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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1670782) Verfasst am: 03.08.2011, 14:32 Titel: |
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Mo. hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Es ist folgerichtig die Kinderbibel, zusammen mit allen Formen des Struwwelpeters, den Märchen aus 1001 Nacht, den Märchen der Gebrüder Grimm und Hans Christian Andersen und Janosch und wie sie alle heißen als Geschichtenbücher zu sehen.
Es ist falsch zu verbieteten, dass irgendwelche Bücher verwendet werden. Solange sie sich im Bereich der Menschenrechte bewegen. | Wie meinst du das Gefettete? |
Demagogische, volksverhetzende Bücher etc..
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Mo. over and out
Anmeldungsdatum: 30.11.2007 Beiträge: 12690
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(#1670783) Verfasst am: 03.08.2011, 14:34 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Mo. hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Es ist folgerichtig die Kinderbibel, zusammen mit allen Formen des Struwwelpeters, den Märchen aus 1001 Nacht, den Märchen der Gebrüder Grimm und Hans Christian Andersen und Janosch und wie sie alle heißen als Geschichtenbücher zu sehen.
Es ist falsch zu verbieteten, dass irgendwelche Bücher verwendet werden. Solange sie sich im Bereich der Menschenrechte bewegen. | Wie meinst du das Gefettete? |
Demagogische, volksverhetzende Bücher etc.. |
Hast du die Bibel mal gelesen?
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1670784) Verfasst am: 03.08.2011, 14:35 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Worauf ich eigentlich hinaus will, ist, dass es unmöglich sein wird, religiöse Einstellung als solche hinwegzufegen. |
Darum gehts ja auch nicht, sondern darum, daß es nicht Sache des Staates ist, die Verbreitung religiöser Einstellungen zu unterstützen.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1670785) Verfasst am: 03.08.2011, 14:37 Titel: |
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Mo. hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Mo. hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Wenn eine christliche Gemeinde beschließt, dass eine Möglichkeit zur Kinderbetreuung nötig ist, für die Kinder der Gemeinde, sie diese schafft, verwaltet und aufrechterhält, dabei auf kindgerechte Erziehung, Spiele, Lernen etc. achtet, und nebenbei, weil die Vorstellung der Gemeinde nunmal so ist, vor dem Essen betet und Geschichten aus der Kinderbibel vorliest, dann ist da nichts gegen einzuwenden. |
Gebete und Bibelgeschichten sind nicht kindgerecht. Das sind Vorlieben der Erwachsenen, die den Kindern aufgezwungen werden. Man singt im Kindergarten ja auch keine Parteilieder. |
Für ein Kind ist der Unterschied zwischen einem Tischspruch und einem Tischgebet nicht auszumachen.
Eine Geschichte aus der Bibel und ein Märchen der Gebrüder Grimm sind auch nicht unterscheidbar. Aber die Kinder mögen es.
Solange nicht behauptet wird, dass die Kinderbibel unumstößliche Wahrheiten und wahre Geschichten schildert, sehe ich da kein Problem. |
Selbstverständlich wird das den Kindern als wahre Geschichten verkauft und nicht als Märchen. Da wird sehr deutlich unterschieden. |
Da gehe ich mit dir konform. | Dann siehst du da also doch ein Problem in vom Staat (bzw. sind es ja Kommunen und Länder) finanzierten kirchlichen Kindergärten? |
Ich sehe ein Problem, wenn mit unterschiedlichem Maß gemessen wird und es keine Alternativen gibt.
Wenn atheistische Eltern ihr Kind in den Kindergarten geben, haben sie natürlich ein Recht darauf, dass indoktrinierende Inhalte und Darstellungen von ihren Kindern ferngehalten werden. (Damit meine ich nicht die Kinderbibel, das sind nur ein paar bunte Geschichten, wichtig ist, wie sie den Kindern vermittelt werden).
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1670786) Verfasst am: 03.08.2011, 14:39 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Worauf ich eigentlich hinaus will, ist, dass es unmöglich sein wird, religiöse Einstellung als solche hinwegzufegen. |
Darum gehts ja auch nicht, sondern darum, daß es nicht Sache des Staates ist, die Verbreitung religiöser Einstellungen zu unterstützen. |
Ich dachte eigentlich, dass schon seit einiger Zeit klar ist, dass ich das genauso sehe.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1670787) Verfasst am: 03.08.2011, 14:39 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | (Damit meine ich nicht die Kinderbibel, das sind nur ein paar bunte Geschichten, wichtig ist, wie sie den Kindern vermittelt werden). |
Du meinst also, die Kinderbibel wird den Kindern an die Hand gegeben, damit sie sich über die lustigen Geschichten amüsieren?
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
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(#1670788) Verfasst am: 03.08.2011, 14:40 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: |
Der Atheismus sollte eine Alternative darstellen, die vertreten wird, die erklärt wird und zu der man sich frei entscheiden kann oder eben auch nicht. |
Leider neigen die monotheistischen Religionen nicht dazu, den Menschen diese Wahl zu lassen....
Zuletzt bearbeitet von Naastika am 03.08.2011, 14:44, insgesamt einmal bearbeitet |
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1670789) Verfasst am: 03.08.2011, 14:40 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Worauf ich eigentlich hinaus will, ist, dass es unmöglich sein wird, religiöse Einstellung als solche hinwegzufegen. |
Darum gehts ja auch nicht, sondern darum, daß es nicht Sache des Staates ist, die Verbreitung religiöser Einstellungen zu unterstützen. |
Ich dachte eigentlich, dass schon seit einiger Zeit klar ist, dass ich das genauso sehe. |
Nö, war es wohl nicht.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1670791) Verfasst am: 03.08.2011, 14:42 Titel: |
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Mo. hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Mo. hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Es ist folgerichtig die Kinderbibel, zusammen mit allen Formen des Struwwelpeters, den Märchen aus 1001 Nacht, den Märchen der Gebrüder Grimm und Hans Christian Andersen und Janosch und wie sie alle heißen als Geschichtenbücher zu sehen.
Es ist falsch zu verbieteten, dass irgendwelche Bücher verwendet werden. Solange sie sich im Bereich der Menschenrechte bewegen. | Wie meinst du das Gefettete? |
Demagogische, volksverhetzende Bücher etc.. |
Hast du die Bibel mal gelesen? |
Ich hab die Falle gesehen . Würdest du die Bibel verbieten?
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Mo. over and out
Anmeldungsdatum: 30.11.2007 Beiträge: 12690
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(#1670792) Verfasst am: 03.08.2011, 14:42 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | Nachtrag:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Für ein Kind ist der Unterschied zwischen einem Tischspruch und einem Tischgebet nicht auszumachen. |
Darum ist es ja so perfide, ihnen ideologische/weltanschauliche Inhalte unterzujubeln, als wären es harmlose Kinderreime. Kinder sind darauf angewiesen, den Erwachsenen in ihrem Umfeld zu vertrauen. Dieses Vertrauen auszunutzen, um Kinder ideologisch zu indoktrinieren ist gelinde gesagt eine Sauerei. Den Eltern kann man es nicht verbieten, aber man kann die staatliche Unterstützung dafür einstellen. |
"Piep, piep, piep wir ham uns alle liep, guten Appetit." hat bei mir nicht dazu geführt, dass ich jetzt alle lieb hab. Genausowenig glaube ich, dass "Vielen Dank Gott für das leckere Essen" irgendeinen Einfluss haben wird.
Worauf ich eigentlich hinaus will, ist, dass es unmöglich sein wird, religiöse Einstellung als solche hinwegzufegen. Es hat nie geklappt, durch Zwang oder Repressionen irgendwelche Ideen von der Erde zu tilgen, die bereits so verbreitet waren. Jeder Versuch das zu tun, mündet in Spaltung, verhärteten Fronten und Kraftverschwendung.
Die gegenseitige Akzeptanz und der unaufgeregte Austausch der Ideen auf Augenhöhe (damit wird die gesetzlich garantierte Stellung der Kirche unmöglich) wird dazu führen, dass das geeignetere Weltbild eine dominante Stellung einnehmen wird. Welches Weltbild das sein wird, wird die Zukunft zeigen.
Der Atheismus sollte nicht den Anspruch haben, andere vom Glauben abzubringen oder abzuhalten. Dadurch wird er nur missionarisch und in den krassen Auswüchsen radikal und unmenschlich.
Der Atheismus sollte eine Alternative darstellen, die vertreten wird, die erklärt wird und zu der man sich frei entscheiden kann oder eben auch nicht. |
Darum gehts überhaupt nicht. Es geht darum, dass Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen neutral sein sollen und eben keine Weltanschauung propagieren.
Was wir jetzt noch haben ist, dass öffentlich finanziert eine Religion progagiert wird und es wird nicht gerechter, wenn man noch ne zweite dazunimmt, sondern indem die öffentliche Hand sich neutral verhält und u.a. keine religiösen Einrichtungen und Unterricht mehr finanziert.
Das hindert niemanden daran zu glauben was er will oder selbst zu organisieren und zu finanzieren! was er haben will.
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Mo. over and out
Anmeldungsdatum: 30.11.2007 Beiträge: 12690
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(#1670793) Verfasst am: 03.08.2011, 14:47 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Mo. hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Mo. hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Es ist folgerichtig die Kinderbibel, zusammen mit allen Formen des Struwwelpeters, den Märchen aus 1001 Nacht, den Märchen der Gebrüder Grimm und Hans Christian Andersen und Janosch und wie sie alle heißen als Geschichtenbücher zu sehen.
Es ist falsch zu verbieteten, dass irgendwelche Bücher verwendet werden. Solange sie sich im Bereich der Menschenrechte bewegen. | Wie meinst du das Gefettete? |
Demagogische, volksverhetzende Bücher etc.. |
Hast du die Bibel mal gelesen? |
Ich hab die Falle gesehen . Würdest du die Bibel verbieten? |
Nö. Der gefettete Satz stammt ja von dir, nicht von mir.
Welche Bücher würdest du denn verbieten?
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1670794) Verfasst am: 03.08.2011, 14:48 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | (Damit meine ich nicht die Kinderbibel, das sind nur ein paar bunte Geschichten, wichtig ist, wie sie den Kindern vermittelt werden). |
Du meinst also, die Kinderbibel wird den Kindern an die Hand gegeben, damit sie sich über die lustigen Geschichten amüsieren? |
Nein, die Absicht dahinter ist sicher eine andere, aber die Kinder finden es trotzdem unterhaltsam. Genauso wie den "gestiefelten Kater", oder "die traurige Geschichte mit dem Feuerzeug", "Sechse kommen durch die ganze Welt", "das tapfere Schneiderlein" etc.
Naastika hat folgendes geschrieben: | Leider neigen die monotheistischen Religionen nicht dazu, den Menschen diese Wahl zu lassen.... |
In dem Punkt sollte der Atheismus dann aber vorraus sein.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Mo. over and out
Anmeldungsdatum: 30.11.2007 Beiträge: 12690
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(#1670797) Verfasst am: 03.08.2011, 14:57 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | (Damit meine ich nicht die Kinderbibel, das sind nur ein paar bunte Geschichten, wichtig ist, wie sie den Kindern vermittelt werden). |
Du meinst also, die Kinderbibel wird den Kindern an die Hand gegeben, damit sie sich über die lustigen Geschichten amüsieren? |
Nein, die Absicht dahinter ist sicher eine andere, aber die Kinder finden es trotzdem unterhaltsam. Genauso wie den "gestiefelten Kater", oder "die traurige Geschichte mit dem Feuerzeug", "Sechse kommen durch die ganze Welt", "das tapfere Schneiderlein" etc. |
Ich habe viele Jahre in kirchlichen Kindergarten gearbeitet und kann dir sagen, du hast eine völlig falsche Vorstellung.
Da steht nicht eine Kinderbibel gleichberechtigt neben anderen Geschichtenbüchern und die Geschichten spielen nicht annähernd die gleiche Rolle. Das läuft alles völlig anders.
Zitat: | Naastika hat folgendes geschrieben: | Leider neigen die monotheistischen Religionen nicht dazu, den Menschen diese Wahl zu lassen.... |
In dem Punkt sollte der Atheismus dann aber vorraus sein. |
Ist der Atheismus dMn eine Weltanschauung? Was sagt er eigentlich aus?
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1670798) Verfasst am: 03.08.2011, 15:02 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | "Piep, piep, piep wir ham uns alle liep, guten Appetit." hat bei mir nicht dazu geführt, dass ich jetzt alle lieb hab. Genausowenig glaube ich, dass "Vielen Dank Gott für das leckere Essen" irgendeinen Einfluss haben wird. |
Doch, es hat einen Einfluss, einen Gewöhnungseffekt, der das natürliche Fremdkörpergefühl, das man gegenüber Obskuranten empfindet, im Fall des Christentums ausschaltet.
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Malwieder meinStichwort
Anmeldungsdatum: 21.06.2011 Beiträge: 331
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(#1670807) Verfasst am: 03.08.2011, 15:27 Titel: |
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Mo. hat folgendes geschrieben: | Ich habe viele Jahre in kirchlichen Kindergarten gearbeitet und kann dir sagen, du hast eine völlig falsche Vorstellung. [...] |
Es gibt sicher bei kirchlichen Kitas eine weite Spanne erzieherischer Methoden.
Erzkatholische Einrichtungen kan man nicht mit lutheranischen vergleichen oder wiederum evangelikal angehauchten.
Einige Zeit war ich als Kind in einem ev. KiGa (okay, lange her) und ich kann mich nicht an Beten oder Bibelgeschichten erinnern - wir haben doch nur gespielt....
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Mo. over and out
Anmeldungsdatum: 30.11.2007 Beiträge: 12690
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(#1670811) Verfasst am: 03.08.2011, 15:44 Titel: |
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Malwieder hat folgendes geschrieben: | Mo. hat folgendes geschrieben: | Ich habe viele Jahre in kirchlichen Kindergarten gearbeitet und kann dir sagen, du hast eine völlig falsche Vorstellung. [...] |
Es gibt sicher bei kirchlichen Kitas eine weite Spanne erzieherischer Methoden.
Erzkatholische Einrichtungen kan man nicht mit lutheranischen vergleichen oder wiederum evangelikal angehauchten.
Einige Zeit war ich als Kind in einem ev. KiGa (okay, lange her) und ich kann mich nicht an Beten oder Bibelgeschichten erinnern - wir haben doch nur gespielt.... |
Ich hab in katholischen und in evangelischen Einrichtungen gearbeitet. Vom Grundprinzip her spielt die Konfession keine Rolle. Sie unterscheiden sich nur in Details wie Marien- und Heiligenverehrung und gewachsenen Traditionen.
Es kommt auch drauf an wie engagiert Pfarrer, Eltern und Personal in Glaubensdingen sind, aber präsent und Grundlage ist die Religion immer.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1670817) Verfasst am: 03.08.2011, 15:50 Titel: |
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Ich rede nicht, davon wie es momentan ist. Ich rede davon, wie es sein sollte. (bezogen auf die KiTas.)
Dass Kinder indoktriniert werden, in welcher Weise auch immer, halte ich, genau wie ihr, für ein großes Übel, was unterbunden werden muss.
Kramer hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | "Piep, piep, piep wir ham uns alle liep, guten Appetit." hat bei mir nicht dazu geführt, dass ich jetzt alle lieb hab. Genausowenig glaube ich, dass "Vielen Dank Gott für das leckere Essen" irgendeinen Einfluss haben wird. |
Doch, es hat einen Einfluss, einen Gewöhnungseffekt, der das natürliche Fremdkörpergefühl, das man gegenüber Obskuranten empfindet, im Fall des Christentums ausschaltet. |
Nur durch ein Tischgebet? Ich denke, du bewertest die Wirkung über. Mir rutscht ständig sowas raus wie "Gott, sei Dank" oder " Oh Gott, ach du großer Mist" und ich hab dieses "natürliche Fremdkörpergefühl" trotzdem.
Kinder bemessen Worten erst dann Bedeutung bei, wenn sie sehen, dass die Erwachsenen das auch tun. So ein dahingesagter Tischspruch ist nicht mehr als ein dahingesagter Tischspruch. Ein Tischgebet wird erst dann zur Indoktrination, wenn die Erzieher dieses zur Indoktrination machen. Was wie ich oben schon geschrieben habe, zu unterbinden ist.
Mo. hat folgendes geschrieben: | Ist der Atheismus dMn eine Weltanschauung? Was sagt er eigentlich aus? |
Ja, sicher ist er das. Dem Atheismus zentral ist die Abwesenheit einer wie auch immer gearteten, übernatürlichen, gottesähnlichen Idee. Er hält sich an naturwissenschaftliche Erkenntnisse, zur Beschreibung der Welt.
Eine weltanschaulich neutrale Erziehung beinhaltet aber auch die Nichvermeidung religiöser Inhalte. Wenn z.B. die Kinderbibel vermieden wird, ist es nicht mehr neutral sondern atheistisch. Ím Kindergarten meiner Kinder wird die Kinderbibel vermieden, das finde ich nicht schlecht, aber dadurch wird es zur atheistischen Erziehung und ist nicht mehr neutral.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1670820) Verfasst am: 03.08.2011, 15:56 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Wenn es nach mir ginge würde die weltanschauliche Erziehung gar nicht dazu gehören, aber andere Eltern möchten das gerne für ihre Kinder und ich wüsste nicht, was mich legitimiert, um es ihnen zu versagen. |
Dein Recht als Mitglied einer freiheitlichen Gesellschaft, Dich um die Belange der Schwächeren zu sorgen. In diesem Fall die Belange von Kindern, die von ihren Eltern in einer weltanschaulichen Monokultur aufgezogen werden, in der die persönlichen Ansichten der Eltern als unhinterfragbare Tatsachen vermittelt werden. |
Wer unterscheidet meine persönliche Ansicht von der der konfessionellen Eltern? Die Gesellschaftsform?
Ich möchte bestimmen, was mein Kind als Weltanschauung mitbekommt. Dummerweise muss ich dieses Recht auch den anderen Eltern zugestehen. Solange es sich im Rahmen der Meinungsfreiheit bewegt. Ich darf dem Kind anderer Eltern auch meine Sicht der Dinge mitteilen, und zum Denken anregen, aber ich darf nicht verbieten, dass Eltern ihre Sicht der Dinge zur Erziehungsgrundlage machen, solange diese sich im Rahmen der Menschenrechte bewegt. |
Nein. Natürlich haben Eltern das Recht, ihre Kinder in der Weltanschauung zu erziehen, die sie für richtig halten.
Daraus leitet sich aber kein recht ab, ganze Bildungseinrichtungen auf dieser grundlagezu betreiben. |
Das Problem ist die Unterscheidung zwischen Grundlage und Beiwerk. Wenn eine christliche Gemeinde beschließt, dass eine Möglichkeit zur Kinderbetreuung nötig ist, für die Kinder der Gemeinde, sie diese schafft, verwaltet und aufrechterhält, dabei auf kindgerechte Erziehung, Spiele, Lernen etc. achtet, und nebenbei, weil die Vorstellung der Gemeinde nunmal so ist, vor dem Essen betet und Geschichten aus der Kinderbibel vorliest, dann ist da nichts gegen einzuwenden. | Was hat die Gemeinde mit dem Kindergartenbedarf zu tun? Den Bedarf an Kindergartenplätzen zu decken, ist (zumindest in NRW gesetzlich auferlegte) Aufgabe der Kommune. Und da die kein Interesse hat, zusätzliche Kindergärten an rein von der Platzzahl bereits versorgten Standorten zu errichten, verhindert eine bestehende KiTa/KiGa die Unterstützung der Etablierung einer weiteren (anders- oder nichtkonfessionallen).
Daraus wiedeurm ergibt sich das problem, dass es an einem Standort zwar einen Kindergarten gibt - der ist dann abe rkonfessionell. Und die anders- oder nichtkonfessionellen Kinder müssen da auch hin oder sie haben das vergnügen, bis zum Kindergarten 2-3 Kilometer zurückzulegen (in der Stadt, auf dem Land wird es noch deutlich mehr).
Oder anders gesagt: Die Existenz eines katholischen Kindergartens in der Nähe vehrindert, dass ich für meine (nichtkatholischen) Kinder einen KiTa-Platz in angemessener Entfernung vom Wohnort erhalte. |
Das ist fürn Ar.... Im Umkreis von 2 km um meine Wohnung habe ich min. 5 Kindergärten zur Auswahl plus diverse Tagesmütter. Davon sind 2 Kindergärten unkonfessionell, einer ist ein Waldorf-Kindergarten, einer ein Montessori und was der fünfte ist, weiss ich gar nicht.
Dann ist es auch kein Wunder, dass die Preise in den alten Bundesländern so hoch sind. Da existiert offenbar überhaupt kein Wettbewerb. |
3 katholische & ein evangelischer.
Zitat: | Wie sieht denn das mit Aktionsgruppen oder Verbänden oder Vereinigungen bei euch aus? Da muss doch was zu machen sein. | Ich kenne sowas, aber am anderen Ende der Stadt. So oder so müsste ein konfessionsfreier Kindergarten erstmal von irgendwem gebaut und bezahlt werden.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1670821) Verfasst am: 03.08.2011, 15:57 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: |
Mo. hat folgendes geschrieben: | Ist der Atheismus dMn eine Weltanschauung? Was sagt er eigentlich aus? |
Ja, sicher ist er das. Dem Atheismus zentral ist die Abwesenheit einer wie auch immer gearteten, übernatürlichen, gottesähnlichen Idee. Er hält sich an naturwissenschaftliche Erkenntnisse, zur Beschreibung der Welt.
Eine weltanschaulich neutrale Erziehung beinhaltet aber auch die Nichvermeidung religiöser Inhalte. Wenn z.B. die Kinderbibel vermieden wird, ist es nicht mehr neutral sondern atheistisch. Ím Kindergarten meiner Kinder wird die Kinderbibel vermieden, das finde ich nicht schlecht, aber dadurch wird es zur atheistischen Erziehung und ist nicht mehr neutral. | Ja nee, is klar. Und wenn ich Die kleine Raupe Nimmersatt "vermeide", bin ich antiinsektarisch.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Mo. over and out
Anmeldungsdatum: 30.11.2007 Beiträge: 12690
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(#1670822) Verfasst am: 03.08.2011, 15:58 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Ich rede nicht, davon wie es momentan ist. Ich rede davon, wie es sein sollte. (bezogen auf die KiTas.)
Dass Kinder indoktriniert werden, in welcher Weise auch immer, halte ich, genau wie ihr, für ein großes Übel, was unterbunden werden muss.
Kramer hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | "Piep, piep, piep wir ham uns alle liep, guten Appetit." hat bei mir nicht dazu geführt, dass ich jetzt alle lieb hab. Genausowenig glaube ich, dass "Vielen Dank Gott für das leckere Essen" irgendeinen Einfluss haben wird. |
Doch, es hat einen Einfluss, einen Gewöhnungseffekt, der das natürliche Fremdkörpergefühl, das man gegenüber Obskuranten empfindet, im Fall des Christentums ausschaltet. |
Nur durch ein Tischgebet? Ich denke, du bewertest die Wirkung über. Mir rutscht ständig sowas raus wie "Gott, sei Dank" oder " Oh Gott, ach du großer Mist" und ich hab dieses "natürliche Fremdkörpergefühl" trotzdem.
Kinder bemessen Worten erst dann Bedeutung bei, wenn sie sehen, dass die Erwachsenen das auch tun. So ein dahingesagter Tischspruch ist nicht mehr als ein dahingesagter Tischspruch. Ein Tischgebet wird erst dann zur Indoktrination, wenn die Erzieher dieses zur Indoktrination machen. Was wie ich oben schon geschrieben habe, zu unterbinden ist.
Mo. hat folgendes geschrieben: | Ist der Atheismus dMn eine Weltanschauung? Was sagt er eigentlich aus? |
Ja, sicher ist er das. Dem Atheismus zentral ist die Abwesenheit einer wie auch immer gearteten, übernatürlichen, gottesähnlichen Idee. Er hält sich an naturwissenschaftliche Erkenntnisse, zur Beschreibung der Welt.
Eine weltanschaulich neutrale Erziehung beinhaltet aber auch die Nichvermeidung religiöser Inhalte. Wenn z.B. die Kinderbibel vermieden wird, ist es nicht mehr neutral sondern atheistisch. Ím Kindergarten meiner Kinder wird die Kinderbibel vermieden, das finde ich nicht schlecht, aber dadurch wird es zur atheistischen Erziehung und ist nicht mehr neutral. |
Neutaler gehts nicht. Man kann schlecht sämtliche religiöse Bücher anbieten. Und dann fehlten immer noch die Religionen ohne heilige Bücher.
Und was heißt atheistische Erziehung? Wird progagiert, dass es keinen Gott gibt?
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Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
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(#1670823) Verfasst am: 03.08.2011, 16:06 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: |
Eine weltanschaulich neutrale Erziehung beinhaltet aber auch die Nichvermeidung religiöser Inhalte. Wenn z.B. die Kinderbibel vermieden wird, ist es nicht mehr neutral sondern atheistisch. Ím Kindergarten meiner Kinder wird die Kinderbibel vermieden, das finde ich nicht schlecht, aber dadurch wird es zur atheistischen Erziehung und ist nicht mehr neutral. |
Wie soll dann ein neutrales Verhalten aussehen?
Eine Kinderbibel präsentieren, dann auch auch kindergerechte Auszüge aus dem Thora, dem Pali-Kanon und den Legenden der nordamerikanischen Indianern?
Und in der Folgestunden eine Zusammenfassung des Ferkel-Buches von Schmidt-Salomon?
Den Kindern also alles präsentieren, damit sie sich im zarten Alter von 3 bis 5 Jahren ihre eigene Meinung bilden?
Das Problem ist aber, dass es auch in "normalen" Kitas es höhsten zur Kinderbibel reicht.
Im dem sonst ausgezeichntenr öff-re Ki(nder)ka(nal) kommen auch öfters Engel vor und supersympathische Pfarrer.
Wenn Kindern religiös gebundene Personen präsentiert werden, dann nur aus aus dem christlichen (meist evangelischem) Zusammenhang, und ausgesprochen nett.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nicht doch irgendwie prägt.
edit: habe mich mit mo zeitl überschnitten..
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Mai Freigeist
Anmeldungsdatum: 06.09.2005 Beiträge: 876
Wohnort: zu Hause
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(#1670827) Verfasst am: 03.08.2011, 16:21 Titel: |
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Zitat: | Was leisten die Kirchen Gutes für diese Gesellschaft? |
Arno Gebauer hat folgendes geschrieben: | ... Ich kann in der Tat keine guten Kirchenleistungen erkennen! ... |
Die Kirchen stellen ihren Mitgliedern eine Kindergarten-Denke zur Verfügung.
Die Kirchenchristen brauchen nicht mehr selber denken.
Selber denken ist ja keine leichte sondern eine sehr schwere Sache.
Da können sich die kirchlichen Schafe schnell verirren, darum gibt’s die kirchlichen Schafhirten.
Sich anhören was der Herr Pastor sagt, ein paar Mal ein Glaubensbekenntnis ablegen, sich die Kirchensteuer abziehen lassen, ...
und mit 80 oder 90 Jahren in den Himmel rutschen und Halleluja singen dürfen. ...
So schön ist die christliche Religion:
Ein totales Buch, ein totaler Erlöser, eine totale Kirche;
die Kirchen dürfen Gott, Jesus und die Bibel verwalten.
Tja, was will ein Christenherz mehr?
25 Millionen Katholiken und 25 Millionen evangelische Christen in Deutschland sind glücklich und zufrieden.
Ist das vielleicht nichts Gutes?
_________________ Angedenken an das Eine, bleibt das Beste, was ich meine. Goethe
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1670829) Verfasst am: 03.08.2011, 16:42 Titel: |
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Naastika hat folgendes geschrieben: | Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nicht doch irgendwie prägt. |
mal davon abgesehen, dass ich kirchliche einrichtungen bezahlt vom steuerzahler scheisse finde,
diese prägung muss nicht passieren. ich bin in evangelischen kindergärten gewesen, habe religionsunterricht mitgemacht, obwohl ich nicht getauft war. bei mir hat sich da nix eingeprägt, ausser, dass ich ein paar stories aus der bibel kenne.
wenn zu hause religion absolut keine rolle spielt, dann ist die prägung im kindergarten wohl auch nicht so gross.
_________________ I'm tapping in the dusternis
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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Rollmops registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.07.2011 Beiträge: 106
Wohnort: nördlich
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(#1670850) Verfasst am: 03.08.2011, 18:38 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: |
Dann sollte es eigentlich genug andere KiTas geben. Wenn es die nicht gibt, ist aber nicht die Kirche dran schuld, sondern die Gesellschaft. Wenn es in einem Ort keine KiTa gibt, und die einzigen die dann eine aufmachen, ist die Kirche, dann hat die Gesellschaft was verpennt. |
Das Subsidiaritätsprinzip hat den Kirchen als Träger sozialer Einrichtungen eine Vormachtsstellung ermöglicht, vermutlich wurde es in den sechziger Jahren genau dazu eingesetzt.
http://www.kirchensteuer.de/node/82
Neue Einrichtungen werden dort gefördert, wo der Platzbedarf besonders dringlich ist. Wenn nun in bestehenden kirchlichen Einrichtungen genügend freie Plätze sind, wird ein neu gegründeteter KiGa keine Förderung erhalten, weil eben kein Anspruch auf konfessionsfreie KiGa besteht.
Zitat: | Der Staat eröffnet keine KiTas. Das machen Menschen, Selbstständige und Trägerschaften aller Art. [edit] Den Rest regelt der Markt
(...)aber es werden, soweit ich weiß, keine staatlichen KiTas betrieben. |
Das stimmt so nicht. Es wäre hilfreich, wenn du den Begriff Staat durch die tatsächlich betroffenen staatlichen Institutionen, nämlich Kommunen und Gemeinden ersetzt. Die sind es, die alle auf landes- und Bundesebene getroffenen Beschlüsse umsetzen und vor allem tragen müssen.
Kommunen und Gemeinden eröffnen und betreiben sehr wohl KiGas. Sie eröffnen aber eben dann keine neuen, wenn kirchliche
Wie du an anderer Stelle selbst schreibst, handelt es sich bei den Bundes- und Landeszuschüssen um Subventionen, die werden immer dann nötig, wenn der Markt versagt.
Wenn kirchliche Einrichtungen den Bedarf der Gemeinde bereits abdecken, werden keine von freien Trägern gegründeten Einrichtungen bezuschusst.
Grundsätzlich können freie Träger KiGas und andere Einrichtungen betreiben, aber wenn sie keine Zuschüsse erhalten, werden sie die Kosten voll durch die Elternbeiträge finanzieren müssen.
Die Wahlfreiheit der Eltern bezüglich konfessionsgebundener und religionsfreier Einrichtungen besteht nur theoretisch, da im jeweiligen Wohngebiet nicht beliebig viele existieren können
Zitat: | Wenn also nur die nicht religiösen Kindergärten unterstützt werden, wäre das eine Benachteiligung der Eltern aufgrund ihrer Religion. Das ist meines Wissens nach durch das Recht auf Religionsfreiheit verboten.
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Religiöse Eltern werden nicht benachteiligt oder in ihrem Recht ihre Kinder religiös zu erziehen behindert, wenn nur religionsfreie KiTas aus Steuermitteln gefördert werden. Sie können nach wie vor in häuslicher oder kirchlicher Erziehung ihre religiösen Vorstellungen vermitteln. Dies muss und sollte aber nicht staatlicherseits befördert werden. Die positive Religionsfreiheit wird mitnichten verletzt, wenn Religiöse Erziehung nicht in KiTas stattfindet, sondern zu Hause und in Sonntagsschulen.
Negative Religionsfreiheit wird hingegen verletzt, wenn Eltern in Ermangelung religionsfreier Einrichtungen ihre Kinder in konfessionellen betreuen lassen müssen.
Zitat: | Wenn er kirchliche KiTas stärker fördert, muss dagegen vorgegangen werden. |
Das Problem ist nicht die finazielle Förderung, sondern die bestehende Vormachtstellung der kirchlichen Träger im sozialen Bereich. Sie sind die Platzhirsche.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1670874) Verfasst am: 03.08.2011, 20:07 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Ja nee, is klar. Und wenn ich Die kleine Raupe Nimmersatt "vermeide", bin ich antiinsektarisch. |
?
Rollmops hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: |
Dann sollte es eigentlich genug andere KiTas geben. Wenn es die nicht gibt, ist aber nicht die Kirche dran schuld, sondern die Gesellschaft. Wenn es in einem Ort keine KiTa gibt, und die einzigen die dann eine aufmachen, ist die Kirche, dann hat die Gesellschaft was verpennt. |
Das Subsidiaritätsprinzip hat den Kirchen als Träger sozialer Einrichtungen eine Vormachtsstellung ermöglicht, vermutlich wurde es in den sechziger Jahren genau dazu eingesetzt.
http://www.kirchensteuer.de/node/82
Neue Einrichtungen werden dort gefördert, wo der Platzbedarf besonders dringlich ist. Wenn nun in bestehenden kirchlichen Einrichtungen genügend freie Plätze sind, wird ein neu gegründeteter KiGa keine Förderung erhalten, weil eben kein Anspruch auf konfessionsfreie KiGa besteht. |
Das gehört geändert, da bin ich mit euch einer Meinung.
Rollmops hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Der Staat eröffnet keine KiTas. Das machen Menschen, Selbstständige und Trägerschaften aller Art. [edit] Den Rest regelt der Markt
(...)aber es werden, soweit ich weiß, keine staatlichen KiTas betrieben. |
Das stimmt so nicht. Es wäre hilfreich, wenn du den Begriff Staat durch die tatsächlich betroffenen staatlichen Institutionen, nämlich Kommunen und Gemeinden ersetzt. Die sind es, die alle auf landes- und Bundesebene getroffenen Beschlüsse umsetzen und vor allem tragen müssen.
Kommunen und Gemeinden eröffnen und betreiben sehr wohl KiGas. Sie eröffnen aber eben dann keine neuen, wenn kirchliche |
Siehe oben, diese einseitige Ausrichtung gilt es zu ändern.
Rollmops hat folgendes geschrieben: | Wie du an anderer Stelle selbst schreibst, handelt es sich bei den Bundes- und Landeszuschüssen um Subventionen, die werden immer dann nötig, wenn der Markt versagt. |
Ich meinte damit, dass die Eltern subventioniert werden, die ihre Kinder in KiTas geben. Die KiTas bekommen (hier bei uns) 2/3 des Preises pro Kind aus öffentlichen Geldern. Geht aber nur wenn ein Kind da ist.
Rollmops hat folgendes geschrieben: | Wenn kirchliche Einrichtungen den Bedarf der Gemeinde bereits abdecken, werden keine von freien Trägern gegründeten Einrichtungen bezuschusst.
Grundsätzlich können freie Träger KiGas und andere Einrichtungen betreiben, aber wenn sie keine Zuschüsse erhalten, werden sie die Kosten voll durch die Elternbeiträge finanzieren müssen.
Die Wahlfreiheit der Eltern bezüglich konfessionsgebundener und religionsfreier Einrichtungen besteht nur theoretisch, da im jeweiligen Wohngebiet nicht beliebig viele existieren können. |
Wie gesagt, da muss einiges getan werden.
Rollmops hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Wenn also nur die nicht religiösen Kindergärten unterstützt werden, wäre das eine Benachteiligung der Eltern aufgrund ihrer Religion. Das ist meines Wissens nach durch das Recht auf Religionsfreiheit verboten.
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Religiöse Eltern werden nicht benachteiligt oder in ihrem Recht ihre Kinder religiös zu erziehen behindert, wenn nur religionsfreie KiTas aus Steuermitteln gefördert werden. Sie können nach wie vor in häuslicher oder kirchlicher Erziehung ihre religiösen Vorstellungen vermitteln. Dies muss und sollte aber nicht staatlicherseits befördert werden. Die positive Religionsfreiheit wird mitnichten verletzt, wenn Religiöse Erziehung nicht in KiTas stattfindet, sondern zu Hause und in Sonntagsschulen.
Negative Religionsfreiheit wird hingegen verletzt, wenn Eltern in Ermangelung religionsfreier Einrichtungen ihre Kinder in konfessionellen betreuen lassen müssen.
Zitat: | Wenn er kirchliche KiTas stärker fördert, muss dagegen vorgegangen werden. |
Das Problem ist nicht die finazielle Förderung, sondern die bestehende Vormachtstellung der kirchlichen Träger im sozialen Bereich. Sie sind die Platzhirsche. |
Gut, ich ergänze: Wenn er kirchliche KiTas stärker fördert bzw. anderen Einrichtungen, durch Regelungen welcher Art auch immer, den Weg auf den Markt erschwert, muss dagegen vorgegangen werden.
Wo wir gerade so schön dabei sind, wie kann eine KiTa gemacht sein, damit sowohl konfessionelle(egal welche Art), als auch nicht konfessionelle Kinder hingehen können, sodass alle Eltern halbwegs zufrieden sind?
Ausgangslage: Der Ort ist so groß, dass gerade eine KiTa aufgemacht werden kann. Wir haben eine repräsentative Verteilunge der Konfessionen und Nichtkonfessionen. Der Träger der KiTa ist nicht die Kirche, sondern eine Gemeinschaft, die nur die Verwaltung des Kindergartens übernimmt und nicht in die Erziehung der Kinder eingreift. Es sind Kinder für 6 Gruppen (Richtwert) angemeldet.
Vorschläge: Finanzierung pro Kind (2/3 der Kosten eines Platzes werden aus öffentlichen Geldern bezahlt) ungeachtet der Religion.
Je nach Vorliebe der Eltern gibt es nach Konfession getrennte Gruppen. Die Vermittlung der Konfession erfolgt in enger Absprache mit den Eltern und es ist ohne Probleme möglich sein Kind die Gruppe wechseln zu lassen. Die Trennung der Gruppen wird nicht auf den Hof ausgedehnt.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Mo. over and out
Anmeldungsdatum: 30.11.2007 Beiträge: 12690
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(#1670877) Verfasst am: 03.08.2011, 20:24 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Wo wir gerade so schön dabei sind, wie kann eine KiTa gemacht sein, damit sowohl konfessionelle(egal welche Art), als auch nicht konfessionelle Kinder hingehen können, sodass alle Eltern halbwegs zufrieden sind?
Ausgangslage: Der Ort ist so groß, dass gerade eine KiTa aufgemacht werden kann. Wir haben eine repräsentative Verteilunge der Konfessionen und Nichtkonfessionen. Der Träger der KiTa ist nicht die Kirche, sondern eine Gemeinschaft, die nur die Verwaltung des Kindergartens übernimmt und nicht in die Erziehung der Kinder eingreift. Es sind Kinder für 6 Gruppen (Richtwert) angemeldet.
Vorschläge: Finanzierung pro Kind (2/3 der Kosten eines Platzes werden aus öffentlichen Geldern bezahlt) ungeachtet der Religion.
Je nach Vorliebe der Eltern gibt es nach Konfession getrennte Gruppen. Die Vermittlung der Konfession erfolgt in enger Absprache mit den Eltern und es ist ohne Probleme möglich sein Kind die Gruppe wechseln zu lassen. Die Trennung der Gruppen wird nicht auf den Hof ausgedehnt. | Dann machen wir eine evangelische Gruppe und eine katholische und eine islamische, eine buddhistische, eine hinduistische, eine universelles Leben, eine Zeugen Jehovas, eine baptistische, eine mormonische, eine anthroposofische......machen wir in den Schulen ja schließlich auch so, eine evangelische Klasse , eine katholische, eine islamische....
Wenn was das Zusammenleben so richtig fördert, dann die Seperation. Wissen wir aus Erfahrung.
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Rollmops registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.07.2011 Beiträge: 106
Wohnort: nördlich
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(#1670878) Verfasst am: 03.08.2011, 20:28 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: |
Wo wir gerade so schön dabei sind, wie kann eine KiTa gemacht sein, damit sowohl konfessionelle(egal welche Art), als auch nicht konfessionelle Kinder hingehen können, sodass alle Eltern halbwegs zufrieden sind? |
In einer konfessionslosen Einrichtung ist es ja den Kindern nicht untersagt, Tischgebete zu sprechen, wie sie es von zu hause kennen. Auch werden Themen wie Tod usw. durchaus behandelt. Nur wird den Kindern nicht wie in religiösen Einrichtungen eine bestimmte Denkrichjtung vorgegeben und vor allem werden keine Denkverbote vermittelt.
Auch religiöse Fragen, die von den Kindern mitgebracht werden, werden aufgegriffen. Ich wüsste nicht, wieso religiöse Eltern mit solcher Einrichtung ein Problem haben sollten. Es wird halt nicht vermittelt nur Jesus ist der echte Gott, Allah und Krishna sind nur Götzen. Religionsfrei heisst ja nicht religionsfeindlich oder religionsverachtend und beinhaltet ganz bestimmt nicht die Zielsetzung negativ zu missionieren.
Zitat: |
Je nach Vorliebe der Eltern gibt es nach Konfession getrennte Gruppen. Die Vermittlung der Konfession erfolgt in enger Absprache mit den Eltern und es ist ohne Probleme möglich sein Kind die Gruppe wechseln zu lassen. Die Trennung der Gruppen wird nicht auf den Hof ausgedehnt. |
Trennung widerspricht allen modernen pädagogischen Konzepten und dem Erziehungszoiel der Kindergärten, Kinder zu befähigen, in unserer Gesellschaft zu leben. Wenn die Religion für manche Eltern so problembeladen ist, dass ihre Kinder nicht mit "Heidenkindern" in einer Gruppe sein sollen, würde ich mir Gedanken über deren Befähigung zur Kindeserziehung machen.
Zitat: | Der Träger der KiTa ist nicht die Kirche, sondern eine Gemeinschaft, die nur die Verwaltung des Kindergartens übernimmt und nicht in die Erziehung der Kinder eingreift |
Der Träger muß ein pädagogisches Konzept vorlegen, nach dem die Einrichtung arbeiten soll und für dessen Umsetzung sorgen.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1670880) Verfasst am: 03.08.2011, 20:30 Titel: |
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Warum soll die Religion der Eltern im Kindergarten überhaupt eine Rolle spielen?
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1670901) Verfasst am: 03.08.2011, 22:28 Titel: |
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Kinners, ich schrieb:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Ausgangslage: Der Ort ist so groß, dass gerade eine KiTa aufgemacht werden kann. Wir haben eine repräsentative Verteilunge der Konfessionen und Nichtkonfessionen. Der Träger der KiTa ist nicht die Kirche, sondern eine Gemeinschaft, die nur die Verwaltung des Kindergartens übernimmt und nicht in die Erziehung der Kinder eingreift. Es sind Kinder für 6 Gruppen (Richtwert) angemeldet.
Vorschläge: Finanzierung pro Kind (2/3 der Kosten eines Platzes werden aus öffentlichen Geldern bezahlt) ungeachtet der Religion.
Je nach Vorliebe der Eltern gibt es nach Konfession getrennte Gruppen. |
Wenn die Eltern da total Wert drauf legen, dass irgendeine Religion vermittelt wird, dann wird die Möglichkeit gegeben, wenn sie keinen Wert drauf legen, dann nicht.
Die Separation ist geringer als in nach Konfession getrennten KiTas. Außerdem werden sowieso verschiedene Gruppen aufgemacht, ob das nun die Fremdsprache oder eher musische oder sportliche Erziehung ist.
Mo. hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Die Vermittlung der Konfession erfolgt in enger Absprache mit den Eltern und es ist ohne Probleme möglich sein Kind die Gruppe wechseln zu lassen. Die Trennung der Gruppen wird nicht auf den Hof ausgedehnt. | Dann machen wir eine evangelische Gruppe und eine katholische und eine islamische, eine buddhistische, eine hinduistische, eine universelles Leben, eine Zeugen Jehovas, eine baptistische, eine mormonische, eine anthroposofische......machen wir in den Schulen ja schließlich auch so, eine evangelische Klasse , eine katholische, eine islamische....
Wenn was das Zusammenleben so richtig fördert, dann die Seperation. Wissen wir aus Erfahrung. |
Die Gruppen werden unterschiedlich behandelt, wenn Bedarf besteht. Wenn also keiner Wert auf hinduistische Erziehung legt, gibt es keine hinduistische Gruppe, um es mal überspitzt zu formulieren. Durch die "enge Absprache" mit den Eltern gibt es die Möglichkeit Kompromisse zu finden, mit denen die Leute, die so extrem Wert auf ihre Ansicht legen, leben können.
Letztendlich führt das zu einer gewissen Flexibilität und dazu dass nicht mehr Kitas vorhanden sind als Plätze benötigt werden. Ein großer Anteil der Zeit im Kindergarten findet eh auf dem Hof statt, damit ist dann auch gemeinsames Spiel ohne unsere Probleme möglich.
Das Absprechen mit den Eltern führt, dadurch, dass nicht von vornherein weltanschauliche Gefühle verletzt werden auch zu mehr Engagementbereitschaft von seitens der Eltern, oder würde sich einer von euch in einem katholischen Kindergarten engagieren, obwohl es der einzige ist der in Frage kommt?
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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