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Was spürst du bisher von der Krise? |
Ich bin arbeitslos geworden. |
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4% |
[ 3 ] |
Ich arbeite jetzt in Kurzarbeit. |
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4% |
[ 3 ] |
Ich musste meine Arbeitsstunden vertraglich reduzieren. |
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1% |
[ 1 ] |
Jemand in meinem Freundes-/Bekanntenkreis ist davon betroffen. |
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8% |
[ 5 ] |
Jemand in meiner Familie ist davon betroffen. |
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6% |
[ 4 ] |
(sonstiges) |
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14% |
[ 9 ] |
Ich spüre keine persönlichen Auswirkungen der Krise. |
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51% |
[ 32 ] |
Ich verdiene weniger Geld. |
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8% |
[ 5 ] |
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Stimmen insgesamt : 62 |
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Autor |
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wodim dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.10.2010 Beiträge: 296
Wohnort: Gilching
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(#1562881) Verfasst am: 29.10.2010, 11:23 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Aber ja, ich halte die Krise ebenfalls für ein Medienereignis, das allein durch den Glauben an sie überhaupt existiert. Denn warum sinkt wohl der Konsum in der Welt, obwohl die Gehälter nicht sinken? Na? Krisenangst.
Die sinkenden Ausgaben führen dann zu sinkenden Einnahmen in der Wirtschaft.
Und das erzeugt dann eine tatsächliche Krise.
Wenn es nicht so schwere Folgen hätte, wäre der ganze Prozess gradezu komisch. |
Schön wär's, wenn's so einfach wäre. Leider ist die Ursache für Krisen nicht Konsumrückgang auf Grund von den Medien geschürter Krisenangst.
_________________ Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts.
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wodim dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.10.2010 Beiträge: 296
Wohnort: Gilching
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(#1562884) Verfasst am: 29.10.2010, 11:29 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Wenn die Fachwelt nicht dran glauben würde, dass es blasd bergaufgeht, würden sie ja auch nicht großartig den JadeWeserPort bauen* und ausbauen. Allerdings wird dann der "Zustupf" für RR auch nicht jahrelang anhalten; dann werden eben wieder Schiffe gebaut.
*Ich schätze mal, durch diesen Wettbewerb mit Hamburg könnten sich die Kosten für die logistischen Prozesse auch senken. Weiss nicht, ob RR davon was hat, steht aber mE zu vermuten. |
Na schön, dann sag noch mal einer was gegen den "real existiert habenden Sozialismus".
Zitat: | Wir bauen auf, wir reißen nieder.
Arbeit gibt es immer wieder. |
Anfrage eines West - Zuschauers an die Sendung des DDR - Fernsehens "Ein Kessel Buntes": "Wo liegt eigentlich die Grenze zwischen Sparsamkeit und Krise?" Antwort von Manfred Uhlig: "Ungefähr an Elbe und Werra." Spontaner Beifall - und das war kein "auserlesenes" Publikum.
Nicht falsch verstehen: Ich will die staatlich zerzentralisierte Mangelwirtschaft auch nicht wiederhaben, aber diese total verzerrte und verbogene "Marktwirtschaft" kann's auch nicht bringen. Taumelt doch nur noch von einer Krise in die nächste!
_________________ Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1562887) Verfasst am: 29.10.2010, 11:35 Titel: |
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wodim hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Wenn die Fachwelt nicht dran glauben würde, dass es blasd bergaufgeht, würden sie ja auch nicht großartig den JadeWeserPort bauen* und ausbauen. Allerdings wird dann der "Zustupf" für RR auch nicht jahrelang anhalten; dann werden eben wieder Schiffe gebaut.
*Ich schätze mal, durch diesen Wettbewerb mit Hamburg könnten sich die Kosten für die logistischen Prozesse auch senken. Weiss nicht, ob RR davon was hat, steht aber mE zu vermuten. |
Na schön, dann sag noch mal einer was gegen den "real existiert habenden Sozialismus". |
Ich versteh jetzt nicht so ganz den Zusammenhang.
Und übrigens: ich bin nun wirklich auch alles andere ein Fan der derzeitigen unsozialen Marktwirtschaft.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1562888) Verfasst am: 29.10.2010, 11:39 Titel: |
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wodim hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Aber ja, ich halte die Krise ebenfalls für ein Medienereignis, das allein durch den Glauben an sie überhaupt existiert. Denn warum sinkt wohl der Konsum in der Welt, obwohl die Gehälter nicht sinken? Na? Krisenangst.
Die sinkenden Ausgaben führen dann zu sinkenden Einnahmen in der Wirtschaft.
Und das erzeugt dann eine tatsächliche Krise.
Wenn es nicht so schwere Folgen hätte, wäre der ganze Prozess gradezu komisch. |
Schön wär's, wenn's so einfach wäre. Leider ist die Ursache für Krisen nicht Konsumrückgang auf Grund von den Medien geschürter Krisenangst. | Jein: Es ist die Ursache für das Ausmaß der Krise. denn ohne diese Berichterstattung: Wen würde es kümmern, wenn Lehmann Brothers pleite geht? es gibt hunderte anderer Banken.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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wodim dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.10.2010 Beiträge: 296
Wohnort: Gilching
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(#1562922) Verfasst am: 29.10.2010, 12:54 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | wodim hat folgendes geschrieben: | Na schön, dann sag noch mal einer was gegen den "real existiert habenden Sozialismus". |
Ich versteh jetzt nicht so ganz den Zusammenhang. |
War auch ein bisschen weit hergeholt und nur zwecks Veranschaulichung etwas überspitzt.
Noseman hat folgendes geschrieben: | Und übrigens: ich bin nun wirklich auch alles andere ein Fan der derzeitigen unsozialen Marktwirtschaft. |
Na, dann verstehen wir uns ja.
Shadaik hat folgendes geschrieben: | Jein: Es ist die Ursache für das Ausmaß der Krise. denn ohne diese Berichterstattung: Wen würde es kümmern, wenn Lehmann Brothers pleite geht? es gibt hunderte anderer Banken. |
Die zu einem großen Teil alle irgendwie mit drinhängen in dem ganzen Beschiss am Sparer und Anleger genannt "Finanzwirtschaft". Oder für wieviele musste jetzt wieder mal der deutsche Steuerzahler mit wieviel Milliarden in die Bresche springen (und muss der Staat sich weiter lawinenartig verschulden)? Soll das alles nur eine von den Medien herbeigeredete Krise gewesen sein? Nee, nee, die Ursachen für den "Schweinezyklus" Krise - Konjunktur - Krise -... liegen ein bisschen tiefer (wirtschaftlich und gesellschaftlich) - und zwar im System, und das heißt nun mal "staatsmonopolistischer Kapitalismus".
Das letzte, was ich jetzt möchte, ist allerdings die nächste end- und ergebnislose Diskussion wie seit Jahren in ...zig Foren. Für mich gilt's schon lange nur noch zu handeln, egal unter welchem Ismus.
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1562839#1562839
_________________ Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1563159) Verfasst am: 29.10.2010, 20:03 Titel: |
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Dr. Evil hat folgendes geschrieben: | Ohne TV wüsste ich nicht, dass es eine Krise gibt. |
Kommt bei Dir jeden Monat der Scheck vom Papa?
_________________ Defund the gender police!!
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moecks registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 4560
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(#1563164) Verfasst am: 29.10.2010, 20:08 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Dr. Evil hat folgendes geschrieben: | Ohne TV wüsste ich nicht, dass es eine Krise gibt. |
Kommt bei Dir jeden Monat der Scheck vom Papa? |
Bei der Grütze die der Typ schreibt, vermute ich das auch.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1563178) Verfasst am: 29.10.2010, 20:35 Titel: |
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wodim hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | wodim hat folgendes geschrieben: | Na schön, dann sag noch mal einer was gegen den "real existiert habenden Sozialismus". |
Ich versteh jetzt nicht so ganz den Zusammenhang. |
War auch ein bisschen weit hergeholt und nur zwecks Veranschaulichung etwas überspitzt.
Noseman hat folgendes geschrieben: | Und übrigens: ich bin nun wirklich auch alles andere ein Fan der derzeitigen unsozialen Marktwirtschaft. |
Na, dann verstehen wir uns ja.
Shadaik hat folgendes geschrieben: | Jein: Es ist die Ursache für das Ausmaß der Krise. denn ohne diese Berichterstattung: Wen würde es kümmern, wenn Lehmann Brothers pleite geht? es gibt hunderte anderer Banken. |
Die zu einem großen Teil alle irgendwie mit drinhängen in dem ganzen Beschiss am Sparer und Anleger genannt "Finanzwirtschaft". Oder für wieviele musste jetzt wieder mal der deutsche Steuerzahler mit wieviel Milliarden in die Bresche springen (und muss der Staat sich weiter lawinenartig verschulden)? Soll das alles nur eine von den Medien herbeigeredete Krise gewesen sein? Nee, nee, die Ursachen für den "Schweinezyklus" Krise - Konjunktur - Krise -... liegen ein bisschen tiefer (wirtschaftlich und gesellschaftlich) - und zwar im System, und das heißt nun mal "staatsmonopolistischer Kapitalismus".
Das letzte, was ich jetzt möchte, ist allerdings die nächste end- und ergebnislose Diskussion wie seit Jahren in ...zig Foren. Für mich gilt's schon lange nur noch zu handeln, egal unter welchem Ismus.
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1562839#1562839 |
Wirtschaftskrisen sind nichts per se Schlimmes! Sie sind wichtiger Teil des Selbstreinigungssystems der Wirtschaft. Deshalb waere es nicht wuenschenswert Krisen auszuschalten, sondern eine vernuenftige Wirtschaftspolitik sollte sich darauf beschraenken ihre Folgen, insbesondere fuer die sozial Schwaecheren, abzumildern.
Die Marktwirtschaft funktioniert grob gesagt so, dass der Wirtschaftsprozess zwischen Rezession und Boom hin und her oszilliert. Im Boom ist es leicht Geld zu verdienen, also werden viele Unternehmen neu gegruendet und es funktionieren auch weniger gute Geschaeftsmodelle, es ist also die beste Zeit um neue Geschaeftsmodelle auszuprobieren. Kommt die Rezession, dann zeigt sich, was ueberlebensfaehig ist und was nicht und pleite geht. Typischerweise zeigte sich dieses Muster z.B. in den 90ger Jahre. Damals hiess das Zauberwort "High Tech" und viele Leute glaubten das Schalaraffenland entdeckt zu haben. Jeder, der auch bloss in der Lage war den Einschaltknopf bei seinem PC zu finden, gruendete eine Computerfirma und wartete bis er reich wurde. Zunaechst verdienten im Boom auch sehr viele Leute blendend und es bildete sich eine Blasenwirtschaft, weil viel, viel mehr neue Firmen gegruendet wurden als dauerhaft am Markt Platz fanden. Das dicke Ende war unvermeidlich und die Blase platzte als der Wirtschaftszyklus den Weg nach Sueden antrat. Viele junge Unternehmen gingen gleich wieder pleite, naemlich die mit eher schwachem Geschaeftsmodell. Die Unternehmen mit gutem Geschaeftsmodell und gutem Management ueberlebten die Krise nicht nur, sondern gingen gestaerkt aus dieser hervor, weil sich auf einmal viel weniger Konkurrenz am Markt tummelte.
Die Krise war eigentlich unterm Strich positiv. Die anfaengliche grosse Zahl der Neugruendungen sorgte dafuer, dass viele neue Geschaeftsmodelle ausprobiert wurden und die Krise sorgte fuer den notwendigen Ausleseprozess. Haette man das Absterben der ueberzaehligen Firmen kuenstlich verhindert, so waeren zwar zunaechst viele Arbeitsplaetze nicht verloren gegangen, allerdings um den Preis, dass so viele uneffektive Geschaeftsmodelle weitergelaufen waeren, dass der Sektor insgesamt sehr uneffektiv geworden waere. Im Falle der DDR war genau das auf gesamtwirtschaftlicher Ebene passiert. Es gab aus ideologischen Gruenden keinen wirtschaftlichen Selbstreinigungsprozess und auch eigentlich ueberfluessige oder auch ganz einfach anachronistisch gewordene Betriebe wurden kuenstlich am Leben erhalten, mit dem Ergebnis, dass die gesamte Wirtschaft irgendwann an ihrer in jahrzehnten kultivierten Ineffektivitaet erstickte und zwangslaeufig zusammenbrach.
Die Lehren daraus sind: Auf gar keinen Fall versuchen das Auf und Ab im Wirtschaftskreislauf zuunterbinden! Das wird gebraucht!
Ein reinrassiger Manchesterkapitalismus, ganz ohne staatliche Eingriffe, lehne ich allerdings aus ethischen Gruenden genauso ab.
Meine Loesung: Der Staat laesst den Wirtschaftszyklen ihren Lauf, laesst (bis auf wenige gut begruendbare Ausnahmen) Pleitebetriebe einfach pleite gehen und sorgt dafuer, dass die Grundversorgung der dabei freigesetzten Arbeitnehmer bis zum naechsten Boom, der naechsten Gruenderphase, in der wieder neue Arbeitsplaetze entstehen, gewaehrleistet ist.
Darueberhinaus sollte der Staat geeignete Massnahmen ergreifen die strukturelle Arbeitslosigkeit dadurch zu bekaempfen, dass Einkommen aus Vermoegen breiter gestreut entstehen um den durch den technischen Fortschritt immer staerker schrumpfenden Arbeitsmarkt zu entlasten.
So stelle ich mir kurz gesagt eine vernuenftige Wirtschaftspolitik vor! Davon ist der Status Quo allerdings aehnlich weit entfernt wie die alte DDR, bloss halt in die andere Richtung!
_________________ Defund the gender police!!
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wodim dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.10.2010 Beiträge: 296
Wohnort: Gilching
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(#1563217) Verfasst am: 29.10.2010, 21:32 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Wirtschaftskrisen sind nichts per se Schlimmes! Sie sind wichtiger Teil des Selbstreinigungssystems der Wirtschaft. Deshalb waere es nicht wuenschenswert Krisen auszuschalten, sondern eine vernuenftige Wirtschaftspolitik sollte sich darauf beschraenken ihre Folgen, insbesondere fuer die sozial Schwaecheren, abzumildern. |
Ich fände es wünschenswert, dass man sich erst gar nicht soviel Dreck ansammeln lässt, dass Krisen als letztes "Reinigungsmittel" herhalten müssen. Also um bei dem Vergleich zu bleiben: In den Straßen immer mal Kehrmaschinen fahren lassen und nicht erst, wenn man über den Dreck nicht mehr drübergucken kann, Wasserwerfer. Dabei geht nämlich auch viel Gutes den Bach 'runter. Und es kann ja wohl nicht angehen, dass Gewinne grundsätzlich privatisiert und Verluste grundsätzlich sozialisiert werden, jede Krise die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander klaffen lässt. Pleitemanager noch mit Millionen abgefunden werden - die Leute, die sie in die Arbeitslosigkeit schicken, mit staatlichen Almosen.
Und letzte mir bekannte Zahl (Stand Frühjahr 2003, heute sieht's sicher schlimmer aus): 1$ im Welthandel umgesetzt - 100$ in irgendwelche Spekulationsgeschäfte gesteckt, die nichts mit realer Wertschöpfung zu tun haben. Und der internationale Steuerzahler ist immer wieder die Risikoabsicherung für die internationalen Hasardeure.
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Die Marktwirtschaft funktioniert grob gesagt so, dass der Wirtschaftsprozess zwischen Rezession und Boom hin und her oszilliert. |
Und das ist Sch..lecht. Konjunkturschwankungen kann's immer geben (man kann Angebot und Nachfrage nie so exakt planen, wie's schon versucht wurde) - aber bis zu solchen Krisen muss es nicht kommen.
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Die Krise war eigentlich unterm Strich positiv. Die anfaengliche grosse Zahl der Neugruendungen sorgte dafuer, dass viele neue Geschaeftsmodelle ausprobiert wurden und die Krise sorgte fuer den notwendigen Ausleseprozess. Haette man das Absterben der ueberzaehligen Firmen kuenstlich verhindert, so waeren zwar zunaechst viele Arbeitsplaetze nicht verloren gegangen, allerdings um den Preis, dass so viele uneffektive Geschaeftsmodelle weitergelaufen waeren, dass der Sektor insgesamt sehr uneffektiv geworden waere. |
Diese "Geschäftsmodelle" waren zu 90% Blasen - da wurden Leute, die gerade mal wussten, das Java nicht nur eine Insel, sondern auch eine Programmiersprache ist, mit geschönten bis getürkten Profilen als "IT - Experten" noch ahnungsloseren Kunden für Stundensätze bis 150 DM verkauft. Oder - ich zitiere eine mir bekannten Freelancer (Unix - Profi):
Zitat: | Man sitzt mit anderen im Projekt und merkt nach spätestens zwei Tagen, dass die Hälfte noch nicht mal an den Grundlagen geschnuppert hat. Von 7 konnten 3 den Unix - Standardeditor nicht bedienen, und zweien musste ich erklären, warum sie eine Unix - Datei nicht löschen können, obwohl sie Owner sind und Schreibrechte drauf haben. Wenn ich dann noch bedenke, dass sich solche Leute als Experten im Unix - Bereich verkaufen, kann ich gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte. |
Mit solchen Stories könnte ich noch Seiten füllen (komme schließlich aus der Branche, das Beipiel "Apertum" hab ich ja schon angeführt, das funzte halt auch nicht mehr nach dem Prinzip "Der Kunde ist König und ein König hat Geld, aber keine Ahnung"):
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1562740#1562740
Auf den Covern unserer Installations - CDs war übrigens das WTC zu sehen (als es noch stand ) - ob das schon ein Zeichen einer bösen Vorahnung war...
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Im Falle der DDR war genau das auf gesamtwirtschaftlicher Ebene passiert. Es gab aus ideologischen Gruenden keinen wirtschaftlichen Selbstreinigungsprozess und auch eigentlich ueberfluessige oder auch ganz einfach anachronistisch gewordene Betriebe wurden kuenstlich am Leben erhalten, mit dem Ergebnis, dass die gesamte Wirtschaft irgendwann an ihrer in jahrzehnten kultivierten Ineffektivitaet erstickte und zwangslaeufig zusammenbrach. |
Irrtum, die DDR - Wirtschaft war längst nicht durchgehend marode, mit etwas umsichtigerer und nicht so überhasteter (aber trotzdem gezielter!) Vorgehensweise bei der "Wiedervereinigung" hätte die durchaus auf die Beine kommen können, statt mit Milliardenaufwand plattgemacht zu werden. Stichworte: THA und Währungsunion.
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Meine Loesung: Der Staat laesst den Wirtschaftszyklen ihren Lauf, laesst (bis auf wenige gut begruendbare Ausnahmen) Pleitebetriebe einfach pleite gehen und sorgt dafuer, dass die Grundversorgung der dabei freigesetzten Arbeitnehmer bis zum naechsten Boom, der naechsten Gruenderphase, in der wieder neue Arbeitsplaetze entstehen, gewaehrleistet ist. |
Naja, über den Umfang der notwendigen staatlichen Maßnahmen könnte man noch viel diskutieren, bringt aber nichts, solange Leute am Ruder sind, die für sowas auf beiden Ohren taub sind.
beachbernie hat folgendes geschrieben: | So stelle ich mir kurz gesagt eine vernuenftige Wirtschaftspolitik vor! Davon ist der Status Quo allerdings aehnlich weit entfernt wie die alte DDR, bloss halt in die andere Richtung! |
Und entfernt sich auch immer weiter in diese Richtung.
_________________ Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1563252) Verfasst am: 29.10.2010, 22:30 Titel: |
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wodim hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Wirtschaftskrisen sind nichts per se Schlimmes! Sie sind wichtiger Teil des Selbstreinigungssystems der Wirtschaft. Deshalb waere es nicht wuenschenswert Krisen auszuschalten, sondern eine vernuenftige Wirtschaftspolitik sollte sich darauf beschraenken ihre Folgen, insbesondere fuer die sozial Schwaecheren, abzumildern. |
Ich fände es wünschenswert, dass man sich erst gar nicht soviel Dreck ansammeln lässt, dass Krisen als letztes "Reinigungsmittel" herhalten müssen. Also um bei dem Vergleich zu bleiben: In den Straßen immer mal Kehrmaschinen fahren lassen und nicht erst, wenn man über den Dreck nicht mehr drübergucken kann, Wasserwerfer. Dabei geht nämlich auch viel Gutes den Bach 'runter. Und es kann ja wohl nicht angehen, dass Gewinne grundsätzlich privatisiert und Verluste grundsätzlich sozialisiert werden, jede Krise die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander klaffen lässt. Pleitemanager noch mit Millionen abgefunden werden - die Leute, die sie in die Arbeitslosigkeit schicken, mit staatlichen Almosen.
Und letzte mir bekannte Zahl (Stand Frühjahr 2003, heute sieht's sicher schlimmer aus): 1$ im Welthandel umgesetzt - 100$ in irgendwelche Spekulationsgeschäfte gesteckt, die nichts mit realer Wertschöpfung zu tun haben. Und der internationale Steuerzahler ist immer wieder die Risikoabsicherung für die internationalen Hasardeure.
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Die Marktwirtschaft funktioniert grob gesagt so, dass der Wirtschaftsprozess zwischen Rezession und Boom hin und her oszilliert. |
Und das ist Sch..lecht. Konjunkturschwankungen kann's immer geben (man kann Angebot und Nachfrage nie so exakt planen, wie's schon versucht wurde) - aber bis zu solchen Krisen muss es nicht kommen.
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Die Krise war eigentlich unterm Strich positiv. Die anfaengliche grosse Zahl der Neugruendungen sorgte dafuer, dass viele neue Geschaeftsmodelle ausprobiert wurden und die Krise sorgte fuer den notwendigen Ausleseprozess. Haette man das Absterben der ueberzaehligen Firmen kuenstlich verhindert, so waeren zwar zunaechst viele Arbeitsplaetze nicht verloren gegangen, allerdings um den Preis, dass so viele uneffektive Geschaeftsmodelle weitergelaufen waeren, dass der Sektor insgesamt sehr uneffektiv geworden waere. |
Diese "Geschäftsmodelle" waren zu 90% Blasen - da wurden Leute, die gerade mal wussten, das Java nicht nur eine Insel, sondern auch eine Programmiersprache ist, mit geschönten bis getürkten Profilen als "IT - Experten" noch ahnungsloseren Kunden für Stundensätze bis 150 DM verkauft. Oder - ich zitiere eine mir bekannten Freelancer (Unix - Profi):
Zitat: | Man sitzt mit anderen im Projekt und merkt nach spätestens zwei Tagen, dass die Hälfte noch nicht mal an den Grundlagen geschnuppert hat. Von 7 konnten 3 den Unix - Standardeditor nicht bedienen, und zweien musste ich erklären, warum sie eine Unix - Datei nicht löschen können, obwohl sie Owner sind und Schreibrechte drauf haben. Wenn ich dann noch bedenke, dass sich solche Leute als Experten im Unix - Bereich verkaufen, kann ich gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte. |
Mit solchen Stories könnte ich noch Seiten füllen (komme schließlich aus der Branche, das Beipiel "Apertum" hab ich ja schon angeführt, das funzte halt auch nicht mehr nach dem Prinzip "Der Kunde ist König und ein König hat Geld, aber keine Ahnung"):
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1562740#1562740
Auf den Covern unserer Installations - CDs war übrigens das WTC zu sehen (als es noch stand ) - ob das schon ein Zeichen einer bösen Vorahnung war... |
Wer soll entscheiden ob etwas ein tragfaehiges Geschaeftsmodell hat oder "Blase" ist? Das weiss man naemlich in den seltensten Faellen vorher! Der Staat kann das nicht, sonst kommt Stuss raus. Das einzige Verfahren, das meines Erachtens hier funktioniert, ist ein evolutionaeres, try and error, der von mir beschriebene Marktmechanismus. Wer haette denn bereits zu Beginn der High Tech Blase die SAPs, die Mirosofts und die Amazons von den HeisseLuftDotcoms trennen koennen? (Ich persoenlich war mir z.B. sicher, dass Amazon das Platzen der Blase nicht ueberleben wuerde und lag damit falsch!) Der Garage von Bill Gates sah man zunaechst mal nicht an, dass da ein zukuenftiges Millardenunternehmen drin steckt. Deshalb: Lass die alle erst mal probieren und was am Ende uebrig bleibt, das taugt was und was pleite geht, das taugt nicht.
In Deinem Beispiel warst Du selbst Teil des Marktmechanismus. Du hast naemlich gemerkt, dass ein Unternehmen nix taugte und hast sicherlich die Konsequenz gezogen: Das naechste Mal gehe ich zu jemand anders! So funktioniert das.
Oder haettest Du da einen anderen Vorschlag? Eine staatliche Pruefstelle, die ein Pruefzertifikat mit Qualitaetsgarantie ausstellt, bevor jemand den Markt betreten darf? Gerade in Bereichen, in denen der technische Fortschritt rast, wie z.B. IT, funktioniert das am allerwenigsten. Mit sowas wuergst Du bloss recht zuverlaessig jeden Fortschritt ab. Deshalb: Lass den Markt entscheiden! Das funktioniert am Besten! Fruehe staatliche Qualitaetskontrollen nur da, wo es wirklich nicht anders geht, z.B. bei gesundheitlicher Unbedenklichkeit von Lebensmitteln und ansonsten erst, wenn der Markt schon aussortiert hat und man eine Idee hat, wie Mindeststandards aussehen koennen. Am Anfang des High Tech Booms war noch nicht absehbar, in welche Richtung die Reise in einzelnen Feldern geht, dshalb war es gut, dass der Staat sich hier weitgehend raushielt und den Markt das regeln liess.
wodim hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Im Falle der DDR war genau das auf gesamtwirtschaftlicher Ebene passiert. Es gab aus ideologischen Gruenden keinen wirtschaftlichen Selbstreinigungsprozess und auch eigentlich ueberfluessige oder auch ganz einfach anachronistisch gewordene Betriebe wurden kuenstlich am Leben erhalten, mit dem Ergebnis, dass die gesamte Wirtschaft irgendwann an ihrer in jahrzehnten kultivierten Ineffektivitaet erstickte und zwangslaeufig zusammenbrach. |
Irrtum, die DDR - Wirtschaft war längst nicht durchgehend marode, mit etwas umsichtigerer und nicht so überhasteter (aber trotzdem gezielter!) Vorgehensweise bei der "Wiedervereinigung" hätte die durchaus auf die Beine kommen können, statt mit Milliardenaufwand plattgemacht zu werden. Stichworte: THA und Währungsunion. |
Hier sind wir gar nicht so weit auseinander, wie Du glaubst!
Dass auch ohne weiteres ueberlebensfaehige DDR-Betriebe zusammen mit dem vielen VEB-Unternehmensmuell, der sich in der DDR-Wirtschaft angesammelt hatte, unnoetigerweise mitabgewickelt wurde, habe auch ich immer kritisiert. Es war einer der grossen Fehler der Wiedervereinigung, dass oft absichtlich eigentlich gesunde Betriebe, die man haette modernisieren koennen, mehr oder weniger absichtlich kaputtgemacht wurden, sei es um irgendwelchen "Spendern" laestige Konkurrenz vom Halse zu schaffen oder sei es damit ein paar Oberschlaue Subventionen abzocken konnten um sich damit aus dem Staub zu machen. Das widerspricht allerdings nicht meinem Argument. Es gab selbstverstaendlich auch wirklich produktive Wirtschaftsteile (sonst waere der ganze Laden naemlich schon viel frueher zusamengekracht), bloss halt zuwenige. Die konnten den Karren nicht mehr ziehen, weil zuviel unproduktiver Ballast mit drin sass. Deshalb war die DDR-Wirtschaft als Ganzes gesehen am Ende.
wodim hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Meine Loesung: Der Staat laesst den Wirtschaftszyklen ihren Lauf, laesst (bis auf wenige gut begruendbare Ausnahmen) Pleitebetriebe einfach pleite gehen und sorgt dafuer, dass die Grundversorgung der dabei freigesetzten Arbeitnehmer bis zum naechsten Boom, der naechsten Gruenderphase, in der wieder neue Arbeitsplaetze entstehen, gewaehrleistet ist. |
Naja, über den Umfang der notwendigen staatlichen Maßnahmen könnte man noch viel diskutieren, bringt aber nichts, solange Leute am Ruder sind, die für sowas auf beiden Ohren taub sind. |
Nur kurz: Soviel Staat wie noetig und sowenig Staat wie moeglich. Das trifft meine Position als sozialer Marktwirtschaftler am ehesten. Im Zweifel ist der Markt am effektivsten, bloss dort, wo dabei Schwache auf der Strecke bleiben, ist der Staat gefragt steuernd einzugreifen. Man muss sich dabei aber im Klaren sein, dass jeder staatliche Eingriff die Effizienz der Marktmechanismen vermindert und sich deshalb auf das Noetigste beschraenken sollte. Das unterscheidet mich von Marktradikalen. Im Gegensatz zu denen sehe ich den Markt nicht als Selbstzweck, sondern als Mittel zum Zweck und will ihn deshalb in vernuenftiger Weise auch ethischen Ueberlegungen unterordnen und nicht umgekehrt!
wodim hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | So stelle ich mir kurz gesagt eine vernuenftige Wirtschaftspolitik vor! Davon ist der Status Quo allerdings aehnlich weit entfernt wie die alte DDR, bloss halt in die andere Richtung! |
Und entfernt sich auch immer weiter in diese Richtung. |
Da kann ich Dir nicht widersprechen. Das ist leider so.
_________________ Defund the gender police!!
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Die Fiktion unsanft
Anmeldungsdatum: 15.02.2009 Beiträge: 2022
Wohnort: Düsseldorf
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(#1563285) Verfasst am: 29.10.2010, 23:15 Titel: |
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Mein Kundenklientel ist sicher nicht der Durchschnitt der Arbeiterklasse,
........eher das Gegenteil.
Auch wenn ich die noch kommenden 2 Monate nullen müßte, liegt mein Durchschnittsverdienst dieses Jahr deutlich höher als in den letzten 5 Jahren.
Zumindest bei den Besserverdienenden muß dieses Jahr eher erfolgreich gewesen sein !
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Sachiel Genusstier
Anmeldungsdatum: 29.10.2010 Beiträge: 186
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(#1563305) Verfasst am: 29.10.2010, 23:43 Titel: |
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"Ich spüre keine persönlichen Auswirkungen der Krise."
... denn ich war vorher schon arbeitslos. :-3
Kenne aber auch sonst niemanden der darunter nun Nachteile eingefahren hatte.
_________________ " Lieber 'ne heiße Freundin im Bett als das neue Epik-Set. "
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moecks registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 4560
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(#1563318) Verfasst am: 30.10.2010, 00:06 Titel: |
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Sachiel hat folgendes geschrieben: | "Ich spüre keine persönlichen Auswirkungen der Krise."
... denn ich war vorher schon arbeitslos. :-3
Kenne aber auch sonst niemanden der darunter nun Nachteile eingefahren hatte. |
Dazu mal ein Beitrag von mir.
moecks hat folgendes geschrieben: | Bei uns in der Firma Bereich Maschinen- und Anlagenbau hats diese Woche mit Kurzarbeit angefangen. Mal sehen wie lang. |
Das ist jetzt 16 Monate her. Ich hatte insgesamt 8 Monate Kurzarbeit von denen ich aufgrund der Auftragslage etwa 5 Monate garnicht gearbeitet habe. Seit etwa einem halben Jahr ist wieder Vollauslastung. Derzeit übersteigt die Auslastung wieder 100%.
Das interessante und erschreckende dabei ist das der Beginn und das Ende der Krise wie ein Hammerschlag kamen. So schlagartig wie die Krise kam, war sie auch wieder vorbei.
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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(#1563321) Verfasst am: 30.10.2010, 00:16 Titel: |
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moecks hat folgendes geschrieben: | Sachiel hat folgendes geschrieben: | "Ich spüre keine persönlichen Auswirkungen der Krise."
... denn ich war vorher schon arbeitslos. :-3
Kenne aber auch sonst niemanden der darunter nun Nachteile eingefahren hatte. |
Dazu mal ein Beitrag von mir.
moecks hat folgendes geschrieben: | Bei uns in der Firma Bereich Maschinen- und Anlagenbau hats diese Woche mit Kurzarbeit angefangen. Mal sehen wie lang. |
Das ist jetzt 16 Monate her. Ich hatte insgesamt 8 Monate Kurzarbeit von denen ich aufgrund der Auftragslage etwa 5 Monate garnicht gearbeitet habe. Seit etwa einem halben Jahr ist wieder Vollauslastung. |
Also bei uns war das mit der Kurzarbeit nicht ganz so schlimm, 3-6 Tage pro Monat, auch für 8 Monate. Das machte bei mir finanziell nicht viel aus, jedenfall war mir die freien Tage das bischen weniger Geld wert. Dann gings steil bergauf, schon krass wie das manchmal so geht.
Eine Erklärung ist zumindest, dass in unserem Segment einiges an Kapazitäten abgebaut wurde, da ein paar Firmen von der Bildfläche verschwanden. Aber auch abgesehen davon ist die Nachfrage riesig.
Zitat: | Derzeit übersteigt die Auslastung wieder 100%.
Das interessante und erschreckende dabei ist das der Beginn und das Ende der Krise wie ein Hammerschlag kamen. So schlagartig wie die Krise kam, war sie auch wieder vorbei. |
Ja, allerdings. Wir haben dieses Jahr dreimal ein neues Allzeithoch bezüglich Umsatz und Gewinn pro Monat erreicht. Ist schon heftig.
_________________ „Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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moecks registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 4560
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(#1563337) Verfasst am: 30.10.2010, 00:58 Titel: |
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Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben: | moecks hat folgendes geschrieben: | Sachiel hat folgendes geschrieben: | "Ich spüre keine persönlichen Auswirkungen der Krise."
... denn ich war vorher schon arbeitslos. :-3
Kenne aber auch sonst niemanden der darunter nun Nachteile eingefahren hatte. |
Dazu mal ein Beitrag von mir.
moecks hat folgendes geschrieben: | Bei uns in der Firma Bereich Maschinen- und Anlagenbau hats diese Woche mit Kurzarbeit angefangen. Mal sehen wie lang. |
Das ist jetzt 16 Monate her. Ich hatte insgesamt 8 Monate Kurzarbeit von denen ich aufgrund der Auftragslage etwa 5 Monate garnicht gearbeitet habe. Seit etwa einem halben Jahr ist wieder Vollauslastung. |
Also bei uns war das mit der Kurzarbeit nicht ganz so schlimm, 3-6 Tage pro Monat, auch für 8 Monate. Das machte bei mir finanziell nicht viel aus, jedenfall war mir die freien Tage das bischen weniger Geld wert. Dann gings steil bergauf, schon krass wie das manchmal so geht.
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Also die ersten zwei drei Wochen war das auch wie Urlaub. Später als man eine Viertagewoche hatte war das auch ganz nett. Was aber schlimm war waren die zwei Monate Juli/August letztes Jahr. Da war Nullarbeit. Man wird sowas von träge und faul. Als ich dann einen "Noteinsatz" auf einer Anlage machen musste, hatte ich zwar auf einmal eine 80 Stundenwoche, aber dennoch war es schön. Endlich wieder gebraucht zu werden, etwas sinnvoll wertschöpfendes zu machen und von Kunden gelobt zu werden war nach dieser Zeit eine Streicheleinheit für den Geist.
Also ich bin kein bisschen neidisch auf Harz4 Empfänger. Den ganzen Tag nur auf der faulen Haut liegen ist nicht so toll. Da gibt es nichts beneidenswertes. Das viele von denen faul und träge werden wundert mich nicht mehr, mir ging es ja ähnlich. Ich bewundere diejenigen die trotzdem um acht aufstehen und einen festen Tagesplan haben, das ist echt nicht leicht.
Zitat: |
Eine Erklärung ist zumindest, dass in unserem Segment einiges an Kapazitäten abgebaut wurde, da ein paar Firmen von der Bildfläche verschwanden. Aber auch abgesehen davon ist die Nachfrage riesig.
Zitat: | Derzeit übersteigt die Auslastung wieder 100%.
Das interessante und erschreckende dabei ist das der Beginn und das Ende der Krise wie ein Hammerschlag kamen. So schlagartig wie die Krise kam, war sie auch wieder vorbei. |
Ja, allerdings. Wir haben dieses Jahr dreimal ein neues Allzeithoch bezüglich Umsatz und Gewinn pro Monat erreicht. Ist schon heftig. |
Bei uns auch.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1563379) Verfasst am: 30.10.2010, 09:39 Titel: |
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wodim hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Jein: Es ist die Ursache für das Ausmaß der Krise. denn ohne diese Berichterstattung: Wen würde es kümmern, wenn Lehmann Brothers pleite geht? es gibt hunderte anderer Banken. |
Die zu einem großen Teil alle irgendwie mit drinhängen in dem ganzen Beschiss am Sparer und Anleger genannt "Finanzwirtschaft". Oder für wieviele musste jetzt wieder mal der deutsche Steuerzahler mit wieviel Milliarden in die Bresche springen (und muss der Staat sich weiter lawinenartig verschulden)? Soll das alles nur eine von den Medien herbeigeredete Krise gewesen sein? Nee, nee, die Ursachen für den "Schweinezyklus" Krise - Konjunktur - Krise -... liegen ein bisschen tiefer (wirtschaftlich und gesellschaftlich) - und zwar im System, und das heißt nun mal "staatsmonopolistischer Kapitalismus".
Das letzte, was ich jetzt möchte, ist allerdings die nächste end- und ergebnislose Diskussion wie seit Jahren in ...zig Foren. Für mich gilt's schon lange nur noch zu handeln, egal unter welchem Ismus.
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1562839#1562839 | Was glaubst du, woher die Anleger ihre Informationen kriegen, die sie dazu bringen, zu investieren oder eben nicht?
Und wie gesagt: Es gibt hunderte großer Banken. Wenn eine davon pleite geht haben die anderen vielleicht ein-zwei Milliarden Verlust hinzunehmen - so what? Das nennt sich Geschäftsrisiko und ist normal: Wer so viel investiert, riskiert auch, soviel zu verlieren.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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wodim dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.10.2010 Beiträge: 296
Wohnort: Gilching
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(#1563410) Verfasst am: 30.10.2010, 11:24 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Was glaubst du, woher die Anleger ihre Informationen kriegen, die sie dazu bringen, zu investieren oder eben nicht? |
Das frage ich mich manchmal auch. Aber nicht mehr, seit ich mal selber in so einer Firma beschäftigt war, die ihre Kohle nur auf dem Finanz- und Immobilienmarkt macht. Als Programmierer in der IT - Abteilung, da hatte ich nun Zugriff auf alle Daten und weiß seitdem etwas besser, wie der Beschiss am Anleger funktioniert. Und speziell mein Chef hatte als alter Insider bessere Informationen als der Geschäftsführer (den interessierten ja nur die schönen Grafiken seiner Aktienkurse, die wir ihm natürlich bereitwillig auf sein Display gezaubert haben), kannste glauben.
Wir hatten mehr als 50.000 Anleger in der Datenbank (und "das Kleinvieh, das den meisten Mist macht", waren die auf der Basis "Arbeitnehmer - Sparzulage") - und was meinst du, was los war, wenn ein Anleger mal wirklich was wiederhaben wollte, und gar noch mit Gewinn. Der hatte halt nur das Kleingedruckte im Vertrag nicht richtig gelesen.
Spitze fand ich, wie mir mein Chef mal erzählt hat, wie er als absoluter "Nobody" auf dem Finanzmarkt eingefädelt hat, dass sie die Kurse eines Konkurrenten in den Keller treiben und sich sein Vermögen unter den Nagel reißen konnten - sie mussten nur ein paar "Mitarbeiter" gewinnen, die ihn durch gezielte Fehlinformationen in den "seriösen Fach-" - Medien mies und madig gemacht haben. Soviel zu den Informationen.
Nee, ich weiß schon, warum ich nie auch nur einen müden Cent in diesem Poker einsetzen werde, schon gar nicht das Geld anderer Leute. Da kann man doch gleich Russisch Roulette spielen! Da investieren wir doch lieber in was Reales (s. der Link in meiner Signatur), auch wenn's etwas mühsamer ist. (Einziger Kommentar der letzten Firma, der ich mein Projekt vorgestellt habe: "Das sieht nach viel Arbeit aus.")
Shadaik hat folgendes geschrieben: | Und wie gesagt: Es gibt hunderte großer Banken. Wenn eine davon pleite geht haben die anderen vielleicht ein-zwei Milliarden Verlust hinzunehmen - so what? Das nennt sich Geschäftsrisiko und ist normal: Wer so viel investiert, riskiert auch, soviel zu verlieren. |
Richtig, aber wessen Geld haben die denn riskiert? Und dann wird ein miliardenschweres Rettungsprogramm aufgelegt - auf Kosten des Staates und des Steuerzahlers.
_________________ Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts.
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1563425) Verfasst am: 30.10.2010, 12:11 Titel: |
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wodim hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Und wie gesagt: Es gibt hunderte großer Banken. Wenn eine davon pleite geht haben die anderen vielleicht ein-zwei Milliarden Verlust hinzunehmen - so what? Das nennt sich Geschäftsrisiko und ist normal: Wer so viel investiert, riskiert auch, soviel zu verlieren. |
Richtig, aber wessen Geld haben die denn riskiert? Und dann wird ein miliardenschweres Rettungsprogramm aufgelegt - auf Kosten des Staates und des Steuerzahlers. |
Und gerade mit ihrer hohen verantwortungsvollen Tätigkeit und Funktion als <s>Bankräuber</s> Banker rechtfertigen sie ja ihre immensen Gehälter und Boni. Diese Legitimation haben diese Typen ja nun wohl eindeutig verloren, wenn sie ihr Geldinstitut, das Land, die Volkswirtschaft und die Weltwirtschaft frontal vor die Wand gefahren haben.
Irgendwie muss sich doch die offensichtliche Unfähigkeit eine derart verantwortungsvolle Position auszufüllen auch negativ auf die Enstoldung auswirken und in irgendweiner Form personelle Konsequenzen nach sich ziehen.
Aber nein: Die verantwortungsvolle Position allen legitimiert die immensen Gehälter. Die Befähigung dazu, diese Verantwortung auszufüllen ist irrelevant.
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wodim dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.10.2010 Beiträge: 296
Wohnort: Gilching
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(#1563427) Verfasst am: 30.10.2010, 12:13 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Wer soll entscheiden ob etwas ein tragfaehiges Geschaeftsmodell hat oder "Blase" ist? Das weiss man naemlich in den seltensten Faellen vorher! Der Staat kann das nicht, sonst kommt Stuss raus. |
Der Staat kaum - man sieht ja, wie oft der auf solche "Blender" 'reinfällt. Das sollte der Geschäftsgründer vorher einschätzen können, "Marktforschung" heißt das Zauberwort wohl. Meine Idee war nun halt nicht so eine "Eingebung" ("Jetzt hab ich was erfunden, das müsst ihr alle toll finden und kaufen!"), sondern hat sich in jahrzehntelanger Beschäftigung mit der Sache (und ein paar Jährchen mit dem Markt, in intensivem Dialog mit der Zielgruppe) mehr oder weniger "ergeben". Und seit ich's zum ersten Mal publik gemacht habe (Ende '04) ... Das Risiko war in meinem Fall nie das "normale", also Markt oder Konkurrenz, sondern - also wenn mir einer damals vorausgesagt hätte, woran es im Einzelnen klemmen würde, den hätte ich für verrückt erklärt.
Was mich nur immer wieder beruhigt: Dass ich praktisch täglich neu bestätigt bekomme, dass es kein anderer macht, schon gar kein "Großer", für den mit seinem Potenzial das vergleichsweise ein Klacks wäre. Das nennt man eben "Größe".
Was mich andererseits immer wieder fast verrückt machen könnte: Dass die Leute, denen ich das vor Jahren vorgestellt habe, sich mit meinen Theorien inzwischen mit Sicherheit ziemlich verarscht fühlen müssen - und ihre i.A. nicht gerade üppigen Mittel, wenn sie mal flüssig sind, sofort in was anderes fließen lassen, was auf dem Markt verfügbar ist - auch nachvollziehbar. Und da liegt der aktuelle mir bekannte Preisrekord bei 3.200 € - ist halt so 'ne "Traummarke" aus Übersee - d.h. der Profit geht über den großen Teich, aber für Geräte, deren Schaltungskonzeptionen abgesehen von ständigen Detailmodifikationen ein halbes Jahrhundert alt sind.
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Oder haettest Du da einen anderen Vorschlag? Eine staatliche Pruefstelle, die ein Pruefzertifikat mit Qualitaetsgarantie ausstellt, bevor jemand den Markt betreten darf? Gerade in Bereichen, in denen der technische Fortschritt rast, wie z.B. IT, funktioniert das am allerwenigsten. Mit sowas wuergst Du bloss recht zuverlaessig jeden Fortschritt ab. |
Wem sagst du das. Hier also ein Auszug aus meiner letzten Mail an meinen "Fallmanager" bei der AGAS vom 06.10.2010 ("Frau KI." ist die nette Dame bei der "Arbeitsvermittlung Selbstständige", bei der ich im Juli war - mein inzwischen dritter Anlauf seit Ende '04):
Zitat: | Sehr geehrter Herr ***,
die Situation ist nach wie vor: Dass mir regelmäßig vergleichsweise Peanuts fehlen, um den "Papierkrieg" rund um mein Grundstück zum sicheren "Endsieg" zu führen und damit meinen Leistungsbezug auf Dauer beenden zu können.
Mit Frau KI. lief's, wie ich mir's dachte: Keine Ahnung von der Sache ("Ich bin Techniker" - aber vor unserem Gespräch wusste sie noch nicht, dass eine Röhre ein elektronisches Bauelement ist). In meinem Businessplan fand sie 200,- € für Miete+Versicherungen "zu hoch" angesetzt, und wenn ich das jetzt ändere, findet sie beim nächsten Mal garantiert etwas anderes, nur nicht das Wichtigste, also die Begründung der Tragfähigkeit. Und ich muss heute wissen, wenn morgen mein Rechner kaputtgeht, und so weiter auf diesem Niveau...
Ich fände es also angebracht, mich darüber einmal mit Leuten zu verständigen, die sich auskennen (die gibt's auch bei Ihnen, haben Sie mir selber gesagt). Ich möchte mich nun nicht mit den gleichen "unkonventionellen" Methoden wie Ende 2004 beim damaligen Arbeitsamt zu denen "durchkämpfen" müssen - Sie wissen da sicher bessere Wege.
[...] |
Bis heute keine Reaktion - hätte ja sein können, dass wenigstens die nach Jahren mal ausschlafen, die am ehesten an der einzigen gangbaren Alternative zu meiner staatlich alimentierten Arbeitslosigkeit interessiert sein müssten.
_________________ Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts.
Zuletzt bearbeitet von wodim am 31.10.2010, 12:13, insgesamt einmal bearbeitet |
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1563429) Verfasst am: 30.10.2010, 12:24 Titel: |
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wodim hat folgendes geschrieben: | Bis heute keine Reaktion - hätte ja sein können, dass wenigstens die nach Jahren mal ausschlafen, die am ehesten an der einzigen gangbaren Alternative zu meiner staatlich alimentierten Arbeitslosigkeit interessiert sein müssten. |
Mehr als das, wofür sie zuständig sind, ist von diesen Institutionen nicht zu erwarten:
reine Elendsverwaltung
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wodim dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.10.2010 Beiträge: 296
Wohnort: Gilching
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(#1563460) Verfasst am: 30.10.2010, 14:17 Titel: |
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Baldur hat folgendes geschrieben: | Mehr als das, wofür sie zuständig sind, ist von diesen Institutionen nicht zu erwarten:
reine Elendsverwaltung |
Zumindest fühlen sie sich auch für Arbeitsvermittlung zuständig - wie gesagt, die gute Frau nennt sich ja echt "Arbeitsvermittlung Selbstständige". Ach ja - "IT - Sicherheitsbeauftragte" obendrein - wenn sie nur wenigstens den Unterschied zwischen "analog" und "digital" kapiert hätte. Dann könnte sie auch zumindest ansatzweise eins der Alleinstellungsmerkmale meiner Kiste einschätzen.
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wodim dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.10.2010 Beiträge: 296
Wohnort: Gilching
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(#1563853) Verfasst am: 31.10.2010, 10:39 Titel: |
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Die Fiktion hat folgendes geschrieben: | Mein Kundenklientel ist sicher nicht der Durchschnitt der Arbeiterklasse,
........eher das Gegenteil.
Auch wenn ich die noch kommenden 2 Monate nullen müßte, liegt mein Durchschnittsverdienst dieses Jahr deutlich höher als in den letzten 5 Jahren.
Zumindest bei den Besserverdienenden muß dieses Jahr eher erfolgreich gewesen sein ! |
Naja, sagen wir mal so: Erfolg ist eine Voraussetzung für besseren Verdienst.
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