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Geht unsere Gesellschaft bald unter?
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Borealis
bekennender Islamophober



Anmeldungsdatum: 05.10.2011
Beiträge: 44

Beitrag(#1697778) Verfasst am: 19.10.2011, 13:20    Titel: Geht unsere Gesellschaft bald unter? Antworten mit Zitat

Disclaimer: Ich lese gerade "Der Untergang des Abendlandes" von Oswald Spengler, vielleicht sehe alles ein bisschen zu schwarz.

Trotzdem, irgendwie scheinen wir bald an einen Punkt angelangt zu sein, an dem es "nicht mehr so weitergeht".

Als die Grundpfeiler unserer Gesellschaft würde ich definieren:
- Zentralbank
- Einkommensteuer
- Sozialstaat ("Brot und Spiele")
- Europäische Union

Spengler schreibt in seinen Buch, dass jede Kultur in seiner Spätzeit eine Art Caesarismus-Sozialismus, also eine Diktatur einführt. Wenn man sich ansieht wie die EU den Lissabon-Vertrag und den Euro-Rettungsschirm durchgebracht hat - und wie jetzt der Euro-Rettungsschirm einfach so verfünffacht werden soll, dann sind wir schon ziemlich nahe an einer Diktatur.

Auf der einen Seite kann man sagen, dass die alten Römer ja auch noch ein paar Jahrhunderte Caesarismus erlebt hatten, daher könnten wir noch ein paar Jahrhunderte EU erleben. Aber man muss ja auch sagen, dass z.B. die Zentralbank ja schon lange "caesarisch", also ohne echte demokratische Mitbestimmung, regiert wird. Also hat der Caesarismus bei uns - zumindest teilweise - mit der Zentralbank vor ca. 100 Jahren begonnen.

Aber die Römer hatten kein Peak Oil und keine Überbevölkerung (zumindest nicht so extrem wie heute).


Wir befinden uns heute am Fördermaximum für Erdöl. Noch nie wurden so viele Häuser, Autos, Lebensmittel und Konsumgüter produziert wie heute. Und trotzdem scheinen die Probleme schon heute kaum lösbar. Selbst wenn man annähme, dass jedes Jahr mehr Erdöl aus dem Boden sprudelt als in dem Jahr zuvor, sind die Sozialstaaten nicht finanzierbar.

Die erste Ölkrise wurde durch einen Rückgang der Förderung von (IIRC) 5% bewirkt, was passiert wenn wir JEDES JAHR so einen Rückgang haben?

Kann das unsere Gesellschaft überhaupt noch aushalten?

Dass das nicht ewig weitergehen kann, ist für mich klar, doch wird der Untergang in Jahrhunderten oder in Jahren erfolgen?
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Landei
Gesinnungspolizist



Anmeldungsdatum: 27.02.2011
Beiträge: 1180
Wohnort: Sandersdorf-Brehna

Beitrag(#1697780) Verfasst am: 19.10.2011, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

Und wird die Welt auch noch so alt,
Der Mensch, er bleibt ein Kind!
Zerschlägt sein Spielzeug mit Gewalt,
Wie eben Kinder sind!

Wann alles erst in klein zerstückt
Und nichts mehr zu verderben,
So sucht er wieder - neubeglückt -
Und spielt dann mit den Scherben!

(Carl Spitzweg)

Unsere "Grundpfeiler" sind andere, dickere als die von dir genannten, und unsere Kultur wird weder wegen Peak Oil noch Überbevölkerung untergehen. Die aktuelle Krise wird uns bald so fern erscheinen wie uns heute der schwarze Freitag, aus deren Überwindung könnten dagegen interessante neue Impulse erfolgen. Unser Wissen nimmt immer schneller zu, und es ist anzunehmen, dass dabei auch Lösungen für unsere Probleme abfallen werden. Man wird bald über die Klimahysterie lachen und über absurde Ideen wie den CO2-Handel den Kopf schütteln. Die Entwicklung wird sich fortsetzen, die Frage ist nur, wer die Kontrolle darüber übernimmt.
_________________
Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet. (Kemal Atatürk)
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Borealis
bekennender Islamophober



Anmeldungsdatum: 05.10.2011
Beiträge: 44

Beitrag(#1697786) Verfasst am: 19.10.2011, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Landei hat folgendes geschrieben:

Unsere "Grundpfeiler" sind andere, dickere als die von dir genannten,


Welche sind das?

Demokratie kanns nicht sein, die ist durch die EU de-facto aufgehoben. (Auch hier ähnlich wie im römischen Reich: Auch damals gab es unter den Kaisern weiter den Senat, etc.)

Zitat:
und unsere Kultur wird weder wegen Peak Oil noch Überbevölkerung untergehen. Die aktuelle Krise wird uns bald so fern erscheinen wie uns heute der schwarze Freitag, aus deren Überwindung könnten dagegen interessante neue Impulse erfolgen. Unser Wissen nimmt immer schneller zu, und es ist anzunehmen, dass dabei auch Lösungen für unsere Probleme abfallen werden.


Seit 40 Jahren werden die Probleme nur aufgebaut und nie gelöst.

Irgendwie scheint der Glaube, dass das momentane System ewig lebt, sehr verbreitet zu sein. Aber ist das nicht völlig irrational? Alle bisherigen Gesellschaften sind bisher irgendwann dekadent geworden und sind untergegangen - warum sollten wir immun sein? Was machen wir anders/besser als die vor uns?

Ausserdem schreibst du "Unser Wissen nimmt immer schneller zu", aber stimmt das? PISA und das amerikanische Gegenstück lassen eher vermuten, dass die gebildete Oberschicht ausstirbt und dann nur ein stumpfer, dumpfer Rest übrigbleibt (was Spenger "Fellachen" nennt). Auch diese Entwicklung sieht man in unseren Städten.

"Das Wissen" alleine bringt ja auch nichts. Die dritte Welt hat ja schon seit 50 Jahren freien Zugang zu mehr Wissen als es z.B. Europa im 19. Jahrhundert hatte, trotzdem schaffen sie es nicht. Dass es in Zukunft weiterhin "Wissen" gibt, glaube ich gern, doch was nützt das Wissen, wenn die sozialen Strukturen zusammenbrechen?

Zitat:
Man wird bald über die Klimahysterie lachen und über absurde Ideen wie den CO2-Handel den Kopf schütteln.


Hier volle Zustimmung.

Zitat:
Die Entwicklung wird sich fortsetzen, die Frage ist nur, wer die Kontrolle darüber übernimmt.


Klar wird es immer weitergehen, doch es ist nur die Frage wer auf der Strecke bleibt.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1697797) Verfasst am: 19.10.2011, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Borealis hat folgendes geschrieben:
Disclaimer: Ich lese gerade "Der Untergang des Abendlandes" von Oswald Spengler, vielleicht sehe alles ein bisschen zu schwarz.

Trotzdem, irgendwie scheinen wir bald an einen Punkt angelangt zu sein, an dem es "nicht mehr so weitergeht".


Ich sehe den Punkt bereits seit längerem als weit überschirtten an. Und das stimmt mich einigermaßen optimistisch.

Borealis hat folgendes geschrieben:
Dass das nicht ewig weitergehen kann, ist für mich klar, doch wird der Untergang in Jahrhunderten oder in Jahren erfolgen?


Die Transformation findet doch bereits stadt. Nicht der Untergang.
Aber was du vielleicht meinst, passiert sehr wahrscheinlich in 1-3 Jahren. (2013/14)

Landei hat folgendes geschrieben:
Unsere "Grundpfeiler" sind andere, dickere als die von dir genannten, und unsere Kultur wird weder wegen Peak Oil noch Überbevölkerung untergehen. Die aktuelle Krise wird uns bald so fern erscheinen wie uns heute der schwarze Freitag, aus deren Überwindung könnten dagegen interessante neue Impulse erfolgen. Unser Wissen nimmt immer schneller zu, und es ist anzunehmen, dass dabei auch Lösungen für unsere Probleme abfallen werden. Man wird bald über die Klimahysterie lachen und über absurde Ideen wie den CO2-Handel den Kopf schütteln. Die Entwicklung wird sich fortsetzen, die Frage ist nur, wer die Kontrolle darüber übernimmt.


*unterschreib*
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Borealis
bekennender Islamophober



Anmeldungsdatum: 05.10.2011
Beiträge: 44

Beitrag(#1697802) Verfasst am: 19.10.2011, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:

Die Transformation findet doch bereits stadt. Nicht der Untergang.
Aber was du vielleicht meinst, passiert sehr wahrscheinlich in 1-3 Jahren. (2013/14)

Landei hat folgendes geschrieben:
Unsere "Grundpfeiler" sind andere, dickere als die von dir genannten, und unsere Kultur wird weder wegen Peak Oil noch Überbevölkerung untergehen. Die aktuelle Krise wird uns bald so fern erscheinen wie uns heute der schwarze Freitag, aus deren Überwindung könnten dagegen interessante neue Impulse erfolgen. Unser Wissen nimmt immer schneller zu, und es ist anzunehmen, dass dabei auch Lösungen für unsere Probleme abfallen werden. Man wird bald über die Klimahysterie lachen und über absurde Ideen wie den CO2-Handel den Kopf schütteln. Die Entwicklung wird sich fortsetzen, die Frage ist nur, wer die Kontrolle darüber übernimmt.


*unterschreib*


Werdet mal etwas konkreter - was für "andere, dickere" Grundpfeiler meint ihr?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22262

Beitrag(#1697805) Verfasst am: 19.10.2011, 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

Kommt drauf an, was man gegen den Klimawandel unternimmt. Bayern dürfte aber in jedem Fall sicher sein.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1697806) Verfasst am: 19.10.2011, 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du von unserer Gesellschaft sprichst, sind das vielleicht ein paar kleine Stützbalken. Aber in der Tendenz hast du schon Recht, dass unsere Gesellschaft zusammenbrechen oder in eine neue transformiert werden kann.

Landei spricht hier aber von unserer Kultur und du sprachst von der Gesellschaft. Die Gesellschaftlichen Strukturen können zerbrechen oder zerschlagen werden. Allerdings gibt es gemeinsame Kultur, Tradition, Werte, Sprache, Vergangenheit, die stärker ist, als die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und nicht so einfach zu zerbrechen sind und nicht so schnell zerbrechen werden.

Und: Rom ist auch nicht in einem Jahr untergegangen.
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Borealis
bekennender Islamophober



Anmeldungsdatum: 05.10.2011
Beiträge: 44

Beitrag(#1697810) Verfasst am: 19.10.2011, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Wenn du von unserer Gesellschaft sprichst, sind das vielleicht ein paar kleine Stützbalken. Aber in der Tendenz hast du schon Recht, dass unsere Gesellschaft zusammenbrechen oder in eine neue transformiert werden kann.

Landei spricht hier aber von unserer Kultur und du sprachst von der Gesellschaft. Die Gesellschaftlichen Strukturen können zerbrechen oder zerschlagen werden. Allerdings gibt es gemeinsame Kultur, Tradition, Werte, Sprache, Vergangenheit, die stärker ist, als die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und nicht so einfach zu zerbrechen sind und nicht so schnell zerbrechen werden.

Und: Rom ist auch nicht in einem Jahr untergegangen.


Stimmt, Rom ist nicht in einem Jahr untergegangen. - Aber wie ich bereits sagte, Rom hat kein Peak-Oil Problem gehabt. Die römischen Probleme in diesem Bereich (Abholzung, Erosion, etc.) haben Jahrhunderte gebraucht um zum echten Problem zu werden, beim Öl sind wir inzwischen schon so weit, dass ein einziger Hurricane die Ölpreise nach oben schnellen lässt.

Interessant ist auch die Geschichte der Osterinsel:

- Polynesier kommen auf eine dicht bewaldete Insel
- Sie vermehren sich wie verrückt
- Sie holzen den Wald ab
- Aus Holzmangel endet die Fischerei und der Bau von Hütten, sie lebten nur noch in Höhlen, wie die Steinzeitmenschen.
- Hungersnöte, Kriege und Kannibalismus reduzieren die Bevölkerung auf 20-30% des Spitzenwerts.

Ach ja, und wenn wir bei "Kultur" sind:

Als die Europäer die Osterinsel entdeckten und die Einheimischen fragten, woher die riesigen Steinstatuen stammen, so wussten sie es nicht mehr. Sie sagten, die Steinstatuen seien von selbst dort hin "gegangen", wie es wirklich war musste erst archeologisch rekonstruiert werden.

Das Vergessen der Kultur scheint nach einem Kollaps normal zu sein. Keine Kultur hat jemals einen Kollaps überstanden.
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1697811) Verfasst am: 19.10.2011, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

"Unsere Gesellschaft", tja ... was ist eigentlich "meine" Gesellschaft.

Ich habe schon einmal den Untergang einer Gesellschaft innerhalb weniger Wochen erlebt, die dreißig Jahre nach Spengler errichtet wurde, in der ich 35 Jahre gelebt hatte und die offiziell eine zeitlang ebenfalls als "Unsere Republik" bezeichnet wurde.
Was den Volkswitz beflügelte: "Drei größte Länder der Welt, die mit "U" anfangen: "USA", "UdSSR" und "Unsere Deutsche Demokratische Republik".

Meine russischen Freunde, bei denen ich zusammengerechnet zwei Jahre gelebt hatte, waren während des August-Putsches 1991 ohne jegliche Information aus dem Ausland, als sie ein Telegramm von mir erhielten. Dieses Ereignis sprach sich in dem Plattenneubau der 5-Millionenstadt herum. Vier Monate später wurde per Federstrich im Wald von Belowesh ein Imperium aufgelöst, das zwar nur etwa 70 Jahre bestanden hatte, jedoch wurden Territorien zerrissen, die schon seit Hunderten Jahren in einem Staatswesen zusammengefügt waren.

Nach diesen Erlebnissen kann ich mir jedoch in der mir noch verbleibenden Lebenszeit kein apokalyptisches Szenarium mehr vorstellen, nach dem dieser "Untergang" innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums vonstatten gehen würde.
Die Gesellschaften Europas weisen, bei allen Unterschieden, alle gemeinsame Strukturmerkmale auf. Nur schwer kann ich mir den Untergang skandinavischer Gesellschaften vorstellen.
Beiseite gesprochen: Man kann noch in das nahezu sozialistische Südtirol auswandern, mit weniger als 3 Prozent Arbeitslosigkeit und der zweitniedrigsten Jugendarbeitslosigkeit in der Welt, allerdings auch viel Katholizismus, sehe ich übrigens für mich als realistische Perspektive, ist für mich kein Witz.

Apokalyptische Zustände würden eintreten, wenn die in Jahrzehnten in den "bürgerlichen Demokratien" errichteten Ausgleichsmechanismen gleichzeitig in den europäischen Hauptländern, in den USA und in Russland versagen würden. Den Hunderten von Millionen Menschen, darunter hochgebildeten, wird schneller etwas einfallen, als die spontan wirkenden Destruktivkräfte so wirksam würden, dass sie in kürzester Zeit alle Systeme zerstörten. Das aber werde ich garantiert nicht erleben.


Zuletzt bearbeitet von Telliamed am 19.10.2011, 16:06, insgesamt einmal bearbeitet
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1697812) Verfasst am: 19.10.2011, 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

@Osterinseln / Peak Oil

Und wenn das Öl dann weg ist, wird auch die ansässige Bevölkerung Europa (oder den Planeten?) verlassen? Der Vergleich hinkt doch etwas. Unsere Gesellschaft hängt nicht allein vom Öl ab. Es hat hier schon Menschen gegeben, die kulturschaffend waren, bevor Öl gefördert wurde und es wird sie auch danach noch geben.
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Borealis
bekennender Islamophober



Anmeldungsdatum: 05.10.2011
Beiträge: 44

Beitrag(#1697817) Verfasst am: 19.10.2011, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
@Osterinseln / Peak Oil

Und wenn das Öl dann weg ist, wird auch die ansässige Bevölkerung Europa (oder den Planeten?) verlassen?


???

Die Polynesier haben die Osterinsel nicht verlassen, sie haben sich massakriert und sind verhungert.

Ich weiß beim besten willen nicht wie du auf "verlassen" kommst.

Baldur hat folgendes geschrieben:
Der Vergleich hinkt doch etwas. Unsere Gesellschaft hängt nicht allein vom Öl ab.


Ach so?

- Nahrungsmittel brauchen Kunstdünger aus Erdgas
- Plastik wird aus Öl gemacht
- Praktisch alle Transportmittel (außer Eisenbahn) sind direkt vom Öl abhängig (Auto/Flugzeug/Schiff)
- Kohle, Wasserkraft und Kernenergie reichen für den Bedarf an Elektrizität auch nicht, es braucht auch hier Erdgas.

Aber im Prinzip reicht die Abhängigkeit bei den Nahrungsmitteln schon aus um die Gesellschaft ins wanken zu bringen.

Dazu kommt noch viel Dummheit:

Beispielsweise fordert die USA (aber auch die EU) die Chinesen immer wieder dazu auf, ihren Handelüberschuss zu reduzieren. Ist eigentlich irgendeinem von diesen komplett verblödeten Politikern überhaupt klar, was das bedeuten würde? Wenn die Chinesen alles, was sie uns heute liefern selber konsumieren, dann haben wir wesentlich weniger.

Wenn die Chinesen mal kapiert haben, dass ihre Dollar-Anleihen nichts wert sind, dann bedeutet das einen enormen Rückgang an Wohlstand in den USA aber auch in Europa.

Und was ist hier? Hier fangen die Gewerkschaften sofort an zu streiken, wenn sie nicht jedes Jahr mehr Lohn bekommen. Es gibt hier sozusagen den Glauben, dass jeder ein Recht auf ewig steigenden Lebensstandard hat.

In Griechenland sieht man es ja heute schon: Anstatt an den Problemen zu arbeiten wird gestreikt und das Problem verschlimmert.

Uns fehlen die moralischen Grundlagen um mit Peak Oil überhaupt umzugehen. Die meisten leben in einer Traumwelt des ewigen Wachstums, des ewigen steigenden Lebenstandards. Und obwohl der Lebensstandard bis jetzt gestiegen ist, ist z.B. die Kriminalität mit ihm gestiegen, weil die Moral bereits ausgehöhlt ist. Was passiert hier, wenn wir einmal mit echter Armut konfrontiert sind? Hier meine ich nicht die "relative" Hartz-IV Armut mit Fernseher und der Notwendigkeit vielleicht im Diskonter einkaufen zu müssen, sondern echte Armut also kein Strom, keine Heizung, keine Nahrung. Was ist dann? Ziehen dann Horden von Plünderern durch das Land? Und was ist mit Millionen von "Büroangestellten", die nach dem Zusammenbruch mehr oder weniger überflüssig geworden sind? Millionen von Beamten, was werden die machen wenn der Staat nicht mehr zahlen kann?

Und wie gesagt: Wirklich empfindliche Förderrückgänge haben wir beim Öl noch nicht erlebt. Die kommen noch. Was wird erst passieren, wenn es nicht bloß um "Nulllohnrunden" sondern um einen empfindlichen Rückgang des Realeinkommens geht? Und wenn der Generalstreik zum Normalzustand wird, dann brechen auch viele andere Dinge zusammen.

Zitat:
Es hat hier schon Menschen gegeben, die kulturschaffend waren, bevor Öl gefördert wurde und es wird sie auch danach noch geben.


Natürlich, hat ja auch niemand bestritten.

Sehen wir uns wieder einmal Rom an. Zu seiner Glanzzeit lebten dort ca. 1 bis 2 Millionen Menschen. Nach dem Kollaps wurde es zu einem größeren Dorf mit etwa 10.000 Einwohnern. Wo ist der Rest geblieben? Wahrscheinlich einfach verhungert nachdem es kein "Brot und Spiele" mehr gab.

Bei uns wird sich ähnliches abspielen, es ist nur die Frage wann und wie viel noch übrig bleibt.


quote gerichtet. vrolijke
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Borealis
bekennender Islamophober



Anmeldungsdatum: 05.10.2011
Beiträge: 44

Beitrag(#1697824) Verfasst am: 19.10.2011, 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
"Unsere Gesellschaft", tja ... was ist eigentlich "meine" Gesellschaft.

Ich habe schon einmal den Untergang einer Gesellschaft innerhalb weniger Wochen erlebt, die dreißig Jahre nach Spengler errichtet wurde, in der ich 35 Jahre gelebt hatte und die offiziell eine zeitlang ebenfalls als "Unsere Republik" bezeichnet wurde.
Was den Volkswitz beflügelte: "Drei größte Länder der Welt, die mit "U" anfangen: "USA", "UdSSR" und "Unsere Deutsche Demokratische Republik".

Meine russischen Freunde, bei denen ich zusammengerechnet zwei Jahre gelebt hatte, waren während des August-Putsches 1991 ohne jegliche Information aus dem Ausland, als sie ein Telegramm von mir erhielten. Dieses Ereignis sprach sich in dem Plattenneubau der 5-Millionenstadt herum. Vier Monate später wurde per Federstrich im Wald von Belowesh ein Imperium aufgelöst, das zwar nur etwa 70 Jahre bestanden hatte, jedoch wurden Territorien zerrissen, die schon seit Hunderten Jahren in einem Staatswesen zusammengefügt waren.

Nach diesen Erlebnissen kann ich mir jedoch in der mir noch verbleibenden Lebenszeit kein apokalyptisches Szenarium mehr vorstellen, nach dem dieser "Untergang" innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums vonstatten gehen würde.
Die Gesellschaften Europas weisen, bei allen Unterschieden, alle gemeinsame Strukturmerkmale auf. Nur schwer kann ich mir den Untergang skandinavischer Gesellschaften vorstellen.
Beiseite gesprochen: Man kann noch in das nahezu sozialistische Südtirol auswandern, mit weniger als 3 Prozent Arbeitslosigkeit und der zweitniedrigsten Jugendarbeitslosigkeit in der Welt, allerdings auch viel Katholizismus, sehe ich übrigens für mich als realistische Perspektive, ist für mich kein Witz.

Apokalyptische Zustände würden eintreten, wenn die in Jahrzehnten in den "bürgerlichen Demokratien" errichteten Ausgleichsmechanismen gleichzeitig in den europäischen Hauptländern, in den USA und in Russland versagen würden. Den Hunderten von Millionen Menschen, darunter hochgebildeten, wird schneller etwas einfallen, als die spontan wirkenden Destruktivkräfte so wirksam würden, dass sie in kürzester Zeit alle Systeme zerstörten. Das aber werde ich garantiert nicht erleben.


Naja, man darf ja nicht vergessen, dass die Sowjetunion rohstoffmäßig das reichste Land der Welt war und Russland es heute noch immer ist. Die Sowjetunion förderte mehr Rohöl als Saudi-Arabien und hatte auch noch viele andere Rohstoffe die Saudi-Arabien nicht hat: Holz, Metalle, Kohle, usw. usf. Ohne die Belastung durch ein vollkommen verblödetes System wäre Russland wahrscheinlich auch vom Lebensstandard mit riesigem Abstand das reichste Land geworden. Selbst die USA hat nicht solche riesigen Rohstoffmengen zu Verfügung.

Und der Westen hat ja immer ganz brav Weizen, Kredite und Ingenieure geliefert, die dann das ganze System am Laufen gehalten haben. Und der Handel hat ja auch in den 90ern nicht aufgehört (im Gegenteil). Alleine schon durch das Erdgas hatte die SU bzw. Russland eine krisensichere Einnahmequelle die ausreicht um zumindest die Nahrungsmittelversorgung aufrecht zu erhalten. Und, was man auch nicht vergessen darf: Die interne Nahrungsmittelversorgung war zwar durch die Kollektivierung extrem ineffizient aber es war immer genug Kunstdünger da, weil ja immer genug Erdgas da war.

Warum glaubst du hat es 70 Jahre lang gehalten? Die ganze Sowjetunion war doch nur ein Experiment von westlichen Bankern. Ohne Westen wäre sie nie entstanden, hätte nie die ersten Jahre überlebt, hätte den zweiten Weltkrieg nicht überlebt und wäre ohne die Weizenlieferungen auch nach dem zweiten Weltkrieg schnell zusammengefallen.

Doch wir haben keinen "Westen", der uns helfen kann. Uns wird niemand Weizen liefern.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1697826) Verfasst am: 19.10.2011, 17:30    Titel: Antworten mit Zitat

Gut, mit den Osterinseln bin ich wenig bewandert.

Borealis hat folgendes geschrieben:
Aber im Prinzip reicht die Abhängigkeit bei den Nahrungsmitteln schon aus um die Gesellschaft ins wanken zu bringen.


Das bezweifle ich ja gar nicht. Und ich finde es gut, wenn unsere Gesellschaft ins Wanken gerät und sich radikal verändert. Stillstand ist langweilig. Und ich lebe nicht gern "in interessanten Zeiten".
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1697827) Verfasst am: 19.10.2011, 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

Borealis hat folgendes geschrieben:
[...]

Bei uns wird sich ähnliches abspielen, es ist nur die Frage wann und wie viel noch übrig bleibt.


Wir haben ganz ähnliche Ansichten über die zukünftige Perspektive, wie mir scheint. Nur blicke ich dem mit relativ wenig Schrecken und Angst entgegen.

Wenn es, was den Bevölkerungsrückgang Roms betrifft stimmt, was du sagst, ist Bevölkerung Roms vermutlich nicht allein verhungert, sondern hat sich auf dem Lande oder in den Provinzen eine neue Existenz geschaffen, oder wurde von den Mongolen, Burgundern, Goten usw. nach und nach dahingerafft.

Schau dir mal unsere Überflussgesellschaft an. Wann gab es in der Menschheitsgeschichte jemals täglich Schweine- und Rinderbraten auf den Tisch, wenn man das wollte? Das ist zum Überleben überhaupt nicht erforderlich. Auch nicht für eine Bevölkerungszahl wie die europäische.
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
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Beitrag(#1697830) Verfasst am: 19.10.2011, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

Borealis hat folgendes geschrieben:

Sehen wir uns wieder einmal Rom an. Zu seiner Glanzzeit lebten dort ca. 1 bis 2 Millionen Menschen. Nach dem Kollaps wurde es zu einem größeren Dorf mit etwa 10.000 Einwohnern. Wo ist der Rest geblieben? Wahrscheinlich einfach verhungert nachdem es kein "Brot und Spiele" mehr gab.

Schmarrn, die sind sie alle zu Tode erschrocken.
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1697833) Verfasst am: 19.10.2011, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, wenn es so weiter geht, geht unsere Gesellschaft den Bach runter.

Man kann immer nur schauen, daß man im privaten Kreis einigermaßen dagegen steuert und so lebt, das es einem gut tut.
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Anmeldungsdatum: 26.12.2007
Beiträge: 966
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Beitrag(#1697856) Verfasst am: 19.10.2011, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

Borealis hat folgendes geschrieben:
Sehen wir uns wieder einmal Rom an. Zu seiner Glanzzeit lebten dort ca. 1 bis 2 Millionen Menschen. Nach dem Kollaps wurde es zu einem größeren Dorf mit etwa 10.000 Einwohnern. Wo ist der Rest geblieben? Wahrscheinlich einfach verhungert nachdem es kein "Brot und Spiele" mehr gab.


Baldur hat es schon angeschnitten:
Rom starb nicht an Rohstoffverknappung, sondern war hauptsächlich Opfer einer Völkerwanderung.
Den Todesstoß versetzten die Goten der Stadt als sie während ihrer Belagerung die Aquädukte zerstörten. Das oströmische Reich existierte sogar ein paar Jahrhunderte länger und war recht stabil
bis es die Osmanen überrannten.


Borealis hat folgendes geschrieben:

Bei uns wird sich ähnliches abspielen, es ist nur die Frage wann und wie viel noch übrig bleibt.


Der Vergleich mit Rom passt nicht so recht, aber hinsichtlich der Rohstoffverknappung könntest du Recht haben. Es besteht allerdings noch die Chance mit neuen Technologien die Abhänigkeit von
Erdöl nach und nach zu überwinden. Vielleicht noch bevor der große Ölkollaps uns erreicht.
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And I sincerely believe, with you, that banking establishments are more dangerous than standing armies; and that the principle of spending money to be paid by posterity, under the name of funding, is but swindling futurity on a large scale.

Thomas Jefferson, May 28, 1816

Letter to John Taylor
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1697907) Verfasst am: 19.10.2011, 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:

Beiseite gesprochen: Man kann noch in das nahezu sozialistische Südtirol auswandern, mit weniger als 3 Prozent Arbeitslosigkeit und der zweitniedrigsten Jugendarbeitslosigkeit in der Welt, allerdings auch viel Katholizismus, sehe ich übrigens für mich als realistische Perspektive, ist für mich kein Witz.


Welches Südtirol meinst du? Und was ist hier sozialistisch?
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1697909) Verfasst am: 19.10.2011, 23:52    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
(..) Und ich finde es gut, wenn unsere Gesellschaft ins Wanken gerät und sich radikal verändert. Stillstand ist langweilig. Und ich lebe nicht gern "in interessanten Zeiten".


Ja was denn nun? Am Kopf kratzen
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panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1697913) Verfasst am: 20.10.2011, 00:36    Titel: Re: Geht unsere Gesellschaft bald unter? Antworten mit Zitat

Borealis hat folgendes geschrieben:
Disclaimer: Ich lese gerade "Der Untergang des Abendlandes" von Oswald Spengler, vielleicht sehe alles ein bisschen zu schwarz.

Trotzdem, irgendwie scheinen wir bald an einen Punkt angelangt zu sein, an dem es "nicht mehr so weitergeht".
Der Buchtitel des autoritaeren Staendestaat-Freundes und Mussolini-Fans stammt von vor dem Ersten Weltkrieg. Seitdem geht Spenglers Welt unter. Gute Nacht, ich gehe...
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oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1697916) Verfasst am: 20.10.2011, 01:19    Titel: Re: Geht unsere Gesellschaft bald unter? Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Borealis hat folgendes geschrieben:
Disclaimer: Ich lese gerade "Der Untergang des Abendlandes" von Oswald Spengler, vielleicht sehe alles ein bisschen zu schwarz.

Trotzdem, irgendwie scheinen wir bald an einen Punkt angelangt zu sein, an dem es "nicht mehr so weitergeht".
Der Buchtitel des autoritaeren Staendestaat-Freundes und Mussolini-Fans stammt von vor dem Ersten Weltkrieg. Seitdem geht Spenglers Welt unter. Gute Nacht, ich gehe...


Zumindest ist das ja so eine der diversen Thesen, warum das Römische Reich nun untergegangen sein soll, auf die "heutige Zeit" befördert (oder genauer: Spengler hat in den letzten Jahren in Männern wie Huntington, Fukuyama oder Sarrazin et al. in gewisser Weise seine Fortdenker gefunden). Ist das wohl so Am Kopf kratzen?
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Mahone
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Anmeldungsdatum: 22.12.2008
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Beitrag(#1697921) Verfasst am: 20.10.2011, 07:36    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

- Nahrungsmittel brauchen Kunstdünger aus Erdgas
- Plastik wird aus Öl gemacht
- Praktisch alle Transportmittel (außer Eisenbahn) sind direkt vom Öl abhängig (Auto/Flugzeug/Schiff)
- Kohle, Wasserkraft und Kernenergie reichen für den Bedarf an Elektrizität auch nicht, es braucht auch hier Erdgas.

Aber im Prinzip reicht die Abhängigkeit bei den Nahrungsmitteln schon aus um die Gesellschaft ins wanken zu bringen.

Dazu kommt noch viel Dummheit:


Ich seh das auch alles nicht so pessimistisch.
Ich denke wir sind da schon flexibel genug das aufzufangen.

Es wird ja jetzt schon viel mit Rapsöl gefahren, etc...
Wenn echt das Öl ausgeht, wird die Maschine zwar erst mal hart gedrosselt,
aber jetzt auch nicht komplett lahmgelegt.


Und ich bin jetzt auch nicht der Deutschlandfan überhaupt,
aber ich halte schon genug von unserer Kultur, dass wir relativ rational auch mit härteren Krisen umgehen werden.
Kann man natürlich nie sicher sagen, ist klar.


Schlimmstenfalls denke ich dass wir halt Lebensstandardmässig auf ungefähr das Niveau
des heutigen Ostblocks zurückfallen, Rumänien oder so.
Das wird vielleicht ein paar verwöhnte\dekadente Westler recht hart treffen,
aber ich persönlich käme damit ganz gut zurecht denke ich.

Die einzigen wirklich realistischen apokalyptischen Szenarien sind imho:

1. Atomkrieg
2. Dass die Klimakritiker doch recht haben,
und uns einfach mal die Polkappen über der Nase zusammenschmelzen.

Beides aber gar nicht so unrealistisch.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1697922) Verfasst am: 20.10.2011, 07:46    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
(..) Und ich finde es gut, wenn unsere Gesellschaft ins Wanken gerät und sich radikal verändert. Stillstand ist langweilig. Und ich lebe nicht gern "in interessanten Zeiten".


Ja was denn nun? Am Kopf kratzen


Lieber wären mir ruhige Zeiten. Aber in anbetracht der gegebenen Verhältnisse will ich Veränderung. Dann kann gerne wieder Ruhe einkehren, wenn sich die Verhältnisse gewandelt haben.
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Borealis
bekennender Islamophober



Anmeldungsdatum: 05.10.2011
Beiträge: 44

Beitrag(#1697970) Verfasst am: 20.10.2011, 12:26    Titel: Re: Geht unsere Gesellschaft bald unter? Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Borealis hat folgendes geschrieben:
Disclaimer: Ich lese gerade "Der Untergang des Abendlandes" von Oswald Spengler, vielleicht sehe alles ein bisschen zu schwarz.

Trotzdem, irgendwie scheinen wir bald an einen Punkt angelangt zu sein, an dem es "nicht mehr so weitergeht".
Der Buchtitel des autoritaeren Staendestaat-Freundes und Mussolini-Fans stammt von vor dem Ersten Weltkrieg. Seitdem geht Spenglers Welt unter. Gute Nacht, ich gehe...


Nein, er prophezeit den Untergang eher für 2100 bis 2200.
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1697977) Verfasst am: 20.10.2011, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Baldur hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Baldur hat folgendes geschrieben:
(..) Und ich finde es gut, wenn unsere Gesellschaft ins Wanken gerät und sich radikal verändert. Stillstand ist langweilig. Und ich lebe nicht gern "in interessanten Zeiten".


Ja was denn nun? Am Kopf kratzen


Lieber wären mir ruhige Zeiten. Aber in anbetracht der gegebenen Verhältnisse will ich Veränderung. Dann kann gerne wieder Ruhe einkehren, wenn sich die Verhältnisse gewandelt haben.


EU will Veroeffentlichung von Laenderratings verbieten

Die EU ist auf dem Weg sich einer sozialistischen Diktatur anzunähern. Ist doch toll. Lachen
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1697981) Verfasst am: 20.10.2011, 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:

EU will Veroeffentlichung von Laenderratings verbieten

Die EU ist auf dem Weg sich einer sozialistischen Diktatur anzunähern. Ist doch toll. Lachen


Das ist ja total bekloppt. Pillepalle
Als wäre es damit getan....
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1697982) Verfasst am: 20.10.2011, 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

Was die Energiereserven angeht, sollte man bedenken, daß

erstens, die Erde knackevoll mit Energie gefüllt ist. Die sollte eigentlich für die nächsten paartausend Jahr reichen.

Zweitens, die Sonnenergie locker ausreicht, um den Bedarf zu decken. (Ich habs nicht im Kopf, aber ich hörte mal, es reicht ein paar tausend mal.)

Beides rein theoretisch.
[Ironie]Aber warum soll man sich die Mühe machen, dies zu nutzen, wenn man andersweitig soviel mit Öl verdienen kann?[/Ironie]

Ich bin mir sicher, daß das im Falle eines Koplaps, relativ schnell genutzt werden könnte.

Ich bin da optimistisch.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1697984) Verfasst am: 20.10.2011, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:

EU will Veroeffentlichung von Laenderratings verbieten

Die EU ist auf dem Weg sich einer sozialistischen Diktatur anzunähern. Ist doch toll. Lachen


Das ist ja total bekloppt. Pillepalle
Als wäre es damit getan....

Na klar. Wenn man Ärzten verbietet Krebs zu diagnostizieren, stirbt niemand mehr an Krebs.
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Borealis
bekennender Islamophober



Anmeldungsdatum: 05.10.2011
Beiträge: 44

Beitrag(#1697987) Verfasst am: 20.10.2011, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Was die Energiereserven angeht, sollte man bedenken, daß

erstens, die Erde knackevoll mit Energie gefüllt ist. Die sollte eigentlich für die nächsten paartausend Jahr reichen.

Zweitens, die Sonnenergie locker ausreicht, um den Bedarf zu decken. (Ich habs nicht im Kopf, aber ich hörte mal, es reicht ein paar tausend mal.)

Beides rein theoretisch.
[Ironie]Aber warum soll man sich die Mühe machen, dies zu nutzen, wenn man andersweitig soviel mit Öl verdienen kann?[/Ironie]


Ich bin ja vielen Verschwörungstheorien nicht abgeneigt...

... aber glaubst du das wirklich selbst, dass es eine internationale Verschwörung in allen Ländern gibt, die den Menschen verbietet, Geothermie (ich nehme an, du meinst Geothermie) zu nutzen?

Wenn Geothermie so toll wäre, dann würde man damit noch viel mehr Geld verdienen können als mit Öl. Ist nur leider nicht.
http://nachrichten.t-online.de/staufen-erlebt-katastrophe-im-zeitlupentempo-die-stadt-die-sich-hebt/id_18468600/index

Aber das war sicherlich Sabotage der Ölindustrie, oder?

Geothermie macht sicher in vielen Fällen Sinn, doch die Superlösung, wie die Zeitgeist-Anhänger glauben, ist sie nicht.

Zitat:
Ich bin mir sicher, daß das im Falle eines Koplaps, relativ schnell genutzt werden könnte.

Ich bin da optimistisch.


Na klar, einfach abwarten, dann lösen sich alle Probleme von selbst.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22262

Beitrag(#1697993) Verfasst am: 20.10.2011, 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:

EU will Veroeffentlichung von Laenderratings verbieten

Die EU ist auf dem Weg sich einer sozialistischen Diktatur anzunähern. Ist doch toll. Lachen


Das ist ja total bekloppt. Pillepalle
Als wäre es damit getan....

Na klar. Wenn man Ärzten verbietet Krebs zu diagnostizieren, stirbt niemand mehr an Krebs.

Es ist die Frage, ob diese Ärzte nur Krebs diagnostizieren - oder ob ihre "Diagnosemittel" auch Krebs verursachen und sie möglicherweise in Geschäftsbeziehungen zu Krebskliniken stehen.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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