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Christin Herman: Sodom und Gomorrha in Duisburg
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1509468) Verfasst am: 29.07.2010, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bei einer öffentlichen Trauerfeier stoßen aber nun mal Wünsche unterschiedlichster Menschen für eine angemessene Trauerfeier aufeinander. Da halte ich es eben nicht für eine angemessene Lösung, eine "gemeinsame" Lösung so zu finden, dass man schlicht alles, was für bestimmte Gruppen spezifisch ist, schlicht eliminiert. Dann werden nämlich eine ganze Menge von Wünschen vieler Menschen an eine angemessene Trauerfeier schlicht ignoriert, während das "neutrale" Ergebnis "zufällig" den Wünschen einer ganz bestimmten Gruppe, der Säkularen, entspricht.

Das halte ich so wenig für eine akzeptale Lösung wie ihr es für akzeptabel haltet, dass solche Trauerfeiern idR christlich sind. Deswegen meine Meinung, dass man eine gemeinsame Lösung für öffentliche Trauerfeiern erst erarbeiten muss.

Das verstehe ich nicht.
Eine christliche Feier "eliminiert" doch einige ganze Menge von anderen Anschauungen. Eine neutrale keine, das sie ja eben neutral ist. Schulterzucken
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1509469) Verfasst am: 29.07.2010, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Dann werden nämlich eine ganze Menge von Wünschen vieler Menschen an eine angemessene Trauerfeier schlicht ignoriert, während das "neutrale" Ergebnis "zufällig" den Wünschen einer ganz bestimmten Gruppe, der Säkularen, entspricht.


Du bist jetzt sooooo lange dabei, studierst auch noch Religion und willst immer noch nicht begriffen haben, dass es die homogene Gruppe der "Säkularen" gar nicht gibt?

Meinst Du echt im Ernst, dass meine Wünsche halbwegs ähnlich wie die der von Sokrateer, Xamanoth, Narziss etc. wären?

Ich würde zum Beispiel Freibier vom Lidl auf ner Trauerfeier dabei haben. Undd jetzt frag mal RR, was der dazu denkt.

Die Größe der Bevölkerungsgruppe spielt diesbezüglich erstens gar keine Rolle - zweitens dürfte die der Discounterkunden die mit Abstand Größte sein.
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1509483) Verfasst am: 29.07.2010, 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bei einer öffentlichen Trauerfeier stoßen aber nun mal Wünsche unterschiedlichster Menschen für eine angemessene Trauerfeier aufeinander. Da halte ich es eben nicht für eine angemessene Lösung, eine "gemeinsame" Lösung so zu finden, dass man schlicht alles, was für bestimmte Gruppen spezifisch ist, schlicht eliminiert. Dann werden nämlich eine ganze Menge von Wünschen vieler Menschen an eine angemessene Trauerfeier schlicht ignoriert, während das "neutrale" Ergebnis "zufällig" den Wünschen einer ganz bestimmten Gruppe, der Säkularen, entspricht.

Das halte ich so wenig für eine akzeptale Lösung wie ihr es für akzeptabel haltet, dass solche Trauerfeiern idR christlich sind. Deswegen meine Meinung, dass man eine gemeinsame Lösung für öffentliche Trauerfeiern erst erarbeiten muss.

Das verstehe ich nicht.
Eine christliche Feier "eliminiert" doch einige ganze Menge von anderen Anschauungen. Eine neutrale keine, das sie ja eben neutral ist. Schulterzucken


Ueberall da, wo Kirchenchristen ausnahmsweise mal doch nicht im auszerkirchlichen Bereich als Monopolinstanz firmieren wuerden, waehnen sich Kirchenlobbyisten gleich schwerstens diskriminiert. In der Logik ist dann beispielsweise die Nichterwaehnung Gottes in Verfassungspraeambeln, oder kein gemeinsames Kindergartengebet an nichtkirchlichen Kindergaerten, eine veritable Christenunterdrueckung.
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#1509496) Verfasst am: 29.07.2010, 19:36    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bei einer öffentlichen Trauerfeier stoßen aber nun mal Wünsche unterschiedlichster Menschen für eine angemessene Trauerfeier aufeinander. Da halte ich es eben nicht für eine angemessene Lösung, eine "gemeinsame" Lösung so zu finden, dass man schlicht alles, was für bestimmte Gruppen spezifisch ist, schlicht eliminiert. Dann werden nämlich eine ganze Menge von Wünschen vieler Menschen an eine angemessene Trauerfeier schlicht ignoriert, während das "neutrale" Ergebnis "zufällig" den Wünschen einer ganz bestimmten Gruppe, der Säkularen, entspricht.

Das halte ich so wenig für eine akzeptale Lösung wie ihr es für akzeptabel haltet, dass solche Trauerfeiern idR christlich sind. Deswegen meine Meinung, dass man eine gemeinsame Lösung für öffentliche Trauerfeiern erst erarbeiten muss.

Das verstehe ich nicht.
Eine christliche Feier "eliminiert" doch einige ganze Menge von anderen Anschauungen. Eine neutrale keine, das sie ja eben neutral ist. Schulterzucken


Ueberall da, wo Kirchenchristen ausnahmsweise mal doch nicht im auszerkirchlichen Bereich als Monopolinstanz firmieren wuerden, waehnen sich Kirchenlobbyisten gleich schwerstens diskriminiert. In der Logik ist dann beispielsweise die Nichterwaehnung Gottes in Verfassungspraeambeln, oder kein gemeinsames Kindergartengebet an nichtkirchlichen Kindergaerten, eine veritable Christenunterdrueckung.


Ich verstehe diese einsetzende Debatte irgendwie überhaupt nicht.
Nehmen wir mal an, das Drama hätte sich nicht in Deutschland bzw. Duisburg, sondern in Frankreich, Brasilien oder Australien abgespielt und da wären Trauer-Andachten bzw. Gottesdienste geplant. Würdet Ihr dann dort auch darauf drängen, daß die Gottesdienste in Deutsch abgehalten werden, weil ihr kein Englisch, Französisch oder spanisch sprecht?

Im Klartext meine ich: Die Mehrheitsverhältnisse sind halt so, daß hier in Deutschland christliche Wurzeln eine grosse Rolle spielen; größer jedenfalls als die humanistisch-atheistischen.
Warum z. B. bieten denn IBKA, die humanistischen oder Freidenkerverbände keine eigene Trauerfeier für Nicht-Christen an? Mit den Augen rollen
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1509503) Verfasst am: 29.07.2010, 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:

Im Klartext meine ich: Die Mehrheitsverhältnisse sind halt so, daß hier in Deutschland christliche Wurzeln eine grosse Rolle spielen; größer jedenfalls als die humanistisch-atheistischen.


Das bestreite ich. Aber darum gehts ja auch gar nicht.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1509507) Verfasst am: 29.07.2010, 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:

Im Klartext meine ich: Die Mehrheitsverhältnisse sind halt so, daß hier in Deutschland christliche Wurzeln eine grosse Rolle spielen; größer jedenfalls als die humanistisch-atheistischen.


Das bestreite ich.

ja und grade bei einer Loveparade frag ich mich schon, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Opfer da so arg viel von den Kirchen und ihren Lehren hielten... (siehe auch Frau Evchens Ergüsse)
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Querdenker
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 1830
Wohnort: NRW

Beitrag(#1509516) Verfasst am: 29.07.2010, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:

Im Klartext meine ich: Die Mehrheitsverhältnisse sind halt so, daß hier in Deutschland christliche Wurzeln eine grosse Rolle spielen; größer jedenfalls als die humanistisch-atheistischen.
Warum z. B. bieten denn IBKA, die humanistischen oder Freidenkerverbände keine eigene Trauerfeier für Nicht-Christen an? Mit den Augen rollen


Da halte ich überhaupt nichts von. Eine Trauerfeier ist eine Trauerfeier und sollte keine Werbe-/Abgrenzungsveranstaltung für wen auch immer sein! Das ist schlicht Missbrauch der Opfer!

Es sollte eine Neutrale Veranstaltung sein, wie auch immer geartet. Keinesfalls jedoch sollte eine solche Veranstaltung unter der Schirmherrschaft einer Organisation stattfinden, deren Ideologie es ist, das alle verdammt und minderwertig sind, die sich nicht dieser ihrer Ideologie unterwerfen.

Just my 2 cents.
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Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen. (Johann Wolfgang von Goethe)

Die Bibel: Ein Buch, sie zu knechten, sie alle zu finden, Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden (frei nach Tolkien)

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Mo.
over and out



Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1509543) Verfasst am: 29.07.2010, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:

Warum z. B. bieten denn IBKA, die humanistischen oder Freidenkerverbände keine eigene Trauerfeier für Nicht-Christen an? Mit den Augen rollen

Warum bieten denn die Kirchen keine eigene Trauerfeier für Christen an?
Eine offizielle, neutrale Trauerfeier, in der sich alle wiederfinden können und wer immer mag richtet zusätzlich speziell für die eigene Klientel noch eine aus. Wo ist das Problem?

Ich weiß nicht, ob ich als Angehörige in meinem Schmerz auch noch eine christliche Trauerfeier ertragen könnte. Wenn im Rahmen einer neutralen Trauerfeier uU auch Religionsverteter zu Wort kämen, weil manche Opfer religiös waren, wäre das was anderes. Aber eine komplett christliche Trauerfeier? Mit welchem Recht werden da alle vereinnahmt? Weil man zu früheren Zeiten nicht ungestraft offen un- oder andersgläubig sein konnte?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1509546) Verfasst am: 29.07.2010, 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:

Ich weiß nicht, ob ich als Angehörige in meinem Schmerz auch noch eine christliche Trauerfeier ertragen könnte.



In der Tat. Wenn da noch jemand rumsülzen würde von einem gütigen Gott und all dem Scheiss - ich würde vermutlich Amok laufen.

Wenn man Rücksicht auf "religiöse Gefühle" permanent einfordert und das Verletzen derselben sogar gesetzlich unter Strafe stellen lässt (166 StGb) kann es doch nicht sooo schwer sein, nachzuvollziehen wie ekelerregend solch bigottes verlogenes Geseier auf Angehörige wirken muss.
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göttertod
Atheist und Zweifelsäer



Anmeldungsdatum: 20.08.2004
Beiträge: 1565
Wohnort: Freiburg

Beitrag(#1509557) Verfasst am: 29.07.2010, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bei einer öffentlichen Trauerfeier stoßen aber nun mal Wünsche unterschiedlichster Menschen für eine angemessene Trauerfeier aufeinander. Da halte ich es eben nicht für eine angemessene Lösung, eine "gemeinsame" Lösung so zu finden, dass man schlicht alles, was für bestimmte Gruppen spezifisch ist, schlicht eliminiert. Dann werden nämlich eine ganze Menge von Wünschen vieler Menschen an eine angemessene Trauerfeier schlicht ignoriert, während das "neutrale" Ergebnis "zufällig" den Wünschen einer ganz bestimmten Gruppe, der Säkularen, entspricht.

Das halte ich so wenig für eine akzeptale Lösung wie ihr es für akzeptabel haltet, dass solche Trauerfeiern idR christlich sind. Deswegen meine Meinung, dass man eine gemeinsame Lösung für öffentliche Trauerfeiern erst erarbeiten muss.

Das verstehe ich nicht.
Eine christliche Feier "eliminiert" doch einige ganze Menge von anderen Anschauungen. Eine neutrale keine, das sie ja eben neutral ist. Schulterzucken


Ueberall da, wo Kirchenchristen ausnahmsweise mal doch nicht im auszerkirchlichen Bereich als Monopolinstanz firmieren wuerden, waehnen sich Kirchenlobbyisten gleich schwerstens diskriminiert. In der Logik ist dann beispielsweise die Nichterwaehnung Gottes in Verfassungspraeambeln, oder kein gemeinsames Kindergartengebet an nichtkirchlichen Kindergaerten, eine veritable Christenunterdrueckung.


Es geht hier letztlich um die rechtmäßige oder unrechtmäßige Einmischung in die Lebenspraxis einzelner. Hier durch eine Trauerfeier.
John Stuart Mill unterscheidet zwischen "Tyrannei der Mehrheit" - gemeint ist eine Tyrannei durch die von der Mehrheit gewählte Partei und deren Gesetze,
und einer "sozialen Tyrannei" - gelebte Regeln, Normen und Traditionen, die zwar allgemein meist verbindlich, aber nicht in Gesetzestexte gegossen sind.

Worüber im Thread jetzt gestritten wird ist, wer darf wen warum tyrannisieren...

Mit "Buch lesen" ist es wohl nicht getan, dauert ja auch. Und eine prägnante Stelle zu finden...
Bei John Stuart Mill - On liberty liest man z.B.:

Zitat:
There is a limit to the legitimate interference of collective opinion with individual independence; and to find that limit, and maintain it against encroachment, is as indispensable to a good condition of human affairs, as protection against political despotism.


aus der deutschen Übersetzung
Zitat:
Es gibt eine Grenze für die rechtmäßige Einmischung öffentlicher Meinung in die persönliche Unabhängigkeit, und diese Grenze zu finden und gegen Übergriffe zu schützen, ist für eine gute Verfassung der menschlichen Angelegenheiten ebenso unerlässlich wie Schutz gegen politische Willkür

(es gibt wahrscheinlich viele bessere Stellen, aber ich such mich jetzt nicht tot)

und ich meine - ohne jetzt auf im Buch wichtigste Aspekte, wie körperliche Unversehrtheit und Meinungsfreiheit/Handlungsfreiheit einzugehen -, dass die "fairste" Beteiligung eines Staates an einer Trauerfeier (zumindest heutzutage, nach einem langen Erkenntnisprozesses) auch die "wahrste" Beteiligung sein sollte.
Die persönliche Sichtweise von Mitgliedern einer momentan durch die Mehrheit gewählten Partei auf Einzelaspekte des Lebens (mögen sie noch so gewichtig sein, wie Religion) muss nun mal nicht der Wahrheit entsprechen.
Genausowenig, wie das persönliche Empfinden von der Mehrheit der Bevölkerung nicht der Wahrheit entsprechen muss (siehe z.B. personifizierter, lieber Gott...).

Dass man durch beide Mechanismen extrem schnell in unreflektierte Totalitarismen abrutschen kann, ja des is halt so. Deshalb ist dem Mills John die Wahrheit auch so wichtig, welcher man durch gewaltfreien Dialog, und die menschliche Fähigkeit sich irren zu können, näher kommt. (Vorläufer vomm Kritischen Rationalismus - is im Buch schön erklärt)

Ein Staat als Institutionalisierung des Kollektivs sollte sich in der Verantwortung seinen Individuen gegenüber stets nach den Theorien richten, welche der Wahrheit am nächsten kommen (um den Nutzen für die Gemeinschaft/Individuum zu optimieren). Wobei das meine Interpretation von Mill ist. Mill würde erst den Nutzen als Maxime wählen, dann Freiheit und Wahrheit. Zwischen den drei Punkten Wahrheit, Nutzen und Freiheit gibt es ein schönes sich ergänzendes Wechselspiel.

Eine zentral religiös geprägte Trauerfeier würde dem Auftrag des Staates und vorallem unserem zivilisatorischen Entwicklungsstand nicht gerecht werden.

Ja, ich bin wiedermal so herablassend und nehme mir heraus, dass heutzutage nicht mehr jede Kultur und Tradition gelebt werden muss. Jede Kultur und Tradition ist es aber wert sich daran zu erinnern.

Der Staat darf/sollte den Versuch der Erhaltung von so mancher Tradition und Kultur (welche überwunden werden sollte -> ja muss man wieder diskutieren, aber Wahrheit, Freiheit, Nutzen), durch verschiedene Gesellschaftsgruppen, nicht noch stützend unter die Arme greifen! (wenn er sie schon toleriert, den Diversität muss ja nicht immer schlecht sein - Mill wünscht sie sich sogar solange die Freiheit nicht eingeschränkt ist -> Nutzen und Wahrheit resultieren daraus)
_________________
auf dass die Bücher von "Iain Banks" Wirklichkeit werden
The Jimmy Dore Show
jede Tradition ist es wert sich an sie zu erinnern, aber nicht jede Tradition ist es wert gelebt zu werden
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1509603) Verfasst am: 29.07.2010, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Warum z. B. bieten denn IBKA, die humanistischen oder Freidenkerverbände keine eigene Trauerfeier für Nicht-Christen an? Mit den Augen rollen

Hä? Von welchem Stern kommst Du denn? Gibt es jede Menge von.

Die Frage lautet: Warum muss eine öffentliche Trauerfeier unbedingt in kirchliche Hände gegeben werden?
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1509611) Verfasst am: 29.07.2010, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Dann werden nämlich eine ganze Menge von Wünschen vieler Menschen an eine angemessene Trauerfeier schlicht ignoriert, während das "neutrale" Ergebnis "zufällig" den Wünschen einer ganz bestimmten Gruppe, der Säkularen, entspricht.

Dein Problem bei der Sache wäre also, dass eine Trauerfeier, mit der alle leben könnten, so wäre, dass eine Gruppe ganz besonders gut damit leben könnte?

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Das halte ich so wenig für eine akzeptale Lösung wie ihr es für akzeptabel haltet, dass solche Trauerfeiern idR rein christlich sind. Deswegen meine Meinung, dass man eine gemeinsame Lösung für öffentliche Trauerfeiern erst erarbeiten muss.

Vielleicht so: „Also Herr Pfarrer, det hamse sehr scheen jemacht. Aber det Scheenste von Sie war, det se den janzen Kram von Himmel und lieber Jott wegjelassen ham.”

Was würde Dir an der allgemeinen Trauerfeier fehlen, wenn alles so wäre wie bei einer Christlichen, nur ohne Gott, Jesus, Heimkehr usw.? Ein bekennender Christ, der viel in Kirchen auftrat und nicht wenige Kirchenlieder sang, schaffte es, von einem Begräbnis zu singen, wo all das nicht vorkommt. Seit über einem Vierteljahrhundert bin ich fasziniert von diesem Lied: http://www.youtube.com/watch?v=RKrJwDzrI2o

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
PS Polemiken wie "Werbeeinblendung" sollte man eher unterlassen, wenn man über sowas diskutiert. Du weißt, dass es darum nicht geht, signalisierst aber damit die Respektlosigkeit gegenüber den Wünschen des anderen und verabschiedest dich damit aus dem gemeinsamen Diskurs.

Du entsinnst Dich? Ist schon wieder ein paar Jahre her ... war eine grauenvolle Veranstaltung. Es war eine Dauerwerbesendung, in der der Verstorbene nur am Rande Erwähnung fand.
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alex6
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Anmeldungsdatum: 22.12.2005
Beiträge: 750

Beitrag(#1509621) Verfasst am: 29.07.2010, 21:39    Titel: Huhu, Admins Antworten mit Zitat

Zur Erhaltung der Freiheitlich-Demokratischen Grundordnung schlage ich vor, das Thema "christliche vs. säkulare Trauerfeiern" vom Thread über die hämischen Äußerungen religiöser Fundamentalisten zur Loveparade abzutrennen. Danke.
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1509631) Verfasst am: 29.07.2010, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Die Größe der Bevölkerungsgruppe spielt diesbezüglich erstens gar keine Rolle - zweitens dürfte die der Discounterkunden die mit Abstand Größte sein.

Ich habe jetzt allen Ernstes gegrübelt, was Du mit Disco-Unterkunden meinst.
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alex6
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Anmeldungsdatum: 22.12.2005
Beiträge: 750

Beitrag(#1509633) Verfasst am: 29.07.2010, 21:47    Titel: Zurück zum Thema, fast Antworten mit Zitat

Zurück zum Thema, fast: Nicht nur die Christin Frau Herman, auch in islamischen Kreisen wird der Opfer von Duisburg mit Häme gedacht:
http://www.ahlu-sunnah.com/threads/31351-quot-Trag%C3%B6die-quot-in-der-Loveparade
Zitat:
Und das ist nur eine von vielen Strafen Allahs. Was soll man auch anderes erwarten. Da treffen sich Homosexuelle und es wird Kuffr und Munkarat bis zum geht nicht mehr getrieben. Vielleicht gibt das den Kuffar ein kleinen Denkanstoss und sie finden zur Wahrheit.

Zitat:
Und allein auf diese Art und Weise zu sterben (von Menschen tot getrammpelt) ist schon Qual genug. Aber noch schlimmer ist wie sie vor Allah ... stehen werden: Besoffen, halbnackt...Was für ein schöner Gegensatz dazu ist es doch wenn man an der Kaaba augrund der grossen Menschenmassen dort stirbt und man so vor Allah auferstehen wird ... Wie nah Recht- und Irreleitung doch beieinander liegen.

Zitat:
Ja, bei der Loveparade sind in der Tat nur Ungläubige umgekommen, und dies in einem Zustand der absoluten Entgleisung jeder Sitte und Moral. Vollgepumpt mit Drogen, nackt, wahllos kopulierend und benebelt sind sie wie Tiere durch die Gegend geirrt und haben sich letztlich gegenseitig erdrückt. Man kann angesichts dieses Bildes kaum sagen, dass sie es nicht verdient hätten, was ihnen widerfuhr, als Strafe von Allah für ihr Treiben. Doch leider verstehen sie nicht. Aber wie dem auch sei, sie wurden nicht von Muslimen getötet, sondern haben das ganz allein bewerkstelligt.

Usw. Ziemlich eklig alles.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1509665) Verfasst am: 29.07.2010, 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Na schön, trösten wir uns damit, daß das, was Eva Braun sich hier zusammenschwachsinniert, nur eine extremistische Minderheitenposition ist, die keine halbwegs seriöse Zeitung drucken würde -- vor fünfzig Jahren wäre es noch Mehrheitsmeinung gewesen.

Trotzdem würde ich es begrüßen, wenn ein Angehöriger eines der Opfer ihr dafür die Fresse polieren würde.


Es widerspricht den Regeln des FGHs, Menschen zu wünschen, dass ihnen "die Fresse poliert" oder sonstige Gewalt angetan wird. Auch wenn der Zorn auf Eva Herman noch so nachvollziehbar ist, muss es, auch um die Diskussionskultur zu wahren, möglich sein, diesen regelkonform auszudrücken.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1509708) Verfasst am: 29.07.2010, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Na schön, trösten wir uns damit, daß das, was Eva Braun sich hier zusammenschwachsinniert, nur eine extremistische Minderheitenposition ist, die keine halbwegs seriöse Zeitung drucken würde -- vor fünfzig Jahren wäre es noch Mehrheitsmeinung gewesen.

Trotzdem würde ich es begrüßen, wenn ein Angehöriger eines der Opfer ihr dafür die Fresse polieren würde.


Es widerspricht den Regeln des FGHs, Menschen zu wünschen, dass ihnen "die Fresse poliert" oder sonstige Gewalt angetan wird. Auch wenn der Zorn auf Eva Herman noch so nachvollziehbar ist, muss es, auch um die Diskussionskultur zu wahren, möglich sein, diesen regelkonform auszudrücken.

Ja ja ...
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#1509734) Verfasst am: 29.07.2010, 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Na schön, trösten wir uns damit, daß das, was Eva Braun sich hier zusammenschwachsinniert, nur eine extremistische Minderheitenposition ist, die keine halbwegs seriöse Zeitung drucken würde -- vor fünfzig Jahren wäre es noch Mehrheitsmeinung gewesen.

Trotzdem würde ich es begrüßen, wenn ein Angehöriger eines der Opfer ihr dafür die Fresse polieren würde.


Es widerspricht den Regeln des FGHs, Menschen zu wünschen, dass ihnen "die Fresse poliert" oder sonstige Gewalt angetan wird. Auch wenn der Zorn auf Eva Herman noch so nachvollziehbar ist, muss es, auch um die Diskussionskultur zu wahren, möglich sein, diesen regelkonform auszudrücken.

Ja ja ...


zumal ohne gerichtsurteil, aber das braucht man im gegensatz zum unschuldigstvermuteten sauerland bei der herman ja nicht. Pillepalle
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1509743) Verfasst am: 29.07.2010, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ach übrigens, wenn diese [Selbstzensur] so an den Sitte- und Moralvorstellungen des Jahres 1950 hängt, wieso weiß sie dann nicht. daß es für eine Frau höchst unanständig ist, in Hosen und hochhackigen Schuhen rumzulaufen, zumal noch im Fernsehen?



Neenee, Sodom und Gomera ...
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beachbernie
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Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1509751) Verfasst am: 29.07.2010, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Na schön, trösten wir uns damit, daß das, was Eva Braun sich hier zusammenschwachsinniert, nur eine extremistische Minderheitenposition ist, die keine halbwegs seriöse Zeitung drucken würde -- vor fünfzig Jahren wäre es noch Mehrheitsmeinung gewesen.

Trotzdem würde ich es begrüßen, wenn ein Angehöriger eines der Opfer ihr dafür die Fresse polieren würde.


Es widerspricht den Regeln des FGHs, Menschen zu wünschen, dass ihnen "die Fresse poliert" oder sonstige Gewalt angetan wird. Auch wenn der Zorn auf Eva Herman noch so nachvollziehbar ist, muss es, auch um die Diskussionskultur zu wahren, möglich sein, diesen regelkonform auszudrücken.

Ja ja ...


zumal ohne gerichtsurteil, aber das braucht man im gegensatz zum unschuldigstvermuteten sauerland bei der herman ja nicht. Pillepalle



Hat irgendwer eine Haftstrafe gefordert? Ich mein jetzt gegen die Herrmann?
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Fuxing
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Anmeldungsdatum: 07.05.2008
Beiträge: 1691
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Beitrag(#1509828) Verfasst am: 29.07.2010, 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Warum z. B. bieten denn IBKA, die humanistischen oder Freidenkerverbände keine eigene Trauerfeier für Nicht-Christen an? Mit den Augen rollen

Hä? Von welchem Stern kommst Du denn? Gibt es jede Menge von.

Die Frage lautet: Warum muss eine öffentliche Trauerfeier unbedingt in kirchliche Hände gegeben werden?


Wenn sich herausstellen würde, dass das gut funktioniert, wäre ja noch ein weiterer ganz offensichtlicher Grund vorhanden, warum die Kirche(n) überflüssig sind.
Und das ist (noch) nicht politisch gewollt.
Und so etwas massiv einzufordern, damit macht der Fordernde sich garantiert bei einer großen Bevölkerungsschicht unbeliebt.
Und unbeliebt sein ist hier noch weniger gewollt.
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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#1510210) Verfasst am: 30.07.2010, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Na schön, trösten wir uns damit, daß das, was Eva Braun sich hier zusammenschwachsinniert, nur eine extremistische Minderheitenposition ist, die keine halbwegs seriöse Zeitung drucken würde -- vor fünfzig Jahren wäre es noch Mehrheitsmeinung gewesen.

Trotzdem würde ich es begrüßen, wenn ein Angehöriger eines der Opfer ihr dafür die Fresse polieren würde.

Es widerspricht den Regeln des FGHs, Menschen zu wünschen, dass ihnen "die Fresse poliert" oder sonstige Gewalt angetan wird. Auch wenn der Zorn auf Eva Herman noch so nachvollziehbar ist, muss es, auch um die Diskussionskultur zu wahren, möglich sein, diesen regelkonform auszudrücken.


vrolijke

Wäre es so zu dulden:
Wenn.....sie anspucken würde. ?
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vrolijke
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Beitrag(#1510215) Verfasst am: 30.07.2010, 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Na schön, trösten wir uns damit, daß das, was Eva Braun sich hier zusammenschwachsinniert, nur eine extremistische Minderheitenposition ist, die keine halbwegs seriöse Zeitung drucken würde -- vor fünfzig Jahren wäre es noch Mehrheitsmeinung gewesen.

Trotzdem würde ich es begrüßen, wenn ein Angehöriger eines der Opfer ihr dafür die Fresse polieren würde.

Es widerspricht den Regeln des FGHs, Menschen zu wünschen, dass ihnen "die Fresse poliert" oder sonstige Gewalt angetan wird. Auch wenn der Zorn auf Eva Herman noch so nachvollziehbar ist, muss es, auch um die Diskussionskultur zu wahren, möglich sein, diesen regelkonform auszudrücken.


vrolijke

Wäre es so zu dulden:
Wenn.....sie anspucken würde. ?


Diskussionen über Einzelfallentscheidungen des Teams gibt es hier
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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caballito
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Beitrag(#1510721) Verfasst am: 31.07.2010, 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Bei einer öffentlichen Trauerfeier stoßen aber nun mal Wünsche unterschiedlichster Menschen für eine angemessene Trauerfeier aufeinander. Da halte ich es eben nicht für eine angemessene Lösung, eine "gemeinsame" Lösung so zu finden, dass man schlicht alles, was für bestimmte Gruppen spezifisch ist, schlicht eliminiert. Dann werden nämlich eine ganze Menge von Wünschen vieler Menschen an eine angemessene Trauerfeier schlicht ignoriert, während das "neutrale" Ergebnis "zufällig" den Wünschen einer ganz bestimmten Gruppe, der Säkularen, entspricht.

Aha! Also, weil es Leute gibt, die per se schon neutral sind, ist Neutralität nicht mehr neutral, oder wie? Weil einer keine Sonderwünsche hat, ist es ein Sonderwunsch, Sonderwünsche zu verweigern?

Das Argument sollte sich mal die Tabakindustrie zu nutze machen: Ein Rauchverbot ist verfassungswidrig, weil sie den Absatz der bevorzugten Zigarettenmarke der Nichtraucher fördert ...

Auch wenn die Gläubigen jedweder Couleur noch so oft das Gegenteil vorbeten: Kein Glaube ist nicht ein anderer Glaube, sondern eben keiner.

Die von den säkularen geförderte Nichtberücksichtigung ist nämlich keine Monopolanspruch einer "Weltanschauung der Säkularen" (die gibt es nicht!) sondern schließt ganz im Gegenteil eben auch die Nichtberücksichtigung der (sehr verschiedenen ) eigenen Weltanschauungen der Säkularen selber mit ein. Es sind arrogant intolerante Gläubige, die das höfliche und tolerante Schwiegen der Säkularen über ihre eigene Anschauung als intolerant aggressives Ausleben einer Pseudoweltanschauung verleumden, um auf der Basis dieser Verleumdung ihr eigenen Süppchen zwangszuverfüttern.

Denn die säkularen fordern ja gerade nicht, dass ihre Anschauung berücksichtigt wird (und dass darüber gepredigt wird, wie jetzt für die Toten alles vorbei ist), sondern dass eben gar nict über so was gesprochen wird.
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Evilbert
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Beitrag(#1510725) Verfasst am: 31.07.2010, 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

Und übrigens geht es ja nur um gemeinsame öffentliche Trauerfeiern.

Wenn die Angehörigen unbedingt Biervulkan und Nacktstripperinnen brauchen, um ihre Trauer zu bewältigen, dann können sie das ja bei der Trauerfeier zur individuellen Beerdigung gerne tun.
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alex6
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Beitrag(#1510852) Verfasst am: 31.07.2010, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Denn die säkularen fordern ja gerade nicht, dass ihre Anschauung berücksichtigt wird (und dass darüber gepredigt wird, wie jetzt für die Toten alles vorbei ist), sondern dass eben gar nict über so was gesprochen wird.


Sehr schön gesagt.

An dieser Stelle sehe ich ausnahmsweise eine Chance in der Verwendung von sog. "Spaßreligionen" (die ich eigentlich nicht übermäßig schätze), z.B. des FSM. Wenn Anhänger des FSM Berücksichtigung bei ökumenischen Gottesdiensten forderten, machte dies auch dem Dümmsten klar, daß die einseitige Ausrichtung auf das Christentum albern ist. Aber wer wäre so pietätlos und nutzte einen tragischen Anlaß für seine religiöse Überzeugung aus? Das machen doch nur christliche Kleriker...
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Critic
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Beitrag(#1510876) Verfasst am: 31.07.2010, 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ein anderer Gedanke, der mir dabei so kam:

Ein Stückweit ist das Handeln der Beteiligten auch schizophren: Wenn Trauer inszeniert wird, dann kommen ein Katholischer und ein Evangelischer, es wird aber von allen Seiten so getan als repräsentierten diese die gesamte Gesellschaft oder sogar die Anschauung der Toten. Die Love Parade ist - im Vergleich besonders für die katholische Kirche - ein klischeehafter Urstand von Lebensweisen ("Hedonismus, Drogenkonsum, ungezügelte Sexualität"), die diese mit ihrer Sittenlehre nicht vereinbaren kann und ablehnt. Von den 21 Todesopfern waren statistisch gesehen einer oder zwei gar homosexuell. Und man hat ja schon gehört, daß Overbeck im Talk (wohlgemerkt mit einer homosexuellen Moderatorin und mindestens einem homosexuellen Gast) zum Besten gab, wie widernatürlich das alles sei. Das ist freilich eine Anschauung, die von der Mehrheit der Bewohner des Landes und selbst seiner eigenen Schäfchen nicht mehr geteilt wird. Die Sittenlehre ist für den katholischen Glauben, wie er ihn versteht, ziemlich elementar. Wenn er diese aber an Ort und Stelle brächte, dann würde man ihn dafür kritisieren wie Eva Herman, und auch, er habe die Trauerfeier verdorben oder sogar, er habe den Sinn des Ganzen nicht verstanden...
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Beitrag(#1510993) Verfasst am: 01.08.2010, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hat irgendwer eine Haftstrafe gefordert? Ich mein jetzt gegen die Herrmann?


nee, fresse polieren gut finden geht ohne, findet RR.
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beachbernie
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Beitrag(#1511283) Verfasst am: 01.08.2010, 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hat irgendwer eine Haftstrafe gefordert? Ich mein jetzt gegen die Herrmann?


nee, fresse polieren gut finden geht ohne, findet RR.



Mit diesem unterirdischen Kommentar hat sich bereits die Moderation befasst. Das koennen wir uns also sparen.
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alex6
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Beitrag(#1512017) Verfasst am: 03.08.2010, 01:11    Titel: Gott hat geraucht Antworten mit Zitat

Erst hat Gott die Loveparadisten gestraft, jetzt hat er auch noch in Russland im Wald geraucht, somit Waldbrände verursacht um die Russen für ihren lästerlichen Lebenswandel zu strafen. Sagt nicht Frau Herman, ist aber offenbar die Position des russisch-orthodoxen Klerus. Was haben Christen eigentlich immer gegen Gott, daß sie dem jede Gemeinheit in die Schuhe schieben? Da bin ich als Atheist ja theophil im Vergleich...
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