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Chancengleichheit
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1600126) Verfasst am: 17.01.2011, 15:56    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:

Problem: je mehr der Staat hier reguliert, desto mehr greift er in die Freiheiten der Eltern ein. Das widerum trifft insbesondere diejenigen Eltern die sich um ihre Kindern kümmern können und möchten. Natürlich könnte man flächendeckend Ganztagsschulen einrichten. Oder sogar Internate. Zweifellos würde das die Chancengleichheit erhöhen. Aber auf Kosten der Individualität und auf Kosten der familiären Bindungen.

Man sollte nicht über das Ziel hinausschießen. Es muss doch einen gesunden Kompromiss aus elterlicher Eigeninitiative (und Verantwortung) und staatlicher Kontrolle geben.


Hier vor Ort (Niedersachsen) gibt es ziemlich exakt doppelt so viel Bewerbungen für die Ganztagsschule, wie es Plätze gibt. Und da Kinder automsatisch bevorzugt werden, die bereits ein Geschwisterchen da haben, steht die Chance für Erstbewerber sogar deutlich unter 50%.

Wenn der Staat bzw. das Land Ganztagsschulen verpflichtend machen würde, wäre Deine Argumentation schlüssig. So aber ist es eine dermassen deutliche Diskrepanz zwischen Angeboot und Nachfrage, dass die rein ideologische Haltung der derzeitigen Landesregierung völlig offensichtlich ist.

Nicht dass ich eine andere Landesregierung für effizienter hielte. In Niedersachsen ist es offenbar Usus, im ersten Lehrjahr/Politilker sich den Brägen dauerhaft entfernen zu lassen.
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1600127) Verfasst am: 17.01.2011, 15:58    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Das können nicht alle Eltern.

Ja, ich weiss. Ausnahmen gibt es immer. Man wird aber realistischer Weise auch nicht erwarten können, dass irgendeine staatliche Maßnahme wirklich allen Menschen in gleichem Masse zugute kommt. Es kann hier nur darum gehen, möglichst vielen Kindern eine echte Chance zu geben.

Sanne hat folgendes geschrieben:
Ich gebe dem Staat nicht die Schuld an der Situation, aber der Staat hätte die Möglichkeit (und meiner Auffassung nach auch die Pflicht), hier helfend und vorbeugend einzugreifen.

Problem: je mehr der Staat hier reguliert, desto mehr greift er in die Freiheiten der Eltern ein. Das widerum trifft insbesondere diejenigen Eltern die sich um ihre Kindern kümmern können und möchten. Natürlich könnte man flächendeckend Ganztagsschulen einrichten. Oder sogar Internate. Zweifellos würde das die Chancengleichheit erhöhen. Aber auf Kosten der Individualität und auf Kosten der familiären Bindungen.
.


Der Staat greift ja bereits durch die Schulpflicht ein.
Aber wenn die schule wiederum nur funktioniert, wenn die Eltern als Aushilfs- und Nachhilfelehrer ihrer Kinder einspringen bzw private Nachhilfe bezahlen, dann ist die Chancengleichheit nicht gewährt.
Und wenn die Schule ein für die Kinder gefährlicher Ort ist, an welchem Kinder wegen ihrer sozialen Herkunft oder wegen Lernschwächen und sonstigen Eigenschaften gemobbt und gequält werden, dann ist die Chancengleichheit auch nicht gewährt.

Oder die Hausaufgabenbetreuung im Kinderhort und in der offenen Ganztagsschule: Die passen auch nicht auf, ob die Kinder ihre Hausaufgaben tatsächlich machen.

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:

Man sollte nicht über das Ziel hinausschießen. Es muss doch einen gesunden Kompromiss aus elterlicher Eigeninitiative (und Verantwortung) und staatlicher Kontrolle geben.


Für viel Geld kann man sich immer gute Bildung und gute Erziehung seiner Kinder kaufen, das wird sich nicht ändern.
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1600134) Verfasst am: 17.01.2011, 16:04    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Der Staat greift ja bereits durch die Schulpflicht ein.
Aber wenn die schule wiederum nur funktioniert, wenn die Eltern als Aushilfs- und Nachhilfelehrer ihrer Kinder einspringen bzw private Nachhilfe bezahlen, dann ist die Chancengleichheit nicht gewährt.
Und wenn die Schule ein für die Kinder gefährlicher Ort ist, an welchem Kinder wegen ihrer sozialen Herkunft oder wegen Lernschwächen und sonstigen Eigenschaften gemobbt und gequält werden, dann ist die Chancengleichheit auch nicht gewährt.

Oder die Hausaufgabenbetreuung im Kinderhort und in der offenen Ganztagsschule: Die passen auch nicht auf, ob die Kinder ihre Hausaufgaben tatsächlich machen.

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:

Man sollte nicht über das Ziel hinausschießen. Es muss doch einen gesunden Kompromiss aus elterlicher Eigeninitiative (und Verantwortung) und staatlicher Kontrolle geben.


Für viel Geld kann man sich immer gute Bildung und gute Erziehung seiner Kinder kaufen, das wird sich nicht ändern.

aber das stimmt so vereinfacht doch gar nicht. die grundschule ist für kinder, die von zuhause aus ermutigt werden, zu lernen, selbstverständlich im prinzip für alle kinder zu schaffen. und genau dort werden ja schon defizite gelegt, die später dann mit nachhilfe ausgebügelt werden müssen. und es sollte eltern auch klar sein, dass das kind über vernünftige deutschkenntnisse verfügen muss, um überhaupt schulerfolg zu haben. also muss das kind vor einschulung deutsch lernen, am besten durch ein paar jahre kindergarten.
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blakki
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Anmeldungsdatum: 21.01.2009
Beiträge: 556
Wohnort: Im wilden Süden

Beitrag(#1600142) Verfasst am: 17.01.2011, 16:10    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Das können nicht alle Eltern.

Ja, ich weiss. Ausnahmen gibt es immer. Man wird aber realistischer Weise auch nicht erwarten können, dass irgendeine staatliche Maßnahme wirklich allen Menschen in gleichem Masse zugute kommt. Es kann hier nur darum gehen, möglichst vielen Kindern eine echte Chance zu geben.

Sanne hat folgendes geschrieben:
Ich gebe dem Staat nicht die Schuld an der Situation, aber der Staat hätte die Möglichkeit (und meiner Auffassung nach auch die Pflicht), hier helfend und vorbeugend einzugreifen.

Problem: je mehr der Staat hier reguliert, desto mehr greift er in die Freiheiten der Eltern ein. Das widerum trifft insbesondere diejenigen Eltern die sich um ihre Kindern kümmern können und möchten. Natürlich könnte man flächendeckend Ganztagsschulen einrichten. Oder sogar Internate. Zweifellos würde das die Chancengleichheit erhöhen. Aber auf Kosten der Individualität und auf Kosten der familiären Bindungen.
.


Der Staat greift ja bereits durch die Schulpflicht ein.
Aber wenn die schule wiederum nur funktioniert, wenn die Eltern als Aushilfs- und Nachhilfelehrer ihrer Kinder einspringen bzw private Nachhilfe bezahlen, dann ist die Chancengleichheit nicht gewährt.
Und wenn die Schule ein für die Kinder gefährlicher Ort ist, an welchem Kinder wegen ihrer sozialen Herkunft oder wegen Lernschwächen und sonstigen Eigenschaften gemobbt und gequält werden, dann ist die Chancengleichheit auch nicht gewährt.

Oder die Hausaufgabenbetreuung im Kinderhort und in der offenen Ganztagsschule: Die passen auch nicht auf, ob die Kinder ihre Hausaufgaben tatsächlich machen.

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:

Man sollte nicht über das Ziel hinausschießen. Es muss doch einen gesunden Kompromiss aus elterlicher Eigeninitiative (und Verantwortung) und staatlicher Kontrolle geben.


Für viel Geld kann man sich immer gute Bildung und gute Erziehung seiner Kinder kaufen, das wird sich nicht ändern.


Ob das Kind dies später auch umsetzen kann bzw. wird, ist fraglich.

Einige meiner Abiturmitschüler konnten trotz vermögender Eltern nichts aus sich machen und sind - auch wenn mir der Ausdruck nicht gefällt - trotz akademischem Abschluss auf der sozialen Leiter nach unten gerutscht.
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vrolijke
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Beitrag(#1600168) Verfasst am: 17.01.2011, 16:41    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Für viel Geld kann man sich immer gute Bildung und gute Erziehung seiner Kinder kaufen, das wird sich nicht ändern.


Ich bezweifele, daß die von Dir erwähnte (alkoholisierte) Eltern, ihre Kinder eine gute Erziehung bieten würden, wenn sie ne Million im Lotto gewinnen würden. Nee, ich bin mir sogar sicher.
Auch ohne Geld geht das. Siehe das hier erwähnte Beispiel der türkischen Mitbürger. (Daß als "trivial" abgekanzelt wurde)
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astarte
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Beitrag(#1600182) Verfasst am: 17.01.2011, 17:02    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
Dabei ist es genau diese Einstellung, durch die die eigene Misere überhaupt erst entstanden ist. !

Die der Kinder?

Nein. Die der Eltern. Aber meines Wissens stellen Kinder selten Forderungen an den Staat. Nur darauf bezog sich diese Aussage. Wer selber einen Großteil der Verantwortung trägt, sollte nicht andere in die Pflicht nehmen.

Keine Ahnung ob die einzelnen Eltern Forderungen an den Staat stellen. Ich stelle die, weil ich finde wir können uns nicht leisten, sovielen Kindern die Chancen zu beschneiden, weil meine Kinder deren Hartz26 oder wie das dann heißt, wenn sie keine Arbeit kriegen, weil die keine Ausbildung schafften, mit ihren Steuern finanzieren müssen.
Im Übrigen fordere ich auch für meine Kinder eine gute Schule und Uni. Da wird mir bedeutend zu viel gesprart. Mag ja von mir ein überhöhter Anspruch in deinen Augen sein, dass ich fordere, dass genügend Lehrer eingestellt werden, genug Klassenzimmer da sind, und die Lehrer gut ausgebildet werden, usw dann bei der Uni. Leider kann ich nun mal kein Mathe des Gymnasiums den Kindern beibringen.
edit: Tippfehler


Zuletzt bearbeitet von astarte am 17.01.2011, 17:11, insgesamt einmal bearbeitet
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astarte
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Beiträge: 46545

Beitrag(#1600184) Verfasst am: 17.01.2011, 17:03    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Für viel Geld kann man sich immer gute Bildung und gute Erziehung seiner Kinder kaufen, das wird sich nicht ändern.


Ich bezweifele, daß die von Dir erwähnte (alkoholisierte) Eltern, ihre Kinder eine gute Erziehung bieten würden, wenn sie ne Million im Lotto gewinnen würden. Nee, ich bin mir sogar sicher.
Auch ohne Geld geht das. Siehe das hier erwähnte Beispiel der türkischen Mitbürger. (Daß als "trivial" abgekanzelt wurde)

Das sind ja eben nicht die einzelnen Eltern, sondern eine Elterninitiative, die die Defizite der einzelnen ausgleicht.
Und doch: Privatunterricht, Nachhilfe, Privatschulen kosten Geld.
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Evilbert
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Beiträge: 42408

Beitrag(#1600185) Verfasst am: 17.01.2011, 17:07    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:

Problem: je mehr der Staat hier reguliert, desto mehr greift er in die Freiheiten der Eltern ein. Das widerum trifft insbesondere diejenigen Eltern die sich um ihre Kindern kümmern können und möchten.


Was ist mit jenen Eltern, die das nicht können? Heutzutage ist doch fast jede Geringverdienerfamilie doppelt beschäftigt - mindestens.

Von alleinerziehenden oder kranken Eltern oder welchen mit kranken Kindern ganz zu schweigen.
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astarte
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Beiträge: 46545

Beitrag(#1600189) Verfasst am: 17.01.2011, 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

Auschnitt des Memo des Chefredakteurs im Focus von heute:

Zitat:
Gibt es eigentlich einen Grund, warum in deutschen Städten die Sparkassen, AOK und IHK immer prächtig residieren, während die Schulen so aussehen wie Jugoslawien 1973?
...
Ich glaube es liegt daran, dass Bildung in Deutschland einfach keine Lobby hat. Deutschland behandelt seine Schüler die Asylanten der eigenen Zukunft, man gibt ihnen das Nötigste, das muss reichen. Und so kommt es, das nicht nur die Ausstattung dahin modert, sondern - bezogen auf die Schülerzahl - gleich 25 % weniger Lehrer da sind als im Schnitt in der OECD
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1600202) Verfasst am: 17.01.2011, 17:28    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
Dabei ist es genau diese Einstellung, durch die die eigene Misere überhaupt erst entstanden ist. !

Die der Kinder?

Nein. Die der Eltern. Aber meines Wissens stellen Kinder selten Forderungen an den Staat. Nur darauf bezog sich diese Aussage. Wer selber einen Großteil der Verantwortung trägt, sollte nicht andere in die Pflicht nehmen.


Das von mir gemarkerte ist ein interessanter Aspekt. Kinder sollten Forderungen an den Staat und an die Eltern stellen können, auch rückwirkend.... Wo kämen wir hin, wenn Kinder ihre Rechte einklagen könnten...
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Evilbert
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Beiträge: 42408

Beitrag(#1600203) Verfasst am: 17.01.2011, 17:29    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
Dabei ist es genau diese Einstellung, durch die die eigene Misere überhaupt erst entstanden ist. !

Die der Kinder?

Nein. Die der Eltern. Aber meines Wissens stellen Kinder selten Forderungen an den Staat. Nur darauf bezog sich diese Aussage. Wer selber einen Großteil der Verantwortung trägt, sollte nicht andere in die Pflicht nehmen.


Das von mir gemarkerte ist ein interessanter Aspekt. Kinder sollten Forderungen an den Staat und an die Eltern stellen können, auch rückwirkend.... Wo kämen wir hin, wenn Kinder ihre Rechte einklagen könnten...


Daumen hoch!
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Sanne
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Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1600206) Verfasst am: 17.01.2011, 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

An dieser Stelle möchte einen Lehrer meiner Tochter zitieren.
Es war in so einer Schule, die zur Fachhochschulreife führt (Zugangsvoraussetzung: Realschulabschluß)
Dieser Lehrer sagte zu seinen Schülern:
"An Ihnen allen ist ein Verbrechen verübt worden. Ihnen ist Bildung vorenthalten worden. Es ist ein Bildungsverbrechen, daß man Sie nicht aufs Gymnasium geschickt hat."
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1600208) Verfasst am: 17.01.2011, 17:42    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
Dabei ist es genau diese Einstellung, durch die die eigene Misere überhaupt erst entstanden ist. !

Die der Kinder?

Nein. Die der Eltern. Aber meines Wissens stellen Kinder selten Forderungen an den Staat. Nur darauf bezog sich diese Aussage. Wer selber einen Großteil der Verantwortung trägt, sollte nicht andere in die Pflicht nehmen.

Noch dazu: eben, wie auch immer die Misere entstanden ist, die Verantwortung der Kinder ist es sicher nicht, aber sie leiden darunter.
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Namronia
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Beitrag(#1600254) Verfasst am: 17.01.2011, 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Zitate aus dem Thread, es wird weiter gesammelt:

Namronia hat folgendes geschrieben:
Nach 8 Stunden hirnzermalmender Arbeit kann man wunderbar noch einige Stunden in der Schule sitzen und Sachen lernen, die einem am Arsch vorbeigehen.
Will heissen?
Er schreibt doch, dass er sie trotzdem lernt.


Das hatte ich schon erklärt. Das bezog sich auf "nach 8 Stunden Arbeit und insgesamt 11 Stunden Streß", also...
nach 8 Stunden Arbeit und insgesamt 11 Stunden Streß geht es mir am Arsch vorbei.

Wäre ich nicht den halben Tag gestreßt und unterwegs, würde ich das gern lernen.

Zum Rest irgendwann mehr, aber jetzt ruft wieder Mr. Dr. Iving Instructur.
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blakki
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Anmeldungsdatum: 21.01.2009
Beiträge: 556
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Beitrag(#1600263) Verfasst am: 17.01.2011, 19:02    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Für viel Geld kann man sich immer gute Bildung und gute Erziehung seiner Kinder kaufen, das wird sich nicht ändern.


Ich bezweifele, daß die von Dir erwähnte (alkoholisierte) Eltern, ihre Kinder eine gute Erziehung bieten würden, wenn sie ne Million im Lotto gewinnen würden. Nee, ich bin mir sogar sicher.
Auch ohne Geld geht das. Siehe das hier erwähnte Beispiel der türkischen Mitbürger. (Daß als "trivial" abgekanzelt wurde)

Das sind ja eben nicht die einzelnen Eltern, sondern eine Elterninitiative, die die Defizite der einzelnen ausgleicht.
Und doch: Privatunterricht, Nachhilfe, Privatschulen kosten Geld.


Das ist immerhin ein Anfang, außerdem müssen es nicht in jedem Fall gleich teure Nachhilfestunden sein, oft sind die Kinder froh, wenn Sie einen Platz finden, wo sie ungestört lernen können.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
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Beitrag(#1600273) Verfasst am: 17.01.2011, 19:12    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

blakki hat folgendes geschrieben:

Das ist immerhin ein Anfang, außerdem müssen es nicht in jedem Fall gleich teure Nachhilfestunden sein, oft sind die Kinder froh, wenn Sie einen Platz finden, wo sie ungestört lernen können.

zB ein Kinderhort.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1600275) Verfasst am: 17.01.2011, 19:14    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

blakki hat folgendes geschrieben:

Das ist immerhin ein Anfang, außerdem müssen es nicht in jedem Fall gleich teure Nachhilfestunden sein, oft sind die Kinder froh, wenn Sie einen Platz finden, wo sie ungestört lernen können.


Und den haben Hartzler natürlich; zwischen Billardzimer und Rauchersalon am Klaviertisch neben der Computerecke mit eingeschränktem Blick auf die Kinoleinwand (da von der Cocktailbar versperrt).
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Keller
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Anmeldungsdatum: 30.11.2006
Beiträge: 1411

Beitrag(#1600309) Verfasst am: 17.01.2011, 20:15    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Keller hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Keller hat folgendes geschrieben:

kann man dich eigentlich mieten?


Aber nur für Auftritte im Zirkus und Kindergärten... Sehr glücklich


nö, ich meine mehr so privat, im Urlaub zum Beispiel. Vielleicht, dass du morgens einen Stapel Zeitungen als Anregung bekommst, und mir dann für den Rest des Tages die Welt erklärst. Da hätt' ich richtig Spaß dran.


Am Kopf kratzen Er hat doch explizit geschrieben, dass das für Dich und Xamo schon klar geht.



musst du eigentlich ständig auf meinen Gefühlen rumtrampeln? Ich hab nämlich welche, weißt du.
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1600312) Verfasst am: 17.01.2011, 20:18    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
blakki hat folgendes geschrieben:

Das ist immerhin ein Anfang, außerdem müssen es nicht in jedem Fall gleich teure Nachhilfestunden sein, oft sind die Kinder froh, wenn Sie einen Platz finden, wo sie ungestört lernen können.


Und den haben Hartzler natürlich; zwischen Billardzimer und Rauchersalon am Klaviertisch neben der Computerecke mit eingeschränktem Blick auf die Kinoleinwand (da von der Cocktailbar versperrt).

und du glaubst, dass leute, die nicht über die von dir genannten räumlichkeiten verfügen, ihren kindern keine ruhige ecke zum lernen bereitstellen könnten?
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Critic
oberflächlich



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Beiträge: 16361
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1600450) Verfasst am: 17.01.2011, 23:25    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Wer heute aus der Arbeiterschicht kommt, bleibt da, Akademikerkinder erreichen fast automatisch höhere Bildungsabschlüsse - und damit höhere Einkommen und damit bessere Gesundheitsversorgung und wiederum bessere Bildungschancen.

Ausnahmen wurden genügend genannt um diese Regel als Regel zu widerlegen. Trotzdem gibt es sie als Tendenz. Das zu verschweigen wäre genauso falsch. Aber woran liegt das?

Als ich in die 1. Klasse kam, gab es da Kinder aus allen sozialen Schichten, vom arbeitslosen Vater bis zu Akademiker. Gleicher Unterricht für alle = gleiche Chancen? Nicht ganz, würde ich meinen. Ich muss meinen persönlichen Erfolg nämlich zu einem Großteil meinen Eltern zuschreiben, die immer (besonders in den ersten Schuljahren) mit mir geübt und darauf geachtet haben, dass ich meine Schularbeiten mache. Nach meiner Erfahrung passiert sowas eher in den gehobenen Gesellschaftsschichten. Eltern investieren mehr Zeit in ihre Kinder.

Aber was hat das mit dem Staat zu tun? Es kann doch nicht Aufgabe des Staates sein, für ein gleiches Niveau an elterlicher Motivation zu sorgen. Denn darum geht es. Nicht um eigene Bildung. Meine Mutter hat mit mir Stunden lang Latein geübt, obwohl sie selber nie Latein in der Schule hatte. Es geht um die Begleitung der Kinder, das kann jedes Elternteil. Man könnte sogar mit guten Gründen sagen, dass arbeitslose Eltern viel mehr Zeit für die Erziehung ihrer Kinder haben als berufstätige Eltern. Das Ergebnis müsste also genau entgegen der tatsächlichen Statistiken sein. Fazit: es mangelt nicht an Bildung, sondern in erster Linie an Motivation! Man kann nicht dem Staat die Schuld geben, wenn Eltern ihre Kinder vernachlässigen.

Und deswegen stimme ich mit Leuten wie Valen MacLeod nicht überein. Was mich stört ist dieses Anspruchsdenken. "Ich will mit dem Staat nichts zu tun haben, aber der Staat soll gefälligst dafür sorgen, dass ich ein schönes Leben habe. Der Staat soll gefälligst meinen Kindern eine gute Bildung vermitteln." Die Verantwortung für das eigene Leben und das der eigenen Kinder wird abgegeben und durch Forderungen an den Staat ersetzt. Dabei ist es genau diese Einstellung, durch die die eigene Misere überhaupt erst entstanden ist. Wer die Verantwortung für sein Leben nicht annimmt, der hat auch keine Forderungen an andere zu stellen. Demokratie lebt vom mitmachen. Da ist jeder gefordert, seinen Beitrag zu leisten!


Das wurde später im Thread sicher thematisiert:

Motivation spielt sicher eine Rolle, habe ich ja selbst gesagt, ist aber auch nicht alles. Auch das Vermögen -- sowohl Wissen als auch das Finanzielle -- spielt schon eine Rolle. Wenn das Kind Probleme in der Schule hat, dann können die Eltern, die selbst die Art der Bildung nicht genossen haben, eben irgendwann nicht mehr mit ihm üben.

Kontrollieren, ob die Aufgaben erledigt sind, oder Vokabeln abfragen wird auch bei Latein noch gehen, aber dann Texte übersetzen, da hört es bei jemandem so langsam auf, der nie Latein hatte. Und wenn dann kein Geld vorhanden ist, um sich Hausaufgabenhilfe und ähnliches zu leisten, dann hat das Kind Nachteile gegenüber denjenigen, deren Eltern sich das leisten können -- oder die eben so gebildet sind und eigene zeitliche Ressourcen übrig haben, daß sie dem Kind selbst helfen können. Es gibt hier einige Protagonisten, die besonders eine Erblichkeit von Intelligenz behaupten, aber den Effekt gibt es hier auch, daß Bildung sich auf diese Weise "nach dem Mutterleib vererbt".

(Und es gibt möglicherweise auch nicht das Bewußtsein. Es gibt natürlich so'ne und solche, es gibt natürlich auch unter den Arbeitern jemanden, der damals nur die Hauptschule besuchen konnte, weil die Familie das Geld nicht hatte, ihn zum Gymnasium zu schicken und studieren zu lassen, und der sich für seine Kinder etwas Besseres wünscht, oder auch denjenigen, der damals selbst gesehen hat, daß er wohl lieber eine Ausbildung macht, die Inhalte aber dennoch interessant findet, von denen das studierende Kind da erzählt. Daß es also immer Arbeiterkinder gibt, die promovieren, genauso wie es Kinder von reichen Leuten gibt, die nichts mit sich anzufangen wissen, ändert aber nichts an der allgemeinen Tendenz, daß jemand, der einer reichen Familie entstammt, mehr Möglichkeiten hat. Nennt man "Korrelation".)
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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