtschafstfform durchsetzt

Produktivität ist keine heilige Kuh. Es sollte nicht darum gehen, in einer gegebenen Zeit möglichst viel zu produzieren, sondern mit möglichst wenig Zeit den Bedarf der Menschheit zu decken.


Du verstehst mich nicht. Meine Behauptung ist glänzlich Werteneutral. Sie lautet: bei der Spezies Mensch wird sich auf dauer die Wirtschafstform durchsetzen, die am Produktivsten ist. Ob nun du oder ich das gut finden, oder uns lieber wünschen würden, es möge sich die humanste Wirtschaftsform durchsetzen, ist dabei irrelevant.

-------------------------------------------------------------------

Ich hätte eine Frage an dich: Angenommen, es wäre uns möglich, unser Bevölkerungswachstum in den Griff zu kriegen, eine neue Energiequelle zu finden und Zugang zu neuen Rohstoffen (etwa im Weltall) zu ergattern.
Würdest du dann immer noch dein System propagieren?
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Misterfritz hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Rabert hat folgendes geschrieben:

Wenn sich nicht genug Menschen finden, die diese Arbeiten ausführen wollen, gibt es sie eben einfach nicht im gewünschten Umfang.


Rabert hat folgendes geschrieben:

Das ist im Grunde sehr einfach. Wenn wir viermal soviele Ärzte und Friseure brauchen wie heute, werden wir viermal soviele Ärzte und Friseure haben.

Lachen

ich bin ja mal gespannt, wie Rabert diesen widerspruch aufdröselt.

Da ist doch kein Widerspruch. Mit den Augen rollen Wenn eine bestimmte Menge Friseure, Masseure oder Ärzte benötigt wird um jeden Bürger ohne Wartezeiten bedienen zu können, und diese Menge nicht erreicht wird, dann wird es Wartelisten geben. Das ist doch heute nicht anders.

Rabert
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Beitrag(#1472703) Verfasst am: 15.05.2010, 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
Da ist doch kein Widerspruch. Mit den Augen rollen Wenn eine bestimmte Menge Friseure, Masseure oder Ärzte benötigt wird um jeden Bürger ohne Wartezeiten bedienen zu können, und diese Menge nicht erreicht wird, dann wird es Wartelisten geben. Das ist doch heute nicht anders.

Rabert

Rabert hat folgendes geschrieben:

Das ist im Grunde sehr einfach. Wenn wir viermal soviele Ärzte und Friseure brauchen wie heute, werden wir viermal soviele Ärzte und Friseure haben.

du siehst den widerspruch nicht? Mit den Augen rollen
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Beitrag(#1472743) Verfasst am: 15.05.2010, 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Du umschreibst hier einfach ganz nett, das du diese Menschen verhungern lassen würdest. Schließlich ist es ja dein Ziel, dein System Weltweit zu etablieren.
Das ist einer der Punkte, die mich an deinem System sehr stören.

Ja. Es ist die Entscheidung jedes Einzelnen. Wer lieber verhungert als 10 Stunden die Woche zu arbeiten, der darf das. Aber vielleicht kann er ja darauf hoffen, dass seine Nachbarn für ihn mitarbeiten und ihm etwas zu essen geben. Ich habe es schonmal geschrieben, ich habe kein Herz für Schmarotzer. Darum gibt es auch diesen Thread. Es gibt Millionen Schmarotzer in dieser Welt, die andere für sich arbeiten lassen ohne einen Finger zu krümmen und diese Anderen dabei auch noch auslachen und als dumm verspotten. Und ich kenne ein paar Hartz-IV-Schmarotzer, die das ebenfalls tun, und jedem der arbeiten geht den Vogel zeigen.

Ilmor hat folgendes geschrieben:
In Praxis wird es anders Ablaufen. Man wird halt sagen, 100 Hosen wurden ausgemustert, oder wird den übriggebliebenen Stoff (und es wird viel Stoff übrig bleiben, glaub mir Smilie ) mitnehmen, und es dann verkaufen.
Du kannst natürlich solche Diebstähle durch bessere Kontrollen minimieren, brauchst aber dafür mehr kontrollen, ergo mehr Buchhalter, die du ja eigentlich abschaffen wolltest.

1. Warum sollte jemand dieses Risiko des Diebstahls eingehen? Er kann es nicht verkaufen, weil es kein Geld gibt.
2. Wieso sollte man glauben, dass in einer Gemeinde, wo jeder jeden kennen kann, so etwas nicht nur nicht auffällt, sondern von allen anderen, die dadurch geschädigt werden, geduldet wird?

Man kann kriminelle Energie und kriminelles Handeln nie vollkommen ausschließen, aber man kann die Motivation dazu unterbinden: Gewinn und die Chance unerkannt zu bleiben.

Wer es dennoch tut, wird bestraft. Zum Beispiel beim Diebstahl im Wert von Gütern deren Produktion 48 Stunden gedauert hat mit Entzug des Rechtes auf Inanspruchnahme der Grundversorgung für einen Zeitraum von 48 Stunden. Was unter anderem auch die Nutzung der eigenen Wohnung betrifft. Aber vielleicht hoffen auch diese Kriminellen auf Nachbarn, die Verständnis und Mitleid mit Ihnen haben. Wie groß seine Chancen sind, nach Ableisten der Strafe seine 10 Stunden an einem Arbeitsplatz ableisten zu können, der ihm Spaß macht, ist ein anderer Aspekt. Wer einmal etwas geklaut hat, wird wohl nie wieder Zugang zu einem Arbeitsplatz bekommen, wo man etwas von Wert stehlen könnte.

Wie gesagt, es ist die Entscheidung eines jeden Einzelnen selbst, inklusive der damit verbundenen Risiken und Konsequenzen.

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Rabert hat folgendes geschrieben:

Ich unterstütze keine Sozialschmarotzer, das ist richtig. Wer in Deutschland nicht arbeitet, obwohl er arbeiten könnte, wird von denen versorgt, die für sie arbeiten. Das unterstütze ich nicht. Die Medaille hat übrigens zwei Seiten. Neben der Pflicht zu 10 Stunden Arbeit in der Woche besteht auch das verbriefte Recht auf 10 Stunden Arbeit in der Woche. Welche Arbeit jemand verrichtet, wird im wesentlichen entschieden durch dessen Qualifikation und die Menge der erforderlichen Leistungen, die diese Qualifikation benötigen. Jeder kann sich für jede Arbeit bewerben, die Besten werden sich aussuchen können, was sie tun wollen. Das ist ein meritokratisches Element in dem von mir vorgeschlagenen System.


Du versuchst hier gerade, Zwangsarbeit schönzureden. Nach deiner Argumentation proftieren auch die Sklaven (also, ich meine jetzt die echten Sklaven) von ihrem Recht auf Arbeit.

Wenn das Zwangsarbeit ist, dann ist die derzeitige Situation für 40 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ebenfalls Zwangsarbeit, nur halt nicht 10 Stunden, sondern 40 Stunden in der Woche. Mit dem Unterschied, dass die Zwangsarbeit von heute von den meisten Menschen als sinnlos und nutzlos empfunden wird. Man hat weder einen Bezug zum hergestellten Produkt, noch kennt man denjenigen, der es nutzen wird.

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Wofür braucht man konkret Sprachwissenschaftler, Mediendesigner und Archäologen für die Erhaltung der Grundbedürnisse? Desweiteren verstehe ich nicht, warum du unbedingt willst, dass die Zwangsarbeit sich nur auf die Befriedieung der Grundbedürfnisse beschränkt.

Es gibt keine Zwangsarbeit. Es gibt einen gemeinschaftlichen Konsens in einer Gemeinde die Versorgung der eigenen Bürger sicherzustellen. Die damit verbundene Arbeit als Zwangsarbeit zu bezeichnen ist unredlich und bösartig. Wenn ich heute die Hälfte meiner Arbeitszeit dafür aufwenden muss, damit Kapital von unten nach oben geschaufelt werden kann und Politiker und Banker ihre Gehälter und Privilegien bekommen, dann ist das Zwangsarbeit. Darum spreche hier von Sklaverei.

Es gab schon immer Berufe, die sich überlebt haben. Aus Pferdekutschern wurden Berufskraftfahrer, und Köhler, Böttcher oder Seiler gibt es gar nicht mehr. Wissenschaft und Forschung ist Teil der Grundversorgung, darum wird es Achäologen oder Philosophen geben. Ob es Mediendesigner geben wird, weiß ich nicht, wenn es keinen Sinn mehr macht mit Werbung Bedarf zu schaffen oder Wettbewerber zu übertrumpfen.

Aufgabe des Staates (der Gemeinde) ist ausschließlich die Versorgung der Bürger im Rahmen der Grundversorgung. Was die Bürger daneben noch machen, ist deren Sache. Sie können sogar die Rahmenbedingungen dafür in ihrer Gemeinde selbst mitgestalten. Und zwar jederzeit, nicht nur einmal in 5 Jahren per Kreuzchen.

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ja, als Notwendingkeit wird man es sicher realisieren, als Luxus (und das war der Apollo projekt) wohl eher nicht. Und hier sehe ich ein weiteres Problem deines Systems. Es bremst den technischen Fortschritt (verglichen mit einem kapitalistischen System). Wenn es also eine Lösung für unser Rohstoff und Energie Problem gibt, werden wir es viel schneller in einem kapitalistischen System erreichen.

Ich trete dafür ein, dass eine Gesellschaft, in der nur 10 Stunden die Woche gearbeitet werden muss, jeder mindestens weitere 10 Stunden die Woche sich daran beteiligt, dass es eine Zukunft für die Menschheit und unsere Zivilisation gibt. Die Grundversorgungsbereiche Wissenschaft und Foschung sowie (Aus)Bildung werden diejenigen sein, da nicht nur mit Abstand am meisten von der nun verfügbaren Freiheit und Freizeit profitieren, sondern im globalen Maßstab um ein vielfaches zum Vergleich zu Heute wachsen werden.

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ich nehme an, du meinst damit Afrika, und andere Elendsgebiete. Ich denke nicht, dass diese Probleme dort vom Kapitalismus verursacht wurden (auch wenn er teilweise diese Probleme weiter aufheizt), sie sind vielmehr eine Folge des Imperialismus und des damit verbundenen Kulturschocks.
Diese Probleme sind allerdings in der freien Marktwirtschaft nicht Systemintern, es wäre als eine kapitalistische Welt vorstellbar, ohne die ganzen Bürgerkriege und Dikaturen.

Der Kolonialismus war kein Selbstzweck, sondern rein kapitalistisch motiviert. Kapitalismus ist immer die Vorteilsgewährung des Starken gegenüber dem Schwachen. Dabei werden die Starken immer stärker und gleichzeitig immer weniger, und die Schwachen immer schwächer und gleichzeitig immer mehr. Man nennt das heutzutage die Schere zwischen Arm und Reich. Ich denke mal, du wirst nicht in Abrede stellen, dass sie sich immer weiter öffnet. Mit Kulturschock hat das rein gar nichts zu tun.

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Das war nicht der Kapitalismus, sondern der technische Fortschritt, der uns überhaupt erst den Zugang zu diesen Rohstoffen verschaffte. Glaub mir, ein feudalistisches System würde die Erde genauso ausbeuten.

Der technische Fortschritt zwingt mich nicht dazu Auto zu fahren, bei McDonalds zu essen oder zuzuschauen wie der Amazonaswald vernichtet wird. Der Kapitalismus mit seinen psychosozialen Mechanismen zur Beeinflussung der Massen unnütze Sachen haben zu wollen, weil nur so die Reichen noch reicher werden können, ist ursächlich für die Zerstörung unseres Planeten. Der Kommunismus war da nicht anders, er hat den Reichtum und die Beute aus der Ausplünderung der Menschen nur anders verteilt. Wie ein feudalistisches System in der heutigen Zeit funktionieren würde, weiß ich nicht.

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Das stimmt so nicht, den die hunderttausende, die etwa in Afrika verrecken, stehen nicht im zusammenhang mit einem Amerikaner, der es schafft, Millionär zu werden.

Nein? Wer bekommt denn den Profit aus den Ölquellen Nigerias, der locker ausreichen würde um die dortige Bevölkerung in Wohlstand leben zu lassen? Nur so als Beispiel. Woher stammt denn die Million des Amerikaners? Willst du im Ernst behaupten, die westliche Welt hilft der Dritten Welt nur völlig uneigennützig die eigenen Rohstoffe auszubeuten und in den Westen zu transportieren? Wir lassen unsere T-Shirts dort für einen Tageslohn von 10 Dollar nähen (80% der Menschheit verdient weniger als 10 Dollar am Tag!), weil wir so großzügig sind?

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Du verstehst mich nicht. Meine Behauptung ist glänzlich Werteneutral. Sie lautet: bei der Spezies Mensch wird sich auf dauer die Wirtschafstform durchsetzen, die am Produktivsten ist. Ob nun du oder ich das gut finden, oder uns lieber wünschen würden, es möge sich die humanste Wirtschaftsform durchsetzen, ist dabei irrelevant.

Dann muss meine Idee ganz besonders erfolgreich sein. Weil 50% oder mehr der produktiven menschlichen Arbeitszeit in (Aus)Bildung sowie Forschung und Wissenschaft gehen. Was meinst du, wie effizient man mit den dadurch gewonnen Erkenntnissen produzieren kann?

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ich hätte eine Frage an dich: Angenommen, es wäre uns möglich, unser Bevölkerungswachstum in den Griff zu kriegen, eine neue Energiequelle zu finden und Zugang zu neuen Rohstoffen (etwa im Weltall) zu ergattern.
Würdest du dann immer noch dein System propagieren?

Ja. Denn ich würde immer noch dafür arbeiten, dass die Menschen befreit werden aus der Lohnsklaverei, dass es unmöglich gemacht wird, dass ein paar hunderttausend Menschen nichts zu tun brauchen, und alle anderen für sie arbeiten müssen, damit sie genug zu essen und ein Dach über dem Kopf haben können. Ich würde weiterhin dafür eintreten, dass niemand mehr arbeiten sollte, als notwendig ist die Menschheit zu versorgen. Arbeiten zu müssen damit andere (noch) reich(er) werden, ist verwerflich. Und ich würde mich weiter dafür einsetzen, dass Akkumulation politischer Macht verhindert und Gesetzgebung demokratisiert wird. Es darf nicht sein, dass eine Oligarchie aus ein paar hundert Menschen in völlig intransparenter Weise und ohne Möglichkeit es zu verhindern das Geschick von zig oder mehreren hundert Millionen Menschen bestimmt.

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Beitrag(#1472747) Verfasst am: 15.05.2010, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Rabert hat folgendes geschrieben:
Da ist doch kein Widerspruch. Mit den Augen rollen Wenn eine bestimmte Menge Friseure, Masseure oder Ärzte benötigt wird um jeden Bürger ohne Wartezeiten bedienen zu können, und diese Menge nicht erreicht wird, dann wird es Wartelisten geben. Das ist doch heute nicht anders.

Rabert

Rabert hat folgendes geschrieben:

Das ist im Grunde sehr einfach. Wenn wir viermal soviele Ärzte und Friseure brauchen wie heute, werden wir viermal soviele Ärzte und Friseure haben.

du siehst den widerspruch nicht? Mit den Augen rollen

Schreib doch ganz einfach mal hin, wo da der Widerspruch sein soll, und inwiefern er durch meine Kommentierung nicht entkräftet ist.

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Misterfritz
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Beitrag(#1472753) Verfasst am: 15.05.2010, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Rabert hat folgendes geschrieben:
Da ist doch kein Widerspruch. Mit den Augen rollen Wenn eine bestimmte Menge Friseure, Masseure oder Ärzte benötigt wird um jeden Bürger ohne Wartezeiten bedienen zu können, und diese Menge nicht erreicht wird, dann wird es Wartelisten geben. Das ist doch heute nicht anders.

Rabert

Rabert hat folgendes geschrieben:

Das ist im Grunde sehr einfach. Wenn wir viermal soviele Ärzte und Friseure brauchen wie heute, werden wir viermal soviele Ärzte und Friseure haben.

du siehst den widerspruch nicht? Mit den Augen rollen

Schreib doch ganz einfach mal hin, wo da der Widerspruch sein soll, und inwiefern er durch meine Kommentierung nicht entkräftet ist.

Rabert

sorry,
wenn du nicht siehst, wo du dir selbst widersprichst, dann ist dir irgendwie nicht zu helfen...
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Beitrag(#1472763) Verfasst am: 15.05.2010, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Rabert hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Rabert hat folgendes geschrieben:
Da ist doch kein Widerspruch. Mit den Augen rollen Wenn eine bestimmte Menge Friseure, Masseure oder Ärzte benötigt wird um jeden Bürger ohne Wartezeiten bedienen zu können, und diese Menge nicht erreicht wird, dann wird es Wartelisten geben. Das ist doch heute nicht anders.

Rabert

Rabert hat folgendes geschrieben:

Das ist im Grunde sehr einfach. Wenn wir viermal soviele Ärzte und Friseure brauchen wie heute, werden wir viermal soviele Ärzte und Friseure haben.

du siehst den widerspruch nicht? Mit den Augen rollen

Schreib doch ganz einfach mal hin, wo da der Widerspruch sein soll, und inwiefern er durch meine Kommentierung nicht entkräftet ist.

Rabert

sorry,
wenn du nicht siehst, wo du dir selbst widersprichst, dann ist dir irgendwie nicht zu helfen...

Also bist du nicht in der Lage, mir diesen vermeindlichen Widerspruch zu erklären? Behauptungen aufstellen ist einfach, aber sie zu begründen, dafür braucht es schon ein wenig mehr ...

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Beitrag(#1472800) Verfasst am: 16.05.2010, 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:

Da ist doch kein Widerspruch. Mit den Augen rollen Wenn eine bestimmte Menge Friseure, Masseure oder Ärzte benötigt wird um jeden Bürger ohne Wartezeiten bedienen zu können, und diese Menge nicht erreicht wird, dann wird es Wartelisten geben. Das ist doch heute nicht anders.

Rabert

In den Bereichen mit Wartezeiten würden entweder nicht alle einfach später bekommen was sie wünschen sondern einige darauf verzichten müssen, im anderen Fall würden sich die Wartezeiten immer weiter steigern (wie beim Trabi). Bei Friseuren finde ich das unproblematisch. Aber bei Ärzten sind lange Wartezeiten dazu geeignet gesundheitliche Probleme zu verschlechtern und Leiden zu verlängern. Einige werden von selbst gesund, andere sterben womöglich während der Wartezeit. Wartezeiten bei wichtigen Dienstleistungen können nicht unproblematisch beliebig in Kauf genommen werden.
Wenn für die Menschen wichtige Dienstleistungen und Ressourcen knapp sind, dann werden Menschen tauschen und in der Freizeit arbeiten, dann können Menschen mit der Fähigkeit die Ressource oder Dientsleistung in ihrer Freizeit herzustellen durch Tauschgeschäft zu Reichtum gelangen, andere werden die Ressourcen die sie nach Warteliste erhalten haben, notgedrungen eintauschen...
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Beitrag(#1472802) Verfasst am: 16.05.2010, 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Bislang wurde auch immer betont, dass unser Konsumwahn zu Lasten von Personen auf der anderen Seite des Erdballs geht.


wenn jede "Einheit" sich zum größten Teil selbst versorgt bzw. mit den umliegenden Gemeinden austauscht, fällt natürlich die Ausbeutung der Ressourcen anderer Länder/Erdteile weg (genauso wie Transport usw.) bzw. wird zumindest minimiert


Wenn wir also in der Gruppe Kaffee für wichtig halten, haben wir Pech gehabt?

Müsst ihr eben auf regional erhältliche Drogen umsteigen. Ihr werdet schon irgend was finden was euch ebenso aufputscht...
Vielleicht wäre ja auch ein Entzug von der Koffein-Sucht eine Alternative ... dann zittern die Hände nicht mehr so wenn man keinen Kaffee intus hat.


Das wollen wir als Kollektiv aber nicht. Und jetzt?
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Beitrag(#1472806) Verfasst am: 16.05.2010, 00:59    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
Man kann kriminelle Energie und kriminelles Handeln nie vollkommen ausschließen, aber man kann die Motivation dazu unterbinden: Gewinn und die Chance unerkannt zu bleiben.

Wer es dennoch tut, wird bestraft. Zum Beispiel beim Diebstahl im Wert von Gütern deren Produktion 48 Stunden gedauert hat mit Entzug des Rechtes auf Inanspruchnahme der Grundversorgung für einen Zeitraum von 48 Stunden. Was unter anderem auch die Nutzung der eigenen Wohnung betrifft. Aber vielleicht hoffen auch diese Kriminellen auf Nachbarn, die Verständnis und Mitleid mit Ihnen haben. Wie groß seine Chancen sind, nach Ableisten der Strafe seine 10 Stunden an einem Arbeitsplatz ableisten zu können, der ihm Spaß macht, ist ein anderer Aspekt. Wer einmal etwas geklaut hat, wird wohl nie wieder Zugang zu einem Arbeitsplatz bekommen, wo man etwas von Wert stehlen könnte.

Wie gesagt, es ist die Entscheidung eines jeden Einzelnen selbst, inklusive der damit verbundenen Risiken und Konsequenzen.


Es gibt auch Gesellschaften, in denen sowieso alles allen gehört, dann kann es per definitionem keine "Eigentumsdelikte" geben, und es muß zum Beispiel nicht Jeder eine Schaufel besitzen. Funktioniert möglicherweise sogar, wenn eine Kultur noch einen Eigentumsbegriff kennt (Bubuti). Es gibt dort aber eine rigide Tradition, daß eine Bitte nicht abgeschlagen werden darf - schon aus Eigennutz, denn wenn man ein Besitztum nicht weitergibt, könnte es passieren, daß Andere ihre auch nicht weitergeben, sollte er etwas brauchen. Oder die Konflikte verschieben sich auf andere Fragen.

Es ist natürlich auch nur ein Entwurf: Letzten Endes könnte eine solche Regelung aber unmenschlich sein. Denn Jeder, der irgendetwas stiehlt, das "mehr wert ist" als 72 Stunden Arbeit (und auch die Frage: wessen Arbeit, haben alle die gleiche Produktivität?), würde es riskieren zu verdursten. Auch fehlt Deiner Anschauung der Begriff der "Resozialisierung". In dem Sinne nämlich, daß man jemandem nie wieder vertraut, der einmal ein Delikt begangen hat, und dieser dann gewissermaßen permanent aus dem System herausfiele. (Oder gibt es so etwas wie einen "Kredit", den man durch Mehrarbeit aufbauen kann? Oder wäre das wieder ähnlich ungerecht wie wenn ein Millionen-Steuersünder sich aus seiner Strafe "auskaufen" könnte?)
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Beitrag(#1472807) Verfasst am: 16.05.2010, 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Du umschreibst hier einfach ganz nett, das du diese Menschen verhungern lassen würdest. Schließlich ist es ja dein Ziel, dein System Weltweit zu etablieren.
Das ist einer der Punkte, die mich an deinem System sehr stören.

Ja. Es ist die Entscheidung jedes Einzelnen. Wer lieber verhungert als 10 Stunden die Woche zu arbeiten, der darf das. Aber vielleicht kann er ja darauf hoffen, dass seine Nachbarn für ihn mitarbeiten und ihm etwas zu essen geben. Ich habe es schonmal geschrieben, ich habe kein Herz für Schmarotzer. Darum gibt es auch diesen Thread. Es gibt Millionen Schmarotzer in dieser Welt, die andere für sich arbeiten lassen ohne einen Finger zu krümmen und diese Anderen dabei auch noch auslachen und als dumm verspotten. Und ich kenne ein paar Hartz-IV-Schmarotzer, die das ebenfalls tun, und jedem der arbeiten geht den Vogel zeigen.


Also, dieser Punkt alleine Reicht mir aus, um dein System abzulehnen. Ich finanziere gerne die paar Schmarotzer mit meinen (zukünftigen) Steuern, wenn ich mir dafür sicher sein kann, in einem System zu leben, dass, egal was mir zustößt, mich nicht verhungern lassen wird.
Und die Schmarotzer wird es so oder so geben, die werden halt zur arbeit gehen, und dort nur den ganzen Tag rumsitzen und Kaffe trinken. Und wenn du eine Möglichkeit offenhälst, dass ihre Kollegen sie verpfeifen können, riskierst du immer, das Unschuldige bestraft werden (in dem Fall mit dem Tod).


Rabert hat folgendes geschrieben:

1. Warum sollte jemand dieses Risiko des Diebstahls eingehen? Er kann es nicht verkaufen, weil es kein Geld gibt.
2. Wieso sollte man glauben, dass in einer Gemeinde, wo jeder jeden kennen kann, so etwas nicht nur nicht auffällt, sondern von allen anderen, die dadurch geschädigt werden, geduldet wird?


Ganz einfach, Korruption. Eine hand wäscht die andere, ich sorge dafür, dass du nicht zwei Monate warten musst, bis du neue Jeans bekommst (diese werden ja nach "Bedarf" zugewiesen") und da du Lehrer bist, gibst du meinen Sprößlingen bessere Noten.
Meine Eltern kommen aus der ehmaligen Sowjetunion, und genauso lief es dort damals. Für Geld konnte man praktisch nichts kaufen, es war also wertlos, und es wurde halt in "Gefallen" gehandelt.
Nun stehst du vor einem Dilemma: Machst du die Kommunen groß genug, wird es immer Korrution geben, die deine Produktivität erstickt, machst du sie zu klein, werden die Kommunen nicht imstande sein, die Grundbedürfnisse eines zivilisierten Menschen zu decken, ganz zu schweigen von hochtechnisierten Dingern wie Computern herzustellen.
Ganz konkretes Beispiel: Wie willst du dafür sorgen, dass bei einer PC Produktion (von Silizium zu Fertigprodukten) jeder jeden kennt?

Rabert hat folgendes geschrieben:

Wer es dennoch tut, wird bestraft. Zum Beispiel beim Diebstahl im Wert von Gütern deren Produktion 48 Stunden gedauert hat mit Entzug des Rechtes auf Inanspruchnahme der Grundversorgung für einen Zeitraum von 48 Stunden. Was unter anderem auch die Nutzung der eigenen Wohnung betrifft. Aber vielleicht hoffen auch diese Kriminellen auf Nachbarn, die Verständnis und Mitleid mit Ihnen haben. Wie groß seine Chancen sind, nach Ableisten der Strafe seine 10 Stunden an einem Arbeitsplatz ableisten zu können, der ihm Spaß macht, ist ein anderer Aspekt. Wer einmal etwas geklaut hat, wird wohl nie wieder Zugang zu einem Arbeitsplatz bekommen, wo man etwas von Wert stehlen könnte.


Dein Strafsystem wird nicht funktionieren, das ist ein Grundaspekt der Korruption, dass da jeder drinsteckt. Und die Tatsache, dass du scheinbar keine eindeutige Autoritäten in deinen Kommunen hast, macht es nicht besser.

Rabert hat folgendes geschrieben:

Es gibt keine Zwangsarbeit. Es gibt einen gemeinschaftlichen Konsens in einer Gemeinde die Versorgung der eigenen Bürger sicherzustellen. Die damit verbundene Arbeit als Zwangsarbeit zu bezeichnen ist unredlich und bösartig. Wenn ich heute die Hälfte meiner Arbeitszeit dafür aufwenden muss, damit Kapital von unten nach oben geschaufelt werden kann und Politiker und Banker ihre Gehälter und Privilegien bekommen, dann ist das Zwangsarbeit. Darum spreche hier von Sklaverei.


Du kannst es nennen wie du willst. Das ändert nichts daran, dass du dem Einzelnen das Messer an die Kehle setzt, entweder arbeiten oder sterben.

Rabert hat folgendes geschrieben:

Es gab schon immer Berufe, die sich überlebt haben. Aus Pferdekutschern wurden Berufskraftfahrer, und Köhler, Böttcher oder Seiler gibt es gar nicht mehr. Wissenschaft und Forschung ist Teil der Grundversorgung, darum wird es Achäologen oder Philosophen geben. Ob es Mediendesigner geben wird, weiß ich nicht, wenn es keinen Sinn mehr macht mit Werbung Bedarf zu schaffen oder Wettbewerber zu übertrumpfen.


Es ist keine Schande, wenn berufe wie Kutscher oder Schornsteinfeger aussterben, allerdings ist es ein gewaltiger Verlust, wenn es zB keine Physiker oder Historiker mehr gibt. Übrigens stelle ich es mir ziemlich witzig vor, wie du etwa einen Philosophen zehn Stunden die Woche arbeiten lässt. Soll er sich für zehn Stunden in einen Raum sperren, und über den Sinn des Lebens nachdenken?
Und was ist mit der Archäologen, der zu einem Ausgrabungsort fahren muss, um dort seine Forschungen zu betreiben?

Rabert hat folgendes geschrieben:

Ich trete dafür ein, dass eine Gesellschaft, in der nur 10 Stunden die Woche gearbeitet werden muss, jeder mindestens weitere 10 Stunden die Woche sich daran beteiligt, dass es eine Zukunft für die Menschheit und unsere Zivilisation gibt. Die Grundversorgungsbereiche Wissenschaft und Foschung sowie (Aus)Bildung werden diejenigen sein, da nicht nur mit Abstand am meisten von der nun verfügbaren Freiheit und Freizeit profitieren, sondern im globalen Maßstab um ein vielfaches zum Vergleich zu Heute wachsen werden.


Du gehst davon aus, dass mehr Freizeit weniger Forschungsmittel wett machen werden, dem ist es aber nicht so.
Wir sind uns wohl beide einig, dass die Menschen wohl noch nie so lange Arbeiten mussten wie heute, allerdings auch noch nie so produktiv dabei waren. Dann müsste es nach deiner Logik der Fortschritt in der Vergangenheit besonders rasant gewesen sein, und heute müsste er weniger stark ausfallen. Genau das Gegenteil ist jedoch der Fall.


Rabert hat folgendes geschrieben:

Der Kolonialismus war kein Selbstzweck, sondern rein kapitalistisch motiviert. Kapitalismus ist immer die Vorteilsgewährung des Starken gegenüber dem Schwachen. Dabei werden die Starken immer stärker und gleichzeitig immer weniger, und die Schwachen immer schwächer und gleichzeitig immer mehr. Man nennt das heutzutage die Schere zwischen Arm und Reich. Ich denke mal, du wirst nicht in Abrede stellen, dass sie sich immer weiter öffnet. Mit Kulturschock hat das rein gar nichts zu tun.


Wir müssen erstmal festlegen, was für dich Kapitalismus ist. Wenn für dich Kapitalismus der Egoismus der Menschen ist, dann kann man sagen, dass der Kapitalismus an fast allem Elend der Welt schuld ist (an dem Rest sind die Idealisten schuld).
Wenn man jedoch den Kapitalismus als die Wirtschaftsidee des freien Marktes betrachtet, dann hat er mitnichten etwas mit dem Impreialismus zu tun, ja, er wiederspricht ihm sogar. Schließlich gibt es im Imperialismus keinen Platz für freie Märkte in den Kolonien, sie müssen ihre Rohstoffe an das kolonisierende Land verkaufen, und seine Fertigwaren kaufen.



Rabert hat folgendes geschrieben:

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Das war nicht der Kapitalismus, sondern der technische Fortschritt, der uns überhaupt erst den Zugang zu diesen Rohstoffen verschaffte. Glaub mir, ein feudalistisches System würde die Erde genauso ausbeuten.

Der technische Fortschritt zwingt mich nicht dazu Auto zu fahren, bei McDonalds zu essen oder zuzuschauen wie der Amazonaswald vernichtet wird. Der Kapitalismus mit seinen psychosozialen Mechanismen zur Beeinflussung der Massen unnütze Sachen haben zu wollen, weil nur so die Reichen noch reicher werden können, ist ursächlich für die Zerstörung unseres Planeten. Der Kommunismus war da nicht anders, er hat den Reichtum und die Beute aus der Ausplünderung der Menschen nur anders verteilt. Wie ein feudalistisches System in der heutigen Zeit funktionieren würde, weiß ich nicht.


Ob wir nun im Kapitalismus die Rohstoffe für den Konsum vergeuden, oder im Feudalismus der Landlord sich riesige Paläste baut, also den Löwenanteil selbst verkonsumiert, macht letzendlich für den Rohstoffverbrauch keinen großen Unterschied.

Rabert hat folgendes geschrieben:

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Das stimmt so nicht, den die hunderttausende, die etwa in Afrika verrecken, stehen nicht im zusammenhang mit einem Amerikaner, der es schafft, Millionär zu werden.

Nein? Wer bekommt denn den Profit aus den Ölquellen Nigerias, der locker ausreichen würde um die dortige Bevölkerung in Wohlstand leben zu lassen? Nur so als Beispiel. Woher stammt denn die Million des Amerikaners? Willst du im Ernst behaupten, die westliche Welt hilft der Dritten Welt nur völlig uneigennützig die eigenen Rohstoffe auszubeuten und in den Westen zu transportieren? Wir lassen unsere T-Shirts dort für einen Tageslohn von 10 Dollar nähen (80% der Menschheit verdient weniger als 10 Dollar am Tag!), weil wir so großzügig sind?


Das Öl aus Nigeria wird bezahlt, dass das Geld dann in den Taschen korrupter Politiker landet, ist eine andere Sache. Und ja, nicht jeder Amerikaner, der reich wird, schafft es auf kosten der armen Nigerianer.

Rabert hat folgendes geschrieben:

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ich hätte eine Frage an dich: Angenommen, es wäre uns möglich, unser Bevölkerungswachstum in den Griff zu kriegen, eine neue Energiequelle zu finden und Zugang zu neuen Rohstoffen (etwa im Weltall) zu ergattern.
Würdest du dann immer noch dein System propagieren?

Ja. Denn ich würde immer noch dafür arbeiten, dass die Menschen befreit werden aus der Lohnsklaverei, dass es unmöglich gemacht wird, dass ein paar hunderttausend Menschen nichts zu tun brauchen, und alle anderen für sie arbeiten müssen, damit sie genug zu essen und ein Dach über dem Kopf haben können. Ich würde weiterhin dafür eintreten, dass niemand mehr arbeiten sollte, als notwendig ist die Menschheit zu versorgen. Arbeiten zu müssen damit andere (noch) reich(er) werden, ist verwerflich. Und ich würde mich weiter dafür einsetzen, dass Akkumulation politischer Macht verhindert und Gesetzgebung demokratisiert wird. Es darf nicht sein, dass eine Oligarchie aus ein paar hundert Menschen in völlig intransparenter Weise und ohne Möglichkeit es zu verhindern das Geschick von zig oder mehreren hundert Millionen Menschen bestimmt.

Rabert


Gut, dann wollen wir für die Weitere Diskussion Probleme wie Überbevölkerung, Rohstoffmangel und Energieknappheit ausblenden, und uns mit den übriggebliebenen Problemen beschäftigen.

Was ich noch zu deinem System anmerken wollte, durch die relative Isoliertheit der einzelnen Gemeinden wären diese anfällig für Putsche und religiöse Kulte. Und da sie ziemlich abgeschnitten wären, würden sie bald eigene Kulturen entwickeln, die Gemeinden würden sich untereinander immer mehr entfremden, es gäbe bald Konflikte, und dann Kriege. Wie gedenkst du, diese Probleme zu verhindern?
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Anmeldungsdatum: 31.03.2010
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Wohnort: im Zug

Beitrag(#1472832) Verfasst am: 16.05.2010, 09:34    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
In den Bereichen mit Wartezeiten würden entweder nicht alle einfach später bekommen was sie wünschen sondern einige darauf verzichten müssen, im anderen Fall würden sich die Wartezeiten immer weiter steigern (wie beim Trabi). Bei Friseuren finde ich das unproblematisch. Aber bei Ärzten sind lange Wartezeiten dazu geeignet gesundheitliche Probleme zu verschlechtern und Leiden zu verlängern. Einige werden von selbst gesund, andere sterben womöglich während der Wartezeit. Wartezeiten bei wichtigen Dienstleistungen können nicht unproblematisch beliebig in Kauf genommen werden.

In meinem Modell ist es die faktisch einzige Aufgabe des Staates (repräsentiert durch die Gemeindeverwaltungen), die Grundversorgung der Bevölkerung in bestmöglicher Qualität und ausreichender Quantität sicherzustellen. Die Gesundheitsversorgung gehört dazu. Die Gemeinde wird dafür sorgen, dass aus der Bevölkerung eine ausreichende Zahl von z.B. Ärzten rekrutriert werden kann, und sollte dies nicht gelingen, diese Dienstleistung in Kooperation mit Nachbargemeinden und ggf. -bezirken organisieren.

Norm hat folgendes geschrieben:
Wenn für die Menschen wichtige Dienstleistungen und Ressourcen knapp sind, dann werden Menschen tauschen und in der Freizeit arbeiten, dann können Menschen mit der Fähigkeit die Ressource oder Dientsleistung in ihrer Freizeit herzustellen durch Tauschgeschäft zu Reichtum gelangen, andere werden die Ressourcen die sie nach Warteliste erhalten haben, notgedrungen eintauschen...

Ich kann nur nochmal wiederholen, dass dies in einer entanonymisierten Gesellschaft, in der es kein Geld gibt, nicht möglich ist. Dafür braucht es noch nicht einmal Polizei. Beschreib doch mal, wie man reich wird, wenn es kein Geld gibt.

Horten ist strafbar. Das Einlagern von Dingen, die man nicht für den unmittelbaren Gebrauch oder Verbrauch benötigt ist strafbar. Wer Dinge hortet, zwingt den einen Nachbarn dazu Lebenszeit aufzuwenden, um diese Dinge, die nun gar nicht benutzt werden, herzustellen. Und schließt den anderen Nachbarn, der diese Dinge vielleicht benötigen würde und sie nun nicht bekommen kann, weil sie woanders sind, von deren Nutzung aus. Wenn die Gemeinschaft der Bürger einer Gemeinde ein derart asoziales Verhalten duldet, dann bekommt sie, was sie verdient: Leute, die ihren Nachbarn Zeit stehlen und Dinge wegnehmen. Das ist Diebstahl an der Gemeinschaft. Und ich bin Dieben gegenüber nicht nachsichtig.

Rabert
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Rabert
Sapere aude!



Anmeldungsdatum: 31.03.2010
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Beitrag(#1472838) Verfasst am: 16.05.2010, 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Es gibt auch Gesellschaften, in denen sowieso alles allen gehört, dann kann es per definitionem keine "Eigentumsdelikte" geben, und es muß zum Beispiel nicht Jeder eine Schaufel besitzen. Funktioniert möglicherweise sogar, wenn eine Kultur noch einen Eigentumsbegriff kennt (Bubuti). Es gibt dort aber eine rigide Tradition, daß eine Bitte nicht abgeschlagen werden darf - schon aus Eigennutz, denn wenn man ein Besitztum nicht weitergibt, könnte es passieren, daß Andere ihre auch nicht weitergeben, sollte er etwas brauchen. Oder die Konflikte verschieben sich auf andere Fragen.

Das gefällt mir sehr gut. Das würde in der westlichen Besitzstandsgesellschaft einen soziokulturellen Wandel notwendig machen, der mindestens so utopisch erscheint wie das von mir vorgeschlagene Modell. Aber vielleicht wäre das eine abschließende Konsequenz der Verwirklichung meines Vorschlages. Schön wäre es.

Critic hat folgendes geschrieben:
Es ist natürlich auch nur ein Entwurf: Letzten Endes könnte eine solche Regelung aber unmenschlich sein. Denn Jeder, der irgendetwas stiehlt, das "mehr wert ist" als 72 Stunden Arbeit (und auch die Frage: wessen Arbeit, haben alle die gleiche Produktivität?), würde es riskieren zu verdursten. Auch fehlt Deiner Anschauung der Begriff der "Resozialisierung". In dem Sinne nämlich, daß man jemandem nie wieder vertraut, der einmal ein Delikt begangen hat, und dieser dann gewissermaßen permanent aus dem System herausfiele. (Oder gibt es so etwas wie einen "Kredit", den man durch Mehrarbeit aufbauen kann? Oder wäre das wieder ähnlich ungerecht wie wenn ein Millionen-Steuersünder sich aus seiner Strafe "auskaufen" könnte?)

Verdursten wird man wohl nicht. Man kann aus Flüssen und Seen trinken, die dann auch wieder deutlich sauberer sein dürften. Mit Essen und Wohnung dürfte das aber schon etwas schwieriger sein. Es gibt in meinem Modell sehr wenige Gesetze und Verbote. Wer sich entscheidet dagegen zu verstoßen, der soll die Konsequenzen tragen, er kennt sie vorher. Ich habe damit nicht das geringste Problem. Eine Gesellschaft, die Kriminalität oder Schmarotzer duldet oder unterstützt, braucht sich nicht wundern, wenn dies ausgenutzt wird.

Wenn jemand einmal eine Straftat begangen und seine Strafe verbüßt hat, hat er jede Möglichkeit zur vollständigen Wiedereingliederung in die Gesellschaft: Durch sein Handeln und sein Umgehen mit den Mitmenschen, die Ernsthaftigkeit und Qualität seiner Arbeit, kann er über Jahre hinweg demonstrieren, dass ein erneutes Vertrauen in seine Person gerechtfertigt ist. Solange, bis die Gemeinschaft ihm verzeiht und wieder vertraut.

Ich bin überzeugt davon, dass die meisten Straftaten durch das Streben nach Profit motiviert sind. Wenn es keinen Profit mehr gibt, dann entfällt diese Motivation. Im Abwägen zwischen möglichem Gewinn und Risiko wird der Faktor "Gewinn" verschwindend gering. Man hat praktisch keinen Gewinn mehr, aber jedes Risiko.

Rabert
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1472839) Verfasst am: 16.05.2010, 10:09    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
Dafür braucht es noch nicht einmal Polizei. Beschreib doch mal, wie man reich wird, wenn es kein Geld gibt.
durch horten...

Rabert hat folgendes geschrieben:
Horten ist strafbar.
wer soll das denn kontrollieren? mein nachbar? der geht also in meinen keller um zu gucken, ob ich da was horte? das wird eine menge unfriede stiften und ganz bestimmt keine solidarische gemeinschaft schaffen.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1472845) Verfasst am: 16.05.2010, 10:42    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Rabert hat folgendes geschrieben:
Dafür braucht es noch nicht einmal Polizei. Beschreib doch mal, wie man reich wird, wenn es kein Geld gibt.
durch horten...

Oder dadurch, daß man etwas hat oder herstellen kann, das für andere sehr wertvoll erscheint, z.B. besondes gutes Werkzeug oder auch trostspendende Märchen für den kalten Hungerwinter, für den ja nicht gehortet werden darf:

Rabert hat folgendes geschrieben:
Horten ist strafbar.

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