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Über die Sonderstellung der Intelligenz
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vrolijke
Bekennender Pantheist
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1729548) Verfasst am: 18.02.2012, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Loke hat folgendes geschrieben:


@vrolijke: "Du bist schwul" stört einige, aber nicht alle. "Du bist dumm" so ziemlich jeden.


Du hast den Sinn meines Postings nicht verstanden.

"Du bist schwul" war nur als Beispiel gedacht.
Du vergleichst schwer zu falsifizierendes; "du bist dum", mit leicht zu falsifizierendes: "du bist schwach".
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Larifari
Frisch gestrichen!



Anmeldungsdatum: 19.04.2007
Beiträge: 924
Wohnort: NDS + NRW

Beitrag(#1729549) Verfasst am: 18.02.2012, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Larifari hat folgendes geschrieben:
Loke hat folgendes geschrieben:
@Tom der Dino: Dass Intelligenz nicht vererbt wird, ist deine Ansicht.
Meine ansicht ist das ebenfalls.

Es gibt sogar die Ansicht, daß heute in D Bildung, Reichtum usw. stärker vererbt wird als Intelligenz.

PS: Bestimmte Formen der Debilität dagegen sind nachweislich erblich.


ich denk auch so, ohne mich da aber medizinisch auszukennen.
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Das Ablecken von Türknöpfen ist auf anderen Planeten illegal
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Loke
der Lästerer



Anmeldungsdatum: 01.09.2010
Beiträge: 723

Beitrag(#1729550) Verfasst am: 18.02.2012, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Na gut. "Du bist faul"? Stört mich nicht, ist aber auch schwer zu falsifizieren.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1729554) Verfasst am: 18.02.2012, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Loke hat folgendes geschrieben:
Na gut. "Du bist faul"? Stört mich nicht, ist aber auch schwer zu falsifizieren.


Hat aber bei den meisten Menschen den gleichen Stellenwert wie: "du bist dumm".
Dass das bei Dir nicht der Fall ist, kann ich nichts dafür. Schulterzucken
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Loke
der Lästerer



Anmeldungsdatum: 01.09.2010
Beiträge: 723

Beitrag(#1729555) Verfasst am: 18.02.2012, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

Wirklich? Hätte es anders in Erfahrung.
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1729983) Verfasst am: 19.02.2012, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Nur mal so kurz zwischendurch:

Wenn einer eines schönen Tages sagen sollte: "Ich bin intelligenter als Du!" (ich kann mich nicht erinnern, ob mir das mal begegnet ist), dann dürfte das nun nicht gerade "Bestürzung" Geschockt oder eine irgendwie heftiger ausfallende Reaktion hervorrufen.

Mimisch könnte die Reaktion so ungefähr eine leicht hochgezogene Augenbraue sein, akustisch: "Ach ja?"

Wer so etwas sagt, hat gerade etwas über sich verlauten lassen, was nun nicht gerade von überbordender Geisteskraft zeugt (selbst wenn da irgendwo was dran sein könnte zwinkern ) oder er hat sie in dem Moment gut getarnt.
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Loke
der Lästerer



Anmeldungsdatum: 01.09.2010
Beiträge: 723

Beitrag(#1730018) Verfasst am: 20.02.2012, 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

Meinst du also, dass es diese Sonderstellung nicht gibt?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44685

Beitrag(#1730074) Verfasst am: 20.02.2012, 05:45    Titel: Re: Über die Sonderstellung der Intelligenz Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Ich denke, es kommt - in unserer Kultur - daher, daß "Intelligenz" ein besonderer Trumpf in der modernen Leistungsgesellschaft ist.

Das entspricht eher der ideologischen Selbstrepräsentation unserer Gesellschaft als ihrer Realität.
De Fakto sind z.B. Connections und Startkapital deutlich wichtigere Faktoren.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1730100) Verfasst am: 20.02.2012, 10:23    Titel: Antworten mit Zitat

Loke hat folgendes geschrieben:
Meinst du also, dass es diese Sonderstellung nicht gibt?

Ein schönes Thema. Hätte von mir sein können... zwinkern

Selbstverständlich gibt es diese Sonderstellung. Intelligenz ist zwar schwerer zu definieren als körperliche Stärke, aber im Grunde genommen auch nicht. Wenn ein Akademiker auf einen Bauarbeiter trifft, dass weiss er in den allermeisten Fällen, dass er intelligenter und der Bauarbeiter stärker ist. Warum wird die Aussage "Du bist nicht intelligent!" als ehrverletzender empfunden als "Du bist nicht stark!"?

Ich glaube es liegt daran, dass man seine körperliche Stärke eher aktiv beeinflussen kann als seine Intelligenz. Muskeln wachen schnell. Ich muss nur etwas mehr Eisweiss zu mir nehmen und etwas gegelmäßiger ins Fitnesstudio zu gehen und habe relativ schnell den Körper den ich haben will. Reine Disziplin. Ich weiss, dass ich das ohne weiteres könnte, wenn es mir wichtig genug wäre. Es liegt in meiner Hand.

Bei Intelligenz ist das nicht zu einfach. Es reicht nicht, als 30-jähriger einige ausgewählte Bücher zu lesen. Hier werden die Weichen in der frühen Kindheit gestellt. Wer da nicht genug mitbekommen hat, der hatte halt Pech. Für den ist es zu spät. Und das ist irgendwie ungerecht, oder? Es widerspricht unserem Rechtsempfinden, dass alle Menschen gleich seien. Wer seine eigene Intelligenz hervorhebt, der nutzt einen unredlich erworbenen Vorteil. Er hat sich nämlich seine Intelligenz, anders als der Bauarbeiter, nicht selber erarbeitet. Intelligent sein ist irgendwie unsportlich.

Und es macht Angst. Gerade weil Intelligenz nicht oder nur sehr begrenzt nachholbar ist. Wer schwach ist hat aber dennoch eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie es sich anfühlen muss stark zu sein. 100 kg anzuheben ist nichts wesentlich anderes als 50 kg anzuheben. Wer dumm ist, kann aber nicht nachempfinden, wie es ist schlau zu sein. Er weiss, dass er im Nachteil ist, kann seinen Nachteil aber nicht fassen. Das gibt dem Ganzen etwas geheimnisvolles und ein Gefühl des ausgeschlossen seins, das in dieser Form wohl einmalig sein dürfte.
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step
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Beitrag(#1730105) Verfasst am: 20.02.2012, 10:35    Titel: Re: Über die Sonderstellung der Intelligenz Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich denke, es kommt - in unserer Kultur - daher, daß "Intelligenz" ein besonderer Trumpf in der modernen Leistungsgesellschaft ist.
Das entspricht eher der ideologischen Selbstrepräsentation unserer Gesellschaft als ihrer Realität.
De Fakto sind z.B. Connections und Startkapital deutlich wichtigere Faktoren.

Da stimme ich Dir insofern zu, daß Intelligenz keinesfalls der de facto wichtigste Faktor für Erfolg in der heutigen Leistungsgesellschaft ist.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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step
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Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1730107) Verfasst am: 20.02.2012, 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Wer schwach ist hat aber dennoch eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie es sich anfühlen muss stark zu sein. 100 kg anzuheben ist nichts wesentlich anderes als 50 kg anzuheben. Wer dumm ist, kann aber nicht nachempfinden, wie es ist schlau zu sein. Er weiss, dass er im Nachteil ist, kann seinen Nachteil aber nicht fassen. Das gibt dem Ganzen etwas geheimnisvolles und ein Gefühl des ausgeschlossen seins, das in dieser Form wohl einmalig sein dürfte.

Ich denke, es spielt beim Thema "Angst" auch eine Rolle, wie etwas gegen einen verwendet werden kann. Wenn jemand brutale Kraft gegen mich verwendet, ist das für alle sichtbar und ziemlich deutlich durch Sanktionen belegt. Man darf heute nicht mehr, um einen Konkurrenten bei einem Sexualpartner auszustechen, ihm eins auf die Nuß geben. Das war sicher nicht immer so, es gab Zeiten, da machte Kraft vielleicht mehr Angst.

Intelligenz kann jemand gegen mich verwenden, ohne daß es so faßbar ist, und es ist auch i.a. weniger mit Sanktionen belegt, z.B. wenn man beim Schnäppchen schneller ist oder wenn man den Konkurrenten um einen Sexualpartner durch kluge Sprüche ausbootet.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



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Beitrag(#1730109) Verfasst am: 20.02.2012, 10:45    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Wer dumm ist, kann aber nicht nachempfinden, wie es ist schlau zu sein. Er weiss, dass er im Nachteil ist, kann seinen Nachteil aber nicht fassen. Das gibt dem Ganzen etwas geheimnisvolles und ein Gefühl des ausgeschlossen seins, das in dieser Form wohl einmalig sein dürfte.


Das obige gilt genauso für

"Wer unmusikalisch ist, sich schlecht in andere hineinversetzen kann, Aufmerksamkeitsstörungen hat, usw."

Zu dieser Vielzahl an geistigen Fähigkeiten gehört auch das, was du als "reine Disziplin" als trivial für jeden verfügbar ansiehst.
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Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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fwo
Caterpillar D9



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Beitrag(#1730123) Verfasst am: 20.02.2012, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
....Wenn ein Akademiker auf einen Bauarbeiter trifft, dass weiss er in den allermeisten Fällen, dass er intelligenter und der Bauarbeiter stärker ist. ....

Meint er zu wissen.
Und in der Realität lässt ihn der Bauarbeiter oft genug verhungern, indem er genau das macht, was der Akademiker gerade von ihm verlangt hat.
Das normale ist nämlich im Moment noch (Tendenz zugegebenermaßen leicht abnehmend) dass der Akademiker zwar besser ausgebildet ist, aber dies nicht, weil er der intelligentere ist, sondern weil er in einer Familie großgeworden ist, in der die Eltern ihn in die entsprechende Ausbildung geschickt haben - mit Nachhilfe und allem drum und dran.

Dass statistisch unter den Akademikern, weil die Universitäten bereits ein gewisses Training und eine Siebung in Form des Abiturs voraussetzen, in der Regel eine gewisse Minimalintelligenz nicht unterschritten wird, die für manche Hilfsarbeiten schon hoch erscheint, darin will ich dir aber nicht widersprechen. Man wird also statistisch einen Intelligenzunterschied zwischen Akademikern und Nichtakademikern feststellen können. Aber die Streuung ist in beiden Gruppen so groß, dass das Ausgehen davon, dass der Unterschied in der Intelligenz zweier Individuen aus diesen beiden Gruppen die Richtung des Unterschiedes zwischen diesen beiden Gruppen besitzt, ein Zeichen der Dummheit wäre.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Fake
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Beiträge: 3548

Beitrag(#1730135) Verfasst am: 20.02.2012, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Man wird also statistisch einen Intelligenzunterschied zwischen Akademikern und Nichtakademikern feststellen können. Aber die Streuung ist in beiden Gruppen so groß, dass das Ausgehen davon, dass der Unterschied in der Intelligenz zweier Individuen aus diesen beiden Gruppen die Richtung des Unterschiedes zwischen diesen beiden Gruppen besitzt, ein Zeichen der Dummheit wäre.

Aha. Folgt daraus auch irgendwas für unser Thema?
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fwo
Caterpillar D9



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Beiträge: 26515
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1730143) Verfasst am: 20.02.2012, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Man wird also statistisch einen Intelligenzunterschied zwischen Akademikern und Nichtakademikern feststellen können. Aber die Streuung ist in beiden Gruppen so groß, dass das Ausgehen davon, dass der Unterschied in der Intelligenz zweier Individuen aus diesen beiden Gruppen die Richtung des Unterschiedes zwischen diesen beiden Gruppen besitzt, ein Zeichen der Dummheit wäre.

Aha. Folgt daraus auch irgendwas für unser Thema?

Ja. Es ist eine weiter Ausführung dazu, dass diese Sonderstellung der Intelligenz, von der Du ausgehst, vielleicht als Ziel am Horizont steht, aber dass sie bei weitem nicht verwirklicht ist, und dass es dumm wäre, davon auszugehen, sie sei es:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich denke, es kommt - in unserer Kultur - daher, daß "Intelligenz" ein besonderer Trumpf in der modernen Leistungsgesellschaft ist.

Das entspricht eher der ideologischen Selbstrepräsentation unserer Gesellschaft als ihrer Realität.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1730164) Verfasst am: 20.02.2012, 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Man wird also statistisch einen Intelligenzunterschied zwischen Akademikern und Nichtakademikern feststellen können. Aber die Streuung ist in beiden Gruppen so groß, dass das Ausgehen davon, dass der Unterschied in der Intelligenz zweier Individuen aus diesen beiden Gruppen die Richtung des Unterschiedes zwischen diesen beiden Gruppen besitzt, ein Zeichen der Dummheit wäre.

Aha. Folgt daraus auch irgendwas für unser Thema?

Ja. Es ist eine weiter Ausführung dazu, dass diese Sonderstellung der Intelligenz, von der Du ausgehst, vielleicht als Ziel am Horizont steht, aber dass sie bei weitem nicht verwirklicht ist, und dass es dumm wäre, davon auszugehen, sie sei es:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich denke, es kommt - in unserer Kultur - daher, daß "Intelligenz" ein besonderer Trumpf in der modernen Leistungsgesellschaft ist.

Das entspricht eher der ideologischen Selbstrepräsentation unserer Gesellschaft als ihrer Realität.
De Fakto sind z.B. Connections und Startkapital deutlich wichtigere Faktoren.


fwo

Nein. Das war hier ausnahmsweise mal nicht das Thema. Es geht es nicht um Wechselwirkungen von Intelligenz und gesellschaftlichem bzw. wirtschaftlichem Erfolg, sondern um:

Loke hat folgendes geschrieben:
Damit komme ich zu meiner Frage: Woher kommt diese Empfindlichkeit gegenüber der Intelligenz?


Diese Empfindlichkeit kannst du nicht mit statistischen Streuungen wegreden.

Darüber hinaus ist das Argument "A wirkt sich nicht aus, weil es auch noch B und C gibt" bestenfalls dünn. Es spricht nichts dagegen, dass sich A, B und C auswirken. Außerdem kann man das nicht sauber trennen. Connections und Startkapital kommen in der Regel aus dem Elternhaus. Intelligenz ebenfalls (entweder durch die Gene oder durch Erziehung). Daher haben Kinder oft entweder alle drei Vorteile auf ihrer Seite oder keinen.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26515
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1730173) Verfasst am: 20.02.2012, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

@fake: sieh mal genau, auf welchen Post von dir ich geantwortet habe, und worauf davon speziell.

fwo
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1730178) Verfasst am: 20.02.2012, 14:16    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:

Ich glaube es liegt daran, dass man seine körperliche Stärke eher aktiv beeinflussen kann als seine Intelligenz. Muskeln wachen schnell. Ich muss nur etwas mehr Eisweiss zu mir nehmen und etwas gegelmäßiger ins Fitnesstudio zu gehen und habe relativ schnell den Körper den ich haben will. Reine Disziplin. Ich weiss, dass ich das ohne weiteres könnte, wenn es mir wichtig genug wäre. Es liegt in meiner Hand.

Bei Intelligenz ist das nicht zu einfach. Es reicht nicht, als 30-jähriger einige ausgewählte Bücher zu lesen. Hier werden die Weichen in der frühen Kindheit gestellt. Wer da nicht genug mitbekommen hat, der hatte halt Pech. Für den ist es zu spät.


bezueglich des koerpers machst du mir hoffnung. ist das so einfach? ja, klar, selbstdisziplin sollte genuegen, aber habe ich genug davon? ich nutze selbstdisziplin schon fuer andere dinge und irgendwie hab ich den eindruck, die menge selbstdisziplin, die ich aufbringen kann, ist beschraenkt.

ich muss da wohl mal an mir arbeiten.

so aber, wie es nicht reicht, ein paar ausgewaehlte buecher zu lesen, so duerfte ein aehnlicher aufwand mir auch nicht helfen, meinen koerper zu verbessern (-20 kg fett, + muskeln). der aufwand ist schon hoeher, oder?

umgekehrt sehe ich die lage bei der geistigen leistungsfaehigkeit nicht so schlecht wie du: auch da ist manches zu machen, wenn man nur will. mit drei oder vier paar buechern ist es aber nicht getan, das ist richtig.

sinnvoll ist sicher, schon als kind anzufangen, aber auch spaeter ist das nicht hoffnungslos, auch wenn man als kind sich nicht drum gekuemmert hat.

richtig ist allerdings, dass es bei einem mangel an intelligenz zwar moeglich ist, seine geistige leistungsfaehigkeit zu verbessern, aber eben wohl nur innerhalb gewisser grenzen. irgendwo gehts dann einfach mangels intelligenz nicht weiter.

allerdings wird aus mir wohl auch kein (koerperlicher) leistungssportler mehr, da sind mir auch grenzen gesetzt.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44685

Beitrag(#1730192) Verfasst am: 20.02.2012, 15:01    Titel: Re: Über die Sonderstellung der Intelligenz Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich denke, es kommt - in unserer Kultur - daher, daß "Intelligenz" ein besonderer Trumpf in der modernen Leistungsgesellschaft ist.
Das entspricht eher der ideologischen Selbstrepräsentation unserer Gesellschaft als ihrer Realität.
De Fakto sind z.B. Connections und Startkapital deutlich wichtigere Faktoren.

Da stimme ich Dir insofern zu, daß Intelligenz keinesfalls der de facto wichtigste Faktor für Erfolg in der heutigen Leistungsgesellschaft ist.

Naja - es ist eben kein besonderer Trumpf. Natürlich ist Intelligenz hilfreich, ohne Frage.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Landei
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Anmeldungsdatum: 27.02.2011
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Beitrag(#1730201) Verfasst am: 20.02.2012, 15:22    Titel: Re: Über die Sonderstellung der Intelligenz Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Naja - es ist eben kein besonderer Trumpf. Natürlich ist Intelligenz hilfreich, ohne Frage.


Doch, ist es. Die Wichtigkeit von Intelligenz wird im allgemeinen unterschätzt, weil man die meisten Alltagsprobleme auch mit Ausdauer und Hilfsmitteln gelöst werden können, oder eine Nährungslösung ausreicht. Es gibt aber Beispiele für Probleme, die sich nicht so einfach zerteilen lassen, sondern nur in einem Rutsch gelöst werden können, und die jemand mit IQ 130 mal so eben nebenbei löst, während jemand mit IQ 110 keine Chance hat und vor einer unüberwindlichen Mauer steht.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1730203) Verfasst am: 20.02.2012, 15:23    Titel: Re: Über die Sonderstellung der Intelligenz Antworten mit Zitat

Landei hat folgendes geschrieben:
Es gibt aber Beispiele für Probleme, die sich nicht so einfach zerteilen lassen, sondern nur in einem Rutsch gelöst werden können, und die jemand mit IQ 130 mal so eben nebenbei löst, während jemand mit IQ 110 keine Chance hat und vor einer unüberwindlichen Mauer steht.


Quatsch. So ein IQ ist doch keine Wunderwaffe.
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Landei
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Anmeldungsdatum: 27.02.2011
Beiträge: 1180
Wohnort: Sandersdorf-Brehna

Beitrag(#1730209) Verfasst am: 20.02.2012, 15:51    Titel: Re: Über die Sonderstellung der Intelligenz Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Landei hat folgendes geschrieben:
Es gibt aber Beispiele für Probleme, die sich nicht so einfach zerteilen lassen, sondern nur in einem Rutsch gelöst werden können, und die jemand mit IQ 130 mal so eben nebenbei löst, während jemand mit IQ 110 keine Chance hat und vor einer unüberwindlichen Mauer steht.


Quatsch. So ein IQ ist doch keine Wunderwaffe.


Wie gesagt, für Alltagsprobleme eher weniger, aber für bestimmte Problemtypen schon. Im übrigen spielen Hochbegabte die Bedeutung der Intelligenz bewusst (Erziehung, sozialer Druck) oder unbewusst (Dunning Kruger) herunter, was auch zu diesem Bild beiträgt.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44685

Beitrag(#1730212) Verfasst am: 20.02.2012, 15:56    Titel: Re: Über die Sonderstellung der Intelligenz Antworten mit Zitat

Landei hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, für Alltagsprobleme eher weniger, aber für bestimmte Problemtypen schon.

Es ging hier aber nicht um Denksportaufgaben, die extra dafür gemacht sind, sondern um Aufstiegschancen in unserer Gesellschaft. Mit den Augen rollen
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DerBernd
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Beiträge: 1043

Beitrag(#1730214) Verfasst am: 20.02.2012, 16:00    Titel: Re: Über die Sonderstellung der Intelligenz Antworten mit Zitat

Landei hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, für Alltagsprobleme eher weniger, aber für bestimmte Problemtypen schon.


Ganz genau. Man sieht es sehr schön anhand von Intelligenztests, die man mit Studenten in verschiedenen Stadien ihres Studiums durchführt.

In Fächern wie Soziologie gibt es durchaus einige Ausreißer nach unten. Mit viel Fleiß kann man sich durchwursteln und es auch so zum B.A. oder gar M.A. bringen, selbst wenn man einen relativ niedrigen IQ hat. In Physik oder Mathe ist das anscheinend nicht mehr möglich. Im ersten Studienjahr gibt es dort auch noch vereinzelte Ausreißer nach unten, aber bis zum B.A. kommt von denen quasi keiner, die haben vorher alle hingeschmissen oder sind rausgeflogen.

Physiker haben durschnittlich einen höheren IQ als Soziologen oder anderen; gleichzeitig ist die Varianz bei Physikern gering, bei Soziologen recht groß. Die Probleme, mit denen sich Physiker rumschlagen müssen, erlauben keine beliebige Verflachung des Niveaus wie es noch in anderen Bereichen möglich ist.
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1730260) Verfasst am: 20.02.2012, 18:15    Titel: Re: Über die Sonderstellung der Intelligenz Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Landei hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, für Alltagsprobleme eher weniger, aber für bestimmte Problemtypen schon.

Es ging hier aber nicht um Denksportaufgaben, die extra dafür gemacht sind, sondern um Aufstiegschancen in unserer Gesellschaft. Mit den Augen rollen


Abstraktionsebenen, da kann man schon sehen, dass 120 mehr als 80 bewältigt.
Aufstiegschancen, schätze Beziehungen (und andere Kriterien) als weit wichtiger ein als Intelligenz.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#1730272) Verfasst am: 20.02.2012, 19:04    Titel: Re: Über die Sonderstellung der Intelligenz Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Landei hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, für Alltagsprobleme eher weniger, aber für bestimmte Problemtypen schon.
Es ging hier aber nicht um Denksportaufgaben, die extra dafür gemacht sind, sondern um Aufstiegschancen in unserer Gesellschaft. Mit den Augen rollen

Nein, es ging darum, warum man sich schlecht fühlt, wenn man dumm genannt wird.
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Telliamed
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Beitrag(#1730291) Verfasst am: 20.02.2012, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Loke hat folgendes geschrieben:
Meinst du also, dass es diese Sonderstellung nicht gibt?


Nun, ich wollte bei der Wiedergabe einer hier schon geschilderten Konfrontation zweier Leute darauf hinaus, dass es wohl nicht viel bringt, wenn einer gegenüber einem anderen seine intellektuelle Überlegenheit verbal betont. "Ich bin klüger/intelligenter als Du!" Na und? Das ist eine Variante von "Ich habe den Längeren!", wer sich davon beeindrucken lässt, hat wahrscheinlich ein Problem mit seinem Selbstwertgefühl.

Es kommt sicher darauf an, wie gut sich die Leute kennen, bei einer Zufallsbegegnung ist der Wert einer solchen Äußerung wie der einer anderen üblichen Beschimpfung, vom Schlage "Du bist ja blöd!"
Sollte es unter länger Bekannten oder gar Freunden dazu kommen, kann man sich oder gegebenenfalls den anderen selbst schon fragen: "Worauf läuft denn das jetzt hinaus? Was kritisiert er an mir?"

Ich würde nie auf die Idee kommen, einem Bauarbeiter oder einem Bauern gegenüber irgendeine Überlegenheit ausspielen zu wollen, nur weil ich vielleicht einen akademischen Abschluß hätte. Diese Leute sind auf ihrem Gebiet Profis, bringen tolle Sachen zustande, und ich stelle mich mit meiner Intelligenz in einer bestimmten Situation saublöd an, was soll das Ganze?

Vielleicht bin ich - dies zum heutigen Montag - zu sehr Gracian-geschädigt: "Die eine Hälfte der Welt lacht über die andere, und Narren sind sie alle!"
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Tarvoc
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Beitrag(#1730294) Verfasst am: 20.02.2012, 20:20    Titel: Re: Über die Sonderstellung der Intelligenz Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Nein, es ging darum, warum man sich schlecht fühlt, wenn man dumm genannt wird.

Darf ich dich daran erinnern, dass ursprünglich du derjenige warst, der hier als erster den möglichen Bezug zwischen Intelligenz und Erfolg in unserer Leistungsgesellschaft in die Diskussion eingeworfen hat?
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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DerBernd
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Beitrag(#1730308) Verfasst am: 20.02.2012, 21:02    Titel: Re: Über die Sonderstellung der Intelligenz Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
De Fakto sind z.B. Connections und Startkapital deutlich wichtigere Faktoren.


Das ist bezogen auf Deutschland empirisch falsch. Familien ala Gebrüder Albrecht, bei denen die Kinder qua Geburt ausgesorgt haben, gibt es recht wenig. Und die Manager-Posten, politisch-besetzte Stellen im öffentlichen Dienst und Co. sind auch begrenzt.
Die überwiegende Mehrzahl der Familien der oberen Mittelschicht/Oberschicht sind so gestellt, dass ein sozialer Abstieg ihrer Kinder jederzeit möglich ist. Wenn du also die Wahl hast, ob dein Nachwuchs in ein einer Familie der oberen Mittelschicht aufwachsen soll und über einen IQ von 100 verfügen wird, oder er mit einem IQ von 130 in der untersten Mittelschicht aufwachsen soll, dann entscheide dich für letzteres. Spätestens mit mitte 30 wird er den anderen bezogen auf den sozialen Status eingeholt haben (natürlich nur statistisch)
Wenn du in die falsche Familie geboren wirst, sind für dich vielleicht irgendwelche Aufsichtsratsposten, Jobs bei gewissen Anwaltskanzleien oder ähnliches unereichbar, aber wenn du Ingenieur oder ähnliches werden willst, spielt dein familärer Hintergrund und irgendwelches soziale Gehabe eine vernachlässigbare Rolle.

Aber darum geht es hier nur sekundär. Es wurde gefragt, warum/wann/ob man es als Schmach empfindet, auf seine intellektuellen Schwächen hingewiesen zu werden.

Man könnte z.B. mal genauer untersuchen, in welchen Situationen man das als unangenehm empfindet und warum. Wenn es einem der eigene Freund sagt? Wenn einem die eigene Mutter sagt, dass man dümmer ist als seine Schwester/Bruder? Wenn es der Lehrer/Chef sagt? Es ist doch sehr abhänig davon, wer einem das sagt und warum. Ich jedenfalls fühle mich keinesfalls pauschal schlecht, wenn jemand sagt, ich sei dümmer als Person xyz. Das ist häufig doch einfach richtig.

Schon in der Schule haben einem die Lehrer doch zu verstehen gegeben, ob sie einen für intelligenter oder dümmer halten als einen Mitschüler. Sie haben das natürlich nicht offen ausgesprochen, aber letztlich war es deutlich genug. (Und ich kann mich nicht daran erinnern, dass mich das jemals großartig getroffen hätte, wenn ein Lehrer mir zur verstehen gab, dass er einen anderen Schüler für intelligenter hält als mich.)

Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Eigenschaft Intelligenz hier so einzigartig ist. Bei Dingen wie Potenz und Schönheit kann man doch ähnliches beobachten. Jeder weiß, dass andere potenter sind bzw. eher dem allgemeinen Schönheitsideal entsprechen als man selbst. Implizit herrscht da häufig durchaus Einigkeit, aber es wird als unhöflich und verletztend empfunden, es offen auszusprechen.
Mit Intelligenz ist es ganz ähnlich. Sie ist schwerer einzuschätzen als Körperkraft oder andere Dinge; aber wenn man sich in einer Gemeinschaft gegenseitig gut kennt, wird den Mitgliedern mit der Zeit doch auch klar, dass nicht alle gleich intelligent sind und wo man sich selbst ungefähr einordnen muss. Nur redet man nicht offen darüber.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1730310) Verfasst am: 20.02.2012, 21:06    Titel: Re: Über die Sonderstellung der Intelligenz Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Nein, es ging darum, warum man sich schlecht fühlt, wenn man dumm genannt wird.
Darf ich dich daran erinnern, dass ursprünglich du derjenige warst, der hier als erster den möglichen Bezug zwischen Intelligenz und Erfolg in unserer Leistungsgesellschaft in die Diskussion eingeworfen hat?

Es war halt ein Begründungsversuch. Aber eben nicht das eigentliche Thema.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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