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Freigeister-Fundamentalismus?
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1565933) Verfasst am: 04.11.2010, 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Pi-news und altermedia sind dir aber schon Begriffe?


Suspekt

Zitat:
Zitat:
Wir haben auch unsere Problemkinder, z.B. Beachbernie und Xamanoth, aber die sind nur ein Problem, weil wir wegen denen Lob aus der falschen Ecke befürchten, ansonsten sind die ja völlig harmlos und handzahm.

Die Front verläuft keineswegs zwischen Gläubigen und Ungläubigen; auch nicht zwischen Humanisten/Antihumanisten, Demokraten und Plutokratieanhängern, auch nicht zwischen aufgeklärt und irrational. Sondern zwischen Unterhaltsam/lehrreich/lustig/interessant und langweilig.

Der Neue Moslem drüben ist zum Beispiel langweilig. Ketelhohn z.B. ist jedoch einer der interessantesten Poster den ich in der Forenlandschaft kenne.


es gibt je nach interessen und thema verschiedenste fronten. für den einen liegen diese eher vertikal und für den anderen eher horizontal. dem einen sind bestimmte positionen zwar nicht radikal genug aber noch zustimmungswürdig und dem anderen gehen sie zu weit um ihnen zustimmen zu können selbst wenn er tendenziell zustimmt.
während X es egal ist, wie eine position begründet ist (hauptsache sie wird vertreten) achtet Y haarscharf darauf, dass er keine zustimmung von vermeintlichen oder tatsächlichen gegnern seiner position erhält
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1565967) Verfasst am: 04.11.2010, 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Zitat:
unsere Theologen der Theologie der Vernunft,

schmerzlos.

+ Tarvoc. Cool


Du möchtest wirklich mit Gerhad, dem Vernunfttheologen, in eine Schublade? Verwundert
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44682

Beitrag(#1565968) Verfasst am: 04.11.2010, 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Du möchtest wirklich mit Gerhad, dem Vernunfttheologen, in eine Schublade? Verwundert

Mit wem? Am Kopf kratzen
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1565969) Verfasst am: 04.11.2010, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Du möchtest wirklich mit Gerhad, dem Vernunfttheologen, in eine Schublade? Verwundert

Mit wem? Am Kopf kratzen


http://freigeisterhaus.de/profile.php?mode=viewprofile&u=6746
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44682

Beitrag(#1565972) Verfasst am: 04.11.2010, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch schmerzlos nicht mit dem in eine Schublade wollen würde. Daran, mit schmerzlos in einer Schublade zu stecken, könnte ich mich schon eher gewöhnen. Obwohl der Typ auch einen an der Waffel hatte.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1565993) Verfasst am: 04.11.2010, 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:
Trotzdem, lieber Bundesnachrichtendienst, wir sind wenige, wir sind zu verstreut, und wir sitzen zu gerne am PC, um einen wie auch immer gearteten Aufstand hinzukriegen. Winken


Verlegen

Mo. hat folgendes geschrieben:
"Religion verbieten" finde ich eine sehr merkwürdige Aussage. Was genau soll denn da verboten werden? Was jemand denkt und glaubt, lässt sich nicht verbieten, lediglich was jemand sagt und tut. Gedanken und Glauben sind damit aber nicht verboten, weils schlicht nicht geht.

"Ich verbiete dir an Gott zu glauben" funktioniert so wenig wie "Ich verbiete dir nicht an Gott zu glauben".

Verbieten kannst du nur Äußerungen, Handlungen, Rituale...Und dann wäre die Frage, wie du dieses Verbot durchsetzt.


Simpel: Keine religiösen Veranstaltungen. Kirchen werden geschlossen. Kein Tragen religiöser Symbole in der Öffentlichkeit. an Menschen oder Gebäuden. Kein Kruzifixe in Schulen und öffentlichen Gebäuden, Keine Fischaufkleber auf Autos. Keine Burkas oder andere Nonnen- oder Priesterkostüme.

Schon hast Du ein Religionsverbot.

Religion ist die praktische Version des Glaubens. Praktische Handlungen lassen sich leicht verbieten und unter Strafe stellen. Das meisste davon findest Du in religiösen Staaten vom Iran bis zum Vatikan. Wobei die ja besonders gerne das Areligiöse verbieten.

zelig hat folgendes geschrieben:
Ja. Aber ich finde Dein Beispiel schlecht gewählt. Stell Dir dagegen mal vor, wir wären hervorragende Wissenschaftler, und dieselben Forschungsergebnisse veranlassen Dich dazu, Verfechter der Stringtheorie zu werden, und mich aber Anhänger der Quantenschleifengravitation. Ich hielte Dich nicht für Krank deswegen, und Du mich hoffentlich auch nicht. Ich würde mir eher denken: Er hat seine Gründe dafür. Ich habe meine.


Dein Beispiel ist schlecht gewählt.

Gott ist keine haltbare wissenschaftliche Theorie. Religion lässt keine Diskussion zu. Entweder ist sie richtig oder falsch. Und zwar diese eine. Nicht alle oder keine. Ökumene ist ein Irrtum für den, der seinen Glauben ernst nimmt. Wer ihn nicht ernst nimmt ist ein Lügner.

beachbernie hat folgendes geschrieben:

"Ich glaube an Jesus" = keine Beleidigung

"Ich glaube nicht an Jesus" = keine Beleidigung

"Wer an Jesus glaubt ist bekloppt" = Beleidigung

"Wer nicht an Jesus glaubt ist bekloppt" = Beleidigung

Wenn Du jemanden, der Dir erzaehlt er wuerde an Jesus glauben, erklaerst, dass Du nicht daran glaubst, dann reicht dies voellig aus um Deinen Standpunkt klar zu machen. Du musst dem nicht erzaehlen, dass Du ihn fuer bekloppt haeltst.

Ansonsten:

"Du bist ja bekloppt!"

"Nein, Du bist bekloppt!"

"Quatsch! Du bist der Bekloppte!"


.........


Und das ist der Harmonie unter den Menschen nicht foerderlich. Smilie


Scheiss auf die Harmonie! Hier geht es um die Wahrheit. Und die schlicht und einfach: einer von den beiden ist ziemlich bekloppt!

Die Frage ist nur, welcher und warum bekommt der eine Steuermittel und der andere zahlt sie?

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Eine Behandlung von Therapiebedürftigen, von Kranken sollte am besten durch einen Spezialisten, einen Arzt, erfolgen. Im Falle von Geisteskrankheiten sind das geschulte Psychiater, Neuropathologen und andere Ärzte. Wenn man daran geht, eine Krankheit bekämpfen zu wollen, sieht man sie zunächst als heilbar an. Leider fruchten in manchen Fällen die ärztlichen Bemühungen nur wenig oder nicht mehr.

Ein befreundeter Psychloge würde Dir jetzt sagen, dass es sich zwar um eine geistige Störung handelt, wenn man an Dinge glaubt und sein Leben danach ausrichtet, bis hin zur Selbstschädigung, aber da es sich um eine Volkskrankheit wie Diabetes oder Fehlsichtigkeit handelt, ist es leider keine Kassenleistung und muss privat bezahlt werden. Weinen

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
Und ganz sicher nicht mit Steuergeldern unterstützen. Wenn ich mein Heroin selber bezahlen muss, dann soll der Christ seine Jesusinfusion gefälligst auch selber bezahlen. Es sei denn, die Kirchensteuer geht, wie die Tabaksteuer nicht an die Kirchen, sondern an den Staat. Es gibt ja auch keine Heroinsteuer, die an die Mafia geht...

Ohje, ich hab eine Meinungsschnittmenge mit Dr. Evil.... ich muss dringend zur Beichte!

Bedenkt man die eben wieder nachgewiesene gesamtgesellschaftliche Schädlichkeit von Alkohol... hatte ich doch Recht, wenn ich die Grenzhändler hier als Drogenhändler bezeichne!

Alkohol sollte es eh nur noch in der Apotheke auf Rezept geben. Wie Heroin und Methadon ...

"Ich hätte gern 20 mg Bibel..."

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Wieso ist das erschreckend? Ich kenne solche Leute auch aus der Realität (kann man bspw. in jeder Calvary Chappel finden). Sehr interessant.

Es ist einfach falsch, zu glauben, dass Dinge wie Rationalität und Humanismus einen selbstverständlichen Konsens bilden sollten. Wenn man einmal die Gelassenheit gewonnen hat, den Kampf der Weltanschauungen vor allem als Farce, als schwarze Komödie zu betrachten, bilden solche leute eine amüsante Pointe. Jedenfalls eine amüsantere als Trivialphilosophen der Kategorie MSS oder Dawkins.

Wäre das Ganze nur ein rein akademische Spiel, würde ich Dir zustimmen.

Da es aber sehr greifbare, reale Auswirkungen auf jedermanns Leben hat... ist es einfach zu ernst, diese Leute frei walten zu lassen.

Der 'Haken' ist nur, dass Humanismus und Atheistmus aus einem egiostischen Liberalen auch noch keinen guten Menschen machen. Aber wieso sollte A und H etwas leisten können, was RKK und EK auch nicht können?

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht ganz, warum hier einige Yorks Frage so selbstverständlich für dumm halten. Seid ihr tatsächlich der Ansicht, Humanisten und Säkularisten wären immun gegen Radikalisierung und Fanatismus?

Nope! Ich bin jetzt fast 10 Jahre mit einer Christin verheiratet. Ich bin definitiv radikal und fanatisch!

Kramer hat folgendes geschrieben:
Wir haben auch unsere Problemkinder, z.B. Beachbernie und Xamanoth, aber die sind nur ein Problem, weil wir wegen denen Lob aus der falschen Ecke befürchten, ansonsten sind die ja völlig harmlos und handzahm.

Nach der ersten Hälfte des Satzes war ich beleidigt, nicht mit genannt zu werden...
_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1565994) Verfasst am: 04.11.2010, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ist eigentlich:

"Das Leben ist zu kurz, um an Götter zu glauben!"

nun eine Beleidigung oder nicht?
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V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1566015) Verfasst am: 04.11.2010, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Ist eigentlich:

"Das Leben ist zu kurz, um an Götter zu glauben!"

nun eine Beleidigung oder nicht?


Tja. Ich würde erst einmal kurz vor dem Plakat mit dem Spruch in Großbuchstaben stehen bleiben. Mir meinen nicht vorhandenen Bart streichen Am Kopf kratzen und sagen:
"Eine Beleidigung dürfte das ja nun nicht sein."

Würde mir wahrscheinlich vornehmen, zu Hause mal nach der Herkunft zu googeln, traditionsbewusst, wie ich bin. Dann würde ich, da ich ihn nicht gefunden habe, feststellen:

"Das wird ein Spruch von Valen MacLeod gewesen sein!"

und sinnend weiterziehen.

Gleich ob ich alt werde oder bald den Löffel abgebe, ich habe den religiösen Glauben nicht kennengelernt.
Ein Gläubiger, ob er alt wird oder nicht, wird sich fragen, ob ihm sein Glauben geholfen hat, im Leben zurechtzukommen.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1566167) Verfasst am: 05.11.2010, 04:24    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Ist eigentlich:

"Das Leben ist zu kurz, um an Götter zu glauben!"

nun eine Beleidigung oder nicht?


Nein. Eine Feststellung mit leicht polemischem spin.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1566188) Verfasst am: 05.11.2010, 09:26    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Ist eigentlich:

"Das Leben ist zu kurz, um an Götter zu glauben!"

nun eine Beleidigung oder nicht?


Nein. Eine Feststellung mit leicht polemischem spin.


Frage
wo siehst du da "polemik"? Am Kopf kratzen
oder meinst du wenn du nur die vermutung eines "leichten spin" äußerst musst du das nicht weiter erläutern?
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denking
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Beiträge: 398

Beitrag(#1566221) Verfasst am: 05.11.2010, 12:02    Titel: Re: Freigeister-Fundamentalismus? Antworten mit Zitat

York hat folgendes geschrieben:
Nur mal eine Frage:

Gibt es auch einen gewissen Freigeister-Fundamentalismus?

Gesetzt den Fall, die Freigeister hätten die politische Macht, gäbe es dann Scheiterhaufen oder Ähnliches für gläubige Christen und andere Anhänger von Religionen?

Was meint ihr?


wohl eher nicht. freigeister sind individualisten, zeichnen sich doch durch eigenständig, hinterfragendes, nicht vorgefertigtes, konformes denken aus. ein wirklich freier ist m.e. ein stets zweifelnder geist, was sich mit dem begriff des <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Fundamentalismus"> fundamentalismus </a> nicht wirklich vereinbaren läßt...
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Skeptiker
"I can't breathe!"



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Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1566328) Verfasst am: 05.11.2010, 18:37    Titel: Re: Freigeister-Fundamentalismus? Antworten mit Zitat

denking hat folgendes geschrieben:
York hat folgendes geschrieben:
Nur mal eine Frage:

Gibt es auch einen gewissen Freigeister-Fundamentalismus?

Gesetzt den Fall, die Freigeister hätten die politische Macht, gäbe es dann Scheiterhaufen oder Ähnliches für gläubige Christen und andere Anhänger von Religionen?

Was meint ihr?


wohl eher nicht. freigeister sind individualisten, zeichnen sich doch durch eigenständig, hinterfragendes, nicht vorgefertigtes, konformes denken aus. ein wirklich freier ist m.e. ein stets zweifelnder geist, was sich mit dem begriff des <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Fundamentalismus"> fundamentalismus </a> nicht wirklich vereinbaren läßt...


Ich fürchte, der wikipedia-Artikel ist etwas desorientiert, was die "Fundamentalismus"-Definition angeht.

Die Frage bleibt: Was meint man eigentlich, wenn man von "Fundamentalismus" radebrecht ...-?

Skeptiker
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Dr. Evil
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Beiträge: 1504

Beitrag(#1566719) Verfasst am: 06.11.2010, 12:10    Titel: Re: Freigeister-Fundamentalismus? Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Frage bleibt: Was meint man eigentlich, wenn man von "Fundamentalismus" radebrecht ...-?

Fundamentalisten sind Menschen, die ihre Weltanschauung ernst nehmen.
Das sollte aber eigentlich jeder Mensch tun.
Deswegen halte ich die Kategorie für überflüssig und entbehrlich.

Letztlich wurde das Wort nur erfunden, um schlechte Weltanschauungen politisch korrekt benennen zu können. Dahinter steckt die Idee von der "Bad Bank".
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1566771) Verfasst am: 06.11.2010, 13:59    Titel: Re: Freigeister-Fundamentalismus? Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Frage bleibt: Was meint man eigentlich, wenn man von "Fundamentalismus" radebrecht ...-?

Fundamentalisten sind Menschen, die ihre Weltanschauung ernst nehmen.
Das sollte aber eigentlich jeder Mensch tun.
Deswegen halte ich die Kategorie für überflüssig und entbehrlich.

Letztlich wurde das Wort nur erfunden, um schlechte Weltanschauungen politisch korrekt benennen zu können. Dahinter steckt die Idee von der "Bad Bank".


Gebe Dir mal ein Beispiel: ich bin 100% überzeugt davon, dass ein vernünftiges Leben nur mit täglicher Bewegung (Training) möglich ist. Das nehme ich ernst.

Ein Fundamentalist wäre ich dann, wenn ich meine Frau, meine Kinder, meine Oma, ja alle Menschen zwingen würde, das genauso zu sehen und handzuhaben, soweit mir das möglich wäre.
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Naastika
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Beiträge: 6100
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Beitrag(#1566845) Verfasst am: 06.11.2010, 17:05    Titel: Re: Freigeister-Fundamentalismus? Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:


ich bin 100% überzeugt davon, dass ein vernünftiges Leben nur mit täglicher Bewegung (Training) möglich ist. Das nehme ich ernst.



Hmm, dein Av lässt mich daran zweifeln....



A.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1566853) Verfasst am: 06.11.2010, 17:19    Titel: Re: Freigeister-Fundamentalismus? Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Gebe Dir mal ein Beispiel: ich bin 100% überzeugt davon, dass ein vernünftiges Leben nur mit täglicher Bewegung (Training) möglich ist. Das nehme ich ernst.

Ein Fundamentalist wäre ich dann, wenn ich meine Frau, meine Kinder, meine Oma, ja alle Menschen zwingen würde, das genauso zu sehen und handzuhaben, soweit mir das möglich wäre.


Ich bin zu 100% überzeugt davon, dass ein vernünftiges Leben nur mit Meinungsfreiheit möglich ist. Ich finde, jeder muss das Recht auf Meinungsfreiheit haben, Frauen, Kinder, Omas, alle Menschen - auch die, die gar keine eigene Meinung haben. Das nehme ich ernst. Nein, das meine ich sogar ernst.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1566907) Verfasst am: 06.11.2010, 20:06    Titel: Re: Freigeister-Fundamentalismus? Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:


Ein Fundamentalist wäre ich dann, wenn ich meine Frau, meine Kinder, meine Oma, ja alle Menschen zwingen würde, das genauso zu sehen und handzuhaben, soweit mir das möglich wäre.


Ich bin zu 100% überzeugt davon, dass ein vernünftiges Leben nur mit Meinungsfreiheit möglich ist. Ich finde, jeder muss das Recht auf Meinungsfreiheit haben, Frauen, Kinder, Omas, alle Menschen - auch die, die gar keine eigene Meinung haben. Das nehme ich ernst. Nein, das meine ich sogar ernst.



Und wo genau liegt dann darin ein Dissenz?
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1566925) Verfasst am: 06.11.2010, 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Ist eigentlich:

"Das Leben ist zu kurz, um an Götter zu glauben!"

nun eine Beleidigung oder nicht?


Nein. Eine Feststellung mit leicht polemischem spin.


Frage
wo siehst du da "polemik"? Am Kopf kratzen
oder meinst du wenn du nur die vermutung eines "leichten spin" äußerst musst du das nicht weiter erläutern?



Der "leichte polemische spin" besteht darin, dass man impliziert, wer an Goetter glaubt verschwendet seine Zeit.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1567125) Verfasst am: 07.11.2010, 12:17    Titel: Re: Freigeister-Fundamentalismus? Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:


Ein Fundamentalist wäre ich dann, wenn ich meine Frau, meine Kinder, meine Oma, ja alle Menschen zwingen würde, das genauso zu sehen und handzuhaben, soweit mir das möglich wäre.


Ich bin zu 100% überzeugt davon, dass ein vernünftiges Leben nur mit Meinungsfreiheit möglich ist. Ich finde, jeder muss das Recht auf Meinungsfreiheit haben, Frauen, Kinder, Omas, alle Menschen - auch die, die gar keine eigene Meinung haben. Das nehme ich ernst. Nein, das meine ich sogar ernst.



Und wo genau liegt dann darin ein Dissenz?


möglicherweise darin, dass freigeister-fundamentalismus in seiner bewertung durch die verwendung des begriffes mit anderen fundamentalismen gleichgesetzt wird, so wie es auch mit dem begriff "militante atheisten" getan wird:


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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1567127) Verfasst am: 07.11.2010, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Ist eigentlich:

"Das Leben ist zu kurz, um an Götter zu glauben!"

nun eine Beleidigung oder nicht?


Nein. Eine Feststellung mit leicht polemischem spin.


Frage
wo siehst du da "polemik"? Am Kopf kratzen
oder meinst du wenn du nur die vermutung eines "leichten spin" äußerst musst du das nicht weiter erläutern?



Der "leichte polemische spin" besteht darin, dass man impliziert, wer an Goetter glaubt verschwendet seine Zeit.


nun, das muss man nicht implizieren, das ist in atheistischen kreisen der kleinste gemeinsame nenner. Lachen

und sag mir nicht, du wärst da anderer meinung! du findest doch auch, dass an nen gott oder an götter zu glauben zeitverschwendung ist oder? ungefähr so wie fahnenschwenken, ja?
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1567348) Verfasst am: 07.11.2010, 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Ist eigentlich:

"Das Leben ist zu kurz, um an Götter zu glauben!"

nun eine Beleidigung oder nicht?


Nein. Eine Feststellung mit leicht polemischem spin.


Frage
wo siehst du da "polemik"? Am Kopf kratzen
oder meinst du wenn du nur die vermutung eines "leichten spin" äußerst musst du das nicht weiter erläutern?



Der "leichte polemische spin" besteht darin, dass man impliziert, wer an Goetter glaubt verschwendet seine Zeit.


nun, das muss man nicht implizieren, das ist in atheistischen kreisen der kleinste gemeinsame nenner. Lachen

und sag mir nicht, du wärst da anderer meinung! du findest doch auch, dass an nen gott oder an götter zu glauben zeitverschwendung ist oder? ungefähr so wie fahnenschwenken, ja?


Ja und? Habe ich jemals behauptet, dass ich nie was Polemisches sagen wuerde? Schulterzucken

Worauf willst Du eigentlich hinaus? Weisst Du das ueberhaupt selber, worauf Du hinaus willst? Am Kopf kratzen
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Mai
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Anmeldungsdatum: 06.09.2005
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Beitrag(#1567873) Verfasst am: 08.11.2010, 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Aber bin der Überzeugung, daß alles zusammen sozusagen "Gott" ist.

Und ich bin der Überzeugung, dass es "alles zusammen" nicht gibt. zwinkern

"alles zusammen"?

Die Menschheit hat eine reichhaltige Literatur hervorgebracht.
Da findet man z.B. auch den folgenden Abschnitt, berichtet von einer Mystikerin:
Zitat:
Indira hat bereits über die zwei Arten von Samadhi geschrieben, die sie häufig erlebt. Bei drei Gelegenheiten hat sie auch Nirvikalpa Samadhi gehabt, das ist die Erfahrung, die von den Buddhisten Nirvana genannt wird. Das letzte Mal geschah dies 1971.

Wie gewöhnlich stieg ein elektrischer Strom vom Ende ihres Rückgrates auf. Ihr Schädel öffnete sich, und sie war frei von der Knechtschaft ihres Körpers. Wie ein Vogel, der aus dem Käfig herausgelassen wird, schwang sich der Geist empor. Es war, als ob sie durch verschiedene Welten triebe und dem Anruf einer Flöte folgte. Indira erinnert sich, Wesen des Lichtes und der Harmonie gesehen und die Ekstase der erdenfreien Götter gefühlt zu haben, vor allem aber erinnert sie sich an den Anruf der Flöte. Er war so nah, und dennoch konnte sie ihn nicht erreichen. Höher und höher stieg sie empor, bis es nichts mehr gab außer dem Flöten-Ruf, und dieser Ton war zur Form geworden - eine Realität, die sie irgendwie berühren wollte.

Kaum tat sie es, verwandelte sich die Form in eine blendende Sonne, die in eine Million Teile zersprang, und dann war da nichts - und dennoch alles. Es gab kein Ich mehr, nichts Erfahrbares - keine Form, keine Zweiheit, keinen Gott, keinen Adepten. Sie hatte jegliches Bewußtsein verloren, um Bewußtsein zu werden. Es gab nur Seligkeit und eine unermessliche Wirklichkeit, die regierte - jenseits allen Denkens, aller Beschreibung, aller Vorstellung. Die Zeit blieb stehen - oder es gab vielmehr keine Zeit -, dennoch kehrte sie nach einer Weile zurück in den Schatten dieser Realität, dieser Welt.
Indira Devi (1920-1997, ind. Mystikerin)

Aus „Der Weg der großen Yogis“ von Dilip Kumar Roy und Indira Devi, Suhrkamp Taschenbuch Verlag, st 409, 1977, ISBN 3-518-06909-8, 367 Seiten, Seite 253

Ich wiederhole einige ihrer Worte:
1. "und dann war da … alles"
2. "Es gab kein Ich mehr, nichts Erfahrbares - keine Form, keine Zweiheit…"
3. "Sie hatte jegliches Bewußtsein verloren, um Bewußtsein zu werden."
4. "Es gab … eine unermessliche Wirklichkeit, die regierte - jenseits allen Denkens, aller Beschreibung, aller Vorstellung."
5. "Die Zeit blieb stehen - oder es gab vielmehr keine Zeit."

D.h. solange Du Dein Denken vergottest, es nicht hinterfragen willst, siehst Du nicht daß "alles zusammen". zwinkern
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Angedenken an das Eine, bleibt das Beste, was ich meine. Goethe
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L.E.N.
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1567906) Verfasst am: 08.11.2010, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Ist eigentlich:

"Das Leben ist zu kurz, um an Götter zu glauben!"

nun eine Beleidigung oder nicht?


Nein. Eine Feststellung mit leicht polemischem spin.


Frage
wo siehst du da "polemik"? Am Kopf kratzen
oder meinst du wenn du nur die vermutung eines "leichten spin" äußerst musst du das nicht weiter erläutern?



Der "leichte polemische spin" besteht darin, dass man impliziert, wer an Goetter glaubt verschwendet seine Zeit.


nun, das muss man nicht implizieren, das ist in atheistischen kreisen der kleinste gemeinsame nenner. Lachen

und sag mir nicht, du wärst da anderer meinung! du findest doch auch, dass an nen gott oder an götter zu glauben zeitverschwendung ist oder? ungefähr so wie fahnenschwenken, ja?


Ja und? Habe ich jemals behauptet, dass ich nie was Polemisches sagen wuerde? Schulterzucken

Worauf willst Du eigentlich hinaus? Weisst Du das ueberhaupt selber, worauf Du hinaus willst? Am Kopf kratzen


nuja, du hast dich mir nicht unbedingt als verfechter von polemik eingeprägt und dementsprechend kam deine äusserung als kritik am eingangszitat rüber was von dir einerseits nicht verwunderlich wäre aber andererseits natürlich völlig abwegig ist.
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Tarvoc
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Beitrag(#1567936) Verfasst am: 08.11.2010, 16:39    Titel: Antworten mit Zitat

Mai hat folgendes geschrieben:
Die Menschheit hat eine reichhaltige Literatur hervorgebracht.

Der tiefes Prajnaparamita praktizierende Avalokiteshvara sah klar, dass alle fünf Skandas leer sind und jegliches Leid und jeglichen Schmerz verwandeln.
Shariputra - Form ist nichts anderes als Leere und Leere nichts anderes als Form; Form ist identisch mit Leere und Leere identisch mit Form; Empfindung, Denken, Impulse, Bewusstsein - sie alle sind nichts anderes als ebendies.
Shariputra, aller Dinge Kennzeichen ist die Leere - sie werden nicht geboren, nicht zerstört, nicht befleckt und nicht gereinigt, sie gewinnen nichts, sie verlieren nichts.
Deshalb gibt es in der Leere weder Form noch Empfindung, noch Denken, Impulse, Bewusstsein; weder Augen noch Ohren, noch Nase, Zunge, Körper, Geist; weder Farbe noch Klang, noch Geschmack, noch Berührung, noch einen Gegenstand des Denkens; weder einen Bereich des Sehens noch einen Bereich des Denkens; weder Unwissenheit noch ein Ende der Unwissenheit, weder Alter noch Tod, aber auch kein Ende des Alterns und des Sterbens; kein Leiden, keine Ursache des Leidens, kein Erlöschen, keinen Weg; keine Weisheit, keine Erleuchtung. Da es nichts zu erlangen gibt, leben die Bodhisattvas Prajnaparamita, und kein Hindernis ist in ihrem Geist. Kein Hindernis, keine Furcht.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Naastika
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Beitrag(#1568282) Verfasst am: 09.11.2010, 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Die Menschheit hat eine reichhaltige Literatur hervorgebracht.

Der tiefes Prajnaparamita praktizierende Avalokiteshvara sah klar, dass alle fünf Skandas leer sind und jegliches Leid und jeglichen Schmerz verwandeln.
Shariputra - Form ist nichts anderes als Leere und Leere nichts anderes als Form; Form ist identisch mit Leere und Leere identisch mit Form; Empfindung, Denken, Impulse, Bewusstsein - sie alle sind nichts anderes als ebendies.
Shariputra, aller Dinge Kennzeichen ist die Leere - sie werden nicht geboren, nicht zerstört, nicht befleckt und nicht gereinigt, sie gewinnen nichts, sie verlieren nichts.
Deshalb gibt es in der Leere weder Form noch Empfindung, noch Denken, Impulse, Bewusstsein; weder Augen noch Ohren, noch Nase, Zunge, Körper, Geist; weder Farbe noch Klang, noch Geschmack, noch Berührung, noch einen Gegenstand des Denkens; weder einen Bereich des Sehens noch einen Bereich des Denkens; weder Unwissenheit noch ein Ende der Unwissenheit, weder Alter noch Tod, aber auch kein Ende des Alterns und des Sterbens; kein Leiden, keine Ursache des Leidens, kein Erlöschen, keinen Weg; keine Weisheit, keine Erleuchtung. Da es nichts zu erlangen gibt, leben die Bodhisattvas Prajnaparamita, und kein Hindernis ist in ihrem Geist. Kein Hindernis, keine Furcht.


Ja, Herz-Sutra hat schon was, allerdings ist mir das Wesen eines Bodhisattvas nicht wirklich klar geworden.

Ich halte mich daher eher an ""Dieser Weg, den jeder für sich allein gehen muss,
führt zur Läuterung der Wesen,m zur Überwindung von Kummer und Jammer,
zum Schwinden von Leid und Missstimmung, zur Gewinnung des rechten Pfades
und zum Erleben von Nibbana, er heißt Vierfaches Erwecken der Achtsamkeit", also an Satipatthana-Sutta, die ja eine ausführliche Gebrauchsanleitung für die selbstgebaute Erleuchtung erhält.

zwinkern


A.
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Marcellinus
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Beitrag(#1568307) Verfasst am: 09.11.2010, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Deshalb gibt es in der Leere weder Form noch Empfindung, noch Denken, Impulse, Bewusstsein; weder Augen noch Ohren, noch Nase, Zunge, Körper, Geist; weder Farbe noch Klang, noch Geschmack, noch Berührung, noch einen Gegenstand des Denkens; weder einen Bereich des Sehens noch einen Bereich des Denkens; weder Unwissenheit noch ein Ende der Unwissenheit, weder Alter noch Tod, aber auch kein Ende des Alterns und des Sterbens; kein Leiden, keine Ursache des Leidens, kein Erlöschen, keinen Weg; keine Weisheit, keine Erleuchtung. Da es nichts zu erlangen gibt, leben die Bodhisattvas Prajnaparamita, und kein Hindernis ist in ihrem Geist. Kein Hindernis, keine Furcht.

Beschreibt eigentlich sehr schön den Zustand des menschlichen Bewußtseins, wenn man tot ist, und insofern erreichen wir alle diesen Zustand, früher oder später. Das Leben dagegen lebt von Gegensätzen, Spannung und Entspannung, Engagement und Distanzierung. Man kann das mit der Erleuchtung auch überbewerten.
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es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

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Tarvoc
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Beitrag(#1568324) Verfasst am: 09.11.2010, 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Man kann das mit der Erleuchtung auch überbewerten.

Absolut. In meinem Falle schätze ich diese Gefahr allerdings eher gering ein. zwinkern
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Marcellinus
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Beiträge: 7429

Beitrag(#1568330) Verfasst am: 09.11.2010, 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Man kann das mit der Erleuchtung auch überbewerten.

Absolut. In meinem Falle schätze ich diese Gefahr allerdings eher gering ein. zwinkern

Ich meinte niemanden persönlich und jeder mag das halten wie er will. Nur kam mir bei dieser Aufzählung in den Sinn, daß das eben die perfekte Beschreibung der Abwesenheit von Bewußtsein ist, letztlich die von Nicht-Leben oder Tod.
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Mai
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Beitrag(#1568635) Verfasst am: 09.11.2010, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Die Menschheit hat eine reichhaltige Literatur hervorgebracht.

Der tiefes Prajnaparamita praktizierende Avalokiteshvara sah klar, dass alle fünf Skandas leer sind und jegliches Leid und jeglichen Schmerz verwandeln.
Shariputra - Form ist nichts anderes als Leere und Leere nichts anderes als Form; Form ist identisch mit Leere und Leere identisch mit Form; Empfindung, Denken, Impulse, Bewusstsein - sie alle sind nichts anderes als ebendies.
Shariputra, aller Dinge Kennzeichen ist die Leere - sie werden nicht geboren, nicht zerstört, nicht befleckt und nicht gereinigt, sie gewinnen nichts, sie verlieren nichts.
Deshalb gibt es in der Leere weder Form noch Empfindung, noch Denken, Impulse, Bewusstsein; weder Augen noch Ohren, noch Nase, Zunge, Körper, Geist; weder Farbe noch Klang, noch Geschmack, noch Berührung, noch einen Gegenstand des Denkens; weder einen Bereich des Sehens noch einen Bereich des Denkens; weder Unwissenheit noch ein Ende der Unwissenheit, weder Alter noch Tod, aber auch kein Ende des Alterns und des Sterbens; kein Leiden, keine Ursache des Leidens, kein Erlöschen, keinen Weg; keine Weisheit, keine Erleuchtung. Da es nichts zu erlangen gibt, leben die Bodhisattvas Prajnaparamita, und kein Hindernis ist in ihrem Geist. Kein Hindernis, keine Furcht.

Auf das „alles zusammen“, in Deinem Glaubensbekenntnis:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Aber bin der Überzeugung, daß alles zusammen sozusagen "Gott" ist.

Und ich bin der Überzeugung, dass es "alles zusammen" nicht gibt. zwinkern

geht Dein Text nicht eindeutig ein.

Wenn man das „alles zusammen“ nicht eindeutig aus der „Leere“ herauslesen kann, so ist damit noch lange nicht gesagt, daß es nicht in der „Leere“ enthalten ist.

Außerdem: von wem stammt Dein Text? Von einem Intellektuellen oder von einem echten Erleuchteten?
Ich vermute von einem Intellektuellen, der ‚erleuchtete Texte’ studiert hat und ihn dann auf eigene Weise formuliert hat.

Bei meinem Text von Indira Devi habe ich darauf geachtet, daß es sich um eine ‚Augenzeugin’ der letzten Wirklichkeit handelt.
Intellektuelle (Priester, Theologen, Lehrer, usw.) sind meistens keine ‚Augenzeugen’, aber sie reden gerne.

Carl Friedrich von Weizsäcker ist ein Präzisionsdenker, er sagt:
Zitat:
„Wenn es überhaupt eine letzte Wirklichkeit gibt, so ist sie Einheit.“
http://community.zeit.de/user/dieterschlesak/beitrag/2010/02/25/kant-und-swedenborg?page=0

Er drückt sich vorsichtig aus. Aber er denkt und spricht in die richtige Richtung.

Ich denke, daß vrolijkes „alles zusammen“, Indira Devis „unermessliche Wirklichkeit“, Weizsäckers „Einheit“ dasselbe meinen.
Vielleicht kann man Deine „Leere“ diesen drei Begriffen gleichsetzen.
Aber ich empfinde den Begriff „Leere“ als etwas unglücklich, weil in mir die Frage entsteht, was für eine Leere ist denn da gemeint?
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Angedenken an das Eine, bleibt das Beste, was ich meine. Goethe
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Beitrag(#1568642) Verfasst am: 09.11.2010, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Mai hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Mai hat folgendes geschrieben:
Die Menschheit hat eine reichhaltige Literatur hervorgebracht.

Der tiefes Prajnaparamita praktizierende Avalokiteshvara sah klar, dass alle fünf Skandas leer sind und jegliches Leid und jeglichen Schmerz verwandeln.
Shariputra - Form ist nichts anderes als Leere und Leere nichts anderes als Form; Form ist identisch mit Leere und Leere identisch mit Form; Empfindung, Denken, Impulse, Bewusstsein - sie alle sind nichts anderes als ebendies.
Shariputra, aller Dinge Kennzeichen ist die Leere - sie werden nicht geboren, nicht zerstört, nicht befleckt und nicht gereinigt, sie gewinnen nichts, sie verlieren nichts.
Deshalb gibt es in der Leere weder Form noch Empfindung, noch Denken, Impulse, Bewusstsein; weder Augen noch Ohren, noch Nase, Zunge, Körper, Geist; weder Farbe noch Klang, noch Geschmack, noch Berührung, noch einen Gegenstand des Denkens; weder einen Bereich des Sehens noch einen Bereich des Denkens; weder Unwissenheit noch ein Ende der Unwissenheit, weder Alter noch Tod, aber auch kein Ende des Alterns und des Sterbens; kein Leiden, keine Ursache des Leidens, kein Erlöschen, keinen Weg; keine Weisheit, keine Erleuchtung. Da es nichts zu erlangen gibt, leben die Bodhisattvas Prajnaparamita, und kein Hindernis ist in ihrem Geist. Kein Hindernis, keine Furcht.

Auf das „alles zusammen“, in Deinem Glaubensbekenntnis:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Aber bin der Überzeugung, daß alles zusammen sozusagen "Gott" ist.

Und ich bin der Überzeugung, dass es "alles zusammen" nicht gibt. zwinkern

geht Dein Text nicht eindeutig ein.

Wenn man das „alles zusammen“ nicht eindeutig aus der „Leere“ herauslesen kann, so ist damit noch lange nicht gesagt, daß es nicht in der „Leere“ enthalten ist.

Außerdem: von wem stammt Dein Text? Von einem Intellektuellen oder von einem echten Erleuchteten?
Ich vermute von einem Intellektuellen, der ‚erleuchtete Texte’ studiert hat und ihn dann auf eigene Weise formuliert hat.

Bei meinem Text von Indira Devi habe ich darauf geachtet, daß es sich um eine ‚Augenzeugin’ der letzten Wirklichkeit handelt.
Intellektuelle (Priester, Theologen, Lehrer, usw.) sind meistens keine ‚Augenzeugen’, aber sie reden gerne.

Carl Friedrich von Weizsäcker ist ein Präzisionsdenker, er sagt:
Zitat:
„Wenn es überhaupt eine letzte Wirklichkeit gibt, so ist sie Einheit.“
http://community.zeit.de/user/dieterschlesak/beitrag/2010/02/25/kant-und-swedenborg?page=0

Er drückt sich vorsichtig aus. Aber er denkt und spricht in die richtige Richtung.

Ich denke, daß vrolijkes „alles zusammen“, Indira Devis „unermessliche Wirklichkeit“, Weizsäckers „Einheit“ dasselbe meinen.
Vielleicht kann man Deine „Leere“ diesen drei Begriffen gleichsetzen.
Aber ich empfinde den Begriff „Leere“ als etwas unglücklich, weil in mir die Frage entsteht, was für eine Leere ist denn da gemeint?



Das Herz-Sutra ist eines der wichtigsten Werke des Mahayana-Buddhisums und stammt ungefähr aus dem 5. Jhd. unserer Zeit.

Zum Verfasser würde ich eher auf einen echten erleuchteten Intellektuellen tippen... zwinkern


A., *undab*
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