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Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
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(#1600990) Verfasst am: 19.01.2011, 13:45 Titel: "Ungläubige"/"Gläubige" |
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Wie wird wohl das Verhältnins "Ungläubige"/"Gläubige" in dieser Gesellschaft sein, und wie seid ihr zu eurem "Unglauben" gekommen?
Was mich betrifft, so bin ich schon als "Ungläubiger" erzogen worden, und das geht wohl auf ein Erlebnis meines Ur-Großvaters zurück, der zwangsweise als Soldat den ersten Weltkrieg durchleiden musste....
Hier war wohl ein besonderes Schlüsselereigniss, dass der Millitärpfarrer der hungernden Truppe etwas von Verzicht und irgend so einen Quatsch, wie, dass diese Qualen und dieses Hungern jetzt eine "göttliche Prüfung" sein, und jeder jetzt ein Opfer bringen musste. Anschließend hat dann mein Großvater beobachtet, wie der Millitärpfarrer sich ein riesiges Schnitzel einverleibt hat, während die ganze Truppe hungerte, und damit war in unserer Familie zumindest von Seiten meines Ur-Großvaters das Thema "Religion" erledigt...
Ich weiß nicht, ob ich auch gläubig wäre, wenn ich in einer religiösen Familie aufgewachsen wäre, und diese ganze Gehirnwäsche von anfang an mitgemacht hätte.
Ich weiß auch nicht, wie religiös all meine Mitmenschen sind, da ich den Missionar des Unglaubens schon lange nicht mehr ausübe, denn es ist eine brotlose Kunst, jemanden von etwas zu überzeugen - sollen sie doch glauben was sie wollen, was geht es mich an....
....und dennoch wäre es schon einmal interessant herauszufinden, wie religiös denn unsere Mitmenschen denn eigentlich so sind. Wenn man sich die Menschen im Alltag so ansieht, dann hat man nicht unbedingt den Eindruck, als seien sie besonders religiös.
Ich vermute mal, dass die meisten "ihren Glauben" sozusagen als "Notnagel" einfach beibehalten - so nach dem Motto: "....die christlichen Gebote sind ziemlich lästig, also nimmt man es damit nicht so genau, aber für alle Fälle, falls es doch sowas wie Himmel/Hölle oder ein jüngstes Gericht gibt, behält man seinen Glauben halt mal bei..." zumindest so ist mein Eindruck, dass es sich bei den meisten Leuten so verhält....
Bei der Gelegenheit mal gefragt, wie seid ihr eigentlich zu eurem "Unglauben" gekommen? Wart ihr schon immer "Ungläubige", oder seid ihr im Laufe eurer intellektuellen Entwicklung irgendwann so "gescheit" geworden, dass das, was die Kirche predigt, alles nur unbewiesener behaupteter Dünnpfiff ist, wofür es überhaupt keine auch nur annähernd wissenschaftlichen Indizien/Beweise gibt.
Gruß
nv
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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(#1600995) Verfasst am: 19.01.2011, 13:59 Titel: |
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Ich wurde völlig religionsfrei erzogen (Vater Atheist, Mutter ev.). Als meine Mutter mich mit 14 fragte, ob ich Jugendweihe oder Konfirmation machen wollte und mir ihren Glauben vorstellte, fand ich das so absurd, dass es für mich nicht infrage kam. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Menschen solchen Unsinn tatsächlich glauben, auch heute habe ich ehrlich gesagt noch Schwierigkeiten damit.
_________________ „Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1600997) Verfasst am: 19.01.2011, 14:05 Titel: |
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Bei uns in der Familie war auf jeden Fall schon mein Großvater ungläubig (gleiche Generation wie dein Urgroßvater ), von meinem Urgroßvater ist zumindest nichts Gegenteiliges gekannt. Insofern bin ich glaubenslos aufgewachsen, wenn auch nicht konfessionslos. Man war eben in der (luth.) Kirche, ging aber nicht hin, es sei denn zu Taufe, Hochzeit oder Beerdigung. Als Konfessionsloser bin ich der erste in der Familie.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Arno Gebauer registrierter User
Anmeldungsdatum: 30.01.2005 Beiträge: 698
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(#1600998) Verfasst am: 19.01.2011, 14:12 Titel: |
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Hallo,
"Glaube ist die Angewöhnung geistlicher Grundsätze ohne Gründe!" ( F. Nietzsche )
Diese Definition sagt doch alles über einen Glauben aus.
"Jede Religion ist gut, die beste aber - die dümmste!" (Papst Alexander VI.)
und Papst Leo X hat den Sinn eines Glaubens auf den Punkt gebracht:"
"Wieviel dieses Märchen von Christus uns und den unseren genützt hat, ist allbekannt!"
Viele Grüße
Arno
_________________ Trennung von Staat und Kirche !
Die geistigen Brandstifter des Holocausts waren die Kirchen! Sie haben viele Jahrhunderte lang gegen die Juden gehetzt!
Nie mehr Zeit und Geld für reiche Kirchen!!!!
Keine Kinder mehr in Kirchenhände!
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boomklever Impfgegnergegner
Anmeldungsdatum: 25.07.2006 Beiträge: 11112
Wohnort: Stuttgart
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(#1601033) Verfasst am: 19.01.2011, 15:58 Titel: |
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Streng glaeubiger Christ - mit 24 (better late than never) angefangen religionskritische Literatur zu lesen - gewagt mit dem Denken und dem Zweifeln zu beginnen - BANG - Atheist.
Okay, es hat ein bisschen laenger gedauert, ca. ein Jahr zwischen den Punkten als ich mich als Christ und als Atheist bezeichnete, aber vereinfacht ausgedrueckt kommt es so schon hin. ^^
Edit: Dummschwaetz entfernt.
_________________
Don't gift pearls before casting an octopus in a movie.
-- Cherry (ACNH)
Zuletzt bearbeitet von boomklever am 19.01.2011, 16:19, insgesamt einmal bearbeitet |
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#1601037) Verfasst am: 19.01.2011, 16:07 Titel: |
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Der erste Anstoß:
Als die erste Schwangerschaft mit Frühgeburt und baldigem Tod fürs Kind endete, wurde mir klar, dass ich an ein Weiterleben nach dem Tod nicht glaubte. Das Drängen des Krankenhauspersonals auf eine Nottaufe nervte mich.
Der zweite Anstoß fast 10 Jahre später:
Ich tippte für einen Freund die Examensarbeit - unter anderem über biblische Quellenkritik - am Computer ab. Und ich begriff, dass es sich bei den biblischen Geschichten um Sagen handelt, Wandersagen.
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1601039) Verfasst am: 19.01.2011, 16:12 Titel: |
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Als Kind im Religionsunterricht, mit Eltern in Kirche gewesen und so, fand was da erzählt wurde in sich nicht logisch und bin für mich zum Schluss gemkommen, dass der Quatsch den die Katholen lehren eine menschliche Erfindung ist und es keinen vernünftigen Grund zur Annahme gibt, dass das bei anderen Religionen anders sei.
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Dr. Benchmark Radikal-Liberalist
Anmeldungsdatum: 09.08.2006 Beiträge: 1288
Wohnort: Bayern
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(#1601043) Verfasst am: 19.01.2011, 16:38 Titel: |
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Meine Eltern, Ossis und Anfang der 60er Actionflüchtlinge, brachten mich in Bayern zur Welt.
Aus Angst vor Diskriminierung wurde ich getauft.
Religion wurde stoisch wegignoriert und mein Erstkontakt mit der dritten Art bekam ich in der ersten Klasse, durch meine frischen Dorfkumpel (einer davon übrigens bekam "Spielverbot" mit mir, wegen Ossi und so...) die phasenweise derart wunderliche Sachen erzählten und taten, daß ich das einfach in feiner englischer Art übersehen hab, so wie Mundgeruch, rotztriefende Nasen und vollgepißte Erstklässlercordhosen, sofern ich vorhatte, weiter mit den jungen Kumpels mit der lustigen (fränkischen) Sprache zu spielen.
Als das erste Mal dann ein Profipfaffe als Relilehrer antrat, mir bekenntnisorientierten Unterricht zu erteilen, war ich durch dörfliches Umfeld bereits abgehärtet und dieser, wie alle folgenden Pfaffen hab ich bequemerweise ebenfalls unter "Rotz" abgebucht: "Halt da, halt überflüssig, halt eklig, halt hinzunehmen"
Meine Religionsfreiheit ist in keinster Weise erarbeitet und geht auch mit keiner Erkenntnis einher, sie ist schlicht ein Geschenk des Himmels durch die Naturbelassenheit meiner Seele ,-)
_________________
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petertbg registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.01.2009 Beiträge: 1
Wohnort: Hannover
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(#1601051) Verfasst am: 19.01.2011, 17:06 Titel: |
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Moin, Moin,
ich bin katholisch erzogen worden. Bin jeden Sonntag in die Kirche gestiefelt.
Habe während der Predigt immer vor mich hingedöst. Der Pfaffe mochte
mich, sollte sogar Messdiener werden.
Dann, eines Tages, ich war noch ziemlich jung, habe ich von einem Tag zum anderen
bei den Predigten mein Gehör und meinen Verstand eingeschaltet.
Ich bemerkte den ganzen Irrsinn des Glaubens. Die Heuchelei, die offene und
die versteckte Hetze gegen "Andersgläubige" konnte ich plötzlich raushören
und der ganze "Märchenkram" der Bibel ist mir bewusst geworden.
Nun dies ist jetzt ca. 50 Jahre her und heute bin ich soweit, dass ich nur noch
ein Betätigungsverbot, aller Religionen, in der Öffentlichkeit fordere.
Gruss
Peter
_________________ Nicht Gott hat den Menschen erschaffen, der Mensch hat sich Gott erschaffen
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1601060) Verfasst am: 19.01.2011, 17:36 Titel: Re: "Ungläubige"/"Gläubige" |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: | ....und dennoch wäre es schon einmal interessant herauszufinden, wie religiös denn unsere Mitmenschen denn eigentlich so sind. Wenn man sich die Menschen im Alltag so ansieht, dann hat man nicht unbedingt den Eindruck, als seien sie besonders religiös. |
Du schränkst "Glaube" nur auf 1 Form ein, die der Kirche. Man kann aber an vieles "glauben", so wie vieles als 'Gott' genutzt werden kann.
Glaube ist eine Erwartungshaltung, ein Mensch der solch einen Glauben nicht besitzt kippt sich ständig die Birne voll oder wirft sich vor einen Zug oder wird [FCB,...]-Fan (ja, um einem dreckigen Lederball so viel Bedeutung zuzumessen muß man davon etwas erwarten d.h. glauben).
Ich kenne jedenfalls keinen "Ungläubigen", und gerade diejenigen die sich [Atheisten,...] nennen haben ihre (neuartigen) Götter oder Ikonen.
In Deutschland wird man erzogen in Fortschritt durch Technik zu glauben, an den Markt (als Gott) - natüüüürlich bezeichnet man das nicht so.
Zuletzt bearbeitet von sehr gut am 19.01.2011, 17:39, insgesamt einmal bearbeitet |
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Spoony Wach
Anmeldungsdatum: 26.07.2003 Beiträge: 913
Wohnort: Eurasien/Hamburg
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(#1601061) Verfasst am: 19.01.2011, 17:37 Titel: Re: "Ungläubige"/"Gläubige" |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Ich vermute mal, dass die meisten "ihren Glauben" sozusagen als "Notnagel" einfach beibehalten - so nach dem Motto: "....die christlichen Gebote sind ziemlich lästig, also nimmt man es damit nicht so genau, aber für alle Fälle, falls es doch sowas wie Himmel/Hölle oder ein jüngstes Gericht gibt, behält man seinen Glauben halt mal bei..." zumindest so ist mein Eindruck, dass es sich bei den meisten Leuten so verhält.... |
Das denke ich auch, abgesehen davon: Ich kenne einige Leute die nicht viel mit der Ausübung der Religion zu tun haben, aber in der Kirche bleiben, weil sie "etwas gutes tun" wollen.
Es gibt auch eine menge Menschen denen klar ist, dass Religion nicht gerade das beste in unserer Welt gebracht hat, jedoch gerne an etwas "übernatürliches" glauben, weil sie es als tröstend empfinden - (so nach dem Motto: soll das schon alles gewesen sein, ich will meine Liebsten nicht verlieren).
Was man mit diesem "Notnagel" alles so mitunterstützt (z.B. Kirchensteuer) ist vielen gar nicht bewusst.
Zitat: |
Bei der Gelegenheit mal gefragt, wie seid ihr eigentlich zu eurem "Unglauben" gekommen?(...) |
Bin bis zu meinem 18 Lebensjahr stark fundamentalistisch erzogen worden und war Zeitweise noch extremer als meine Familie das gefordert hätte. Für meine Großeltern ist bis heute eine Welt zusammen gebrochen, als ich ihnen klar machte, dass ich nicht mehr daran glaube.
Meine Mutter, (damals ganz nüchtern: "Weißt ja was jetzt mit dir los ist: Du bist vom Teufel besessen"), nimmt das ganze mittlerweile locker auf. Meine kleinen Brüder werden auch nicht mehr so krass indoktriniert, wie es bei mir und meinem 1 Jahr jüngeren Bruder der Fall war.
Es fing bei mir mit kleinen Dingen an: Ich konnte nicht verstehen, dass meine Freunde die keiner Fliege was zu leide tun könnten, in die Hölle kommen, nur weil sie nicht das "Glück" hatten wie ich (mit Gott) aufzuwachsen.
Später dann im Deutsch Leistungskurs Emanuel Kant durchgenommen (selbstverschuldete Unmündigkeit). Das hat den Stein ins Rollen gebracht....und dann war da noch mein ungläubiger Freundeskreis, der keine Möglichkeit ausließ mich bei meinen Missionierungsversuchen auszulachen ^^ (es wurde aber auch ernsthaft diskutiert ).
Als es dann so weit war und ich unter Tränen begriff, dass das alles Bullshit ist, suchte ich Menschen denen es genau so erging...war aber schwierig, bis ich auf die Idee kam im Internet zu suchen und dabei auf das ehemalige Denkerforum gestoßen bin . Wow, das ist ja schon fast 10 Jahre her .
_________________ The Cake Is A Lie
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1601133) Verfasst am: 19.01.2011, 20:33 Titel: Re: "Ungläubige"/"Gläubige" |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Du schränkst "Glaube" nur auf 1 Form ein, die der Kirche. Man kann aber an vieles "glauben", so wie vieles als 'Gott' genutzt werden kann. |
Ja, das kann man.
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Glaube ist eine Erwartungshaltung, ein Mensch der solch einen Glauben nicht besitzt kippt sich ständig die Birne voll oder wirft sich vor einen Zug oder wird [FCB,...]-Fan (ja, um einem dreckigen Lederball so viel Bedeutung zuzumessen muß man davon etwas erwarten d.h. glauben). |
Du mußt ein ziemlich trauriges Leben führen, wenn dein Wunderglaube das einzige ist, was dich daran hindert, dich als Alkoholiker hinter einen Zug zu werfen.
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Ich kenne jedenfalls keinen "Ungläubigen", und gerade diejenigen die sich [Atheisten,...] nennen haben ihre (neuartigen) Götter oder Ikonen.
In Deutschland wird man erzogen in Fortschritt durch Technik zu glauben, an den Markt (als Gott) - natüüüürlich bezeichnet man das nicht so. |
Kennst du überhaupt einen? Die meisten Markt-Gläubigen dieser Republik haben ein "C" vor dem Parteinamen. Komisch, nicht? Vielleicht solltest du mal deine Vorurteile neu sortieren.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
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(#1601140) Verfasst am: 19.01.2011, 20:39 Titel: Re: "Ungläubige"/"Gläubige" |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: | ....und dennoch wäre es schon einmal interessant herauszufinden, wie religiös denn unsere Mitmenschen denn eigentlich so sind. Wenn man sich die Menschen im Alltag so ansieht, dann hat man nicht unbedingt den Eindruck, als seien sie besonders religiös. |
Du schränkst "Glaube" nur auf 1 Form ein, die der Kirche. Man kann aber an vieles "glauben", so wie vieles als 'Gott' genutzt werden kann.
Glaube ist eine Erwartungshaltung, ein Mensch der solch einen Glauben nicht besitzt kippt sich ständig die Birne voll oder wirft sich vor einen Zug oder wird [FCB,...]-Fan (ja, um einem dreckigen Lederball so viel Bedeutung zuzumessen muß man davon etwas erwarten d.h. glauben).
Ich kenne jedenfalls keinen "Ungläubigen", und gerade diejenigen die sich [Atheisten,...] nennen haben ihre (neuartigen) Götter oder Ikonen.
In Deutschland wird man erzogen in Fortschritt durch Technik zu glauben, an den Markt (als Gott) - natüüüürlich bezeichnet man das nicht so. |
Deshalb hab ich "gläubig" und "ungläubig" auch in Anführungsstriche gesetzt.
Der Bereich, den du jetzt da anschneidest, der geht schon in Richtung Psychologie oder Philosophie.
Er tangiert die Frage, welche Bedingungen, Verhältnisse, Drogen, Beziehungsgeflächte etc braucht ein Mensch, um sich psychisch wohl zu fühlen.
Ich denke, das ist ein *sehr* komplexes Themenfeld, und letztendlich hat das sehr viel mit der Person und ihren Möglichkeiten zu tun, und wie sehr es der Person gelingt, ihre Bedürfnisse an ihre Möglichkeiten zu adaptieren
Gruß
nv
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1601161) Verfasst am: 19.01.2011, 20:56 Titel: Re: "Ungläubige"/"Gläubige" |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Er tangiert die Frage, welche Bedingungen, Verhältnisse, Drogen, Beziehungsgeflächte etc braucht ein Mensch, um sich psychisch wohl zu fühlen. |
Anders gefragt: Jahrtausende haben Menschen diverses als "Götter" genutzt/verehrt - was hat sich denn im Menschen verändert das sie dies heutzutage nicht mehr machen sollten?
Hat sich die Natur des Menschen geändert? Habe ich irgendwas verpasst was in den letzten Jahren mit Menschen geschehen sein soll?
Gibt es keinen Grund mehr (im Gegensatz zu früher) Dinge zu verehren, von diesen höheres zu erbeten?
Götter wurden z.B. genutzt um von diesen Schutz zu erbeten. Wenn ein Unwetter kam und sie in Gefahr waren abzusaufen dann schrien sie zu dem, von dem sie meinten das er/sie/es Macht über das Unwetter hat.
d.h. dieser Gott hatte die Macht über das Unwetter, und sie nicht.
Haben wir heute Macht über all das, oder vertrauen wir darauf das ein Hubschrauber kommt und uns rausholt? Erst wenn der Hubschrauber nicht kommt kramt man wieder irgendwelche anderen höhere Mächte raus?
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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(#1601182) Verfasst am: 19.01.2011, 21:20 Titel: Re: "Ungläubige"/"Gläubige" |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: | ....und dennoch wäre es schon einmal interessant herauszufinden, wie religiös denn unsere Mitmenschen denn eigentlich so sind. Wenn man sich die Menschen im Alltag so ansieht, dann hat man nicht unbedingt den Eindruck, als seien sie besonders religiös. |
Du schränkst "Glaube" nur auf 1 Form ein, die der Kirche. Man kann aber an vieles "glauben", so wie vieles als 'Gott' genutzt werden kann.
Glaube ist eine Erwartungshaltung, ein Mensch der solch einen Glauben nicht besitzt kippt sich ständig die Birne voll oder wirft sich vor einen Zug oder wird [FCB,...]-Fan (ja, um einem dreckigen Lederball so viel Bedeutung zuzumessen muß man davon etwas erwarten d.h. glauben).
Ich kenne jedenfalls keinen "Ungläubigen", und gerade diejenigen die sich [Atheisten,...] nennen haben ihre (neuartigen) Götter oder Ikonen.
In Deutschland wird man erzogen in Fortschritt durch Technik zu glauben, an den Markt (als Gott) - natüüüürlich bezeichnet man das nicht so. |
Boah, kannst Du nicht mal ne andere Platte auflegen? Du langweilst und führst den Thread ins OT.
_________________ „Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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boomklever Impfgegnergegner
Anmeldungsdatum: 25.07.2006 Beiträge: 11112
Wohnort: Stuttgart
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(#1601196) Verfasst am: 19.01.2011, 22:16 Titel: |
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Heizi, Navi - aus! Pfui! Wenn ihr den weiter fuettert kommt er immer wieder.
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Don't gift pearls before casting an octopus in a movie.
-- Cherry (ACNH)
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Argeleb Misanthropischer Humanist
Anmeldungsdatum: 02.01.2010 Beiträge: 2056
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(#1601273) Verfasst am: 20.01.2011, 09:06 Titel: Re: "Ungläubige"/"Gläubige" |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Er tangiert die Frage, welche Bedingungen, Verhältnisse, Drogen, Beziehungsgeflächte etc braucht ein Mensch, um sich psychisch wohl zu fühlen. |
Anders gefragt: Jahrtausende haben Menschen diverses als "Götter" genutzt/verehrt - was hat sich denn im Menschen verändert das sie dies heutzutage nicht mehr machen sollten?
Hat sich die Natur des Menschen geändert? Habe ich irgendwas verpasst was in den letzten Jahren mit Menschen geschehen sein soll? |
Aufklärung? Die Natur des Menschen hat sich nicht verändert, aber wir haben begonnen sie zu verstehen.
sehr gut hat folgendes geschrieben: | Gibt es keinen Grund mehr (im Gegensatz zu früher) Dinge zu verehren, von diesen höheres zu erbeten? |
Dinge verehren/bewundern ist ja nicht verkehrt. Ich z.B. bin immer wieder gerührt von menschlicher Größe, wenn ein Mensch Dinge tut, weil sie richtig sind, ohne dabei die Gefahren für Leib und Leben zu berücksichtigen. Ich verehre die Arbeit großer Künstler, käme aber nicht auf die Idee, sie anzubeten. Wenn überhaupt, dann bete ich zu Joe Pesci.
sehr gut hat folgendes geschrieben: | Götter wurden z.B. genutzt um von diesen Schutz zu erbeten. Wenn ein Unwetter kam und sie in Gefahr waren abzusaufen dann schrien sie zu dem, von dem sie meinten das er/sie/es Macht über das Unwetter hat.
d.h. dieser Gott hatte die Macht über das Unwetter, und sie nicht.
Haben wir heute Macht über all das, oder vertrauen wir darauf das ein Hubschrauber kommt und uns rausholt? Erst wenn der Hubschrauber nicht kommt kramt man wieder irgendwelche anderen höhere Mächte raus? |
Dafür haben wir heute Versicherungen und die Solidargemeinschaft, die darauf baut, dass Menschen sich gegenseitig helfen. Empathie, eine Eigenschaft des Menschen, die wir dank der Wissenschaft endlich zu begreifen beginnen. Wenn ich Hilfe brauche, frage ich Menschen, nicht Gott. Menschen lehnen die Hilfe vielleicht ab, Gott gibt sie mir nie.
_________________ Denny Crane!
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Dr. Benchmark Radikal-Liberalist
Anmeldungsdatum: 09.08.2006 Beiträge: 1288
Wohnort: Bayern
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(#1601293) Verfasst am: 20.01.2011, 10:03 Titel: Re: "Ungläubige"/"Gläubige" |
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Argeleb hat folgendes geschrieben: | Wenn ich Hilfe brauche, frage ich Menschen, nicht Gott. Menschen lehnen die Hilfe vielleicht ab, Gott gibt sie mir nie. |
Der Satz hat das Zeug für eine Signatur.
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1601303) Verfasst am: 20.01.2011, 10:39 Titel: Re: "Ungläubige"/"Gläubige" |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Er tangiert die Frage, welche Bedingungen, Verhältnisse, Drogen, Beziehungsgeflächte etc braucht ein Mensch, um sich psychisch wohl zu fühlen. |
Anders gefragt: Jahrtausende haben Menschen diverses als "Götter" genutzt/verehrt - was hat sich denn im Menschen verändert das sie dies heutzutage nicht mehr machen sollten?
Hat sich die Natur des Menschen geändert? Habe ich irgendwas verpasst was in den letzten Jahren mit Menschen geschehen sein soll?
Gibt es keinen Grund mehr (im Gegensatz zu früher) Dinge zu verehren, von diesen höheres zu erbeten? |
Ja, hast du! Die Erkenntnis nämlich, daß es keine Götter gibt (oder sich zumindest nicht um uns kümmern, wenn dir das lieber ist)! Nachdem sich die geistige Käseglocke religiöser Indoktrination langsam ein wenig zu lüften beginnt, erkennen viele Menschen, daß wir zwar weiterhin Probleme haben, und wohl auch immer haben werden, Lösungen aber nur von uns selbst kommen können.
Nur Menschen können Menschen helfen. Das war zwar schon immer so, nur heute wissen wir es. Ist doch mal ein Fortschritt, oder?
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Latina Ausgetreten
Anmeldungsdatum: 28.07.2006 Beiträge: 934
Wohnort: Börn, Hellvetia
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(#1601415) Verfasst am: 20.01.2011, 17:06 Titel: |
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Wird dieser Thread hier mal wieder zu einem Islam-Thread verhunzt? Ich wills nicht hoffen!
Zum Thema: Ich hatte lange einen "Patchwork-Glauben", d.h. ich habe gesagt, ich glaube dass da etwas ist, man könnte es "Gott" nennen und blah. Ausserdem glaubte ich an Wiedergeburt. Fundis konnte ich noch nie ausstehn und warf ihnen vor, die Bibel "falsch" zu interpretieren.
Irgendwann merkte ich, dass ich eigentlich nur glaubte, weil es halt "normal" war. Mir kam gar nicht in den Sinn, dass es Alternativen geben könnte. Mit Atheismus hatte ich mich nie wirklich auseinandergesetzt; meine Mutter hatte mich als Kind mal darüber "aufgeklärt": Atheisten sind böse Menschen, Egoisten, Materialisten.
Ich begann mich in das Thema einzulesen, begann im Internet zu recherchieren und merkte irgendwann, dass ich eigentlich nicht wirklich glaubte, aus voller Überzeugung, sondern dass das eher so was wie Wunschdenken war (eine gütige Macht, eine "Seele" die weiterwandert, ein Karma...).
Und je mehr ich darüber nachdachte und je mehr ich darüber diskutierte, umso mehr kam mir das ganze Glaubens-Zeugs komisch vor.
Inzwischen bin ich zur Atheistin herangereift.
_________________ "Ein Gramm Wissen ist einem Zentner Überzeugung und einer Tonne Meinung bei weitem vorzuziehen" [Manès Sperber]
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
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(#1601420) Verfasst am: 20.01.2011, 17:17 Titel: Re: "Ungläubige"/"Gläubige" |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Er tangiert die Frage, welche Bedingungen, Verhältnisse, Drogen, Beziehungsgeflächte etc braucht ein Mensch, um sich psychisch wohl zu fühlen. |
Anders gefragt: Jahrtausende haben Menschen diverses als "Götter" genutzt/verehrt - was hat sich denn im Menschen verändert das sie dies heutzutage nicht mehr machen sollten?
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Es geht imho nicht um "sollten", denn dieses ist mir bereist zu "moralisch" und zu manipulativ.
Jedem Menschen steht es frei, sich selbst geistig so zu manipulieren, dass er sich wohl fühlt. Die einen werfen hierfür Drogen ein, die nächsten glauben an einen Gott und wieder andere stürzen sich an einem Gummiseil von einer Brücke - all diese Dinge sind legitim, sofern kein anderer dabei geschädigt wird.
Es geht viel mehr einfach um Ajufklärung, besser um das Unterlassen von Verdummung und religiöser Manipulation, damit der Mensch die Möglichkeit hat, sich frei und ohne Gehirnwäsche zu entwickeln.
Wenn jemand aus sich selbst heraus so etwas wie eine religiöse Ader entwickelt - ich weiß nicht, ob es das gibt, - auch das wäre ok, denn so lange dieser Glaube und diese (seine) Religion nur ihn selbst betrifft, so ist das Privatsache. Es soll aber damit aufhören, andere Menschen mit seiner Spinnerei für dumm zu verkaufen und sie in seinen religiösen Wahn mitzureißen.
So was sollte man als Straftatsbestand in das StGB mit aufnehmen: Unsittliche geistige Beeinflussung.
"Wer eine andere Person versucht, von wissenschaftlich unhaltbarem Unsinn zu überzeugen wird mit BigBrother nicht unter 2 Jahren bestraft - oder so ähnlich ...
Zitat: |
Hat sich die Natur des Menschen geändert? Habe ich irgendwas verpasst was in den letzten Jahren mit Menschen geschehen sein soll?
Gibt es keinen Grund mehr (im Gegensatz zu früher) Dinge zu verehren, von diesen höheres zu erbeten?
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Die Frage ist bereits falsch gestellt, denn du unterstellst darin, dass es jemals einen Grund gegeben habe. Hat es aber nicht, nie und zu keinen Zeiten.
Zitat: |
Götter wurden z.B. genutzt um von diesen Schutz zu erbeten. Wenn ein Unwetter kam und sie in Gefahr waren abzusaufen dann schrien sie zu dem, von dem sie meinten das er/sie/es Macht über das Unwetter hat.
d.h. dieser Gott hatte die Macht über das Unwetter, und sie nicht.
Haben wir heute Macht über all das, oder vertrauen wir darauf das ein Hubschrauber kommt und uns rausholt? Erst wenn der Hubschrauber nicht kommt kramt man wieder irgendwelche anderen höhere Mächte raus? |
Zum einen verallgemeinerst du hier unzulässigerweise, denn wer wirklich an keinen Gott im Sinne einer Religion glaubt, der wird auch in einer Notsituation nicht gläubig werden, sondern, sofern noch anderweitig Hoffnung besteht, nach konstruktiveren Reaktionsweisen suchen, oder das, was in Anbetracht der Situation und seinem Gemüt und Temprament halt so "einfällt"....vorhersagbar ist das nicht.
Bei einer Sache gebe ich dir allerdings Recht - der Glaube an ein göttliches Wesen, welches alles schon "zum guten richten" wird, ist ein prima Seelentröster, und schafft erstmal Erleichterung, aber das tun Alkohol und Heroin auch.(nur so als Beispiel....)
Das Problem bei dem "Glauben" ist, dass er nur bei dummen Menschen wirkt ....
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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(#1601430) Verfasst am: 20.01.2011, 17:39 Titel: |
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Sonnenreiter hat folgendes geschrieben: | Latina hat folgendes geschrieben: | Wird dieser Thread hier mal wieder zu einem Islam-Thread verhunzt? Ich wills nicht hoffen!
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die christen wehren sich ja auch nicht...wenn die auch Botschaften abfackeln täten und Kopfgelder auf dijenigen aussetzen würden welche mal was dummes über sie sagten, würde der ganze Thread hier gar nicht geben
und Effô Tisetti würde dann nicht "islamfeindlichkeit" sondern "christenfeindlichkeit" vorwerfen aufgrund dieses Threads hier |
Ich hab jedenfalls keine Lust, dir den Unterschied zwischen fundierter Kritik und irrationaler Feindschaft zu erklären. Latinas Punkt war im Übrigen, dass du ot bist. Such dir einen Fred aus, der sich mit dem Islam beschäftigt. Solche mit "Sarrazin" im Namen sind meist ein ganz guter Hinweis. Dort triffst du auch viele Gleichgesinnte. Die sagen dasselbe wie du. Du kannst also auch wieder ganz gehen, ohne dass es ein großer inhaltlicher Verlust wäre.
_________________ "Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1601501) Verfasst am: 20.01.2011, 20:50 Titel: Re: "Ungläubige"/"Gläubige" |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Hat sich die Natur des Menschen geändert? Habe ich irgendwas verpasst was in den letzten Jahren mit Menschen geschehen sein soll?
Gibt es keinen Grund mehr (im Gegensatz zu früher) Dinge zu verehren, von diesen höheres zu erbeten? |
Die Frage ist bereits falsch gestellt, denn du unterstellst darin, dass es jemals einen Grund gegeben habe. Hat es aber nicht, nie und zu keinen Zeiten.
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Menschen sind in jeder Situation so souverän das sie keine Hilfe brauchen bzw diese Hilfe von Menschen(die diese fehlende Macht haben) gegeben wird?
Was ich damit sagen will: Menschen waren früher gegenüber vieles ohnmächtig, ebenso heute. Mit dieser Ohnmacht umgehen muß man heutzutage genauso(d.h. Suche nach Macht).
Für mich steht "Gott" bloss für eine Macht, Problem ist nur wenn man diese Macht erfindet und sie gar nicht existiert bzw keine Hilfe davon kommt.
Zitat: | Bei einer Sache gebe ich dir allerdings Recht - der Glaube an ein göttliches Wesen, welches alles schon "zum guten richten" wird, ist ein prima Seelentröster, und schafft erstmal Erleichterung, aber das tun Alkohol und Heroin auch.(nur so als Beispiel....) |
Das Spiritus ähnlich wirkt wie Spirit (mit unterschiedlichen Endergebnissen) steht schon in der Bibel.
Zitat: | Das Problem bei dem "Glauben" ist, dass er nur bei dummen Menschen wirkt .... |
Nun, einem dreckigen Stück Leder und seiner Position (im Netz?) soviel Bedeutung zuzumessen das riesige Stadien für dieses dreckige Leder gebaut werden, und Millionen vor der Glotze hängen deshalb, da staune ich. Das ganze hat auch noch religiöse Züge...
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1601518) Verfasst am: 20.01.2011, 21:15 Titel: Re: "Ungläubige"/"Gläubige" |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | Nun, einem dreckigen Stück Leder und seiner Position (im Netz?) soviel Bedeutung zuzumessen das riesige Stadien für dieses dreckige Leder gebaut werden, und Millionen vor der Glotze hängen deshalb, da staune ich. Das ganze hat auch noch religiöse Züge... |
immerhin sind die performance und der unterhaltungswert in einem stadion erheblich höher, als in eine x-beliebigen kirche am sonntag morgen
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1601523) Verfasst am: 20.01.2011, 21:20 Titel: Re: "Ungläubige"/"Gläubige" |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | sehr gut hat folgendes geschrieben: | Nun, einem dreckigen Stück Leder und seiner Position (im Netz?) soviel Bedeutung zuzumessen das riesige Stadien für dieses dreckige Leder gebaut werden, und Millionen vor der Glotze hängen deshalb, da staune ich. Das ganze hat auch noch religiöse Züge... |
immerhin sind die performance und der unterhaltungswert in einem stadion erheblich höher, als in eine x-beliebigen kirche am sonntag morgen |
Ansichtssache; kommt wohl drauf an was man für einen schrägen Humor man hat. Für mich ist eigentlich beides fast so langweilig wie Formel 1 oder Deutschland sucht was auch immer.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1601531) Verfasst am: 20.01.2011, 21:31 Titel: Re: "Ungläubige"/"Gläubige" |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | sehr gut hat folgendes geschrieben: | Nun, einem dreckigen Stück Leder und seiner Position (im Netz?) soviel Bedeutung zuzumessen das riesige Stadien für dieses dreckige Leder gebaut werden, und Millionen vor der Glotze hängen deshalb, da staune ich. Das ganze hat auch noch religiöse Züge... |
immerhin sind die performance und der unterhaltungswert in einem stadion erheblich höher, als in eine x-beliebigen kirche am sonntag morgen |
Die Choräle sind etwas "frischer" ...
In der Samstag-15:30-Kirche ist das Frohlocken (richtiger Verein vorausgesetzt)
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1601549) Verfasst am: 20.01.2011, 21:48 Titel: |
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Ich bin, was Religion angeht, in ueberhaupt keine Richtung erzogen worden. Meine Eltern waren auf dem Papier Christen, "weil das halt dazugehoert", interessierten sich aber nie sonderlich fuer Religion und waren ausser zu den ueblichen Fototerminen Hochzeit/Taufe/Beerdigung nie in der Kirche. Auch ansonsten war in meiner Familie (ausser einer Oma und einer Urgrossmutter, die aber mehr naiv froemmelnd als ueberzeugt religioes waren) niemand sonderlich religioes, dezidiert antireligioes allerdings auch niemand. Eigentlich waren alle Mitglied einer der grossen Kirchen, "weil es halt dazugehoert" und ansonsten war ihnen Religion einfach egal.
Ich selbst kam deshalb mit Religion und Theologie zum ersten Mal in der Schule naeher in Beruehrung und ich kam bereits als Teenager zu dem Schluss, dass das alles eigentlich Humbug ist. Ein dogmatisch-autoritaerer katholische Relilehrer im Gymnasium motivierte mich dann endgueltig, sobald ich 16 wurde und ohne Zustimmung der Eltern austreten konnte, zum Standesamt zu gehen und dort diese kleine Formalitaet zu erledigen. Meine Eltern haetten da nie zugestimmt und sie machten mir auch gleich Vorhaltungen, nicht etwa weil sie Angst um mein Seelenheil hatten, sondern aus Furcht vor dem "was die Leute jetzt sagen werden". Da stand ich allerdings drueber.
Als Atheist empfaende ich es als Heuchelei Mitglied in irgendeinem theistischen Religionsverein zu sein und ziehe es deshalb vor konfessionslos zu bleiben. Eine wie auch immer geartete "atheistische Kirche", in der sich die Atheisten moeglicherweise organisieren koennten, wuerde ich eigentlich auch eher ablehnen, zu unterschiedlich sind Motive und Denkweisen unter Atheisten als dass ich mir da ein gemeinsames Dach vorstellen koennte. Eine eher lose Interessenvertretung, die ausschliesslich dazu dient gleiche Rechte fuer atheistische Menschen gegenueber Mitgliedern von Religionsgemeinschaften dort durchzusetzen, wo es noch Defizite gibt (in den letzten Jahrzehnten hat sich hier eigentlich schon recht viel bewegt und veraendert), koennte aber recht sinnvoll sein, solange sie sich streng auf diese Aufgabe beschraenkt und keine anderen Interessen verfolgt.
Ich verstehe mich uebrigens ausdruecklich als Atheist und nicht als "Antitheist", d.h. ich sehe keinen Grund Theisten prinzipiell als Feinde zu sehen, sondern lediglich als Menschen, die eine bestimmte Frage fundamental anders beantworten als ich. Als wirkliche Feinde sehe ich eigentlich nur in Dogmatik und Intoleranz erstarrte religioese Fundis, die selbst Andersglaeubige als Feinde sehen, die entweder bekehrt oder sonstwie "neutralisiert" werden muessen. Diese Art von Menschen finden sich leider nicht nur in praktisch allen Religionen, sondern desillusionierenderweise auch unter Atheisten. Fuer mich verlaeuft die eigentliche Front also nicht zwischen Atheisten und Theisten, sondern zwischen fanatischer Intoleranz und solchen Menschen, die eigentlich nur ihr Ding machen wollen und ansonsten friedlich mit allen ihren Mitmenschen zusammenleben. Auch diese Spezies finden wir gluecklicherweise genauso in allen Religionen sowie unter Atheisten und die sollten gemeinsam versuchen ueber alle weltanschaulichen Grenzen hinweg gegen Dogmatismus und Intoleranz zu kaempfen, dann waere es um die Gesellschaft erheblich besser bestellt!
_________________ Defund the gender police!!
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pera auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.07.2009 Beiträge: 4256
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(#1601554) Verfasst am: 20.01.2011, 21:55 Titel: |
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Ich möchte keine anderen Götter sondern keine.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1601556) Verfasst am: 20.01.2011, 21:57 Titel: |
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pera hat folgendes geschrieben: | Ich möchte keine anderen Götter sondern keine. |
Wenn es bei einem "Gott" (nur) um Macht geht, dann würde dein Satz so lauten:
Ich möchte keine andere Macht sondern keine.
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