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Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
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Beitrag(#1711799) Verfasst am: 13.12.2011, 09:42    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Hoerster hat folgendes geschrieben:
Wieso widerlegt die Darwinsche Evolutionstheorie, ihre Richtigkeit vorausgesetzt, den Gottesglauben? Was diese Theorie widerlegt, ist doch lediglich der biblische Schöpfungsbericht - sofern wörtlich verstanden. Ich sehe nicht, wieso ausgerechnet die Evolutionstheorie den Gottesglauben widerlegen, ja ersetzen kann. Gibt es etwa eine Letzterklärung für die Existenz des Universums? Worauf gehen die Evolutionsgesetze denn ihrerseits zurück? Könnten sie ihrerseits nicht an ein intelligentes Ordnungsprinzip der Welt gebunden oder gar das Ergebnis eines bewussten Schöpfungsaktes sein? Wieso ist die Welt denn so programmiert, dass das Leben ausgerechnet den Evolutionsgesetzen folgt? Ist es nicht sehr vordergründig, überhaupt von einer Einzelwissenschaft eine Letzterklärung allen Lebens zu erwarten?

Wieso stellt Hoerster eigentlich solche Fragen?

möglicherweise weil er Philosoph ist?


Das sind aber keine philosophischen, sondern theologische Fragen.

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Haben denn Evolutionstheoretiker

Hat Hoerster von Evolutionstheoretikern geredet?


El Schwalmo, Hoerster hat von Evolutionstheoretikern geredet. Ich zitiere:

Hoerster hat folgendes geschrieben:
Wieso widerlegt die Darwinsche Evolutionstheorie, ihre Richtigkeit vorausgesetzt, den Gottesglauben?


Und er setzt dann noch einen drauf und keilt gegen den "neuen Atheismus", hier in Gestalt von Richard Dawkins aus:

Hoerster hat folgendes geschrieben:
Auch der von der Stiftung propagierte «Neue Atheismus» in Anlehnung an den Biologen Richard Dawkins sei «wenig überzeugend», so Hoerster. «Ich sehe nicht, wieso ausgerechnet die Evolutionstheorie den Gottesglauben widerlegen, ja ersetzen kann»

http://brightsblog.wordpress.com/2011/11/28/norbert-hoerster-bricht-mit-giordano-bruno-stiftung-und-tritt-aus/


Übrigens gehört auch der im anderen thread erwähnte Sam Harris zu den "neuen Atheisten", die anzeigen, dass sich nun endlich auch in der anglo-amerikanischen Welt eine ernst zu nehmende und engagierte Religionskritik entwickelt. Das wurde auch endlich mal Zeit. Und wieso so einer wie Hoerster ausgerechnet an dieser erfreulichen Entwicklung Anstoß nimmt, das kannst Du sicher überzeugend erklären.

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Step schreibt ja gerade, dass die Physik Gott widerlegt. Du wirst sicher nicht bestreiten, dass es Autoren gibt, die die Auffassung vertreten, dass Evolution Gott widerlegt?


Mag sein. Aber die Wissenschaft sind nicht die Wissenschaftler. Einige Wissenschaftler lassen sich vom Kapital bestechen. Sind diese Wissenschaftler die Wissenschaft?

Es ist gar nicht Aufgabe der Wissenschaft, irgend welche Thesen zu widerlegen. Sondern wer entsprechende Thesen aufstellt, hat die Pflicht, sie zu belegen. So lange Theologen das nicht können, haben sie sich nicht in die Wissenschaft - etwa die Evolutionswissenschaft - einzumischen.

Und was die Physik betrifft, so ist diese für die Erforschung biologischer Entwicklungen sicherlich nicht geeignet. Die Physik beschäftigt sich mit einfacheren Ebenen, ebenso die Chemie. Deshalb weiß ich jetzt nicht, wie step das meint. Wenn schon, dann hat hier die Biologie das Sagen und nicht die Physik.

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
jemals den Anspruch vertreten, "Gott" zu widerlegen (- egal welchen-)? Ist es nicht vielmehr lediglich so, dass die Evolutionstheoretiker sich um diese Konkurrenz mit Gottgläubigen gar nicht kümmern, sondern einfach nur an einer smarten Theorei feilen, mit der die Entstehung der belebten aus der unbelebten Materie auf natürliche Weise erklärt werden kann?

Wenn ich es richtig mitbekommen habe, zählt nach Meinung vieler Evolutionstheoretiker die Entstehung des Lebens nicht zur Evolutionstheorie. Der Meinung war übrigens auch Darwin. Solltest Du Dich eventuell informieren müssen, was unter 'Evolution' zu verstehen ist, bevor Du Vermutungen darüber anstellst, was Hoerster vertritt?


Na ja, im weitesten Sinne könnte man auch die Entstehung erster Lebensstufen zur Evolution zählen, sofern diese sich schon stabil von der Umwelt abgrenzen konnten. Aber das war gar nicht mein Punkt. Ersetze meinetwegen meinen letzten Halbsatz durch "Entstehung der Art" oder "Weiterentwicklung des Lebens", dann passt's scho.

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Am Schluss des obigen Absatzes fragt Hoerster, ob man von einer Einzelwissenschaft eine Letzterklärung des Lebens erwarten könne. Ja, ich meine, wer hat denn sowas versprochen? Sicherlich kein Einzelwissenschaftler, ja noch nicht mal ein Gesamtwissenschaftler!

Möglicherweise Menschen, die nicht so recht verstanden haben, was Naturwissenschaft kann und was nicht?


Hoerster sieht nicht - wie er schreibt - "dass die Evolutionstheorie den Gottesglauben wiederlegen" könne. Hierauf antworte ich noch einmal, dass die Evolutionstheorie gar nicht die Absicht hat, so etwas zu tun, allein schon der Toleranz wegen. Wer unbedingt seine religiöse Notdurft verrichten muss, soll sie verrichten. Aber bitte hinter geschlossenen Türen.

Die Evolutionswissenschaft ist außerdem viel bescheidener, aber das ist gerade ihre Stärke. Die Entdeckung der Gene und der Mechanismen ihrer - umweltinduzierten - An- und Abschaltung fand lange nach Darwin statt. Und dennoch hat dieser grundlegende Prinzipien erkannt. Ein Welterklärungsversprechen liegt darin nicht und lag darin noch nie.

Die Evolutionstheorie hat den Atheisten nie einen Rosengarten versprochen. Wissenschaft verspricht ohnehin nichts und die Sehnsucht nach einer Weltformel ist schlicht und einfach ein religiöses Bedürfnis. Wenn Hörster so ein Bedürfnis hat und sich deshalb über die Unzulänglichkeiten der Evolutionstheorie sowie der "neuen Atheisten" beschwert, dann kann man ihm wohl nicht helfen. Da hat er schlicht und einfach etwas missverstanden.

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Also, ich habe den Eindruck, der Hoerster sucht einfach nur nach billigen Ausreden, um aus einer atheistischen Gemeinschaft auszusteigen, die ihm in ihren Grundzielen sowieso nicht behagt.

Wie lange war Hoerster in der GBS? Welche Grundzielen der GBS trägt Hoerster Deiner Meinung nach nicht?


Wie lange ist Sarrazin schon in der SPD? Es gibt nun mal solche Fälle, dass Leute sich verlaufen.

Oberflächliche/scheinbare Gemeinsamkeiten sind oft auf den zweiten Blick Gegensätze. Beispiele gibt es genügend, auch in der Geschichte der Philosophie oder der Religionskritik.

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Deshalb denke, der Fall Hoerster ist geklärt. thread kann geschlossen werden!

Du bist freier Bürger eines freien Landes. Du brauchst nirgends etwas zu lesen. Andere freie Bürger müssen Deiner Auffassung nicht folgen.


Genau. Und Leute, die sich verlaufen haben, soll man *ihren Weg* finden lassen.

Solange sie sich nicht in weltliche Dinge einmischen, ist das ja auch gut so ...- Cool
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Kival
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Beitrag(#1711803) Verfasst am: 13.12.2011, 10:04    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Hoerster hat folgendes geschrieben:
Wieso widerlegt die Darwinsche Evolutionstheorie, ihre Richtigkeit vorausgesetzt, den Gottesglauben? Was diese Theorie widerlegt, ist doch lediglich der biblische Schöpfungsbericht - sofern wörtlich verstanden. Ich sehe nicht, wieso ausgerechnet die Evolutionstheorie den Gottesglauben widerlegen, ja ersetzen kann. Gibt es etwa eine Letzterklärung für die Existenz des Universums? Worauf gehen die Evolutionsgesetze denn ihrerseits zurück? Könnten sie ihrerseits nicht an ein intelligentes Ordnungsprinzip der Welt gebunden oder gar das Ergebnis eines bewussten Schöpfungsaktes sein? Wieso ist die Welt denn so programmiert, dass das Leben ausgerechnet den Evolutionsgesetzen folgt? Ist es nicht sehr vordergründig, überhaupt von einer Einzelwissenschaft eine Letzterklärung allen Lebens zu erwarten?

Wieso stellt Hoerster eigentlich solche Fragen?

möglicherweise weil er Philosoph ist?


Das sind aber keine philosophischen, sondern theologische Fragen.


Nicht wirklich. Einige dieser Fragen spielen sicher auch in der Theologie eine Rolle, aber keine davon verschließt sich vom Grunde her der Philosophie. Ein Großteil davon ist eigentlich sogar schlicht klassische Religionsphilosophie.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1711806) Verfasst am: 13.12.2011, 10:10    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Übrigens gehört auch der im anderen thread erwähnte Sam Harris zu den "neuen Atheisten", die anzeigen, dass sich nun endlich auch in der anglo-amerikanischen Welt eine ernst zu nehmende und engagierte Religionskritik entwickelt. Das wurde auch endlich mal Zeit.


Hume, Russell, Mackie um nur drei zu nennen? Nicht ernst zu nehmen? Wie kommst du überhaupt auf die abstruse Idee, es gäbe keine religionskritische Tradition in der "anglo-amerikanischen" Welt?
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



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Beiträge: 9073

Beitrag(#1711808) Verfasst am: 13.12.2011, 10:16    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wieso stellt Hoerster eigentlich solche Fragen?

möglicherweise weil er Philosoph ist?


Das sind aber keine philosophischen, sondern theologische Fragen.

ich vermute, dass es Dir nicht gelingen wird, hier eine objektive Grenze zu ziehen. Wenn die Physik den Urknall erforscht, und die Theisten von einem Beginn in Raum und Zeit reden, machen dann die Theologen physikalische oder dier Physiker theologische Aussagen?

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Haben denn Evolutionstheoretiker

Hat Hoerster von Evolutionstheoretikern geredet?


El Schwalmo, Hoerster hat von Evolutionstheoretikern geredet. Ich zitiere:

Hoerster hat folgendes geschrieben:
Wieso widerlegt die Darwinsche Evolutionstheorie, ihre Richtigkeit vorausgesetzt, den Gottesglauben?

Wenn ich Hoerster richtig gelesen habe, spricht er von Evolutionstheorie. Wo liest Du etwas von 'Evolutionstheoretiker'? Weiter unten trennst Du doch selber Wissenschaft von Wissenschaftlern.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Und er setzt dann noch einen drauf und keilt gegen den "neuen Atheismus", hier in Gestalt von Richard Dawkins aus:

Hoerster hat folgendes geschrieben:
Auch der von der Stiftung propagierte «Neue Atheismus» in Anlehnung an den Biologen Richard Dawkins sei «wenig überzeugend», so Hoerster. «Ich sehe nicht, wieso ausgerechnet die Evolutionstheorie den Gottesglauben widerlegen, ja ersetzen kann»

http://brightsblog.wordpress.com/2011/11/28/norbert-hoerster-bricht-mit-giordano-bruno-stiftung-und-tritt-aus/

Und? Wo hat Hoerster hier nicht Recht? Dawkins argumentiert, wie ich schon schrieb, für Philosophen ausgesprochen 'flach'. Warum sollte ein ausgebildeter Philosoph wie Hoerster eine Argumentation wie die von Dawkins überzeugend finden? Hoerster würde doch auch in Evolutionstheorie dilettieren, weil das nicht sein Feld ist.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Übrigens gehört auch der im anderen thread erwähnte Sam Harris zu den "neuen Atheisten", die anzeigen, dass sich nun endlich auch in der anglo-amerikanischen Welt eine ernst zu nehmende und engagierte Religionskritik entwickelt. Das wurde auch endlich mal Zeit. Und wieso so einer wie Hoerster ausgerechnet an dieser erfreulichen Entwicklung Anstoß nimmt, das kannst Du sicher überzeugend erklären.

Du musst schon genauer hinsehen, wer aus welchen Gründen wogegen ist. 'Neue Atheisten' haben durchaus im Rahmen der 'alten Atheisten' nicht nur Freunde. Du weißt sicher auch, was Kahl MSS ins Stammbuch geschrieben hat. Es gibt auch viele andere Menschen, die die 'Neuen Atheisten' als 'Krawall-Atheisten' bezeichnen. Da sind dann meist Menschen wie Hoerster, die sich eher an den Methoden stören, allerdings vor allem dann, wenn die Begründungen dahinter nicht so prickelnd sind.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Step schreibt ja gerade, dass die Physik Gott widerlegt. Du wirst sicher nicht bestreiten, dass es Autoren gibt, die die Auffassung vertreten, dass Evolution Gott widerlegt?

Mag sein.

Glaub mir, das ist so.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Aber die Wissenschaft sind nicht die Wissenschaftler. Einige Wissenschaftler lassen sich vom Kapital bestechen. Sind diese Wissenschaftler die Wissenschaft?

Einige Wissenschaftler sind fanatische Atheisten. Hat das Auswirkungen auf deren Argumente? Ist die weltanschauliche Position ein Kriterium für irgendwas? Eins musst Du auch noch bedenken: Die meisten Wissenschaftler haben keine Ahnung von Wissenschaftstheorie, das sind Handwerker, die halt das tun, was sie gelernt haben. Solange der Rahmen stimmt, ist das kein Problem. Philosophen befassen sich aber gerade mit dem Rahmen. Könnte durchaus sein, dass Hoerster hier kompetenter ist als Dawkins.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es ist gar nicht Aufgabe der Wissenschaft, irgend welche Thesen zu widerlegen. Sondern wer entsprechende Thesen aufstellt, hat die Pflicht, sie zu belegen. So lange Theologen das nicht können, haben sie sich nicht in die Wissenschaft - etwa die Evolutionswissenschaft - einzumischen.

Aber gerade darauf hat Hoerster doch hingewiesen. Die Evolutionstheoretiker sollen Evolutionstheorien bastelen. Andere Menschen basteln daraus Weltibilder. Und Philosophen befassen sich mit denen. Wenn Hoerster auf die Trivialität hinweist, dass Du aus Ergebnissen von Einzelwissenschaften keine Letztbegründungen liefern kann, ist es doch nur das, was Du gerade geschrieben hast. Es ist ein Unterschied, ob Du im Rahmen Mosaiksteinchen sammelst, oder den Rahmen betrachtest. Sonst wäre es nicht möglich, dass es total abgedrehte Menschen gibt, die erstklassige Naturwissenschaften betreiben.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Und was die Physik betrifft, so ist diese für die Erforschung biologischer Entwicklungen sicherlich nicht geeignet. Die Physik beschäftigt sich mit einfacheren Ebenen, ebenso die Chemie. Deshalb weiß ich jetzt nicht, wie step das meint. Wenn schon, dann hat hier die Biologie das Sagen und nicht die Physik.

Ich vermute, dass Du darüber noch etwas nachdenken solltest. Wie willst Du beispielsweise einen deistischen Schöpfer in der Biologie finden? Oder einen Gott, dessen Schöpfungsmethode Evolution ist?

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Wenn ich es richtig mitbekommen habe, zählt nach Meinung vieler Evolutionstheoretiker die Entstehung des Lebens nicht zur Evolutionstheorie. Der Meinung war übrigens auch Darwin. Solltest Du Dich eventuell informieren müssen, was unter 'Evolution' zu verstehen ist, bevor Du Vermutungen darüber anstellst, was Hoerster vertritt?

Na ja, im weitesten Sinne könnte man auch die Entstehung erster Lebensstufen zur Evolution zählen, sofern diese sich schon stabil von der Umwelt abgrenzen konnten. Aber das war gar nicht mein Punkt. Ersetze meinetwegen meinen letzten Halbsatz durch "Entstehung der Art" oder "Weiterentwicklung des Lebens", dann passt's scho.

Aber Du kommst damit keinen Schritt weiter, wenn Du meinst, die Biologie könne so Gott widerlegen. Bestenfalls kannst Du, die Ergebnisse der Evolutionsbiologie dazu verwenden, Gottesbilder zu checken.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Am Schluss des obigen Absatzes fragt Hoerster, ob man von einer Einzelwissenschaft eine Letzterklärung des Lebens erwarten könne. Ja, ich meine, wer hat denn sowas versprochen? Sicherlich kein Einzelwissenschaftler, ja noch nicht mal ein Gesamtwissenschaftler!

Möglicherweise Menschen, die nicht so recht verstanden haben, was Naturwissenschaft kann und was nicht?

Hoerster sieht nicht - wie er schreibt - "dass die Evolutionstheorie den Gottesglauben wiederlegen" könne. Hierauf antworte ich noch einmal, dass die Evolutionstheorie gar nicht die Absicht hat, so etwas zu tun, allein schon der Toleranz wegen. Wer unbedingt seine religiöse Notdurft verrichten muss, soll sie verrichten. Aber bitte hinter geschlossenen Türen.

Hoerster bezieht sich auf die Argumentationsweise von Menschen, die aus Ergebnissen der Einzelwissenschaften eine Letzterklärung ableiten wollen. Was Du schreibst, hat mit dem, was Hoerster schreibt, meiner Meinung nach nichts zu tun.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Evolutionswissenschaft ist außerdem viel bescheidener, aber das ist gerade ihre Stärke. Die Entdeckung der Gene und der Mechanismen ihrer - umweltinduzierten - An- und Abschaltung fand lange nach Darwin statt. Und dennoch hat dieser grundlegende Prinzipien erkannt. Ein Welterklärungsversprechen liegt darin nicht und lag darin noch nie.

Hast Du Dich schon jemals mit der Geschichte der Rezeption der Evolutionsbiologie befasst? Ich kann mich nur wundern, wie Du auf der Basis Deines Kenntnisstands meinst, auf Hoerster herabblicken zu sollen, nur weil er nicht nach Deinem Geschmack argumentiert.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Evolutionstheorie hat den Atheisten nie einen Rosengarten versprochen. Wissenschaft verspricht ohnehin nichts und die Sehnsucht nach einer Weltformel ist schlicht und einfach ein religiöses Bedürfnis.

Wie wahr, wie wahr. Aber was war Dein Punkt, vor allem hinsichtlich Hoerster? Meinst Du nicht, dass der exakt das formuliert, und zwar als Kritik an bestimmten Menschen, was Du gerade auch geschrieben hast?

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wenn Hörster so ein Bedürfnis hat und sich deshalb über die Unzulänglichkeiten der Evolutionstheorie sowie der "neuen Atheisten" beschwert, dann kann man ihm wohl nicht helfen. Da hat er schlicht und einfach etwas missverstanden.

Bist Du sicher, dass Hoerster etwas missverstanden hat? Ich vermute eher, dass Du etwas nicht so ganz verstanden hast.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Also, ich habe den Eindruck, der Hoerster sucht einfach nur nach billigen Ausreden, um aus einer atheistischen Gemeinschaft auszusteigen, die ihm in ihren Grundzielen sowieso nicht behagt.

Wie lange war Hoerster in der GBS? Welche Grundzielen der GBS trägt Hoerster Deiner Meinung nach nicht?

Wie lange ist Sarrazin schon in der SPD? Es gibt nun mal solche Fälle, dass Leute sich verlaufen.

Es ging um die Fragen, was an Hoersters Thesen 'billige Ausreden' sind.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Oberflächliche/scheinbare Gemeinsamkeiten sind oft auf den zweiten Blick Gegensätze. Beispiele gibt es genügend, auch in der Geschichte der Philosophie oder der Religionskritik.

Dann befasse Dich gelegentlich mit den Arbeiten Hoersters und überlege Dir, ob es so pfiffig ist, dem Pseudo-Christentum zu unterstellen. Meinst Du, nur ein aufrechter Krawall-Atheist ist ein echter Atheist?

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Deshalb denke, der Fall Hoerster ist geklärt. thread kann geschlossen werden!

Du bist freier Bürger eines freien Landes. Du brauchst nirgends etwas zu lesen. Andere freie Bürger müssen Deiner Auffassung nicht folgen.

Genau. Und Leute, die sich verlaufen haben, soll man *ihren Weg* finden lassen.

Hoerster hat sich bei der GBS verlaufen. Man kann sich nun fragen, nach Meinung welcher Leute sich die GBS verlaufen hat.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Solange sie sich nicht in weltliche Dinge einmischen, ist das ja auch gut so ...- 8)

Du meinst also, wenn jemand mit den falschen Mitteln für die richtige Sache kämpft, heißt das Motto 'my country, right or wrong'?
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Kival
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Beitrag(#1711812) Verfasst am: 13.12.2011, 10:27    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:

Du musst schon genauer hinsehen, wer aus welchen Gründen wogegen ist. 'Neue Atheisten' haben durchaus im Rahmen der 'alten Atheisten' nicht nur Freunde. Du weißt sicher auch, was Kahl MSS ins Stammbuch geschrieben hat. Es gibt auch viele andere Menschen, die die 'Neuen Atheisten' als 'Krawall-Atheisten' bezeichnen. Da sind dann meist Menschen wie Hoerster, die sich eher an den Methoden stören, allerdings vor allem dann, wenn die Begründungen dahinter nicht so prickelnd sind.


Ich weiß nicht, ob Kahl und Schmidt-Salomon zur damaligen Zeit die richtige Dichotomie ist um alten und neuen Atheismus zu explizieren. Ich würde insbesondere nicht "Krawall-Atheisten" mit Neuen Atheisten zsuammenwürfeln. Gibt es so etwas wie eine ernsthafte Diskussion des Begriffes des Neuen Atheismus?
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Skeptiker
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Beitrag(#1711813) Verfasst am: 13.12.2011, 10:29    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

Hier übrigens mal - als Einschub - ein Artikel von MSS:

Der halbierte Darwin



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Beitrag(#1711816) Verfasst am: 13.12.2011, 10:41    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Gibt es so etwas wie eine ernsthafte Diskussion des Begriffes des Neuen Atheismus?

eine interessante Frage, auf die ich keine Antwort weiß.

Vielleicht sollte man den 'Neuen Atheismus' als 'lauten Atheismus' bezeichnen, weil davon ausgegangen wird, dass rein intellekutelle Argumente nichts bringen, sondern dass es wichtig ist, die Öffentlichkeit zu gewinnen. Erinnert sich übrigens noch jemand an den Versuch, durch den Bezeichner 'Bright' das zu schaffen, was die Schwulen mit 'Gay' geschafft haben?
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Beitrag(#1711820) Verfasst am: 13.12.2011, 10:52    Titel: Antworten mit Zitat

@Skeptiker: Danke für den Link, schöner Artikel!
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Beitrag(#1711821) Verfasst am: 13.12.2011, 11:04    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Gibt es so etwas wie eine ernsthafte Diskussion des Begriffes des Neuen Atheismus?

eine interessante Frage, auf die ich keine Antwort weiß.

Vielleicht sollte man den 'Neuen Atheismus' als 'lauten Atheismus' bezeichnen, weil davon ausgegangen wird, dass rein intellekutelle Argumente nichts bringen, sondern dass es wichtig ist, die Öffentlichkeit zu gewinnen. Erinnert sich übrigens noch jemand an den Versuch, durch den Bezeichner 'Bright' das zu schaffen, was die Schwulen mit 'Gay' geschafft haben?


Das wäre doch eine arge Einengung des Begriffs des Neuen Atheismus, der sich insbesondere nicht mit der Verwendung des Begriffs deckt. Nicht alle üblicherweise als "neue" Atheisten bezeichnete sind "laut".
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El Schwalmo
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Beitrag(#1711823) Verfasst am: 13.12.2011, 11:06    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Hier übrigens mal - als Einschub - ein Artikel von MSS:

Der halbierte Darwin
Die Liebe zur Evolution

danke für den Tipp. Ich habe den Artikel 2009 gelesen und stimme mit MSS in den meisten Punkten überein (wir können die Unterschiede gerne diskutieren). Ganz interessant, den Artikel von Leinfelder, auf den verlinkt wurde, parallel zu lesen, und vielleicht auch mal bei Leinfelders Blog vorbeizuschauen.
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El Schwalmo
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Beiträge: 9073

Beitrag(#1711824) Verfasst am: 13.12.2011, 11:08    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Gibt es so etwas wie eine ernsthafte Diskussion des Begriffes des Neuen Atheismus?

eine interessante Frage, auf die ich keine Antwort weiß.

Vielleicht sollte man den 'Neuen Atheismus' als 'lauten Atheismus' bezeichnen, weil davon ausgegangen wird, dass rein intellekutelle Argumente nichts bringen, sondern dass es wichtig ist, die Öffentlichkeit zu gewinnen. Erinnert sich übrigens noch jemand an den Versuch, durch den Bezeichner 'Bright' das zu schaffen, was die Schwulen mit 'Gay' geschafft haben?


Das wäre doch eine arge Einengung des Begriffs des Neuen Atheismus, der sich insbesondere nicht mit der Verwendung des Begriffs deckt. Nicht alle üblicherweise als "neue" Atheisten bezeichnete sind "laut".

auf wen beziehst Du Dich, wenn Du den Begriff 'Neue Atheisten' verwendest? Die, die ich kenne, sind 'laut'. Gibt es tatsächlich neue Argumente, die die alten Atheisten nicht haben?
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zelig
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Beitrag(#1711828) Verfasst am: 13.12.2011, 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

Von der Fragestellung Hoersters ausgehend scheint es mir von Belang zu sein, daß Darwins Ablehnung des christlichen Gottesbildes weniger aus einer naturwissenschaftlichen, sondern aus einer moralischen Perspektive resultiert. Als Naturwissenschaftler sieht er die Grausamkeit in der Natur und das Leiden der Kreatur, die sich mit der Vorstellung eines allgütig wirkenden Gottes in der Welt nicht so ohne Weiteres vereinbaren lassen. Und ich meine, man spürt in seinen Schriften den Zorn über die unbekümmerte Naivität, mit der die christliche Religion zuweilen dieses Problem ignoriert. Man kann diese Ignoranz für praktizierten Zynismus halten, der wiederum diese Art der Ablehnung mehr als rechtfertigt. Aus meiner Sicht jedenfalls. Allerdings bedeutet das auch, daß es nicht stimmig ist, wenn Darwin als Kronzeuge naturalistischer Religionskritik betrachtet wird, die ihrerseits die Unvereinbarkeit von Naturwissenschaften und Religion postuliert. Fälschlicherweise.
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Kival
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Beitrag(#1711829) Verfasst am: 13.12.2011, 11:20    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Gibt es so etwas wie eine ernsthafte Diskussion des Begriffes des Neuen Atheismus?

eine interessante Frage, auf die ich keine Antwort weiß.

Vielleicht sollte man den 'Neuen Atheismus' als 'lauten Atheismus' bezeichnen, weil davon ausgegangen wird, dass rein intellekutelle Argumente nichts bringen, sondern dass es wichtig ist, die Öffentlichkeit zu gewinnen. Erinnert sich übrigens noch jemand an den Versuch, durch den Bezeichner 'Bright' das zu schaffen, was die Schwulen mit 'Gay' geschafft haben?


Das wäre doch eine arge Einengung des Begriffs des Neuen Atheismus, der sich insbesondere nicht mit der Verwendung des Begriffs deckt. Nicht alle üblicherweise als "neue" Atheisten bezeichnete sind "laut".

auf wen beziehst Du Dich, wenn Du den Begriff 'Neue Atheisten' verwendest? Die, die ich kenne, sind 'laut'. Gibt es tatsächlich neue Argumente, die die alten Atheisten nicht haben?


Verstehen würde ich unter dem Begriff zunächst einmal rein "phänomenologisch":

Dawkins, Dennett, Harris, Hitchens und wohl Onfray und MSS. Es gibt hier sicherlich eine Tendenz zum "laut" sein, aber zumindest bei Dennett sehe ich da keine Krawallmacherei. Eigentlich trifft das auch nicht wirklich für Dawkins zu, auch wenn das vielleicht problematischer ist. In der Tendenz bezieht sich der neue Atheismus allerdings eher auf die Naturwissenschaften, während der alte sich eher auf die Geisteswissenschaften bezieht: Philosophie, Geschichte, usw. Interessant ist, dass es einerseits eine starke Tendenz im neuen Atheismus gibt, die "sozialen Folgen" der Religion ins Auge zu fassen, aber eigentlich kein mir bekannter "neuer Atheist" Sozialwissenschaftler ist. Ich würde sagen der "neue Atheismus", wenn man das denn als bedeutungsvollen Begriff verwenden möchte, hat zwar definitiv eine offensiver, "lauterer" Tendenz als der "alte Atheismus", es gibt aber auch einen unterschiedlichen Fokus der Betrachtungsweise von Religion.
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El Schwalmo
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Beitrag(#1711831) Verfasst am: 13.12.2011, 11:25    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
auf wen beziehst Du Dich, wenn Du den Begriff 'Neue Atheisten' verwendest? Die, die ich kenne, sind 'laut'. Gibt es tatsächlich neue Argumente, die die alten Atheisten nicht haben?


Verstehen würde ich unter dem Begriff zunächst einmal rein "phänomenologisch":

Dawkins, Dennett, Harris, Hitchens und wohl Onfray und MSS. Es gibt hier sicherlich eine Tendenz zum "laut" sein, aber zumindest bei Dennett sehe ich da keine Krawallmacherei. Eigentlich trifft das auch nicht wirklich für Dawkins zu, auch wenn das vielleicht problematischer ist. In der Tendenz bezieht sich der neue Atheismus allerdings eher auf die Naturwissenschaften, während der alte sich eher auf die Geisteswissenschaften bezieht: Philosophie, Geschichte, usw. Interessant ist, dass es einerseits eine starke Tendenz im neuen Atheismus gibt, die "sozialen Folgen" der Religion ins Auge zu fassen, aber eigentlich kein mir bekannter "neuer Atheist" Sozialwissenschaftler ist. Ich würde sagen der "neue Atheismus", wenn man das denn als bedeutungsvollen Begriff verwenden möchte, hat zwar definitiv eine offensiver, "lauterer" Tendenz als der "alte Atheismus", es gibt aber auch einen unterschiedlichen Fokus der Betrachtungsweise von Religion.

okay, ich habe einen Aspekt, den Du ja auch nennst, in den Vordergrund gerückt. Das mit den 'sozialen Folgen' sehe ich auch so. Wenn ich richtig informiert bin, hat 9/11 zumindest für Dawkins eine enorme Rolle gespielt und sein 'Gotteswahn' soll nicht zuletzt deshalb geschrieben worden sein.

Die naturwissenschaftliche Orientierung sehe ich aber nicht als wesentlichen Unterschied an. Die alten Atheisten haben auch auf Ergebnisse der Naturwissenschaften hingewiesen. Philosophie war eher ein Schwerpunkt der 'ganz alten' Atheisten.

'Neue Atheisten' scheinen mir ein Phänomen des 21. Jahrhunderts zu sein, 'alte Atheisten' eher eins des 20.
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Kival
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Beitrag(#1711838) Verfasst am: 13.12.2011, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Russell ist ein wenig kompliziert einzuordnen, er ist sicherlich kein "klassischer" alter Atheist. Wenn meinst Du sonst mit Atheisten im 20 Jahrhundert? Mackie zum Beispiel ist sehr deutlich Philosoph. Und Berücksichtigung von Naturwissenschaft ist auch nicht das gleiche, wie sich darauf in erster Linie zu stützen.
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Effô Tisetti
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Beitrag(#1711843) Verfasst am: 13.12.2011, 11:45    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
auf wen beziehst Du Dich, wenn Du den Begriff 'Neue Atheisten' verwendest? Die, die ich kenne, sind 'laut'. Gibt es tatsächlich neue Argumente, die die alten Atheisten nicht haben?


Verstehen würde ich unter dem Begriff zunächst einmal rein "phänomenologisch":

Dawkins, Dennett, Harris, Hitchens und wohl Onfray und MSS. Es gibt hier sicherlich eine Tendenz zum "laut" sein, aber zumindest bei Dennett sehe ich da keine Krawallmacherei. Eigentlich trifft das auch nicht wirklich für Dawkins zu, auch wenn das vielleicht problematischer ist. In der Tendenz bezieht sich der neue Atheismus allerdings eher auf die Naturwissenschaften, während der alte sich eher auf die Geisteswissenschaften bezieht: Philosophie, Geschichte, usw. Interessant ist, dass es einerseits eine starke Tendenz im neuen Atheismus gibt, die "sozialen Folgen" der Religion ins Auge zu fassen, aber eigentlich kein mir bekannter "neuer Atheist" Sozialwissenschaftler ist. Ich würde sagen der "neue Atheismus", wenn man das denn als bedeutungsvollen Begriff verwenden möchte, hat zwar definitiv eine offensiver, "lauterer" Tendenz als der "alte Atheismus", es gibt aber auch einen unterschiedlichen Fokus der Betrachtungsweise von Religion.

okay, ich habe einen Aspekt, den Du ja auch nennst, in den Vordergrund gerückt. Das mit den 'sozialen Folgen' sehe ich auch so. Wenn ich richtig informiert bin, hat 9/11 zumindest für Dawkins eine enorme Rolle gespielt und sein 'Gotteswahn' soll nicht zuletzt deshalb geschrieben worden sein.

Die naturwissenschaftliche Orientierung sehe ich aber nicht als wesentlichen Unterschied an. Die alten Atheisten haben auch auf Ergebnisse der Naturwissenschaften hingewiesen. Philosophie war eher ein Schwerpunkt der 'ganz alten' Atheisten.

'Neue Atheisten' scheinen mir ein Phänomen des 21. Jahrhunderts zu sein, 'alte Atheisten' eher eins des 20.


Ich würde die Unterscheidung in etwa so treffen: Die "alten" Atheisten hatten es sich zur Aufgabe gemacht, die Theologie argumentativ zu "besiegen". Den "neuen" Atheisten ist nun aufgefallen, dass das längst gelungen ist, bereits "alles gesagt" ist und die Theologie längst kapituliert hat. Nun geht es darum, das auch angemessen (im Sinne von Qualität und - angesichts schrumpfender Kirchenmitgliedschaften - Quantität) im gesellschaftlichen Bewusstsein ankommen zu lassen. Damit erklärt sich m.E. auch die (manchmal hilflos und aktionistisch wirkende) Lautstärke: Die inhaltliche Seite gilt den "neuen Atheisten" als geklärt und rückt zugunsten der "Öffentlichkeitsarbeit" in den Hintergrund. Dabei begibt sich so mancher auf dünnes Eis, weil nicht jeder Religionskritiker ein geborener Öffentlichkeitsarbeiter ist - zumal die Gegenseite exquisit vernetzt ist und über eine gewaltige mediale Infrastruktur verfügt. Es ist m.E. trotzdem richtig und notwendig, aus der Deckung zu kommen. Dabei werden Fehler gemacht und Lernkurven durchschritten. So ist das halt... Schulterzucken
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Frank
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Beitrag(#1711846) Verfasst am: 13.12.2011, 12:08    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:

Ich würde die Unterscheidung in etwa so treffen: Die "alten" Atheisten hatten es sich zur Aufgabe gemacht, die Theologie argumentativ zu "besiegen". Den "neuen" Atheisten ist nun aufgefallen, dass das längst gelungen ist, bereits "alles gesagt" ist und die Theologie längst kapituliert hat. Nun geht es darum, das auch angemessen (im Sinne von Qualität und - angesichts schrumpfender Kirchenmitgliedschaften - Quantität) im gesellschaftlichen Bewusstsein ankommen zu lassen. Damit erklärt sich m.E. auch die (manchmal hilflos und aktionistisch wirkende) Lautstärke: Die inhaltliche Seite gilt den "neuen Atheisten" als geklärt und rückt zugunsten der "Öffentlichkeitsarbeit" in den Hintergrund. Dabei begibt sich so mancher auf dünnes Eis, weil nicht jeder Religionskritiker ein geborener Öffentlichkeitsarbeiter ist - zumal die Gegenseite exquisit vernetzt ist und über eine gewaltige mediale Infrastruktur verfügt. Es ist m.E. trotzdem richtig und notwendig, aus der Deckung zu kommen. Dabei werden Fehler gemacht und Lernkurven durchschritten. So ist das halt... Schulterzucken


Ich finde diese Einschätzung sehr zutreffend.
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L.E.N.
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Beitrag(#1711849) Verfasst am: 13.12.2011, 12:18    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:

Ich würde die Unterscheidung in etwa so treffen: Die "alten" Atheisten hatten es sich zur Aufgabe gemacht, die Theologie argumentativ zu "besiegen". Den "neuen" Atheisten ist nun aufgefallen, dass das längst gelungen ist, bereits "alles gesagt" ist und die Theologie längst kapituliert hat. Nun geht es darum, das auch angemessen (im Sinne von Qualität und - angesichts schrumpfender Kirchenmitgliedschaften - Quantität) im gesellschaftlichen Bewusstsein ankommen zu lassen. Damit erklärt sich m.E. auch die (manchmal hilflos und aktionistisch wirkende) Lautstärke: Die inhaltliche Seite gilt den "neuen Atheisten" als geklärt und rückt zugunsten der "Öffentlichkeitsarbeit" in den Hintergrund. Dabei begibt sich so mancher auf dünnes Eis, weil nicht jeder Religionskritiker ein geborener Öffentlichkeitsarbeiter ist - zumal die Gegenseite exquisit vernetzt ist und über eine gewaltige mediale Infrastruktur verfügt. Es ist m.E. trotzdem richtig und notwendig, aus der Deckung zu kommen. Dabei werden Fehler gemacht und Lernkurven durchschritten. So ist das halt... Schulterzucken


Ich finde diese Einschätzung sehr zutreffend.


ich auch.
wenn man bedenkt, dass der aktionismus sich weitgehend auf "den westen" beschränkt während dies in anderen kulturen lebensgefährlich ist kann man den sog. "neuen atheismus" nicht genug loben und hoffen, dass er sich überall festsetzt.
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El Schwalmo
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Beitrag(#1711850) Verfasst am: 13.12.2011, 12:18    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
Ich finde diese Einschätzung sehr zutreffend.

ich auch. Allerdings dreht sich in diesem Thread die Frage eigentlich darum, wie Menschen darauf reagieren, wenn man ihnen sagt, dass sie eine Lernkurve durchschreiten sollten.

Den Umgang mit dem Austritt Hoersters finde ich nicht professionell.

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L.E.N.
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Beitrag(#1711853) Verfasst am: 13.12.2011, 12:21    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Allerdings dreht sich in diesem Thread die Frage eigentlich darum, wie Menschen darauf reagieren, wenn man ihnen sagt, dass sie eine Lernkurve durchschreiten sollten.


tatsächlich? wer sagte das?
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Beitrag(#1711860) Verfasst am: 13.12.2011, 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

hier eine gute zusammenfassung der "Affäre Hoerster"
Zitat:
Stücker schreibt darin zunächst, Hoerster habe „einige inspirierende Bücher“ verfasst. Doch zum von Hoerster aufgegriffenen Streit um das Great Ape Project und den Protest gegen Benedikt XVI. stellte Stücker fest: „Wenn die Debatte aber nach außen auf den politischen Marktplatz wirkt (und ja, die FAZ ist schon Marktplatz), dann hört sie auf, philosophisch zu sein, dann wird sie politisch.“

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Beitrag(#1711911) Verfasst am: 13.12.2011, 16:39    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
hier eine gute zusammenfassung der "Affäre Hoerster"
Zitat:
Stücker schreibt darin zunächst, Hoerster habe „einige inspirierende Bücher“ verfasst. Doch zum von Hoerster aufgegriffenen Streit um das Great Ape Project und den Protest gegen Benedikt XVI. stellte Stücker fest: „Wenn die Debatte aber nach außen auf den politischen Marktplatz wirkt (und ja, die FAZ ist schon Marktplatz), dann hört sie auf, philosophisch zu sein, dann wird sie politisch.“

auf den Blog-Beitrag, der dort zusammengefasst wurde, wurde hier ja schon verlinkt. Dort hat nebenbei auch Hoerster was gepostet. Hast Du auch mal bei Atheistens vorbeigeschaut, worauf in dem von Dir verlinkten Artikel verwiesen wurde? Nett, dass sich auch die Mersch-Fraktion einmischt.

Kennst Du auch diesen Beitrag?

Falls Du schon mal dort bist, dieser Eintrag ist auch nicht ganz ohne.
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Beitrag(#1711914) Verfasst am: 13.12.2011, 16:42    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Allerdings dreht sich in diesem Thread die Frage eigentlich darum, wie Menschen darauf reagieren, wenn man ihnen sagt, dass sie eine Lernkurve durchschreiten sollten.


tatsächlich? wer sagte das?

sei beruhigt, Du nicht.
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Kival
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Beitrag(#1711930) Verfasst am: 13.12.2011, 18:30    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
. Den "neuen" Atheisten ist nun aufgefallen, dass das längst gelungen ist, bereits "alles gesagt" ist und die Theologie längst kapituliert hat. Nun geht es darum, das auch angemessen (im Sinne von Qualität und - angesichts schrumpfender Kirchenmitgliedschaften - Quantität) im gesellschaftlichen Bewusstsein ankommen zu lassen.


Das glaube ich nicht. Ich halte den neuen Atheismus für ganz stark verbunden mit 9/11 und der Disussion um die Evolutionstheorie und ID/Kreationismus. Ich halte es ja nicht für sehr klug, etwas im gesellschaftlichen Bewusstsein ankommen zu lassen, was zeigt, dass man gar nicht die real existierende Position des Gegners angreift, sondern eine rein konstruierte. Das wirkt dann auch mal wie ein Kampf gegen Windmühlen.
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kereng
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Beitrag(#1711934) Verfasst am: 13.12.2011, 18:56    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Step schreibt ja gerade, dass die Physik Gott widerlegt. Du wirst sicher nicht bestreiten, dass es Autoren gibt, die die Auffassung vertreten, dass Evolution Gott widerlegt?

Mag sein.

Glaub mir, das ist so.

Du hattest gestern auf Thomas Junker verwiesen, und ich habe daraufhin nach entsprechenden Aussagen gesucht und nur jemanden gefunden, der behauptet, Junker mache "keinen Hehl daraus, dass die Evolution seiner Meinung nach einen Gott widerlegt hat".

Tatsächlich hat er über die Evolutionstheorie das hier geschreiben:
Thomas Junker hat folgendes geschrieben:
Als wissenschaftliche Theorie gewährt sie der religiösen Wundergläubigkeit und damit dem christlichen Gott keinen Raum. Er ist schlichtweg überflüssig, ein phantastischer Fremdkörper ohne Relevanz.
Thomas Junker hat folgendes geschrieben:
Ein Schöpfergott ist ebenso überflüssig wie ein Donnergott. Die Lebewesen und ihre Merkmale lassen sich wissenschaftlich erklären, wie das bei Blitz und Donner auch der Fall ist.


Setzt Hoerster "überflüssig machen" mit "widerlegen" gleich (und "christlicher Gott" oder "Schöpfergott" mit "Gott"), oder gibt es noch andere Zitate?
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El Schwalmo
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Beitrag(#1711936) Verfasst am: 13.12.2011, 19:04    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:
Du hattest gestern auf Thomas Junker

Reinhard Junker?
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El Schwalmo
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Beitrag(#1711939) Verfasst am: 13.12.2011, 19:21    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:
Setzt Hoerster "überflüssig machen" mit "widerlegen" gleich (und "christlicher Gott" oder "Schöpfergott" mit "Gott"), oder gibt es noch andere Zitate?

was Du hier machst ist meiner Meinung nach sehr schlechter Stil. Erst liest Du nicht genauer, was ich geschrieben habe, denn aus dem Kontext hätte jeder, der sich ein wenig in der Materie auskennt, wissen müssen, dass das nicht von Thomas Junker stammen konnte.

Dann tust Du so, als hättest Du mir einen Fehler nachgewiesen, und wirfst das dann Hoerster vor.

Also nach dem Motto: El Schwalmo hat einen Namen verwendet, ich google mal, finde irgendeinen Menschen, den ich nicht kenne, der sagt was, was nicht zu dem passt, was El Schwalmo geschrieben hat, und dann reibe ich das Hoerster unter die Nase, vielleicht zur Sicherheit so formuliert, dass ich mich nachher noch mit ein paar Klimmzügen retten kann.

Ist das aus Deiner Sicht intellektuell redlich?
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Darwin Upheaval
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Beitrag(#1711940) Verfasst am: 13.12.2011, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Naja, das kann aber auch kein systematisches Argument sein.

mein Argument war: Teekesselchen im Orbit und Zahnfee sind als Argument für Menschen, die an Gott glauben, nicht überzeugend.


Und für Menschen, die an kosmische Teekesselchen glauben, ist Gott nicht überzeugend, so what?

zeige mir Menschen, die an kosmische Teekesselchen glauben.

Menschen, die an eine Offenbarung glauben, gibt es zuhauf. Es gibt auch Menschen, die ihr Glauben durchs Leben trägt. Mir wäre jetzt nicht bekannt, ob ein Teekesselchen im Orbit das schaffen könnte.

Beispiele, die Afficionados zum prustend auf die Schenkel hauen verführen, wirken halt leider bei der Zielgruppe nicht. Oder bringt Dir das herzallerliebste Jesulein einen Kick?


Die Messlatte lag bei: "Solange weder ein empirisches Moment noch ein Theorem für X spricht, ist die Existenzhypothese von X vollkommen unbegründet". Nur weil Menschen nicht an X = "kosmische Teekesselchen" und X= "Donal Duck" glauben, weil ihnen das X= "Christengott" mehr emotionale Geborgenheit verspricht, heißt nicht, dass das letztere X in irgendeiner Weise besser begründet wäre. Daher ist meine These, dass sich Menschen, die ein X= "Christengott" rational zu machen versuchen (und damit anderen Menschen X für ein U vormachen), nur in die eigene Tasche lügen. Sie sind nicht besser als jemand, der sich an einer Apologetik für das X= "kosmische Teekesselchen" versuchen würde. Meine These mag auf diese Menschen befremdlich wirken, da hast Du recht, gleichwohl ist es Fakt.
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Zuletzt bearbeitet von Darwin Upheaval am 13.12.2011, 19:26, insgesamt einmal bearbeitet
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kereng
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Beitrag(#1711941) Verfasst am: 13.12.2011, 19:25    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

@elSchwalmo
Ich suche seit Tagen, welcher Neue Atheist denn geschrieben haben soll, dass die Evolution Gott widerlegt. Du hast "Junker" erwähnt, und ich fand tatsächlich entsprechende Hinweise, dass Thomas gemeint sein könnte. Wenn du so viele Autoren kennst, die ich suche, dann nenne doch endlich einen.
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Kramer
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Beitrag(#1711942) Verfasst am: 13.12.2011, 19:31    Titel: Re: Norbert Hoerster aus GBS ausgetreten Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
kereng hat folgendes geschrieben:
Setzt Hoerster "überflüssig machen" mit "widerlegen" gleich (und "christlicher Gott" oder "Schöpfergott" mit "Gott"), oder gibt es noch andere Zitate?

was Du hier machst ist meiner Meinung nach sehr schlechter Stil. Erst liest Du nicht genauer, was ich geschrieben habe, denn aus dem Kontext hätte jeder, der sich ein wenig in der Materie auskennt, wissen müssen, dass das nicht von Thomas Junker stammen konnte.


Nicht?

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:

Darwin, ein studierter Theologe, hat sein 'Origin of Species' als eine Art Antwort auf die Natural Theology, die vor allem durch Paley bekannt wurde, geschrieben. Diese Art Gott kann man als überflüssig für Erkärungen betrachten, was nach Ansicht von Junker etc. einer Falsifikation entspricht.

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