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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1675752) Verfasst am: 16.08.2011, 01:12 Titel: |
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Kant sagt nicht: "Ein Mensch soll immer nur Zweck sein, niemals Mittel", sondern er sagt: "Die Menschheit selbst ist eine Würde; denn der Mensch kann von keinem Menschen [...] bloß als Mittel, sondern muss jederzeit zugleich als Zweck gebraucht werden und darin besteht seine Würde." Das ist ein wichtiger Unterschied: jemanden auch als Mittel zu einem Zweck anzusehen ist nach Kant nicht negativ, negativ ist, jemanden ausschließlich als Mittel zum Zweck anzusehen / zu behandeln.
Stimmt aber, was Skeptiker sagt: dass die Auffassungen von Kant zur Sexualität aus heutiger Sicht, (bzw. auch aus meiner Sicht), ziemlich problematisch sind. Jedoch halte ich die hier für nicht unbedingt diskussionswürdig, denn ich denke nicht, dass es dabei einen Dissens gibt. Für ähnlich problematisch halte ich übrigens die Ansichten von Dworkin and MacKinnon zur Pornographie.
Ich würde lieber noch mal auf die Ansicht zurückkommen, die Nussbaum vertritt: nämlich, dass Objektivierung nicht unbedingt negativ sein muss:
Feminist Perspectives on Objectification hat folgendes geschrieben: | According to Nussbaum, then: ‘In the matter of objectification context is everything. … in many if not all cases, the difference between an objectionable and a benign use of objectification will be made by the overall context of the human relationship (Nussbaum 1995, 271); ‘… objectification has features that may be either good or bad, depending upon the overall context’ (Nussbaum 1995, 251). Objectification is negative, when it takes place in a context where equality, respect and consent are absent. |
Meine Übersetzung:
Entsprechend Nussbaum gilt: 'In Bezug auf Objektivierung ist der Kontext sehr wichtig. ... In vielen, wenn nicht in allen Fällen hängt der Unterschied zwischen einer üblen und einer gutartigen Verwendung von Objektifizierung vom Kontext der menschlichen Beziehungen ab (Nussbaum 1995, 271); '... Objektifizierung hat Merkmale, die gut oder schlecht sein können, abhängig vom aktuellen Kontext (Nussbaum 1995, 251). Objektifizierung ist negativ, wenn sie in einem Kontext erfolgt, in dem Gleichheit, Achtung und Einwilligung fehlt.
Abschließend noch ein Zitat zur Kritik an Nussbaums Überlegungen:
Feminist Perspectives on Objectification hat folgendes geschrieben: | Nussbaum's list of the seven features involved in objectification and the relations that exist between them provides perhaps the most systematic analysis of the concept of objectification to date. But Papadaki (forthcoming) has argued that Nussbaum's conception is too broad. [...] Papadaki argues that if objectification is to be a meaningful concept, we need to restrict it. Nussbaum herself seems to be concerned, at times, about her objectification category being too inclusive. For example, she states that sometimes we do not treat the occurrence of only one of these notions as sufficient for objectification (Nussbaum 1995, 258). However, Papadaki suggests, she does not give us enough guidance as to how we can decide whether objectification is present when a person is treated in one of the seven ways she mentions. In addition she suggests that once objectification's association with the morally problematic is weakened, there is the risk that the fight against (negative) objectification might be undermined. |
Meine Übersetzung:
Nussbaum sieben Kriterien der Objektifizierung und den Abhängigkeiten zwischen diesen bietet bisher vielleicht die systematischste Analyse des Konzeptes 'Objectification'. Aber Papadaki (erscheint noch) hat argumentiert, dass Nussbaums Konzept zu weitreichend sei. [...] Papadaki argumentiert, dass, um aus 'Objektifizierung' ein sinnvolles Konzept zu machen, dieses näher eingegrenzt werden muss. Nussbaum scheint manchmal selber Bedenken zu haben, ob ihre Objektifizierung-Kategorien nicht zu eng gefasst sind. Zum Beispiel sagt sie, dass wir manchmal nur das Auftreten einer einzigen dieser Kategorien nicht als hinreichend für Objektifizierung ansehen (Nussbaum 1995, 258). Jedoch meint Papadaki, dass sie uns nicht genug Anleitung dafür gibt, zu entscheiden, ob Objektifizierung gegeben ist, wann die Behandlung einer Person unter eine der sieben Kriterien fällt. Zusätzlich meint sie, falls erst mal die Zuordnung von Objektifizierung als moralisches Problem geschwächt wird, es das Risiko gäbe, dass der Kampf gegen (negative) Objektivierung unterminiert würde.
Dazu noch eine Anmerkung: eine derartige Kritik finde ich generell ziemlich merkwürdig. Es mag zwar richtig sein, dass Nussbaum keine Anleitung geschrieben hat, die ohne Nachzudenken in allen Lebenslagen blind angewendet werden kann. Nur: ich meine, sie hat Kants Objektformel systematisiert, was ich für wertvoll erachte. Das Leben und Beziehungen zwischen Menschen sind kompliziert, man kann nicht erwarten, das auf einfache Daumenregeln reduzieren zu können. Obzwar hier unbestritten noch Arbeit zu leisten ist, sind diese Überlegungen mMn begrüßenswert - sofern man mit der Objektformel von Kant etwas anfangen kann.
Und, @Skeptiker: es nutzt gar nichts, nebulös auf ungenannte Gesellschaftsbedingungen hinzuweisen und zu fragen, wo diese moralischen Überlegungen gelten sollen und wohlfeil zu fordern, es müsse eine gute Analyse stattfinden - ohne aber diese Analyse zu leisten. Das ist einfach nur billig. Da betrachte ich lieber erfolgte Analysen.
Zuletzt bearbeitet von AgentProvocateur am 16.08.2011, 01:15, insgesamt einmal bearbeitet |
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1675762) Verfasst am: 16.08.2011, 02:10 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Dazu noch eine Anmerkung: eine derartige Kritik finde ich generell ziemlich merkwürdig. Es mag zwar richtig sein, dass Nussbaum keine Anleitung geschrieben hat, die ohne Nachzudenken in allen Lebenslagen blind angewendet werden kann. Nur: ich meine, sie hat Kants Objektformel systematisiert, was ich für wertvoll erachte. Das Leben und Beziehungen zwischen Menschen sind kompliziert, man kann nicht erwarten, das auf einfache Daumenregeln reduzieren zu können. |
Mir scheint die Kritik den Unterschied zwischen Definition und Kriterium zu verwischen, wie es auch häufig bei Kritik an Wahrheitsdefinitionen gemacht wird. Wenn man bei irgendeinem Begriff beides angemessen abdeckt, ist das sicherlich ein überwältigend starkes Argument für eine solche Definition+Kriterium. Ich sehe es aber nicht als gutes Gegenargument zu sagen, dass man eben nur eine Definition geliefert hat.
_________________ "If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1675816) Verfasst am: 16.08.2011, 10:26 Titel: |
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Vielleicht wäre es ein Versuch wert, die Voraussetzungen für eine zulässige Objektifizierung zu benennen.
Beispielsweise die Möglichkeit der Einsicht in die Objektifizierung, welche meiner Meinung nach eine zwingende Voraussetzung für die Freiwilligkeit der/s Objektifizierten ist. Bevor Apple meine Bewegungsdaten auswertet, muss ich darüber Bescheid wissen können, daß die das beabsichtigen. Dieses Beispiel wiederum führt mich zu der Überlegung, daß wir neben der Klassifizierung der Objektifizierung dringend eine Klassifizierung der objektifizierenden Instanzen benötigen, wenn wir in der Diskussion nicht in den Wald kommen wollen.
Die Objektifizierung auf individueller Ebene ("Ich fick Dich." - oder, verzwickter:"Wir haben Dich gezeugt, weil Deine Blutgruppe deinen schwerkranken Bruder retten kann." ),
erfordert eine andere Bewertung als die durch ein Unternehmen ("Ich spähe Deine Bewegungsdaten aus, ohne daß Du das weißt."),
oder durch eine staatliche Instanz ("Ich lenke die Verbreitung von Informationen, um eine geneigte Stimmung zu erzeugen.").
Ich finde jedenfalls, daß solche Fälle gesondert betrachtet werden müssen.
Ferner, wenn es nach mir ginge, würde ich ein weiteres Merkmal zufügen, nämlich die Vollständigkeit, bzw die Vorstellung, daß es einer Person an etwas Wesentliches mangele, was sie erst zur Person werden lässt.
Von den bereits genannten Merkmalen scheint mir das 5. (die Austauschbarkeit) fast transzendent zu sein scheint, weil wir sie in einem durch Massenproduktion geprägten Umgang mit Dingen nur noch mit (intellektueller) Anstrengung zu erkennen vermögen. Dabei wäre die Einsicht in die Einzigartigkeit des individuellen Lebens nach meiner Anschauung ein wesentlicher Stützpfeiler für eine humane Gesellschaft.
edit: die grobsten schnitzer korrigiert
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1675926) Verfasst am: 16.08.2011, 15:04 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | ... Beispielsweise die Möglichkeit der Einsicht in die Objektifizierung, welche meiner Meinung nach eine zwingende Voraussetzung für die Freiwilligkeit der/s Objektifizierten ist. Bevor Apple meine Bewegungsdaten auswertet, muss ich darüber Bescheid wissen können, daß die das beabsichtigen. |
Hmm ... wenn ich weiß, daß Apple das speichert, beruhigt mich das keineswegs. Ich bin mir daher auch nichts sicher, ob es hier um Objektifizierung geht. Ich würde lieber konkreter sagen, ich möchte nicht überwacht, übervorteilt, ausgenutzt, belogen werden.
Generell scheint mir, daß "Objektifizierung" v.a. dann ein Problem ist, wenn eine Person dadurch ihre Interessen verletzt sieht, oder dies von Dritten so gesehen wird. Das ist für mich unmittelbar einsichtig. Die Frage wäre demnach, welche Situationen die Interessen von Personen hinreichend verletzen, und warum genau:
- ergebnisoffene sexuelle Avancen in Fahrstühlen?
- Prostitution auf Vertragsbasis?
- Lohnarbeit generell?
- Schulpflicht?
- viele Geschwister?
- Werbung?
- Gefängnisstrafen?
- Naturkatastrophen, Krankheiten, Alter?
- ...
zelig hat folgendes geschrieben: | ... Ferner, wenn es nach mir ginge, würde ich ein weiteres Merkmal zufügen, nämlich die Vollständigkeit, bzw die Vorstellung, daß es einer Person an etwas Wesentliches mangele, was sie erst zur Person werden lässt. |
Das erfordert aber einen hinreichend starken Personenbegriff ... und der stört dann mglw. gewisse Leute an anderer Stelle wieder ...
zelig hat folgendes geschrieben: | ... Dabei wäre die Einsicht in die Einzigartigkeit des individuellen Lebens nach meiner Anschauung ein wesentlicher Stützpfeiler für eine humane Gesellschaft. |
Die Einzigartigkeit wird doch bei biometrischen Verfahren schon ausgenutzt
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1675945) Verfasst am: 16.08.2011, 15:38 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | ... Beispielsweise die Möglichkeit der Einsicht in die Objektifizierung, welche meiner Meinung nach eine zwingende Voraussetzung für die Freiwilligkeit der/s Objektifizierten ist. Bevor Apple meine Bewegungsdaten auswertet, muss ich darüber Bescheid wissen können, daß die das beabsichtigen. |
Hmm ... wenn ich weiß, daß Apple das speichert, beruhigt mich das keineswegs.
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Deswegen schrieb ich ja auch von einer Voraussetzung für eine Freiwilligkeit [des Einverständnisses in die Objektivierung].
step hat folgendes geschrieben: |
Generell scheint mir, daß "Objektifizierung" v.a. dann ein Problem ist, wenn eine Person dadurch ihre Interessen verletzt sieht, oder dies von Dritten so gesehen wird. |
Hm, da bin ich etwas ideeller aufgestellt. Erstaunlich, oder? ; ) Der Status des Subjekts hängt nicht von seinen Interessen ab.
step hat folgendes geschrieben: |
zelig hat folgendes geschrieben: | ... Ferner, wenn es nach mir ginge, würde ich ein weiteres Merkmal zufügen, nämlich die Vollständigkeit, bzw die Vorstellung, daß es einer Person an etwas Wesentliches mangele, was sie erst zur Person werden lässt. |
Das erfordert aber einen hinreichend starken Personenbegriff ... und der stört dann mglw. gewisse Leute an anderer Stelle wieder ... ;-)
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Jo, könnte sein.
zelig hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | ... Dabei wäre die Einsicht in die Einzigartigkeit des individuellen Lebens nach meiner Anschauung ein wesentlicher Stützpfeiler für eine humane Gesellschaft. |
Die Einzigartigkeit wird doch bei biometrischen Verfahren schon ausgenutzt ;-) |
Hm, wie nennt man das denn, was ich meine? Also nicht die Unverwechselbarkeit (denn letztlich ist jede physische Entität unverwechselbar, wenn man ihre Raum-Zeit-Koordinaten kennt), sondern tatsächlich Einzig-artig.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22282
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(#1675947) Verfasst am: 16.08.2011, 15:39 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ....
Aber der moralische Anspruch, [...] ist eben, dass sein Subjekt-Sein darüber nie verloren gehen darf.... |
Das [der moralische Anspruch/Anerkennung des Subjekt-Seins] ist bereits erfüllt, in dem ich nicht nur frage, sondern auch die Antwort respektiere. |
Allgemeine Aussage durch Beispiel widerlegt. |
sprichst Du jetzt bereits ex cathedra? Dass einer Aussage nicht widersprochen wird, heißt nicht unbedingt, dass man sie für richtig hält. Es könnte auch Mitleid eine Rolle spielen. |
Ob aus Mitleid oder anderen Gründen: Dass man das Anbaggern in der von Surata als Beispiel gebrachten Situation als falsch empfände und deswegen unterlässt, zeigt, dass das Akzeptieren eines "Neins" eben nicht immer reicht, um die Grenzen eines anderen zu respektieren, sondern dass in bestimmten Situationen schon das Anbaggern selbst diese Grenzen verletzen kann. Und dass diese Grenzverletzung als wahrscheinlich zu erkennen auch keine okkulte Geheimlehre ist, sondern manchmal nur ein bisschen Empathie benötigt; "Mitleid" wäre davon nur ein Spezialfall.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22282
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(#1675950) Verfasst am: 16.08.2011, 15:45 Titel: |
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Eine Kleinigkeit, die aber bei weiterem Bezug auf Nussbaum verwirrend sein könnte:
AP ist bei der (sehr gelungenen) Übersetzung die Nummerierung durcheinandergeraten (die 4 fehlt und darauf folgend verschiebt sich die Nummerierung). Könntet ihr das in euren Posts korrigieren?
Merci.
step hat folgendes geschrieben: | Zitat: | 1. Instrumentalisierung: die Behandlung einer Person als Werkzeug für die Absichten des Objektifizieres
2. Leugnung von Autonomie: die Behandlung einer Person als ob ihr Autonomie und Selbstbestimmung fehlen würden
3. Trägheit: die Behandlung einer Person so als ob es ihr an Handlungsfähigkeit und vielleicht auch an Aktivität fehlte
5. Austauschbarkeit: die Behandlung einer Person so als ob sie autauschbar mit anderen Objekten wäre
6. Verletzlichkeit: die Behandlung einer Person so als ob ihr verletzbare Grenzen fehlten
7. Besitz: die Behandlung einer Person als etwas, das von jemand anderen besessen werden kann (kann ge- oder verkauft werden)
8. Leugnung von Subjektivität: die Behandlung einer Person als etwas, dessen Erfahrungen und Gefühle nicht berücksichtigt werden brauchen ... |
Einige dieser Punkte sind de facto de Fall, sie liegen zu einem gewissen Maße in der menschlichen Natur und in unserer kollektivistischen und ökonomischen Kultur: Menschen sind nur in einem oberflächlichen Sinne autonom, andere instrumentieren ist üblich und gilt weithin als legitim, andere sind träge, Personen sind (in Rollen zu einem bestimmten Grade) austauschbar und käuflich. Man denke an Kinder, Arbeitnehmer, Hartzer, Wähler, Kunden ...
Daher sind aus meiner Sicht besonders die Punkte 6. und 8. interessant, die offensichtlich eine besondere, unübliche Interessenverletzung darstellen, wenn sie zutreffen. Diese Punkte haben wir in Deutschland, etwa in der Erziehung oder im Arbeitsleben, schon großenteils überwunden, zumindest auf gesetzlicher Ebene. Und meines Erachtens auch in den Geschlechterrollen, aber da ist man irgendwie sensibler.
Wenn man auch die anderen Punkte gewährleisten möchte (soweit das überhaupt möglich ist), müßte man meines Erachtens eine noch stärker individualistische Kultur fördern, und die Natur noch effizienter nutzen - damit man die Menschen nicht so ausbeutet. |
EDIT Danke!
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 17.08.2011, 11:59, insgesamt einmal bearbeitet |
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22282
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(#1675958) Verfasst am: 16.08.2011, 16:09 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Man darf selbstverständlich einen anderen Menschen in seiner (möglichen) Rolle als (möglicher) Sexualpartner sehen. Aber man darf eben nicht darüber hinweggehen, dass er primär ein Subjekt mit eigenen Wünschen und Bedrüfnissen ist. Was mit der Anmache in der bekannten Situation nach den bekannten vorhergehenden Aussagen Watsons mMn recht eindeutig der Fall war; an den Kriterien Nussbaums ließe sich das mE noch detailierter zeigen. |
da ich dies (gefettet) nicht so sehe zeig das bitte detaillierter. evtl woanders als hier. |
Wenn wir Watsons Bericht, so wie er ist, als Beispiel für Objektivierung behandeln, kann man das wohl ruhig hier behandeln. (Zweifel an diesem Bericht, Spekulationen über einen anderen Ablauf, Motive des EG etc.pp. würden dagegen eher in den Originalthread gehören - für den Wert des Berichts als veranschaulichendes Beispiel ist es irrelevant, ob die Ereignisse so stattgefunden haben; ebenso Spekulationen, ob die Tasse Kaffee entgegen Watsons - mir als plausibel erscheinenden - Verständnis vielleicht tatsächlich nur ein koffeinhaltiges Heißgetränk enthält.)
Also, ich nehme mal Nussbaums Kriterien von Objektifizierung als Ausformulierung des Kantschen Prinzips.
Der EG folgt ihr in den Aufzug, einen beengten Raum, um 4 Uhr morgens, in einem fremden Land - eine Situation also, die mit ein wenig Empathie ohne weiteres als tendenziell unangenehm erkannt werden kann; und er tut dies, obwohl er vorher (in der Bar, beim Verlassen der Bar, vor dem Aufzug) durchaus andere Gelegenheiten hatte, sie anzusprechen. Er verhält sich also so, als wäre es völlig gleich, wann und wo er sie anspricht und wie unangenehm das sein könnte. Das entspricht dem Punkt "Verletzlichkeit: die Behandlung einer Person so als ob ihr verletzbare Grenzen fehlten": Er negiert, dass die andere Person Grenzen haben könnte, und dass man sich deswegen am besten so verhält, dass man diese wahrschienlich nicht verletzt (so weit möglich).
Weiter: In Watsons Vortrag (und den anschließenden Diskussionen) ging es u.a. auch darum, dass es die von vielen Frauen als unangenehm empfundene Anbaggerei auf solchen Konferenzen ist, die abschreckend wirkt. Es dürfte also eigentlich klar sein, dass Watson eine derartig plumpe Baggerei im Aufzug (anders als ein Gespräch in der Bar) definitiv nicht will. Außerdem hat sie vor Verlassen der Bar geäußert, dass sie müde ist und Schlafen gehen will - also einen Wunsch geäußert, der dem Ansinnen des EG widerspricht. Beide klar geäußerten Wünsche verletzt er also (also den Punkt: "Leugnung von Subjektivität: die Behandlung einer Person als etwas, dessen Erfahrungen und Gefühle nicht berücksichtigt werden brauchen").
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22282
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(#1675967) Verfasst am: 16.08.2011, 16:23 Titel: Re: Sexual objectification |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Du wirst Dich wundern, was Kant wirklich zum Thema geschrieben hat. Nimm das:
Immanuel Kant hat folgendes geschrieben: | Geschlechtsgemeinschaft (commercium sexuale) ist der wechselseitige Gebrauch, den ein Mensch von eines anderen Geschlechtsorganen und Vermögen macht (...)
Denn der natürliche Gebrauch, den ein Geschlecht von den Geschlechtsorganen des anderen macht, ist ein Genuß, zu dem sich ein Theil dem anderen hingiebt. In diesem Act macht sich ein Mensch selbst zur Sache, welches dem Rechte der Menschheit an seiner eigenen Person widerstreitet. Nur unter der einzigen Bedingung ist dieses möglich, daß, indem die eine Person von der anderen gleich als Sache erworben wird, diese gegenseitig wiederum jene erwerbe; denn so gewinnt sie wiederum sich selbst und stellt ihre Persönlichkeit wieder her.
http://homepage.univie.ac.at/charlotte.annerl/texte/kant1.htm
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Das ist ungefähr das, was fwo mit "zurückobjektivieren" ausgedrückt hat. Für Kant ist es völlig notwendig, dass der eine Triebtäter die andere Triebtäterin zum Objekt des Gebrauchs, ja der Benutzung macht, solange das auf Gegenseitigkeit beruht. Dadurch ist das Gleichgewicht wieder hergestellt.
Aber die Ehe - oder die sexuelle Beziehung - ist nach Kant der gegenseitige Gebrauch der Geschlechtsorgane. Das ist erst mal eine Überraschung, gelle?
Wo bleibt da das heilige Subjekt? Es geht sozusagen auf in ein Gesamtsubjekt, indem der eine den jeweils anderen als Sache erwirbt. |
Natürlich, der Gebrauch des anderen als Sache und die eigene Hingabe als Sache (letzteres ist ja das, was Kant hier ja zunächst problematisiert!) wird auch bei Kant als unumgänglich gesehen - aber der Punkt ist ja gerade, dass es dabei nicht bleiben darf, sondern dass das gegenseitig geschieht, beide also nicht nur sich oder den anderen zur Sache machen, sondern die eigene Person und der andere eben auch als genießendes Subjekt vorkommen. Und der Punkt bei Nussbaums Beschreibung ist eben, dass das Subjekt nicht vorkommt, sondern der andere nur als Objekt betrachtet wird.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Der Feminismus hinkt deshalb gewaltig, weil er nicht das allgemeine in den 7 Punkten erkennt, weil er aus der Sexualität einen überhöhten Spezialfall machen will, der gegen die allgemeine Problematik der ungleichen Machtverteilung in der Gesellschaft blind ist. |
Wie kommst du denn auf das schmale Brett, dass "der Feminismus" das allgemeine an der Objektivierung nicht erkennen würde? Gerade Nussbaum beschreibt doch Objektivierung sehr allgemein und sexuelle Objektivierung als Spezialfall davon - den sie aber eben nicht überhöht, sondern durchaus in den Zusammenhang anderer gesellschaftlicher Objektivierungen einzuordnen weiß (auch wenn sie ihn, wie es jeder Spezialfall verdient, auch gesondert betrachtet).
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1675981) Verfasst am: 16.08.2011, 16:44 Titel: Re: Sexual objectification |
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Assarbad hat folgendes geschrieben: | Yogosh hat folgendes geschrieben: | Liege ich richtig, wenn ich da rauslese, dass Du dem Feminismus vorwirfst, bei den Ursachen der ungleichen Machtverteilung und/oder der Gewichtung der Symptome falsch zu liegen? | Für mich klingt es nach Kritik an der Gewichtung. Im Grunde ist Feminismus auch nur eine Lobby die ausschließlich an die eigene Klientel denkt. Keine Angst, ist nunmal bei Lobbies so und das verstehe ich - finde es auch nicht per-se verwerflich. Der Kritikpunkt ist aber dennoch berechtigt, denke ich. |
Ja, wenn sie das so ehrlich sagen würde, wäre daran nix verwerfliches. Sie tun aber so, als wäre Feminismus sowas wie Humanismus, zum Wohle aller Menschen gedacht.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22282
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(#1675988) Verfasst am: 16.08.2011, 16:53 Titel: Re: Sexual objectification |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Assarbad hat folgendes geschrieben: | Yogosh hat folgendes geschrieben: | Liege ich richtig, wenn ich da rauslese, dass Du dem Feminismus vorwirfst, bei den Ursachen der ungleichen Machtverteilung und/oder der Gewichtung der Symptome falsch zu liegen? | Für mich klingt es nach Kritik an der Gewichtung. Im Grunde ist Feminismus auch nur eine Lobby die ausschließlich an die eigene Klientel denkt. Keine Angst, ist nunmal bei Lobbies so und das verstehe ich - finde es auch nicht per-se verwerflich. Der Kritikpunkt ist aber dennoch berechtigt, denke ich. |
Ja, wenn sie das so ehrlich sagen würde, wäre daran nix verwerfliches. Sie tun aber so, als wäre Feminismus sowas wie Humanismus, zum Wohle aller Menschen gedacht. |
Feminismus, richtig gedacht, ist auch ein Teil des Humanismus.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1675990) Verfasst am: 16.08.2011, 16:55 Titel: Re: Sexual objectification |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Assarbad hat folgendes geschrieben: | Yogosh hat folgendes geschrieben: | Liege ich richtig, wenn ich da rauslese, dass Du dem Feminismus vorwirfst, bei den Ursachen der ungleichen Machtverteilung und/oder der Gewichtung der Symptome falsch zu liegen? | Für mich klingt es nach Kritik an der Gewichtung. Im Grunde ist Feminismus auch nur eine Lobby die ausschließlich an die eigene Klientel denkt. Keine Angst, ist nunmal bei Lobbies so und das verstehe ich - finde es auch nicht per-se verwerflich. Der Kritikpunkt ist aber dennoch berechtigt, denke ich. |
Ja, wenn sie das so ehrlich sagen würde, wäre daran nix verwerfliches. Sie tun aber so, als wäre Feminismus sowas wie Humanismus, zum Wohle aller Menschen gedacht. |
Feminismus, richtig gedacht, ist auch ein Teil des Humanismus. |
Die Leier schon wieder. Das richtige Christentum, der richtige Marxismus etc. ist ganz toll, wenn er eben nur richtig gedacht würde und seine Anhänger ihn nicht falsch verstünden.
Gähn.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1675996) Verfasst am: 16.08.2011, 16:59 Titel: Re: Sexual objectification |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Assarbad hat folgendes geschrieben: | Yogosh hat folgendes geschrieben: | Liege ich richtig, wenn ich da rauslese, dass Du dem Feminismus vorwirfst, bei den Ursachen der ungleichen Machtverteilung und/oder der Gewichtung der Symptome falsch zu liegen? | Für mich klingt es nach Kritik an der Gewichtung. Im Grunde ist Feminismus auch nur eine Lobby die ausschließlich an die eigene Klientel denkt. Keine Angst, ist nunmal bei Lobbies so und das verstehe ich - finde es auch nicht per-se verwerflich. Der Kritikpunkt ist aber dennoch berechtigt, denke ich. |
Ja, wenn sie das so ehrlich sagen würde, wäre daran nix verwerfliches. Sie tun aber so, als wäre Feminismus sowas wie Humanismus, zum Wohle aller Menschen gedacht. |
Feminismus, richtig gedacht, ist auch ein Teil des Humanismus. |
Die Leier schon wieder. Das richtige Christentum, der richtige Marxismus etc. ist ganz toll, wenn er eben nur richtig gedacht würde und seine Anhänger ihn nicht falsch verstünden.
Gähn. |
Du wirst hier doch nicht Feminismus mit eine Religion vergleichen?
Feminismus ist für mich Gleichberechtigung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1675998) Verfasst am: 16.08.2011, 17:02 Titel: Re: Sexual objectification |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Du wirst hier doch nicht Feminismus mit eine Religion vergleichen?
Feminismus ist für mich Gleichberechtigung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. |
Wenn man Gleichberechtigung als Einbahnstraße sieht, ist Feminismus das auch.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1675999) Verfasst am: 16.08.2011, 17:03 Titel: Re: Sexual objectification |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Du wirst hier doch nicht Feminismus mit eine Religion vergleichen?
Feminismus ist für mich Gleichberechtigung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. |
Ich vergleiche es insofern, als dass hier offenbar Kritikimmunisierung vorliegt. Es gibt super Sachen, wie Humanismus, , den Weltfrieden, soziale Gerecvhtigkeit, und auch Feminismus.
Das heisst aber noch lange nicht, dass man die Klappe halten muss wenn damit Schindluder getrieben wird. Das sind alles gute Ideen, aber sie sind nicht heilig und unantastbar. Mir jedenfalls nicht.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22282
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(#1676004) Verfasst am: 16.08.2011, 17:07 Titel: Re: Sexual objectification |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Das heisst aber noch lange nicht, dass man die Klappe halten muss wenn damit Schindluder getrieben wird. |
Und dass das ein Strohmann ist, ist ja wohl auch klar.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1676005) Verfasst am: 16.08.2011, 17:10 Titel: Re: Sexual objectification |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: | Das heisst aber noch lange nicht, dass man die Klappe halten muss wenn damit Schindluder getrieben wird. |
Und dass das ein Strohmann ist, ist ja wohl auch klar. |
Erklär das doch bitte mal ausführlicher. Mir ist das nämlich durchaus unklar.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1676007) Verfasst am: 16.08.2011, 17:11 Titel: Re: Sexual objectification |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Du wirst hier doch nicht Feminismus mit eine Religion vergleichen?
Feminismus ist für mich Gleichberechtigung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. |
Wenn man Gleichberechtigung als Einbahnstraße sieht, ist Feminismus das auch. |
Wie kann man denn Gleichberechtigung als Einbahnstraße sehen?
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1676010) Verfasst am: 16.08.2011, 17:14 Titel: Re: Sexual objectification |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Du wirst hier doch nicht Feminismus mit eine Religion vergleichen?
Feminismus ist für mich Gleichberechtigung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. |
Wenn man Gleichberechtigung als Einbahnstraße sieht, ist Feminismus das auch. |
Wie kann man denn Gleichberechtigung als Einbahnstraße sehen? |
Gleichberechtigung = mehr Rechte für Frauen
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1676014) Verfasst am: 16.08.2011, 17:19 Titel: Re: Sexual objectification |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Du wirst hier doch nicht Feminismus mit eine Religion vergleichen?
Feminismus ist für mich Gleichberechtigung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. |
Wenn man Gleichberechtigung als Einbahnstraße sieht, ist Feminismus das auch. |
Wie kann man denn Gleichberechtigung als Einbahnstraße sehen? |
Gleichberechtigung = mehr Rechte für Frauen |
Blödsinn. Gleichberechtigung = gleiche Rechte für Frauen.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1676015) Verfasst am: 16.08.2011, 17:19 Titel: Re: Sexual objectification |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Du wirst hier doch nicht Feminismus mit eine Religion vergleichen?
Feminismus ist für mich Gleichberechtigung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. |
Wenn man Gleichberechtigung als Einbahnstraße sieht, ist Feminismus das auch. |
Wie kann man denn Gleichberechtigung als Einbahnstraße sehen? |
Gleichberechtigung = mehr Rechte für Frauen |
Das ist dann aber so wie das Ministerium für Frieden in Orwells 1984. Das hat nichts miteinander zu tun.
Wenn es Frauen gibt, die mehr Rechte für Frauen als für Männer fordern, im Sinne einer Bevorteilung gegenüber diesen, dann hat das für Vrolijke und mich und viele andere nix mehr mit Feminismus zu tun. Dem Wortsinn "Gleichberechtigung" geht es ziemlich entgegen.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1676016) Verfasst am: 16.08.2011, 17:20 Titel: Re: Sexual objectification |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Du wirst hier doch nicht Feminismus mit eine Religion vergleichen?
Feminismus ist für mich Gleichberechtigung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. |
Wenn man Gleichberechtigung als Einbahnstraße sieht, ist Feminismus das auch. |
Wie kann man denn Gleichberechtigung als Einbahnstraße sehen? |
Gleichberechtigung = mehr Rechte für Frauen |
Was allerdings auch eine gerechtfertigte Forderung wäre, wenn damit im Gegenzug auch mehr (potentielle) Rechte für Männer verbunden wären.
Beispielsweise nicht zwangsläufig den Ernährer spielen zu müssen, sondern den Erziehungspart übernehmen zu dürfen, wie ja auch politisch gefordert wird, aber grottenschlecht umgesetzt wurde (mit dem Elterngeld).
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1676017) Verfasst am: 16.08.2011, 17:20 Titel: Re: Sexual objectification |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Du wirst hier doch nicht Feminismus mit eine Religion vergleichen?
Feminismus ist für mich Gleichberechtigung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. |
Wenn man Gleichberechtigung als Einbahnstraße sieht, ist Feminismus das auch. |
Wie kann man denn Gleichberechtigung als Einbahnstraße sehen? |
Gleichberechtigung = mehr Rechte für Frauen |
Blödsinn. Gleichberechtigung = gleiche Rechte für Frauen. |
Und gleiche Pflichten.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1676018) Verfasst am: 16.08.2011, 17:21 Titel: Re: Sexual objectification |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Du wirst hier doch nicht Feminismus mit eine Religion vergleichen?
Feminismus ist für mich Gleichberechtigung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. |
Wenn man Gleichberechtigung als Einbahnstraße sieht, ist Feminismus das auch. |
Wie kann man denn Gleichberechtigung als Einbahnstraße sehen? |
Gleichberechtigung = mehr Rechte für Frauen |
Blödsinn. Gleichberechtigung = gleiche Rechte für Frauen. |
Und gleiche Pflichten. |
Schliesst das mit ein, ja.
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Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1676019) Verfasst am: 16.08.2011, 17:21 Titel: Re: Sexual objectification |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: |
Das ist dann aber so wie das Ministerium für Frieden in Orwells 1984. Das hat nichts miteinander zu tun.
Wenn es Frauen gibt, die mehr Rechte für Frauen als für Männer fordern, im Sinne einer Bevorteilung gegenüber diesen, dann hat das für Vrolijke und mich und viele andere nix mehr mit Feminismus zu tun. Dem Wortsinn "Gleichberechtigung" geht es ziemlich entgegen. |
Dann hat euer Feminismus aber nichts mit dem tatsächlich vorhandenen Feminismus zu tun. Ein wahrer Schotte.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1676020) Verfasst am: 16.08.2011, 17:23 Titel: Re: Sexual objectification |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: |
Das ist dann aber so wie das Ministerium für Frieden in Orwells 1984. Das hat nichts miteinander zu tun.
Wenn es Frauen gibt, die mehr Rechte für Frauen als für Männer fordern, im Sinne einer Bevorteilung gegenüber diesen, dann hat das für Vrolijke und mich und viele andere nix mehr mit Feminismus zu tun. Dem Wortsinn "Gleichberechtigung" geht es ziemlich entgegen. |
Dann hat euer Feminismus aber nichts mit dem tatsächlich vorhandenen Feminismus zu tun. Ein wahrer Schotte. |
Gehts auch unpolemisch?
Beispiel, oder so?
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1676021) Verfasst am: 16.08.2011, 17:23 Titel: Re: Sexual objectification |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Du wirst hier doch nicht Feminismus mit eine Religion vergleichen?
Feminismus ist für mich Gleichberechtigung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. |
Wenn man Gleichberechtigung als Einbahnstraße sieht, ist Feminismus das auch. |
Wie kann man denn Gleichberechtigung als Einbahnstraße sehen? |
Gleichberechtigung = mehr Rechte für Frauen |
Was allerdings auch eine gerechtfertigte Forderung wäre, wenn damit im Gegenzug auch mehr (potentielle) Rechte für Männer verbunden wären.
Beispielsweise nicht zwangsläufig den Ernährer spielen zu müssen, sondern den Erziehungspart übernehmen zu dürfen, wie ja auch politisch gefordert wird, aber grottenschlecht umgesetzt wurde (mit dem Elterngeld). |
Warum? Jedes Elternteil kann bis zu 12 Monate Elternzeit nehmen. Die Elternzeit kann, wenn beide diese in Anspruch nehmen auf 14 Monate ausgedehnt werden.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1676022) Verfasst am: 16.08.2011, 17:24 Titel: Re: Sexual objectification |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Und gleiche Pflichten. |
Schliesst das mit ein, ja. |
Ich kann mich irgendwie nicht erinnern, wann die Feministinnen das letzte mal für mehr Pflichten für Frauen kämpften. Irgendwie war geschlechtsunabhängiger Wehrpflicht (oder eine allgemeine abschaffung der Wehrpflicht) nie eine allzu laute Forderung des Feminismus.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1676023) Verfasst am: 16.08.2011, 17:25 Titel: Re: Sexual objectification |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: |
Wenn es Frauen gibt, die mehr Rechte für Frauen als für Männer fordern, im Sinne einer Bevorteilung gegenüber diesen, dann hat das für Vrolijke und mich und viele andere nix mehr mit Feminismus zu tun. Dem Wortsinn "Gleichberechtigung" geht es ziemlich entgegen. |
Das ist aber politisch gesehen realistisch, wenn diese Frauen das auch wohl meist unbewußt so tätigen.
Wenn man mit einer stärkeren Fraktion ringt, dann kann man sich keine gerechten oder/und realistischen Positionen erlauben, sonst kriegt man (hier: Frau) nämlich rein gar nix.
Der Feminismus ist eine mE völlig sinnvolle politische Strömung, die sich zu einigen wichtigen Teilen bereits durchgesetzt hat und im Zuge dessen auch (zumindest sich selbst als) unschuldig(e) Männer (betrachten) auf der Strecke bleiben. Und übrigens ggf. auch deren Angehörige, wozu oft auch Weibsvolk zugehört.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1676025) Verfasst am: 16.08.2011, 17:25 Titel: Re: Sexual objectification |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Du wirst hier doch nicht Feminismus mit eine Religion vergleichen?
Feminismus ist für mich Gleichberechtigung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. |
Wenn man Gleichberechtigung als Einbahnstraße sieht, ist Feminismus das auch. |
Wie kann man denn Gleichberechtigung als Einbahnstraße sehen? |
Gleichberechtigung = mehr Rechte für Frauen |
Was allerdings auch eine gerechtfertigte Forderung wäre, wenn damit im Gegenzug auch mehr (potentielle) Rechte für Männer verbunden wären.
Beispielsweise nicht zwangsläufig den Ernährer spielen zu müssen, sondern den Erziehungspart übernehmen zu dürfen, wie ja auch politisch gefordert wird, aber grottenschlecht umgesetzt wurde (mit dem Elterngeld). |
Das irgend was schlecht umgesetzt wird, heißt doch nicht, daß es schlecht ist.
Ich habe ein Kollegen, der in Elternzeit war.
Ich habe eine Kollegin, die Unterhalt bezahlte, für die beim Vater lebende Tochter.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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