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Sarrazin-Interview
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1624143) Verfasst am: 01.04.2011, 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
keine Ahnung, was der in der SPD suchte.

Neokonservative versuchen schon seit den Neunzigerjahren, die SPD zu unterwandern, um die politische Landschaft im Ganzen weiter nach rechts zu ziehen. Sarrazin dürfte einfach einer von denen sein.
Sarrazin vertritt einfach nur die SPD zu Weimarer Zeiten.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1624144) Verfasst am: 01.04.2011, 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
keine Ahnung, was der in der SPD suchte.

Neokonservative versuchen schon seit den Neunzigerjahren, die SPD zu unterwandern


Versuchen?

Öhm und welches Jahrhundert meinst Du mit " Neunzigerjahren"?

In den Wahlkämpfen zur Bremer Bürgerschaft war Ebert seit 1896 für die SPD führend beteiligt.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44651

Beitrag(#1624151) Verfasst am: 01.04.2011, 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Öhm und welches Jahrhundert meinst Du mit " Neunzigerjahren"?

Richtige Frage. zwinkern
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1624230) Verfasst am: 02.04.2011, 02:38    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
keine Ahnung, was der in der SPD suchte.

Neokonservative versuchen schon seit den Neunzigerjahren, die SPD zu unterwandern, um die politische Landschaft im Ganzen weiter nach rechts zu ziehen. Sarrazin dürfte einfach einer von denen sein.
Sarrazin vertritt einfach nur die SPD zu Weimarer Zeiten.



Ich wuerde beim Versuch Sarrazins Gebrabbel historisch einzuordnen nicht ganz soweit zurueckgehen.
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kereng
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Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 3052
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1624306) Verfasst am: 02.04.2011, 14:38    Titel: Sarrazin: das fehlende Kapitel Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sarrazins Gebrabbel historisch einzuordnen

Das wird im aktuellen Skeptiker recht ausführlich behandelt:

gwup.org hat folgendes geschrieben:
Neu ist das alles nicht, was Thilo Sarrazin in seinem Bestseller so schreibt. Anfang des 20. Jahrhunderts fand die Eugenik Zuspruch unter Politikern aller Couleur: Weithin bekannt sind die Befürworter aus dem rechten Spektrum, doch auch Sozialisten und Sozialdemokraten sprachen sich für derartige Maßnahmen in Deutschland aus. Die Biologin Andrea Kamphuis skizziert ein wenig bekanntes Stück Geistesgeschichte.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1624540) Verfasst am: 03.04.2011, 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
keine Ahnung, was der in der SPD suchte.

Neokonservative versuchen schon seit den Neunzigerjahren, die SPD zu unterwandern, um die politische Landschaft im Ganzen weiter nach rechts zu ziehen. Sarrazin dürfte einfach einer von denen sein.
Sarrazin vertritt einfach nur die SPD zu Weimarer Zeiten.



Ich wuerde beim Versuch Sarrazins Gebrabbel historisch einzuordnen nicht ganz soweit zurueckgehen.
Doch, doch. Schlag nochmal nach, bis wann die Weimarer Verfassung nominell galt zwinkern
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1624552) Verfasst am: 03.04.2011, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
keine Ahnung, was der in der SPD suchte.

Neokonservative versuchen schon seit den Neunzigerjahren, die SPD zu unterwandern, um die politische Landschaft im Ganzen weiter nach rechts zu ziehen. Sarrazin dürfte einfach einer von denen sein.
Sarrazin vertritt einfach nur die SPD zu Weimarer Zeiten.



Ich wuerde beim Versuch Sarrazins Gebrabbel historisch einzuordnen nicht ganz soweit zurueckgehen.
Doch, doch. Schlag nochmal nach, bis wann die Weimarer Verfassung nominell galt zwinkern
Die SPD war auch in ihrer Exilzeit noch eugenisch eingestellt.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
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Beitrag(#1624576) Verfasst am: 03.04.2011, 15:37    Titel: Re: Sarrazin: das fehlende Kapitel Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sarrazins Gebrabbel historisch einzuordnen

Das wird im aktuellen Skeptiker recht ausführlich behandelt:

gwup.org hat folgendes geschrieben:
Neu ist das alles nicht, was Thilo Sarrazin in seinem Bestseller so schreibt. Anfang des 20. Jahrhunderts fand die Eugenik Zuspruch unter Politikern aller Couleur: Weithin bekannt sind die Befürworter aus dem rechten Spektrum, doch auch Sozialisten und Sozialdemokraten sprachen sich für derartige Maßnahmen in Deutschland aus. Die Biologin Andrea Kamphuis skizziert ein wenig bekanntes Stück Geistesgeschichte.


Nun ist sie als Biologien nicht so in der Soziologie zu Hause, aber das will ich Andrea Kamphuis auch gar nicht vorwerfen. Ihr Artikel ist lobenswert und war mir natürlich auch bereits aus der Januar-Ausgabe der Zeitschrift "Skeptiker" bekannt.

Auf folgende, schwere Fehler möchte ich aber schon hinweisen:

Andrea Kamphuis hat folgendes geschrieben:
Schon bald nach dem Erscheinen von Darwins "Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl" (1871) versuchten sich Sozialdemokraten an Verknüpfungen der Darwin’schen mit der Marx’schen Lehre. (...)

Angeregt durch Bebel und Schallmayer versuchte auch der Sozialist und Kommunalarzt Karl Kautsky (1854-1938), den Marxismus mit dem Darwinismus zu verbinden. (...)

Der Arzt Ludwig Woltmann (1871-1907) hatte bei Ernst Haeckel studiert, war Mitglied der SPD und versuchte die Vorstellungen von Haeckel und Marx miteinander zu verknüpfen.


http://www.ak-text.de/_media/_pdf/Kamphuis_Sarrazin_Skeptiker1-11_18-23.pdf


Erstens versuchten diese SPD-Mitglieder nicht, Darwin mit Marx zu "verbinden", sondern den Sozialdarwinismus mit Marx und ...

... zweitens war eine solche "Verknüpfung" zwischen dem Sozialdarwinismus und dem Marxismus nur zu haben, indem der Marxismus aufgegeben wurde.

Und genau dies ist kennzeichnend für eine zunehmend bedeutsamer werdende Strömung in der frühen Sozialdemokratie: die Abkehr von Marx oder auch schon früh die Verbürgerlichung der Partei.

Im folgenden versucht Kamphuis sogar, Marx & Engels selber als Urheber einer solchen Vermischung von Vulgärdarwinismus und Dialektik auszugeben:

Andrea Kamphuis hat folgendes geschrieben:
Der Soziologe Theodor Geiger (1891-1952) vertrat in den 1920er-Jahren den Standpunkt, Erbpflege bedeute, sich nicht mehr damit zu begnügen, "die Menschenmassen, die uns mit jedem neuen Zeitalter beschert werden, hinzunehmen, wie sie sind". Er unterschied strikt zwischen dem eigentlichen Proletariat und "Gesindel" oder "Auswurf", den "Gestrandeten und Deklassierten aller sozialen Zonen – zumeist Untermenschen, die vom Mutterleib an geistig und moralisch, oft auch körperlich, minderwertig sind" (...)

Schließlich hatten schon Marx und Engels im Kommunistischen Manifest über "das Lumpenproletariat, diese passive Verfaulung der untersten Schichten der alten Gesellschaft" geschrieben: "[S]einer ganzen Lebenslage nach wird es bereitwilliger sein sich zu reaktionären Umtrieben erkaufen zu lassen."


Nur ist diese Bemerkung von Marx & Engels dialektisch gemeint: Die besonders deklassierten Teile des Proletariats sind aufgrund ihrer Lebenssituation nicht in der Lage, ein solidarisches Klassenbewusstsein auszubilden und schließen sich deshalb rechten Rattenfängern an (was sich ja dann auch zeigte).

Dagegen "argumentiert Geiger rein biologistisch: Weil das Lumpenproletariat biologisch degeneriert sei, sei es Lumpenproletariat. Eine solche undialektische Denkweise ist für den bürgerlichen Biologismus und Sozialdarwinismus typisch.

Somit ist die folgende Schlussfolgerung von Kamphuis schwer irreführend. Sie schreibt nämlich:

Andrea Kamphuis hat folgendes geschrieben:
Sowohl das bürgerliche Lager als auch die Linke meinten in ganz Europa eine gewaltige Degeneration der Bevölkerung zu erkennen ...


Das ist bezogen auf die marxistische Linke natürlich völlig falsch. Sondern es trifft eben nur auf Teile der bürgerlichen Linken zu. Und das müsste man dann eben dazu schreiben, dann wird es richtig ...-!

edit: Hierzu verweise ich auch noch mal auf meinen Beitrag "von Noske zu Sarrazin".

Skeptiker
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1624813) Verfasst am: 04.04.2011, 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
keine Ahnung, was der in der SPD suchte.

Neokonservative versuchen schon seit den Neunzigerjahren, die SPD zu unterwandern, um die politische Landschaft im Ganzen weiter nach rechts zu ziehen. Sarrazin dürfte einfach einer von denen sein.
Sarrazin vertritt einfach nur die SPD zu Weimarer Zeiten.



Ich wuerde beim Versuch Sarrazins Gebrabbel historisch einzuordnen nicht ganz soweit zurueckgehen.
Doch, doch. Schlag nochmal nach, bis wann die Weimarer Verfassung nominell galt zwinkern
Die SPD war auch in ihrer Exilzeit noch eugenisch eingestellt.
Ich würde sogar sagen noch stärker, in Gefolge des Gesellschaftstrends.
Eugenik macht für den Sozialismus durchaus Sinn, denn einer Erkenntnis der Untauglichkeit des Menschen zum Kommunismus (die sich schon bei Marx findet, wobei er die Untauglichkeit nicht biologisch veranlagt sieht und zur Lösung der Untauglichkeit eine sozialistische Übergangsphase postuliert) folgt als relativ logische Folgerung das Ansinnen der Züchtung von Menschen, die für eine kommunistische Welt besser geeignet sind.
Es war vermutlich einzig der "Schock" durch die Anwendung der Eugenik der Nazis, der eine weitere Ausbreitung im Ostblock verhinderte.
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1624964) Verfasst am: 04.04.2011, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Was für den Islam keine Entschuldigung ist, nämlich dass er heute wie das Christentum vor der Aufklärung sei, – was ja in der Form auch höchstens in gröbsten Zügen stimmt – ist im Falle Sarrazin also schon eine Entschuldigung, nämlich dass er heute so ist, wie einige Sozialdemokraten von 80 Jahren.




Hm.
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#1624992) Verfasst am: 04.04.2011, 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

nocquae hat folgendes geschrieben:
Was für den Islam keine Entschuldigung ist, nämlich dass er heute wie das Christentum vor der Aufklärung sei, – was ja in der Form auch höchstens in gröbsten Zügen stimmt – ist im Falle Sarrazin also schon eine Entschuldigung, nämlich dass er heute so ist, wie einige Sozialdemokraten von 80 Jahren.




Hm.
Geschockt
Ich hoffe nicht, dass mein beitrag so rübergekommen ist, dass ich das unterstütze.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1629986) Verfasst am: 21.04.2011, 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,758683,00.html

Das freut mich sehr. Und vielleicht wähle ich jetzt wieder SPD.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1629989) Verfasst am: 21.04.2011, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
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Beitrag(#1629990) Verfasst am: 21.04.2011, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,758683,00.html

Das freut mich sehr. Und vielleicht wähle ich jetzt wieder SPD.


Ja, die SPD ist schwach. Sie knickt ein und knickt um.

Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein ...-


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Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 21.04.2011, 20:37, insgesamt 2-mal bearbeitet
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
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Beitrag(#1629992) Verfasst am: 21.04.2011, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,758683,00.html

Das freut mich sehr. Und vielleicht wähle ich jetzt wieder SPD.


siehste, da liegen bei uns die unterschiede:

ich werde deshalb erst recht nicht anfangen spd zu wählen.
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1629997) Verfasst am: 21.04.2011, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:


Ja.
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-Brother Broadsword of Warm Humanitarianism

"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843

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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
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Beitrag(#1630031) Verfasst am: 21.04.2011, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

Die, die das gut finden, wählen nicht SPD. Die anderen werden es tendenziell nicht wieder tun. Egal, wie man zu Sarrazin steht: Die SPD hat mal wieder alles falsch gemacht. Natürlich ist es schwer, Querulanten im Graubereich loszuwerden. Aber wenn ich es versuche, muss es auch klappen. Oder man lässt es.

Es gab im letzten "Skeptiker", der Zeitschrift der GWUP, einen schönen Artikel, das "ungeschriebene Kapitel" von Sarrazins Buch. Nämlich zur Historie der Eugenik-Debatte in der SPD. Sarrazin behauptet, die "Attacken" auf die "Frage, ob demografische Effekte zu dyshygienischen Wirkungen führen können" wären "empirisch nicht begründet". Nicht "empirisch begründet"! Er bahauptet nach 45, dass die Einwände gegen die Pseudowissenschaft der "Eugenik" nicht "empirisch"(!) begründet wären. Und dieser Pseudowissenschaft hatten sich einst auch eine Reihe namhafter Sozialdemokraten verschrieben.

Man kann denen ja weder vorwerfen, dass sie den NS nicht vorausgeahnt haben - Empirie, geschenkt (habe alle außer Hr. Sarrazin gemerkt) -, noch dass sie nicht den heutigen wissenschaftlichen Stand kennen konnten. Man sieht aber fein, welchen grandiosen, wissenschaftlich nicht haltbaren Fehlschlüssen die Herren aufgesessen waren. DAS hätte man dokumentieren, aufarbeiten und argumentativ verarbeiten müssen. Sarrazin hätte sich dann von selbst erledigt. Man hätte zur Not gesagt: Formaljuristisch kriegen wir den nicht weg, aber der gehört nicht zu uns, der spricht nicht für uns, der ist nur ein stotternder Populist und wissenschaftlicher Dilettant. Stattdessen ringt man ihm ein "Migranten sind meine Freund ab". Naja, vielleicht macht sich die SPD ja die Mühe, wenn sie unter 20 Prozent gelandet sind...

Dabei gabs doch auch damals schon solche Sozis, die die ganze Sache durchschaut hatten: "Mit welcher übermenschlichen Weisheit und Voraussicht in die Zukunft, mit welcher Menschenkenntnis müsste sie [die Menschenzuchtbehörde] ausgestattet sein, damit ihr die im Schoße der Zukunft ruhenden Veredelung der Menschheit anvertraut werden könnte? (...) Wohl aber würden (...) sich immer ein Robbespierre und ein Marat finden, welche die Ausjätemaschine der negativen Zuchtwahl bestens zu versorgen wüssten (...)" (Oskar Hertwig, 1849-1922)
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1630035) Verfasst am: 21.04.2011, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Eigentlich schade. Am amüsantesten wäre gewesen, dass Sarrazin ausgeschlossen wäre, und dieser Ausschluss dann gerichtlich kassiert worden wäre. Die gegenwärtige Lösung ist lau und langweilig.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1630041) Verfasst am: 21.04.2011, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:

Es gab im letzten "Skeptiker", der Zeitschrift der GWUP, einen schönen Artikel, das "ungeschriebene Kapitel" von Sarrazins Buch. Nämlich zur Historie der Eugenik-Debatte in der SPD. Sarrazin behauptet, die "Attacken" auf die "Frage, ob demografische Effekte zu dyshygienischen Wirkungen führen können" wären "empirisch nicht begründet". Nicht "empirisch begründet"! Er bahauptet nach 45, dass die Einwände gegen die Pseudowissenschaft der "Eugenik" nicht "empirisch"(!) begründet wären. Und dieser Pseudowissenschaft hatten sich einst auch eine Reihe namhafter Sozialdemokraten verschrieben.
Ich habe in diesem Artikel die empirischen Einwände gegen Eugenik vermisst - das war im wesentlichen ein politischer Artikel, obwohl die Autorin Biologin ist.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1630062) Verfasst am: 21.04.2011, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Eigentlich schade. Am amüsantesten wäre gewesen, dass Sarrazin ausgeschlossen wäre, und dieser Ausschluss dann gerichtlich kassiert worden wäre. Die gegenwärtige Lösung ist lau und langweilig.


Geht das? Ist das nicht interne Parteisache, sofern nicht wesentliche Rechtsgrundsätze entgegenstehen?

Abgesehen davon finde ich die Lösung weder lau noch langweilig, sondern sehe sie einfach nur als Symbol für den fortschreitenden Niedergang der SPD. Hr. Sarrazin hat jüngst wieder massiv irrationale Ängste in einer TV-Diskussion geschürt. In der Werbung wäre besonders "Angst machende" Werbung nicht erlaubt. In der Politik offensichtlich schon. Ist ja auch gut so. Da darf man man ja auch beleidigen, was man ansonsten nicht dürfte. Muss man eben ertragen, gehört zur Demokratie.

Naja, es fragt sich ja eh, wer den artikulatorisch und syntaktisch gewöhnungsbedürftigen Ausführungen des Herrn. S. überhaupt folgen konnte. Ich hatte mich jedenfalls gefragt, wie so jemand jemals in Positionen gelangen konnte, die ja durchaus ein gewisses Mindesmaß an verbalem und argumentativem Geschick erfordern, über das er erkennbar nicht verfügt. Schulterzucken
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22267

Beitrag(#1630067) Verfasst am: 21.04.2011, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

Keine Eier. Alle.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16341
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1630069) Verfasst am: 21.04.2011, 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe erst daran gedacht, mich hier an einem Blog-Eintrag zu versuchen. Allerdings muß man das ja nur einmal bildlich auf sich wirken lassen.

Jedenfalls definiert das Ganze eine Geschmacksgrenze, der Beweis dafür, daß das Gleiche noch lange nicht das Selbe sei. Zitate:



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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1630074) Verfasst am: 21.04.2011, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Trotzdem sollte man sich nicht auf Ekel als naturwissenschaftliches Argument verlassen.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1630077) Verfasst am: 21.04.2011, 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Keine Eier. Alle.


Ja, was glaubst du denn, warum Deutschland ausstirbt?
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Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22267

Beitrag(#1630078) Verfasst am: 21.04.2011, 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Keine Eier. Alle.


Ja, was glaubst du denn, warum Deutschland ausstirbt?


Brett vom Kopf nehmen
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Dissonanz
Zeuge ANOVAs



Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1630080) Verfasst am: 21.04.2011, 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
empirischen Einwände gegen Eugenik

Mit den Augen rollen
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-Brother Broadsword of Warm Humanitarianism

"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843

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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1630082) Verfasst am: 21.04.2011, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
empirischen Einwände gegen Eugenik

Mit den Augen rollen
Was ist denn nun dieser Einwand?
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16341
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1630087) Verfasst am: 21.04.2011, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

Weil darin eine Aussage über die angebliche Wertigkeit von Menschen für eine Gesellschaft getroffen wird (und insbesondere deshalb, weil Sarrazin diese Wertigkeit an der Herkunft, dem Glauben und sogar daran festmacht, welche Fußball-Nationalmannschaft man anfeuert)?
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1630089) Verfasst am: 21.04.2011, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sehe auch keine empirischen Einwände dagegen, dass wir uns gegenseitig stündlich eins auf die Nuss geben sollen. Wie auch.
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Beitrag(#1630102) Verfasst am: 21.04.2011, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Weil darin eine Aussage über die angebliche Wertigkeit von Menschen für eine Gesellschaft getroffen wird (und insbesondere deshalb, weil Sarrazin diese Wertigkeit an der Herkunft, dem Glauben und sogar daran festmacht, welche Fußball-Nationalmannschaft man anfeuert)?
Ich sehe nur nicht, dass Sarrazin aufgrund seiner Überlegungen zu den gleichen Konsequenzen wie die Nazis kommt.
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