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Ist Abtreibung Mord?
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1547024) Verfasst am: 28.09.2010, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
Deine Ungenauigkeit macht es allerdings unmöglich festzulegen, ob die Nutzung einer Spirale schon unter die Tötung eines Menschen (mit Identität???) fällt, oder noch nicht.

Huch. Ich habe nichts gegen Verhütung.
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1547025) Verfasst am: 28.09.2010, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
Deine Ungenauigkeit macht es allerdings unmöglich festzulegen, ob die Nutzung einer Spirale schon unter die Tötung eines Menschen (mit Identität???) fällt, oder noch nicht.

Huch. Ich habe nichts gegen Verhütung.

Müsstest du allerdings deiner Logik nach im Fall der Spirale, wenn ein Mensch bei dir schon mit der Befruchtung anfangen würde. Wenn du nichts dagegen hast, dann scheinst du hier eben doch nicht so ungenau zu denken, wie du vorher geschrieben hast
zelig hat folgendes geschrieben:
Ein Mensch beginnt für mich ungefähr mit der Befruchtung und endet mit dem Tod.

sondern der Mensch beginnt dann frühestens nach der erfolgreichen Einnistung der befruchteten Eizelle.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1547028) Verfasst am: 28.09.2010, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
... Ich möchte in keiner Gesellschaft Leben, in der Menschen in einer bestimmeten Lebensphase ohne Angabe von Gründen getötet werden dürfen. Ich würde befürchten, daß immer noch weitere Bedingungen gefunden werden, die eine Tötung ohne Begründgunspflicht zuließen.

Im Prinzip finde ich diesen Ansatz interessant und vielversprechend, wenn man zeigen könnte, inwiefern solche Befürchtungen berechtigt sind, also ob eine solche Ethik tatsächlich Tür und Tor öffnen würde bis hin zu einer Verletzung von Interessen.

Die Tötung ab welcher Lebensphase genau lösen diese Befürchtung denn in Dir aus? Säuglingsmord? Abtreibung? Verhütung? Tierschlachtung?


Wenn es unbegründet geschähe, alles bis auf Verhütung.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1547029) Verfasst am: 28.09.2010, 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
Deine Ungenauigkeit macht es allerdings unmöglich festzulegen, ob die Nutzung einer Spirale schon unter die Tötung eines Menschen (mit Identität???) fällt, oder noch nicht.

Huch. Ich habe nichts gegen Verhütung.

Müsstest du allerdings deiner Logik nach im Fall der Spirale, wenn ein Mensch bei dir schon mit der Befruchtung anfangen würde. ....

Ebenso bei der Pille danach.
_________________
Tja
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1547031) Verfasst am: 28.09.2010, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
Deine Ungenauigkeit macht es allerdings unmöglich festzulegen, ob die Nutzung einer Spirale schon unter die Tötung eines Menschen (mit Identität???) fällt, oder noch nicht.

Huch. Ich habe nichts gegen Verhütung.

Müsstest du allerdings deiner Logik nach im Fall der Spirale, wenn ein Mensch bei dir schon mit der Befruchtung anfangen würde. Wenn du nichts dagegen hast, dann scheinst du hier eben doch nicht so ungenau zu denken, wie du vorher geschrieben hast
zelig hat folgendes geschrieben:
Ein Mensch beginnt für mich ungefähr mit der Befruchtung und endet mit dem Tod.

sondern der Mensch beginnt dann frühestens nach der erfolgreichen Einnistung der befruchteten Eizelle.


Ich war mal der Auffassung, man könne dann von einem Menschen sprechen, wenn sicher ist, daß sich nur einer daraus entwickelt. War das nicht ab der 8. Zellteilung oder so? Aber eigentlich ist so eine genaue Definition nicht mein Ding.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1547032) Verfasst am: 28.09.2010, 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Ich war mal der Auffassung, man könne dann von einem Menschen sprechen, wenn sicher ist, daß sich nur einer daraus entwickelt.

Bei den vielen Nachfahren etwa von Dschingis Khan kamm man sich also über sein Menschsein wahrlich unsicher sein ... Auf den Arm nehmen
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1547033) Verfasst am: 28.09.2010, 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich war mal der Auffassung, man könne dann von einem Menschen sprechen, wenn sicher ist, daß sich nur einer daraus entwickelt.

Bei den vielen Nachfahren etwa von Dschingis Khan kamm man sich also über sein Menschsein wahrlich unsicher sein ... Auf den Arm nehmen


; )
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1547036) Verfasst am: 28.09.2010, 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
... Ich möchte in keiner Gesellschaft Leben, in der Menschen in einer bestimmeten Lebensphase ohne Angabe von Gründen getötet werden dürfen. Ich würde befürchten, daß immer noch weitere Bedingungen gefunden werden, die eine Tötung ohne Begründgunspflicht zuließen.
Im Prinzip finde ich diesen Ansatz interessant und vielversprechend, wenn man zeigen könnte, inwiefern solche Befürchtungen berechtigt sind, also ob eine solche Ethik tatsächlich Tür und Tor öffnen würde bis hin zu einer Verletzung von Interessen.

Die Tötung ab welcher Lebensphase genau lösen diese Befürchtung denn in Dir aus? Säuglingsmord? Abtreibung? Verhütung? Tierschlachtung?


Wenn es unbegründet geschähe, alles bis auf Verhütung.

Wie - Du meinst man darf auch unbegründet verhüten?

Im Ernst, für mich bedeutet das jetzt vor allem, daß Du einerseits befürchtest, alle möglichen Tötungen könnten begründbar werden, andererseits selbst sehr hohen Wert auf Begründungen legst, sobald es um Organismen / Lebewesen (jeglicher Stufe) geht.
_________________
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1547039) Verfasst am: 28.09.2010, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
... Ich möchte in keiner Gesellschaft Leben, in der Menschen in einer bestimmeten Lebensphase ohne Angabe von Gründen getötet werden dürfen. Ich würde befürchten, daß immer noch weitere Bedingungen gefunden werden, die eine Tötung ohne Begründgunspflicht zuließen.
Im Prinzip finde ich diesen Ansatz interessant und vielversprechend, wenn man zeigen könnte, inwiefern solche Befürchtungen berechtigt sind, also ob eine solche Ethik tatsächlich Tür und Tor öffnen würde bis hin zu einer Verletzung von Interessen.

Die Tötung ab welcher Lebensphase genau lösen diese Befürchtung denn in Dir aus? Säuglingsmord? Abtreibung? Verhütung? Tierschlachtung?


Wenn es unbegründet geschähe, alles bis auf Verhütung.

Wie - Du meinst man darf auch unbegründet verhüten?


Natürlich nur nach vorheriger päpstlicher Erlaubnis und nachträglicher Beichte. ; )
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1547040) Verfasst am: 28.09.2010, 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
- AP hat in einem seiner letzten postings angedeutet, daß er u.a. dem Potenzialitätsargument anhängt, daß er es also für eine ethisch wesentliche Eigenschaft des Säuglings (Embryos?) hält, daß dieser ein Entwicklungspotenzial zeigt.

Ja. So wie der Schlafende das Potential dazu hat, aufzuwachen. Was man ja durchaus berücksichtigen könnte. Und was man wohl meist auch tut.

Jo. Und er wacht als ungefähr das auf, was er breits vorher war und hat nicht nur eine gewisse Chance mal soetwas zu werden. Ich seh da einen kleinen Unterschied.

Der ethisch relevant ist, insofern als er einen höheren Lebenschutz gegenüber einem Säugling begründet, weil? Und der einen Niederschlag in einer Ethik finden wie?

Die Prämisse, die hier von Dir, step und Babyface vertreten wird, lautet anscheinend wie folgt:

a) eine Person habe aufgrund ihrer vorhandenen (egal, ob die nur potentiell / dispositionell vorhanden sind - bei einem Bewusstlosen zum Beispiel) Fähigkeiten einen inhärenten Wert und dürfe deswegen nicht getötet werden. Und b) dieser Wert fehle bei einer noch-nicht-Person (z.B. einem Säugling).

Wie aber ist die Begründung dafür?

fwo hat folgendes geschrieben:
Außerdem erlaube ich mir erneut den Hinweis, dass die Anerkennung zum Menschen und die Aberkennung dieses Status nicht zwangsläufig zueinender spiegelbildlich sein müssen.

Hm? Was für ein Status? Was meinst Du mit 'Anerkennung zum Menschen'?
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Komodo
Maggots!



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#1547042) Verfasst am: 28.09.2010, 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Nochmal an die Befürworter der Legalisierung der Kindestötung:

Mal angenommen, ihr geht mit eurem neugeborenem Kind spazieren. Plötzlich kommt ein Fremder, packt das Baby aus dem Kinderwagen und schleudert es gegen den Asphalt.
Würdet ihr wollen, das so ein Vorgehen nicht strafrechtlich relevant ist?
Ist dir dieser alberne Strohmann nicht peinlich?
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1547048) Verfasst am: 28.09.2010, 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Nochmal an die Befürworter der Legalisierung der Kindestötung:

Mal angenommen, ihr geht mit eurem neugeborenem Kind spazieren. Plötzlich kommt ein Fremder, packt das Baby aus dem Kinderwagen und schleudert es gegen den Asphalt.
Würdet ihr wollen, das so ein Vorgehen nicht strafrechtlich relevant ist?
Ist dir dieser alberne Strohmann nicht peinlich?


Nö, das ist eine ernsthafte Frage.
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11518

Beitrag(#1547051) Verfasst am: 28.09.2010, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Die Prämisse, die hier von Dir, step und Babyface vertreten wird, lautet anscheinend wie folgt:

a) eine Person habe aufgrund ihrer vorhandenen (egal, ob die nur potentiell / dispositionell vorhanden sind - bei einem Bewusstlosen zum Beispiel) Fähigkeiten einen inhärenten Wert und dürfe deswegen nicht getötet werden. Und b) dieser Wert fehle bei einer noch-nicht-Person (z.B. einem Säugling).

Nicht meine Prämisse. Wo Du meine Prämissen findest, habe ich Dir gesagt.
_________________
posted by Babyface
.
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Komodo
Maggots!



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#1547052) Verfasst am: 28.09.2010, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Nochmal an die Befürworter der Legalisierung der Kindestötung:

Mal angenommen, ihr geht mit eurem neugeborenem Kind spazieren. Plötzlich kommt ein Fremder, packt das Baby aus dem Kinderwagen und schleudert es gegen den Asphalt.
Würdet ihr wollen, das so ein Vorgehen nicht strafrechtlich relevant ist?
Ist dir dieser alberne Strohmann nicht peinlich?


Nö, das ist eine ernsthafte Frage.
Wohl kaum.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1547053) Verfasst am: 28.09.2010, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Die Prämisse, die hier von Dir, step und Babyface vertreten wird, lautet anscheinend wie folgt:

a) eine Person habe aufgrund ihrer vorhandenen (egal, ob die nur potentiell / dispositionell vorhanden sind - bei einem Bewusstlosen zum Beispiel) Fähigkeiten einen inhärenten Wert und dürfe deswegen nicht getötet werden. Und b) dieser Wert fehle bei einer noch-nicht-Person (z.B. einem Säugling).

Wie aber ist die Begründung dafür?

Also ich vertrete das so nicht, sondern:

- eine Person (ethisches Subjekt) hat aufgrund ihrer (aktuell) vorhandenen Fähigkeiten Interessen und wird daher naturgemäß bei der Festlegung einer Ethik zu berücksichtigt (eigentlich triviale Folge der Sozialität und Aufgeklärtheit)

- eine Person (als ethisches Objekt) ist anderen Personen ähnlich und hat daher die Tendenz, von diesen im Rahmen einer Ethik einen indirekt begründeten Wert zugewiesen zu bekommen, der sie vor Tötung schützt. Und diese indirekt-plausible Begründung fehlt bei einer noch-nicht-Person (z.B. einem Säugling) - was nicht heißt, daß man da nicht andere Gründe finden könnte, etwa ein allgemeines oder soezielles Interesse am Aufziehen des Kindes.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1547054) Verfasst am: 28.09.2010, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Nochmal an die Befürworter der Legalisierung der Kindestötung:

Mal angenommen, ihr geht mit eurem neugeborenem Kind spazieren. Plötzlich kommt ein Fremder, packt das Baby aus dem Kinderwagen und schleudert es gegen den Asphalt.
Würdet ihr wollen, das so ein Vorgehen nicht strafrechtlich relevant ist?
Ist dir dieser alberne Strohmann nicht peinlich?
Nö, das ist eine ernsthafte Frage.

Ich finde, es ist wirklich ein peinlicher Strohmann.
_________________
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25959
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1547055) Verfasst am: 28.09.2010, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Nochmal an die Befürworter der Legalisierung der Kindestötung:

Mal angenommen, ihr geht mit eurem neugeborenem Kind spazieren. Plötzlich kommt ein Fremder, packt das Baby aus dem Kinderwagen und schleudert es gegen den Asphalt.
Würdet ihr wollen, das so ein Vorgehen nicht strafrechtlich relevant ist?

Ist ja ein netter versuch, aber da Du es selbst offensichtlich noch nicht gemerkt hast: Das ist hier überhaupt nicht Thema. Und nein, ich werde nicht nocheinmal versuchen, es dir zu erklären.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1547060) Verfasst am: 28.09.2010, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Nochmal an die Befürworter der Legalisierung der Kindestötung:

Mal angenommen, ihr geht mit eurem neugeborenem Kind spazieren. Plötzlich kommt ein Fremder, packt das Baby aus dem Kinderwagen und schleudert es gegen den Asphalt.
Würdet ihr wollen, das so ein Vorgehen nicht strafrechtlich relevant ist?
Ist dir dieser alberne Strohmann nicht peinlich?
Nö, das ist eine ernsthafte Frage.

Ich finde, es ist wirklich ein peinlicher Strohmann.


Warum?
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1547061) Verfasst am: 28.09.2010, 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Nochmal an die Befürworter der Legalisierung der Kindestötung:

Mal angenommen, ihr geht mit eurem neugeborenem Kind spazieren. Plötzlich kommt ein Fremder, packt das Baby aus dem Kinderwagen und schleudert es gegen den Asphalt.
Würdet ihr wollen, das so ein Vorgehen nicht strafrechtlich relevant ist?
Ist dir dieser alberne Strohmann nicht peinlich?
Nö, das ist eine ernsthafte Frage.
Ich finde, es ist wirklich ein peinlicher Strohmann.
Warum?

Ich bin mir sicher, Du schaffst die Antwort allein.
_________________
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1547063) Verfasst am: 28.09.2010, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich finde, es ist wirklich ein peinlicher Strohmann.
Warum?

Ich bin mir sicher, Du schaffst die Antwort allein.


Nein, das schaff ich nicht. Erklärs mir.
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1547065) Verfasst am: 28.09.2010, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
Deine Ungenauigkeit macht es allerdings unmöglich festzulegen, ob die Nutzung einer Spirale schon unter die Tötung eines Menschen (mit Identität???) fällt, oder noch nicht.

Huch. Ich habe nichts gegen Verhütung.

Müsstest du allerdings deiner Logik nach im Fall der Spirale, wenn ein Mensch bei dir schon mit der Befruchtung anfangen würde. Wenn du nichts dagegen hast, dann scheinst du hier eben doch nicht so ungenau zu denken, wie du vorher geschrieben hast
zelig hat folgendes geschrieben:
Ein Mensch beginnt für mich ungefähr mit der Befruchtung und endet mit dem Tod.

sondern der Mensch beginnt dann frühestens nach der erfolgreichen Einnistung der befruchteten Eizelle.


Ich war mal der Auffassung, man könne dann von einem Menschen sprechen, wenn sicher ist, daß sich nur einer daraus entwickelt. War das nicht ab der 8. Zellteilung oder so? Aber eigentlich ist so eine genaue Definition nicht mein Ding.

Die Einnistung findet erst später statt:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Etwa im 12–16-Zellen-Stadium erreicht die Zygote – zu diesem Zeitpunkt als Morula bezeichnet – am dritten Tag nach der Befruchtung die Gebärmutterhöhle.
(...) Die Nidation beginnt mit der Anheftung der Blastozyste zwischen dem 5. und 6. Tag an der Gebärmutterschleimhaut. (...) Der gesamte Prozess der Einnistung dauert bis zum Ende der zweiten Entwicklungswoche an.

Wirkt die Spirale also über die Verhinderung der Einnistung, so wäre davon nach deiner vorherigen Definition ein Mensch betroffen. Da du aber einer genauen Definition abgeneigt bist, bist du insofern natürlich auf der sicheren Seite und musst dir nicht überlegen, ob es nicht auch eine mehr oder weniger willkürliche Festlegung ist, was noch als Verhütung und was schon als Abtreibung gilt und ob es sinnvoll ist, die Legitimität an solchen Worten festzumachen, da auch da Übergänge fließend sind. Nichts für ungut, aber das ungenau bleiben wollen schaut mir doch sehr nach Kritikimmunisierung aus.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1547067) Verfasst am: 28.09.2010, 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
Deine Ungenauigkeit macht es allerdings unmöglich festzulegen, ob die Nutzung einer Spirale schon unter die Tötung eines Menschen (mit Identität???) fällt, oder noch nicht.

Huch. Ich habe nichts gegen Verhütung.

Müsstest du allerdings deiner Logik nach im Fall der Spirale, wenn ein Mensch bei dir schon mit der Befruchtung anfangen würde. Wenn du nichts dagegen hast, dann scheinst du hier eben doch nicht so ungenau zu denken, wie du vorher geschrieben hast
zelig hat folgendes geschrieben:
Ein Mensch beginnt für mich ungefähr mit der Befruchtung und endet mit dem Tod.

sondern der Mensch beginnt dann frühestens nach der erfolgreichen Einnistung der befruchteten Eizelle.


Ich war mal der Auffassung, man könne dann von einem Menschen sprechen, wenn sicher ist, daß sich nur einer daraus entwickelt. War das nicht ab der 8. Zellteilung oder so? Aber eigentlich ist so eine genaue Definition nicht mein Ding.

Die Einnistung findet erst später statt:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Etwa im 12–16-Zellen-Stadium erreicht die Zygote – zu diesem Zeitpunkt als Morula bezeichnet – am dritten Tag nach der Befruchtung die Gebärmutterhöhle.
(...) Die Nidation beginnt mit der Anheftung der Blastozyste zwischen dem 5. und 6. Tag an der Gebärmutterschleimhaut. (...) Der gesamte Prozess der Einnistung dauert bis zum Ende der zweiten Entwicklungswoche an.

Wirkt die Spirale also über die Verhinderung der Einnistung, so wäre davon nach deiner vorherigen Definition ein Mensch betroffen. Da du aber einer genauen Definition abgeneigt bist, bist du insofern natürlich auf der sicheren Seite und musst dir nicht überlegen, ob es nicht auch eine mehr oder weniger willkürliche Festlegung ist, was noch als Verhütung und was schon als Abtreibung gilt und ob es sinnvoll ist, die Legitimität an solchen Worten festzumachen, da auch da Übergänge fließend sind. Nichts für ungut, aber das ungenau bleiben wollen schaut mir doch sehr nach Kritikimmunisierung aus.


Was möchtest Du denn kritisieren? Nur zu. : )
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1547076) Verfasst am: 28.09.2010, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Die Prämisse, die hier von Dir, step und Babyface vertreten wird, lautet anscheinend wie folgt:

a) eine Person habe aufgrund ihrer vorhandenen (egal, ob die nur potentiell / dispositionell vorhanden sind - bei einem Bewusstlosen zum Beispiel) Fähigkeiten einen inhärenten Wert und dürfe deswegen nicht getötet werden. Und b) dieser Wert fehle bei einer noch-nicht-Person (z.B. einem Säugling).

Wie aber ist die Begründung dafür?

Also ich vertrete das so nicht, sondern:

- eine Person (ethisches Subjekt) hat aufgrund ihrer (aktuell) vorhandenen Fähigkeiten Interessen und wird daher naturgemäß bei der Festlegung einer Ethik zu berücksichtigt (eigentlich triviale Folge der Sozialität und Aufgeklärtheit)

Aber eine Person hat keine aktuellen Interessen, wenn sie z.B. bewusstlos ist. Da nutzt es auch nichts, von dispositionellen Interessen zu reden. Die Interessen sind nicht aktuell, das ist der Punkt. Klar kann man sich 'dispositionelle Interessen' hindefinieren, die dann auch ein Bewusstloser haben kann, und die dann einfach per ordre de mufti als Tötungshindernis deklarieren. Aber besonders überzeugend ist das nun nicht. Da wäre es hundertmal überzeugender und nachvollziehbarer, wenn man ehrlich sagen würde: ich habe ein großes Interesse am Weiterleben, ich möchte nicht getötet werden, auch nicht im Schlaf und daher bestehe ich auf einer Vereinbarung, die das Töten im Schlaf verbietet.

step hat folgendes geschrieben:
- eine Person (als ethisches Objekt) ist anderen Personen ähnlich und hat daher die Tendenz, von diesen im Rahmen einer Ethik einen indirekt begründeten Wert zugewiesen zu bekommen, der sie vor Tötung schützt. Und diese indirekt-plausible Begründung fehlt bei einer noch-nicht-Person (z.B. einem Säugling) - was nicht heißt, daß man da nicht andere Gründe finden könnte, etwa ein allgemeines oder soezielles Interesse am Aufziehen des Kindes.

Nun, da ist doch aber jetzt die Prämisse, dass Personen (aber nur Personen) per se einen Wert zugesprochen bekommen sollen.

Warum sollte 'Ähnlichkeit' ein ethisch relevantes Kriterium sein? Und was genau soll ähnlich sein und inwiefern und was nicht und wieso? Warum bin ich nicht einem Säugling ähnlich? Das sind alles nur Setzungen, mehr nicht. Auf die man sich einigen kann oder nicht. Aber die sind nicht 'naturgemäß' oder gar 'trivial'.

Die Zuweisung eines Wertes ist letztlich Vereinbarungssache. Es gibt keinen mir ersichtlichen Grund, warum man z.B. einem Säugling nicht einen gleichen Wert zuweisen könnte wie einem Erwachsenen.

Ich kann Deine angeblich plausible Begründung nicht nachvollziehen. Weil ich Deine Prämisse: eine Person sei mehr wert als eine Noch-Nicht-Person nicht teile.

Schade, dass niemand auf mein moralisches Dilemma eingegangen ist, denn dabei würden die Inkonsistenzen Eurer Ansicht mE klarer werden. Es spielt nämlich letztlich überhaupt keine Rolle, auch für Eure Ethik und Eure Konsequenzen daraus, ob jemand eine Person oder eine noch-nicht-Person ist.


Zuletzt bearbeitet von AgentProvocateur am 28.09.2010, 21:52, insgesamt einmal bearbeitet
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1547078) Verfasst am: 28.09.2010, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
Deine Ungenauigkeit macht es allerdings unmöglich festzulegen, ob die Nutzung einer Spirale schon unter die Tötung eines Menschen (mit Identität???) fällt, oder noch nicht.

Huch. Ich habe nichts gegen Verhütung.

Müsstest du allerdings deiner Logik nach im Fall der Spirale, wenn ein Mensch bei dir schon mit der Befruchtung anfangen würde. Wenn du nichts dagegen hast, dann scheinst du hier eben doch nicht so ungenau zu denken, wie du vorher geschrieben hast
zelig hat folgendes geschrieben:
Ein Mensch beginnt für mich ungefähr mit der Befruchtung und endet mit dem Tod.

sondern der Mensch beginnt dann frühestens nach der erfolgreichen Einnistung der befruchteten Eizelle.


Ich war mal der Auffassung, man könne dann von einem Menschen sprechen, wenn sicher ist, daß sich nur einer daraus entwickelt. War das nicht ab der 8. Zellteilung oder so? Aber eigentlich ist so eine genaue Definition nicht mein Ding.

Die Einnistung findet erst später statt:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Etwa im 12–16-Zellen-Stadium erreicht die Zygote – zu diesem Zeitpunkt als Morula bezeichnet – am dritten Tag nach der Befruchtung die Gebärmutterhöhle.
(...) Die Nidation beginnt mit der Anheftung der Blastozyste zwischen dem 5. und 6. Tag an der Gebärmutterschleimhaut. (...) Der gesamte Prozess der Einnistung dauert bis zum Ende der zweiten Entwicklungswoche an.

Wirkt die Spirale also über die Verhinderung der Einnistung, so wäre davon nach deiner vorherigen Definition ein Mensch betroffen. Da du aber einer genauen Definition abgeneigt bist, bist du insofern natürlich auf der sicheren Seite und musst dir nicht überlegen, ob es nicht auch eine mehr oder weniger willkürliche Festlegung ist, was noch als Verhütung und was schon als Abtreibung gilt und ob es sinnvoll ist, die Legitimität an solchen Worten festzumachen, da auch da Übergänge fließend sind. Nichts für ungut, aber das ungenau bleiben wollen schaut mir doch sehr nach Kritikimmunisierung aus.

Was möchtest Du denn kritisieren? Nur zu. : )

Einerseits argumentierst du mit den Kontinuum über sämtliche Lebensphasen, andererseits kommst du aber auch nicht umhin im Kontinuum eine Grenze zwischen Mensch- und noch-nicht-Mensch zu setzen, ob du die nun klar festlegst oder nicht (jeder Mensch war auch mal eine befruchtete Eizelle mit weniger als 8 Zellen). Außerdem passt die Grenze (8 Zellen) die du vorschlägst nicht zu dem was du als noch legitim empfindest (Spirale).
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caballito
zänkisches Monsterpony



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Beitrag(#1547083) Verfasst am: 28.09.2010, 22:02    Titel: Re: Ich schrieb: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
Ich hätte nur etwas dagegen, daß mir jemand vorschreibt, was ich mit dem Geschwür in meinem Bauch zu unternehmen hätte.

Es ist kein Geschwür.

Ahso. Und ich sage, es hat keine Interessen. Und nun?

Nur um mal eines klarzustellen:

Wenn es legitim ist, unter "Interesse" etwas Weitergefasstes als die lexikalische Bedeutung zu verstehen, so dass "Interesse" auf den Embryo zutrifft, dann ist es auch legitim unter "Geschwür" etwas Weitergefastes als die lexikalische Bedeutung zu verstehen, so dass es auch auf den Embryo zutrifft. Punkt.

Klar kann man auch einen Erwachsenen Menschen als Geschwür definieren. Und klar kann man dann anhand dieser Definition auch belegen, dass es völlig legitim ist, dieses Geschwür zu beseitigen.

Babyface hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Und die Vehemenz, mit der solches immer wieder vorgetraghen wird, sagt mir, dass die Leute so schlicht den Konflikt verdrängen wollen, um sich nicht damit auseinandersetzen zu müssen.

Entweder, weil sie Angst haben, zu dem unerwünschten Ergebnis ui kommen, dass Möglicher weise die Interessen des Ungeborenen Vorrang haben könnten, oder weil sie zu feige sind, den Konflikt offen zugunsten der Schwangeren zu entscheiden. Oder beides.

Und ebenso gut kann man dann sagen, dass manche Abtreibungsverbotsforderer, die dem Embryo Überlebensinteressen unterstellen zu etwas feige sind. Nämlich dazu, ganz offen zu sagen, dass es in Wahrheit ihre eigenen Interessen am Überleben des Embryo sind, welche sie hier über das Interesse der Schwangeren an körperlicher Unversehrtheit stellen. Stattdessen schaffen sie sich lieber kleine, wehrlose Interessensvertreter, indem sie Embryonen Überlebensinteressen andichten. Und am Ende tauschen sie einfach unbemerkt die Rollen und suggerieren, dass nicht die Embryonen die Interessensvertreter der Verbotsforderer sind, sondern die Verbotsforderer die Interessensvertreter der Embryonen seien.

Womit du jetzt nur noch zu erklären hättest, wieso diese angeblichen Trickser ein derartiges Interesse am Überleben des Enbryos haben solten. Womit sich deine Anklage, zumindest für einen Teil der Angeklagten, als Bullshit erweist.

Ansonsten ist es banal, dass jeder Altruismus eine Form von Egoismus ist.
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Babyface
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Beitrag(#1547092) Verfasst am: 28.09.2010, 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Die Prämisse, die hier von Dir, step und Babyface vertreten wird, lautet anscheinend wie folgt:

a) eine Person habe aufgrund ihrer vorhandenen (egal, ob die nur potentiell / dispositionell vorhanden sind - bei einem Bewusstlosen zum Beispiel) Fähigkeiten einen inhärenten Wert und dürfe deswegen nicht getötet werden. Und b) dieser Wert fehle bei einer noch-nicht-Person (z.B. einem Säugling).

Wie aber ist die Begründung dafür?

Also ich vertrete das so nicht, sondern:

- eine Person (ethisches Subjekt) hat aufgrund ihrer (aktuell) vorhandenen Fähigkeiten Interessen und wird daher naturgemäß bei der Festlegung einer Ethik zu berücksichtigt (eigentlich triviale Folge der Sozialität und Aufgeklärtheit)

Aber eine Person hat keine aktuellen Interessen, wenn sie z.B. bewusstlos ist. Da nutzt es auch nichts, von dispositionellen Interessen zu reden. Die Interessen sind nicht aktuell, das ist der Punkt. Klar kann man sich 'dispositionelle Interessen' hindefinieren, die dann auch ein Bewusstloser haben kann, und die dann einfach per ordre de mufti als Tötungshindernis deklarieren. Aber besonders überzeugend ist das nun nicht. Da wäre es hundertmal überzeugender und nachvollziehbarer, wenn man ehrlich sagen würde: ich habe ein großes Interesse am Weiterleben, ich möchte nicht getötet werden, auch nicht im Schlaf und daher bestehe ich auf einer Vereinbarung, die das Töten im Schlaf verbietet.

Frag Dich doch mal, warum Du eben geschrieben hast "ich habe ein großes Interesse am Weiterleben" und nicht "ich habe gerade aktuell ein großes Interesse am Weiterleben".

btw Wann hattest Du eigentlich zum letzten mal ein aktuelles Interesse daran, nicht bestohlen zu werden? Warst Du für den Zeitraum danach bis jetzt bewusstlos? Und falls Dir jemand in diesem zeitraum unbemerkt etwas gestohlen hat, hat der dann Dein Interesse überhaupt verletzt?
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AgentProvocateur
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Beitrag(#1547099) Verfasst am: 28.09.2010, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Frag Dich doch mal, warum Du eben geschrieben hast "ich habe ein großes Interesse am Weiterleben" und nicht "ich habe gerade aktuell ein großes Interesse am Weiterleben".

btw Wann hattest Du eigentlich zum letzten mal ein aktuelles Interesse daran, nicht bestohlen zu werden? Warst Du für den Zeitraum danach bis jetzt bewusstlos? Und falls Dir jemand in diesem zeitraum unbemerkt etwas gestohlen hat, hat der dann Dein Interesse überhaupt verletzt?

Ich bestreite doch überhaupt gar nicht, dass zum Erstellen und zur Einhaltung einer Ethik gewisse mentale Fähigkeiten notwendig sind. Und auch nicht, dass Ethik notwendigerweise auf Interessen solcher Wesen beruht, die Interessen formulieren können.

Ich kann nur Eurer Prämisse nicht folgen, dass ich, weil ich dazu fähig bin, deswegen ein besonderes Recht / einen besondern Wert haben müsse. Ein größeres Recht zum Beispiel auf Leben als ein Säugling.

Das ist mein Punkt, und für diesen möchte ich gerne eine Begründung.

Wenn Du mir nun zustimmst, dass a) sich eine Ethik aus Vereinbarungen ethischer Subjekte ergibt und b) dass aus der Eigenschaft 'ist ethisches Subjekt' noch kein besonderer Wert ergibt, bzw. c) dass nicht meine Interessen an mir mehr gelten sollen als meine Interessen an anderen, dann haben wir gar keinen Dissens. Dann frage ich mich jedoch, inwiefern die Rede von den 'dispositionellen Interessen', auf die Du ja so großen Wert legst, überhaupt für eine Ethik von Bedeutung wäre. Da daraus dann ja keine Werte folgen.

Dass aber eine Ethik auf Interessen, Argumenten, Ansichten, Einstellungen und zwar von solchen Wesen, die das irgendwie kommunizieren können, aufbauen muss, ist trivial.
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Babyface
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Beitrag(#1547101) Verfasst am: 28.09.2010, 22:37    Titel: Re: Ich schrieb: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
Ich hätte nur etwas dagegen, daß mir jemand vorschreibt, was ich mit dem Geschwür in meinem Bauch zu unternehmen hätte.

Es ist kein Geschwür.

Ahso. Und ich sage, es hat keine Interessen. Und nun?

Nur um mal eines klarzustellen:

Wenn es legitim ist, unter "Interesse" etwas Weitergefasstes als die lexikalische Bedeutung zu verstehen, so dass "Interesse" auf den Embryo zutrifft, dann ist es auch legitim unter "Geschwür" etwas Weitergefastes als die lexikalische Bedeutung zu verstehen, so dass es auch auf den Embryo zutrifft. Punkt.

Klar kann man auch einen Erwachsenen Menschen als Geschwür definieren.

Dann sage zu Dr. Benchmark nicht: "es ist kein Geschwür".
Zitat:
Und klar kann man dann anhand dieser Definition auch belegen, dass es völlig legitim ist, dieses Geschwür zu beseitigen.

Jups, aber auch an die Geschichte mit dem Grashalm sollte uns zu denken geben

Zitat:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Und die Vehemenz, mit der solches immer wieder vorgetraghen wird, sagt mir, dass die Leute so schlicht den Konflikt verdrängen wollen, um sich nicht damit auseinandersetzen zu müssen.

Entweder, weil sie Angst haben, zu dem unerwünschten Ergebnis ui kommen, dass Möglicher weise die Interessen des Ungeborenen Vorrang haben könnten, oder weil sie zu feige sind, den Konflikt offen zugunsten der Schwangeren zu entscheiden. Oder beides.

Und ebenso gut kann man dann sagen, dass manche Abtreibungsverbotsforderer, die dem Embryo Überlebensinteressen unterstellen zu etwas feige sind. Nämlich dazu, ganz offen zu sagen, dass es in Wahrheit ihre eigenen Interessen am Überleben des Embryo sind, welche sie hier über das Interesse der Schwangeren an körperlicher Unversehrtheit stellen. Stattdessen schaffen sie sich lieber kleine, wehrlose Interessensvertreter, indem sie Embryonen Überlebensinteressen andichten. Und am Ende tauschen sie einfach unbemerkt die Rollen und suggerieren, dass nicht die Embryonen die Interessensvertreter der Verbotsforderer sind, sondern die Verbotsforderer die Interessensvertreter der Embryonen seien.

Womit du jetzt nur noch zu erklären hättest, wieso diese angeblichen Trickser ein derartiges Interesse am Überleben des Enbryos haben solten.

Wer weiß, vielleicht weil sie nicht wollen, dass ein Gott Ihnen eins auf den Deckel gibt, wenn sie Abtreibungen nicht verhindern. Vielleicht weil sie wollen, dass sich die schwangere nicht so einfach aus der Verantwortung stehlen dürfen soll. Vielleicht, weil sie wollen, dass viele Menschen entstehen. Vielleicht weil sie sich nicht schuldig/unmoralisch erleben wollen, wenn sie nicht für das Überleben des Embryos kämpfen. usw.

edit:

Zitat:
Ansonsten ist es banal, dass jeder Altruismus eine Form von Egoismus ist.

Aber nicht für für jeden. Genau deshalb lohnt sich ja die Trickserei.
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Zuletzt bearbeitet von Babyface am 28.09.2010, 23:00, insgesamt einmal bearbeitet
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Babyface
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11518

Beitrag(#1547106) Verfasst am: 28.09.2010, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Frag Dich doch mal, warum Du eben geschrieben hast "ich habe ein großes Interesse am Weiterleben" und nicht "ich habe gerade aktuell ein großes Interesse am Weiterleben".

btw Wann hattest Du eigentlich zum letzten mal ein aktuelles Interesse daran, nicht bestohlen zu werden? Warst Du für den Zeitraum danach bis jetzt bewusstlos? Und falls Dir jemand in diesem zeitraum unbemerkt etwas gestohlen hat, hat der dann Dein Interesse überhaupt verletzt?

Ich bestreite doch überhaupt gar nicht, dass zum Erstellen und zur Einhaltung einer Ethik gewisse mentale Fähigkeiten notwendig sind. Und auch nicht, dass Ethik notwendigerweise auf Interessen solcher Wesen beruht, die Interessen formulieren können.

Halt. Ich habe lediglich zeigen wollen, dass auch Du eigentlich ein dispositionales Interesse geltend machst, wenn Du von " Da wäre es hundertmal überzeugender und nachvollziehbarer, wenn man ehrlich sagen würde: ich habe ein großes Interesse am Weiterleben, ich möchte nicht getötet werden, auch nicht im Schlaf".

Zitat:
Ich kann nur Eurer Prämisse nicht folgen, dass (...)

STOP. Eine Auseinadersetzung mit meinen Prämissen führe ich mit Dir genau an der Stelle weiter, wo Du sie zuletzt abgebrochen hast.
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Bundschuh
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Beitrag(#1547108) Verfasst am: 28.09.2010, 22:53    Titel: Re: Ich schrieb: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Wer weiß, vielleicht weil sie nicht wollen, dass ein Gott Ihnen eins auf den Deckel gibt, wenn sie Abtreibungen nicht verhindern. Vielleicht weil sie wollen, dass sich die schwangere nicht so einfach aus der Verantwortung stehlen dürfen soll. Vielleicht, weil sie wollen, dass viele Menschen entstehen. Vielleicht weil sie sich nicht schuldig/unmoralisch erleben wollen, wenn sie nicht für das Überleben des Embryos kämpfen. usw.


Ja, da muss ich zustimmen. Und bei vielen der "Lebensschützer" mit denen ich schon diskutiert habe fällt deren angeblicher Einsatz für die Embryonen zusammen mit einer ausgeprägten Angst vor "Überfremdung" - da liegt der Verdacht nahe, dass sie für ihr eigenes Interesse eines "zahlenmäßig überlegenen eigenen Volkes" den Embryonenschutz nur vorschieben. Das und die Gründe die "Babyface" geschrieben hat mag mögen nicht bei allen Abtreibungsgegnern vorhanden sein, doch aber bei sehr vielen, wie ich meine.
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