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jagy Herb Derpington III.
Anmeldungsdatum: 26.11.2006 Beiträge: 7275
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(#1674518) Verfasst am: 12.08.2011, 17:45 Titel: |
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4 Monate Jugendarrest für "ranting and swearing at police"
http://bit.ly/pNTuxm
WTF?
_________________ INGLIP HAS BEEN SUMMONED - IT HAS BEGUN!
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unquest auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.10.2010 Beiträge: 3326
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1674604) Verfasst am: 12.08.2011, 23:50 Titel: |
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Sticky hat folgendes geschrieben: | Riots in Großbritannien: Das Ergebnis von über vierzig Jahren kapitalistischer Krise
Code: | http://www.scharf-links.de/44.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=17898&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=0f0af0341e |
Zitat: | Während die rechte Presse die Riots schnell als das Werk von Halbstarken verurteilte, waren Labour und die Linke des Kapitals vorsichtiger der Jugend die ganze Schuld zuzuschieben. Der Labour-Abgeordnete Davis Lammy kommentierte die Ausschreitungen als erster. Er verurteilte die Gewalt, die angeblich nur die eigene Community träfe und rief wie üblich zur Ruhe auf. Die britische SWP erwies sich in ihrer Reaktion wieder einmal als Anhängsel der Labour-Party. Zwar benannte sie die sozialen und ökonomischen Ursachen der Riots, um dann als Lösung so etwas wie eine Rechenschaftspflicht der Polizei zu fordern. Als ob die Reform der Polizei eine Aufgabe für eine „revolutionäre Organisation“ sei, die nach eigener Aussage für die Überwindung des Kapitalismus eintritt. Die Polizei ist integraler Teil der kapitalistischen Staatsmaschine. Ihre Aufgabe besteht in der Verteidigung der bürgerlichen Gesetzlichkeit, also das „Recht“ der Kapitalisten Profite zu machen, bzw. Mehrwert aus den ArbeiterInnen zu pressen zu verteidigen. Es kann für KommunistInnen nicht darum gehen die Riots zu verurteilen. Sie sind Zeichen der kapitalistischen Krise und des Zerfalls. Gleichzeitig romantisieren wir die Riots nicht als effektive Kampfform gegen die kapitalistische Ausbeutung. Gegenwärtig scheint sich die Wut der Menge gegen Filialen von Markenketten zu richten, die aufgebrochen werden, um dann mitzunehmen was irgendwie geht. Diese Form der „Expropriation” ist sehr weit von einer emanzipatorischen Praxis entfernt. Sie reflektiert lediglich die bürgerliche Ideologie nach der der Stärkste am meisten bekommt. Solange sich der Kapitalismus in einer Abwärtsspirale befindet, in der die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer und damit sozial immer weiter ausgegrenzt werden, werden sich derartige Explosionen häufen. | |
Ich glaube nicht, dass es "Wut auf Filialen von Markenketten" war, die die Ziele der Randalierer bestimmte. Ich denke es war wohl eher so, dass genau die Schaufenster eingeschmissen wurden, wo man die prestigetraechtigsten Sachen abraeumen konnte und das sind nun mal die mit den bekannten Markennamen.
_________________ Defund the gender police!!
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1674605) Verfasst am: 12.08.2011, 23:51 Titel: |
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Wie lange dauert es eigentlich bis dieses merkwuerdige "Delikt" verjaehrt ist?
Vielleicht sollte ich mich mal spasseshalber selbst anzeigen.
_________________ Defund the gender police!!
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1674608) Verfasst am: 13.08.2011, 00:07 Titel: |
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Scheint hoechste Zeit zu werden, dass diese online-Version von Alfred Tetzlaff mal die Gallenblase operiert kriegt.
Fehlt eigentlich bloss noch Trainingshose, Bildzeitung unterm Arm und der Ruf nach dem Arbeitslager, dann wuerde er ganz prima an jeden beliebigen Eckkneipenstammtisch in jedem beliebigen Unterschichtviertel jeder beliebigen deutschen Kleinstadt passen.
_________________ Defund the gender police!!
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göttertod Atheist und Zweifelsäer
Anmeldungsdatum: 20.08.2004 Beiträge: 1565
Wohnort: Freiburg
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(#1674693) Verfasst am: 13.08.2011, 12:45 Titel: |
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ein ziemlich guter Artikel, aber Georg Schramm würde zu Recht sagen:
Perlen vor die Säue werfen!
, denn im Cicero bekommen die Leser höchstens Schaum vorm Mund...
Code: | http://www.cicero.de/berliner-republik/wohlstand-schere-arm-reich-umverteilung-statt-spardiktate/42609 |
_________________ auf dass die Bücher von "Iain Banks" Wirklichkeit werden
The Jimmy Dore Show
jede Tradition ist es wert sich an sie zu erinnern, aber nicht jede Tradition ist es wert gelebt zu werden
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1674694) Verfasst am: 13.08.2011, 12:47 Titel: |
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Wenn Cameron den Randalierern staatliche Unterstützung wie Sozialhilfe und Sozialwohnungen wegnimmt, dann sorgt er doch für noch mehr Gründe für diese Leute, kriminell zu werden.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1674697) Verfasst am: 13.08.2011, 12:52 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Wenn Cameron den Randalierern staatliche Unterstützung wie Sozialhilfe und Sozialwohnungen wegnimmt, dann sorgt er doch für noch mehr Gründe für diese Leute, kriminell zu werden. |
Das darfst du den Camerons dieser Welt doch nicht verraten ...
Zuletzt bearbeitet von sehr gut am 13.08.2011, 12:54, insgesamt einmal bearbeitet |
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1674699) Verfasst am: 13.08.2011, 12:54 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Wenn Cameron den Randalierern staatliche Unterstützung wie Sozialhilfe und Sozialwohnungen wegnimmt, dann sorgt er doch für noch mehr Gründe für diese Leute, kriminell zu werden. |
Das darfst du denen doch nicht verraten ... |
Das merken die doch selbst, wenn sie auf der Straße leben und verhungern.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1674700) Verfasst am: 13.08.2011, 12:55 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | sehr gut hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Wenn Cameron den Randalierern staatliche Unterstützung wie Sozialhilfe und Sozialwohnungen wegnimmt, dann sorgt er doch für noch mehr Gründe für diese Leute, kriminell zu werden. |
Das darfst du denen doch nicht verraten ... |
Das merken die doch selbst, wenn sie auf der Straße leben und verhungern. |
Ich meinte damit die Camerons dieser Welt, nicht die Leute denen die Unterstützung gekürzt wird.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1674709) Verfasst am: 13.08.2011, 13:20 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | sehr gut hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Wenn Cameron den Randalierern staatliche Unterstützung wie Sozialhilfe und Sozialwohnungen wegnimmt, dann sorgt er doch für noch mehr Gründe für diese Leute, kriminell zu werden. |
Das darfst du denen doch nicht verraten ... |
Das merken die doch selbst, wenn sie auf der Straße leben und verhungern. |
Das merken die vor allem dann, wenn die Steaßen brennen.
Tun sie jetzt ja (endlich und aber leider) auch.
Irgendwann wirds mE ganz sicher auch dazu kommen, dass Leute Villen plündern, Kinder von Reichen entführen etc. pp.
Ich frag mich echt, ob es schlau ist, nach der drölfzigsten Fantastilliarde noch eine einunddrölfzigste anhäufen zu müssen, während die direkten Mitmenschen sich arm fühlen - wie objektiv das ist oder ob es mit Armut im armen Afrika vergleichbar ist usw. spielt dafür überhaupt keine Rolle.
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1674723) Verfasst am: 13.08.2011, 14:29 Titel: |
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Ich bin sehr dafür, dass Plünderungen bestraft werden, aber das offenbar unbürokratische Streichen von Sozialleistungen ist eben keine Handlung eines Rechtsstaats.
Es läuft nicht über ein normales Verfahren, es wird nicht thematisiert, inwiefern Dritte (Kinder und andere finanziell Abhängige) von der Delogierung betroffen sind, und was noch wichtiger für den Rechtsstaat ist, wenn ein reicher Jugendlicher plündert und die normalen Strafen ja in den Augen der Politiker unzureichend sind, dann steht diese Strafe nicht zur Verfügung.
Es kann nicht sein, dass für Sozialhilfeempfänger andere Gesetze gelten als für den Rest der Gesellschaft.
Mag sein, dass mit dem Argument der Sinnlosigkeit leicher ein Umdenken zu erreichen ist, aber die Leichtigkeit, mit der hier Prinzipien über Bord geworfen werden, finde ich hochproblematisch.
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1674726) Verfasst am: 13.08.2011, 14:41 Titel: |
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esme hat folgendes geschrieben: | Es läuft nicht über ein normales Verfahren, es wird nicht thematisiert, inwiefern Dritte (Kinder und andere finanziell Abhängige) von der Delogierung betroffen sind, und was noch wichtiger für den Rechtsstaat ist, wenn ein reicher Jugendlicher plündert und die normalen Strafen ja in den Augen der Politiker unzureichend sind, dann steht diese Strafe nicht zur Verfügung. |
Das Problem hast du aber bei Blanko-Geldstrafen sowieso. Oder meinst du 35€ Bußgeld für 20km/h innerorts zuviel schreckt einen ab der 5000€ Netto im Monat hat? Das juckt den überhaupt nicht - im Gegensatz zu einem Geringverdiener für den 35€ viel Geld sind. Solche Strafen sind nur für die unteren Gehaltsgruppen eine Strafe.
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unquest auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.10.2010 Beiträge: 3326
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(#1674925) Verfasst am: 13.08.2011, 22:19 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Wenn Cameron den Randalierern staatliche Unterstützung wie Sozialhilfe und Sozialwohnungen wegnimmt, dann sorgt er doch für noch mehr Gründe für diese Leute, kriminell zu werden. |
Nach diesem Artikel handelt es sich bei deiner These um einen gern geglaubten Mythos.
Zitat: | Die Kriminalitätsraten sanken erst wieder deutlich in den 90er Jahren, also genau zu einem Zeitpunkt, als Präsident Clinton zusammen mit dem republikanisch dominierten Kongress weitreichende Einschnitte in das soziale Netz vollzog. Die Dauer von sozialen Leistungen wurde zeitlich begrenzt und von der Bereitschaft zu arbeiten abhängig gemacht. Wenn die Theorie über den Zusammenhang von sozialer Sicherheit und Kriminalität stimmen würde, hätte die Kriminalität eigentlich erneut explodieren müssen. Aber nichts dergleichen geschah. Trotz wachsender sozialer Ungleichheit und Kürzungen bei den Sozialleistungen ging die Zahl der Straftaten deutlich zurück. Die Ökonomen Levitt und Dubner stellten in diesem Zusammenhang fest, dass es „praktisch keinen Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Gewaltkriminalität gibt.“ |
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1674931) Verfasst am: 13.08.2011, 22:29 Titel: |
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unquest hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Wenn Cameron den Randalierern staatliche Unterstützung wie Sozialhilfe und Sozialwohnungen wegnimmt, dann sorgt er doch für noch mehr Gründe für diese Leute, kriminell zu werden. |
Nach diesem Artikel handelt es sich bei deiner These um einen gern geglaubten Mythos.
Zitat: | Die Kriminalitätsraten sanken erst wieder deutlich in den 90er Jahren, also genau zu einem Zeitpunkt, als Präsident Clinton zusammen mit dem republikanisch dominierten Kongress weitreichende Einschnitte in das soziale Netz vollzog. Die Dauer von sozialen Leistungen wurde zeitlich begrenzt und von der Bereitschaft zu arbeiten abhängig gemacht. Wenn die Theorie über den Zusammenhang von sozialer Sicherheit und Kriminalität stimmen würde, hätte die Kriminalität eigentlich erneut explodieren müssen. Aber nichts dergleichen geschah. Trotz wachsender sozialer Ungleichheit und Kürzungen bei den Sozialleistungen ging die Zahl der Straftaten deutlich zurück. Die Ökonomen Levitt und Dubner stellten in diesem Zusammenhang fest, dass es „praktisch keinen Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Gewaltkriminalität gibt.“ | |
Monokausalität war noch nie ein schlaues Konzept.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1674932) Verfasst am: 13.08.2011, 22:33 Titel: |
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wer kohle vom staat haben will, soll sich dem gegenueber wenigstens halbwegs anstaendig verhalten.
dass damit jemand, der sozialhilfe empfaengt, bei fehlverhalten ggf. neben der strafrechtlichen sanktion weitere probleme bekommt, finde ich nicht so tragisch. bei deutschen beamten zB ist das seit langem genauso. (auch die bekommen geld vom staat, muessen sich dafuer aber auch entsprechend verhalten, bei schweren straftaten droht entfernung aus dem amt und auch verlust der pensionsansprueche.)
falls es also im englischen recht eine grundlage dafuer gibt, den randalierern die sozialwohnung zu kuendigen oder die sozialhilfe zu kuerzen, finde ich diese massnahme durchaus richtig.
ob es allerdings eine solche rechtsgrundlage in england gab (*vor* den juengsten vorkommnissen), das entzieht sich meiner kenntnis.
und wenn man nachtraeglich erst so eine rechtsgrundlage einfuehren wollte (ist es so? ich weiss es nicht...), dann waere das wirklich rechtsstaatlich sehr zweifelhaft.
weiss jemand, wie die rechtslage vor den krawallen war? war in england eine kuendigung einer sozialwohnung oder die kuerzung von sozialhilfe wegen kriminalitaet moeglich?
(ne andere frage ist, ob man die sozialhilfe ganz streichen kann. man kann die leute ja schlecht verhungern lassen.)
by the way, zu der bemerkung, dann wuerden die leute ja erst recht kriminell: die sind doch schon kriminell. von kriminell werden kann da wohl keine rede sein.
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1674934) Verfasst am: 13.08.2011, 22:36 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: |
by the way, zu der bemerkung, dann wuerden die leute ja erst recht kriminell: die sind doch schon kriminell. von kriminell werden kann da wohl keine rede sein. |
Aber wenn man ihnen die Sozialwohnungen und alles andere streicht werden sie keine Alternative zur Kriminalität mehr haben - außer verhungern.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1674937) Verfasst am: 13.08.2011, 22:38 Titel: |
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esme hat folgendes geschrieben: | Ich bin sehr dafür, dass Plünderungen bestraft werden, aber das offenbar unbürokratische Streichen von Sozialleistungen ist eben keine Handlung eines Rechtsstaats.
Es läuft nicht über ein normales Verfahren, es wird nicht thematisiert, inwiefern Dritte (Kinder und andere finanziell Abhängige) von der Delogierung betroffen sind, und was noch wichtiger für den Rechtsstaat ist, wenn ein reicher Jugendlicher plündert und die normalen Strafen ja in den Augen der Politiker unzureichend sind, dann steht diese Strafe nicht zur Verfügung.
Es kann nicht sein, dass für Sozialhilfeempfänger andere Gesetze gelten als für den Rest der Gesellschaft.
Mag sein, dass mit dem Argument der Sinnlosigkeit leicher ein Umdenken zu erreichen ist, aber die Leichtigkeit, mit der hier Prinzipien über Bord geworfen werden, finde ich hochproblematisch. |
Das sehe ich auch so.
Hinzufuegen will ich nur noch, dass harte Strafen nicht die einzige Konsequenz aus den Krawallen bleiben duerfen. Es muss auch analysiert werden, was in der Gesellschaft schief laeuft und wie man das abstellt, natuerlich ohne in platten Suendenbockdiskussionen haengenzubleiben.
_________________ Defund the gender police!!
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1674938) Verfasst am: 13.08.2011, 22:41 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: |
by the way, zu der bemerkung, dann wuerden die leute ja erst recht kriminell: die sind doch schon kriminell. von kriminell werden kann da wohl keine rede sein. |
Aber wenn man ihnen die Sozialwohnungen und alles andere streicht werden sie keine Alternative zur Kriminalität mehr haben - außer verhungern. |
wenn man alles streicht, ja. daher sehe ich das auch erheblich kritischer als nur eine kuerzung. wenigstens lebensmittelgutscheine muss man wohl noch vergeben.
nur, wie gesagt: von "kriminell *werden*" kann man ja wohl nicht reden. wer geschaefte anzuendet und pluendert, der ist bereits kriminell.
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1674940) Verfasst am: 13.08.2011, 22:43 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: |
by the way, zu der bemerkung, dann wuerden die leute ja erst recht kriminell: die sind doch schon kriminell. von kriminell werden kann da wohl keine rede sein. |
Aber wenn man ihnen die Sozialwohnungen und alles andere streicht werden sie keine Alternative zur Kriminalität mehr haben - außer verhungern. |
wenn man alles streicht, ja. daher sehe ich das auch erheblich kritischer als nur eine kuerzung. wenigstens lebensmittelgutscheine muss man wohl noch vergeben.
nur, wie gesagt: von "kriminell *werden*" kann man ja wohl nicht reden. wer geschaefte anzuendet und pluendert, der ist bereits kriminell. |
Der ist einmal (du weißt, was ich meine) kriminell geworden. Oder ist jeder, der einmal schwarz gefahren ist, (auf immer und ewig) ein Schwarzfahrer?
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1674944) Verfasst am: 13.08.2011, 23:12 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: |
by the way, zu der bemerkung, dann wuerden die leute ja erst recht kriminell: die sind doch schon kriminell. von kriminell werden kann da wohl keine rede sein. |
Aber wenn man ihnen die Sozialwohnungen und alles andere streicht werden sie keine Alternative zur Kriminalität mehr haben - außer verhungern. |
wenn man alles streicht, ja. daher sehe ich das auch erheblich kritischer als nur eine kuerzung. wenigstens lebensmittelgutscheine muss man wohl noch vergeben.
nur, wie gesagt: von "kriminell *werden*" kann man ja wohl nicht reden. wer geschaefte anzuendet und pluendert, der ist bereits kriminell. |
Der ist einmal (du weißt, was ich meine) kriminell geworden. Oder ist jeder, der einmal schwarz gefahren ist, (auf immer und ewig) ein Schwarzfahrer? |
vielleicht lassen wir die wortklauberei: natuerlich hast du recht, dass jemand, der nur einmal was kriminelles gemacht hat, die chance haben sollte, danach nicht weiterhin kriminell sein zu muessen. voellige streichung aller mittel trotz glaubhaftem willen, zu arbeiten und nichts unrechtes mehr zu tun, geht also nicht recht.
allerdings bin ich nicht so optimistisch wie du, was die einmaligkeit der jeweiligen tat angeht:
Zitat: |
Eines wiederholt sich bei fast jedem Termin vor Gericht. Spätestens wenn die Pflichtverteidiger, die von den vielen Fällen sichtlich überfordert sind, eine Freilassung bis zum eigentlichen Prozess verlangen, legt der Anklagevertreter ein Polizeizeugnis der Verdächtigen vor. In fast allen Fällen ist dies durchaus aussagekräftig. |
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,779559,00.html
dieser artikel hoert sich fuer mich gar nicht so an, an seien das alles bislang unbescholtene buerger gewesen, die nun einmalig ausgeflippt seien und randale gemacht haetten.
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1674946) Verfasst am: 13.08.2011, 23:20 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: |
allerdings bin ich nicht so optimistisch wie du, was die einmaligkeit der jeweiligen tat angeht:
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Ich bin da nicht optimistisch. Ich glaube auch nicht, dass das alles eigentlich liebe, harmlose Menschen sind oder so. Ich finde nur, dass es nicht geht, hier den Schwarzen Kater so einseitig zuzuschieben. Einfach, weil es die Dinge zu sehr versimpelt und manche wieder mal mit weißer Weste rauskommen, die eigentlich alles andere als weiß ist.
Aber ich sehe, so unterschiedlicher Ansicht sind wir nicht.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1674978) Verfasst am: 14.08.2011, 02:45 Titel: |
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http://www.wandsworth.gov.uk/news/article/10626/first_rioter_given_eviction_notice
da stand also sogar was im mietvertrag.
und es ist natuerlich wirklich fraglich, ob ein vermieter jemanden in seinem haus dulden muss, der aus sinnloser gewalt anderer leute haeuser abfackelt. kann man das einem vermieter zumuten?
andererseits ist es hoechst fragwuerdig, ob man den vater aus der wohnung schmeissen kann, nur weil der sohn was kriminelles getan hat.
und was der sohn nun wirklich getan hat, wissen wir auch nicht.
einfach so rauswerfen, das wird aus der mitteilung jedenfalls deutlich, geht nicht. das geht offenbar nur mit einem raeumungsurteil, also nach einem gerichtsverfahren, dessen ergebnis wohl abzuwarten bleibt.
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1674990) Verfasst am: 14.08.2011, 08:46 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Hinzufuegen will ich nur noch, dass harte Strafen nicht die einzige Konsequenz aus den Krawallen bleiben duerfen. Es muss auch analysiert werden, was in der Gesellschaft schief laeuft und wie man das abstellt, natuerlich ohne in platten Suendenbockdiskussionen haengenzubleiben. |
Wo war noch die Meldung von über 300 Todesfällen von Migranten in Polizeigewahrsam (seit 1990, glaub ich)? - Es kam nicht in einem der Fälle zu einer Verurteilung bzw. Anklage gegen einen Polizeibeamten.
- Sry, ich weiß nicht mehr wo ich es gelesen hab. Vermutlich in der ZEIT.
[EDIT: Oh, jetzt fällt es mir wieder ein: Das sagte der Korrespondent in der ARD-Tagesschau]
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1674992) Verfasst am: 14.08.2011, 08:55 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Das Problem hast du aber bei Blanko-Geldstrafen sowieso. Oder meinst du 35€ Bußgeld für 20km/h innerorts zuviel schreckt einen ab der 5000€ Netto im Monat hat? Das juckt den überhaupt nicht - im Gegensatz zu einem Geringverdiener für den 35€ viel Geld sind. Solche Strafen sind nur für die unteren Gehaltsgruppen eine Strafe. |
Deswegen gibt es das Konzept der Tagsätze.
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1674994) Verfasst am: 14.08.2011, 08:57 Titel: |
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unquest hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Wenn Cameron den Randalierern staatliche Unterstützung wie Sozialhilfe und Sozialwohnungen wegnimmt, dann sorgt er doch für noch mehr Gründe für diese Leute, kriminell zu werden. |
Nach diesem Artikel handelt es sich bei deiner These um einen gern geglaubten Mythos.
Zitat: | Die Ökonomen Levitt und Dubner stellten in diesem Zusammenhang fest, dass es „praktisch keinen Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Gewaltkriminalität gibt.“ | |
Und die Gewaltkriminalität von Levitt und Dubner hat mit Plünderungen von Geschäften genau was zu tun.
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1674995) Verfasst am: 14.08.2011, 09:20 Titel: |
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in den nachrichten haben sie mehrmals von "plünderungen und brandschatzung" gesprochen. wieviel hat es denn jetzt gegeben?
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1674999) Verfasst am: 14.08.2011, 09:43 Titel: |
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esme hat folgendes geschrieben: | sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Das Problem hast du aber bei Blanko-Geldstrafen sowieso. Oder meinst du 35€ Bußgeld für 20km/h innerorts zuviel schreckt einen ab der 5000€ Netto im Monat hat? Das juckt den überhaupt nicht - im Gegensatz zu einem Geringverdiener für den 35€ viel Geld sind. Solche Strafen sind nur für die unteren Gehaltsgruppen eine Strafe. |
Deswegen gibt es das Konzept der Tagsätze. |
Aber eben nicht für Bußgelder, oder?
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#1675016) Verfasst am: 14.08.2011, 10:42 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | wer kohle vom staat haben will, soll sich dem gegenueber wenigstens halbwegs anstaendig verhalten. |
Wer ist denn "der Staat"?
Ein guter Teil dieser bösen Jungs will keine Kohle vom Staat. Sie wollen einen Ausbildungs/Arbeitsplatz und sich die Kohle selber verdienen.
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1675022) Verfasst am: 14.08.2011, 11:13 Titel: |
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unquest hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Wenn Cameron den Randalierern staatliche Unterstützung wie Sozialhilfe und Sozialwohnungen wegnimmt, dann sorgt er doch für noch mehr Gründe für diese Leute, kriminell zu werden. |
Nach diesem Artikel handelt es sich bei deiner These um einen gern geglaubten Mythos.
Zitat: | Die Kriminalitätsraten sanken erst wieder deutlich in den 90er Jahren, also genau zu einem Zeitpunkt, als Präsident Clinton zusammen mit dem republikanisch dominierten Kongress weitreichende Einschnitte in das soziale Netz vollzog. Die Dauer von sozialen Leistungen wurde zeitlich begrenzt und von der Bereitschaft zu arbeiten abhängig gemacht. Wenn die Theorie über den Zusammenhang von sozialer Sicherheit und Kriminalität stimmen würde, hätte die Kriminalität eigentlich erneut explodieren müssen. Aber nichts dergleichen geschah. Trotz wachsender sozialer Ungleichheit und Kürzungen bei den Sozialleistungen ging die Zahl der Straftaten deutlich zurück. Die Ökonomen Levitt und Dubner stellten in diesem Zusammenhang fest, dass es „praktisch keinen Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Gewaltkriminalität gibt.“ | |
In dem Artikel gibt es keine Statistiken oder Quellenhinweise, so dass das Ganze vom Leser nicht nachzuvollziehen ist.
Bezüglich Schweden wurde auf einen Anstieg von Diebstahldelikten während steigendem Wirtschaftswachstum und steigender Sozialausgaben hingewiesen. Was ist mit Gewaltdelikten? Sind die vielleicht in diesem Zeitraum gesunken?
Bei der Erforschung der Ursachen der Kriminalität werden in der bürgerlichen Gesellschaft die sozialen Ursachen konsequent ausgeblendet. Es wimmelt von psychologischen Analysen oder von genetischen Betrachtungen - kurz: man schiebt es den Individuen in die Schuhe.
Trotzdem ist es natürlich interessant, die oben genannten Entwicklungen in USA und Schweden zu diskutieren. Das geht aber nicht, wenn man einen Artikel vorliegen hat, der zu 99% aus Schlussfolgerungen besteht.
Es mag im übrigen sein, dass selbst bei einer Zunahme der sozialen Ungleichheit die erfassbare Kriminalität zumindest vorübergehend sinkt. Aber dabei muss man - im Falle der USA - mit berücksichtigen, dass die Sozialkürzungen begleitet wurden von einer verschärften Kontrolle und Verfolgung bereits potenzieller Täter/-innen. Die Tatsache, dass nur diese Schichten kontrolliert und verfolgt werden, zeigt aber, dass sich die Politik, Polizei und Justiz völlig darüber im Klaren sind, dass eben nur die armen Schichten für bestimmte Delikte in Frage kommen. Das heisst im Stillen erkennen Politiker usw. an, dass nur bei den Betroffenen der Sozial- und Lohnkürzungen überhaupt ein kriminelles Potential vorliegt, sofern man hier die offene, sichtbare Kriminalität betrachtet und nicht die Kriminalität von Bankern oder Politikern selbst.
Auch die Piraterie in den Gewässern armer Länder ist ziemlich eindeutig das Resultat von Armut.
Hier noch ein witziger Beitrag zur Kriminalität in der DDR:
http://www.aus-der-ddr.de/artikel/kriminalitaet_in_der_ddr-aid_198.html
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K.I.Z - Frieden
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