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Todesstrafe für Kinderschänder - pro oder kontra?
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Todesstrafe für Kinderschänder - pro oder kontra?
Ja, Kinderschänder haben den Tod verdient (Begründung?)
6%
 6%  [ 4 ]
Nein, die Todesstrafe ist nicht mit den Prinzipien unseres Rechtsstaats vereinbar (eventuell weitere Gründe)
93%
 93%  [ 61 ]
Stimmen insgesamt : 65

Autor Nachricht
step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1706576) Verfasst am: 22.11.2011, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
aber, überlege mal, was das bewirken würde, wenn es keine strafen mehr gäbe?
Kanada hat keine Todesstrafe
es ging step aber um gar keine strafen, nicht nur um todesstrafe.

Das ist zwar richtig, aber ich kann mit anderen Strafen weitermachen. Hat uns beispielsweise die Abschaffung der Prügelstrafe geschadet? Nein, obwohl zuvor alle Gegner der Abschaffung wie Du argumentiert hatten.

Kannst Du irgendeine Strafe nennen, deren Abschaffung eindeutig negative Auswirkungen hatte?
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1706579) Verfasst am: 22.11.2011, 22:58    Titel: Antworten mit Zitat

In einer Gesellschaft ohne Strafzettel will ich aber auch nicht leben. Da wären nämlich Radwege und Bürgersteige hemmungslos zugeparkt.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1706580) Verfasst am: 22.11.2011, 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
In einer Gesellschaft ohne Strafzettel will ich aber auch nicht leben. Da wären nämlich Radwege und Bürgersteige hemmungslos zugeparkt.


materielle strafen für gewaltdelikte bzw entschädigung für deren opfer halte ich für durchaus denkbar.
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1706583) Verfasst am: 22.11.2011, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:

materielle strafen für gewaltdelikte bzw entschädigung für deren opfer halte ich für durchaus denkbar.


Jemand bricht bei mir ein und stiehlt mein Bügeleisen. Dann muß er dieses wieder rausrücken, noch eins als Strafe und ein drittes für den bei dem Einbruch entstandenen Schaden. Ok so?
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1706584) Verfasst am: 22.11.2011, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
nein, es sollen menschen davon abgehalten werden, überhaupt zu tätern zu werden. und das funktioniert doch bei den meisten menschen gut.

Ich denke, das funktioniert wenn überhaupt nur bei sehr wenigen. Ich zum Beispiel begehe nicht deshalb keine Schwerverbrechen, weil Andere dafür bestraft wurden und mich das abschreckt. Sondern weil ich das unmoralisch finde und ethisch ablehne, und weil ich mich (meistens) hinreichend gut im Griff habe, auch wenn ich auf jemand sauer bin. Wenn ich aber doch mal total ausrasten würde im Affekt, dann würde die Strafandrohung auch nicht viel nutzen. Etwas provokativ gesagt: Bei keinem einzigen Mörder funktioniert Abschreckung!

Und stell Dir mal vor, Du lebst in einer Gesellschaft, in der Deine Mitmenschen Dich nur deshalb nicht umbringen, betrügen, vergewaltigen usw., weil sie vor drastischer Bestrafung Angst haben. Fürchterlich, da möchte ich nicht leben!

ja,
weil du in unserer gesellschaft aufgewachsen bist. hier ist es seit generationen nicht üblich, selbst rache auszuüben. hier gibt es keine tradition der blutrache o.ä.
und, man mag ja über christliche tradition sagen was man will, aber das gebot "du sollst nicht töten" ist bei uns so tief drin, dass nur wirklich wenige davon abweichen. aber, wenn es keine strafen gäbe für mord, dann könnte ich mir vorstelen, dass es mehr morde gäbe.
nicht alle sind gefühsmässig, ethisch oder sonstwie so gefestigt, als dass sie ohne diese grenzen auskommen könnten.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1706586) Verfasst am: 22.11.2011, 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
In einer Gesellschaft ohne Strafzettel will ich aber auch nicht leben. Da wären nämlich Radwege und Bürgersteige hemmungslos zugeparkt.

Nun hat der Strafzettel ja noch einen andern Nutzen, nämlich für die Gemeinkasse. Und soll er nicht auch den Falschparker bewegen, überhaupt dort zu verschwinden?

Ich finde, es wäre noch besser, wenn das falschgeparkte Fahrzeug effizient entfernt würde, eben damit es nicht mer stört. Also in Zukunft z.B. so: Die Autos erhalten eine Remote-Schnittstelle, die von der Politesse bedienbar ist. Stört der Wagen, drückt sie auf einen Knopf und das Auto fährt in ein Zwischenlager. Passiert das dreimal, ist die Lizenz weg, damit der Halter nicht weiterhin stört. Oder noch besser: Man kann gar nicht mehr im Parkverbot parken Lachen

Übrigens bin ich mir beim von Dir prognostizierten Verhalten nicht so sicher ... vielleicht würde sich mit der Zeit auch eine "Parkmoral" herausbilden, wer weiß?
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1706587) Verfasst am: 22.11.2011, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

Dieses Thema eignet sich fantastisch zu Projektionsstudien.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1706588) Verfasst am: 22.11.2011, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ich behaupte jetzt mal. Die Ächtung verhütet mehr Verbrechen, als Strafen.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1706589) Verfasst am: 22.11.2011, 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

Ich finde, es wäre noch besser, wenn das falschgeparkte Fahrzeug effizient entfernt würde, eben damit es nicht mer stört. Also in Zukunft z.B. so: Die Autos erhalten eine Remote-Schnittstelle, die von der Politesse bedienbar ist. Stört der Wagen, drückt sie auf einen Knopf und das Auto fährt in ein Zwischenlager. Passiert das dreimal, ist die Lizenz weg, damit der Halter nicht weiterhin stört. Oder noch besser: Man kann gar nicht mehr im Parkverbot parken Lachen


Einverstanden. Du musst es auch nicht Strafe nennen. ; )
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1706590) Verfasst am: 22.11.2011, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
In einer Gesellschaft ohne Strafzettel will ich aber auch nicht leben. Da wären nämlich Radwege und Bürgersteige hemmungslos zugeparkt.

Nun hat der Strafzettel ja noch einen andern Nutzen, nämlich für die Gemeinkasse. Und soll er nicht auch den Falschparker bewegen, überhaupt dort zu verschwinden?

Ich finde, es wäre noch besser, wenn das falschgeparkte Fahrzeug effizient entfernt würde, eben damit es nicht mer stört. Also in Zukunft z.B. so: Die Autos erhalten eine Remote-Schnittstelle, die von der Politesse bedienbar ist. Stört der Wagen, drückt sie auf einen Knopf und das Auto fährt in ein Zwischenlager. Passiert das dreimal, ist die Lizenz weg, damit der Halter nicht weiterhin stört. Oder noch besser: Man kann gar nicht mehr im Parkverbot parken Lachen

Übrigens bin ich mir beim von Dir prognostizierten Verhalten nicht so sicher ... vielleicht würde sich mit der Zeit auch eine "Parkmoral" herausbilden, wer weiß?


Ich bin dafür, das Auto abzuschaffen.

Ansonsten ist die Ansicht, der Mensch könne ja einfach moralischer werden, wieder nur verhaltensorientiert.

Im anderen thread waren wir schon mal weiter. Dort ging es längst um Verhältnisprävention, also um moralische Verhältnisse (Harris).

Ich finde, wir sollten nicht hinter dieses einmal erreichte Niveau zurück fallen ...-!
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K.I.Z - Frieden

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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1706591) Verfasst am: 22.11.2011, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Dieses Thema eignet sich fantastisch zu Projektionsstudien.


Och, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Speziell für Dich: Ohne Sanktionen wären noch immer alle Gaststätten verraucht. Zustimmung
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1706592) Verfasst am: 22.11.2011, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Und stell Dir mal vor, Du lebst in einer Gesellschaft, in der Deine Mitmenschen Dich nur deshalb nicht umbringen, betrügen, vergewaltigen usw., weil sie vor drastischer Bestrafung Angst haben. Fürchterlich, da möchte ich nicht leben!
ja, weil du in unserer gesellschaft aufgewachsen bist.

Hmm .. nö, ich glaube, in einer solchen Gesellschaft würde fast niemand leben wollen.

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
hier ist es seit generationen nicht üblich, selbst rache auszuüben. hier gibt es keine tradition der blutrache o.ä. und, man mag ja über christliche tradition sagen was man will, aber das gebot "du sollst nicht töten" ist bei uns so tief drin, dass nur wirklich wenige davon abweichen.

christlich oder nicht - die positive Internalisierung solcher Tabus (oder besser noch heutzutage: eine ethische Erziehung) ist doch wohl der bessere Weg als die Abschreckung durch Strafen.

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
aber, wenn es keine strafen gäbe für mord, dann könnte ich mir vorstelen, dass es mehr morde gäbe. nicht alle sind gefühsmässig, ethisch oder sonstwie so gefestigt, als dass sie ohne diese grenzen auskommen könnten.

Naja, offensichtlich gibt es auch Menschen, die so "ungefestigt" sind, daß sie trotz Strafandrohung Verbrechen begehen. Im Prinzip läuft Deine Argumentation doch darauf hinaus, schlechte Erziehung durch Abschreckung (am Exempel anderer Schlechterzogener) zu kompensieren, oder?
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
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Beitrag(#1706593) Verfasst am: 22.11.2011, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

materielle strafen für gewaltdelikte bzw entschädigung für deren opfer halte ich für durchaus denkbar.


Jemand bricht bei mir ein und stiehlt mein Bügeleisen. Dann muß er dieses wieder rausrücken, noch eins als Strafe und ein drittes für den bei dem Einbruch entstandenen Schaden. Ok so?


äh, ja ungefähr so. über das strafmaf ließe sich reden.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#1706594) Verfasst am: 22.11.2011, 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich behaupte jetzt mal. Die Ächtung verhütet mehr Verbrechen, als Strafen.

Auf jeden Fall. Die Frage ist, inwiefern Ächtung auch eine Form der Strafe ist, eine Sozialstrafe sozusagen ...
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1706595) Verfasst am: 22.11.2011, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich behaupte jetzt mal. Die Ächtung verhütet mehr Verbrechen, als Strafen.

hmmmm,
wenn ächtung so gut funktionieren würde, warum gibt es blutrache,"ehrenmorde", warum konnte sich mafia verbreiten? nein, ächtung alleine ist es nicht. es wird wohl nicht wirklich alles geächtet, was auch per strafe sanktioniert wird. ich denke, wenn ein vater, dessen kind getötet wird, den mörder umbringt, wird ihm (heimlich?) recht gegeben.

edit: RS
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Zuletzt bearbeitet von Misterfritz am 22.11.2011, 23:22, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Arashi
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Anmeldungsdatum: 18.05.2011
Beiträge: 185
Wohnort: Mainz

Beitrag(#1706596) Verfasst am: 22.11.2011, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ragmaanir hat folgendes geschrieben:
Arashi hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Eine abschreckende Wirkung hat die Todesstrafe auch nicht, denn Triebverbrechen denken nicht rational.

Über 85% aller Kinderschänder sind keine Pädophilen die einem sexuellen Trieb folgen sondern [...]

Beleg?

Liefer ich dir am Samstag nach wenns dir reicht.
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1706597) Verfasst am: 22.11.2011, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Dieses Thema eignet sich fantastisch zu Projektionsstudien.


Och, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Speziell für Dich: Ohne Sanktionen wären noch immer alle Gaststätten verraucht. Zustimmung

Auch Du entscheidest selbst, welche Jacke Du Dir anziehen möchtest...sie steht Dir aber prächtig.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1706598) Verfasst am: 22.11.2011, 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

Heute habe ich gelesen, dass Vögel, die als Küken schon gepickt wurden, später als Eltern ebenfalls häufig ihre Küken picken.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
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Beitrag(#1706601) Verfasst am: 22.11.2011, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich behaupte jetzt mal. Die Ächtung verhütet mehr Verbrechen, als Strafen.

hmmmm,
wenn ächtung so gut funktionieren würde, warum gibt es blutrache,"ehrenmorde", warum konnte sich mafia verbreiten? nein, ächtung alleine ist es nicht. es wird wohl nicht wirklich alles geächtet, was auch per strafe sanktioniert wird. ich denke, wenn ein vater, dessen kind getötet wird, den mörder umbringt, wird ihm (heimlich?) recht gegeban.


"Ehrenmorde" und Blutrache finden dort statt, wo sie nicht geächtet werden.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
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Beitrag(#1706602) Verfasst am: 22.11.2011, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich bin dafür, das Auto abzuschaffen.

Wie übrigens auch Kaiser Wilhelm II.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ansonsten ist die Ansicht, der Mensch könne ja einfach moralischer werden, wieder nur verhaltensorientiert.

Der Mensch wird ja nicht "einfach moralischer", ich dachte in diesem Fall eher an eine Art soziale Selbstorganisation.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Im anderen thread waren wir schon mal weiter. Dort ging es längst um Verhältnisprävention, also um moralische Verhältnisse (Harris).

Ich habe nichts gegen die Veränderung der Verhältnisse, ich fordere sie sogar zuweilen. Aber innerhalb der temporär gegebenen, semistatischen Verältnisse muß der Mensch doch wohl moralische Mechanismen für Konfliktsituationen ausprägen. Zum Beispiel beim Schlangestehen im realen Sozialismus.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
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Beitrag(#1706604) Verfasst am: 22.11.2011, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
ich denke, wenn ein vater, dessen kind getötet wird, den mörder umbringt, wird ihm (heimlich?) recht gegeben.

Ja, das denke ich auch. Seinem Affekt wird empathisch begegnet. Und natürlich schreckt ihn in dem Fall auch keine Strafandrohung ab.

Übrigens ist es kein Argument für Abschreckung, daß ihm heimlich zugestimmt würde. Es zeigt eher, daß wir archaische Racheinstinkte in uns tragen.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#1706605) Verfasst am: 22.11.2011, 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
"Ehrenmorde" und Blutrache finden dort statt, wo sie nicht geächtet werden.

Genau, und sie sind dort nicht "Morde" im eigentlichen Sinne, also moralisch gesehen keine Verbrechen. Vielleicht vergleichbar mit "Justizmorden" in Ländern mit Todesstrafe.
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1706606) Verfasst am: 22.11.2011, 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
ich denke, wenn ein vater, dessen kind getötet wird, den mörder umbringt, wird ihm (heimlich?) recht gegeben.

Ja, das denke ich auch. Seinem Affekt wird empathisch begegnet. Und natürlich schreckt ihn in dem Fall auch keine Strafandrohung ab.

Übrigens ist es kein Argument für Abschreckung, daß ihm heimlich zugestimmt würde. Es zeigt eher, daß wir archaische Racheinstinkte in uns tragen.

und nun kann man darüber diskutieren, ob strafandrohung diese archaischen racheinstinkte "bremsen". es scheint zu funktonieren. es gibt wenige fälle bei uns in dieser hinsicht.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1706608) Verfasst am: 22.11.2011, 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
ich denke, wenn ein vater, dessen kind getötet wird, den mörder umbringt, wird ihm (heimlich?) recht gegeben.

Ja, das denke ich auch. Seinem Affekt wird empathisch begegnet. Und natürlich schreckt ihn in dem Fall auch keine Strafandrohung ab.

Übrigens ist es kein Argument für Abschreckung, daß ihm heimlich zugestimmt würde. Es zeigt eher, daß wir archaische Racheinstinkte in uns tragen.

und nun kann man darüber diskutieren, ob strafandrohung diese archaischen racheinstinkte "bremsen". es scheint zu funktonieren. es gibt wenige fälle bei uns in dieser hinsicht.


ich halte nicht die drohenden strafen sondern eher die hemmung jemanden zu töten für die ursache für die wenigen (?) fälle.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1706609) Verfasst am: 22.11.2011, 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
strafen sind sinnlos und dienen nur der rachsucht. nur solange wiederholungsgefahr besteht sollten gewalttäter unter kontrolle bleiben.


So pauschal wuerde ich das nicht sagen. Zumindest solange keine inhumanen Strafen zur Anwendung kommen und die Verhaeltnismaessigkeit zwischen Vergehen und Strafe gewaehrleistet ist, kann sie auch einen durchaus positiven paedagogischen Effekt haben. Beim Bestraften kann eine Strafe durchaus Lernprozesse ausloesen, in dem Sinne, dass er sich ueberlegt, warum er jetzt bestraft wurde und vielleicht zum ersten Mal bei der Beurteilung seiner Tat auch mal die Perspektive seines Opfers zur Kenntnis nimmt. Solange seine Untaten fuer ihn folgenlos bleiben, fehlt ihm u. U. der Ausloeser hierfuer. Sowas muss also nicht zwingend mit Rachsucht zu tun haben. Bei wirklich sinnvoller Bestrafung darf sogar das Motiv Rachsucht ueberhaupt keine Rolle spielen, weil das praktisch immer kontraproduktiv wirkt und der Einsicht in begangenes Unrecht beim Taeter eher im Weg steht. Ich sehe das durchaus vergleichbar mit der Kindererziehung, auch hier geht es kaum voelllig ohne Bestrafung, wobei das oben gesagte natuerlich ganz besonders gilt.
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esme
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Beiträge: 5667

Beitrag(#1706611) Verfasst am: 22.11.2011, 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

Und stell Dir mal vor, Du lebst in einer Gesellschaft, in der Deine Mitmenschen Dich nur deshalb nicht umbringen, betrügen, vergewaltigen usw., weil sie vor drastischer Bestrafung Angst haben. Fürchterlich, da möchte ich nicht leben!


Das ist ein sehr schlechtes Argument. Du schließt von einer unerwünschten Konsequenz auf die Falschheit der Annahme. Das ist formal ähnlich zu "Wenn es kein Leben nach dem Tod gibt, dann sehe ich in meinem Leben gar keinen Sinn, daher bleibe ich katholisch.".

Wenn es stimmen würde, dass deine Mitmenschen nur aufgrund von Bestrafung keine fürchterlichen Verbrechen begehen, ist deine Alternative ja nicht unsere Gesellschaft, sondern eine, wo jeder umbringt, betrügt und vergewaltigt.
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1706612) Verfasst am: 22.11.2011, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich bin dafür, das Auto abzuschaffen.

Wie übrigens auch Kaiser Wilhelm II.


Suspekt

Ich fordere das im Gegensatz zu diesem Rückständigen aber nicht ohne bessere & modernere Alternative - und auch nicht ohne gute Gründe.

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ansonsten ist die Ansicht, der Mensch könne ja einfach moralischer werden, wieder nur verhaltensorientiert.

Der Mensch wird ja nicht "einfach moralischer", ich dachte in diesem Fall eher an eine Art soziale Selbstorganisation.


Die findet aber nicht nur im Kopf statt, sondern braucht entsprechend fördernde Verhältnisse=Strukturen.

Die Frage, die man sich - bezogen auf den threadtitel - stellen muss, ist doch die, warum Menschen denn überhaupt Kinder vergewaltigen? Und das verweist wiederum auf die Frage: Wie sind denn überhaupt die Bedingungen, unter denen Menschen in den Familien aufwachsen?

Die Familie, heisst es irgendwo, sei die kleinste Zelle der Gesellschaft. Sie ist ein Problem, in der Form, ganz klar.

Strafe allgemein ist übrigens wirksam im Sinne der Abschreckung.

Die Forderung der Todesstrafe für sexuelle Delikte ist allerdings ähnlich pathologisch wie Vergewaltigung von Kindern. Wie gesagt, ohne Analyse der Herkunft solcher sexueller Entwicklungen und dem Herstellen des Bezugs zur familiären Sozialisation geht es nicht.

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Im anderen thread waren wir schon mal weiter. Dort ging es längst um Verhältnisprävention, also um moralische Verhältnisse (Harris).

Ich habe nichts gegen die Veränderung der Verhältnisse, ich fordere sie sogar zuweilen. Aber innerhalb der temporär gegebenen, semistatischen Verältnisse muß der Mensch doch wohl moralische Mechanismen für Konfliktsituationen ausprägen. Zum Beispiel beim Schlangestehen im realen Sozialismus.


Woher kommt eigentlich Dein aggressiver Antikommunismus? Der ist sehr auffällig.
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Misterfritz
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Beitrag(#1706613) Verfasst am: 22.11.2011, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

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Misterfritz hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
ich denke, wenn ein vater, dessen kind getötet wird, den mörder umbringt, wird ihm (heimlich?) recht gegeben.

Ja, das denke ich auch. Seinem Affekt wird empathisch begegnet. Und natürlich schreckt ihn in dem Fall auch keine Strafandrohung ab.

Übrigens ist es kein Argument für Abschreckung, daß ihm heimlich zugestimmt würde. Es zeigt eher, daß wir archaische Racheinstinkte in uns tragen.

und nun kann man darüber diskutieren, ob strafandrohung diese archaischen racheinstinkte "bremsen". es scheint zu funktonieren. es gibt wenige fälle bei uns in dieser hinsicht.


ich halte nicht die drohenden strafen sondern eher die hemmung jemanden zu töten für die ursache für die wenigen (?) fälle.

öhem,
wenn ich mal schlicht von mir ausgehe (und ich bin ein unaggressiver mensch), ich hätte, ohne strafandrohung, schon ganz gerne jemanden umgebracht. nun ist das relativ hypothetisch, ob ich es dann wirklich getan hätte. eben weil die strafandrohung mich mit sicherheit davon abgehalten hat.
machen wir uns nix vor, wenn es keine strafen gäbe, wir wären bestimmt eher reaktiv und impulsiv. in extremen situationen sind vernünftige gedanken eher ungewöhnlich. und durch seit "ewigen zeiten" ausgegebenen tabus - z.b. mord - würden wir uns anders verhalten.
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L.E.N.
im falschen Film



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Beitrag(#1706614) Verfasst am: 22.11.2011, 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich sehe das durchaus vergleichbar mit der Kindererziehung, auch hier geht es kaum voelllig ohne Bestrafung, wobei das oben gesagte natuerlich ganz besonders gilt.


ähm, doch geht es. dementsprechend geht es auch bei erwachsenen.
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Misterfritz
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Beitrag(#1706616) Verfasst am: 22.11.2011, 23:54    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich sehe das durchaus vergleichbar mit der Kindererziehung, auch hier geht es kaum voelllig ohne Bestrafung, wobei das oben gesagte natuerlich ganz besonders gilt.


ähm, doch geht es. dementsprechend geht es auch bei erwachsenen.

Lachen
klar,
die kinder werden nicht "bestraft", aber erleben die eltern entnervt und gestresst. also keine liebevolle reaktion auf alle ihre aktionen.
und ja, das funktioniert natürlich bei erwachsenen noch besser - oh himmel....
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