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Rechtschreibdeform
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Was haltet Ihr von der Rechtschreibreform?
Toll, super Reform!
24%
 24%  [ 9 ]
Unfug, wieder abschaffen!
48%
 48%  [ 18 ]
Mir doch egal...
27%
 27%  [ 10 ]
Stimmen insgesamt : 37

Autor Nachricht
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#150844) Verfasst am: 15.07.2004, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Zu deutsch: Du nimmst die oberen Schneidzähne, legst sie bei leicht geöffnetem Mund auf die untere Lippe und pustet die Luft durch ohne dass die Stimmbänder schwingen.

auch hier muß ich passen. akustische vorgänge muß ich hören, bevor ich verstehe, was gemeint ist. beschreibungen helfen mir nicht weiter.

Hm, sprich doch einfach mal die F's aus und versuche, bewusst wahrzunehmen, was dein Oberkiefer und deine Lippen machen. Das reicht eigentlich schon.
Stimmlos dürften eh alle F's sein, sonst wären es w's. Kümmer dich also einfach nicht um die Stimmbänder.

Zitat:
Zitat:
Gibt es diesen Tonm im neugriechischen und welches Zeichen entspricht ihm?

alle drei zeichen für f-ähnliche konsonanten habe ich im vorigen beitrag angeführt.
und keiner der zugehörigen lautwerte entspricht dem deutschen "f".
der laut des deutschen "f" kommt im neugriechischen genausowenig vor wie z.b. die laute der deutschen sprache zu den zeichen "sch", "ö", "ü", "h", "p", "k", "t", "r" und "z".

Ich denke, ich verstehe was du meinst.
Das griechische f ist vom deutschen wahrscheinlich so verschieden wie das englische r vom deutschen r oder gar vom französischen r - oder dem bayrischen. Lachen

Nachdem ich letztens hören durfte, was ein Mongole unter einem "l" versteht sollte mich in dieser Beziehung nichts mehr schocken können.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#150853) Verfasst am: 15.07.2004, 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

Gegen die neue Rechtschreibung zu sein ist doch so 90er Jahre. Mit den Augen rollen

Schade eigentlich, dass es nicht Filosofie heisst. Das Einzige, was man sinnvoll an der neuen Rechtschreibung aussetzen kann, ist, dass sie nicht weit genug gegangen ist.
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annox
Grim Reaper



Anmeldungsdatum: 30.05.2004
Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin

Beitrag(#150873) Verfasst am: 15.07.2004, 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Fazit: Weg damit, so schnell wie möglich.

das schlimmste daran ist, daß die änderungen ebenso unästhetisch sind wie zeitgenössische autos.


Daumen hoch!

Colani Peitsche
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Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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annox
Grim Reaper



Anmeldungsdatum: 30.05.2004
Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin

Beitrag(#150876) Verfasst am: 15.07.2004, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Außerdem möchte ich hier gerne ein Unterforum "Filosofie" Ich liebe es...

:schulterzuck:

italienisch: filosofia
russisch (transliteriert): filosofija
polnisch: filosofia


Filou-Sofie...
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Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#150892) Verfasst am: 15.07.2004, 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
Oha! Da haben wir einen Haarespalter und Wortverdreher! Lachen


Nur jemanden mit einer feinkalibrierten Goldwaage Auf den Arm nehmen

Und den Wortverdreher nehm ich dir übel ... zynisches Grinsen

Trotz dem Smilie (Lachen)? War doch ein Hinweis, dass es nicht ganz so ernst zu nehmen ist! zwinkern

Zitat:
Zitat:
Weder habe ich geschrieben, dass dies richtigerweise so geschähe, noch dass das die Standardorthographie legitimiere.


Noch habe ich geschrieben, dass du dieses geschrieben habest ... zwinkern

Da hast Du Recht. Ist bei mir nur so angekommen, daher der Wortverdreher. Bleiben wir beim Haarespalter (nicht bös gemeint) und der Wortverdreher sollte mE nicht weiter belasten! zwinkern

Zitat:
Zitat:
Ich habe lediglich ohne Wertung auf eine Tatsache hingewiesen.


Ich auch.

Zitat:
Ansonsten sind wir ja fast einer Meinung.


Dann lass uns doch darauf anstoßen ....

Ok.

Prost

Zitat:
Zitat:
Das bestätigt auch meine Erfahrung. Ich halte das nicht für richtig, aber so sieht es leider aus. Du kannst jetzt entweder solche Kriterien ignorieren und Deine Chance dadurch verringern oder sie bewusst zu Deinen Gunsten anwenden.


Du kannst auch bewusst in Kauf nehmen, dass du mit deiner Nichtstromlinienförmigkeit aneckst. Die Frage ist, ob einen Firma, die sich dran stört, für dich richtig ist.

Das kommt auf die Firma an. Wenn es eine sehr große ist, dann hast Du es oft als erste "Hürde" mit Betriebswirten zu tun, auch als Techniker. Klar, man muss sich fragen, ob das dann auch wirklich das richtige ist, kommt auf den konkreten Fall an.

Zitat:
Und nochmal: Ich rede hier nicht von konfuser unlesbarer Schreibe, sondern von abweichender Rechtschreibung.

Ich habe nichts anderes angenommen, auch wenn das eine Posting von Dir auch anders interpretiert werden konnte, wenn man etwas böse ist.
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#150905) Verfasst am: 15.07.2004, 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Markus hat folgendes geschrieben:
Wobei sich die Frage stellt, was ein halbwegs intelligenter Mensch mit einem auch nur minimalen Freiheitsdrang beim öffentlichen Dienst sucht...


Ich wollte früher mal Lehrer werden. In einem vernünftigen Land wäre Lehrer ein sinnvoller Beruf für intelligente Menschen, die die Freiheit schätzen. Aber ich lebe ja in Deutschland.

Kürzlich habe ich bei der Polizei eine Aussage machen müssen. Als ich hinterher das Protokoll gelesen habe, ist mir klargeworden, dass es egal ist, an welche Rechtschreibung sich der öffentliche Dienst halten soll. Viele Beamte beherrschen weder die alte noch die neue.

Ich war ursprünglich Befürworter der Rechtschreibreform - aus ähnlichen Gründen wie Shadeik. Nachdem mir klar wurde, dass die Rechtschreibreform die Leute betroffener macht als Auslandseinsätze der Bundeswehr oder Einschnitte bei Bildung und Sozialem, habe ich mich zu der Ansicht durchgerungen, dass es besser wäre, darauf zu verzichten. Jetzt tritt genau das ein, wovor ich mich immer gefürchtet habe: Eine endlose Auseinandersetzung über eine Nebensächlichkeit.


Zuletzt bearbeitet von Wygotsky am 15.07.2004, 23:42, insgesamt einmal bearbeitet
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#150913) Verfasst am: 15.07.2004, 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Und den Wortverdreher nehm ich dir übel ... zynisches Grinsen

Trotz dem Smilie (Lachen)? War doch ein Hinweis, dass es nicht ganz so ernst zu nehmen ist! zwinkern


Sowas schreib ich nicht, wenn ichs meine, schon gar nicht mit Smilie zwinkern

Zitat:
Zitat:
Zitat:
Weder habe ich geschrieben, dass dies richtigerweise so geschähe, noch dass das die Standardorthographie legitimiere.


Noch habe ich geschrieben, dass du dieses geschrieben habest ... zwinkern

Da hast Du Recht. Ist bei mir nur so angekommen, daher der Wortverdreher.


Hab ich schon verstanden. Und dass das so verstanden werden (oder auch gemeint sein - ich kannte dich ja nicht) könnte, hatte ich schon im Hinterkopf ... zwinkern Es gibt leider allzu viele, die aus dem So Sein ein So Sein Sollen folgern.

Zitat:
Bleiben wir beim Haarespalter


Dazu stehe ich ...

Zitat:
Zitat:
Du kannst auch bewusst in Kauf nehmen, dass du mit deiner Nichtstromlinienförmigkeit aneckst. Die Frage ist, ob einen Firma, die sich dran stört, für dich richtig ist.

Das kommt auf die Firma an. Wenn es eine sehr große ist, dann hast Du es oft als erste "Hürde" mit Betriebswirten zu tun, auch als Techniker. Klar, man muss sich fragen, ob das dann auch wirklich das richtige ist, kommt auf den konkreten Fall an.


Das stimmt natürlich auch wieder ... Letzlich muss es jeder selber wissen. Aber ich kann dir versichern, die Gesichter, wenn du zum Vorstellungsgespräch bei ner Versicherungsgesellschaft mit Pullover statt Krawatte aufschlägst, die sind sehenswert ... vor allem, wenn sie dann auch noch so tun müssen, als würden sie ein Bewerbungsgespräch führen ... zwinkern

Zitat:
Zitat:
Und nochmal: Ich rede hier nicht von konfuser unlesbarer Schreibe, sondern von abweichender Rechtschreibung.

Ich habe nichts anderes angenommen, auch wenn das eine Posting von Dir auch anders interpretiert werden konnte, wenn man etwas böse ist.


Drum hab ichs ja nochmal klargestellt.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#150915) Verfasst am: 15.07.2004, 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

Nagarjuna hat folgendes geschrieben:

Trotz dem Smilie (Lachen)? War doch ein Hinweis, dass es nicht ganz so ernst zu nehmen ist! zwinkern

trotz des Smilie(s), letzteres geht wohl als Fremdwort auch als undeklinierbar durch

Oder hatten wir auch eine Grammatikreform? zwinkern
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#150925) Verfasst am: 15.07.2004, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Nagarjuna hat folgendes geschrieben:

Trotz dem Smilie (Lachen)? War doch ein Hinweis, dass es nicht ganz so ernst zu nehmen ist! zwinkern

trotz des Smilie(s), letzteres geht wohl als Fremdwort auch als undeklinierbar durch

Oder hatten wir auch eine Grammatikreform? zwinkern

das nicht, aber eine fragmentation der deutschsprachigen in mehrere untereinander kaum noch fortpflanzungsfähige populationen, worunter die beiden größten die "rettet-dem-dativ"-vertreter sind sowie die gemeindemitglieder der gesellschaft zur rettung des genitivs.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#150929) Verfasst am: 15.07.2004, 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Nagarjuna hat folgendes geschrieben:

Trotz dem Smilie (Lachen)? War doch ein Hinweis, dass es nicht ganz so ernst zu nehmen ist! zwinkern

trotz des Smilie(s), letzteres geht wohl als Fremdwort auch als undeklinierbar durch

Oder hatten wir auch eine Grammatikreform? zwinkern


Ja, eine die den Dativ bei "trotz" durch den Genitiv ersetzt hat. Es steht dir aber selbstverständlich frei, trotzdessen weiter den Genitiv zu verwenden zwinkern
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#150971) Verfasst am: 15.07.2004, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Also, das ist mir mittlerweile sowas von egal.... Mit den Augen rollen
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
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Beitrag(#151069) Verfasst am: 16.07.2004, 01:42    Titel: Antworten mit Zitat

"Tut mir Leid, aber ich habe mein Portmonee im Delfinarium verloren, nachdem ich mir ein Tunfischbrötchen gekauft habe..." Lachen

Ich habe dabei immer so an die Spiele von Delfi gedacht... (oder schreibt es sich, da es sich um einen Ort handelt, doch noch mit ph?)

"s und ss, Kommaregeln, ..." - Gibt es jetzt nicht noch eine mehr anstatt weniger?

Schreibungen: bei manchen Wörtern sind alle Möglichkeiten jetzt erlaubt, bis auf diejenige, die nach der alten Rechtschreibung erlaubt war.

Definizion: wenn, dann auch konsekwent. Ich hatte mich zwar schon ein bisschen an die alte Shreibunk gewönt, aber da sie ja niemand, der bei uns gesellschaftlich den Ton angibt (die taz hat sich da ja als Vorreiter profiliert), noch die alte Rechtshreibunk verwendet, muss ich mich wol daran halten... Auf den Arm nehmen
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#151117) Verfasst am: 16.07.2004, 07:45    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Hier wurde die Schriftsprache nicht einem veränderten Sprachgebrauch angepaßt, sondern hier haben Leute, die offenkundig von der deutschen Sprache keine Ahnungs haben, vom grünen Tisch aus etwas entschieden, was sie sich ausgedacht haben.

Soviel ich weiß, hatten die Entscheidungsträger ehr zuviel Ahnung.

Wer nicht blickt, daß "Leid" bei "tut mir leid" kein Substantiv ist, wer nicht blickt, wo der Unterschied zwischen "frei halten" und "freihalten" ist, der ist meines Erachtens in keiner Weise qualifiziert, anderen etwas vorschreiben zu wollen.

Was ich an der "Rechtschreibreform" kritisiere, ist ferner, daß sie in ihrer Zielrichtung rückwärtsgewandt ist. Hier wurde der Versuch unternommen, sich gegen die Fortentwicklung der deutschen Sprache zu stemmen. Wer ein Buch aufschlägt, was so hundert Jahre alt ist, wird vieles wiederfinden, was nun neu eingeführt wurde. So entspricht es beispielsweise der Sprachentwicklung, daß es zu Verfeinerungen der Bedeutung kommt, indem Wörter zusammen- oder getrenntgeschrieben werden ("hierzulande" drückt einfach etwas völlig anderes aus als "hier zu Lande") Die Reform versucht, das einfach vom Tisch zu wischen. Die Bedeutung des ß als Fugentrenner ist schlicht ignoriert worden. Andere Dinge wie "Schifffahrt" sind dagegen eher irrelevant.

In diesem Sinne fände ich "Filosofie" gar nicht schlimm, wenn auch ungewohnt. Gegen "Fotografie" hat schließlich auch keiner mehr was, der Sprachgebrauch ändert sich eben vom Ph hin zum F, was ich auch irgendwo logisch finde, weil der Buchstabe F diesen Laut im Deutschen einfach prägnanter und genauer abbildet. Skandinavische Sprachen sind da schon viel weiter. Es ist auch gar nichts Schlimmes daran, wenn eine Sprache sich ändert, wohl aber daran, wenn ein unqualifiziertes Politgremium versucht, seine Fantasiekreationen durchzudrücken. Die letzte große Rechtschreibreform (1901?) hatte hingegen nur nachvollzogen, was sich im Gebrauch ohnehin geändert hatte.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)


Zuletzt bearbeitet von Ralf Rudolfy am 16.07.2004, 08:03, insgesamt einmal bearbeitet
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Bottrop

Beitrag(#151129) Verfasst am: 16.07.2004, 08:01    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
In diesem Sinne fände ich "Filosofie" gar nicht schlimm, wenn auch ungewohnt. Gegen "Fotografie" hat schließlich auch keiner mehr was, der Sprachgebrauch ändert sich eben vom Ph hin zum F, was ich auch irgendwo logisch finde, weil der Buchstabe F diesen Laut im Deutschen einfach prägnanter und genauer abbildet. Skandinavische Sprachen sich da schon viel weiter. Es ist auch gar nichts Schlimmes daran, wenn eine Sprache sich ändert, wohl aber daran, wenn ein unqualifiziertes Politgremium versucht, seine Fantasiekreationen durchzudrücken. Die letzte große Rechtschreibreform (1901?) hatte hingegen nur nachvollzogen, was sich im Gebrauch ohnehin geändert hatte.


Hah! Genau. Zustimmung

Sprache verändert sich nun mal. Aber in dem Maße, wie sich eine Gesellschaft oder eine Kultur entwickelt, alltagsnah eben und nicht durch Überstülpen eines Modells.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#151131) Verfasst am: 16.07.2004, 08:08    Titel: Antworten mit Zitat

Übrigens erinnere ich mich an einen SPD-Abgeordneten (Name habe ich vergessen), der sich sinngemäß so äußerte, daß sich an der Rechtschreibreform die Reformfähigkeit Deutschlands festmache.
Was soviel heißt wie: man will ausloten, was man den Leuten alles zumuten kann.
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Tassilo
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#151219) Verfasst am: 16.07.2004, 11:05    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Wer nicht blickt, daß "Leid" bei "tut mir leid" kein Substantiv ist, wer nicht blickt, wo der Unterschied zwischen "frei halten" und "freihalten" ist, der ist meines Erachtens in keiner Weise qualifiziert, anderen etwas vorschreiben zu wollen.

Was ich an der "Rechtschreibreform" kritisiere, ist ferner, daß sie in ihrer Zielrichtung rückwärtsgewandt ist. Hier wurde der Versuch unternommen, sich gegen die Fortentwicklung der deutschen Sprache zu stemmen. Wer ein Buch aufschlägt, was so hundert Jahre alt ist, wird vieles wiederfinden, was nun neu eingeführt wurde. So entspricht es beispielsweise der Sprachentwicklung, daß es zu Verfeinerungen der Bedeutung kommt, indem Wörter zusammen- oder getrenntgeschrieben werden ("hierzulande" drückt einfach etwas völlig anderes aus als "hier zu Lande") Die Reform versucht, das einfach vom Tisch zu wischen.


weitere Beispiele:
alleinerziehend - allein erziehend
alleinstehend - allein stehend
sitzenbleiben - sitzen bleiben
Prestige trächtig (habe ich tatsächlich in einer dpa-Meldung gelesen - ich brauchte einige Zeit, um zu verstehen, was gemeint war)
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GermanHeretic
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Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#151238) Verfasst am: 16.07.2004, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:

Was ich an der "Rechtschreibreform" kritisiere, ist ferner, daß sie in ihrer Zielrichtung rückwärtsgewandt ist. Hier wurde der Versuch unternommen, sich gegen die Fortentwicklung der deutschen Sprache zu stemmen. Wer ein Buch aufschlägt, was so hundert Jahre alt ist, wird vieles wiederfinden, was nun neu eingeführt wurde.

Eben! Weil es zum großen Teil Etymologen waren, die sich den Unfug ausgedacht haben.

Im übrigen ist der Gedanke, daß Sprache vereinfacht werden müsse, damit auch der Dämlichste eine Chance hat, sie vollständig zu kapieren, der falsche Weg. Der Mensch sollte an den Schwierigkeiten der ihm gestellten Aufgaben wachsen und nicht der Dummheit dadurch Vorschub leisten, sie zu kanonifizieren.

Da der Klügere nachgibt, wird die Welt von Dummen regiert.
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#151248) Verfasst am: 16.07.2004, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

Der Ansatz der Reform war ja, soweit ich weiß, das Schreiben zu vereinfachen. Meiner Meinung nach ist das der falsche Ansatz, denn es sollte vielmehr wichtiger sein, das Lesen eines Textes möglichst zu vereinfachen! Gerade da ist die neue Rechtschreibung schlechter als die alte, denn in der neuen gibt es viele Mehrdeutigkeiten, die es in der alten nicht gab - ein paar Beispiele dazu wurden in diesem Thread ja auch schon gebracht. Auch sollte sich ein Regelwerk an dem aktuellen Gebrauch einer Sprache richten und nicht vorschreiben, wie etwas gefälligst zu schreiben ist. Die Sprache ist etwas Lebendiges und ändert sich mit der Zeit und deshalb ist es auch vernünftig, die offizielle Standardorthografie periodisch anzupassen. Dass diese Reform in allzu vieler Beziehung ein Fehler war und (nicht nur) diesen Kriterien nicht genügt, halte ich für evident, die Gründe wurden hier schon diskutiert.
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#151255) Verfasst am: 16.07.2004, 11:42    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Im übrigen ist der Gedanke, daß Sprache vereinfacht werden müsse, damit auch der Dämlichste eine Chance hat, sie vollständig zu kapieren, der falsche Weg. Der Mensch sollte an den Schwierigkeiten der ihm gestellten Aufgaben wachsen und nicht der Dummheit dadurch Vorschub leisten, sie zu kanonifizieren.


Und sogar das ist ja noch nicht mal gelungen. Früher mussten Schreibanfänger zwischen "das" und "daß" unterscheiden lernen und Regeln lernen, die die korrekte Verwendung beider Wörter festlegt. Heute müssen sie das Gleiche bei - hoppala - "das" und "dass" lernen.

Schulterzucken
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#151257) Verfasst am: 16.07.2004, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Weil es zum großen Teil Etymologen waren, die sich den Unfug ausgedacht haben.


Da haben die ihr Metier aber nicht gut beherrscht!

z.B.
einbleuen > einbläuen (kommt aber nicht von blau, sondern von mhd. bliuwen (=schlagen))
Quentchen > Quäntchen (kommt aber nicht von Quantum, sondern von Quent, dem Namen eines früheren deutschen Handelsgewichts)
Gemse > Gämse (von Gams)
Ente wird aber nicht zu Änte (von Anten)
Eltern wird auch nicht zu Ältern (obwohl von alt abgeleitet)
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#151265) Verfasst am: 16.07.2004, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Weiteres Beispiel:
wohlbekannt --> wohl bekannt

Das eine ist eine Bekräftigung einer Aussage, das andere eine Abschwächung, also genau das Gegenteil!

Wer die deutsche Sprache nicht hinreichend beherrscht, ist eben schnell dabei, sie "vereinfachen" zu wollen.
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#151331) Verfasst am: 16.07.2004, 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

Absolutes Horrorbeispiel: blaugrün - blau-grün (wie schreibt sich das eigentlich nach der neuen Schreibe "richtig"? Nur so interessehalber ...)
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Bottrop

Beitrag(#151333) Verfasst am: 16.07.2004, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Absolutes Horrorbeispiel: blaugrün - blau-grün (wie schreibt sich das eigentlich nach der neuen Schreibe "richtig"? Nur so interessehalber ...)


Türkis. Mit den Augen rollen
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Shadaik
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Beitrag(#151375) Verfasst am: 16.07.2004, 15:38    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
In diesem Sinne fände ich "Filosofie" gar nicht schlimm, wenn auch ungewohnt. Gegen "Fotografie" hat schließlich auch keiner mehr was, der Sprachgebrauch ändert sich eben vom Ph hin zum F, was ich auch irgendwo logisch finde, weil der Buchstabe F diesen Laut im Deutschen einfach prägnanter und genauer abbildet. Skandinavische Sprachen sich da schon viel weiter. Es ist auch gar nichts Schlimmes daran, wenn eine Sprache sich ändert, wohl aber daran, wenn ein unqualifiziertes Politgremium versucht, seine Fantasiekreationen durchzudrücken. Die letzte große Rechtschreibreform (1901?) hatte hingegen nur nachvollzogen, was sich im Gebrauch ohnehin geändert hatte.


Hah! Genau. Zustimmung

Sprache verändert sich nun mal. Aber in dem Maße, wie sich eine Gesellschaft oder eine Kultur entwickelt, alltagsnah eben und nicht durch Überstülpen eines Modells.

Schulterzucken

Das ist halt das Problem, dass ein Nationalstaat mit seinem Konzept von der Nationalsprache mit sich bringt.
Damit werden allerdings viele Vorteile (nationale Identität, Verständlichkeit) erkauft. Auch wenn dafür das bayrische als höchst interessante Sprache aussterben muss.

Lies mal Goethe in Originalortografie. Eine Katastrophe, da es damals noch keine geregelte Rechtschreibung gab.
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Beitrag(#151399) Verfasst am: 16.07.2004, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Lies mal Goethe in Originalortografie. Eine Katastrophe, da es damals noch keine geregelte Rechtschreibung gab.


Und? Lies mal Shakespeare im Original. Lies mal die Verordnungen mittelalterlicher Fürsten in mittelhochdeutsch. Schulterzucken

Es wäre wirklich jammerschade, wenn man die Entwicklung einer Sprache nicht verfolgen könnte, wenn solche Vorlagen nicht in der Originalsprache vorhanden wären.

Im Übrigen lassen sich mittels Sprache auch Schlüsse auf die gesellschaftlichen Begebenheiten ziehen. Wo das "Euch" und "[möge] er" dem simplen "Sie" oder "du" gewichen ist, lässt sich doch eine Menge über die Umgangsformen verschiedener Klassen sagen. Ich finde so etwas mehr als relevant.
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Sokrateer
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Beitrag(#151406) Verfasst am: 16.07.2004, 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:

Sprache verändert sich nun mal. Aber in dem Maße, wie sich eine Gesellschaft oder eine Kultur entwickelt, alltagsnah eben und nicht durch Überstülpen eines Modells.

Eben nicht. Der Buchdruck und die zunehmende Alphabetisierung hat die Entwicklung der Sprachen quasi festgefroren. Vielleicht weicht sich das durch das Internet wieder auf. Andererseits könnte die automatische Rechtschreibprüfung das genaue Gegenteil bewirken.
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Shadaik
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Beitrag(#151414) Verfasst am: 16.07.2004, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ich spreche von der Ortografie, nicht von Wortwahl oder Grammatik.

Shakespear halte ich übrigens im vergleich zu James Joyce für einen unglaublich klar schreibenden Autor.

Ich denke nicht, dass es für gesellschaftliche Verändeurngen relevant ist, ob man "seyn" oder "sein" schreibt. Wohl aber, ob man Thron oder Tron schreibt. Aber nur, wenn es festgelegt ist.

Was mit einer Sprache passiert, die nicht standardisiert wurde lässt sich wunderbar im Englischen (Zerfall in Dialekte), Tok Pisin (dto.) und irischen (verdrängung durch das dann doch noch standardisierte Englisch) verfolgen.

Sicher werden die Vorteile einer Standardisierung teuer erkauft - aber die modernen Nationalstaaten sind ohne eine gemeinsame, standardisierte Sprache für viele menschen nicht denkbar.
Das beweist für das Deutsche schon die große Diskussion um die Rechtschreibung - wen würde eine ortografische Veränderung kümmern, würde es sich beim Standardhochdeutschen nicht auch um ein Symbol ethnischer Zugehörigkeit handeln?

Ist das, was verteidigt wird nicht ein ebenso übergestülpter Standard?
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GermanHeretic
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Beitrag(#151423) Verfasst am: 16.07.2004, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Im übrigen ist der Gedanke, daß Sprache vereinfacht werden müsse, damit auch der Dämlichste eine Chance hat, sie vollständig zu kapieren, der falsche Weg. Der Mensch sollte an den Schwierigkeiten der ihm gestellten Aufgaben wachsen und nicht der Dummheit dadurch Vorschub leisten, sie zu kanonifizieren.


Und sogar das ist ja noch nicht mal gelungen. Früher mussten Schreibanfänger zwischen "das" und "daß" unterscheiden lernen und Regeln lernen, die die korrekte Verwendung beider Wörter festlegt. Heute müssen sie das Gleiche bei - hoppala - "das" und "dass" lernen.

Schulterzucken

Ich denke da gerade an einen Zeitungsbericht, in dem damals stand, daß dieser Unterschied jetzt endlich wegfalle. Und das sei auch gut so, da es in der Praxis ohnehin jeder falsch mache. Ich wollte ja schon einen Leserbrief schreiben, um die falsche Aussage im allgemeinen und die persönliche Beleidigung im speziellen zu bemängeln. Motzen
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Heike N.
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Beitrag(#151426) Verfasst am: 16.07.2004, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:

Sprache verändert sich nun mal. Aber in dem Maße, wie sich eine Gesellschaft oder eine Kultur entwickelt, alltagsnah eben und nicht durch Überstülpen eines Modells.

Eben nicht. Der Buchdruck und die zunehmende Alphabetisierung hat die Entwicklung der Sprachen quasi festgefroren.


Hmm... ich habe hier ein Buch von 1851 liegen. Es unterscheidet sich sowohl in der Schreibweise als auch in der Ausdrucksweise. Cool
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Shadaik
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Beitrag(#151431) Verfasst am: 16.07.2004, 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:

Sprache verändert sich nun mal. Aber in dem Maße, wie sich eine Gesellschaft oder eine Kultur entwickelt, alltagsnah eben und nicht durch Überstülpen eines Modells.

Eben nicht. Der Buchdruck und die zunehmende Alphabetisierung hat die Entwicklung der Sprachen quasi festgefroren.

Hmm... ich habe hier ein Buch von 1851 liegen. Es unterscheidet sich sowohl in der Schreibweise als auch in der Ausdrucksweise. Cool

Stimmt schon. Das Druckwerk (Buch, Zeitung) als überregionales Massenmedium ist ja nicht von heute auf morgen aufgekommen.
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