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Queerversity - Susanne Baer
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1570887) Verfasst am: 13.11.2010, 23:25    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
wir brauchen keine frauenbeauftragten, keine frauenfoerderprogramme, keine schwulen- und lesbenreferate, keine gender- und queerstudien.

was wir brauchen, ist eine radikale gleichberechtigung. auch ne lesbe muss soldatin werden koennen (wenn sie sich dafuer eignet), und wenn ein mann roecke traegt und sich die finger lackiert, ist das genauso zu akzeptieren wie bei einer frau.

und wir brauchen beauftragte und foerderprogramme fuer die menschen, die durch kindererziehungszeiten beruflich benachteiligt sind. aber sowas braucht man voellig unabhaengig davon, ob es sich um maenner oder frauen handelt.


bravo
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1570902) Verfasst am: 13.11.2010, 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

Garto hat folgendes geschrieben:
Mir gefällt es, dass endlich mal jemand an Grundsatzurteilen beteiligt ist, der keine Stino-Lebensweise repräsentiert.


Ich finde nicht, dass das in irgendeiner Art ein Entscheidungskriterum sein sollte.


Übrigens, du bist nicht zufällig in der BDSM-Szene aktiv?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22307

Beitrag(#1570924) Verfasst am: 14.11.2010, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
(1) ich wuerde mir aber wuenschen, wenn weniger ueber gender und andersartigkeit (differentes) und dann auch noch ueber differenzen innerhalb dieser andersartigkeiten philosophiert wuerde, [...]

(2) [...] sondern man menschen einfach so akzeptierte wie sie sind.

(Nummern von mir)

Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, ob ich das richtig verstehe, aber ich glaube, bei (1) geht es u.a. genau um (2) - nur mit der Annahme, dass das nicht durch einfache Willensentscheidung möglich ist.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1570944) Verfasst am: 14.11.2010, 01:20    Titel: Antworten mit Zitat

Auch auf die Gefahr hin mit Nebensaechlichkeiten zu langweilen....

Weiss man eigentlich welche fachlichen Qualifikationen die Frau hat? Ich meine jetzt, was die Juristerei angeht und nicht welche nicht PI-korrekten Aeusserungen die Frau irgendwann mal gemacht hat.
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Defund the gender police!! Let's Rock
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22307

Beitrag(#1570950) Verfasst am: 14.11.2010, 01:49    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Weiss man eigentlich welche fachlichen Qualifikationen die Frau hat? Ich meine jetzt, was die Juristerei angeht und nicht welche nicht PI-korrekten Aeusserungen die Frau irgendwann mal gemacht hat.

Juraprofessorin. Auf der im ersten Beitrag verlinkten Seite ist ein Link zu ihrem Lehrstuhl.
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1570965) Verfasst am: 14.11.2010, 03:27    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
wir brauchen keine frauenbeauftragten, keine frauenfoerderprogramme, keine schwulen- und lesbenreferate, keine gender- und queerstudien.

was wir brauchen, ist eine radikale gleichberechtigung. auch ne lesbe muss soldatin werden koennen (wenn sie sich dafuer eignet), und wenn ein mann roecke traegt und sich die fingernaegel lackiert, ist das genauso zu akzeptieren wie bei einer frau.

und wir brauchen beauftragte und foerderprogramme fuer die menschen, die durch kindererziehungszeiten beruflich benachteiligt sind. aber sowas braucht man voellig unabhaengig davon, ob es sich um maenner oder frauen handelt.


(edit: finger->fingernaegel)


Mal was aus dem Lehrstuhl-Nähkästchen geplaudert: Ja, man sollte sich um Gleichberechtigung für alle bemühen. Aber wenn man die Einstellungen, die Ungleichberechtigungen bedingen angehen will (als ein Glied der Kausalnetze, die zu diesen Sachen führen nämlich) muss man die Unterdrückung von Vorurteilen für die einzelnen Gruppen erlernen. Unterdrückung in einem kognitiv-motivationalen Sinn. Wenn man Vorurteile gegenüber Mitglieder der Gruppe X hat muss man erlernen, diese Vorurteile zu erkennen und zu unterdrücken, sobald man es mit einem Mitglied dieser Gruppe X zu tun hat. Das darf nichts allzu 'manuelles' sein, denn bewusst gesteuerte Prozesse sind viel zu langsam um impliziten Einstellungen gegenüber was ausrichten zu können. Das muss automatisch gehen.

Was ich sagen will: Klar, es ist albern, sich auf eine Gruppe zu beschränken, als Gesellschaft, und sich nen Dreck um die anderen zu kümmern. Aber wenn man zur Putzkolonne eines Hotels mit mehreren schmutzigen Zimmern gehört macht man auch nicht alle gleichzeitig sauber sondern die Einheit 1 der Putzkolonne kümmert sich nacheinander um die Zimmer 1 bis 10, die Einheit 2 um die Zimmer 11 bis 20 und so weiter.

Egalitarismus mag ein globaler moralischer Wert sein, aber Vorurteile sind spezifische Probleme die spezifisch angegangen werden müssen, Problem für Problem, diskriminierte Gruppe für diskriminierte Gruppe.
_________________
-Brother Broadsword of Warm Humanitarianism

"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843

You can't spell Discord without Disco.
-frypoddie
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Garto
... gibt dem Zufall eine Chance



Anmeldungsdatum: 30.10.2010
Beiträge: 42

Beitrag(#1571155) Verfasst am: 14.11.2010, 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:
Was ich sagen will: Klar, es ist albern, sich auf eine Gruppe zu beschränken, als Gesellschaft, und sich nen Dreck um die anderen zu kümmern. Aber wenn man zur Putzkolonne eines Hotels mit mehreren schmutzigen Zimmern gehört macht man auch nicht alle gleichzeitig sauber sondern die Einheit 1 der Putzkolonne kümmert sich nacheinander um die Zimmer 1 bis 10, die Einheit 2 um die Zimmer 11 bis 20 und so weiter.


Daumen hoch!

Einige kommen mir so vor, als denken sie, die Zimmer würden davon sauber, dass sie im Foyer stehen und lautstark ausrufen: "wir brauchen keine frauenbeauftragten, keine frauenfoerderprogramme, keine schwulen- und lesbenreferate, keine gender- und queerstudien."
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Garto
... gibt dem Zufall eine Chance



Anmeldungsdatum: 30.10.2010
Beiträge: 42

Beitrag(#1571158) Verfasst am: 14.11.2010, 17:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Garto hat folgendes geschrieben:
Mir gefällt es, dass endlich mal jemand an Grundsatzurteilen beteiligt ist, der keine Stino-Lebensweise repräsentiert.


Ich finde nicht, dass das in irgendeiner Art ein Entscheidungskriterum sein sollte.


Sagt doch auch keiner.

Ilmor hat folgendes geschrieben:

Übrigens, du bist nicht zufällig in der BDSM-Szene aktiv?


Geschockt

Wie kommst du darauf und was hätte es mit dem Thema zu tun?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22307

Beitrag(#1571193) Verfasst am: 14.11.2010, 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

Garto hat folgendes geschrieben:
Einige kommen mir so vor, als denken sie, die Zimmer würden davon sauber, dass sie im Foyer stehen und lautstark ausrufen: [...]

"Wir brauchen keine Putzfrauen, wir brauchen nur saubere Zimmer!"
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1571196) Verfasst am: 14.11.2010, 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Oder die Wiener Gender-Stadtplanung in der Wohnorte in der Nähe von Kinderspielplätzen als Frauengerecht bezeichnet werden.


Lachen der war gut! Gröhl...
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1571855) Verfasst am: 15.11.2010, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:

Mal was aus dem Lehrstuhl-Nähkästchen geplaudert:

du gehoerst diesem lehrstuhl an?

Zitat:

Ja, man sollte sich um Gleichberechtigung für alle bemühen. Aber wenn man die Einstellungen, die Ungleichberechtigungen bedingen angehen will (als ein Glied der Kausalnetze, die zu diesen Sachen führen nämlich) muss man die Unterdrückung von Vorurteilen für die einzelnen Gruppen erlernen. Unterdrückung in einem kognitiv-motivationalen Sinn. Wenn man Vorurteile gegenüber Mitglieder der Gruppe X hat muss man erlernen, diese Vorurteile zu erkennen und zu unterdrücken, sobald man es mit einem Mitglied dieser Gruppe X zu tun hat.

von den angehoerigen solcher lehrstuehle erwarte ich, dass sie diese vorurteile unterdruecken koennen. (und zwar auch ohne dass sie dafuer erst lange studien auf steuerzahlers kosten machen muessen.)

das hilft nur herzlich wenig, wenn die paar mann/frau/sonstwas keine vorurteile mehr haben; das problem sind wenn, dann die vielen vielen leute aus dem grossen rest der bevoelkerung.

diesen vielen leuten kann man die vorurteile aber schlecht verbieten. wenn ich (mal rein hypothetisch angenommen) keinen schwulen in frauenkleidern mit hochhackigen schuhen in meinem freundeskreis haben mag, dann ist das eben so. pech fuer den (oder, je nachdem, wie man es sieht, pech fuer mich, wenn das n ganz toller typ ist), aber da ist nichts dran zu machen. mich mag auch nicht jeder. ja und? muss ich halt mit leben.

wichtig ist nur, dass dieser typ die gleichen rechte hat wie ich auch und, dass kein amtstraeger ihn diskriminieren darf (auch ich nicht, wenn ich amtstraeger bin). eine reine rechts-frage also. und die kann auch mit gesetzen geloest werden, nach denen jeder gleichberechtigt ist (soweit es ueberhaupt noch solcher gesetze bedarf). dafuer braucht man keine grossen queer-studien.

vorallem ist laengst bekannt, dass es lesben, schwule, polyamore etc. gibt, da braucht man nun echt nicht noch lange queer-theoretische studien ueber die differenzen, die noch innerhalb dieser gruppen auftreten. zumindest fuer die rechtlichen fragen der gleichberechtigung scheint mir das voellig ohne belang, da man sie eh alle mit den gleichen rechten auszustatten hat.

Zitat:

Was ich sagen will: Klar, es ist albern, sich auf eine Gruppe zu beschränken, als Gesellschaft, und sich nen Dreck um die anderen zu kümmern. Aber wenn man zur Putzkolonne eines Hotels mit mehreren schmutzigen Zimmern gehört macht man auch nicht alle gleichzeitig sauber sondern die Einheit 1 der Putzkolonne kümmert sich nacheinander um die Zimmer 1 bis 10, die Einheit 2 um die Zimmer 11 bis 20 und so weiter.

effektive gesetze regeln nicht jeden einzelfall (hier jedes zimmer) gesondert, sondern gleich alles in einem aufwasch. das ist anders als bei hotelzimmern, wo man jedes einzeln fuer sich putzen muss.

Zitat:

Egalitarismus mag ein globaler moralischer Wert sein, aber Vorurteile sind spezifische Probleme die spezifisch angegangen werden müssen, Problem für Problem, diskriminierte Gruppe für diskriminierte Gruppe.

gewisse vorurteile kann man gar nicht angehen. und wenn schon, dann, vielleicht vorurteile gegenueber schwulen oder gegenueber einer anderen der groesseren gruppen, aber es macht wenig sinn, die vorurteile gegenueber kleinen spezial-untergruppen nochmal extra angehen zu wollen. so speziell denkt naemlich otto normalverbraucher wohl nicht einmal.

daher scheint mir das gedoens um die differenz des differenten eher etwas, wo queere typen die untersuchung ihrer eigenen und anderer queerer bevoelkerungsgruppen zum beruf gemacht haben und dafuer, politically correct, auch noch geld bekommen; aber nichts was wirklich weiterhilft.

nochmal zu den vorurteilen: gewisse vorurteile, die mit dem sexualverhalten zusammenhaengen, lasse ich mir auch gar nicht nehmen, ich sehe es im extremfall sogar als mein recht an, diese zu haben, zB in folgendem extremfall: wenn mir zwei leute gegenueberstehen, ein treusorgender familienvater und einer, der schon die fuenfte frau belogen, betrogen, ausgenutzt, geschwaengert und sitzengelassen hat, dann nehme ich mir das recht heraus, gegenueber dem zweiten vorurteile zu haben, die ich gegenueber dem ersten nicht habe.
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1571871) Verfasst am: 15.11.2010, 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Dissonanz hat folgendes geschrieben:

Mal was aus dem Lehrstuhl-Nähkästchen geplaudert:

du gehoerst diesem lehrstuhl an?


Nein. Ich gehöre keinem Lehrstuhl an. Was ich sagte kam aber von einem Lehrstuhl. Allgemeine Psychologie. Ist aber nicht weiter wichtig, war nur ein Einleitungssatz. Lachen

Zitat:
Zitat:

Ja, man sollte sich um Gleichberechtigung für alle bemühen. Aber wenn man die Einstellungen, die Ungleichberechtigungen bedingen angehen will (als ein Glied der Kausalnetze, die zu diesen Sachen führen nämlich) muss man die Unterdrückung von Vorurteilen für die einzelnen Gruppen erlernen. Unterdrückung in einem kognitiv-motivationalen Sinn. Wenn man Vorurteile gegenüber Mitglieder der Gruppe X hat muss man erlernen, diese Vorurteile zu erkennen und zu unterdrücken, sobald man es mit einem Mitglied dieser Gruppe X zu tun hat.

von den angehoerigen solcher lehrstuehle erwarte ich, dass sie diese vorurteile unterdruecken koennen. (und zwar auch ohne dass sie dafuer erst lange studien auf steuerzahlers kosten machen muessen.)

das hilft nur herzlich wenig, wenn die paar mann/frau/sonstwas keine vorurteile mehr haben; das problem sind wenn, dann die vielen vielen leute aus dem grossen rest der bevoelkerung.


Wie man Vorurteile aus dem Rest der Bevölkerung raus holt ist das, was studiert werden kann und was auch studiert wird. (Bzw. dafür werden Studien angestellt, wie auch immer.)

Zitat:
diesen vielen leuten kann man die vorurteile aber schlecht verbieten. wenn ich (mal rein hypothetisch angenommen) keinen schwulen in frauenkleidern mit hochhackigen schuhen in meinem freundeskreis haben mag, dann ist das eben so. pech fuer den (oder, je nachdem, wie man es sieht, pech fuer mich, wenn das n ganz toller typ ist), aber da ist nichts dran zu machen. mich mag auch nicht jeder. ja und? muss ich halt mit leben.

wichtig ist nur, dass dieser typ die gleichen rechte hat wie ich auch und, dass kein amtstraeger ihn diskriminieren darf (auch ich nicht, wenn ich amtstraeger bin). eine reine rechts-frage also. und die kann auch mit gesetzen geloest werden, nach denen jeder gleichberechtigt ist (soweit es ueberhaupt noch solcher gesetze bedarf). dafuer braucht man keine grossen queer-studien.

vorallem ist laengst bekannt, dass es lesben, schwule, polyamore etc. gibt, da braucht man nun echt nicht noch lange queer-theoretische studien ueber die differenzen, die noch innerhalb dieser gruppen auftreten. zumindest fuer die rechtlichen fragen der gleichberechtigung scheint mir das voellig ohne belang, da man sie eh alle mit den gleichen rechten auszustatten hat.


Kurzfassung: Wir verbieten es einfach, Vorurteile auszuleben, dann haben wir auch kein Problem mehr mit Vorurteilen!

Ich denke nicht, dass das so klappt. Es bringt ja auch nichts, wenn wir Dummheit verbieten, davon werden Schüler auch nicht gebildeter. (Im Übrigen stimme ich zu, dass die scheinbare Herangehensweise dieser Leute.. Naja, es ist nicht meine Methodik und ich denke nicht, dass sie sonderlich wirksam sein dürfte.)

Zitat:
Zitat:

Was ich sagen will: Klar, es ist albern, sich auf eine Gruppe zu beschränken, als Gesellschaft, und sich nen Dreck um die anderen zu kümmern. Aber wenn man zur Putzkolonne eines Hotels mit mehreren schmutzigen Zimmern gehört macht man auch nicht alle gleichzeitig sauber sondern die Einheit 1 der Putzkolonne kümmert sich nacheinander um die Zimmer 1 bis 10, die Einheit 2 um die Zimmer 11 bis 20 und so weiter.

effektive gesetze regeln nicht jeden einzelfall (hier jedes zimmer) gesondert, sondern gleich alles in einem aufwasch. das ist anders als bei hotelzimmern, wo man jedes einzeln fuer sich putzen muss.


Okay, ich glaub ich seh wo die Differenzen zwischen uns Differenten liegen.

Für dich ist mit einem Gesetz, das Diskriminierung verbietet alles gesagt und getan. (Seh ich das richtig?) Für mich ist das nur der erste Schritt, da damit Diskriminierung und ihre Folgen weiterhin bestehen bleiben, statt dass egalitäre Werte in der Gesellschaft verbreitet und gefördert werden. Weitere Interventionen hielte ich für sinnvoll und notwendig. Nur weil es auf einmal illegal ist, Schwarze zu ermorden wurde der Ku Klux Klan nicht auf einmal pazifistisch..

Zitat:
Zitat:

Egalitarismus mag ein globaler moralischer Wert sein, aber Vorurteile sind spezifische Probleme die spezifisch angegangen werden müssen, Problem für Problem, diskriminierte Gruppe für diskriminierte Gruppe.

gewisse vorurteile kann man gar nicht angehen. und wenn schon, dann, vielleicht vorurteile gegenueber schwulen oder gegenueber einer anderen der groesseren gruppen, aber es macht wenig sinn, die vorurteile gegenueber kleinen spezial-untergruppen nochmal extra angehen zu wollen. so speziell denkt naemlich otto normalverbraucher wohl nicht einmal.


Wär auch meine Intuition. Sowas würd ich aber nicht einfach so herumpostulieren, sowas muss erstmal untersucht werden. Gut, ich würd jetzt eher 'nen IAT zur Hand nehmen statt in irgendwelchen Büchern herumzuinterpretieren (... Was machen diese Leute, methodisch?) oder so.. Und genau genommen würde ein IAT nur das Vorhandensein von Vorurteilen messen können, nicht die Struktur dieser.. Hmm.

Wär eigentlich mal 'ne interessante Herausforderung. Ein Paradigma zu entwickeln, mit dem man untersuchen kann, wie Vorurteile aufgebaut sind. Also zur Untersuchung konkreter Vorurteile. Ob die Vorurteile gegenüber Crossdressern auf den gleichen Einstellungen (im Sinne psychische Phänomene, nicht im Sinne von abstrakten Mustern wie "Angst vor Andersartigem" - Außer natürlich das ist genau das, worum es sich handelt.) beruhen wie die Vorurteile gegenüber Homosexuellen.

Ob ich da individuell (Heinz Müller hat Vorurteile gegenüber Schwarzen, Juden und Transexuellen, seine Vorurteile gegenüber Schwarzen und Juden entspringen einer einzelnen Einstellung, während seine Vorurteile gegenüber Transexuellen einer anderen Quelle entspringen.) oder gruppenbezogen (Leute im Ku Klux Klan haben Vorurteile gegenüber [...] )herangehen würde könnte ich grad nicht sagen. Naja, zumindest die Fragestellung hat was.

Zitat:

nochmal zu den vorurteilen: gewisse vorurteile, die mit dem sexualverhalten zusammenhaengen, lasse ich mir auch gar nicht nehmen, ich sehe es im extremfall sogar als mein recht an, diese zu haben, zB in folgendem extremfall: wenn mir zwei leute gegenueberstehen, ein treusorgender familienvater und einer, der schon die fuenfte frau belogen, betrogen, ausgenutzt, geschwaengert und sitzengelassen hat, dann nehme ich mir das recht heraus, gegenueber dem zweiten vorurteile zu haben, die ich gegenueber dem ersten nicht habe.


Es gibt auch valide Diskriminierung. Diskriminierung ist ja nicht per se schlecht. Es gibt Leute, die verdienen ihr Geld damit, auf möglichst valide Weise zwischen Menschen zu diskriminieren. Lehrkräfte, Personaler und all so Jelumpe.
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Ilmor
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Beiträge: 7151

Beitrag(#1572002) Verfasst am: 16.11.2010, 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

Garto hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:

Übrigens, du bist nicht zufällig in der BDSM-Szene aktiv?


Geschockt

Wie kommst du darauf und was hätte es mit dem Thema zu tun?


Ich kenne das Wort Stino aus dem Umfeld.
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1572012) Verfasst am: 16.11.2010, 00:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Garto hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:

Übrigens, du bist nicht zufällig in der BDSM-Szene aktiv?


Geschockt

Wie kommst du darauf und was hätte es mit dem Thema zu tun?


Ich kenne das Wort Stino aus dem Umfeld.


Und wieder schließt du aus 'ner total verzerrten Stichprobe auf universelle Eigenschaften eines Begriffs. Weeeee.
_________________
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1572028) Verfasst am: 16.11.2010, 01:16    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Garto hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:

Übrigens, du bist nicht zufällig in der BDSM-Szene aktiv?


Geschockt

Wie kommst du darauf und was hätte es mit dem Thema zu tun?


Ich kenne das Wort Stino aus dem Umfeld.


Und wieder schließt du aus 'ner total verzerrten Stichprobe auf universelle Eigenschaften eines Begriffs. Weeeee.


neeeee, sonst hätte er nicht nachgefragt, oder? Mit den Augen rollen
_________________
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1572037) Verfasst am: 16.11.2010, 01:47    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:

neeeee, sonst hätte er nicht nachgefragt, oder? Mit den Augen rollen

Eben.
Ich kenne Stino gar nicht.
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Garto
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Anmeldungsdatum: 30.10.2010
Beiträge: 42

Beitrag(#1572296) Verfasst am: 16.11.2010, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Garto hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:

Übrigens, du bist nicht zufällig in der BDSM-Szene aktiv?


Geschockt

Wie kommst du darauf und was hätte es mit dem Thema zu tun?


Ich kenne das Wort Stino aus dem Umfeld.


Wolf hat folgendes geschrieben:

Eben.
Ich kenne Stino gar nicht.


Aus einem deutschen Wörterbuch:

Zitat:
Sti|no 〈m. 6; umg.; ostdt.; abwertend〉
1. 〈Kurzw. für〉 Stinknormale(r)
2. Spießer
3. 〈unter Homosexuellen〉 Heterosexueller
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