Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
|
(#1589179) Verfasst am: 20.12.2010, 13:02 Titel: |
|
|
Argeleb hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Argeleb hat folgendes geschrieben: | [...]Der Grund jeden Glaubens ist die Angst.[...] |
Mit Allaussagen ist das bekanntermaßen so eine Sache. Ich halte die Hoffnung beispielsweise für wesentlicher. |
Ich hoffe nicht vom Blitz getroffen zu werden = Ich habe Angst vom Blitz getroffen zu werden.
PS:
Wobei die Hoffnung befreit und die Angst lähmt. Wer Hoffnung hat, geht trotz Gewitter zur Jagd, der der Angst hat, bleibt in der Höhle.
Der der hofft ist also der Gewinner. Und wieder macht der Priester einen Punkt: "Sieh her, Gott hat den Mutigen beschützt". Dabei war es einfach nur die geringe Wahrscheinlichkeit ;-)
Hoffnung ist gut, aber Hoffnung in Gott ist blindes Vertrauen:
Ich hoffe keinen Stromschlag zu bekommen, wenn ich in die Steckdose fasse
Weil hier die Wahrscheinlichkeit eher gering ist, dass Gott einen beschützt, würde auch ein elektrisch versierter Priester abraten ;-) |
Argeleb hat folgendes geschrieben: | [...]Der der hofft ist also der Gewinner.[...] |
In diesem Satz liegt viel Wahres, wenn man Hoffnung als eine Investition ohne Kalkül versteht. Ich bin der Überzeugung, daß der Erfolg der Zivilisation auf diesem auch spieltheoretisch kaum verstandenen Prinzip ruht, welches den Einzelnen Dinge tun lässt, die sich persönlich nicht rechnen, doch für das Gemeinwesen sehr wohl. Das ist nicht religiös, lässt aber verstehen, warum die Religiosität des Menschen eine anthropologische Konstante darstellt, wenn sie in einem Prinzip wurzelt, das zugleich ein Fundament des Gemeinwesens darstellt: Die irrationale Hoffnung auf Besseres.
|
|
Nach oben |
|
 |
Dr. Evil auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.09.2010 Beiträge: 1504
|
(#1589181) Verfasst am: 20.12.2010, 13:04 Titel: |
|
|
Zitat: | Creation just happened. |
Finde ich plausibler, als dass sie von einem bärtigen alten Mann in 6 Tagen aus Ton gebastelt wurde.
Man muss Christen einfach nur vor Augen halten, was für eine Alternative sie anzubieten haben.
Denn sie wissen nicht was sie glauben.
p.s.: God just happend?
|
|
Nach oben |
|
 |
Dissonanz Zeuge ANOVAs
Anmeldungsdatum: 24.03.2008 Beiträge: 3541
|
(#1590913) Verfasst am: 23.12.2010, 11:50 Titel: |
|
|
Argeleb hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Argeleb hat folgendes geschrieben: | [...]Der Grund jeden Glaubens ist die Angst.[...] |
Mit Allaussagen ist das bekanntermaßen so eine Sache. Ich halte die Hoffnung beispielsweise für wesentlicher. |
Ich hoffe nicht vom Blitz getroffen zu werden = Ich habe Angst vom Blitz getroffen zu werden.
PS:
Wobei die Hoffnung befreit und die Angst lähmt. Wer Hoffnung hat, geht trotz Gewitter zur Jagd, der der Angst hat, bleibt in der Höhle.
Der der hofft ist also der Gewinner. Und wieder macht der Priester einen Punkt: "Sieh her, Gott hat den Mutigen beschützt". Dabei war es einfach nur die geringe Wahrscheinlichkeit
Hoffnung ist gut, aber Hoffnung in Gott ist blindes Vertrauen:
Ich hoffe keinen Stromschlag zu bekommen, wenn ich in die Steckdose fasse
Weil hier die Wahrscheinlichkeit eher gering ist, dass Gott einen beschützt, würde auch ein elektrisch versierter Priester abraten |
Hoffnung und Angst sind völlig verschiedene Phänomene. Je nach dem was genau man unter Hoffnung versteht kann man sogar sagen: Neuronal sind die beiden völlig verschieden zu verorten. (Wie du ja auch schon selbst sagst: Angst und Hoffnung haben unterschiedliche Konsequenzen, auf der Handlungsebene.)
_________________ -Brother Broadsword of Warm Humanitarianism
"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843
You can't spell Discord without Disco.
-frypoddie
|
|
Nach oben |
|
 |
homosapiens1957 registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.12.2010 Beiträge: 20
Wohnort: Celle
|
(#1594241) Verfasst am: 31.12.2010, 20:22 Titel: Keine Hoffnung ohne Angst |
|
|
Dissonanz hat folgendes geschrieben: |
Hoffnung und Angst sind völlig verschiedene Phänomene. Je nach dem was genau man unter Hoffnung versteht kann man sogar sagen: Neuronal sind die beiden völlig verschieden zu verorten. (Wie du ja auch schon selbst sagst: Angst und Hoffnung haben unterschiedliche Konsequenzen, auf der Handlungsebene.) |
Sind sie wirklich zwei völlig verschiedene Phänomene?
Ob sie jetzt neuronal verschieden verortet sind oder nicht, würde ich als egal bezeichnen. Beides sind Produkte des gleichen Gehirns und es kann auch einen Zusammenhang geben zwischen Dingen, die an zwei Orten entstehen. Wenn ich ein Computernetzwerk aufbaue, passieren die Dinge ja auch nicht unbedingt auf dem selben Rechner, je nach Programmen und Konfigurationen kann es sein, dass an dem einen Computer die Eingabe erfolgt, auf einem zweiten Rechner die Verarbeitung und auf einem dritten die Speicherung der eingegebenen und verarbeiteten Daten.
Hoffnung setzt Befürchtungen oder Ängste voraus, denn ich hoffe doch, dass etwas gut geht, bei dem ich meine, dass es schief gehen könnte. Natürlich gibt es auch Befürchtungen, die aufgrund rationaler Überlegungen entstehen, aber wenn sich beispielsweise die Freundin komisch verhält, kommt die Angst, sie könnte einen verlassen, doch nicht vom Verstand sondern vom Gefühl und vielleicht hegt man die Hoffnung, dass sich noch alles einrenkt, aber ohne die Angst gäbe es keine Hoffnung, denn ohne Ängste bräuchte man sie nicht. So gesehen sind beide nur Aspekte eines Ganzen.
Und wenn wir dann zur Handlungsebene kommen, ist es dann nicht so, dass sich aus dem Verhältnis von beidem die Handlung ergibt? Wenn die Ängste sehr groß und die Hoffnung sehr klein ist, werden vielleicht die Hände in den Schoß gelegt, wenn die Ängste aber durch eine große Hoffnung begrenzt werden, fängt jemand vielleicht in einer objektiv relativ aussichtslosen Situation an, mit aller Kraft zu kämpfen, wie ein Löwe, wie man so sagt. (Was dies jetzt konkret für Handlungen im Einzelfall sind, dafür spielen natürlich viele andere Aspekte wie Erfahrung usw. eine Rolle, was ich aber jetzt hier einmal als unnötige Verkomplizierung außen vor lasse.)
|
|
Nach oben |
|
 |
Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
|
(#1594245) Verfasst am: 31.12.2010, 20:41 Titel: |
|
|
zelig hat folgendes geschrieben: |
Argeleb hat folgendes geschrieben: | [...]Der der hofft ist also der Gewinner.[...] |
In diesem Satz liegt viel Wahres, wenn man Hoffnung als eine Investition ohne Kalkül versteht. Ich bin der Überzeugung, daß der Erfolg der Zivilisation auf diesem auch spieltheoretisch kaum verstandenen Prinzip ruht, welches den Einzelnen Dinge tun lässt, die sich persönlich nicht rechnen, doch für das Gemeinwesen sehr wohl. Das ist nicht religiös, lässt aber verstehen, warum die Religiosität des Menschen eine anthropologische Konstante darstellt, wenn sie in einem Prinzip wurzelt, das zugleich ein Fundament des Gemeinwesens darstellt: Die irrationale Hoffnung auf Besseres. |
Kann man einen Trick für Zauberei halten, wenn man weiß, wie er funktioniert? Man mag die Illusion ja anderen verkaufen können. Aber sich selber? Wie schaffst du das?
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
|
|
Nach oben |
|
 |
zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
|
(#1594266) Verfasst am: 31.12.2010, 21:39 Titel: |
|
|
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: |
Argeleb hat folgendes geschrieben: | [...]Der der hofft ist also der Gewinner.[...] |
In diesem Satz liegt viel Wahres, wenn man Hoffnung als eine Investition ohne Kalkül versteht. Ich bin der Überzeugung, daß der Erfolg der Zivilisation auf diesem auch spieltheoretisch kaum verstandenen Prinzip ruht, welches den Einzelnen Dinge tun lässt, die sich persönlich nicht rechnen, doch für das Gemeinwesen sehr wohl. Das ist nicht religiös, lässt aber verstehen, warum die Religiosität des Menschen eine anthropologische Konstante darstellt, wenn sie in einem Prinzip wurzelt, das zugleich ein Fundament des Gemeinwesens darstellt: Die irrationale Hoffnung auf Besseres. |
Kann man einen Trick für Zauberei halten, wenn man weiß, wie er funktioniert? Man mag die Illusion ja anderen verkaufen können. Aber sich selber? Wie schaffst du das? |
Ich mache keinen Hehl daraus, daß Glauben für mich eine Hoffnung gegen den Anschein der Realität ist.
|
|
Nach oben |
|
 |
Pfaffenschreck Schwarzwaldelch; möööh
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope
|
(#1594317) Verfasst am: 01.01.2011, 02:44 Titel: |
|
|
zelig hat folgendes geschrieben: | Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: |
Argeleb hat folgendes geschrieben: | [...]Der der hofft ist also der Gewinner.[...] |
In diesem Satz liegt viel Wahres, wenn man Hoffnung als eine Investition ohne Kalkül versteht. Ich bin der Überzeugung, daß der Erfolg der Zivilisation auf diesem auch spieltheoretisch kaum verstandenen Prinzip ruht, welches den Einzelnen Dinge tun lässt, die sich persönlich nicht rechnen, doch für das Gemeinwesen sehr wohl. Das ist nicht religiös, lässt aber verstehen, warum die Religiosität des Menschen eine anthropologische Konstante darstellt, wenn sie in einem Prinzip wurzelt, das zugleich ein Fundament des Gemeinwesens darstellt: Die irrationale Hoffnung auf Besseres. |
Kann man einen Trick für Zauberei halten, wenn man weiß, wie er funktioniert? Man mag die Illusion ja anderen verkaufen können. Aber sich selber? Wie schaffst du das? |
Ich mache keinen Hehl daraus, daß Glauben für mich eine Hoffnung gegen den Anschein der Realität ist. |
Verzeihung, aber das klingt für mich schlicht nach Selbstbetrug.
_________________ Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
---
In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
---
http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
|
|
Nach oben |
|
 |
fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26510
Wohnort: im Speckgürtel
|
(#1594329) Verfasst am: 01.01.2011, 04:25 Titel: |
|
|
Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: |
Argeleb hat folgendes geschrieben: | [...]Der der hofft ist also der Gewinner.[...] |
In diesem Satz liegt viel Wahres, wenn man Hoffnung als eine Investition ohne Kalkül versteht. Ich bin der Überzeugung, daß der Erfolg der Zivilisation auf diesem auch spieltheoretisch kaum verstandenen Prinzip ruht, welches den Einzelnen Dinge tun lässt, die sich persönlich nicht rechnen, doch für das Gemeinwesen sehr wohl. Das ist nicht religiös, lässt aber verstehen, warum die Religiosität des Menschen eine anthropologische Konstante darstellt, wenn sie in einem Prinzip wurzelt, das zugleich ein Fundament des Gemeinwesens darstellt: Die irrationale Hoffnung auf Besseres. |
Kann man einen Trick für Zauberei halten, wenn man weiß, wie er funktioniert? Man mag die Illusion ja anderen verkaufen können. Aber sich selber? Wie schaffst du das? |
Ich mache keinen Hehl daraus, daß Glauben für mich eine Hoffnung gegen den Anschein der Realität ist. |
Verzeihung, aber das klingt für mich schlicht nach Selbstbetrug. |
So hart sollte man es wohl nicht formulieren. Das Dumme ist nämlich, dass für den, der in der christlichen Tradition steht, das Mantra Gott erheblich an Wirksamkeit verliert, sobald er es offen zum Mantra erklärt. Der Einfluss ist wahrscheinlich damit vergleichbar, bei der Wirksamkeitsuntersuchung eines Medikamentes der Placebogruppe mitzuteilen, dass sie nur das Placebo bekommt. Da hat Unkenntnis - auch absichtliche - dann unverkennbare Vorteile für den Patienten.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
|
|
Nach oben |
|
 |
Argeleb Misanthropischer Humanist
Anmeldungsdatum: 02.01.2010 Beiträge: 2059
|
(#1594357) Verfasst am: 01.01.2011, 12:16 Titel: |
|
|
zelig hat folgendes geschrieben: | Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: |
Argeleb hat folgendes geschrieben: | [...]Der der hofft ist also der Gewinner.[...] |
In diesem Satz liegt viel Wahres, wenn man Hoffnung als eine Investition ohne Kalkül versteht. Ich bin der Überzeugung, daß der Erfolg der Zivilisation auf diesem auch spieltheoretisch kaum verstandenen Prinzip ruht, welches den Einzelnen Dinge tun lässt, die sich persönlich nicht rechnen, doch für das Gemeinwesen sehr wohl. Das ist nicht religiös, lässt aber verstehen, warum die Religiosität des Menschen eine anthropologische Konstante darstellt, wenn sie in einem Prinzip wurzelt, das zugleich ein Fundament des Gemeinwesens darstellt: Die irrationale Hoffnung auf Besseres. |
Kann man einen Trick für Zauberei halten, wenn man weiß, wie er funktioniert? Man mag die Illusion ja anderen verkaufen können. Aber sich selber? Wie schaffst du das? |
Ich mache keinen Hehl daraus, daß Glauben für mich eine Hoffnung gegen den Anschein der Realität ist. |
Wie bitte? Du hoffst also, dass all die Erkenntnisse der letzten paar hundert Jahre sich als falsch erweisen? Du musst sehr große innere Konflikte mit dir herumtragen. Wie kann man da noch von Trost sprechen, den einem der Glauben angeblich schenkt?
PS: Oder, um das Argument von fwo aufzugreifen: Du weißt, dass du in der Placebogruppe bist, und hoffst trotzdem darauf vom Placeboeffekt zu profitieren?
_________________ Denny Crane!
|
|
Nach oben |
|
 |
step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
|
(#1594388) Verfasst am: 01.01.2011, 13:17 Titel: |
|
|
zelig hat folgendes geschrieben: | Argeleb hat folgendes geschrieben: | [...]Der der hofft ist also der Gewinner.[...] | In diesem Satz liegt viel Wahres, wenn man Hoffnung als eine Investition ohne Kalkül versteht. Ich bin der Überzeugung, daß der Erfolg der Zivilisation auf diesem auch spieltheoretisch kaum verstandenen Prinzip ruht, welches den Einzelnen Dinge tun lässt, die sich persönlich nicht rechnen, doch für das Gemeinwesen sehr wohl. |
Dazu muß man gar nicht erst die Spieltheorie bemühen, den von Dir beschriebenen Effekt gibt es nachweislich bereits auf genetischer Ebene. Individuen sind ja auch so etwas wie besonders erprobte Replikationsgehilfen für Gene oder Genpools. Bei niederen Tieren sind sie sogar ausschließlich das, könnte man sagen. Es ist also keineswegs verwunderlich, daß Individuen etwas tun/denken/hoffen usw., das sich persönlich nicht rechnet.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
|
|
Nach oben |
|
 |
zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
|
(#1594403) Verfasst am: 01.01.2011, 14:00 Titel: |
|
|
Argeleb hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: |
Argeleb hat folgendes geschrieben: | [...]Der der hofft ist also der Gewinner.[...] |
In diesem Satz liegt viel Wahres, wenn man Hoffnung als eine Investition ohne Kalkül versteht. Ich bin der Überzeugung, daß der Erfolg der Zivilisation auf diesem auch spieltheoretisch kaum verstandenen Prinzip ruht, welches den Einzelnen Dinge tun lässt, die sich persönlich nicht rechnen, doch für das Gemeinwesen sehr wohl. Das ist nicht religiös, lässt aber verstehen, warum die Religiosität des Menschen eine anthropologische Konstante darstellt, wenn sie in einem Prinzip wurzelt, das zugleich ein Fundament des Gemeinwesens darstellt: Die irrationale Hoffnung auf Besseres. |
Kann man einen Trick für Zauberei halten, wenn man weiß, wie er funktioniert? Man mag die Illusion ja anderen verkaufen können. Aber sich selber? Wie schaffst du das? |
Ich mache keinen Hehl daraus, daß Glauben für mich eine Hoffnung gegen den Anschein der Realität ist. |
Wie bitte? Du hoffst also, dass all die Erkenntnisse der letzten paar hundert Jahre sich als falsch erweisen? Du musst sehr große innere Konflikte mit dir herumtragen. Wie kann man da noch von Trost sprechen, den einem der Glauben angeblich schenkt?
PS: Oder, um das Argument von fwo aufzugreifen: Du weißt, dass du in der Placebogruppe bist, und hoffst trotzdem darauf vom Placeboeffekt zu profitieren? |
Weder noch. Leider sind solche voreiligen Schlüsse, die letztlich nicht über die eigenen Voraussetzungen reflektieren, für mich in der Regel ein Grund, auf weitere Selbstauskunft zu verzichten.
|
|
Nach oben |
|
 |
zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
|
(#1594405) Verfasst am: 01.01.2011, 14:03 Titel: |
|
|
step hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Argeleb hat folgendes geschrieben: | [...]Der der hofft ist also der Gewinner.[...] | In diesem Satz liegt viel Wahres, wenn man Hoffnung als eine Investition ohne Kalkül versteht. Ich bin der Überzeugung, daß der Erfolg der Zivilisation auf diesem auch spieltheoretisch kaum verstandenen Prinzip ruht, welches den Einzelnen Dinge tun lässt, die sich persönlich nicht rechnen, doch für das Gemeinwesen sehr wohl. |
Dazu muß man gar nicht erst die Spieltheorie bemühen, den von Dir beschriebenen Effekt gibt es nachweislich bereits auf genetischer Ebene. Individuen sind ja auch so etwas wie besonders erprobte Replikationsgehilfen für Gene oder Genpools. Bei niederen Tieren sind sie sogar ausschließlich das, könnte man sagen. Es ist also keineswegs verwunderlich, daß Individuen etwas tun/denken/hoffen usw., das sich persönlich nicht rechnet. |
Individuen als Erfüllungsgehilfen des selfish Gen zu betrachten, dem kann ich nicht zustimmen. Dem Rest aber sehr wohl, da es erklären hilft, warum Kooperation, aber nicht Konkurrenz ist, was uns ausmacht.
|
|
Nach oben |
|
 |
zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
|
(#1594407) Verfasst am: 01.01.2011, 14:07 Titel: |
|
|
Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: |
Argeleb hat folgendes geschrieben: | [...]Der der hofft ist also der Gewinner.[...] |
In diesem Satz liegt viel Wahres, wenn man Hoffnung als eine Investition ohne Kalkül versteht. Ich bin der Überzeugung, daß der Erfolg der Zivilisation auf diesem auch spieltheoretisch kaum verstandenen Prinzip ruht, welches den Einzelnen Dinge tun lässt, die sich persönlich nicht rechnen, doch für das Gemeinwesen sehr wohl. Das ist nicht religiös, lässt aber verstehen, warum die Religiosität des Menschen eine anthropologische Konstante darstellt, wenn sie in einem Prinzip wurzelt, das zugleich ein Fundament des Gemeinwesens darstellt: Die irrationale Hoffnung auf Besseres. |
Kann man einen Trick für Zauberei halten, wenn man weiß, wie er funktioniert? Man mag die Illusion ja anderen verkaufen können. Aber sich selber? Wie schaffst du das? |
Ich mache keinen Hehl daraus, daß Glauben für mich eine Hoffnung gegen den Anschein der Realität ist. |
Verzeihung, aber das klingt für mich schlicht nach Selbstbetrug. |
Wenn Du genauer hinhörst, erkennst Du eine andere Melodie.
|
|
Nach oben |
|
 |
Arno Gebauer registrierter User
Anmeldungsdatum: 30.01.2005 Beiträge: 698
|
(#1594423) Verfasst am: 01.01.2011, 15:01 Titel: |
|
|
Hallo,
das Thema ist doch wohl ein Witz!
Über 320 Milliarden Euro Anlagevermögen verfügen, steuerfrei !!!!!!!!, und dann mit dem Klingelbeutel und mit Kindern ( Heilige drei Könige) Spendengelder erbetteln, zeigt doch den wahren Charakter der Kirche und die Abgebrühtheit der Kirchenfürsten!
Alle deutschen Bürger bezahlen aus dem Bundeshaushalt auch noch die hohen Gehälter
der Bischöfe, Theologieprofessoren, ca. 30.000 Religionslehrer und deren Ausbildung, sowie die hohen Pensionen dieser Klientel und ca. 96 % aller Kosten in den kirchlichen Trägergesellschaften zusätzlich (Diakonie, Caritas, Kitas, Krankenhäuser, Militärseelsorge, Instandsetzung und Unterhaltung aller Kirchenbauten, usw., usw.).
Wenn die Atheisten die diffusen Kirchenfinanzen zum Dauerthema machen und stets darauf hinweisen, dass die Kirchen wegen ihrer grundsätzlichen Steuerfreiheit wirklich, aber auch wirklich nichts zur Finanzierung unserer Infratruktur beitragen, von der sie soviel profitieren,
erkennt auch das letzte "Schäfchen", dass die Kirchenorganisationen zu den größten Raffkes
in unserem Lande gehören.
Über die Aufklärung der kirchlichen Privilegien und der ständig steigenden Kirchenfinanzen
erreicht man mehr Menschen als über nutzlose Religionsthemen!
Diese Themen sind die Themen der Atheisten!
Viele Grüße
Arno
_________________ Trennung von Staat und Kirche !
Die geistigen Brandstifter des Holocausts waren die Kirchen! Sie haben viele Jahrhunderte lang gegen die Juden gehetzt!
Nie mehr Zeit und Geld für reiche Kirchen!!!!
Keine Kinder mehr in Kirchenhände!
|
|
Nach oben |
|
 |
Pfaffenschreck Schwarzwaldelch; möööh
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope
|
(#1594443) Verfasst am: 01.01.2011, 17:14 Titel: |
|
|
Arno Gebauer hat folgendes geschrieben: |
Diese Themen sind die Themen der Atheisten!
|
Und das bestimmt nochmal wer?
_________________ Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
---
In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
---
http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
|
|
Nach oben |
|
 |
Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
|
(#1594446) Verfasst am: 01.01.2011, 17:18 Titel: |
|
|
Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: | Arno Gebauer hat folgendes geschrieben: |
Diese Themen sind die Themen der Atheisten!
|
Und das bestimmt nochmal wer? |
Hm... die Atheisten?
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
|
|
Nach oben |
|
 |
Pfaffenschreck Schwarzwaldelch; möööh
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope
|
(#1594447) Verfasst am: 01.01.2011, 17:20 Titel: |
|
|
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: | Arno Gebauer hat folgendes geschrieben: |
Diese Themen sind die Themen der Atheisten!
|
Und das bestimmt nochmal wer? |
Hm... die Atheisten? |
Hm... ich bin Atheist und mich hat keiner gefragt.
_________________ Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
---
In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
---
http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
|
|
Nach oben |
|
 |
Argeleb Misanthropischer Humanist
Anmeldungsdatum: 02.01.2010 Beiträge: 2059
|
(#1594454) Verfasst am: 01.01.2011, 17:30 Titel: |
|
|
zelig hat folgendes geschrieben: | Argeleb hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: |
Argeleb hat folgendes geschrieben: | [...]Der der hofft ist also der Gewinner.[...] |
In diesem Satz liegt viel Wahres, wenn man Hoffnung als eine Investition ohne Kalkül versteht. Ich bin der Überzeugung, daß der Erfolg der Zivilisation auf diesem auch spieltheoretisch kaum verstandenen Prinzip ruht, welches den Einzelnen Dinge tun lässt, die sich persönlich nicht rechnen, doch für das Gemeinwesen sehr wohl. Das ist nicht religiös, lässt aber verstehen, warum die Religiosität des Menschen eine anthropologische Konstante darstellt, wenn sie in einem Prinzip wurzelt, das zugleich ein Fundament des Gemeinwesens darstellt: Die irrationale Hoffnung auf Besseres. |
Kann man einen Trick für Zauberei halten, wenn man weiß, wie er funktioniert? Man mag die Illusion ja anderen verkaufen können. Aber sich selber? Wie schaffst du das? |
Ich mache keinen Hehl daraus, daß Glauben für mich eine Hoffnung gegen den Anschein der Realität ist. |
Wie bitte? Du hoffst also, dass all die Erkenntnisse der letzten paar hundert Jahre sich als falsch erweisen? Du musst sehr große innere Konflikte mit dir herumtragen. Wie kann man da noch von Trost sprechen, den einem der Glauben angeblich schenkt?
PS: Oder, um das Argument von fwo aufzugreifen: Du weißt, dass du in der Placebogruppe bist, und hoffst trotzdem darauf vom Placeboeffekt zu profitieren? |
Weder noch. Leider sind solche voreiligen Schlüsse, die letztlich nicht über die eigenen Voraussetzungen reflektieren, für mich in der Regel ein Grund, auf weitere Selbstauskunft zu verzichten. |
Eine Selbstauskunft würde ich mir aber doch erbitten: Wie bringst du all die wissenschaftlichen Erkenntnisse mit deinem Glauben in Einklang? Glaubst du Gott gab uns die Wissenschaft, um seine Arbeit besser zu verstehen, und wenn ja, warum liegt ihm so sehr daran, er könnte es uns doch einfach sagen (also jedem, nicht nur ein paar ausgewählten Spinnern)
_________________ Denny Crane!
|
|
Nach oben |
|
 |
|