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Ist eine Frauenquote in Führungspositionen bis hin zum Topmanagement notwendig/sinnvoll/ unausweichlich? |
Ja, Frauen werden bei Führungspositionen (bei gleicher Eignung) stets übergangen. Frei nach Frau von der Leyen "Ohne Gesetz wird es nicht gehen." |
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33% |
[ 18 ] |
Nein, eine derartige Quotenregelung ist falsch und wird der Gleichberechtigung nicht dienlich sein. (oder andere Begründung.) |
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61% |
[ 33 ] |
Weiß nicht! |
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5% |
[ 3 ] |
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Stimmen insgesamt : 54 |
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Autor |
Nachricht |
Tecton registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.10.2011 Beiträge: 32
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(#1741973) Verfasst am: 01.04.2012, 22:52 Titel: |
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aztec hat folgendes geschrieben: | Eine Diskussion über eine Frauenquote halte ich zwar schon für angebracht, aber wichtiger
ist eine Diskussion über die Verhältnisse in folgender Graphik.
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Wieso sollte man darüber diskutieren? Ich denke auch Deutschland hat die Gleichberechtigung in der Verfassung drin, also sind unterschiedliche Löhne illegal. Wenn es nicht durchgesetzt wird, sollte man vielleicht mal andere Politiker wählen...
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1741978) Verfasst am: 02.04.2012, 00:23 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Falls (a), muß man nach den Ursachen fragen. Machen sie weniger Karriere, weil sie weniger ehrgeizig sind? Weil sie andere Prioritäten setzen? Weil die Männer sie rausmobben? Oder ...? |
Vor allem: weil Frauen Kinder bekommen können. Ja, können, nicht nur diejenigen, die tatsächlich Kinder bekommen und deshalb eine Auszeit machen sind in der Karriere schlechter gestellt, sondern Frauen werden öfter aus Furcht vor einer möglichen Schwangerschaft nicht für höhere Posten ausgewählt. Ich muss mal schauen, ob ich die Studie wiederfinde...
So oder so: Diskriminierung ist auch ganz ohne Mobbing möglich...
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1742022) Verfasst am: 02.04.2012, 10:22 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Vor allem: weil Frauen Kinder bekommen können. Ja, können, nicht nur diejenigen, die tatsächlich Kinder bekommen und deshalb eine Auszeit machen sind in der Karriere schlechter gestellt, sondern Frauen werden öfter aus Furcht vor einer möglichen Schwangerschaft nicht für höhere Posten ausgewählt. |
Um die großen Unterschiede in der Grafik zu erklären, müßte das Gros der Frauen bei Gehalt und Beförderungen schlechter gestellt sein. Nicht nur bei den paar Führungspositionen.
Îch stelle mir gerade einen typischen in der Grafik gegebenen Stundenlohn vor, vielleicht eher im oberen Drittel. In der deutschen IT- und Elektroindustrie (vergleichbar auch in der Chemiebranche, Autokonzerne oder so) gibt es meistens jährliche Beurteilungen der Mitarbeiter, bei denen auch über eine Beförderung in die nächsthöhere Gehaltsstufe (oft tariflich geregelt) entschieden wird. Es ist mir 1) unverständlich und 2) kann ich es für meinen Bereich ausschließen, daß eine Frau nicht in die nächsthöhere Tarifstufe kommt, nur weil sie vielleicht mal Kinder austragen wird. Davon hätte der Vorgesetzte bzw. der Arbeitgeber auch gar keinen Vorteil. So etwas passiert mE höchstens bei bestimmten Führungspositionen, deren Besetzung jahrelange Stabilität erfordert - wenn Frauen aufgrund ihrer Erfahrung dafür infragekommen, sind sie allerdings meist aus dem Gebäralter heraus.
Ich bin daher der Ansicht, daß - vor allem im tariflichen Bereich - die großen Unterschiede in der Grafik nicht durch Angst vor Schwangerschaften erklärt werden können.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1742059) Verfasst am: 02.04.2012, 13:17 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Falls (a), muß man nach den Ursachen fragen. Machen sie weniger Karriere, weil sie weniger ehrgeizig sind? Weil sie andere Prioritäten setzen? Weil die Männer sie rausmobben? Oder ...? |
Vor allem: weil Frauen Kinder bekommen können. |
= andere Prioritäten setzen
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22288
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(#1742061) Verfasst am: 02.04.2012, 13:20 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Falls (a), muß man nach den Ursachen fragen. Machen sie weniger Karriere, weil sie weniger ehrgeizig sind? Weil sie andere Prioritäten setzen? Weil die Männer sie rausmobben? Oder ...? |
Vor allem: weil Frauen Kinder bekommen können. |
= andere Prioritäten setzen |
Du kommst dir bei deinem verfälschenden Kürzen nicht manchmal selber albern vor?
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1742075) Verfasst am: 02.04.2012, 14:23 Titel: |
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Nur ein Gedankenexperiment: Würde eigentlich bei "freier" Wahl von Geschlecht, Hautfarbe usw. der Hauptgrund für Quotenforderungen wegfallen, oder erst, wenn tatsächlich eine Quote erreicht ist?
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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pera auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.07.2009 Beiträge: 4256
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(#1742110) Verfasst am: 02.04.2012, 17:05 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Nur ein Gedankenexperiment: Würde eigentlich bei "freier" Wahl von Geschlecht, Hautfarbe usw. der Hauptgrund für Quotenforderungen wegfallen, oder erst, wenn tatsächlich eine Quote erreicht ist? |
Wer soll was wählen? (Wieder nix kapiert, *schluchz*)
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1742135) Verfasst am: 02.04.2012, 18:22 Titel: |
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pera hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Nur ein Gedankenexperiment: Würde eigentlich bei "freier" Wahl von Geschlecht, Hautfarbe usw. der Hauptgrund für Quotenforderungen wegfallen, oder erst, wenn tatsächlich eine Quote erreicht ist? | Wer soll was wählen? (Wieder nix kapiert, *schluchz*) |
Jeder Mensch sein Geschlecht, seine Hautfarbe usw., z.B. in der Pubertät, hypothetisch. Er/sie könnte dann u.a. selbst entscheiden, wie er/sie z.B. Fluch und Segen der Weiblichkeit gegeneinander gewichtet, um es mal so zu sagen. Ich zum Beispiel hätte die Möglichkeit gehabt zu sagen: "Ich will lieber eine Frau sein, weil ich auf das Austragen von Babys nicht verzichten möchte. Dafür nehme ich inkauf, daß meine Versicherungsprämie etwas höher ist und ich die Periode bekomme."
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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pera auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.07.2009 Beiträge: 4256
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(#1742137) Verfasst am: 02.04.2012, 18:45 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | pera hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Nur ein Gedankenexperiment: Würde eigentlich bei "freier" Wahl von Geschlecht, Hautfarbe usw. der Hauptgrund für Quotenforderungen wegfallen, oder erst, wenn tatsächlich eine Quote erreicht ist? | Wer soll was wählen? (Wieder nix kapiert, *schluchz*) |
Jeder Mensch sein Geschlecht, seine Hautfarbe usw., z.B. in der Pubertät, hypothetisch. Er/sie könnte dann u.a. selbst entscheiden, wie er/sie z.B. Fluch und Segen der Weiblichkeit gegeneinander gewichtet, um es mal so zu sagen. Ich zum Beispiel hätte die Möglichkeit gehabt zu sagen: "Ich will lieber eine Frau sein, weil ich auf das Austragen von Babys nicht verzichten möchte. Dafür nehme ich inkauf, daß meine Versicherungsprämie etwas höher ist und ich die Periode bekomme." |
Ja so. Hätte mir jetzt nichts gebracht, ich wollte noch nie ein Anderer / eine Andere sein. Möchte auch nicht, so es denn möglich wäre, mit jemandem tauschen. Allerdings bedauere ich dennoch, dass mir manche Erfahrung verwehrt bleibt, (Kinder bekommen, oder 60 Jahre chinesischer Reisbauer) aber das liegt auch an unserer Lebensdauer.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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pera auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.07.2009 Beiträge: 4256
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(#1743662) Verfasst am: 10.04.2012, 19:08 Titel: |
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Geld ist für Männer wichtiger.
Na das ist doch mal eine gute Begründung.
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unquest auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.10.2010 Beiträge: 3326
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1745795) Verfasst am: 18.04.2012, 12:03 Titel: |
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Ich habe gehört, das Bewerbungen in Amerika anonymisiert verlaufen, also ohne Erwähnung, z.B. des Geschlechts, in den Bewerbungsunterlagen.Das Gleiche wird jetzt auch in Deutschland getestet.
Wäre das nicht evtl. eine Möglichkeit, für mehr Chancengleichheit zu sorgen?
Natürlich entscheidet der Personalchef beim Bewerbungsgespräch immer noch, ob er eine Frau oder einen Mann einstellt, aber zumindest bei der Vorauswahl, würde nur die Qualifikation eine Rolle spielen.
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=10165298
Ab Min.6.00
_________________ SUUM CUIQUE
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1745857) Verfasst am: 18.04.2012, 15:01 Titel: |
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Desperadox hat folgendes geschrieben: | Ich habe gehört, das Bewerbungen in Amerika anonymisiert verlaufen, also ohne Erwähnung, z.B. des Geschlechts, in den Bewerbungsunterlagen.Das Gleiche wird jetzt auch in Deutschland getestet.
Wäre das nicht evtl. eine Möglichkeit, für mehr Chancengleichheit zu sorgen?
Natürlich entscheidet der Personalchef beim Bewerbungsgespräch immer noch, ob er eine Frau oder einen Mann einstellt, aber zumindest bei der Vorauswahl, würde nur die Qualifikation eine Rolle spielen.
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=10165298
Ab Min.6.00 |
Kam gestern (weiß leider nicht mehr auf welchem Sender/Sendung) ein Beitrag dass das Pilotprojekt nach Vollendung nur von 4 der 8 testenden Behörden und Firmen fortgeführt werden möchte, obwohl die Praxis wohl eindeutig Vorzüge hätte.
Es wurde darauf hingewiesen, dass gerade Frauen und Migranten mit der Bewerbungspraxis bisherige Wettbewerbsnachteile am Arbeitsmarkt auszugleichen in der Lage wären.
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1745862) Verfasst am: 18.04.2012, 15:23 Titel: |
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Defätist hat folgendes geschrieben: | Desperadox hat folgendes geschrieben: | Ich habe gehört, das Bewerbungen in Amerika anonymisiert verlaufen, also ohne Erwähnung, z.B. des Geschlechts, in den Bewerbungsunterlagen.Das Gleiche wird jetzt auch in Deutschland getestet.
Wäre das nicht evtl. eine Möglichkeit, für mehr Chancengleichheit zu sorgen?
Natürlich entscheidet der Personalchef beim Bewerbungsgespräch immer noch, ob er eine Frau oder einen Mann einstellt, aber zumindest bei der Vorauswahl, würde nur die Qualifikation eine Rolle spielen.
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=10165298
Ab Min.6.00 |
Kam gestern (weiß leider nicht mehr auf welchem Sender/Sendung) ein Beitrag dass das Pilotprojekt nach Vollendung nur von 4 der 8 testenden Behörden und Firmen fortgeführt werden möchte, obwohl die Praxis wohl eindeutig Vorzüge hätte.
Es wurde darauf hingewiesen, dass gerade Frauen und Migranten mit der Bewerbungspraxis bisherige Wettbewerbsnachteile am Arbeitsmarkt auszugleichen in der Lage wären. |
Zitat: | Große Unternehmen wollen Pilotprojekt nicht fortsetzen
Die Stadt Celle will nach dem Ende des Versuchs weiter auf anonyme Bewerbungen setzen, sagt Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende. Die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wollen einen eigenen Pilotversuch machen. Auch das Internetunternehmen Mydays bleibt dabei. Die großen Unternehmen, die teilgenommen haben, wie die Telekom, L'Oreal Deutschland oder Procter and Gamble, sind nach dem Pilotprojekt wieder ausgestiegen. Sie seien sowieso auch schon vorher sehr offen für Vielfalt in ihren Unternehmen gewesen, sagen sie alle.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/bewerbungsverfahren102.html |
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1745864) Verfasst am: 18.04.2012, 15:26 Titel: |
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Ja, danke, das war es.
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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rawuzl registrierter User
Anmeldungsdatum: 29.04.2012 Beiträge: 48
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(#1755777) Verfasst am: 28.05.2012, 15:07 Titel: |
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die frauenquote ist vielen männern ein dorn im auge, aber sie wirkt. und von einer chancengleichheit im beruf kann ohnedies erst dann ausgegangen werden, wenn genauso viele mittelmäßige frauen spitzenpositionen bekleiden wie männer.
_________________ ohne musik wäre das leben ein irrtum. (friedrich nietzsche)
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Argeleb Misanthropischer Humanist
Anmeldungsdatum: 02.01.2010 Beiträge: 2059
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(#1755781) Verfasst am: 28.05.2012, 15:44 Titel: |
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Tecton hat folgendes geschrieben: | aztec hat folgendes geschrieben: | Eine Diskussion über eine Frauenquote halte ich zwar schon für angebracht, aber wichtiger
ist eine Diskussion über die Verhältnisse in folgender Graphik.
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Wieso sollte man darüber diskutieren? Ich denke auch Deutschland hat die Gleichberechtigung in der Verfassung drin, also sind unterschiedliche Löhne illegal. Wenn es nicht durchgesetzt wird, sollte man vielleicht mal andere Politiker wählen... |
Man müsste sich mal die Frage stellen, wie es zu einer derartigen Lohnungerechtigkeit kommen konnte. Trägt daran die Politik, gar die Verfassung, die Schuld? Wohl kaum, zumindest wüsste ich grad nicht wie. Es gilt doch Vertragsfreiheit und Tarifautonomie. Wenn man also einen Schuldigen für die Lohnungerechtigkeit finden möchte, dann muss man vor allem auch bei den Gewerkschaften suchen.
Da Löhne aber nun mal nicht öffentlich verhandelt werden, ist es doch meist eine Sache zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Haben Arbeitgeber so viel Druckmittel, um Frauen geringere Löhne abzupressen, oder sind es eher die Frauen, die sich mit weniger begnügen. Wenn letzteres der Fall ist, mit welcher Berechtigung könnte sich der Staat da einmischen und vor allem, wie?
_________________ Denny Crane!
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22288
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(#1755784) Verfasst am: 28.05.2012, 16:08 Titel: |
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Argeleb hat folgendes geschrieben: | Trägt daran die Politik, gar die Verfassung, die Schuld? Wohl kaum, zumindest wüsste ich grad nicht wie. |
Es ist bei sowas wohl nie ein gesellschaftlicher Bereich allein, der an so einem Missstand die "Schuld" trägt. Die Frage finde ich aber so gar nicht besonders interessant; viel wichtiger finde ich die Frage: "Kann die Politik etwas tun, um an einer Änderung mitzuwirken?" Und auf diese Frage würde ich ein "Wohl kaum", wenn es von einem Politiker stammte, als allzu frühe Kapitulation vor dem Problem empfinden, wenn nicht gar schlichtes Desinteresse.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Argeleb Misanthropischer Humanist
Anmeldungsdatum: 02.01.2010 Beiträge: 2059
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(#1755796) Verfasst am: 28.05.2012, 17:25 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Argeleb hat folgendes geschrieben: | Trägt daran die Politik, gar die Verfassung, die Schuld? Wohl kaum, zumindest wüsste ich grad nicht wie. |
Es ist bei sowas wohl nie ein gesellschaftlicher Bereich allein, der an so einem Missstand die "Schuld" trägt. Die Frage finde ich aber so gar nicht besonders interessant; viel wichtiger finde ich die Frage: "Kann die Politik etwas tun, um an einer Änderung mitzuwirken?" Und auf diese Frage würde ich ein "Wohl kaum", wenn es von einem Politiker stammte, als allzu frühe Kapitulation vor dem Problem empfinden, wenn nicht gar schlichtes Desinteresse. |
Was würdest du vorschlagen? Einheitslöhne?
_________________ Denny Crane!
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1755829) Verfasst am: 28.05.2012, 20:04 Titel: |
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Argeleb hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Argeleb hat folgendes geschrieben: | Trägt daran die Politik, gar die Verfassung, die Schuld? Wohl kaum, zumindest wüsste ich grad nicht wie. |
Es ist bei sowas wohl nie ein gesellschaftlicher Bereich allein, der an so einem Missstand die "Schuld" trägt. Die Frage finde ich aber so gar nicht besonders interessant; viel wichtiger finde ich die Frage: "Kann die Politik etwas tun, um an einer Änderung mitzuwirken?" Und auf diese Frage würde ich ein "Wohl kaum", wenn es von einem Politiker stammte, als allzu frühe Kapitulation vor dem Problem empfinden, wenn nicht gar schlichtes Desinteresse. |
Was würdest du vorschlagen? Einheitslöhne? |
Geschlechterdiskriminierungsausgleichsbetrag.
Die etwas kürzere Bezeichnung kommt dann von den Piraten.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22288
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(#1755832) Verfasst am: 28.05.2012, 20:39 Titel: |
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Argeleb hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Argeleb hat folgendes geschrieben: | Trägt daran die Politik, gar die Verfassung, die Schuld? Wohl kaum, zumindest wüsste ich grad nicht wie. |
Es ist bei sowas wohl nie ein gesellschaftlicher Bereich allein, der an so einem Missstand die "Schuld" trägt. Die Frage finde ich aber so gar nicht besonders interessant; viel wichtiger finde ich die Frage: "Kann die Politik etwas tun, um an einer Änderung mitzuwirken?" Und auf diese Frage würde ich ein "Wohl kaum", wenn es von einem Politiker stammte, als allzu frühe Kapitulation vor dem Problem empfinden, wenn nicht gar schlichtes Desinteresse. |
Was würdest du vorschlagen? Einheitslöhne? |
Wenn ich sage, man sollte vor dem Problem nicht einfach kapitulieren, muss ich ja noch nicht selber ein Patentrezept haben. Aber Quoten für höhere Positionen, bewusstes Bemühen um Dievrsität, auch für höhere Positionen Teilzeit zu ermöglichen, einfacher Wiedereinstieg nach Familienpause, familien- und frauenfreundlicheres Arbeistklima könnte man doch mal probieren. Statt einfach "Is halt so" zu sagen.
EDIT ergänze "anonymisierte Bewerbungen"
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1755834) Verfasst am: 28.05.2012, 20:55 Titel: |
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Die Idee finde ich eigentlich gut, aber es kommen einem damit natürlich neue Probleme ins Haus. Ich fände ja auch das Verbot von Photos wie in den USA/GB? bei Bewerbung eigentlich gut.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1755842) Verfasst am: 28.05.2012, 21:27 Titel: |
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Bringt konkret was genau?
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1755847) Verfasst am: 28.05.2012, 21:50 Titel: |
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I.R hat folgendes geschrieben: |
Bringt konkret was genau? |
Dass diejenigen, die <s>die schönsten Bewerbungen schreiben können</s> am qualifiziertesten sind, den Job bekommen.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1755857) Verfasst am: 28.05.2012, 23:23 Titel: |
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Argeleb hat folgendes geschrieben: | Tecton hat folgendes geschrieben: | aztec hat folgendes geschrieben: | Eine Diskussion über eine Frauenquote halte ich zwar schon für angebracht, aber wichtiger
ist eine Diskussion über die Verhältnisse in folgender Graphik.
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Wieso sollte man darüber diskutieren? Ich denke auch Deutschland hat die Gleichberechtigung in der Verfassung drin, also sind unterschiedliche Löhne illegal. Wenn es nicht durchgesetzt wird, sollte man vielleicht mal andere Politiker wählen... |
Man müsste sich mal die Frage stellen, wie es zu einer derartigen Lohnungerechtigkeit kommen konnte. Trägt daran die Politik, gar die Verfassung, die Schuld? Wohl kaum, zumindest wüsste ich grad nicht wie. Es gilt doch Vertragsfreiheit und Tarifautonomie. Wenn man also einen Schuldigen für die Lohnungerechtigkeit finden möchte, dann muss man vor allem auch bei den Gewerkschaften suchen.
Da Löhne aber nun mal nicht öffentlich verhandelt werden, ist es doch meist eine Sache zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Haben Arbeitgeber so viel Druckmittel, um Frauen geringere Löhne abzupressen, oder sind es eher die Frauen, die sich mit weniger begnügen. Wenn letzteres der Fall ist, mit welcher Berechtigung könnte sich der Staat da einmischen und vor allem, wie? |
Da muss man tiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiief in die Statistik eintauchen, um die Ursachen zu finden. Möglicherweise sind die Löhne einfach niedriger. Das ist eine Erklärung.
Es gibt aber noch andere Möglichkeiten: Unterschiedlicher Altersschnitt fiele mir jetzt spontan ein (die Generation, in der nur Männer bestimmte Berufe gemacht haben lebt noch, ist deutlich älter, bekommt somit im Schnitt höheres Gehalt und ist per definitionem deutlich überwiegend männlich).
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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moecks registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 4560
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(#1755865) Verfasst am: 28.05.2012, 23:42 Titel: |
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Mir missfällt das bei dieser Statistik die Nettolöhne betrachtet werden. Wir haben in diesem Land unterschiedliche Steuerklassen.
Ein Mann der einen guten Job hat und dessen Frau zu Hause ist oder einen Job hat mit weniger Einkommen hat Steuerklasse drei. Wohin gegen die Frau die mit akademischen Abschluss arbeitet und Single ist wohl eher Steuerklasse eins oder vier ist.
Wenn man etwas vergleicht das bitte nur den Bruttolohn, denn nur dieser kann für beide Gesclechter vom Arbeitgeber gleich gewählt werden. Beim Nettolohn kommen nur zusätzliche Storfaktoren hinzu.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1755869) Verfasst am: 28.05.2012, 23:46 Titel: |
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moecks hat folgendes geschrieben: | Mir missfällt das bei dieser Statistik die Nettolöhne betrachtet werden. Wir haben in diesem Land unterschiedliche Steuerklassen.
Ein Mann der einen guten Job hat und dessen Frau zu Hause ist oder einen Job hat mit weniger Einkommen hat Steuerklasse drei. Wohin gegen die Frau die mit akademischen Abschluss arbeitet und Single ist wohl eher Steuerklasse eins oder vier ist.
Wenn man etwas vergleicht das bitte nur den Bruttolohn, denn nur dieser kann für beide Gesclechter vom Arbeitgeber gleich gewählt werden. Beim Nettolohn kommen nur zusätzliche Storfaktoren hinzu. | Zur Ergänzung, wo du grade Lohnsteuer erwähnst: Ehegattensplitting ist mW auch oft zum Nachteil der Frau.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22288
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(#1755870) Verfasst am: 28.05.2012, 23:48 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | moecks hat folgendes geschrieben: | Mir missfällt das bei dieser Statistik die Nettolöhne betrachtet werden. Wir haben in diesem Land unterschiedliche Steuerklassen.
Ein Mann der einen guten Job hat und dessen Frau zu Hause ist oder einen Job hat mit weniger Einkommen hat Steuerklasse drei. Wohin gegen die Frau die mit akademischen Abschluss arbeitet und Single ist wohl eher Steuerklasse eins oder vier ist.
Wenn man etwas vergleicht das bitte nur den Bruttolohn, denn nur dieser kann für beide Gesclechter vom Arbeitgeber gleich gewählt werden. Beim Nettolohn kommen nur zusätzliche Storfaktoren hinzu. | Zur Ergänzung, wo du grade Lohnsteuer erwähnst: Ehegattensplitting ist mW auch oft zum Nachteil der Frau. |
Nächster Punkt auf der Liste: Ehegattensplitting abschaffen.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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