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London brennt
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 21636
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#1674011) Verfasst am: 11.08.2011, 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:

widerlicher artikel.

Ich kann daran nichts Widerliches finden.

Wilson hat folgendes geschrieben:
zitat:"Premier Cameron warnt zu Recht vor der "kranken Gesellschaft": Besonders in farbigen Ghettos lebt eine Unterschicht, deren komplette Enthemmung nun zutage tritt."

Stimmts etwa nicht? Die Enthemmung war doch wohl offensichtlich.

Wilson hat folgendes geschrieben:
weiter:
"...indem sie sichtlich unbehindert ihrer Destruktionssafari nachgingen""...

Ein schönes Wort.

Wilson hat folgendes geschrieben:
..."Fleiß, Disziplin und Anpassung an die Lebenskultur des Gastlandes."

Das ist Voraussetzung für eine gelungene Integration. Was ist denn dagegen zu sagen?


der tenor des textes suggeriert aber, dass dies unintegrierbare wilde afrikaner sind.
sie haben ja nun schon bewiesen, dass sie nicht in der lage sind, sich an die wahnsinnig kultivierte westliche zivilisation anzupassen.
wobei sie wirklich jede gelegenheit dazu hatten. nagut, man hätte ein wenig mehr tun können, aber....
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"als ob"
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1674012) Verfasst am: 11.08.2011, 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
der tenor des textes suggeriert aber, dass dies unintegrierbare wilde afrikaner sind.

Ich kann da nichts dergleichen herauslesen.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 21636
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#1674013) Verfasst am: 11.08.2011, 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

glaube ich, die welt ist ja auch das arte- tv unter den springer blättern.
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"als ob"
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22332

Beitrag(#1674034) Verfasst am: 11.08.2011, 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Das ist überhaupt nicht das Thema. Was immer man über Banken und Bänker und ihr Gebaren hält, es ist in keinem Fall geeignet, die Taten eine entfesselten Mobs zu relativieren.

Es ist für das Verstehen von Ursachen schon relevant. Wenn von oben jeglicher gesellschaftliche Zusammenhalt aufgekündigt wird, ist es nicht sehr überraschend, wenn es irgendwann an gesellschaftlichem Zusammenhalt mangelt und sich das auch in Kriminalität ausdrückt.

Im übrigen stimme ich Telliamed zu:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Zweierlei stößt mir in den Debatten hierzulande auf:

Zum einen die Ausschließlichkeit. Entweder wird vorrangig auf die sozialen Unterschiede und die Sparpolitik der britischen Regierung verwiesen, die Lage der Migranten in ghettoähnlichen Stadtteilen, und eine Kontinuitätslinie mindestens seit M. Thatcher gezogen. Die gewaltigen sozialen Unterschiede machten einen derartigen Ausbruch von Gewalt verständlich. Mitunter werden Parallelen zu anderen Protestaktionen dieses Jahres gezogen, in Großbritannien selbst und in anderen Ländern. Bürgerwehren erinnern sogar an die Freikorps von 1919/20.

Oder aber der Ausbruch von Gewalt ist Randale, die nur einen Anlaß brauchte, aber ansonsten zu jeder Zeit hätte einsetzen können, Ausdruck von Besitzgier (Handys), Spaß, Zerstörungswut, Freude daran, es der Polizei und den Normalos mal so richtig zu zeigen. Bürgerwehren erscheinen angesichts der Machtlosigkeit der Polizei als angebracht.

Warum diese Ausschließlichkeit? Man wird zum einen kaum die sozialen Ursachen ausklammern können, und zum anderen erlebt gewöhnliche Kriminalität einen Aufschwung, wenn zeitweilig die gesellschaftlichen Ordnungsstrukturen, die es in jeder Gesellschaft gibt und geben muss, gelähmt sind oder völlig versagen. Also nicht ein Entweder oder, sondern Sowohl als auch.

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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1674052) Verfasst am: 11.08.2011, 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Das ist überhaupt nicht das Thema. Was immer man über Banken und Bänker und ihr Gebaren hält, es ist in keinem Fall geeignet, die Taten eine entfesselten Mobs zu relativieren.

Es ist für das Verstehen von Ursachen schon relevant. Wenn von oben jeglicher gesellschaftliche Zusammenhalt aufgekündigt wird, ist es nicht sehr überraschend, wenn es irgendwann an gesellschaftlichem Zusammenhalt mangelt und sich das auch in Kriminalität ausdrückt.

Ich streite ja gar nicht ab, daß diese Form der Kriminalität politische Ursachen haben kann und wahrscheinlich auch hat. Ich hab nur was gegen den nicht selten anzutreffenden Automatismus, in den marodierenden Banden sofort Leute zu sehen, die sich gegen die herrschenden gesellschaftlichen Umstände wehren. Ich denke, die Umstände, unter denen diese Leute zu Kriminellen geworden sind, sind etwas komplexer.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1674058) Verfasst am: 11.08.2011, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,779469,00.html

Zitat:
"Wir brauchen einen Gegenschlag, und ein Gegenschlag wird gerade ausgeführt. Was auch immer die Polizei für nötig hält, wird ihr vom Gesetzgeber auch zur Verfügung gestellt."


Gegenschlag, klingt nach Krieg. Und die Aussage wirkt auch nicht so, als schwinge da ein "innerhalb der Ansprüche eines Rechtstaates" mit.


Mit solchen Tönen kann man auch ganz schnell einen - richtigen - Krieg ernten.
Sieht nicht danach aus als wäre da wer der Situation gewachsen...


Oh ja.

Und das "gesunde Volksempfinden" fühlt sich bestätigt und kann weiter auf dem Sündenbock rumhacken.


Naja - jenseits der tatsächlichen Ursachen sollte man von nem Regierungschef schon erwarten können
solche Situationen mit etwas mehr Realismus zu handlen.

Was will der beispielsweise mit Wasserwerfern??? Brennende Häuser löschen? Damit kann man
vielleicht was gegen paar Steine werfende Demonstranten machen aber wer Häuser mit Menschen
drin anzündet, Menschen gezielt tot fährt und erschießt - macht sich doch nicht davor in die Hose
auch ein paar Wasserwerfer abzufackeln.
Es ist ziemlich offensichtlich, dass du noch nie von einem Wasserwerfer getroffen wurdest. Die Dinger sind ziemlich brutal.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1674060) Verfasst am: 11.08.2011, 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Ich streite ja gar nicht ab, daß diese Form der Kriminalität politische Ursachen haben kann und wahrscheinlich auch hat. Ich hab nur was gegen den nicht selten anzutreffenden Automatismus, in den marodierenden Banden sofort Leute zu sehen, die sich gegen die herrschenden gesellschaftlichen Umstände wehren. Ich denke, die Umstände, unter denen diese Leute zu Kriminellen geworden sind, sind etwas komplexer.


Da kann ich dir sofort vorbehaltlos zustimmen.


Fragen wir doch mal einen Soziologen:

Krawalle in England
"Diese Regierung hat die Zivilgesellschaft zerstört"


Zitat:
Die nächtlichen Krawalle in England waren absehbar, sie sind eine direkte Folge der Politik der neoliberalen Regierung David Camerons - sagt der in London lehrende US-Soziologe Richard Sennett. Im Interview erklärt er, warum die britische Gesellschaft viele junge Leute isoliert und kriminalisiert.

[...]
SPIEGEL ONLINE: David Cameron und seine Regierung haben sich auf die Sprachregelung geeinigt, dass es sich "schlicht und einfach um kriminelles Verhalten" handelt.

Sennett: Natürlich ist das kriminell. Und es ist sinnlos. Aber das ist nichts weiter als ein Klischee. Es gibt ein Problem [...]: Die Art und Weise, wie die Probleme von jungen Leute heute öffentlich diskutiert werden, sind von Klassenvorbehalten geprägt. Der Londoner Bürgermeister Boris Johnson, ein Konservativer aus der Oberschicht, führt das gerade exemplarisch vor. Johnson hat die Plünderer als Unterschichtsmob bezeichnet. Wenn man Menschen so nennt, will man sie nicht mehr erreichen. Die Sprache, die wir größtenteils für soziale Unruhen benutzen, begegnet den Menschen mit Verachtung - und das heizt das Problem weiter an.

SPIEGEL ONLINE: Was hat die vorherige Regierung anders gemacht?

Sennett: Als Tony Blair 1997 an die Macht kam, sprach er davon, dass er "hart mit dem Verbrechen, aber auch hart mit den Gründen für das Verbrechen" umgehen würde. Das hat den Leuten gefallen, das war eine ausbalancierte Haltung. Heute haben wir eine andere Stimmung. Heute scheint der Grund für das Verbrechen darin gesehen zu werden, dass potentiell alle jungen Menschen Verbrecher sind. Das ist eine schreckliche Entwicklung.

[...]
SPIEGEL ONLINE: Der britische Autor Darcus Howe, der als Jugendlicher in den Sechzigern aus Trinidad nach Brixton gekommen ist, begreift die Krawalle politisch: "Ich nenne das nicht Krawall, ich nenne das einen Aufstand", hat er im BBC-Interview gesagt und die Ereignisse mit den arabischen Revolutionen in Syrien und Ägypten verglichen.

Sennett: Das ist Nonsens. Ich habe großen Respekt vor Darcus Howe, aber da vergreift er sich. In Ägypten und Syrien haben die Leute nicht geplündert und ihre armen Gemeinden zerstört. Dort war es politischer Protest. Die Ereignisse in England mögen politische Gründe haben, aber das Verhalten selbst ist nicht politisch. Die wahren Opfer sind die Communitys selbst.

SPIEGEL ONLINE: Die Gewalt auf den Straßen Englands findet keinen politischen Ausdruck und hat keine politischen Forderungen?

Sennett: Es mag dort Leute geben, die protestieren und politische Forderungen haben. Aber Plünderungen in armen Gegenden sind keine politischen Akte. Das kommt nicht von Leuten, die ein politisches Bewusstsein haben. Wenn du arm bist und politisch denkst, dann schützt du deine Community.

SPIEGEL ONLINE: Lassen sich diese Riots denn mit politischen Forderungen verknüpfen?

Sennett: Ja, ich glaube, es kann daraus etwas entstehen, wenn es vorbei es. Die Frage ist: Warum ist das jetzt geschehen? Was hat diese Eruption jetzt verursacht? Armut und Arbeitslosigkeit gibt es schon lange in England. Aber diese Gemeinden hatten eine Verbindung in die Gesamtgesellschaft, die in den letzten Jahren von der Regierung abgeschnitten wurde. Wenn du einen Spielplatz schließt, weil du ihn nicht mehr unterhalten kannst oder willst, treibst du die Jugendlichen auf die Straße. Wenn es regnet, aber das Jugendzentrum geschlossen ist, weil kein Geld mehr da ist, sagst du den Leuten: Ihr gehört nirgendwo hin! Ich hoffe, man redet bald über die Ursachen. Und die liegen für mich darin, dass diese Regierung die Zivilgesellschaft und die zivilen Institutionen zerstört hat. Ich hoffe, dass das die Diskussion ist, die stattfinden wird.

[...]
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1674091) Verfasst am: 11.08.2011, 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Es ist ziemlich offensichtlich, dass du noch nie von einem Wasserwerfer getroffen wurdest. Die Dinger sind ziemlich brutal.


Die armen Brandstifter und Plüderer.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1674135) Verfasst am: 11.08.2011, 17:54    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,779469,00.html

Zitat:
"Wir brauchen einen Gegenschlag, und ein Gegenschlag wird gerade ausgeführt. Was auch immer die Polizei für nötig hält, wird ihr vom Gesetzgeber auch zur Verfügung gestellt."


Gegenschlag, klingt nach Krieg. Und die Aussage wirkt auch nicht so, als schwinge da ein "innerhalb der Ansprüche eines Rechtstaates" mit.


Mit solchen Tönen kann man auch ganz schnell einen - richtigen - Krieg ernten.
Sieht nicht danach aus als wäre da wer der Situation gewachsen...


Oh ja.

Und das "gesunde Volksempfinden" fühlt sich bestätigt und kann weiter auf dem Sündenbock rumhacken.


Naja - jenseits der tatsächlichen Ursachen sollte man von nem Regierungschef schon erwarten können
solche Situationen mit etwas mehr Realismus zu handlen.

Was will der beispielsweise mit Wasserwerfern??? Brennende Häuser löschen? Damit kann man
vielleicht was gegen paar Steine werfende Demonstranten machen aber wer Häuser mit Menschen
drin anzündet, Menschen gezielt tot fährt und erschießt - macht sich doch nicht davor in die Hose
auch ein paar Wasserwerfer abzufackeln.
Es ist ziemlich offensichtlich, dass du noch nie von einem Wasserwerfer getroffen wurdest. Die Dinger sind ziemlich brutal.


Ich wollte keinesfalls die Wirkung von Wasserwerfern verharmlosen sondern auf ihre relative
Angreifbarkeit hinweisen. Wasserwerfer sind gegen weitestgehend wehrlose Demonstranten sicher wirksam,
bieten aber derart gewaltbereiten Randalieren die sich nicht scheuen schwere Straftaten zu begehen ein leichtes Ziel.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
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Beitrag(#1674139) Verfasst am: 11.08.2011, 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Das ist überhaupt nicht das Thema. Was immer man über Banken und Bänker und ihr Gebaren hält, es ist in keinem Fall geeignet, die Taten eine entfesselten Mobs zu relativieren.

Es ist für das Verstehen von Ursachen schon relevant. Wenn von oben jeglicher gesellschaftliche Zusammenhalt aufgekündigt wird, ist es nicht sehr überraschend, wenn es irgendwann an gesellschaftlichem Zusammenhalt mangelt und sich das auch in Kriminalität ausdrückt.

Ich streite ja gar nicht ab, daß diese Form der Kriminalität politische Ursachen haben kann und wahrscheinlich auch hat. Ich hab nur was gegen den nicht selten anzutreffenden Automatismus, in den marodierenden Banden sofort Leute zu sehen, die sich gegen die herrschenden gesellschaftlichen Umstände wehren. Ich denke, die Umstände, unter denen diese Leute zu Kriminellen geworden sind, sind etwas komplexer.


Eben - zumal diese Leute die politischen Ursachen vermutlich mehrheitlich nichtmal kennen.
Was da passiert ist ein simples Wechselspiel von Aktion und Reaktion.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1674156) Verfasst am: 11.08.2011, 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:

widerlicher artikel.

Ich kann daran nichts Widerliches finden.


Das kann mich immer weniger verwundern.

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
zitat:"Premier Cameron warnt zu Recht vor der "kranken Gesellschaft": Besonders in farbigen Ghettos lebt eine Unterschicht, deren komplette Enthemmung nun zutage tritt."

Stimmts etwa nicht? Die Enthemmung war doch wohl offensichtlich.


Diese Aeusserung steht in merkwuerdigen Kontrast zu den Bildern von den Krawallen. Es war naemlich keineswegs so, dass nur "farbige" Jugendliche an den Pluenderungen und Zerstoerungen beteiligt waren. Es erschien sich dabei eher um einen repraesentativen Querschnitt der englischen Unterschicht zu handeln. Beruecksichtigt man dann noch, dass unter den Opfern der Ausschreitungen mindestens genauso viele "Farbige" waren wie unter den Taetern, so riecht Cameroos Bemerkung doch etwas streng nach Rassismus. Vielleicht wuerde sich dieser Geruch etwas relativieren, wenn er gleichzeitig erwaehnen wuerde, dass gewisse Ereignisse in der Londoner City auf eine "komplette Enthemmung innerhalb der Oberschicht in weissen Ghettos" zurueckzufueren sei.

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
weiter:
"...indem sie sichtlich unbehindert ihrer Destruktionssafari nachgingen""...

Ein schönes Wort.


Seit wann findest Du Eindeutschungen von auslaendischen Woertern gut? Am Kopf kratzen

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
..."Fleiß, Disziplin und Anpassung an die Lebenskultur des Gastlandes."

Das ist Voraussetzung für eine gelungene Integration. Was ist denn dagegen zu sagen?


Ja und? Wenn man sich die sich vor allem seit Magareth Thatcher zunehmend ausbreitende Ellbogenkultur und Selbstbereicherungsmentalitaet ohne Ruecksicht auf Schwache der wirtschaftlichen "Eliten" zum Masstab nimmt, dann ist die Integration in die englische Gesellschaft doch ganz wunderbar gelungen. Schulterzucken
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beachbernie
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Beitrag(#1674160) Verfasst am: 11.08.2011, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

Nowhere hat folgendes geschrieben:


Die Met hat (nicht zum ersten Mal, natürlich) noch so einige Fragen zu beantworten, bezugl. der Erschießung Duggans und wie diese dessen Familie gegenüber gehandhabt wurde.



Dies will ich in keinster Weise leugnen. Das geschieht ja mittlerweile auch. Man sollte das bloss getrennt von den Krawallen behandeln.
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Alphatierchen
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Beitrag(#1674223) Verfasst am: 11.08.2011, 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die blinde Politik und ihre randalierenden Kinder

Die Krawalle in Großbritannien sind erschreckend. Noch erschreckender aber ist der Realitätsverlust der Regierenden. Wie war das noch mit Erich Honecker?
Eines gleich vorweg, damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Diejenigen, die in London Häuser anzünden und Geschäfte plündern, sind zutiefst kriminelle Idioten.
Aber was ist ein Ministerpräsident, der 34.000 Polizisten die Entlassung ankündigt, dann in den Urlaub fährt und als er im Fernsehen seine Hauptstadt brennen sieht, eben diese Polizisten auffordert, ihm den Ar… zu retten?


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Surata
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Beitrag(#1674224) Verfasst am: 11.08.2011, 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die blinde Politik und ihre randalierenden Kinder

Die Krawalle in Großbritannien sind erschreckend. Noch erschreckender aber ist der Realitätsverlust der Regierenden. Wie war das noch mit Erich Honecker?
Eines gleich vorweg, damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Diejenigen, die in London Häuser anzünden und Geschäfte plündern, sind zutiefst kriminelle Idioten.
Aber was ist ein Ministerpräsident, der 34.000 Polizisten die Entlassung ankündigt, dann in den Urlaub fährt und als er im Fernsehen seine Hauptstadt brennen sieht, eben diese Polizisten auffordert, ihm den Ar… zu retten?


Quelle


Toller Artikel.
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Wilson
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Beitrag(#1674230) Verfasst am: 11.08.2011, 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

ich habe doch gestern aus dem von eklatant verlinkten artikel
"England krankt an Wertelosigkeit der Unterschicht"
der welt folgendes zitat kommentiert:


Premier Cameron warnt zu Recht vor der "kranken Gesellschaft":

"Besonders in den Ghettos lebt eine Unterschicht, deren komplette Enthemmung nun zutage tritt."

da stand gestern noch vor ghettos "farbige", dafür verwette ich meinen a***.
hab den satz ja so rauskopiert.

entweder spinne ich jetzt oder
welchen fehler mache ich????
das gibts doch nicht.
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AXO
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Beitrag(#1674232) Verfasst am: 11.08.2011, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die blinde Politik und ihre randalierenden Kinder

Die Krawalle in Großbritannien sind erschreckend. Noch erschreckender aber ist der Realitätsverlust der Regierenden. Wie war das noch mit Erich Honecker?
Eines gleich vorweg, damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Diejenigen, die in London Häuser anzünden und Geschäfte plündern, sind zutiefst kriminelle Idioten.
Aber was ist ein Ministerpräsident, der 34.000 Polizisten die Entlassung ankündigt, dann in den Urlaub fährt und als er im Fernsehen seine Hauptstadt brennen sieht, eben diese Polizisten auffordert, ihm den Ar… zu retten?


Quelle


Toller Artikel.


jepp - mehr davon und man könnte fast wieder anfangen was auf die Presse zu geben
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#1674233) Verfasst am: 11.08.2011, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die blinde Politik und ihre randalierenden Kinder

Die Krawalle in Großbritannien sind erschreckend. Noch erschreckender aber ist der Realitätsverlust der Regierenden. Wie war das noch mit Erich Honecker?
Eines gleich vorweg, damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Diejenigen, die in London Häuser anzünden und Geschäfte plündern, sind zutiefst kriminelle Idioten.
Aber was ist ein Ministerpräsident, der 34.000 Polizisten die Entlassung ankündigt, dann in den Urlaub fährt und als er im Fernsehen seine Hauptstadt brennen sieht, eben diese Polizisten auffordert, ihm den Ar… zu retten?


Quelle


Toller Artikel.


jepp - mehr davon und man könnte fast wieder anfangen was auf die Presse zu geben


Wie wahr.
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Wilson
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Beitrag(#1674243) Verfasst am: 11.08.2011, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

ich bin schockiert.

ist mein obige entdeckung irrelevant?
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Beitrag(#1674249) Verfasst am: 11.08.2011, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
ich bin schockiert.

ist mein obige entdeckung irrelevant?


Irrelevant sicher nicht, aber andererseits auch nicht so furchtbar ungewoehnlich.

Man kennt das ja von Thilo Sarrazins Buch. Da hat man auch nachtraeglich den Text noch mal "redigiert", damit das Offensichtliche nicht ganz so offensichtlich wirkt. Ich schlage vor dieses "Nachbessern" von Politikersprech in Zukunft "Sarrazin'sche Textevolution" zu nennen.
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Beitrag(#1674259) Verfasst am: 11.08.2011, 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

ok.
das war mir nicht klar. danke.

trotzdem, mam kann doch nicht einfach das "farbige" vor "ghetto" entfernen, der text erhält eine andere konnotation.


kein wunder, dass die heute einen solch löblichen artikel reinstellten. flöt.
das ist wirklich ekelhaft.
erst das rassistische entfernen und dann ....
ach egal.
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Beitrag(#1674261) Verfasst am: 11.08.2011, 21:37    Titel: auch schon erlebt Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
ich bin schockiert.

ist mein obige entdeckung irrelevant?


nein ist es nicht,
hatte ich auch schon erlebt,
besonders ärgerlich ist es dann, wenn man einen kritischen Leserkommentar zu etwas schreibt, dann die kritischen Anmerkungen in den dann redigierten Text übernommen werden und dann der eigene Kommentar wie doof im Netz bestehen bleibt.
Andererseits ist es aber auch gut, dass die den Text weiterbearbeiten.
Leider ist es halt nicht so wie bei wikipedia, das man die vorherige Version sich anschauen kann - und die waybackmaschine funktioniert bei so kurz geänderten Sachen noch nicht.
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Wilson
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Beitrag(#1674263) Verfasst am: 11.08.2011, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

ps

EMPÖRT EUCH! Cool
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Beitrag(#1674267) Verfasst am: 11.08.2011, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
ok.
das war mir nicht klar. danke.

trotzdem, mam kann doch nicht einfach das "farbige" vor "ghetto" entfernen, der text erhält eine andere konnotation.


kein wunder, dass die heute einen solch löblichen artikel reinstellten. flöt.
das ist wirklich ekelhaft.
erst das rassistische entfernen und dann ....
ach egal.


Es waere jetzt natuerlich interessant herauszufinden, was Cameroon tatsaechlich gesagt hat, ob das "farbige" von ihm selbst stammt oder ob das nur "interpretierend" uebersetzt wurde. Und wenn es von ihm stammt, welche Formulierung er genau verwendet hat, ob das wirklich im Original dieselben rassistischen Untertoene hat wie in der deutschen Uebersetzung.
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Wilson
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Beitrag(#1674269) Verfasst am: 11.08.2011, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

juckt ja doch keinen.
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Beitrag(#1674299) Verfasst am: 11.08.2011, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die blinde Politik und ihre randalierenden Kinder

Die Krawalle in Großbritannien sind erschreckend. Noch erschreckender aber ist der Realitätsverlust der Regierenden. Wie war das noch mit Erich Honecker?
Eines gleich vorweg, damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Diejenigen, die in London Häuser anzünden und Geschäfte plündern, sind zutiefst kriminelle Idioten.
Aber was ist ein Ministerpräsident, der 34.000 Polizisten die Entlassung ankündigt, dann in den Urlaub fährt und als er im Fernsehen seine Hauptstadt brennen sieht, eben diese Polizisten auffordert, ihm den Ar… zu retten?


Quelle


Soll das wirklich DIE WELT sein? Kommt mir wie ein Fake vor; vielleicht geben die Springer-Hirnis hier den agent provocateur, weil es in Deutschland zu ruhig bleibt und man gerne mal die Instrumente vom Innenminister sehen möchte?

Über „kriminelle Idioten“ könnte man ja hier noch diskutieren, aber nicht über den latenten Rassismus!

Cameron gab heute im Unterhaus bekannt, er habe schon schriftliche Anweisung gegeben Randalierer aus Sozialwohnungen rauszuschmeißen; Bruder im (Un-) Geist von Wolfgang Clement.
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Das, was lebt, ist etwas anderes als das, was denkt. G. Benn
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Sticky
vae victis



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Beitrag(#1674350) Verfasst am: 12.08.2011, 04:22    Titel: Antworten mit Zitat

Riots in Großbritannien: Das Ergebnis von über vierzig Jahren kapitalistischer Krise

Code:
http://www.scharf-links.de/44.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=17898&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=0f0af0341e


Zitat:
Während die rechte Presse die Riots schnell als das Werk von Halbstarken verurteilte, waren Labour und die Linke des Kapitals vorsichtiger der Jugend die ganze Schuld zuzuschieben. Der Labour-Abgeordnete Davis Lammy kommentierte die Ausschreitungen als erster. Er verurteilte die Gewalt, die angeblich nur die eigene Community träfe und rief wie üblich zur Ruhe auf. Die britische SWP erwies sich in ihrer Reaktion wieder einmal als Anhängsel der Labour-Party. Zwar benannte sie die sozialen und ökonomischen Ursachen der Riots, um dann als Lösung so etwas wie eine Rechenschaftspflicht der Polizei zu fordern. Als ob die Reform der Polizei eine Aufgabe für eine „revolutionäre Organisation“ sei, die nach eigener Aussage für die Überwindung des Kapitalismus eintritt. Die Polizei ist integraler Teil der kapitalistischen Staatsmaschine. Ihre Aufgabe besteht in der Verteidigung der bürgerlichen Gesetzlichkeit, also das „Recht“ der Kapitalisten Profite zu machen, bzw. Mehrwert aus den ArbeiterInnen zu pressen zu verteidigen. Es kann für KommunistInnen nicht darum gehen die Riots zu verurteilen. Sie sind Zeichen der kapitalistischen Krise und des Zerfalls. Gleichzeitig romantisieren wir die Riots nicht als effektive Kampfform gegen die kapitalistische Ausbeutung. Gegenwärtig scheint sich die Wut der Menge gegen Filialen von Markenketten zu richten, die aufgebrochen werden, um dann mitzunehmen was irgendwie geht. Diese Form der „Expropriation” ist sehr weit von einer emanzipatorischen Praxis entfernt. Sie reflektiert lediglich die bürgerliche Ideologie nach der der Stärkste am meisten bekommt. Solange sich der Kapitalismus in einer Abwärtsspirale befindet, in der die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer und damit sozial immer weiter ausgegrenzt werden, werden sich derartige Explosionen häufen.

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Gruss: Sticky

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Ich bin rechtlos, folglich bin ich auch gesetzlos.

Schwarzer Block

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Ralf Rudolfy
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Beitrag(#1674360) Verfasst am: 12.08.2011, 07:46    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Diese Aeusserung steht in merkwuerdigen Kontrast zu den Bildern von den Krawallen. Es war naemlich keineswegs so, dass nur "farbige" Jugendliche an den Pluenderungen und Zerstoerungen beteiligt waren.

Selbstverständlich nicht nur. Wer hat sowas behauptet?

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es erschien sich dabei eher um einen repraesentativen Querschnitt der englischen Unterschicht zu handeln. Beruecksichtigt man dann noch, dass unter den Opfern der Ausschreitungen mindestens genauso viele "Farbige" waren wie unter den Taetern, so riecht Cameroos Bemerkung doch etwas streng nach Rassismus.

Nein, sie beschreibt lediglich eine Tatsache. Besonders in London ist die Ghottoisierung tatsächlich sehr ausgeprägt. Es gibt sehr wohl Viertel, die überwiegend von Farbigen bewohnt sind. Auch ist eine Tatsache, daß diese Viertel mehrheitlich zugleich Unterschichts-Viertel sind. Daraus kann man wohl kaum ableiten, daß dort nur Farbige wohnen und nur als Täter für den Exzess in Frage kommen, wohl aber, daß Farbige naturgemäß auch unter den Opfern sind. Man kann aus Camerons Bemerkung vielmehr ableiten, daß es zugibt, daß Farbige überprotorional zu den Benachteiligten zählen.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Seit wann findest Du Eindeutschungen von auslaendischen Woertern gut? Am Kopf kratzen

Warum sollte ich denn nicht?
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ahriman
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Beitrag(#1674441) Verfasst am: 12.08.2011, 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

Sticky hat zitiert:
Zitat:
Solange sich der Kapitalismus in einer Abwärtsspirale befindet, in der die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer und damit sozial immer weiter ausgegrenzt werden, werden sich derartige Explosionen häufen.

Es ist halt keine starke Kirche mehr da, die die Armen ruhig hält. Das rächt sich nun. Mit den Augen rollen
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Shadaik
evolviert



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Beitrag(#1674477) Verfasst am: 12.08.2011, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,779469,00.html

Zitat:
"Wir brauchen einen Gegenschlag, und ein Gegenschlag wird gerade ausgeführt. Was auch immer die Polizei für nötig hält, wird ihr vom Gesetzgeber auch zur Verfügung gestellt."


Gegenschlag, klingt nach Krieg. Und die Aussage wirkt auch nicht so, als schwinge da ein "innerhalb der Ansprüche eines Rechtstaates" mit.


Mit solchen Tönen kann man auch ganz schnell einen - richtigen - Krieg ernten.
Sieht nicht danach aus als wäre da wer der Situation gewachsen...


Oh ja.

Und das "gesunde Volksempfinden" fühlt sich bestätigt und kann weiter auf dem Sündenbock rumhacken.


Naja - jenseits der tatsächlichen Ursachen sollte man von nem Regierungschef schon erwarten können
solche Situationen mit etwas mehr Realismus zu handlen.

Was will der beispielsweise mit Wasserwerfern??? Brennende Häuser löschen? Damit kann man
vielleicht was gegen paar Steine werfende Demonstranten machen aber wer Häuser mit Menschen
drin anzündet, Menschen gezielt tot fährt und erschießt - macht sich doch nicht davor in die Hose
auch ein paar Wasserwerfer abzufackeln.
Es ist ziemlich offensichtlich, dass du noch nie von einem Wasserwerfer getroffen wurdest. Die Dinger sind ziemlich brutal.


Ich wollte keinesfalls die Wirkung von Wasserwerfern verharmlosen sondern auf ihre relative
Angreifbarkeit hinweisen. Wasserwerfer sind gegen weitestgehend wehrlose Demonstranten sicher wirksam,
bieten aber derart gewaltbereiten Randalieren die sich nicht scheuen schwere Straftaten zu begehen ein leichtes Ziel.
Ich kenne zwei Arten von Wasserwerfern. Das eine sind gepanzerte Spezialfahrzeuge. Das andere sind umgebaute richtige Panzer.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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AXO
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Beitrag(#1674504) Verfasst am: 12.08.2011, 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,779469,00.html

Zitat:
"Wir brauchen einen Gegenschlag, und ein Gegenschlag wird gerade ausgeführt. Was auch immer die Polizei für nötig hält, wird ihr vom Gesetzgeber auch zur Verfügung gestellt."


Gegenschlag, klingt nach Krieg. Und die Aussage wirkt auch nicht so, als schwinge da ein "innerhalb der Ansprüche eines Rechtstaates" mit.


Mit solchen Tönen kann man auch ganz schnell einen - richtigen - Krieg ernten.
Sieht nicht danach aus als wäre da wer der Situation gewachsen...


Oh ja.

Und das "gesunde Volksempfinden" fühlt sich bestätigt und kann weiter auf dem Sündenbock rumhacken.


Naja - jenseits der tatsächlichen Ursachen sollte man von nem Regierungschef schon erwarten können
solche Situationen mit etwas mehr Realismus zu handlen.

Was will der beispielsweise mit Wasserwerfern??? Brennende Häuser löschen? Damit kann man
vielleicht was gegen paar Steine werfende Demonstranten machen aber wer Häuser mit Menschen
drin anzündet, Menschen gezielt tot fährt und erschießt - macht sich doch nicht davor in die Hose
auch ein paar Wasserwerfer abzufackeln.
Es ist ziemlich offensichtlich, dass du noch nie von einem Wasserwerfer getroffen wurdest. Die Dinger sind ziemlich brutal.


Ich wollte keinesfalls die Wirkung von Wasserwerfern verharmlosen sondern auf ihre relative
Angreifbarkeit hinweisen. Wasserwerfer sind gegen weitestgehend wehrlose Demonstranten sicher wirksam,
bieten aber derart gewaltbereiten Randalieren die sich nicht scheuen schwere Straftaten zu begehen ein leichtes Ziel.
Ich kenne zwei Arten von Wasserwerfern. Das eine sind gepanzerte Spezialfahrzeuge. Das andere sind umgebaute richtige Panzer.


Ich meinte eigentlich erstere - aber mit nem "Molly" lassen sich auch richtige Panzer in Brand setzen.
Ne Panzercrew tut immer gut dran "Infanteristen" auf Distanz zu halten. So ein Ding ist fürs offene Feld
und Kampf auf größere Entfernung gedacht - im Häuserkampf aber genauso hilflos wie in ner Straßenschlacht.

-> http://www.youtube.com/watch?v=R5yBjdU0x0I#t=1m34s
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