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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1627212) Verfasst am: 12.04.2011, 19:42 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich denke nur, meine Kinder sollten auch die Hoffnung haben, mal von einem Job leben zu können,
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dann empfehle ihnen, was zu lernen, was auch gebraucht wird.
mit einem breiten wissen ueber mathematik und naturwissenschaften beispielsweise, das man sich schon in jungen jahren aneignet, und einem anschliessenden einschlaegigen studium (wobei "einschlaegig" weit zu fassen ist) sind die chancen nicht schlecht.
dummerweise wird es heute als "normal" angesehen, wenn man von all dem keinen blassen schimmer hat. |
Was ist besser zu lernen? Das, was die Gesellschaft sagt, was sie braucht, oder das von dem man meint, was die Gesellschaft tatsächlich braucht?
Elende Weltverbesserer...
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1627216) Verfasst am: 12.04.2011, 19:50 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | ....
dass leute, die kapital zur verfuegung stellen, dafuer auch eine verzinsung erwarten koennen, wird von manchem hier ja schonmal voellig in abrede gestellt, da denkt man, alle wertschoepfung sei wie selbstverstaendlich den arbeitnehmern zuzurechnen. sowas ist ZU einfach gedacht, und mit sowas kann man sich nicht ernsthaft auseinandersetzen. |
Hier kann ich nur voellig zustimmen! Dass ist das Grundproblem, was manche Leute hier haben.
Und gerne werden dann anstatt Argumente Klischees bemueht, wie das, dass jeder Kapitaleigner ein poehser, in unverdientem Luxus schwimmender Banker ist.
Dass es auch Leute gibt, die z.B. auf die Dividenden aus ueber Jahre zusammengesparten Aktien angewiesen sind, um mit ihrer kleinen Rente ueberhaupt ueber die Runden zu kommen, ist fuer viele gaenzlich unvorstellbar. Es waere wohl ideologisch korrekter, wenn man denen ihre Aktien wegnimmt und sie stattdessen auf's Sozialamt schickt. Zumindest waere dann die klassenkaempferische Welt wieder in Ordnung.
_________________ Defund the gender police!!
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1627219) Verfasst am: 12.04.2011, 19:57 Titel: |
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Baldur hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Eruption ekelhaft-erbärmlicher Neidkultur. |
Du kannst sicherlich auch was zu den materiellen Ursachen solcher Eruptionen sagen... |
wenn die einen schaffen und sparen und die anderen nicht schaffen und nicht sparen, dann ists kein wunder, wenn irgendwann die einen reich sind und die anderen nicht.
und dann geht die heulerei los. was aber nicht heisst, dass diese heulerei berechtigt waere. |
ISt es so, dass über Generationen manche Familien faul und träge und arbeitsunwillig waren und daher keine Werte und Besitztümer angehäuft haben, deren Nachkommen heute arm und bedürftig sind? Während andere Familien über Generationen fleißig und geschäftig waren und so immense Reichtümer und Vermögen angehäuft haben, deren Nachkommen nun von diesem Fleiß und der Tüchtigkeit profitieren? |
beides gibt es, ich bin aber fern davon zu behaupten, dass es nur diese extremfaelle gaebe. dass einer fleissig ist, bedeutet nicht, dass auch alle seine nachkommen fleissig sein muessen, und dass einer faul ist, bedeutet nicht, dass auch seine nachkommen faul sein muessten.
Zitat: |
Reichtum und Vermögen sind also historisch gewachsen und daher absolut berechtigt und verdient,
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zum teil ja. wenn natuerlich vermoegen auf eine zeit zurueckgeht, die alles andere als demokratisch und rechtsstaatlich war, dann ist dieses vermoegen in der tat sehr fragwuerdig. so waere beispielsweise das von dir erwaehnte vermoegen der englischen koenigin in frage zu stellen und das der familie guttenberg moeglicherweise auch (details zum guttenbergschen vermoegen kenne ich aber nicht).
Zitat: | während Armut und Bedürftigkeit ebenfalls historisch gewachsen und daher absolut berechtigt und verdient sind? |
wenn einer beispielsweise faul ist, ist seine armut natuerlich verdient, ja.
Zitat: |
1. Wenn es so wäre, wäre es eine Gesellschaft, die wir uns wünschen würden oder eine, die wir zu überwinden hätten?
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ich wuensche sie mir. jedenfalls wuensche ich mir eine gesellschaft, in der ich, wenn ich werte schaffe, das, was ich so verdiene, wenigstens zu einem guten teil behalten kann (abzueglich gewisser steuern natuerlich), und wo ich dieses so erwirtschaftete kapital auch ansparen, investieren und meinen nachkommen zugute kommen lassen kann.
Zitat: |
2. Wenn es so wäre, wäre Eigentum, Reichtum und Vermögen tatsächlich durch Fleiß und harte aber oder durch Betrug und Ausbeutng (z. B. Zins und Zinseszins) an den (angeblich) weniger fleißigen und Tüchtigen gewachsen?
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ich weigere mich, zins als ausbeutung zu betrachten. wenn ich durch fleiss und harte arbeit (und auch noch sparen statt sinnlos geld verprassen) kapital erwirtschafte, dann ist es nicht verkehrt, wenn ich davon maschinen anschaffe, und auch nicht verkehrt, wenn mein kapitaleinsatz auch belohnt wird.
Zitat: | Welche harte, fleißige und tüchtige Arbeit leistet eigentlich die Königin von England, die nicht auch ein Fauler und Bedürftiger leisten könnte, wenn man ihn denn ließe? |
s.o.
die koenigin von england ist im uebrigen ein problem der englaender (und anderer) aber keines, was uns deutsche kuemmern braucht. wir haben keinen koenig mehr.
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1627220) Verfasst am: 12.04.2011, 19:59 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | ....
dass leute, die kapital zur verfuegung stellen, dafuer auch eine verzinsung erwarten koennen, wird von manchem hier ja schonmal voellig in abrede gestellt, da denkt man, alle wertschoepfung sei wie selbstverstaendlich den arbeitnehmern zuzurechnen. sowas ist ZU einfach gedacht, und mit sowas kann man sich nicht ernsthaft auseinandersetzen. |
Hier kann ich nur voellig zustimmen! Dass ist das Grundproblem, was manche Leute hier haben.
Und gerne werden dann anstatt Argumente Klischees bemueht, wie das, dass jeder Kapitaleigner ein poehser, in unverdientem Luxus schwimmender Banker ist.
Dass es auch Leute gibt, die z.B. auf die Dividenden aus ueber Jahre zusammengesparten Aktien angewiesen sind, um mit ihrer kleinen Rente ueberhaupt ueber die Runden zu kommen, ist fuer viele gaenzlich unvorstellbar. Es waere wohl ideologisch korrekter, wenn man denen ihre Aktien wegnimmt und sie stattdessen auf's Sozialamt schickt. Zumindest waere dann die klassenkaempferische Welt wieder in Ordnung. |
Wenn ich die Möglichkeit hätte von Dividenden und Zinsen zu leben, würde ich es auch tun.
Aber ich würde mich nicht der illusion hingeben, dass die Zinsen aus dem Nichts einfach so auf mein Konto fließen, sondern mir wäre klar, dass irgendjemand anderes hart dafür arbeiten muss, damit ich ein unbeschwertes Leben führen kann.
Das SOLLTE man sich klar machen. Ich finde nicht, dass man dadurch zu einem pöhsen Menschen wird, sondern dass man es sich in dem System in dem man lebt angenehm behaglich einrichtet und es für sich nutzt. Daran ist nichts verwerfliches. - Aber es macht einen eben auch nicht zu einem Heiligen oder zu einem Helden.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1627221) Verfasst am: 12.04.2011, 19:59 Titel: |
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Baldur hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | zu konkreten forderungen wie "70% einkommensteuer auf einkommen oberhalb von 100 mio eur im jahr!" koennte man besser stellung nehmen. |
Meine Forderung: Die Verunmöglichung der Anhäufung von Eigentum und Vermögen über mehr als 3 Generationen hinweg die über einen Wert des zehnfachen des Durchschnittsvermögens hinausgehen.
Soll heißen: Jeder Einzelne kann ein Vermögen bis zu dem Zehnfachen des Durchschnittsvermögens anhäufen und dies bis zur dritten Generation vererben (Enkel). Alles was darüber hinausgeht wird abgeschöpft oder muss für den eigenen Lebensunterhalt, den der Kinder oder der Enkel aufgewendet werden. Ein Vermögender mit 3 Kindern und 9 Enkeln kann also mit seiner Familie über ein Gesamtvermögen des 130-fachen des Durchschnittsvermögens verfügen.
Damit wären wir fast wieder bei feudalistischen Strukturen. Auch eine blöde Idee.
Aber vielleicht kann man das weiterentwickeln. |
Ich wuerde das vernuenftigerweise so regeln, dass ich hohe Erbschaftssteuersaetze bei hohen Freibetraegen einfuehren wuerde. Salopp auf den Punkt gebracht: Das Haeuschen der Eltern oder die kleine Baeckerei des Vaters soll jeder weitgehend steuerfrei erben koennen, das dient schliesslich auch seiner Absicherung gegen Armut bzw. seinem Lebensunterhalt. Von den 100 Mietshaeusern der Eltern soll der Erbe ruhig ueber 90 verkaufen muessen (oder ueber 90 von 100 Fillialen der vaeterlichen Grossbaeckerei) um die faellige Erbschaftssteuer zu bezahlen. Eine feste Obergrenze wuerde ich jedoch ablehnen.
Eine solche Erbschaftssteuerregelung waere ganz im Sinne von mehr Chancengleichheit, ohne deshalb gleich in Gleichmacherei auszuarten.
_________________ Defund the gender police!!
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1627222) Verfasst am: 12.04.2011, 19:59 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Dass es auch Leute gibt, die z.B. auf die Dividenden aus ueber Jahre zusammengesparten Aktien angewiesen sind, um mit ihrer kleinen Rente ueberhaupt ueber die Runden zu kommen, ist fuer viele gaenzlich unvorstellbar. Es waere wohl ideologisch korrekter, wenn man denen ihre Aktien wegnimmt und sie stattdessen auf's Sozialamt schickt. Zumindest waere dann die klassenkaempferische Welt wieder in Ordnung. |
Aber nicht hier. Die Leute in diesem Forum, die die Falsche Richtung der materiellen Umverteilung kritisieren, sind nicht jene, die gegen einigermaßen benachbarten sozialen Schichten (ihrer Mandanten) Groll hegen. Anders ausgedrückt: jemand der Hartzler im Blick hat wettert hier mitnichten gegen einen Menschen, der von seinen Eltern ein kleines Haus oder die Tischlerei erbt.
Ist meines Eindruckes zufolge übrigens umgekehrt genauso.
Niemand (naja, außer Sticky aus persönlichen Gründen vllt) will Dir deinen Lebensabend versauen und Dir Deine vermutlich kargen Aktengewinne schmälern. Oder Tridi dem sein Vermögen. Es geht doch erstens um ganz andere Dimensionen, und erstens b) darum dass die richtig Reichen ihren Reichtum dynastisch verakern können, während die richtig Armen ihren Armtum ebenso dynastisch verankert sehen und zuwenig Chancen haben, dem zu entrinnen. Obwohl D ein reiches und demokratisches Land ist.
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1627223) Verfasst am: 12.04.2011, 20:01 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | die koenigin von england ist im uebrigen ein problem der englaender (und anderer) aber keines, was uns deutsche kuemmern braucht. wir haben keinen koenig mehr. |
Aber wir haben zB die Krupps und die Quandts und die Hohenzollern.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1627228) Verfasst am: 12.04.2011, 20:06 Titel: |
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Baldur hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | ....
dass leute, die kapital zur verfuegung stellen, dafuer auch eine verzinsung erwarten koennen, wird von manchem hier ja schonmal voellig in abrede gestellt, da denkt man, alle wertschoepfung sei wie selbstverstaendlich den arbeitnehmern zuzurechnen. sowas ist ZU einfach gedacht, und mit sowas kann man sich nicht ernsthaft auseinandersetzen. |
Hier kann ich nur voellig zustimmen! Dass ist das Grundproblem, was manche Leute hier haben.
Und gerne werden dann anstatt Argumente Klischees bemueht, wie das, dass jeder Kapitaleigner ein poehser, in unverdientem Luxus schwimmender Banker ist.
Dass es auch Leute gibt, die z.B. auf die Dividenden aus ueber Jahre zusammengesparten Aktien angewiesen sind, um mit ihrer kleinen Rente ueberhaupt ueber die Runden zu kommen, ist fuer viele gaenzlich unvorstellbar. Es waere wohl ideologisch korrekter, wenn man denen ihre Aktien wegnimmt und sie stattdessen auf's Sozialamt schickt. Zumindest waere dann die klassenkaempferische Welt wieder in Ordnung. |
Wenn ich die Möglichkeit hätte von Dividenden und Zinsen zu leben, würde ich es auch tun.
Aber ich würde mich nicht der illusion hingeben, dass die Zinsen aus dem Nichts einfach so auf mein Konto fließen, sondern mir wäre klar, dass irgendjemand anderes hart dafür arbeiten muss, damit ich ein unbeschwertes Leben führen kann.
Das SOLLTE man sich klar machen. Ich finde nicht, dass man dadurch zu einem pöhsen Menschen wird, sondern dass man es sich in dem System in dem man lebt angenehm behaglich einrichtet und es für sich nutzt. Daran ist nichts verwerfliches. - Aber es macht einen eben auch nicht zu einem Heiligen oder zu einem Helden. |
Solange es den betreffenden Arbeitnehmern genauso klar ist, dass sie nicht nur von ihrer Arbeit leben, sondern auch deshalb ueberhaupt einen Arbeitsplatz haben, weil es Leute gibt, die ihr Geld in das Unternehmen investieren, in dem sie arbeiten, solange kann ich sogar zustimmen. Ich bin unbedingt dafuer, dass sich beide Seiten gegenseitig respektieren.
Das ist wie in meinem Automatenbeispiel. Wenn der Wirt ploetzlich so tut, als ob ihm das ganze Geld aus dem Automaten alleine zusteht, weil er dafuer arbeitet und ich nicht, dann werde ich meinen Automaten wieder abholen und versuchen 'ne andere Kneipe zu finden, wo ich ihn gegen Platzmiete aufstellen kann. Solange der Wirt jedoch meine Eigentumsrechte und meinen Anspruch auf meinen Teil des Gewinns respektiert, solange respektiere ich auch sein Recht auf seinen fairen Anteil.
_________________ Defund the gender police!!
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1627229) Verfasst am: 12.04.2011, 20:09 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | solange respektiere ich auch sein Recht auf seinen fairen Anteil. |
Und da liegts eben in D ganz im ARGEn. Denn Arbeitgeber tun das nicht, sonst würde niemand Zeitarbeitsnehmen beauftragen oder dauerhaft Löhne für Vollzeit zahlen, von denen niemand leben kann ohne aufzustocken.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1627232) Verfasst am: 12.04.2011, 20:19 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich denke nur, meine Kinder sollten auch die Hoffnung haben, mal von einem Job leben zu können,
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dann empfehle ihnen, was zu lernen, was auch gebraucht wird.
mit einem breiten wissen ueber mathematik und naturwissenschaften beispielsweise, das man sich schon in jungen jahren aneignet, und einem anschliessenden einschlaegigen studium (wobei "einschlaegig" weit zu fassen ist) sind die chancen nicht schlecht.
dummerweise wird es heute als "normal" angesehen, wenn man von all dem keinen blassen schimmer hat. |
Erstaunlich. Du meinst mir was raten zu können.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1627233) Verfasst am: 12.04.2011, 20:20 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Noch unverständlicher ist mir, wieso die gegenteilige Position hier mit weinerlichem Moralismus als eine Art Selbstverständlichkeit des Anständigen (bzw. des "nicht völlig unintelligenten") erscheinen soll. |
Wo siehst du in "wenn die einen schaffen und sparen und die anderen nicht schaffen und nicht sparen, dann ists kein wunder, wenn irgendwann die einen reich sind und die anderen nicht." eine ernstzunehmende Position? Wer viel arbeitet und spart wird früher oder später reich? |
das habe ich nicht gesagt. ich habe mit absicht das wort "schaffen" gewaehlt, bin aber *kein* schwabe. die stumpfe uebersetzung mit "arbeiten" ist also nicht zutreffend, auch wenn ich natuerlich darauf gebaut habe, dass die bedeutung des schwaebischen wortes "schaffen" allgemein bekannt ist, und somit gehofft habe, dass man versteht, dass "schaffen" oft mit muehe und arbeit verbunden ist.
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göttertod Atheist und Zweifelsäer
Anmeldungsdatum: 20.08.2004 Beiträge: 1565
Wohnort: Freiburg
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(#1627237) Verfasst am: 12.04.2011, 20:25 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | 1. Hier in diesem Thread wurden Chancengleichheit und Verteilungsgerechtigkeit durcheinander geworfen. Beide Bereiche berühren sich zwar, sind aber nicht deckungsgleich.
2. Ich bin bei jedem, der ein starkes Sozialsystem wünscht und für chancengleichheit förderndes Bildungssystem eintritt. Über das wie gibt es vermutlich einen Dissens, aber so etwas lässt sich klären.
3. Nicht einsichtig ist mir aber, wieso es eine Staatsaufgabe sein soll, durch Umverteilung von Oben nach Unten, sprich durch quasienteignende Maßnahmen für eine Deckelung großer Vermögen zu sorgen. Auch eine Erbschaftssteuer, die ein gewisses Maß überschreitet erscheint mir als eine ungerechtfertigte Belastung bereits versteuerten Einkommens. Noch uneinsichtiger scheint mir, wieso es eine Staatsaufgabe sein soll, die im Rahmen von privaten institutionen gezahlten Gehälter zu deckeln - sprich in zweiseitig privatautonom geschlossene Verträge einzugreifen. Bereits das VorstaG erscheint mir bedenklich. Noch unverständlicher ist mir, wieso die gegenteilige Position hier mit weinerlichem Moralismus als eine Art Selbstverständlichkeit des Anständigen (bzw. des "nicht völlig unintelligenten") erscheinen soll. |
Mein Totschlagargument gegen deine Sicht -------> WEIL DIE WELT DETERMINIERT IST!!!!!!!!!!
Menschen sind nicht frei! Menschen sind NICHT - wie du schreibst und behauptest - autonom!!
Eine abgeschlossene Welt der "zweiseitig privatautonom geschlossene[n] Verträge" gibt es nicht! Diese Menschen geben und erhalten ihr gedealtes Kapital durch die kulturelle Evolution und den Tot und die Ausbeutung von hunderten Millionen Menschen in unserer globalen und gemeinsamen Vergangenheit... (und ja klar für den Tot und die Ausbeutung können die nix / aber wenn diese Gelder in die Millionen und Milliarden [z.B. Bankenboni] gehen, dann müssen wir einschreiten und per Gesetz/Staat regeln)
Der Mensch hat keinen Freien Willen und ist nur sehr wohlwollend interpretiert, beschränkt in seiner Handlungsfreiheit. Und diese Quasi-Handlungsfreiheit ist die Chancengleichheit, die auch du beschreibst.
Und für diese Quasi-Handlungsfreiheit <=> Chancengleichheit sollten wir Umverteilen und viel viel viel mehr für Bildung (Ökologie, etc..) tuntuntun
_________________ auf dass die Bücher von "Iain Banks" Wirklichkeit werden
The Jimmy Dore Show
jede Tradition ist es wert sich an sie zu erinnern, aber nicht jede Tradition ist es wert gelebt zu werden
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1627238) Verfasst am: 12.04.2011, 20:26 Titel: |
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Arbeit
Zitat: | Herkunft:
germanisch: arbaiþis, gotisch: arbaiþs, althochdeutsch: arapeit, mittelhochdeutsch: arebeit, arbeit = Mühe, Beschwernis, Leiden, wahrscheinlich gemeinsame Herkunft mit Altkirchenslawisch работа (rabota: Mühsal, Sklaverei) |
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1627242) Verfasst am: 12.04.2011, 20:30 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Dass es auch Leute gibt, die z.B. auf die Dividenden aus ueber Jahre zusammengesparten Aktien angewiesen sind, um mit ihrer kleinen Rente ueberhaupt ueber die Runden zu kommen, ist fuer viele gaenzlich unvorstellbar. Es waere wohl ideologisch korrekter, wenn man denen ihre Aktien wegnimmt und sie stattdessen auf's Sozialamt schickt. Zumindest waere dann die klassenkaempferische Welt wieder in Ordnung. |
Aber nicht hier. Die Leute in diesem Forum, die die Falsche Richtung der materiellen Umverteilung kritisieren, sind nicht jene, die gegen einigermaßen benachbarten sozialen Schichten (ihrer Mandanten) Groll hegen. Anders ausgedrückt: jemand der Hartzler im Blick hat wettert hier mitnichten gegen einen Menschen, der von seinen Eltern ein kleines Haus oder die Tischlerei erbt.
Ist meines Eindruckes zufolge übrigens umgekehrt genauso.
Niemand (naja, außer Sticky aus persönlichen Gründen vllt) will Dir deinen Lebensabend versauen und Dir Deine vermutlich kargen Aktengewinne schmälern. Oder Tridi dem sein Vermögen. Es geht doch erstens um ganz andere Dimensionen, und erstens b) darum dass die richtig Reichen ihren Reichtum dynastisch verakern können, während die richtig Armen ihren Armtum ebenso dynastisch verankert sehen und zuwenig Chancen haben, dem zu entrinnen. Obwohl D ein reiches und demokratisches Land ist. |
Das mag ja sein. Dass ich viele der von Dir beklagten Ungerechtigkeiten, z.B. bei HartzIV, selber auch sehr scharf kritisiere, duerfte Dir nicht entgangen sein.
Ich meine allerdings, dass man aufpassen muss das Kind nicht mit dem Bade auszuschuetten, wenn man jede Art von Einkommen aus Kapital als unmoralisch abqualifiziert und am liebsten ganz abschaffen bzw. enteignen wuerde.
Wer so argumentiert, der zeigt meines Erachtens weniger den behaupteten Sinn fuer Gerechtigkeit, sondern vielmehr, dass er die Funktionsweise unserer modernen arbeitsteiligen Gesellschaft in keinster Weise begriffen hat und er lieber der naiven Fata Morgana einer scheinbar idealen gerechten Welt "ohne Ausbeutung" nachrennt. Nicht um die Abschaffung von Kapital und dem Einkommen daraus sollte es gehen, sondern um Wege diese Dinge mehr Menschen zugaenglich zu machen ohne gleichzeitig durch m.E. unbrauchbare, mehr oder weniger willkuerliche Enteignungsmassnahmen jegliche Eigeninitiative zu ersticken. Sowas funktioniert m.E. am Besten indem man einerseits steuerliche Anreize zur Kapitalbildung fuer die unteren Einkommensgruppen schafft, sowie den Kapitalerhalt im Mittelbau erleichtert und andererseits bei den oberen Einkommensgruppen durch steuerliche Progression den weiteren Vermoegensaufbau erschwert, ohne ihn voellig zu verunmoeglichen.
Einkommen aus Kapital ist kein Uebel, das es zu beseitigen gilt, sondern eine Moeglichkeit, die sich aus der Verschiebung der Einkommen weg vom Produktionsfaktor Arbeit und hin zum Produktionsfaktor Kapital ergebenden wirtschaftlichen Schieflagen innerhalb der Bevoelkerung abzufangen und ausserdem ist Kapital als Produktionsmittel ein in seiner Bedeutung immer weiter zunehmender Produktionsfaktor, den man nicht einfach abschaffen kann, ohne die Gesamtwirtschaft irreparabel zu schaedigen. Denn was die Gesamtwirtschaft wegen Kapitalmangel nicht mehr produziert, das kann auch nicht mehr abgeschoepft und umverteilt werden. Deshalb fuehrt die "ideale Welt" der wohlmeinenden Umverteiler in letzter Konsequenz dazu, dass niemand mehr reich, sondern alle nur noch gleich arm sind, aermer sogar als die Armen in der reinen kapitalistischen Welt.
_________________ Defund the gender police!!
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1627246) Verfasst am: 12.04.2011, 20:43 Titel: |
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esme hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: |
der mann, der auch das 500-fache verdienen koennte, verschwindet dass einfach aus deutschland (ggf. mitsamt seiner firma).
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Ich kann mich in diese Denkweise hineinversetzen. Gehst du davon aus, dass diese Leute keine Sozialkontakte haben? Der Nutzen von 10mal soviel Geld ist nicht 10mal so groß. Ist das überhaupt sinnvoll, wenn die großen Firmen im Land von Leuten ohne Sozialkontakten geleitet werden?
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ich gehe davon aus, dass leute mit einem solchen einkommen sogar sozialkontakte in mehreren staaten haben. und dass es fuer sie nicht so wesentlich ist, wo nun ihr hauptwohnsitz liegt.
Zitat: |
tridi hat folgendes geschrieben: | und reicht bei hohen vermoegen nicht eine hohe einkommen- gepaart mit einer hohen erbschaftssteuer? (hoch: von mir aus deutlich ueber 50%, aber wesentlich unter 100%.) |
Du bist doch hier immer gegen eine Erbschaftssteuer. |
ich bin gegen massive erbschaftsteuern auf familienvermoegen, was sich noch in grenzen haelt. hohe vermoegen von superreichen koennen von mir aus auch wohl hoch besteuert werden, und um diese extrem reichen ging es wohl, wenn ich mich recht erinner.
im uebrigen bedeutet "reicht nicht auch ..." als entgegnung auf von mir kritisierte 100%-steuer-vorschlaege nicht einmal, dass ich das befuerworten wuerde. (hab ich aber auch nichts gegen.)
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1627249) Verfasst am: 12.04.2011, 20:52 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich denke nur, meine Kinder sollten auch die Hoffnung haben, mal von einem Job leben zu können,
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dann empfehle ihnen, was zu lernen, was auch gebraucht wird.
mit einem breiten wissen ueber mathematik und naturwissenschaften beispielsweise, das man sich schon in jungen jahren aneignet, und einem anschliessenden einschlaegigen studium (wobei "einschlaegig" weit zu fassen ist) sind die chancen nicht schlecht.
dummerweise wird es heute als "normal" angesehen, wenn man von all dem keinen blassen schimmer hat. |
Hm, was gebraucht wird? Krankenpfleger/innen, Altenpfleger(/innen, Allgemeinärzte/innen, Erzieher/innen, Grundschullehrer/innen, neulich las ich glaub ich Professoren an den Unis wären überarbeitet, aber mir ist nicht bekannt, dass man mit solchen Berufen zB viel Vermögen anhäufen kann, auch wenn man engagiert und kompetent in seinem Bereich ist, und viel arbeitet. Zudem wenn man noch Kinder hat.
tridi hat folgendes geschrieben: |
das habe ich nicht gesagt. ich habe mit absicht das wort "schaffen" gewaehlt, bin aber *kein* schwabe. die stumpfe uebersetzung mit "arbeiten" ist also nicht zutreffend, auch wenn ich natuerlich darauf gebaut habe, dass die bedeutung des schwaebischen wortes "schaffen" allgemein bekannt ist, und somit gehofft habe, dass man versteht, dass "schaffen" oft mit muehe und arbeit verbunden ist. |
Obige Berufe sind mit Mühe und Arbeit verbunden. Verstehst du das?
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1627251) Verfasst am: 12.04.2011, 20:58 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich denke nur, meine Kinder sollten auch die Hoffnung haben, mal von einem Job leben zu können,
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dann empfehle ihnen, was zu lernen, was auch gebraucht wird.
mit einem breiten wissen ueber mathematik und naturwissenschaften beispielsweise, das man sich schon in jungen jahren aneignet, und einem anschliessenden einschlaegigen studium (wobei "einschlaegig" weit zu fassen ist) sind die chancen nicht schlecht.
dummerweise wird es heute als "normal" angesehen, wenn man von all dem keinen blassen schimmer hat. |
Bist du der Meinung, dass Altenpfleger gebraucht werden?
Und dass es relativ sicher wäre, dass Zeligs Kinder auch in 30 Jahren von diesem Job leben können?
Meinst du, dass es dumm war, "Fräulein vom Amt" zu werden?
Oder so blöd zu sein und jahrzehntelang erfolgreicher Personalchef in einer großen Firma zu sein, bis diese fusioniert wird, und man feststellt, dass man zu alt ist, um einen anderen Job zu kriegen?
Oder stolz im Vergleich zu seinem Hilfsarbeiter-Vater gutverdienender Facharbeiter zu sein und Jahrzehnte später auf einmal in Zeitarbeitsunternehmen herumgeschoben zu werden und aufzustocken?
Oder als alleinerziehende Frau mit vierzig zwar Berufserfahrung und exzellente EDV-Kenntnisse zu haben aber leider keinen Wisch, der das belegt und vom AMS nur in Idiotenkurse gesteckt zu werden?
Und ich gehe mal davon aus, dass sowohl die Anforderungen an formale Bildung als auch das Aussterben von Berufen als auch die Altersdiskriminierung zunehmen wird.
Es zeichnet sich jetzt doch zum Beispiel ab, dass der Beruf der Supermarktkassiererin praktisch verschwinden wird. Wenn die alle selbst schuld und dumm sind, das zu machen, und das Ziel ist, dass stattdessen alle MINT-Fächer studieren, wer hätte denn diesen Beruf deiner Meinung nach die letzten Jahrzehnte machen sollen?
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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299792458 registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.06.2007 Beiträge: 626
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(#1627252) Verfasst am: 12.04.2011, 21:00 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | wenn die einen schaffen und sparen und die anderen nicht schaffen und nicht sparen |
Wenn du meinst, dass das der Punkt ist, würde ich dann doch gerne deine argumentative Antwort auf diesen Beitrag hören. | ich kann nicht auf die geballte ladung sozialistischen geschwafels in diesem thread im detail eingehen. daher nur kurz: der von dir verlinkte beitrag enthaelt ne menge unbelegter (bis moeglicherweise unsinniger) behauptungen. so zB dass die milliardaere den kleinanlegern ihre investitionen gleichsam wegsaugen koennten oder risikoarm 50% gewinn machen koennten. wenn du das belegst oder plausibler machen koenntest, kann ich mich ja vielleicht damit auseinandersetzen. lieber waer mir aber, wenn du das argument (?) selbst formulieren koenntest, wenn ich mich schon mit dir darueber unterhalten soll. |
Ich möchte mich zu meinen (möglicherweise doch nicht ganz so unsinnigen) Behauptungen äußern.
Zunächst eine kleine Überlegung. Als Kleinanleger kann ich in Aktien, Aktienfonds, Zertifikate, Optionsscheine usw. investieren, wobei ich immer auf die Transaktionskosten (in der Regel keinerlei Rabatt) achten muss. Hätte ich sagen wir 100 Tausend Euro frei für Wertpapierkäufe (entsprechend großes Sicherheitspolster vorausgesetzt, sonst irrationale Anlage, da niemand etwaige Krisen vorhersagen kann), wären allein durch das größere Geldkapital um 5-10% höhere Renditen möglich. Woher ich das weiss: ich investiere und spekuliere einerseits real, andererseits in Musterdepots seit drei Jahren. Real hatte ich im letzten Jahr 13,5 % Gewinn vor Steuer, im Musterdepot fast 20%. Grössere Risikostreuung und günstigere Preis/Ausgabekosten eben. In diesem Jahr schlage ich mich im Realdepot mit den Krisen (Libyen und Japan haben viel geschadet), im Musterdepot hingegen mit dem Fantasiegeldkapital konnte ich die Probleme leicht umschiffen. Soviel dazu.
Zu den Superreichen. Die risikoarmen Gewinne von (zum Teil) über 50% (nach der Krise wohlgemerkt und nicht durchschnittlich zu allen Zeiten) haben mehrere Ursachen nach meinem Verständnis: exklusiver Zugang zu Wirtschaftsinformationen und Finanzinstrumenten, Möglichkeit von Kursmanipulationen (vorallem bei eigenen Unternehmen sehr wirkungsvoll) und Besitz von Produktions- und Förderunternehmen. Als Nicht-Besitzer kann man in Aktien investieren und am Wachstum partizipieren. Man hat aber nur indirekten Nuzten von den realen Gewinnen des Unternehmens und dessen Realwertzuwachs, da diese ja hauptsächlich reinvestiert werden. In den Dividendenauschüttungen und Kursverläufen äussert sich das meistens stark gedämpft. Der Aktienkurs kann auch fröhlich in Richtung Boden eilen, während das Unternehmen tolle Gewinne macht.
Hier noch ein Paar interessante Fakten:
Zahl der Millardäre in Russland 2008
und dann
Anzahl der Milliardäre steigt in der Krise
Multi-Year Analysis Of Regional Billionaires
Man vergleiche : Forbes list of billionaires (2009) Forbes list of billionaires (2011)
Auf forbes.com kann man auch Vermögensentwicklungen sehen. Viele Milliardäre haben nach der Krise
enorm zugenommen. Besonders die Ölmagnate schlagen 2009-2010 50% locker.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1627253) Verfasst am: 12.04.2011, 21:02 Titel: |
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Baldur hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | zu konkreten forderungen wie "70% einkommensteuer auf einkommen oberhalb von 100 mio eur im jahr!" koennte man besser stellung nehmen. |
Meine Forderung: Die Verunmöglichung der Anhäufung von Eigentum und Vermögen über mehr als 3 Generationen hinweg die über einen Wert des zehnfachen des Durchschnittsvermögens hinausgehen.
Soll heißen: Jeder Einzelne kann ein Vermögen bis zu dem Zehnfachen des Durchschnittsvermögens anhäufen und dies bis zur dritten Generation vererben (Enkel). Alles was darüber hinausgeht wird abgeschöpft oder muss für den eigenen Lebensunterhalt, den der Kinder oder der Enkel aufgewendet werden. Ein Vermögender mit 3 Kindern und 9 Enkeln kann also mit seiner Familie über ein Gesamtvermögen des 130-fachen des Durchschnittsvermögens verfügen.
Damit wären wir fast wieder bei feudalistischen Strukturen. Auch eine blöde Idee.
Aber vielleicht kann man das weiterentwickeln. |
entwickel doch mal weiter.
gehe dabei bitte vom durchschnittsvermoegen ab. es kann nicht sein, dass wenn es mode wird, all sein geld zu verprassen und sich zu ueberschulden, kein vermoegen ueber 5,70 euro mehr vererbt werden kann. nenn lieber eine konkrete zahl, auch wenn klar ist, dass diese im lauf der jahre natuerlich angepasst werden muss. oder vielleicht sowas wie "10-faches durchschnittsvermoegen, mindestens aber das 100-fache durchschnittliche jahreseinkommen eines arbeitnehmers" o.ae.
ausserdem wird es extrem schwer, das vermoegen, das ererbt ist, von dem selbst geschaffenen zu trennen.
und warum musst du unbedingt alles ueber einer bestimmten grenze abschoepfen? reichen nicht auch 70% oder bei extemen vermoegen gar 80%?
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1627254) Verfasst am: 12.04.2011, 21:02 Titel: |
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esme hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich denke nur, meine Kinder sollten auch die Hoffnung haben, mal von einem Job leben zu können,
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dann empfehle ihnen, was zu lernen, was auch gebraucht wird.
mit einem breiten wissen ueber mathematik und naturwissenschaften beispielsweise, das man sich schon in jungen jahren aneignet, und einem anschliessenden einschlaegigen studium (wobei "einschlaegig" weit zu fassen ist) sind die chancen nicht schlecht.
dummerweise wird es heute als "normal" angesehen, wenn man von all dem keinen blassen schimmer hat. |
Bist du der Meinung, dass Altenpfleger gebraucht werden?
Und dass es relativ sicher wäre, dass Zeligs Kinder auch in 30 Jahren von diesem Job leben können?
Meinst du, dass es dumm war, "Fräulein vom Amt" zu werden?
Oder so blöd zu sein und jahrzehntelang erfolgreicher Personalchef in einer großen Firma zu sein, bis diese fusioniert wird, und man feststellt, dass man zu alt ist, um einen anderen Job zu kriegen?
Oder stolz im Vergleich zu seinem Hilfsarbeiter-Vater gutverdienender Facharbeiter zu sein und Jahrzehnte später auf einmal in Zeitarbeitsunternehmen herumgeschoben zu werden und aufzustocken?
Oder als alleinerziehende Frau mit vierzig zwar Berufserfahrung und exzellente EDV-Kenntnisse zu haben aber leider keinen Wisch, der das belegt und vom AMS nur in Idiotenkurse gesteckt zu werden?
Und ich gehe mal davon aus, dass sowohl die Anforderungen an formale Bildung als auch das Aussterben von Berufen als auch die Altersdiskriminierung zunehmen wird.
Es zeichnet sich jetzt doch zum Beispiel ab, dass der Beruf der Supermarktkassiererin praktisch verschwinden wird. Wenn die alle selbst schuld und dumm sind, das zu machen, und das Ziel ist, dass stattdessen alle MINT-Fächer studieren, wer hätte denn diesen Beruf deiner Meinung nach die letzten Jahrzehnte machen sollen? |
Nichtmal als Bestatter oder Hebamme kann man heute noch sicher sein, sein Auskommen zu haben.
Man geht zunehmen zu billigen Feuerbestattungen über und Kinder gibt es ja auch immer weniger.
Ich würde, wenn es um finanzielle Sicherheit geht zum Polizei- oder Soldatenberuf raten.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1627255) Verfasst am: 12.04.2011, 21:07 Titel: |
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Baldur hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | ..., da denkt man, alle wertschoepfung sei wie selbstverstaendlich den arbeitnehmern zuzurechnen. sowas ist ZU einfach gedacht, und mit sowas kann man sich nicht ernsthaft auseinandersetzen. |
Ja wem denn sonst? |
dem, der maschinen zur verfuegung stellt, ist auch ein teil zuzurechnen.
wenn man eine maschine baut, die vollautomatisch werte erschafft, abgesehen davon, dass da einer einmal am tag einen knopf druecken muss, dann ist nicht alles, was die maschine produziert, diesem einen knopfdruecker zuzurechnen, oder?
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1627256) Verfasst am: 12.04.2011, 21:07 Titel: |
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Baldur hat folgendes geschrieben: |
Ich würde, wenn es um finanzielle Sicherheit geht zum Polizei- oder Soldatenberuf raten. |
Auch da wird bis auf wenige Ausnahmen nicht viel auf der hohen Kante landen.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1627260) Verfasst am: 12.04.2011, 21:13 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | ....
dass leute, die kapital zur verfuegung stellen, dafuer auch eine verzinsung erwarten koennen, wird von manchem hier ja schonmal voellig in abrede gestellt, da denkt man, alle wertschoepfung sei wie selbstverstaendlich den arbeitnehmern zuzurechnen. sowas ist ZU einfach gedacht, und mit sowas kann man sich nicht ernsthaft auseinandersetzen. |
Hier kann ich nur voellig zustimmen! Dass ist das Grundproblem, was manche Leute hier haben.
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genau. und bei dieser sozialistisch-ideologischen verblendung macht auch die ganze diskussion mit so verblendeten leuten keinen sinn.
Zitat: |
Und gerne werden dann anstatt Argumente Klischees bemueht, wie das, dass jeder Kapitaleigner ein poehser, in unverdientem Luxus schwimmender Banker ist.
Dass es auch Leute gibt, die z.B. auf die Dividenden aus ueber Jahre zusammengesparten Aktien angewiesen sind, um mit ihrer kleinen Rente ueberhaupt ueber die Runden zu kommen, ist fuer viele gaenzlich unvorstellbar. Es waere wohl ideologisch korrekter, wenn man denen ihre Aktien wegnimmt und sie stattdessen auf's Sozialamt schickt. Zumindest waere dann die klassenkaempferische Welt wieder in Ordnung. |
yepp...
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1627261) Verfasst am: 12.04.2011, 21:15 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Baldur hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | zu konkreten forderungen wie "70% einkommensteuer auf einkommen oberhalb von 100 mio eur im jahr!" koennte man besser stellung nehmen. |
Meine Forderung: Die Verunmöglichung der Anhäufung von Eigentum und Vermögen über mehr als 3 Generationen hinweg die über einen Wert des zehnfachen des Durchschnittsvermögens hinausgehen.
Soll heißen: Jeder Einzelne kann ein Vermögen bis zu dem Zehnfachen des Durchschnittsvermögens anhäufen und dies bis zur dritten Generation vererben (Enkel). Alles was darüber hinausgeht wird abgeschöpft oder muss für den eigenen Lebensunterhalt, den der Kinder oder der Enkel aufgewendet werden. Ein Vermögender mit 3 Kindern und 9 Enkeln kann also mit seiner Familie über ein Gesamtvermögen des 130-fachen des Durchschnittsvermögens verfügen.
Damit wären wir fast wieder bei feudalistischen Strukturen. Auch eine blöde Idee.
Aber vielleicht kann man das weiterentwickeln. |
entwickel doch mal weiter.
gehe dabei bitte vom durchschnittsvermoegen ab. es kann nicht sein, dass wenn es mode wird, all sein geld zu verprassen und sich zu ueberschulden, kein vermoegen ueber 5,70 euro mehr vererbt werden kann. nenn lieber eine konkrete zahl, auch wenn klar ist, dass diese im lauf der jahre natuerlich angepasst werden muss. oder vielleicht sowas wie "10-faches durchschnittsvermoegen, mindestens aber das 100-fache durchschnittliche jahreseinkommen eines arbeitnehmers" o.ae.
ausserdem wird es extrem schwer, das vermoegen, das ererbt ist, von dem selbst geschaffenen zu trennen.
und warum musst du unbedingt alles ueber einer bestimmten grenze abschoepfen? reichen nicht auch 70% oder bei extemen vermoegen gar 80%? |
Nein, war eine blöde Idee. Das Instrument von Erbschaftssteuern und Freibeträgen gibt es ja schon. Ich finde es aber in der tat wichtig die Kapitalakkumulation über nehrere Generationen zu beschränken.
Die Konzentration politischer Macht wurde in der Geschichte nach und nach aufgelöst und das politische System demokratisiert. Wie weit kann die Konzentration der Kapitalmacht gehen? Wohin soll das führen? Bis einem Einzelnen oder einer Dynastie der gesamte Planet gehört und alle Bewohner bei ihm in der Schuld stehen? - Das würde ohne die Kontrolle der politischen Macht nicht funktionieren.
Anstatt nun die erneute Konzentration politischer Macht still zu beobachten und ihr tatenlos zuzusehen ... Was spräche dagegen, die Kapitalmacht zu demokratisieren, oder zumindest die Möglichkeiten der Konzentration zu unterbinden?
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1627263) Verfasst am: 12.04.2011, 21:18 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | genau. und bei dieser sozialistisch-ideologischen verblendung macht auch die ganze diskussion mit so verblendeten leuten keinen sinn. |
Ich halte jetzt mal meine Klappe und versuche meiner gewähnten Verblendung entgegenzuwirken.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1627268) Verfasst am: 12.04.2011, 21:26 Titel: |
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Baldur hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | ....
dass leute, die kapital zur verfuegung stellen, dafuer auch eine verzinsung erwarten koennen, wird von manchem hier ja schonmal voellig in abrede gestellt, da denkt man, alle wertschoepfung sei wie selbstverstaendlich den arbeitnehmern zuzurechnen. sowas ist ZU einfach gedacht, und mit sowas kann man sich nicht ernsthaft auseinandersetzen. |
Hier kann ich nur voellig zustimmen! Dass ist das Grundproblem, was manche Leute hier haben.
Und gerne werden dann anstatt Argumente Klischees bemueht, wie das, dass jeder Kapitaleigner ein poehser, in unverdientem Luxus schwimmender Banker ist.
Dass es auch Leute gibt, die z.B. auf die Dividenden aus ueber Jahre zusammengesparten Aktien angewiesen sind, um mit ihrer kleinen Rente ueberhaupt ueber die Runden zu kommen, ist fuer viele gaenzlich unvorstellbar. Es waere wohl ideologisch korrekter, wenn man denen ihre Aktien wegnimmt und sie stattdessen auf's Sozialamt schickt. Zumindest waere dann die klassenkaempferische Welt wieder in Ordnung. |
Wenn ich die Möglichkeit hätte von Dividenden und Zinsen zu leben, würde ich es auch tun.
Aber ich würde mich nicht der illusion hingeben, dass die Zinsen aus dem Nichts einfach so auf mein Konto fließen, sondern mir wäre klar, dass irgendjemand anderes hart dafür arbeiten muss, damit ich ein unbeschwertes Leben führen kann.
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du solltest dir mal klar machen, dass dieses kapital nicht aus dem nichts kommt, sondern mit harter arbeit und entbehrungen (sparen statt verprassen) erwirtschaftet worden ist. die zinsen kommen nicht durch den arbeitnehmer zustande, der da aus deiner sicht geschroepft wird, sondern sind der wohlverdiente lohn fuer das ansparen und zur-verfuegung-stellen des kapitals.
ich versuch mich mal auf deine denkweise einzulassen: wenn ein einfacher arbeiter ohne maschine gueter im wert von 10 euro pro stunde erwirtschaften kann, mit einer suendhaft teuren maschine aber 30 euro pro stunde seiner arbeit an guetern produziert werden koennen, dann sind doch wohl 20 euro von den 30 euro der maschine bzw. dem kapitalgeber zuzurechnen.
ok, das ist vereinfacht, aber dem arbeitnehmer stehen doch nicht die ganzen 30 euro zu! und wenn er volle 30 euro bekaeme, wieso sollte ihm der, der das geld fuer die maschine angespart hat, dann die maschine zur verfuegung stellen? aus reiner menschenfreundlichkeit? fuer nix und wieder nix soll er das notwendige geld ansparen und fuer die maschine ausgeben?
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299792458 registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.06.2007 Beiträge: 626
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(#1627269) Verfasst am: 12.04.2011, 21:26 Titel: |
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Auf taz.de aktuell
Greenpeace für Finanzmärkte
Ich persönlich denke schon, dass die Finanzmärkte ohne Überwachung eine Gefahr für die Demokratie darstellen. Die Schwächung der Demokratie durch Lobbyismus wird wohl kaum jemand abstreiten wollen.
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1627270) Verfasst am: 12.04.2011, 21:28 Titel: Re: Deutschland Reiche werden immer Reicher. - Die Umverteilungspolitik umdrehen |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Wenn man als Arbeitgeber ein Vermögen macht dann nur auf Kosten der Angestellten oder auf Kosten der Kunden. |
Eine simple Wahrheit, die es verdient, herausgestellt zu werden.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1627272) Verfasst am: 12.04.2011, 21:30 Titel: |
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Baldur hat folgendes geschrieben: | Ich würde, wenn es um finanzielle Sicherheit geht zum Polizei- oder Soldatenberuf raten. |
Dauert zwar noch etwas, aber Soldaten werden mal durch Roboter ersetzt. Militärische Flugzeuge werden jetzt schon immer mehr ferngelenkt, der nächste Schritt ist das autonome Fluggerät.
Bei Polizisten dauert es noch länger, da dort die Kommunikation mit Menschen funktionieren muß, aber auch das wird kommen.
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1627274) Verfasst am: 12.04.2011, 21:33 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Auch eine Erbschaftssteuer, die ein gewisses Maß überschreitet erscheint mir als eine ungerechtfertigte Belastung bereits versteuerten Einkommens. |
Der Erbe hat sein Einkommen keineswegs bereits versteuert. Darum sollte er es versteuern.
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