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Hartz IV - "Verbrechen gegen Menschlichkeit" II
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1642791) Verfasst am: 28.05.2011, 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das kann man natuerlich nicht pauschal sagen.

Man kann allgemein sagen, dass nennenswerte Kapitalakkumulation nur zustande kommt, wenn an anderer Stelle systematisch Mangel produziert wird.
Niemand macht allein mit seiner eigenen Hände Arbeit Millionen. Auch kein erfolgreicher Ingenieur. Wer sowas ernsthaft meint, hat zu viel Ayn Rand gelesen.

dann frage ich mich, wie z.b. schauspieler, models, popmusiker, o.ä. geld ohne ende scheffeln und welchen mangel sie systematisch produzieren.
_________________
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Dr.Tomahawk
Wer beilt hat recht.



Anmeldungsdatum: 06.04.2011
Beiträge: 15

Beitrag(#1642796) Verfasst am: 28.05.2011, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Warum nicht darauf rumhacken, daß es faule Reiche gibt?

Wird es.

Im Gegensatz zur Hetze gegen Arbeitslose bleibt das allerdings weitestgehend ohne praktische gesellschaftliche oder politische Folgen.


Es sei denn, es handelt sich um Juden.
_________________
Mit Fakten allein hat man nichts in der Hand, schon gar, warum manche sie nicht einsehen wollen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#1642797) Verfasst am: 28.05.2011, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
dann frage ich mich, wie z.b. schauspieler, models, popmusiker, o.ä. geld ohne ende scheffeln und welchen mangel sie systematisch produzieren.

Auch du vermeidest die Frage nach den Zusammenhängen. Auch ein Schauspieler macht sein Vermögen nicht allein durch seine eigene Arbeit. In einer mittelalterlichen Feudalgesellschaft würde er kein Vermögen machen, und wenn er noch so gut schauspielerte.
Damit unsere Gesellschaft überhaupt ihre gegenwärtige Form annehmen konnte, musste bereits an bestimmten Stellen massiv Mangel produziert werden. Und damit sie ihre gegenwärtige Form behalten kann, wird auch weiterhin Mangel produziert.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 28.05.2011, 12:16, insgesamt 7-mal bearbeitet
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armer schlucker
pleite



Anmeldungsdatum: 09.01.2009
Beiträge: 1233
Wohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen

Beitrag(#1642798) Verfasst am: 28.05.2011, 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
ich wuesste auch nicht, wie man es einem unternehmen vorwerfen koennte, wenn es versucht, guenstiger im ausland zu produzieren.


Oder im Inland zu rationalisieren und Leute zu entlassen.

Wenn dann aber die Zahl derjenigen, die "wegrationalisiert" wurden derart ansteigt, das sie in die Millionen geht und noch nicht einmal die große Gruppe derjenigen Arbeitslosen, die arbeiten will, Arbeit findet, ist es doch einfach nur schwachsinnig, die Untergruppe der "faulen" Arbeitslosen bestrafen zu wollen (und damit automatisch auch noch die arbeitswilligen zu stigmatisieren).
Und wenn die Bestrafung dann auch noch mehr Geld kostet als denen einfach ihr H4 zu bezahlen, wird es völlig idiotisch.
Erst jammern, das H4 so viel kostet und anschließend zwecks Bestrafung noch mehr Geld auszugeben, das nicht einen "richtigen" Arbeitsplatz schafft, hat ja wohl mit Vernunft nichts zu tun, sondern erfüllt wohl eher nur irgendwelche Rachegelüste von Blödzeitungslesern.
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Proletarier aller Länder, macht Schluß!
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Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verschonen!
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1642803) Verfasst am: 28.05.2011, 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
dann frage ich mich, wie z.b. schauspieler, models, popmusiker, o.ä. geld ohne ende scheffeln und welchen mangel sie systematisch produzieren.

Auch du vermeidest die Frage nach den Zusammenhängen. Auch ein Schauspieler macht sein Vermögen nicht allein durch seine eigene Arbeit. In einer mittelalterlichen Feudalgesellschaft würde er kein Vermögen machen, und wenn er noch so gut schauspielerte.
Damit unsere Gesellschaft überhaupt ihre gegenwärtige Form annehmen konnte, musste bereits an bestimmten Stellen massiv Mangel produziert werden. Und damit sie ihre gegenwärtige Form behalten kann, wird auch weiterhin Mangel produziert.

du beantworest nicht die frage, welchen mangel z.b. ein filmschauspieler produziert, wenn er so hohe gagen einstreicht.
und, es geht hier kaum um mittelalterliche feudalgesellschaften.
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Tarvoc
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Beiträge: 44698

Beitrag(#1642804) Verfasst am: 28.05.2011, 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
du beantworest nicht die frage, welchen mangel z.b. ein filmschauspieler produziert, wenn er so hohe gagen einstreicht.

Richtig, diese Frage beantworte ich nicht, weil sie sich erübrigt. Damit ein Filmschauspieler solche Gagen einstreichen kann, ist bereits gesellschaftlich ein hohes Maß an Kapitalakkumulation erforderlich. Der Mangel wurde bereits irgendwo weit vorher produziert.

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
und, es geht hier kaum um mittelalterliche feudalgesellschaften.

Es geht um die Frage, ob man allein durch eigene Arbeit und Leistung große Reichtümer anhäufen kann. Ich behaupte, das kann man nicht.
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Wilson
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Beitrag(#1642807) Verfasst am: 28.05.2011, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

z.b.machten ja Sarah Jessica Parker and lenny Kravitz
werbung für gap und die lassen :

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,514019,00.html

http://www.youtube.com/watch?v=QwY5_IqsDyI
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Wilson
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Beitrag(#1642808) Verfasst am: 28.05.2011, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

http://allyklein.twoday.net/stories/3435515/



oder:

"Obwohl sie schon manchen Skandal ans Licht gebracht haben, bleibt es ein Kampf gegen eine Hydra: Rund 95 Prozent der Firmen aus der Spiel-, Textil- und Sportwarenbranche weltweit beteiligen sich am „Rattenrennen“, wie Kernaghan es nennt. Ob coole Hiphop-Klamotten für die Firma des US-Rappers Sean „P. Diddy“ Combs, ob Trainingskluft von Adidas, Puma, Reebok oder Fila, ob Basebälle für die amerikanische Profiliga, Sweatshirts für die NBA, ob Massenmode für die bekanntesten Marken der Welt: Alles wird in den Freihandels- und Sonderwirtschaftszonen armer Länder produziert, die sich – mangels Alternativen – um solche Aufträge regelrecht balgen. „Es gibt kaum einen Markennamen, den ich nicht irgendwo in einem Loch mit skandalösen Arbeitsbedingungen gefunden habe“, sagt Kernaghan. „Europäische Label sind da nicht besser als US-amerikanische."

http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=3187
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Ilmor
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Beitrag(#1642810) Verfasst am: 28.05.2011, 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
z.b.machten ja Sarah Jessica Parker and lenny Kravitz
werbung für gap und die lassen :

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,514019,00.html

http://www.youtube.com/watch?v=QwY5_IqsDyI


Und Hartzler bekommen ihre Bezüge von Steuergeldern, welche unter anderem von Unternehmen wie Gap erhoben werden.
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Tarvoc
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Beiträge: 44698

Beitrag(#1642811) Verfasst am: 28.05.2011, 13:09    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
z.b.machten ja Sarah Jessica Parker and lenny Kravitz werbung für gap

Gutes Beispiel.
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Wilson
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Beitrag(#1642812) Verfasst am: 28.05.2011, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

ach.

nun könnte man ja alle "bausteine" nehmen und eine lösung suchen, bei der alle gut wegkommen.
ist für mich das naheliegendste.
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Wilson
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Beitrag(#1642813) Verfasst am: 28.05.2011, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

verona pooth könnte man ja noch nennen. und kik.

und wenn man sich vorstellt, was alles bei solchen zusammentreffen, gigs, geschäftsessen konsumiert wird und wer den kaffee zum vertrieb schleppt oder die handys mit ihren rohstoffen, die....

und erst das rumgefliege im privat-jet. von dings nach bums.


ich bin so wahnsinnig neidisch.
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Wilson
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Beitrag(#1642816) Verfasst am: 28.05.2011, 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

"Den New Yorker Aktivisten fiel einmal eine „Time-Motion-Studie“ von Nike in die Hände, mit der die größte Sportfirma der Welt jeden Arbeitsschritt für ihre Produkte auf die hundertstel Sekunde genau vorgibt. Die Fertigung eines Sweatshirts zum Beispiel war in 22 Handgriffe unterteilt, die zusammen exakt 6,6 Minuten dauern dürfen. Mehr wird nicht bezahlt. Bei einem Stundenlohn von 70 US-Cent für eine mittelamerikanische Näherin betragen die Arbeitskosten für ein Produkt, das in den USA für 22,99 Dollar in den Läden hängt, ganze acht Cent. „Die Arbeit macht also nur 0,3 Prozent des Verkaufspreises aus“, rechnet der 56-Jährige vor: „Auch wenn man den Lohn verdoppelte, der dort kaum zum Leben reicht, käme man pro Hemd auf 16 Cent, das sind immer noch ganze 0,7 Prozent des Endpreises.“ Für Werbung und Marketing hingegen gibt Nike, umgerechnet auf das Sweatshirt, rund 2,30 Dollar aus – fast 30-mal so viel wie für die Arbeit."

greenpeace link
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1642817) Verfasst am: 28.05.2011, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
du beantworest nicht die frage, welchen mangel z.b. ein filmschauspieler produziert, wenn er so hohe gagen einstreicht.

Richtig, diese Frage beantworte ich nicht, weil sie sich erübrigt. Damit ein Filmschauspieler solche Gagen einstreichen kann, ist bereits gesellschaftlich ein hohes Maß an Kapitalakkumulation erforderlich. Der Mangel wurde bereits irgendwo weit vorher produziert.

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
und, es geht hier kaum um mittelalterliche feudalgesellschaften.

Es geht um die Frage, ob man allein durch eigene Arbeit und Leistung große Reichtümer anhäufen kann. Ich behaupte, das kann man nicht.


Es gibt Weltklasse-Handballer, die verglichen mit Weltklasse-Fußballern in Deutschland nur etwa 1/100 von deren Einkommen haben. Woran liegt das? An der Leistung schon mal nicht.

Denn das Einkommen von Sportlern, Buchautoren, Musikern und Schauspielern ist fast ausschließlich, zu 99% gar kein Leistungslohn, sondern eine Umsatzbeteiligung.

Genauer gesagt, sind die genannten i.d.R. Teil eines Kapitalunternehmens (Sportverein, Buchverlag, Plattenfirma, etc.), welches selber tendenziell auf maximalen Profit aus ist.

Künstler- und Sportunternehmen in Ländern wie Ghana oder Bolivien haben das selbe Ziel, können es aber aufgrund der Situation ihrer Länder innerhalb der herrschenden Weltordnung nicht realisieren. Deshalb müssen dortige Sportler auswandern, dortige Buchautoren für den internationalen Markt schreiben.

Nun ist aber der Sektor der Unterhaltung und Kultur für sich genommen gar nicht produktiv. Sportler oder Buchautoren produzieren nichts im Sinne von konsumierbaren oder nutzbaren Gütern. Theoretisch und abstrakt gesehen, könnte die Welt auf Profifußballer oder Schauspieler verzichten ohne materiell ärmer zu sein.

Deshalb muss man den Blick auf die Sektoren richten, die überhaupt erst die Voraussetzung schaffen, dass Unterhaltungs- und sonstige Künstler einen Teil vom materiellen Reichtum abzapfen können. Diese Sektoren sind jene, in denen die wirklich Musik spielt:

Die Landwirtschaft und Nahrungsindustrie, die technische Industrie und - als Organisationsvoraussetzung dieser beiden - Teile der "Dienstleistungen", wie etwa der Bildungssektor, logistische Dienste, Banken oder Gesundheitswesen.

Und sofort sind wir beim Punkt Ausbeutung angelangt. Denn die in der bürgerlichen VWL als primäre, sekundäre und tertiäre Sektoren benannten Bereiche stellen unter dem herrschenden bürgerlichen Produktionsverhältnis nicht einfach Produkte aus RHB-Stoffen her, sondern jene Bereiche beuten zwei Dinge aus, ohne die so etwas wie Mehrwert und Kapitalwachstum (letzten Endes auch kapitalistischer Plattenfirmen) nicht möglich wären: a) den Boden und b) die menschliche Arbeitskraft.

In der bürgerlichen Gesellschaft entstehen daraus unweigerlich zwei Probleme:
a) die Überausbeutung und unwiederbringliche, fortschreitende Zerstörung der Umwelt und
b) die unter diesen Bedingungen völlig unlösbare soziale Frage.

Denn das Kapital stellt ja nicht nur Produkte und Geld her, es produziert vor allem mal Profit, also sich selbst auf immer höherer Stufenleiter. Das Kapital ist kein Ding, sondern ein gesellschaftliches Verhältnis der Produktion. Produziert werden auch Klassen: Kapitalklassen und viele davon abgeleitete Zwischenstufen sowie die Klassen der Proletarier, das sind Lohnabhängige aller façon, die sich dadurch auszeichnen, über kein oder nur geringes Kapital zu verfügen.

Anders gesagt: Hier haben wir nicht einfach eine unterschiedliche Geldverteilung, sondern eine bestimmte Machtverteilung, die aus einer ungleichen Verteilung der produktiven Mittel resultiert, und das bedeutet nicht nur Besitz, sondern Entscheidungsgewalt darüber, wie die Produktionsmittel eingesetzt werden und - noch wichtiger! - welche Produktionsmittel überhaupt wie produziert werden.

Ungleichheit im Kapitalismus ist Machtungleichheit und nichts anderes. Das ist der antidemokratische Kern der bürgerlichen Gesellschaft schlechthin.

Und dann kann man noch so oft von "Demokratie" schwafeln, wenn es im Bereich "der Wirtschaft" 0,0000 Demokratie gibt. Ohne Wirtschaftsdemokratie ist die rein politische Demokratie eine Seifenblase, eine bunte Illusion, die man sich am besten sparen sollte, das sieht man z.B. jetzt auch in Spanien ...-!
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Moloch
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Anmeldungsdatum: 16.10.2008
Beiträge: 114

Beitrag(#1642820) Verfasst am: 28.05.2011, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das kann man natuerlich nicht pauschal sagen.

Man kann allgemein sagen, dass nennenswerte Kapitalakkumulation nur zustande kommt, wenn an anderer Stelle systematisch Mangel produziert wird.
Niemand macht allein mit seiner eigenen Hände Arbeit Millionen. Auch kein erfolgreicher Ingenieur. Wer sowas ernsthaft meint, hat zu viel Ayn Rand gelesen.

dann frage ich mich, wie z.b. schauspieler, models, popmusiker, o.ä. geld ohne ende scheffeln und welchen mangel sie systematisch produzieren.


(Sarkasmus an) Geistige Degeneration. (Sarkasmus aus) Was aber doch wohl eher die Ausnahme der Akkumulation von Kapital ausmachen dürfte.
Nun ja … es sei denn … man unterstellt das durch das verblöden der Gesellschaft systematisch Profit erwirtschaftet würde. Was absurd wäre? (Sarkasmus entgültig aus)

Noch mal was zur gesamt Diskussion.
Es gibt bei neoliberalen mehr oder weniger Rechter Gesinnung, immer zwei Argumentationen der Begründung von Armut als extreme Ausformung von Ungleichheit.

Erstens, die Welt ist ungerecht finde dich damit ab und hinterfrage nicht weiter.

Zweitens, die naive Art eine meriokratische Gesellschaft zu behaupten, bei der aber zu einem ausgeblendet wird das die Ausbildung von Fähigkeiten, Bildung usw.
mit den Möglichkeiten bzw. Ressourcen derjenigen Personen einhergehen. Zu anderem strukturelle Ursachen, wie etwa Benachteiligung, Diskriminierung und so weiter ausgeblendet werden müssen.

Macht und Herrschaftskritik werden in beidem Fällen ohnehin von vornherein ausgeblendet. In beidem Fällen will man über die Bedingungen von Armut nicht so recht sprechen,
also muss die Schuld Individualisiert werden, was einhergeht mit der personellen und moralischen Abwertung derer die darunter zu leiden haben.
Was auch die Beleidigungen erklärt. Das Muster ist alt und begleitet die „Ausgestoßenen“ der Gesellschaft durch alle Jahrhunderte der Geschichte hinweg,
so wie auch Linke Denker wie Marx (kein heiliger) sie mit verächtlichem Vokabular als Lumpenproletariat beschrieb.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#1642821) Verfasst am: 28.05.2011, 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Moloch hat folgendes geschrieben:
Das Muster ist alt und begleitet die „Ausgestoßenen“ der Gesellschaft durch alle Jahrhunderte der Geschichte hinweg, so wie auch Linke Denker wie Marx (kein heiliger) sie mit verächtlichem Vokabular als Lumpenproletariat beschrieb.

Marx' Bestimmung der gesellschaftlichen und geschichtlichen Rolle des sogenannten "Lumpenproletariats" gehört in der Tat zu den Schwachstellen seines Werkes.
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1642824) Verfasst am: 28.05.2011, 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Moloch hat folgendes geschrieben:
Das Muster ist alt und begleitet die „Ausgestoßenen“ der Gesellschaft durch alle Jahrhunderte der Geschichte hinweg, so wie auch Linke Denker wie Marx (kein heiliger) sie mit verächtlichem Vokabular als Lumpenproletariat beschrieb.

Marx' Bestimmung der gesellschaftlichen und geschichtlichen Rolle des sogenannten "Lumpenproletariats" gehört in der Tat zu den Schwachstellen seines Werkes.


Sie sind halt für Marx aufgrund ihrer zersplitterten Situation nicht in der Lage, eine Klasse für sich zu bilden. Das ist aber kein ad hominem, sondern es ist ja klar, dass Lumpenproletariat genau so die Folge der herrschenden Verhältnisse sein muss wie politisch (zumindest potenziell) bewusstes und organisiertes Proletariat. Die Dialektik zwischen Sein und Bewusstsein war hier eingeschlossen und diese macht ja gerade seine besondere Stärke aus.

Die Schwachstellen sehe ich eher woanders.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1642908) Verfasst am: 28.05.2011, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
du beantworest nicht die frage, welchen mangel z.b. ein filmschauspieler produziert, wenn er so hohe gagen einstreicht.

Richtig, diese Frage beantworte ich nicht, weil sie sich erübrigt. Damit ein Filmschauspieler solche Gagen einstreichen kann, ist bereits gesellschaftlich ein hohes Maß an Kapitalakkumulation erforderlich. Der Mangel wurde bereits irgendwo weit vorher produziert.

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
und, es geht hier kaum um mittelalterliche feudalgesellschaften.

Es geht um die Frage, ob man allein durch eigene Arbeit und Leistung große Reichtümer anhäufen kann. Ich behaupte, das kann man nicht.

Wo fangen "große Reichtümer" denn für dich an?
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1642912) Verfasst am: 28.05.2011, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
du beantworest nicht die frage, welchen mangel z.b. ein filmschauspieler produziert, wenn er so hohe gagen einstreicht.

Richtig, diese Frage beantworte ich nicht, weil sie sich erübrigt. Damit ein Filmschauspieler solche Gagen einstreichen kann, ist bereits gesellschaftlich ein hohes Maß an Kapitalakkumulation erforderlich. Der Mangel wurde bereits irgendwo weit vorher produziert.

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
und, es geht hier kaum um mittelalterliche feudalgesellschaften.

Es geht um die Frage, ob man allein durch eigene Arbeit und Leistung große Reichtümer anhäufen kann. Ich behaupte, das kann man nicht.

Wo fangen "große Reichtümer" denn für dich an?


Das konnte auch hier nicht eindeutig geklärt werden.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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beachbernie
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Beitrag(#1642931) Verfasst am: 28.05.2011, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
DerBernd hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
welches anrecht sollte der deutsche staat auf einen anteil davon haben?


Naja, wir haben den ehemaligen Schülern, Studenten und Co. ja ihre komplette Ausbildung und vieles mehr finanziert - und kaum fangen sie an Geld zu verdienen, machen sie sich aus dem Staub. Ein Beispiel hatte ich gerade verlinkt. Der Vorwurf des Schmarotzertum trifft hier in einigen Fällen sicher zu.
Offene Grenze bei gleichzeitig kostenloser (Hoch-)schulbildung kann auf die Dauer vermutlich nicht funktionieren.


Solange der Anteil der auswandernden Studenten gering ist, ist kostenlose Hochschulbildung dennoch rentabel.
Aber was ich dennoch interessant finde, welche Vorwürfe man einem Unternehmen macht, welches seine Produktionsstätten ins Ausland verlagert (etwa, weil sie dort weniger Löhne zahlen müssen), während man bei Hochschulabsolventen es nicht für moralisch verwerflich hält, wenn sie nach der Beendigung der Uni ins Ausland auswandern (etwa, weil sie dort mehr Verdienen). Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.



Manche wandern auch deshalb aus, weil sie in D keinen Job kriegen und auch keine Lust haben sich deswegen als "arbeitsscheue Parsiten" beschimpfen zu lassen. Mit den Augen rollen
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Misterfritz
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Beitrag(#1642934) Verfasst am: 28.05.2011, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
DerBernd hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
welches anrecht sollte der deutsche staat auf einen anteil davon haben?


Naja, wir haben den ehemaligen Schülern, Studenten und Co. ja ihre komplette Ausbildung und vieles mehr finanziert - und kaum fangen sie an Geld zu verdienen, machen sie sich aus dem Staub. Ein Beispiel hatte ich gerade verlinkt. Der Vorwurf des Schmarotzertum trifft hier in einigen Fällen sicher zu.
Offene Grenze bei gleichzeitig kostenloser (Hoch-)schulbildung kann auf die Dauer vermutlich nicht funktionieren.


Solange der Anteil der auswandernden Studenten gering ist, ist kostenlose Hochschulbildung dennoch rentabel.
Aber was ich dennoch interessant finde, welche Vorwürfe man einem Unternehmen macht, welches seine Produktionsstätten ins Ausland verlagert (etwa, weil sie dort weniger Löhne zahlen müssen), während man bei Hochschulabsolventen es nicht für moralisch verwerflich hält, wenn sie nach der Beendigung der Uni ins Ausland auswandern (etwa, weil sie dort mehr Verdienen). Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.



Manche wandern auch deshalb aus, weil sie in D keinen Job kriegen und auch keine Lust haben sich deswegen als "arbeitsscheue Parsiten" beschimpfen zu lassen. Mit den Augen rollen

naja, auf dich dürfte das ja nicht zutreffen, aktien kann man ja von überall aus verschieben zwinkern
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Beitrag(#1642937) Verfasst am: 28.05.2011, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das kann man natuerlich nicht pauschal sagen.

Man kann allgemein sagen, dass nennenswerte Kapitalakkumulation nur zustande kommt, wenn an anderer Stelle systematisch Mangel produziert wird.
Niemand macht allein mit seiner eigenen Hände Arbeit Millionen. Auch kein erfolgreicher Ingenieur. Wer sowas ernsthaft meint, hat zu viel Ayn Rand gelesen.



Widerspruch!

Ein Beispiel:

Ein Unternehmer gruendet eine durchrationalisierte Molkerei und beschaeftigt in ihr Bauern, die bisher mit recht unrationellen Mitteln selber Kaese in Handarbeit hergestellt haben, aus der Umgebung.

Daraufhin steigt die Gesamtkaeseproduktion im Gebiet auf das 4-fache. Die Bauern steigern ihre Milchproduktion, mit der sie die Molkerei beliefern und zusammen mit ihrem Arbeitslohn aus der Molkerei verdoppeln sie ihr Einkommen. Mit dem Gewinn aus seiner Molkerei wird der Unternehmer richtig reich.

Wer ist jetzt aermer geworden? Am Kopf kratzen


Mit "seiner eigenen Haende Arbeit" wird heutzutage ohnehin niemand mehr reich, weil in den meisten Bereichen Handarbeit der Maschinenarbeit hoffnungslos unterlegen ist.
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Beitrag(#1642940) Verfasst am: 28.05.2011, 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

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Man kann allgemein sagen, dass nennenswerte Kapitalakkumulation nur zustande kommt, wenn an anderer Stelle systematisch Mangel produziert wird.
Niemand macht allein mit seiner eigenen Hände Arbeit Millionen. Auch kein erfolgreicher Ingenieur. Wer sowas ernsthaft meint, hat zu viel Ayn Rand gelesen.

dann frage ich mich, wie z.b. schauspieler, models, popmusiker, o.ä. geld ohne ende scheffeln und welchen mangel sie systematisch produzieren.


Mangel an Geist! Lachen
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1642943) Verfasst am: 28.05.2011, 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
DerBernd hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
welches anrecht sollte der deutsche staat auf einen anteil davon haben?


Naja, wir haben den ehemaligen Schülern, Studenten und Co. ja ihre komplette Ausbildung und vieles mehr finanziert - und kaum fangen sie an Geld zu verdienen, machen sie sich aus dem Staub. Ein Beispiel hatte ich gerade verlinkt. Der Vorwurf des Schmarotzertum trifft hier in einigen Fällen sicher zu.
Offene Grenze bei gleichzeitig kostenloser (Hoch-)schulbildung kann auf die Dauer vermutlich nicht funktionieren.


Solange der Anteil der auswandernden Studenten gering ist, ist kostenlose Hochschulbildung dennoch rentabel.
Aber was ich dennoch interessant finde, welche Vorwürfe man einem Unternehmen macht, welches seine Produktionsstätten ins Ausland verlagert (etwa, weil sie dort weniger Löhne zahlen müssen), während man bei Hochschulabsolventen es nicht für moralisch verwerflich hält, wenn sie nach der Beendigung der Uni ins Ausland auswandern (etwa, weil sie dort mehr Verdienen). Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.



Manche wandern auch deshalb aus, weil sie in D keinen Job kriegen und auch keine Lust haben sich deswegen als "arbeitsscheue Parsiten" beschimpfen zu lassen. Mit den Augen rollen


Manche, aber nicht alle. Gerade absolventen der MINT-Fächer dürften dieses Problem nicht haben.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
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Beitrag(#1642944) Verfasst am: 28.05.2011, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
du beantworest nicht die frage, welchen mangel z.b. ein filmschauspieler produziert, wenn er so hohe gagen einstreicht.

Richtig, diese Frage beantworte ich nicht, weil sie sich erübrigt. Damit ein Filmschauspieler solche Gagen einstreichen kann, ist bereits gesellschaftlich ein hohes Maß an Kapitalakkumulation erforderlich. Der Mangel wurde bereits irgendwo weit vorher produziert.


Wo genau?

Das ist irgendwie genauso schwurbelig als wenn die Neoliberalen behaupten, dass "irgendwo" schon auch die aermeren Schichten profitieren, wenn man nur dafuer sorgt, dass es den Reichen richtig gut geht.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1642945) Verfasst am: 28.05.2011, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
DerBernd hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
welches anrecht sollte der deutsche staat auf einen anteil davon haben?


Naja, wir haben den ehemaligen Schülern, Studenten und Co. ja ihre komplette Ausbildung und vieles mehr finanziert - und kaum fangen sie an Geld zu verdienen, machen sie sich aus dem Staub. Ein Beispiel hatte ich gerade verlinkt. Der Vorwurf des Schmarotzertum trifft hier in einigen Fällen sicher zu.
Offene Grenze bei gleichzeitig kostenloser (Hoch-)schulbildung kann auf die Dauer vermutlich nicht funktionieren.


Solange der Anteil der auswandernden Studenten gering ist, ist kostenlose Hochschulbildung dennoch rentabel.
Aber was ich dennoch interessant finde, welche Vorwürfe man einem Unternehmen macht, welches seine Produktionsstätten ins Ausland verlagert (etwa, weil sie dort weniger Löhne zahlen müssen), während man bei Hochschulabsolventen es nicht für moralisch verwerflich hält, wenn sie nach der Beendigung der Uni ins Ausland auswandern (etwa, weil sie dort mehr Verdienen). Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.



Manche wandern auch deshalb aus, weil sie in D keinen Job kriegen und auch keine Lust haben sich deswegen als "arbeitsscheue Parsiten" beschimpfen zu lassen. Mit den Augen rollen

naja, auf dich dürfte das ja nicht zutreffen, aktien kann man ja von überall aus verschieben zwinkern




Ausser Deinen ueblichen Diffamierungen faellt Dir wie ueblich nix weiter ein.

Hoere endlich auf mir kriminelles Verhalten zu unterstellen!
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1642948) Verfasst am: 28.05.2011, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hoere endlich auf mir kriminelles Verhalten zu unterstellen!
hä?
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1642950) Verfasst am: 28.05.2011, 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
DerBernd hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
welches anrecht sollte der deutsche staat auf einen anteil davon haben?


Naja, wir haben den ehemaligen Schülern, Studenten und Co. ja ihre komplette Ausbildung und vieles mehr finanziert - und kaum fangen sie an Geld zu verdienen, machen sie sich aus dem Staub. Ein Beispiel hatte ich gerade verlinkt. Der Vorwurf des Schmarotzertum trifft hier in einigen Fällen sicher zu.
Offene Grenze bei gleichzeitig kostenloser (Hoch-)schulbildung kann auf die Dauer vermutlich nicht funktionieren.


Solange der Anteil der auswandernden Studenten gering ist, ist kostenlose Hochschulbildung dennoch rentabel.
Aber was ich dennoch interessant finde, welche Vorwürfe man einem Unternehmen macht, welches seine Produktionsstätten ins Ausland verlagert (etwa, weil sie dort weniger Löhne zahlen müssen), während man bei Hochschulabsolventen es nicht für moralisch verwerflich hält, wenn sie nach der Beendigung der Uni ins Ausland auswandern (etwa, weil sie dort mehr Verdienen). Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.



Manche wandern auch deshalb aus, weil sie in D keinen Job kriegen und auch keine Lust haben sich deswegen als "arbeitsscheue Parsiten" beschimpfen zu lassen. Mit den Augen rollen


Manche, aber nicht alle. Gerade absolventen der MINT-Fächer dürften dieses Problem nicht haben.



Ich halte uebrigens ausdruecklich Beides nicht fuer moralisch verwerflich. Weder, wenn sich Universitaetsabsolventen im Ausland umschauen, wenn sie zuhause nichts ihren (oft sehr spezifischen) Qualifikationen und Vorstellungen entsprechendes krieges noch wenn Unternehmen Teile ihrer Produktion ins Ausland verlagern, wenn sie z.B. wegen Defizitenl auf dem Arbeitsmarkt oder buerokratischen Hemmnissen im Inland kein adaequates Personal bekommen koennen. Unterm Strich wird das ohnehin zum Nullsummenspiel sobald sich alle Laender beispielsweise ein modernes Einwanderungs- und Staatsbuergerschaftsrecht zugelegt haben und die, die das nicht fertigbringen, die bilden halt unterm Strich die Spitzenkraefte anderer Gesellschaften aus. Im Bereich der Unternehmen gilt prinzipiell Aehnliches.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1642953) Verfasst am: 28.05.2011, 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hoere endlich auf mir kriminelles Verhalten zu unterstellen!
hä?


Ich "verschiebe" nichts und verwahre mich dagegen von Dir staendig so etwas unterstellt zu bekommen.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1642955) Verfasst am: 28.05.2011, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das kann man natuerlich nicht pauschal sagen.

Man kann allgemein sagen, dass nennenswerte Kapitalakkumulation nur zustande kommt, wenn an anderer Stelle systematisch Mangel produziert wird.
Niemand macht allein mit seiner eigenen Hände Arbeit Millionen. Auch kein erfolgreicher Ingenieur. Wer sowas ernsthaft meint, hat zu viel Ayn Rand gelesen.



Widerspruch!

Ein Beispiel:

Ein Unternehmer gruendet eine durchrationalisierte Molkerei und beschaeftigt in ihr Bauern, die bisher mit recht unrationellen Mitteln selber Kaese in Handarbeit hergestellt haben, aus der Umgebung.

Daraufhin steigt die Gesamtkaeseproduktion im Gebiet auf das 4-fache. Die Bauern steigern ihre Milchproduktion, mit der sie die Molkerei beliefern und zusammen mit ihrem Arbeitslohn aus der Molkerei verdoppeln sie ihr Einkommen. Mit dem Gewinn aus seiner Molkerei wird der Unternehmer richtig reich.

Wer ist jetzt aermer geworden? Am Kopf kratzen

Mit "seiner eigenen Haende Arbeit" wird heutzutage ohnehin niemand mehr reich, weil in den meisten Bereichen Handarbeit der Maschinenarbeit hoffnungslos unterlegen ist.


Das ist recht einfach zu beantworten. Der Kapitalist betreibt zwei Arten von Rationalisierung:
a) die Intensivierung der Arbeit (durch Rationalisierung) und
b) die Extensivierung der Arbeit (durch Verlängerung des Arbeitstages oder durch Lohnsenkungen bei gleicher Arbeitszeit)

Beides erleben wir heute wie ehedem und in beiden Fällen schafft die Kapitalakkumulation ein erniedrigtes Einkommen bei viele Lohnabhängigen = Proletariern.

Der Fehler, den Du machst, liegt darin, dass eben nicht alle Bauern übernommen werden können.
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°
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